DE9409379U1 - Zusatzgerätesatz für Traktoren - Google Patents

Description

Ernst Augl Gesellschaft m.b.H. & Co.KG
Pasching (Österreich)

Zusatzgerätesatz für Traktoren

Die Erfindung betrifft einen Zusatzgerätesatz für Traktoren für die Reinigung großflächiger Bereiche. Für entsprechende Aufgaben, nämlich u.a. die Reinigung, insbesondere das Kehren von Verkehrsflächen, das Mähen von Banketten, Straßenrändern, Straßendämmen, Sportplätzen usw. gibt es eine Vielzahl selbstfahrender Geräte, die jeweils im wesentlichen nur eine Spezialaufgabe erfüllen können. So sind selbstfahrende Straßenkehrmaschinen ebenso in verschiedensten Ausführungen bekannt, wie jeweils für einen Spezialeinsatz bestimmte selbstfahrende Mähmaschinen. Entsprechende Geräte sind in der Anschaffung teuer und haben auch einen großen Platzbedarf im Abstellfall, so daß ihre Anschaffung nur sinnvoll ist, wenn sie tatsächlich im Betrieb ausgelastet werden. Für einen selteneren Einsatz bzw. dann, wenn nicht unbeschränkte Mittel für die Anschaffung solcher Geräte zur Verfügung stehen, ist es sinnvoller, die gleichen Arbeiten mit Zusatzgeräten für Traktoren durchzuführen. Auch hier ist aber derzeit eine weitgehende Spezialisierung vorhanden, so daß ein vollständiger Gerätesatz meist nur zur Lösung einer ganz bestimmen Aufgabe, z.B. als Straßenkehr- oder Mähmaschine geeignet ist, wobei gerade bei Mähmaschinen das Problem besteht, daß diese bekannten Einrichtungen wohl zum Mähen geeignet sind, aber keine geeigneten Aufsammei- oder Transportiereinrichtungen für das Mähgut umfassen.

Aufgabe der Erfindung ist demnach die Schaffung eines Zusatzgerätesatzes für Traktoren für die Reinigung und Pflege großflächiger Bereiche, mit welchem Gerätesatz unter weitgehend geringstmöglichem Gesamtaufwand verschiedenste Aufgaben, insbesondere das Kehren von Verkehrsflächen und das Mähen sowohl von Banketten Straßenrandteilen und Sportplätzen u.dgl., durchgeführt werden können, wobei gerade die aufwendigsten Teile des Gerätesatzes bei jeder Art der Anwendung einsetzbar sein sollen.

Die gestellte Aufgabe wird grundsätzlich durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Entscheidend für die Erfindung ist, daß der den aufwendigsten Teil der Anlage darstellende und auch den größten Stauraum benötigende Teil des Gesamtsatzes, nämlich der Nachlaufanhänger mit der Absaugeinrichtung, bei jedem Einsatzfall verwendbar wird, wozu eine noch näher zu beschreibende Sonderausbildung vorgesehen wird. Die Geräte und auch die Saugleitung können rasch und einfach an- und abgebaut werden, so daß, der Traktor bei Nichteinsatz der Geräte rasch zur Verfügung steht. Trotzdem können die Zusatzgeräte mittels des Traktors und seiner Hebeeinrichtungen an den Abstellplätzen in die richtigen Lagen einrangiert bzw. auf Lagergestellen usw. angebracht werden.

Mittels des Mähgerätes lassen sich die verschiedensten Mähaufgaben erfüllen. Wegen der vorgesehenen Absaugung ist es dabei auch möglich, nicht nur Grasbewuchs zu mähen, sondern auch mittels der Mähvorrichtung unter Absaugung Laub zu häckseln und in dieser gehäckselten, leicht transportierbaren Form abzutransportieren.

Bei dem Mähgerät wird in den meisten Fällen zumindest für manche Aufgaben, z.B. für das Mähen von Sportplätzen, eine möglichst große Breite des Mähbereiches bevorzugt, um ein

rasches Arbeiten zu ermöglichen und auch eine weitgehend einheitliche Schnittfläche einhalten zu können. Normale Mähbalken sind für die gegebenen Aufgaben kaum einsetzbar, weshalb eben ein Mähgerät mit mehreren Sichelmessern verwendet wird. Damit hier gewährleistet wird, daß das gemähte bzw. gehäckselte Gut sicher bis zum Einlaß der Saugleitung gefördert wird, wird eine Ausgestaltung nach Anspruch 2 vorgesehen.

Wenn aus konstruktiven oder praktischen Gründen eine Anbringung der Absaugstelle in der Mitte des Mähgerätes nicht möglich oder sinnvoll ist, dann wird eine Ausbildung nach Anspruch 3 gewählt, um zu gewährleisten, daß die jeweilige Teilansaugleistung der von den verschiedenen Messern in den Kanal eingeführten Grasmenge entspricht, also nicht von der weniger Messer enthaltenden Seite her zu stark und von der anderen Seite her zu schwach angesaugt wird. Wenn an einer Seite der Ansaugstelle nur ein Messer vorgesehen ist und an der anderen Seite sich vier Messer befinden, soll das Querschnittsverhältnis zwischen den beiden Ästen der Grasleitkanales an der Ableitstelle mindestens 1 : 2 betragen.

Um die Mähbreite variieren zu können und auch um einen gewissen Angleich an Bodenunebenheiten zu ermöglichen, kann eine Weiterbildung gemäß Anspruch 4 vorgesehen werden. Durch die Abschaltvorrichtungen wird dabei gewährleistet, daß bei höher aufgeklappten Seitenteilen keine Verletzungsgefahr am rotierenden Messer besteht.

Bei Kehrvorgängen ist manchmal, z.B. beim Aufsammeln von Streugut nach der Wintersaison, mit einem erhöhten Staubanfall zu rechnen. Man kann zwar das Sauggebläse durch entsprechende Anordnung und durch das Vorsehen von Prallblechen usw. mit einem vorgeordneten Abscheider für schwerere Teil-

chen versehen, doch wird feiner leichter Staub doch vom Sauggebläse ausgetragen. Würde man dem Sauggebläse auslaßseitig einen einfachen Filter nachordnen, so kann dieser in kürzester Zeit so weit verlegt werden, daß die Saugwirkung des Gebläses beeinträchtigt wäre, weshalb dann eine Filterreinigung in kurzen Zeitabständen notwendig wird. Ein entsprechender Filter ist anderseits beim Mähbetrieb nicht erforderlich. Aus diesem Grund wird eine Ausführung nach Anspruch 5 gewählt, wobei das Fanggitter die Aufgabe hat, leichte Teilchen, z.B. gehäckselte Laubstückchen, beim Mähbetrieb abzufangen, so daß die ausreichende Gutaufnahme von der gepflegten Fläche gewährleistet ist und diese Fläche ausreichend sauber wird.

Zur Vermeidung der Notwendigkeit einer häufigen Filterreinigung wird eine Ausbildung nach Anspruch 6 vorgesehen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen

Fig. 1 einen Gerätesatz mit Mähgerät, Saugleitung und Nachlaufanhänger in der Relativstellung beim Anbau an den Traktor, der aber der besseren Übersichtlichkeit
halber weggelassen wurde, bei teilweise geöffnet gezeichnetem Nachlaufanhänger schematisch im Schaubild,

Fig. 2 in gleicher Darstellungsweise aber bei geschlossen gezeichnetem Nachlaufanhänger einen Gerätesatz mit Kehrvorrichtung,

Fig. 3 die Kehrvorrichtung in größerem Maßstab,
Fig. 4 ein Ende des Filterschachtes bei herausgenommenem

Filterkörper und
Fig. 5 schematisch die Anordnung der Messer innerhalb der

Grasleitschürzen und in Zuordnung zum Grasleitkanal und zur Absaugstelle.

Der Zusatzgerätesatz besteht im wesentlichen aus drei Zusatzgeräten für einen Traktor, nämlich aus einem Nachlaufanhänger 1, einem Mähgerät 2 und einer Frontlenker-Kehrvorrichtung 3, wobei die Geräte 2 und 3 alternierend einzusetzen sind. Der Nachlaufanhänger 1 besitzt ein kastenförmiges Gehäuse 4 mit einer als Verschluß dienenden Heckklappe 5, die z.B. über nicht dargestellte hydraulische Kolbentriebe geöffnet werden kann.

Innerhalb des Gehäuses ist ein Sauggebläse 6 angebracht, das aus einem Einlaßschacht 7 Luft ansaugt, wobei innerhalb des Gehäuses 4 angebrachte Prallwände 8 die Aufgabe haben, angesaugte Teile weitgehend abzuscheiden, so daß sie nicht in das Gebläse 6 gelangen. Das Gebläse 6 erzeugt innerhalb der gesamten Kammer einen Unterdruck und drückt die angesaugte Luft in einen Auslaßschacht 9, in dem wahlweise nach Fig. 1 ein Fanggitter für Laub angebracht werden kann oder nach Fig. 2 ein Filtersatz 10 gemäß Fig. 4 untergebracht wird. Für den Antrieb des Sauggebläses dient eine mit der Traktorzapfwelle kuppelbare Welle und ein nachgeordnetes, ins Schnelle übersetzendes Keilriemengetriebe 12.

Für die Verwendung als Kehrvorrichtung wird ein Filtersatz 10 gemäß Fig. 4 verwendet, der aus mehreren Filtern 11, 12, 13 und einem Endgitter 14 besteht. Die Filter 11 - 13 besitzen je einen Rahmen 15 mit an den Ecken vorgesehenen Distanzhaltern 16 und nehmen Filterkörper 17, 18 auf. Die Filterkörper 17, 18 bestehen aus Gitterblechen, zwischen denen Polyamidspäne, die z.B. eine Spanbreite von 5 mm und eine Dicke von o.l2 mm aufweisen, angebracht sind, wobei auch die Pressung dieser Späne zwischen den Gittern festgelegt wird, so daß Filterspalte entstehen. Zwischen

den Filterkörpern 17, 18 sind Bypaßöf fnungen 19, 20, 21 vorhanden, die bei aufeinanderfolgenden Filtern 11, 12, 13 gegenfptqtsfj afjzetzt sind, so daß der durch eine Bypaßöffnung, z.B. 19, durchtretende Luftstrom - die weitere Luft tritt durch die Filterkörper 17, 18 - immer nur auf den Filterkörper 17 des folgenden Filters trifft und nicht gegen die Öffnung 20 oder 21. In den Zwischenräumen der Filter 11, 12, 13 und des Gitters 14 kann sich Staub ansammeln, ohne den Gesamtluftdurchtritt wesentlich zu beeinträchtigen, so daß nur selten eine Gesamtreinigung des Filters vorgenommen werden muß und in der Praxis eine Filterreinigung jeweils nur nach Füllung des Behälterraumes 4 erforderlich wird.

Der Nachlaufanhänger 1 ist über eine nicht näher dargestellte Kupplungseinrichtung am Traktorheck angehängt und kann mittels der Traktorhubeinrichtung über Tragarme 22 gekippt werden.

An den Einlaß 7 schließt ein Rohrstück 23 an, von dem eine gegebenenfalls zum Teil flexible Leitung 24 zu einer Einlaßdüse führt, die entweder am Gerät 2 oder im Gerät 3 vorgesehen ist.

Das Mähwerk nach Fig. 1 besitzt eine dreigeteilte, nach unten offene Wanne 25, 26, 27, wobei die Teile 26, 27 mit dem Mittelteil 25 z.B. über Kolbentriebe 28 aufschwenkbar verbunden sind. Laufrollen 29 stützen die einzelnen Wannenteile am Boden ab. Der Mittelteil 25 ist über ein Gestänge 30 an den Frontlenkern des Traktorhubwerkes befestigbar. Die Seitenteile 26, 27 nehmen je ein Sichelmähmesser 31 bzw. 32 auf. Weitere Mähmesser 33 sind im Mittelteil 25 vorhanden. Die Mähmesser 31 und 32 werden über Hydromotoren 34 angetrieben, die von der Traktorhydraulik über Anschußleitungen versorgt werden. Es sind Schalter vorgesehen,

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die diese Motoren ab einer bestimmten AufSchwenkstellung der Teile 26, 27 abschalten.

In der Wanne 25, 26, 27 ist ein Grasleitkanal 35 ausgebildet.. Ferner sind für die Mähmesser 31 - 33 an der vom Kanal 35 abweisenden Seite Umfangsschürzen 36 vorhanden, die nur ein ganz geringes Spiel zum jeweiligen Mähmesser haben. Es wird dadurch erreicht, daß die Mähmesser das geschnittene Gut in den Kanal 35 bzw. den Kanalabschnitt 35a, der dem Messer 31 zugeordnet ist, fördern. Die Drehrichtung der Messer 32, 33 und des Messers 31 ist einander entgegengesetzt. Vor der Absaugstelle, an die eine an die Leitung 24 anschließbare Düse 37 anschließt, verjüngt sich der Kanalbereich 35a, so daß sich die Saugwirkung aus der Düse 37 proportional auf die Grasleitkanalabschnitte 35 und 35a verteilt. Das Mähgerät 2 kann sowohl in der dargestellten Lage als auch bei hochgeklappten Seitenteilen 26, 27 für schmälere Mähstreifen eingesetzt werden. Die Sichelmesser des Mittelteiles 25 werden von der Traktorzapfwelle über eine weitere Zapfwelle 38, ein Untersetzungsgetriebe und Keilriementriebe angetrieben.

Für den Kehrbetrieb wird das Mähgerät 2 nach Fig. 1 durch einen Kehrbürstensatz 3 nach Fig. 2 und 3 ersetzt. Dieser Kehrbürstensatz besitzt ein an den Frontlenkern des Traktors befestigbares Traggestell 39, für das zusätzliche Abstützrollen 40 zur Höheneinstellung gegenüber dem Boden vorgesehen sind und zwei gegenläufig über Hydromotoren 41 antreibbare Kehrbürsten 42. Eine mit der Leitung 24 verbundene Düse 43 endet knapp oberhalb des Bodens und saugt das von den Bürsten zugebrachte Kehrgut ab. Die Bürsten 42 sind vorzugsweise mehrfach schwenkbar und damit in ihrer Neigung einstellbar angebracht.

Claims (6)

• · ♦· Ernst Augl Gesellschaft m.b.H. &. Co. KG Pasching (Österreich) Schutzansprüche :

1. Zusatzgerätesatz für Traktoren für die Reinigung und Pflege großflächiger Bereiche, gekennzeichnet durch einen Nachlaufanhänger (1) und ein an den Frontlenkern des Traktors befestigbares Anbaugerät (2, 3) als Aufsammelgerät, wobei der Nachlaufanhänger (1) einen Sammelbehälter (4) aufweist und ein von der Traktorzapfwelle antreibbares, in einen Ableitschacht (9) förderndes Sauggebläse (6) aufnimmt, der vom Sauggebläse (6) unter Unterdruck gesetzte Sammelbehälter (4) über eine vorzugsweise flexible, dem Traktor entlang zum Frontanbaugerät geführte Leitung (24) mit aufgesammeltem Gut beschickbar ist und diese Leitung wahlweise mit einem von zwei an den Frontlenkern des Traktors anbringbaren Anbaugeräten (2, 3) kuppelbar ist, wobei das eine Anbaugerät ein Kehrbürstensatz (3) mit über Hydromotoren (41) um stehende Achse antreibbaren Kehrbürsten (42), die in eine Ansaugdüse (39) der Leitung (24) fördern, ist und das zweite, den Kehrbürstensatz (3) ersetzende Gerät ein Mähgerät (2) bildet, das einen als nach unten offene Wanne ausgebildeten Grasleitkasten (25, 26, 27) und mehrere, um etwa normal zur Mähebene angeordnete Wellen drehend antreibbare Sichelmesser (31 - 33) aufweist, wobei in der Wanne ein Grasleitkanal (35, 35a) ausgebildet ist, in den die Mähmesser abwerfen und die Saugleitung (37) an diesen Grasleitkanal anschließt.

2. Zusatzgerätesatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Grasleitkanal (35, 35a) abweisenden Umfangsbereiche der Sichelmähmesser (31 - 33) mit geringem

Spiel von entsprechend der Umrißform gebogenen stehenden Grasleitschürzen (30, 36) umgeben sind und daß für die Absaugleitung eine im Grasleitkanal mündende Absaugstelle (37) vorgesehen ist, die zwischen zwei Sichelmessern (31, 33) angebracht ist, wobei die zu beiden Seiten der Absaugstelle vorgesehenen Sichelmesser entgegengesetzte, im Grasleitkanal (35, 35a) auf die Absaugstelle zu gerichtete Drehrichtungen aufweisen.

3. Zusatzgerätesatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grasleitkanal (35a) sich im Anbringungsbereich der Absaugstelle (37) an der von einer kleineren Anzahl von Messern (31) beschickten Seite verengt.

4. Zusatzgerätesatz nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mähgerät (2) einen mehrere Messer aufnehmenden Mittelteil (25) und an diesen schwenkbar anschließende, je ein Sichelmesser aufnehmende Seitenteile (26, 27) besitzt und wenigstens für die Messer der Seitenteile Hydromotoren (3*0 vorgesehen sind, wobei eine Abschaltvorrichtung diese Hydromotoren ab dem Erreichen einer vorgegebenen Hochschwenkstellung abschaltet.

5. Zusatzgerätesatz nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Ableitschacht (9) des Sauggebläses (6) gegeneinander austauschbar ein Filtersatz (Fig. 4) und ein Fanggitter angeordnet sind.

6. Zusatzgerätesatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtersatz aus zwei oder mehreren abstandsweise im Auslaßschacht angeordneten Filterkörpern (10, 11, 12, 13) besteht, von denen jeder wenigstens eine zu den vorhergehenden bzw. nachfolgenden Filterkörpern versetzte, insbesondere von einem Spalt oder einer Ausnehmung gebildete Bypaßöffnung (19, 20, 21) besitzt.