DE93661C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K99/00—Subject matter not provided for in other groups of this subclass
- H02K99/20—Motors
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- Power Engineering (AREA)
- Electromagnets (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Mai 1895 ab.
Die vorliegende Vorrichtung soll dazu dienen, mittelst elektrischer Wirkungen eine continuirliche
Bewegung beliebiger Art zu erzeugen, und zwar durch Gleichstrom ohne Anwendung von in
Segmente getheilten Collectoren, von Stromunterbrechern und dergl., so dafs also die
Strombahn eine ununterbrochene ist.
Der vorgenannte Zweck wird dadurch erreicht, dafs der in den Bewegungsapparat eingeleitete
Gleichstrom dort durch Aenderung des Leitungswiderstandes ganz oder theilweise in
einen oscillirenden Strom verwandelt wird. Diese Aenderung des Widerstandes kann in der
Weise ohne Unterbrechung der Leitung erfolgen, dafs man die letztere ganz oder theilweise
aus Wismuth herstellt und dafür sorgt, dafs sich diese Wismuthleitung, welche inductionsfrei
angeordnet ist, bald innerhalb, bald aufserhalb eines starken magnetischen Feldes
befindet.
In Fig. ι ist ein derartiger Apparat für schwingende Bewegung dargestellt. Durch ein
sehr dünnes nachgiebiges Silberband s sind eine bifilar gewickelte, an einem Hebel kx befestigte Wismuthspirale B und- ein Elektromagnet
M1 hinter einander geschaltet, während der Strom durch ein ebensolches Band der
Spirale von der Klemme ax aus zugeführt wird und von M1 nach λ2 weiter geht.
An einem zweiten Hebel /i2 sitzt ein passend
geformtes Eisenstückchen e, welches bei erregtem Elektromagneten M1 zwischen die Pole desselben
gezogen wird, während sonst eine Feder f dasselbe aufserhalb dieser Pole festhält. Die
Hebel H1 und h2 sind um verticale Achsen
drehbar und auf ihrer Verlängerung über die Drehachse hinaus findet sich bei H1 eine
Gabel g und bei /z2 ein Stift t. Endlich ist
seitlich von B ein kräftiger Magnet oder besonders erregter Elektromagnet Ai2 aufgestellt
mit schmalem Interferricum, in welches die Wismuthspirale bei Drehung von Ji1 eintritt.
Wird jetzt eine Stromquelle an Ci1 und a2
gelegt, während Ai2 erregt ist, so wird Folgendes
eintreten: Zunächst zieht der Magnet M1 das Eisen e in sein Interferricum, indem er die
Gegenkraft der Feder f überwindet; bevor ei serne neue Gleichgewichtslage im Magnetfeld
vollständig erreicht hat, stöfst der Stift t gegen
die Gabel g mit einer gewissen Wucht und schleudert B in das Feld von M2 hinein.
Sobald sich jedoch B zwischen den Polen von Ai2 befindet, wird sein Widerstand erheblich
steigen, und wenn die übrigen Widerstände des Stromkreises gegen denselben klein sind,
wird die Stromstärke entsprechend sinken und Ai1 nicht mehr im Stande sein, den Gegenzug
der Feder f zu überwinden, so dafs e sich wieder seiner Anfangslage zu bewegt. Bei
dieser Rückbewegung stöfst jedoch, der Stift t an den zweiten Arm von g und wirft die
Wismuthspirale aus dem Feld von Af2 heraus,-so
dafs der Anfangszustand wieder hergestellt ist und das Spiel von Neuem beginnt.
Fig. 2 zeigt eine derartige Bewegungsvorrichtung mit zwei parallel geschalteten Systemen,
jedes aus einer Wismuthspirale und einem Elektromagneten bestehend , die abwechselnd
ihren Widerstand erhöhen und erniedrigen. Statt der Combination eines Elektromagneten M1
mit einem beweglichen Eisenstück e kann man hier natürlich auch verschiedene andere Anordnungen
treffen, z. B. die Wirkung eines Elektromagneten auf ein Solenoid oder die zweier conaxialer Solenoide auf einander als
bewegende Kraft benutzen und dabei wieder in einen oder auch in beide Stromkreise eine
bewegliche Wismuthspirale einschalten.
Soll unter Anwendung einer Wismuthleitung eine rotirende Bewegung erzeugt werden, so
kann gema'fs Fig. 3 und 4 die folgende Anordnung getroffen werden.
Zwischen den Polschuhen eines kräftigen Magneten oder Elektromagneten N S (Fig. 4)
ist ein Anker α leicht drehbar gelagert, dessen Wickelang aus Fig. 3 und 4 zu ersehen ist.
Jede Abtheilung dieser Wickelung enthält einen inductionsfreien Wismuthwiderstand, der seitlich
oben über den Anker hinausragt, während ein zweiter Magnet oder Elektromagnet ns so angeordnet
ist, dafs sich immer die Hälfte aller Wismuthwiderstände in seinem Felde befindet,
und dafs also die Windungen, in die diese Wismuthdrähte eingeschaltet sind, gegen die
andere Hälfte einen erhöhten Widerstand haben. Nun ist gemäfs Fig. 3, wo die Stirnflächen des
Ankers dargestellt sind (die ausgezogenen Linien bezeichnen die Verbindungen auf der oberen
Stirnfläche, die gestrichelten Linien den Verlauf der Windungen auf der unteren), die
Schaltung so getroffen, dafs immer zwei neben einander liegende Ankerspulen oder Windungen
(jede Spule besteht zweckmäfsig nur aus wenigen Windungen, damit ihr Widerstand gegen den
des eingeschalteten Wismuthdrahtes klein ist) parallel geschaltet sind und in entgegengesetzter
Richtung vom Strom durchflossen werden, z.B. la e und iae, II α e und iae u. s. w.,
so zwar, dafs auf dem Cylindermantel des Ankers die Ströme abwechselnd von oben nach
unten und umgekehrt fiiefsen und dafs die Wismuthleiter an wechselnden Ecken liegen
und also von Strömen der nämlichen Richtung durchflossen werden. Der Strom wird immer
an zwei ein für alle Mal gegebenen Punkten K1 -KT, zu- und abgeleitet, etwa durch isolirte
Quecksilbernäpfe oben und unten an der Achse oder durch zwei Schleifringe.
Die Wirkungsweise dieses Apparates ergiebt sich nun an der Hand von Fig. 4. Hier ist
der Augenblick dargestellt, in welchem sich die rechts gelegenen drei Wismuthleiter im
Felde η s, die links gelegenen drei dagegen aufserhalb des Feldes befinden. Dementsprechend
wird der Widerstand der Windungen, welche die rechts gelegenen Wismuthleiter enthalten,
ein gröfserer sein wie derjenige der Windungen, in welche die drei links gelegenen
eingeschaltet sind, und es wird die Wirkung der Amperewindungen überwiegen, die von Strömen
herrühren, welche auf der linken Seite der Trommel von oben nach unten, auf der rechten
dagegen von unten nach oben fliefsen. Dreht sich "nun die Trommel, so treten nach einander
die Wismuthleiter, die sich zur Zeit im Felde ns befinden, aus denselben heraus, es steigt
also in den ihnen zugeordneten Windungen der Strom, während er gleichzeitig in den
übrigen Windungen sinkt. Nun geht aber in dem Augenblick, wo ein Wismuthleiter aus
dem Felde η s heraustritt, die zugehörige Windung durch die neutrale Zone des Magneten
N S, so dafs von da an auf dieselbe ein den früheren entgegengesetzt gerichtetes Drehmoment
ausgeübt wird, und es ergiebt sich allgemein, dafs beim Uebertritt jeder Windung aus der
Zone des höheren in die des niedrigeren Widerstandes oder umgekehrt auch das auf sie
ausgeübte Drehmoment mit seiner Gröfse gleichzeitig seinen Sinn ändert, so dafs stets das
gröfste Drehmoment im gleichen Sinne wirkt, wie auch die Stellung der Trommel sein mag.
Es mufs also die Trommel in continuirliche Rotation kommen, aus demselben Grunde der
für die continuirliche, pendelnde Bewegung der in Fig. ι und 2 dargestellten Apparate mafsgebend
war. Hier wie dort wird der Bedingung Genüge geleistet, dafs der oder die wirksamen Wismuthleiter während fast einer
vollen Halbperiode der Bewegung sich in einem starken Magnetfelde befinden und während der
zweiten Halbperiode aufserhalb desselben verbleiben, und dafs die Uebergangszeit, welche
zum Austritt aus dem Feld oder zum Eintritt in dasselbe aufgewendet wird, im Verhältnifs
zur Dauer einer Periode klein ist.
Der Unterschied zwischen den beiden Apparatentypen besteht lediglich darin, dafs in
einem Falle eine elektromagnetische Anziehung und die dieser entgegenwirkende Spannkraft
einer Feder abwechselnd überwiegen und so eine hin- und hergehende Bewegung veranlassen,
während im anderen Falle an Stelle der Feder ebenfalls eine elektromagnetische Anziehung tritt
und gleichzeitig der Apparat so eingerichtet ist, dafs mit jedem Intensitätswechsel einer positiv
oder negativ wirkenden Kraft auch ein Wechsel des Vorzeichens derselben verbunden ist, wodurch
eben die continuirlich im gleichen Sinne erfolgende Bewegung erzielt wird.
Claims (2)
1. Elektrische Vorrichtung zur Erzeugung einer dauernden Bewegung durch die Widerstandsänderung
, welche Wismuth durch Einbringung in ein magnetisches Feld erleidet,
dadurch gekennzeichnet, dafs jeder in den durch seine Stromschwankungen die Bewegung erzeugenden'Stromkreis eingeschaltete
Wismuthleiter sich während fast
einer vollen Halbperiode der Bewegung innnerhalb eines kräftigen Magnetfeldes be-,
findet, dann rasch bezw. stofsweise aus • diesem Felde heraustritt, um dann während
fast der vollen zweiien Halbperiode aufser-
'halb des Feldes zu verbleiben und erst am j Ende derselben wieder schnell in das Feld
einzutreten.
2. Bewegungsvorrichtung nach Anspruch i, bei welcher eine bifilare Wismuthspule
(B, Fig. ι und 2) an einer Gabel (g) befestigt
ist, welche mit Zwischenspielraum von einem durch die Stromschwankungen magnetisch beeinflufsten Anschlag (t) mitgenommen
und derart bewegt wird, dafs die Wismuthspule sich während je fast der halben Periode innerhalb bezw. aufserhalb
des magnetischen Feldes befindet.
Bewegungsvorrichtung nach Anspruch 1, bestehend aus einer in einem magnetischen
Feld gedrehten Wickelung mit paarweise parallel geschalteten, von entgegengesetzt
gerichteten Strömen durchflossenen Spulen, in denen jedoch das Drehmoment in der
einen Richtung dadurch dauernd gegen das in der anderen vermindert ist, dafs einmal
der Widerstand der einzelnen Spulen durch eingeschaltete Wismuthleiter beeinflufst wird,
die sich während der halben Drehung in einem gleichmäfsigen magnetischen Felde und während der anderen halben Drehung
aufserhalb desselben bewegen, und dafs gleichzeitig mit der Widerstandsänderung
jedes Wismuthleiters auch eine Aenderung der Richtung des Drehmomentes der zugehörigen
Spule erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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