DE943931C - Ventilanordnung fuer eine hydraulische Anlage, insbesondere fuer Kippeinrichtungen an Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

• Ventilanordnung für eine hydraulische Anlage, insbesondere für Kippeinrichtungen an Kraftfahrzeugen Bei hydraulischen Anlagen, die insbesondere für Kippeinrichtungen an Kraftfahrzeugen bestimmt sind, wird der zu beaufschlagende Arbeitszylinder regelmäßig über ein Rückschlagventil mit Druckmittel gespeist. Damit beim Erreichen der Endlage des Arbeitszylinders beim Weiterarbeiten der das Druckmittel liefernden Pumpe nicht ein zu hoher Druckanstieg eintreten kann, ist bei solchen Anlagen ein Überdruckventil vorgesehen, das beim Übertreten des eingestellten Druckes Druckmittel in eine Rücklaufleitung entweichen läßt. Falls die Pumpe nicht stillgesetzt wird, muß sie daher nach Erreichen der Endlage des Arbeitszylinders mit vollem Druck und höchster Leistung weiterlaufen. Außerdem erwärmt sich das durch den kleinen Ouerschnitt des Überdruckventils hindurchgepreßte Druckmittel sehr stark. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, ein selbsttätig schaltendes überdruckventil vorzusehen, das bei Überschreiten eines bestimmten Druckes im Arbeitszylinder anspricht und die Druckleitung der Pumpe auf eine Rücklaufleitung und damit die Pumpe äuf Leerlauf schaltet. Als selbsttätig schaltendes Ventil wird nach dem Vorschlag ein einerseits von der Druckleitung der Pumpe und andererseits von der zum Arbeitszylinder führenden Leitung beaufschlagter, unter Federwirkung stehender Kolben mit verschieden großen Stirnflächen benutzt. Das vorgeschlagene Ventil ist vorzüglich dazu geeignet, die Pumpe bei dem beim Erreichen der Endlage des Arbeitszylinders auftretenden Druckanstieg auf Leerlauf umzuschalten. Für solche Fälle aber, in denen der Kippvorgang stufenweise durchgeführt werden soll, indem die Pumpe jeweils beim Erreichen einer gewünschten Kipplage stillgesetzt wird, ist das vorgeschlagene Ventil nicht geeignet. Infolge des nachlassenden Druckes in der Druckleitung der Pumpe spricht das Ventil nämlich an und verbindet die Druckleitung der Pumpe mit der Rückleitung, so daß ein weiteres Kippen nicht mehr möglich ist, ohne die angehobene Ladebrücke vorher erst wieder abzulassen, damit das Ventil wieder in seine Normalstellung gelangen kann.
• Der vorstehend dargelegte Nachteil wird durch die Erfindung vermieden. Gegenstand der Erfindung ist eine Ventilanordnung für eine hydraulische Anlage, insbesondere für Kippeinrichtungen an Kraftfahrzeugen, bei der die Druckleitung der Pumpe über ein Rückschlagventil mit dem Arbeitszylinder verbunden und ein durch einen Kolben entgegen Federwirkung verstellbares, vom Druck des Arbeitszylinders gesteuertes Ventil vorgesehen ist, das bei Überdruck im Arbeitszylinder die Druckleitung der Pumpe mit einer Rücklaufleitung verbindet. Gemäß der Erfindung wird ein unbedingt zuverlässiges Ansprechen des Ventils nur in Abhängigkeit von dem im Arbeitszylinder herrschenden Druck, also unabhängig von dem Druck in der Pumpenleitung dadurch erreicht, daß der das Ventil steuernde Kolben mit seiner Stirnfläche einen Ventilkörper eines den Druckraum des Arbeitszylinders mit dem Zylinderraum des Kolbens verbindenden Ventils kleineren Durchmessers auf seinen Sitz drückt.
• Bei den verhältnismäßig hohen Drücken, die bei hydraulischen Kippeinrichtungen auftreten, ist es nur schwer möglich, einen unbedingt dichten Ventilsitz zu erreichen. Um ein Ansprechen des Ventils nach der Erfindung durch winzige Ölmengen bei nicht ganz dicht schließendem Ventilsitz zu vermeiden, wird bei der Ventilanordnung nach der Erfindung der Zylinderraum des Kolbens über ein sich in Abhängigkeit von der Strömung schließendes Ventil mit der Rücklaufleitung verbunden. Die kleinen, durch Undichtigketen des- Ventils in. den Zylinderraum des Kolbens gelangenden Druckmittelmengen können daher ungehindert in die Rücklaufleitung gelangen, ohne daß ein Ansprechen der Ventilanordnung eintritt. Wenn jedoch der eingestellte Höchstdruck erreicht wird, so strömt eine größere Druckmittelmenge in den Zylinderraum und schließt das strömungsabhängige Ventil, so daß durch das weiter nachströmende Druckmittel der Kolben verschoben und das Entlastungsventil der Pumpe betätigt wird.
• Das strömungsabhängige Ventil wird zweckmäßig im Innern des mit entsprechenden Kanälen versehenen Kolbens angeordnet, kann aber auch anders; beispielsweise getrennt, vorgesehen werden.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Eine von der Pumpe kommende Druckmittelleitung i ist- über einen Kanal 2 und ein federbelastetes Rückschlagventil 3 mit einer zum Arbeitszylinder führenden Druckleitung 4 verbunden. 5 ist eine Leitung, die zum Ölvorratsbehälter bzw. zum Pumpensumpf führt. Die Druckleitung i steht über ein federbelastetes Kugelventil 6 mit einem Hohlraum in Verbindung, an dem die Leitung 5 angeschlossen ist. Durch öffnen des Ventils 6 kann also die Druckleitung i mit der Rücklaufleitung 5 verbunden werden.
• Ein durch eine Feder 7 belasteter Kolben 8 drückt mit einem auf seiner Stirnfläche vorgesehenen Ansatz eine Kugel 9 auf ihren Ventilsitz. Das Ventil 9 schließt eine von der Druckleitung 4 zum Zylinderraum io führende Leitung ab und steuert die Beaufschlagung des Kolbens B. In dem Kolben 8 ist ein Körper ii eingeschraubt, der einen Stößel i2 zum Betätigen des Ventils 6 aufweist. Der Kolben.8 weist eine zentrale Bohrung 13 auf, die über mehrere Kanäle mit dem Zylinderraum io in Verbindung steht. Die Bohrung 13 wird durch ein Kugelventil 14 abgeschlossen, das in einer entsprechenden Bohrung des Körpers i i angeordnet ist und unter Wirkung einer sehr schwachen Feder 15 steht. Die zentrale Bohrung des Körpers i i steht über einen Kanal 16 mit dem erwähnten Hohlraum und damit mit der Rücklaufleitung 5 in Verbindung: Die Wirkungsweise der beschriebenen Ventilanordnung ist folgende: Beim Beaufschlagen des Arbeitszylinders mit einem Druckmittel strömt das Drucköl aus der Leitung i über den Kanal 2 und das Rückschlagventil 3 in die zum Arbeitszylinder führende Druckleitung 4. Wenn beim Erreichen einer gewünschten Kipplage die Pumpe stillgesetzt wird, so schließt sich das Rückschlagventil 3, und der Arbeitszylinder bleibt in der eingestellten Lage.
• Das Ventil 9 wird durch den durch die Feder 7 belasteten Kolben 8 fest auf seinen Sitz gepreßt. Falls bei sehr hohem Betriebsdruck im Arbeitszylinder winzige Mengen Drucköl durch das Ventil 9 in den Zylinderraum io gelangen, wird das Kugelventil 14 entgegen der Kraft der schwachen Feder 15 angehoben, so daß dieses Lecköl durch den Kanal 16 in die Rücklaufleitung 5 gelangen kann, ohne daß in dem Zylinderraum io ein nennenswerter Druck entsteht. Tritt jedoch beim Erreichen der Endlage des Arbeitszylinders .ein Druck ein, der den durch die Spannung der Feder 7 eingestellten Wert überschreitet, so wird das Kugelventil 9 .entgegen der Kraft der Feder 7 angehoben, so daß nun eine größere Menge Drucköl in den Zylinderraum iö gelangt. Auch jetzt sucht das Drucköl durch die Kanäle 13, 16 in die Rücklaufleitung 5 zu gelangen. Durch die Ölströmung wird aber die Kugel 14 mitgerissen und fest auf ihren oberen Sitz gepreßt, so daß weiterhin der Zylinderraum io abgeschlossen ist. Das durch das Ventil 9 einströmende Drucköl wirkt daher auf die Stirnfläche des Kolbens 8 und drückt diesen entgegen der Kraft der Feder 7 zurück, so daß durch den Stößel 12 das Ventil 6 geöffnet und auf diese Weise die Druckleitung i der Pumpe mit der Rücklaufleitung 5 verbunden wird.
• Zu beachten ist hierbei, daß, wenn die Ventilkugel 9 einmal entgegen der Kraft der Feder 7 angehoben ist, der beschriebene Schaltvorgang zwangläufig weiter durchgeführt wird, selbst wenn der Druck in der Leitung q. wieder absinken sollte.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Ventilanordnung für eine hydraulische Anlage, insbesondere für Kippeinrichtungen an Kraftfahrzeugen, bei der die Druckleitung der Pumpe über ein Rückschlagventil mit dem Arbeitszylinder verbunden und ein durch einen Kolben entgegen Federwirkung verstellbares, vom Druck des Arbeitszylinders gesteuertes Ventil vorgesehen ist, das bei Überdruck im Arbeitszylinder die Druckleitung der Pumpe mit einer Rücklaufleitung verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß der das Ventil (6) steuernde Kolben (8) mit seiner Stirnfläche einen Ventilkörper (9) eines den Druckraum (Druckleitung q.) des Arbeitszylinders mit dem Zylinderraum (io) des Kolbens (8) verbindenden Ventils kleineren Durchmessers auf seinen Sitz drückt.
2. 2. Ventilanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum (io) des Kolbens (8) über ein sich in Abhängigkeit von der Strömung schließendes Ventil (1q.) mit der Rücklaufleitung (5) in Verbindung steht.
3. 3. Ventilanordnung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das strömungsabhängige Ventil (14) im Innern des mit entsprechenden Kanälen (13, 16) versehenen Kolbens (8, 11) angeordnet ist.