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Filmgerät mit vom Film gezogener Schwungmassenrolle Die Erfindung
bezieht :sich auf Filmgeräte, bei denen der Film über eine ungezahnte Rolle eine
Schwungmasse antreibt, und löst die Aufgabe, bei diesen Geräten die Anlaufzeit,
d. h. diejenige Zeit zu verkürzen, die für das Hochlaufen der Schwungmasse erforderlich
ist.
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Es ist bereits eine Einrichtung zur Verkürzung der Schwungmassenhochlaufzeit
bei Filmgeräten bekannt, bei der eine Spannrolle bei ihrem Ausschlag auf eine verschiebbar
angeordnete Führungsrolle einwirkt, die durch die Verschiebung unter dem Einfluß
der Spannrollenbewegung die Filmspannung vergrößert. Bei dem bekannten Gerät wird
jedoch der Reibungsdruck zwischen Film und Schwungmassenrolle (Tonrolle) dadurch
erhöht, daß der beim Anlauf steigende Filmzug die Klemmung des Films zwischen Schwungmassenrolle
und Filmandruckrolle vermehrt. Gemäß der Erfindung wird hingegen die Spannung des
Filmabschnittes, der durch die den Film in den Tonrollenbereich hineinfördernden
Transportzähne und ihn aus dem Tonrollenbereich herausfördernden Transportzähne
formschlüssig begrenzt ist, durch zusätzlichen Druck auf diesen Filmabschnitt außerhalb
des Tonrollenumschlingungswinkels erhöht. Für die Funktion des erfindungsgemäßen
Gerätes ist also das Vorhandensein eines formschlüssig definierten Filmabschnittes
Vorbedingung.
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Der Vorteil, der durch die Erfindung erzielt wird, ist darin zu sehen,
daß während der, Anlaufzeit
die Haftung zwischen Film und Rolle
im gesamten umspannten Bogen gleichmäßig vergrößert wird, während bei dem bekannten
Gerät diese Haftung nur zwischen einer Andruckrollle und der mitzunehmenden Rolle
längs seiner Linie vergrößert wird.
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Die zu verschiebende Führungsrolle kann dabei vorteilhaft selbst eine
Spannrolle sie@n, die unter dem Einfluß einer Feder steht und vorzugsweise auf der
Eänlaufseite zur ungezahnten Rolle liegt. Die Einwirkung der Spannrolle auf die
zu verschiebende Führungsrolle kann auf mechanischem Wege erfolgen, indem z. B.
mit Hilfe eines Hebels ein zusätzlicher Druck auf die Spannrolle ausgeübt oder bei
Führungsrollen mit Spannfedern das freie Ende der Feder im Sinne einer Vergrößerung
der Federspannung verlagert wird. Diese Einwirkung kann auch auf elektrischem Wege
erreicht werden, indem durch die Bewegung der Spannrolle ein elektrisches Antriebssystem
gesteuert wird. Die Einwirkung der steuernden Spannrolle .auf die gesteuerte Rolle
wird zweckmäßig so eingerichtet, daß die gesteuerte Rolle bestrebt ist, in der Zeiteinheit
einen größeren Weg zurückzulegen als die steuernde Rolle bzw, als sie selbst ohne
zusätzliche Steuerung.
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Die Erfindung und weitere Einzelheiten werden an Hand der Fig, i bis
i i beispielsweise erläutert. In Fig. i wird der Film F durch die Zackenrolle i
über die Schwungmassenrolle 2 gezogen, die ungezahnt ist und entweder selbst als
Schwungmasse ausgebildet oder mit einer Schwungmasse verbunden ist. Auf der Ein-
und Auslaufseite zu dieser Rolle liegen die Umlenkrolleh 3 und .q. sowie ein federndes
Spannrollensystem. Dieses 'System besteht aus den Rollen 5 -und 6, von denen die
Rolle 5 an dem Hebelärm 7 und die Rolle 6 an dem Hebelarm 8 angeordnet isst. Die
beiden Hebelarme sind um eine gemeinsame Achse 9 drehbar und stehen unter Spannung
der gemeinsamen Feder io. Durch diese Feder erhält der Film die für die Mitnahme
der Schwungmassenrolle 2 im normalen Betrieb erforderliche Spannung. Dementsprechend
ist diese Feder verhältnismäßig stark. Außerdem wirkt auf den Hebelarm 8 eine weitere
Feder i i, welche als Filterfeder wirkt und dementsprechend verhältnismäßig weich
ausgebildet ist. Beim Anlaufen des Gerätes bewegt sich die Spannrolle 6 auf der
Auslaufseite nach oben, und da die Filmlänge zwischen der An- und Ablaufstelle zur
Zackenrolle i konstant ist, geht dabei die Spannrolle 5 auf der Einlaufseite entsprechend
nach unten, und zwar unter dem Einfluß der Feder io. Durch diese Bewegung des Spannrollensystems
entsteht also keine 'Spannungserhöhung im Film, die geeignet wäre, die Mitnahme
der Schwungmassenrolle zu beschleunigen. _ Um diese Beschleunigung zu erreichen,
ist der doppelarmige Hebel 12 vorgesehen, der um die feststehende Achse i3 drehbar
angeordnet ist und dessen freie Enden tinmat ni'tt dem Hebelarm 8 der Spannrolle
6 und zum .anderen mit dem Hebel i ¢ zusammenarbeiten, an dem das :eine Ende der
Spannfeder io befestigt ist. Dieser Hebel 14 ist im normalen Betrieb in seiner Bewegung
in Richtung der Spannkraft der -Feder durch einen !3ölzen 15 gesperrt; er läßt sich
aber nach der anderen Richtung hin um seine Halterung drehen. Wenn nun beim Anfahren
die Spannrolle 6 nach oben geht, drückt ihr Hebelarm B gegen das obere Ende des
Hebels 12, und dessen unteres Ende überträgt die Bewegung des Spannhebels auf den
Federhebel 14, so daß die Feder io durch Verlagerung ihres Endpunktes stärker gespannt
wird. Durch diese vergrößerte Spannung wird die Rolle 5 ihrerseits stärker heruntergezogen
und auf diese Weise .eine vergrößerte Filmspannung beim Anlaufen in dem System erzielt.
Wenn der Ablaufvorgang vorbei ist, pendeln die beiden Rollen 5 und 6 in eine Normallage
ein, wie sie dargestellt ist. Der Hebel 12 übt dann keine Wirkung aus, er liegt
lediglich mit seinem unteren Ende lose auf dem Federhebel 14. Um die Spannbewegung
zu vergrößern, ist der untere Arm des Hebels 12 länger .ausgeführt als der obere.
Die Vergrößerung der Filmspannung kann nicht nur durch Spannungsvergrößerung einer
Feder erreicht werden, sondern auch dadurch, daß die Bewegung einer Führungsrolle
entsprechend beeinflußt wird. Hierfür zeigt Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel, in der
diejenigen Teile, welche mit der Fig. i übereinstimmen, mit den gleichen Zahlen
bezeichnet sind. Die Spannrollenanordnung ist im Prinzip die gleiche wie bei Fig.
i. Die gemeinsame Spannfeder ist mit beiden Enden an Armen angeordnet, die mif den
Hebeln der Spannrollen 7 und 8 fest verbunden sind. Durch die Bewegung der Spannrolle
6 wird die Bewegung der Spannrolle 5 durch den doppelarmigen Hebel i6 b.eeinflußt,
der um die feste Achse 17 drehbar angeordnet ist und mit dem einen Ende auf dem
Hebelarm 7 aufliegt. Wenn die Spannrolle 6 beim Anfahren nach oben geht, legt sich
ihr Hebel gegen den oberen Arm des Hebels 16, der dabei einen Druck auf den Hebel
7 der Spannrolle 5 ausübt. Dieser zusätzliche Druck wirkt sich auch in einer Spannungserhöhung
für den Film aus, so daß die Mitnahme der Schwungmassenrolle beschleunigt wird.
Durch die Wahl des Übersetzungsverhältnisses, kann auch hier erreicht werden, daß
die Spannrolle 5 in der Zeiteinheit :einen .größeren Weg zurückzulegen bestrebt
ist als die steuernde Spannrolle 6.
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Eine andere Ausführungsform für die Vergrößerung der Filmspannung
durch Vergrößerung einer Federspannung ist in Fig. 3 dargestellt. Bei dieser Anordnung
sind die Spannrollen 5 und 6 an einem starren Hebel 18 angeordnet; der unter dem
Einfiuß einer weichen Feder i i um die Achse i *g drehbar angeordnet ist. Diese
Drehachse i 9 ist ihrerseits an einem Hebel 2o angeordnet, der unter Spannung. der
Feder 21. steht. Diese Feder 21 zieht die beiden Spannrollen 5 und 6 nach unten
und erzeugt die für die 1VEtnahme der Schwungmassenrolle erforderliche Spannung
beim normalen Lauf. Das freie Ende der Feder 21 ist an-.einem drehbar angeordneten
Hebel 22 befestigt, dessen Bewegung in Richtung der Federkraft durch einen Bolzen
23 gesperrt ist. Die Spannung der Feder 21 kann durch den Hebel 24 über die Stange
2 5 beeinflußt
werden, indem der Hebelarm 22, an dem die Feder befestigt
ist, nach unten gedrückt wird. Dies geschieht beim Anfahren des Gerätes; wenn die
Spannrolle 6 nach oben geht. Dann legt sich der Hebelarm 18 gegen das eine
Ende. des Hebels 24 und drückt den Hebel --2 nach unten, so daß sich die Spannung
der Feder 21 vergrößert. Mit der Vergrößerung der Spannung der Feder 2 1 wird der
Hebel 2o stärker nach unten gezogen, und mit diesem Hebel werden gleichzeitig die
an dem Hebel 2o drehbar gelagerten Spannrollen 5 und 6 .stärker nach unten gezogen
und damit eine erhöhte Filmspannung erreicht, die geeignet ist, die Mitnahme zu
beschleunigen. Die gewünschte Druckwirkung kann dabei durch entsprechende Wahl des
Übersetzungsverhältnisses zwischen den einzelnen Hebeln eingestellt werden. Es kann
hierbei auch eine Anordnung vorgesehen sein, welche die Wirkung der Feder 21 während
der Vergrößerung der Filmspannung zeitweise kurzschließt. Zu diesem Zweck kann eine
Stange 26 vorgesehen sein, die auf der einen Seite mit dem Hebel 2o fest verbunden
ist und auf der anderen Seite :eine Aussparung 27 besitzt, in die ein Bolzen eingremft,
welcher an dem Ende des Hebels 22 befestigt ist, an dem die Feder liegt. Wenn beim
Anlaufen durch die Spannrolle 6 der Hebel 22 ein Stück nach unten bewegt ist, liegt
der Bolzen in der Aussparung fest an und die Mitnahme des Hebels 2o :erfolgt dann
praktisch starr über die Stange 26. Die Aussparung ist dabei so groß zu wählen,
daß die Feder 21 im normalen Betrieb das erforderliche Spiel machen kann, ohne daß
sie durch die Stange 26 behindert ist. Im normalen Betrieb, wenn die beiden Spannrollen
5 und 6 eingependelt sind, steht das Hebelsystem unter keiner Kraftwirkung, so daß
die Feder 2 i mit ihrer üblichen Spannung so arbeitet, als ob das untere Ende fest
am Gerät angeordnet wäre. Eine ähnliche Einrichtung wie die Stange 26 kann auch
bei einer Anordnung nach Fig. i vorgesehen werden, indem dort die Feder io nach
Überschreiten einer gewissen Größe . der Längsausdehnung kurzgeschlossen wird, so
daß die Kraftübertragung von dem Hebel 12 auf den Spannrollenhebel 7 über die Stange
erfolgt, die mit entsprechendem Spiel neben der Feder io angeordnet ist.
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In Fig. ¢ ist eine Anordnung dargestellt, welche ein Spannrollensystem,
ähnlich wie in Fig.3, aufweist, bei der aber die Vergrößerung der Filmspannung durch
Druck auf den Hebelarm einer Spannrolle erfolgt. Die 'Spannrollen 5 und 6 liegen
um die Achse 19 drehbar an dem Hebelarm 18. Die Achse 19 ist
dabei drehbar an dem Hebel 2o gelagert, auf den die Feder 2 i einwirkt, welche die
beiden Spannrollen nach unten zieht und die für den normalen Betrieb erforderliche
Filmspannung erzeugt. Beim Anlaufen geht die Spannrolle 6 wieder nach oben und legt
dabei das rechte Ende des Hebels 18 gegen den Steuerhebel 28, dessen anderes Ende
auf den Hebelarm 2o einwirkt. Auf diesen Hebel wird also ein Druck ausgeübt, der
den Zug der Feder 2i vergrößert. Dieser Druck macht sich als zusätzliche Filmspannung
bemerkbar, da die beiden Spannrollen 5 und 6 gleichzeitig stärker nach unten bewegt
werden. In dieser Anordnung ist es auch möglich, das linke Ende des Hebels 28, anstatt
auf den Hebel 2o wirken zu lassen, auf den Hebel 18 zur Einwirkung zubringen,
wie das gestrichelt dargestellt ist. Dann erfährt das Spannrollensystem einen zusätzlichen
Druck zur Vergrößerung der Filmspannung, der sich dahin auswirkt, daß das System,
ähnlich wie bei der vorher beschriebenen Anordnung, bestrebt ist, sich um die Achse
des Hebels 2o zu verlagern. Dieser Druck wirkt also auch im Sinne der Federspannung
21 und dient damit ebenfalls zur Vergrößerung der Filmspannung, was ein schnelleres
Anlaufen zur Folge hat.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen Anordnungen mit gekoppelten Spannrollensystemen,
ähnlich wie in Fig. i und 2; die Spannungsvergrößerung geschieht aber durch Steuerung
besonderer Führungsrollen, die selbst keine Spannrollen sind. In Fig. 5 ist die
auf der Auslaufseite angeordnete Umlenkrolle 4. an einem Hebelarm 29 nach der einen
Seite schwenkbar gelagert; nach der anderen Seite ist die Bewegung dieses Hebels
durch einen Bolzen 30 gesperrt; dementsprechend wirkt diese Rolle q. im normalen
Betrieb als: Umlenkrolle wie in den vorher beschriebenen Anordnungen. Beim Anlaufen
bewegt sich die Spannrolle 6 mit ihrem Hebel 8 nach oben, und dabei legt sich eine
Nase an dem Hebel 8 gegen das freie Ende des Hebels 29; dabei wird die Rolle q.
nach oben gedrückt; dadurch entsteht ebenfalls :eine Spannungserhöhung im Film,
die so lange wirksam ist, bis der Anlaufvorgang vorbei und das Spannrollensystem
in die gezeichnete Normallage eingependelt ist. Auch hier kann die gewünschte Spannung
durch eine geeignete Hebelübersetzung für die Rolle q. eingestellt werden. Unter
Umständen kann es zweckmäßig sein, den Drehpunkt des Hebels auf die andere Seite
der Führungsrolle q. zu verlegen. Bei der Anordnung nach Fig.6 ist die auf der Einlaufseite
liegende Führungsrolle 3 an dem Hebel 3 i schwenkbar gelagert, wobei die Bewegung
dieses Hebels nach unten durch den Bolzen 32 gesperrt ist. Der Hebelarm 7 der Spannrolle
5 besitzt eine Verlängerung 33, die bei Bewegung der Spannrolle 6 nach oben den
Hebel 3 i mitnimmt, so daß die Rolle 3 veranlaßt wird, sich nach oben zu bewegen.
Dadurch wird ebenfalls eine Spannungserhöhung während des Alllaufens erreicht, während
bei der normalen Betriebslage die Rolle 3 wiederum als Umlenkrolle wirkt. Die gemeinsame
Drehachse der Spannrollenhebel 7 und 8 ist hier, ebenso wie in den Fig. i und 2,
feststehend angeordnet im Gegensatz zu den Anordnungen in den Fig. 3 und q., in
denen diese Drehachse selbstbeweglich angeordnet ist.
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Fig.7 zeigt eine Anordnung, bei der die Spannrollen 5 und 6.an einem
starren Hebelsystem liegen, welches gegenüber der Drehachse der Schwungmassenrolle
2 drehbar und gleichzedtig versch@lebbar angeordnet ist. Dabei steht dieser Hebel
unter dem Einfluß einer schräg angeordneten Feder 3q., welche die für die Mitnahme
der Schwungmassenrolle erforderliche
Spannung im normalen Betrieb
@erzeugi und gleichzeitig durch die schräge Anordnung eine Kraftkomponente auf den
Hebel ausübt, die bestrebt ist, bei Verschiebung des Hebels aus der Gleichgewichtslage
ihn wieder in die Gleichgewichtslage zurückzuziehen. Beim Anlaufeis wird über den
Hebe135 ein zusätzlicher Druck auf das Hebelsystem übertragen und dadurch eine Erhöhung
der Filmspannung erzeugt, ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig. ¢. _ Fig. 8 zeigt
eine Anordnung, bei der die Spannrollen 5 und 6 an getrennten Hebelarmen 7 und 8
angeordnet sind, die um getrennte Drehachsen schwenkbar sind. Die beiden Hebelarme
sind durch die gemeinsame Feder io gekuppelt;, welche die für den normalen Betrieb
erforderliche Filmspannung auf der Schwungmassenrolle z erzeugt. Außerdem sind die
beiden Hebelarme 7 und 8 für de Spannrollen mit einer Stange 36 gekuppelt; die Kupplung
mit .dem Hebelarm 7 geschieht dabei üben ein gewöhnliches Drehgelenk und die Kupplung
mit dem Hebelarm 8 über einen Bolzen n37, der m eine Aussparung 38 an der Stange
36 eingreift, ähnlich wie dies bei der Stange 26 in Eg. 3 beschrieben ist.
Wenn sich die Spannrolle 6 beim Anlaufen nach rechts bewegt, wirkt die Stange 36
als starre Kupplung zwischen den Hebelarmen 7 und 8, sobald durch die Bewegung des
Hebels 8 die Aussparung überwunden isst und der Bolzen 37 am Ende der Aussparung
anliegt; in diesem Augenblick wird der Hebelarm 7 mitgenommen und eine zusätzliche
Filmspannung erzeugt, welche geeignet ist, die Mitnahme der Schwungmassenrolle zu
beschleunigen. Durch die schräge Anordnung der Stange 36 oder, mit anderen Worten,
durch die Wahl eines, entsprechenden Übersetzungsverhältnisses in der Kraftübertragung
vom Hebel 8 auf den Hebel 7 kann erreicht werden, daß die Spannrolle 5 im Sinne
einer Vergrößerung der Filmspannung schneller verlagert wird, als sie ohne die Kupplung
durch -die Stange 36 verlagert worden wäre; @es erhält also die Spannrolle 5 eine
zusätzliche Bewegung, welche die Filmspannung zusätzlich erhöht. Wenn die normale
Betriebslage erreicht ist, ist die Kupplung zwischen den beiden Spannrollenhebeln
außer Wirkung, so daß also die Spannrollen, genau wie in den vorhergehenden Beispielen,
in der üblichen Weise arbeiten können. Dementsprechend ist auch die Größe der Aussparung
38 zu wählen, welche hier, ähnlich wie bei der Stange 26 in Fig. 3, das freie
Spiel der Spannrolle im normalen Betrieb gewährleistet.
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Fig. 9 zeigt eine Anordnung mit zwei selbständigen Spannrollen auf
der Ein- und Auslaufseite der Schwungmassenrolle z. Die Spannrolle 5 ist am Hebelarm
7 unter dem Einfluß der Feder 39 drehbar und die Spannrolle 6 am Hebelärm 8 unter
dem Einfluß der Feder 4o. Die Federn dienen dabei gleichzeitig zur Erzeugung der
normalen Filmspannung und als Filter gegen Transportstörungen. Die Vergrößerung
der Filmspannung beim Anlaufen wird durch einen zusätzlichen Druck auf den Hebel
7 der Spannrolle 5 erreicht. Dieser ' zusätzliche Druck wird von der auf der-Auslaufseite
angeordneten Spasinrolle 6, die sich beim Anlaufen nach oben bewegt, über den zweiarmigen
Hebel 41 übertragen, der um eine feststehende Achse; ähnlich wie bei den vorhergehenden
Anordnungen, drehbar allgeordnet ist. Da sich auch hier bei Bewegung der Spannrolle
6 nach oben die Spannrolle 5 selbsttätig nach unten bewegt, ist dafür Sorge zu tragen,
daß das Übersetzungsverhältnis so eingerichtet isst, daß das Ende des Hebels 41,
welches auf die Spannrolle 5 einwirkt, eine schnellere Bewegung macht als die Ausweichbewegung
der Spannrolle 5.
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Fig. io zeigt eine Anordnung mit einer einzigen Spannrolle 6 auf der
Auslaufseite der Schwungmassenrolle z. Diese Spannrolle liegt an dem Hebelarm 8
unter dem Einfluß der Feder 40. Auf der Einlaufseite der Schwungmassenrolle z liegt
eine Bremseinrichtung in Form einer Bremsrolle 42.
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In Filmlaufrichtung vor dieser Bremsrolle liegt eine elastische Filmschleife
43, die gegebenenfalls auch durch eine lose Filmschleife ersetzt werden kann. Nach
Verlassen der Spannrolle 6 läuft der Film, ähnlich wie in Fig. 5, über eine Führungsrolle
¢, die in der einen Richtung :schwenkbar an dem Hebelarm 44 angeordnet ist, dessen
Bewegung in der anderen Richtung durch den Bolzen 45 gesperrt ist. Beim normalen
Betrieb liegt der Hebelarm 44, wie bei den entsprechenden, vorher beschriebenen
Anordnungen, an dem Bolzen 45 an, so daß die Rolle 4- lediglich als Umlenkrolle
wirkt. Beim Anfahren bwegt sich der Hebelarm 8 der Spannrolle 6 nach oben und kommt
mit dem Hebelarm 44 in Eingriff; dadurch wird der Rolle 4 eine Bewegung nach oben
aufgezwungen; diese Bewegung hat eine Erhöhung der Filmspannung zur Folge, so daß
ein schnelleres Anlaufen stattfindet. Durch die Hebelübersetzung kann auch hier
die für den angestrebten Zweck geeignete Bewegung der Rolle 4 erreicht werden. Die
Spannfeder 40 kann hierbei gerade so weich sein, daß sie im normalen Betrieb die
für die Mitnahme der -Schwungmasstenrolle z .erforderliche Spannung .erzeugt. je
weicher aber diese Feder ist, desto geeigneter ist sie aber auch für die Ausübung
ihrer zweiten Funktion, nämlich als Filter gegen Transportstörungen zu wirken. Die
Bremsrolle 42 kann so eingerichtet sein, daß sie auch die erhöhte Filmspannung bei
der Anlaufbewegung aufnimmt. Die Einrichtung kann aber auch .so getroffen werden,
daß sie gegenüber der erhöhten Filmspannung nachgibt, so daß - die Schleife 43 während
des Anlaufvorganges zeitweise aufgezehrt wird und beim Anliegen des Hebels 8 an
dem Hebel 44 keine Elastizität außer der Längselastizität des Films mehr wirksam
.ist.
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Fig. i i zeigt eine Anordnung für eine elektrische Steuerung bei der
Vergrößerung der Filmspannung. Die mechanische Anordnung des Spannrollensystems
stimmt mit dem nach Fig.9 überein. Mit dem Hebelarm 7 der Spannrolle 5 ist ein 'Solenoid
46 gekuppelt, das in einem Stromkreis mit dem Kontakt 47 liegt. Beim Anlaufen des
Gerätes schließt der Hebelarm 8 der Spannrolle 6 diesen Kontakt,
so
daß das Solenoid den Hebelarm 7 nach unten zieht. Dadurch wird ein zusätzlicher
Zug auf die Spannrolle 5 ausgeübt, der die für den bescIlleunigten Anlauf benötigte
überhöhte Filmspannung erzeugt. Das Solenoid kann auch dazu dienen, die Spannung
der Feder 39 zu vergrößern, indem das eine Ende dieser Feder verlagert wird. Die
elektrische Kraftübertragung kann auch bei den vorher beschriebenen Anordnungen
in sinngemäßer Weise angewendet werden.
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Die Erfindung ist brauchbar für alle Filmgeräte, die beispielsweise
zur Aufnahme, Wiedergabe oder Vervielfältigung von Bildern und/oder Tönen dienen.
Unter Filme werden dabei ganz allgemein bandförmige Aufzeichnungsträger verstanden.
Der Antrieb dieser Träger braucht nicht durch eine einzige Zackenrolle zu erfolgen;
es können vielmehr mehrere, z. B. zwei, vorgesehen sein, die jeweils vor und hinter
der Schwungmassenrolle angeordnet sind. Bei Tonfilmgeräten wird die Steuerstelle,
z. B. zur Aufnahme oder Wiedergabe, zweckmäßig an der Schwungmassenrolle oder wenigstens
in deren Nähe angeordnet.
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Es kann noch darauf hingewiesen werden, daß die Ausbildung der Hebelsysteme
oder der Kontakte bzw. ihre Anordnung ohne weiteres erreicht werden kann, daß das
Spannrollensystem im normalen Betriebsfall, also nach dem Einlaufen, in der üblichen
Weise arbeitet; es kann mit Spiel um eine mittlere Lage pendeln; dieses Spiel kann
so gewählt werden, daß die Hauptfunktionen der Spannrollen erhalten bleiben.