DE943906C - Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KunstharzenInfo
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Description
Gegenstand des Patents 912 503 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen, das darin besteht,
auf Verbindungen mit mindestens zwei Oxacyclobutamringen im Molekül bi- oder polyfunktioneile
organische Verbindungen, die innere Äther aufzuspalten vermögen, unter Erwärmen einwirken zu lassen. Bei weiterer Bearbeitung
wurde nun gefunden, daß man als Oxacyclobutankomponente Oxacyclobutanringe enthaltende PoIyäther
des Trknethylenglykols und als bi- oder polyfunktionelle Komponente Verbindungen mit
wenigstens zwei Carboxylgruppen, die als Anhydride oder Halogenide vorliegen können, verwenden
kann. Die Herstellung der als Ausgangsmaterial dienenden Polyoxacyclobutanverbindungen
ist beispielsweise auf folgendem Wege möglich:
Man geht von Pentaerythritdiehlorhydrin oder von dessen Monoschwefligsäureester aus und verwandelt
diese durch Behandlung mit geeigneten Mengen an alkoholischem Alkali in 2-Methylol-2-chlormethyl-oxacyclobutan.
Diese Verbindung wird dann unter Aufspaltung des Oxacyclobutanringes zum entsprechenden Polytrimethylenglykol
polymerisiert, das die Methylol- und Chlormethyl-
gruppen der Ausgangs verbindfang· enthält. Die Methylol- und Chlonmethylgruppen werden durch
Behandeln mit alkoholischem Alkali unter Chlorwasserstoffabspaltung undRingsehluß inOxacyclobutanringe
übergeführt. Die so erhaltenen Verbindungen dienen als Ausgangsmaterial zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein Verfahren zur Herstellung des 2-Clormethyl-2-metliyk>l-oxacyclobutanis
der Formel
.CH2. .CH2Cl
o{ ,c{
"1CH9
^CH3OH
ist Gegenstand des Patents 938013. Wendet
man das Pentaerythritdichlorhydrin und das alkoholische Alkali in einem Molverhältnis
von 3:5 an, . so erhält' man die genannte
Verbindung in optimaler Ausbeute. Man kann sie aber auch aus dem Pentaerythritdichlorhydrin-monoschwefligsäureester
in analoger Weise gemäß Patent 875 804 durch Behandeln mit entsprechend größeren Mengen Alkali herstellen.'
Die Polymerisation dieser Verbindung zu einem Methylol- und Chlormethylgruppen enthaltenden
Polyäther des Trimethylenglykols ist Gegenstand des Patents 931 130 und wird durch Erwärmen des
Ausgangsmaterials mit geeigneten Katalysatoren durchgeführt. Für die Durchführung des Verfahrens
geeignete Katalysatoren sind z. B. Friedel-Crafts-Katalysatoren, insbesondere Borfluorid, aber
auch Aluminiumchlorid, Zinn- oder Zinkchlorid und ähnliche. Die Menge der angewandten Katalysatoren
ist je nach deren Wirksamkeit verschieden; sie wird aber in den meisten Fällen Mengen von
5% nicht wesentlich überschreiten. Die Polymerisation des 2~ Methylol -2 -chlormethyl-oxacyclobutans
kann in Gegenwart anderer Oxacyclobutanderivate vorgenommen werden, insbesondere
solcher, die beim Behandeln des Pentaerythritdicblorhydtrins oder dessen Schwefligsäureesters -mit
alkoholischem Alkali entstehen. Dazu gehört die Verbindung
XH2OH
CH2OR
XH2'
wobei R den Rest des bei der Alkalibehandlung verwandten
Alkohols bedeutet. Zur Herstellung der Polytrimethylenglykole werden die Katalysatoren
mit den Oxacyclabutanverbindungen gemischt und das Gemisch notwendigenfalls erwärmt. Die anzuwendenden
Temperaturen sind je nach der Reak-'tionsfähigkeit des Ausgangsma'terials und der
Wirksamkeit des Katalysators verschieden und liegen, im Bereich· von + 20 bis + 1500. Die Reaktion
beginnt bei Verwendung ,aktiver Katalysatoren bereits bei Zimmertemperatur und kann durch
Temperaturerhöhung beschleunigt werden. Benutzt man 2-Methylol-2-chlortnethyl-oxacyclobutan .als ,
Ausgängsmaterial, so bilden sich unter Aufspaltung der Oxacyclobutanringe Polyäther mit etwa folgender
Formel: "
-0-CH2-C-CH2-O-CH2-C-CH2-O-CH2-C-CH2-
HOCHp HXCl
HOCH2 H2CCl
HOCH9 HXCl
Sofern andere Oxacyclobutanderivate mit einkondensiert
wurden, ist der Aufbau des Harzes entsprechend verändert.
.Das Abspalten von Chorwasserstoff aus den
Methylol- und Chlormethylresten geschieht mit Hilfe von alkoholischem Alkali — alkoholischer
Alkalilauge oder Alikalialkoholat — in der Siedehitze unter Bedingungen, wie sie bereits bei Ausführung
des Verfahrens gemäß Unterlagen des Patents 938013 zu beachten sind. "Das .MoI-verhältniis
Ghlormethylgruppen zu Alkali kann zwischen 3 : 2 und 3 : 8 schwanken.. Bei geringerer
Alkalimenge werden weniger Chlorwasserstoffmoleküle abgespalten und weniger Oxacyclobutanringe
gebildet als bei größerer Alkalimenge. Aber auch bei- großen Alkalknengen verläuft der Ringschluß
nie ganz quantitativ, so daß die gebildeten Polyoxacyclobutanverbindungen stets noch größere
oder geringere Mengen an freien Hydroxylgruppen und Chlormethylgruppen enthalten.
■ Die so erhaltenen Harze sind, sofern nicht Dioder Polyoxacyclobutaniverbindungen mit eingebaut
wurden, mehr oder weniger viskose, zum Teil sogar feste, jedoch schmelzbare, unvernetzte
Linearpolymere, die durch Behandeln mit ätherspaltenden
Katalysatoren teilweise vernetzt werden
können, jedoch zweckmäßigerweise nur so weit, daß die erhaltenen Harze noch schmelzbar und in organischen
Lösungsmitteln löslich sind. Sinngemäß das gleiche gilt für das Einpolymerisieren von Dioder
Polyoxacyclobutanverbmdungen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die so erhaltenen Polyäther zusammen
mit Verbindungen erhitzt, die wenigstens zwei Carboxylgruppen besitzen. Die Carboxylgruppen
können als Halogenide oder als Anhydride vorliegen. Bevorzugt kommen die Anhydride von
Dicarbonsäuren in Frage, wie beispielsweise solche der Malonsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Sebacinsäure und andere. Daneben sind Polyester oder Polyamide brauchbar, deren Ketten
an den Enden Carboxylgruppen enthalten.
Das Mengenverhältnis von Säureanhydriden zu Polyoxacyclobutanverbindungen ist so zu. wählen,
daß die Endprodukte hart, aber elastisch und nicht spröde sind, daß sie kein freies Säureanhydrid abscheiden
und daß keine flüchtigen Stoffe bei der Härtung entstehen können. So könnte Reaktionswasser entstehen, wenn man mehr Carboxylgruppen
anwendet, als Oxacyclobutanringe vorhanden sind.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Harze werden die bi- oder polyfunktionellen Verbindungen
mit den Oxacyclobutanverbindungen gemischt und dais Gemisch geschmolzen. Die anzuwendenden
Temperaturen sind je nach der Reaktionsfähigkeit und dem Schmelzpunkt der Ausgangsmaterialien
verschieden und richten sich auch danach, ob man in einem Arbeitsgang direkt das ausgehärtete Harz
herstellen will oder ob man ein noch lösliches und schmelzbares Zwischenreaktionsprodukt wünscht.
Obwohl man auch bei hoher Temperatur und ίο kurzer Reaktionszeit zu einem noch schmelzbaren
Harz kommen kann, so läßt sich die Reaktion doch besser beherrschen, wenn man sie in längerer Zeit
bei Temperaturen von 8o bis 1400, vorzugsweise von 100 bis 1300, durchführt. Will man die dabei
erhaltenen, noch nicht ausgehärteten Reaktionsprodukte härten oder will man sofort völlig ausgehärtete
Harze erhalten, dann arbeitet man zweckmäßigerweise bei 120 bis 2000, vorzugsweise bei
130 bis i8o°. Unter Aufspaltung der Oxacyclobutanringe
bilden sich dabei Polyadditionsprodukte, die über Zwischenstufen zu dreidimensional vernetzten,
unschmelzbaren und in allen Lösungsmitteln unlöslichen Harzen führen.
Diese Addition kann durch Zusatz von Katalyz5
satoren beschleunigt werden. Geeignete Katalysatoren sind z. B. Friedel-Crafts-Katalysatoren,
insbesondere Borfluorid, aber auch Aluminiumchloridi,
Zinkcblorid und andere, weiterhin anorganische und organische Alkalien, starke anorganische
oder organische Säuren, wie z. B. p-Toluolsulfonsäure,
Schwefelsäure oder deren Halbester usw. Die Menge der angewandten Katalysatoren ist je
nach deren Wirksamkeit verschieden, sie wird aber in den meisten Fällen Mengen von 5 °/o nicht
wesentlich überschreiten.
Die Eigenschaften der im Verlauf der Reaktion entstehenden Zwischenprodukte und der erhaltenen
Harze sind selbstverständlich von der Konstitution, insbesondere von der Molekulargröße der Ausgangsprodukte
und von den Reaktionsbedingungen weitgehend abhängig. Die härtbaren Zwischenprodukte
sind je nach Ausgangsmaterial und Reaktionsbedingungen flüssig, viskos oder fest,
jedoch noch schmelzbar und lassen sich als Gießharze, Klebstoffe, Kitte od. dgl. verwenden. Die
große Bedeutung der erfindungsgemäß erhaltenen Harze ist darin zu sehen, daß bei der Reaktion
keinerlei Nebenprodukte frei werden. Deshalb ist die Schrumpfung bei der Härtung viel geringer
50- als bei solchen Kunststoffen, die unter Abspaltung von Wasser, Ammoniak, Kohlensäure usw. entstehen.
Die Harze haften auf allen möglichen Unterlagen, auch auf Glas oder Metall sowie auf
keramischen Erzeugnissen, außerordentlich fest und sind1 daher als Klebstoffe inisbesondere dort anwendbar,
wo die Festigkeit der Klebung stark beansprucht wird.
Es war zwar bekannt, Kunstharze aus Verbindungen, die wenigstens zwei Äthylenoxydreste im
Molekül enthalten, herzustellen. Die bisher bekannten Harze dieser Art wurden meistens aus
aromatische Reste enthaltenden Verbindungen aufgebaut, die in den erfindungsgemäßen Produkten
fehlen. Diese Tatsache läßt bei den Harzen nach vorliegender Erfindung eine höhere Lichtbeständigkeit
erwarten.
58 g Pentaerythritdichlorhydrin werden, mit
350 ecm absolutem Alkohol, in dem 37 g Kaliumhydroxyd gelöst sind, auf dem Wasserbad
V2 Stunde lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Von ausgeschiedenem Salz wird abgesaugt, das
Filtrat mit Äther aufgenommen, die ätherische Schicht mit Natriumsulfat getrocknet und nach 7S
Vertreiben des Äthers im Vakuum sublimiert und destilliert. 34 g des so erhaltenen Reaktionsproduktes geben bei der Vakuum-Sublimation ng
Dioxaspiroheptan. Der Rückstand davon wird destilliert und besteht aus 17 g einer bei Kp4 =110
bis 1300 übergehenden Fraktion, die hauptsächlich
folgende Verbindungen enthält:
CH2.
CHgOH
CHoCl
'CH9
CH3 — 0—C2H5
CHpOH
Die beiden Verbindungen werden durch Vakuumdestillation getrennt. Bei 102 bis 1070 je
2 bis 3 mm Hg geht das 2-Methylol-2-chlormethyl·- oxacyclobutan über.
68 g dieser Verbindung werden mit 1 ecm
4.5°/oiger BF3-Ätherlösung versetzt und allmählich
auf 100 bis 1500 erhitzt. Die Polymerisation verläuft
anfangs unter starker Wärmeabgabe. Nach Beendigung der Hauptreaktion erwärmt man noch
2 Stunden auf 130 bis 150°. Der erhaltene PoIyäther
stellt eine bei Zimmertemperatur hochviskose, fadenziehende Flüssigkeit dar, die folgende
Konstitution besitzen dürfte:
— 0 —CHp-C — CHp — O — CHp — C —CHo-
HOCH,
CHpCl HOCHp
CH2Cl
Das erhaltene Harz wird in 100 ecm absolutem
Alkohol und nach Zusatz einer Lösung von 40 g KOH in 200 ecm Alkohol V2 Stunde lang zum
Sieden erhitzt. Das ausgeschiedene KCl wird von der Harzlösung abfiltriert. Nach Abdestillieren des
Lösungsmittels und Neutralwaschen erhält man einen Oxacyclobutanringe enthaltenden Polyäther
des Trimethylenglykols mit einem Molgewicht von 960 und 8 bis 9,5 Gewichtsprozent 1, 3-Epoxydsauerstoff.
Das Harz ist teilweise wasserlöslich.
Es wird nach Zusatz von 35 bis 40% seines gewichtes mit Phthalsäureanhydrid zusammen-,
geschmölzen und so lange erhitzt, bis beim Abkühlen keine Kristallausscheidungen mehr beobachtet
werden. Das ist bei einer Temperatur von L35
120 bis 1400 nach 10 Minuten der Fall.
Geringe Mengen des Harzes werden auf Streifen von Reinaluminium aufgetragen. Die zusammengelegten
Streifen werden ι Stunde bei 120 bis 1400
gehärtet. Die Verleimung weist eine Scherfestigkeit von etwa r kg/mm2 auf.
Der nach Beispiel 1 hergestellte, Oxacyclobutanringe
enthaltende Polyäther wird mit 25 % seines Gewichtes Maleinsäureanhydrid versetzt und
10 Minuten auf 120 bis 1400 erhitzt. Härtet man
das noch schmelzbare Zwischenprodukt im Verlaufe von 30 bis 60 Minuten bei 120 bis 1400, so
erhält man unschmelzbare und unlösliche, klare, schwachgelb bis farblose, völlig bksenfreie Harze,
die auch bei Ofentemperatur hart, aber elastisch sind. Die Festigkeit der Harze ist größer, wenn
man 40% des Oxacyclobutanharzgewichtes an so Maleinsäureanhydrid verwendet. Auch durch
längeres Erhitzen bis zu 10 Stunden läßt sich eine Festigkeitszunahme erreichen.
20 g des nach Beispiel 1 hergestellten - Polyoxacyclobutanharzes
werden im, Ölbad unter Rückfluß mit 8,6 g Piperidin erhitzt. Unter geringer
Viskositätszunahme, hervorgerufen' durch beginnende Vernetzung, entsteht ein Harz mit einem
i, 3-Epoxydgehalt von 3 bis 3,3%>- und einem
N2-Gehalt von 1,6 bis 1,8%. Versetzt man dieses
Ausgangsharz mit 50 bis 100% seines Gewichtes an Phthalsäure- oder Maleinsäureanhydrid, dann
bilden( sich bei 110 bis 1300 im Laufe von 30
bis 60'Minuten Harze, die hart, elastisch und nur durch kräftige Hammerschläge zu zerschlagen
sind.
519 g (3 Mol) Pentaerythritdichlorhydrin werden
in eine Lösung von 252 g (4,5 Mol) KOH und 317 g (3 Mol) Kalium in 3,5 1 absolutem Alkohol
gegeben. Nach Abdestillieren der reichlichen Hälfte des Alkohols wird nahezu die theoretische
KCl-Menge abgeschieden. Durch Vakuumsublimation lassen sich 130 bis 140 g 2, 6-Dioxa-3,
3-spiroheptan und 90 bis 110 g eines Öles vom
Kp3 ·=· 100 bis 1030 gewinnen. Dieses ist chlorfrei
und weist den nahezu theoretischen Äthoxylgehalt von 31 bis 32% auf, woraus folgt, daß es
sich um den Äther
,CH2 CH2OH
Οχ ^Cx
CH2 CH2OC2H5
handeln muß.
70 g der so hergestellten Oxacyclobutanverbindung
und 70 g 2-Mefchyk>l-2-chlormethyl-oxacyclobutan
werden in 140 ecm Dioxan gelöst und nach Zusatz von 8 ecm 4,5°/oiger BF3-Ätherlösung
unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach 2 Stunden
ist das Reaktionsprodukt bereits viskos, nach 4 Stunden hat sich ein klebriges, fadenziehendes
Harz gebildet, wie man an einer Probe nach Verdunsten des Lösungsmittels feststellt. Der Dioxanlösung
fügt man 30 g K O H in 300 ecm Alkohol zu und bringt durch l/2Stündiges Sieden unter Rückfluß
30 g KCl zur Abscheidung. Zur Aufarbeitung wäscht man das nach Vertreiben des Dioxan-Alkohol-Gemisches
hinterbleibende Harz mit Wasser neutral. Es ist durch den Zusatz des Oxacyclobutanäthers
wasserunlöslich geworden, hat ein Molgewicht von 1500, enthält noch 2,5 bis 3%
Chlor und weist einen Gehalt von 3 bis 3,5 % i, 3-Epoxydsauerstoff auf. Aus diesem Harz
werden, wie in den vorherigen Beispielen beschrieben, durch Schmelzen mit Phthalsäure-
oder Maleinsäureanhydrid Zwischenkondensationsprodukte hergestellt. Diese können in Formen gegossen
und durch 5 bis 10 Minuten langes Erhitzen .auf Temperaturen von 150 bis i8o° gehärtet
werden. Die Zwischenkondensationsprodukte sind auch als Klebmittel für Glas, Porzellan, Steingut,
Metall usw. geeignet.
20 Teile eines Polyoxacyclobutanharzes ■ nach
Beispiel 4, das einen 1, 3-Epoxydsauerstoffgehalt von 3,2 °/o, einen Chlorrestgehalt von 5,5% und ein
mittleres Molgewicht von 480 aufweist, werden mit 5 bis 13 Teilen Phthalsäureanhydrid bei 120
bis 1300 zusammengeschmolzen und im Laufe von ι bis 3 Stunden bei 130 bis 140° gehärtet. Die gehärteten
Harze sind bei der Härtungstemperatur feste, hartgummiartige, jedoch klare, blasenfreie,
schwachgelb gefärbte Massen. In der Kälte sind sie so hart und elastisch, daß sie durch kräftige
Hammerschläge auf Steinunterlage nicht zerschlagen werden.
Arbeitet man wie im Beispiel 5, jedoch unter Verwendung von Maleinsäureanhydrid, so erhält
man Zwischenadditionsprodukte, die, auf Bleche von Duraluminium aufgestrichen und nach Zusammenlegen
der Bleche über Nacht bei 1300 gehärtet, folgende Scherfestigkeit aufwiesen:
Auch hier sind die für sich gehärteten Harze blasenfrei, hell bernsteinfarben, z. B. bei 35%
Maleinsäurezusatz kaum kontrahiert und widerstehen starker mechanischer Beanspruchung.
1,3-Epoxyd-. harz |
Maleinsäure anhydrid |
Scherfestigkeit |
(Gewichtsteile) | (Gewichtsteüe) | kg/mm2 |
2,0 | o,3 | 2,6 bis 2,7 |
2,0 | 0,5 - | 1,8 - i,9 |
2,0 | o,7 | 2,7 - 2,2 |
2,0 | o,9 | 2,6 - 3,1 |
2,0 | 1,1 | 2,1 - 2,5 |
2,0 | i,3 | ■ 1,8 |
Arbeitet man nach Beispiel 5 und verwendet ein Gemisch aus Phthalsäure- und Adipinsäureanhydrid,
wobei das Mengenverhältnis von Oxacyclobutanharz und Anhydridgemisch zwischen ι : 0,1 und 1 : 1 liegen und das Verhältnis Phthalsäure-
und Adipinsäureanhydrid zwischen 10 : 1 und ι : 10 schwanken kann, so erhält man feste,
spröd-harte bis zäh-elastische Massen, die sich zum -3 Teil durch spanabhebende Werkzeuge bearbeiten
lassen.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von Kunstharzen nach Patent 912 503 durch Umsetzen von Verbindungen, die mindestens zwei Oxacyclobutanringe im Molekül enthalten, mit bi- oder polyfunktionellen organischen Verbindungen, die innere Äther aufzuspalten vermögen, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxacyclobutankomponente Oxacyclobutanringe enthaltende PoIyäther des Trimethylenglykols und als bi- oder polyfunktionelle Komponente Verbindungen mit wenigstens zwei Carboxylgruppen, die als Anhydride oder Halogenide vorliegen können, verwendet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man teilweise vernetzte, Oxacyclobutanringe enthaltende Polyäther verwendet.Angezogene Druckschriften:Kunststoff-Taschenbuch, 9. Ausgabe, S. 208 bis 210;USA.-Patentschrift Nr. 2 553 718; französische Patentschrift Nr. 989991.© 609 510 5.56
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