DE9316194U1 - Berührungsempfindlicher Bildschirm - Google Patents
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Description
In den letzten Jahren wurden vermehrt Anstrengungen unternommen, berührungsempfindliche Bildschirme (sog. "touch
screens") zu entwickeln, mittels denen es einem Benutzer ermöglicht wird, durch Berühren des Bildschirms bestimmte
graphisch angezeigte Funktionen auszulösen oder auf dem Bildschirm zu malen. Unter den hierzu vorgeschlagenen
Techniken für die koordinatenmäßige Bestimmung des momentanen Berührungspunktes hat sich insbesondere die Erzeugung
eines vor und zu der Bildschirmoberfläche parallel liegenden Lichtstrahlbündelgitters bewährt, von dem bei
Berührung des Bildschirmes einzelne Lichtbündel unterbrochen werden, wodurch es möglich ist, mittels einer geeigneten
elektrischen Schaltung der momentanen Berührungspunkt koordinatenmäßig zu bestimmen.
Derartige Systeme weisen im Gegensatz zu Systemen, bei denen die koordinatenmäßige Ortsbestimmung anhand einer
durch den Fingerdruck bewirkten resistiven oder kapazitiven Änderung elektrischer Elemente die in einer über den
Bildschirm gelegten durchsichtigen Folie enthalten sind,
vorgenommen werden kann, den Vorteil auf, daß sie aufgrund geringerer Abnutzungserscheinungen, insbesondere für industrielle
Anwendungen, besser geeignet sind.
Als nachteilig hat sich jedoch bei dieser Art berührungsempfindlicher
Bildschirme erwiesen, daß der Benutzer bereits im Moment der Durchbrechung des Lichtstrahlbündelgitters
die mit dem darunterliegenden Bildschirmort assoziierte Funktion auslöst und daher, um eine unkontrollierte
Auslösung nicht gewünschter Funktionen zu vermeiden, vor Betätigen einer weiteren Funktion seinen Finger zunächst
aus dem Lichtstrahlgitter herausführen muß, um ihn dann an dem mit der gewünschten neuen Funktion assoziier-
ten Ort wieder in das Lichtstrahlgitter einzuführen.
Dies hat sich in der Praxis, insbesondere bei Anwendungen zum Steuern von Produktionsabläufen für den Benutzer als
mühsam und mit der Gefahr der Auslösung nicht gewünschter Funktionen verbunden erwiesen.
Dementsprechend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen berührungsempfindlichen Bildschirm anzugeben,
bei dem ein Verlassen des Lichtstrahlbündelgitters zur Vermeidung der Auslösung ungewünschter Funktionen nicht
mehr erforderlich ist.
Diese Aufgabe wird in erfindungsgemäßer Weise durch den Gegenstand des Schutzanspruches 1 gelöst.
Gemäß diesem Gegenstand ist zur Auslösung einer mit dem momentanen Berührungspunkt assoziierten Funktion die zusätzliche
Betätigung einer Schalteinrichtung erforderlich, wobei diese zusätzliche Betätigung von der Unterbrechung
des Lichtstrahlgitters unabhängig ist und beispielsweise in einer Betätigung eines externen Auslöseknopfes, der
Ausübung eines Druckes auf die Bildschirmoberfläche, der Abgabe eines gesprochenen Befehls etc. liegen kann. Dem
Benutzer wird somit ermöglicht, mit seinem Finger das Lichtstrahlgitter in beliebiger Weise zu durchkreuzen, ohne
dadurch bereits die mit den überstrichenen Bildschirmorten assoziierten Funktionen auszulösen. Hierzu muß er
vielmehr eine zusätzliche Bestätigungshandlung ausführen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die zusätzliche
Betätigungshandlung in der Ausübung eines Druckes auf die Bildschirmscheibe. Der ausgeübte Druck wird dabei
vorzugsweise durch vier in den Ecken plazierten Drucksensoren aufgenommen, so daß es bei Überschreitung eines voreingestellten
Auslösedruckes zur Auslösung der gewünschten
Funktion kommt.
Bevorzugtermaßen werden die Drucksensoren durch druckabhängige Widerstände gebildet, die zur Empfindlichkeitssteigerung
mäanderförmig verlegt sind.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die gesamte, für die Erzeugung des Lichtstrahlgitters und zur
koordinatenmäßigen Auswertung des Berührungsortes erforderliche elektrische Schaltung auf einer rahmenförmigen,
um das Sichtfeld des Bildschirms anzubringenden Platine angeordnet, wobei auf dieser Platine auch die zur Aufnahme
des auf die Bildschirmscheibe ausgeübten Druckes erforderlichen Drucksensoren vorhanden sein können. Dies bringt
Vorteile bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Bildschirms mit sich und bedeutet die Schaffung eines für die
Bestimmung der auszulösenden Funktion eigenständig verantwortlichen
Systems, welches lediglich die bereits bestätigten Koordinaten zur Weiterleitung an einen entsprechenden
Hauptprozessor ausgibt.
Bevorzugtermaßen weisen daher die von der die koordinatenmäßige Bestimmung vornehmenden Schaltung ausgegebenen Signale
ein Format auf, das dem Signalformat wie es von einer Maus erzeugt wird, entspricht, wobei eine Analogie zwischen
der durch die Unterbrechung des Lichtstrahlgitters aufgefundene Position und der durch die Bewegung eines
Mausballs eingestellten Position und zwischen der zusätzlichen Betätigungshandlung und dem "Klicken" der Maus als
Bestätigung für die Auslösung der gewünschten Funktion, besteht.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen im
einzelnen:
Figur 1 einen seitlichen Teilquerschnitt durch die bevorzugte Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen
berührungsempfindlichen Bildschirms,
Figur 2 eine Frontalansicht der innerhalb der bevorzugten
Ausführungsform verwendeten rahmenförmigen
Platine;
Figur 3 eine Frontalansicht des Bildschirms zur Veranschaulichung,
wie sich die Benutzung der bevorzugten Ausführungsform für den Benutzer darstellt.
Bei dem in Figur 1 dargestellten seitlichen Teilquerschnitt durch die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
berührungsempfindlichen Bildschirms wird eine durchsichtige Scheibe 1, die in Stärke und Material für
industrielle Anwendungen schlagfest ausgestaltet sein kann und die dahinterliegende, nicht dargestellte eigentliche
Bildschirmfläche bzw. das Sichtfeld überdeckt, vom Gehäuse
2 des Bildschirms gehalten, wobei ein durch den großen Pfeil angedeuteter, vom Benutzer auf die Scheibe ausgeübter
Druck an Drucksensoren 4, die auf einer im Detail in Fig. 2 dargestellten Platine 3 aufgebracht sind, weitervermittelt
wird, wie dies durch die kleinen Pfeile angedeutet ist.
Weiterhin zu erkennen sind in Figur 1 Leuchtdioden 5, welche vorzugsweise nicht sichtbares Licht, beispielsweise im
Infrarotbereich ausstrahlen und fotoempfindliche Dioden 6 zur Aufnahme des von den Leuchtdioden 5 ausgestrahlten
Lichts. Durch entsprechend reihenweises Anordnen der Lichtdioden 5 sowie der photoempfindlichen Dioden 6 auf
jeweils gegenüberliegenden Seiten des Rahmens 3 läßt sich ein in seiner Auflösung nahezu beliebig fein verteiltes
Lichtstrahlgitter erzeugen, welches in Figur 2 gestrichelt
eingezeichnet ist. Sobald der Benutzer beispielsweise mit seinem Finger den durch die Dioden erzeugten "Lichtvorhang"
durchbricht, kann durch eine entsprechende Abfrage der lichtempfindlichen Dioden der Kreuzungspunkt der Unterbrechung
und somit die Position des Fingers durch die auf der Platine 3 vorgesehene Elektronik 7 bestimmt
werden.
Hierzu ist anzumerken, daß zur koordinatenmäßigen Bestimmung des Ortes der Durchbrechung des Lichtstrahlgitters
nicht erforderlich ist, daß die Scheibe 1 berührt wird. Dennoch wird im folgenden und auch in den Ansprüchen bereits
die Durchbrechung des Lichtstrahlgitters mit einer Berührung der Scheibe 1 gleichgesetzt, da das erzeugte
Lichtstrahlgitter in der Regel so dicht über der Scheibe verlaufen wird, daß mit der Durchbrechung des Lichtstrahlgitters
automatisch auch eine Berührung der Scheibe verbunden ist. Dennoch ist denkbar, daß der Abstand zwischen
Lichtstrahlgitter und Scheibe 1 so groß bemessen ist, daß der Benutzer allein für die Auswahl des Ortes nicht mit
der Scheibe 1 in Berührung kommen muß, so daß ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß diese Variante vom Schutz
mitumfaßt sein soll.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird somit aufgrund
der Durchbrechung des Lichtstrahlgitters quasi eine Vorauswahl der mit dem momentanen Berührungsort assoziierten
Funktion vorgenommen und erst mittels eines in Figur 1 durch den großen Pfeil angedeuteten ausreichenden Druckes
auf die Scheibe 1, welcher durch die Drucksensoren 4 aufgenommen wird, tatsächlich ausgelöst. Der für die Auslösung
erforderliche Druck läßt sich dabei beliebig einstellen, wie dies im folgenden unter Bezugnahme auf Figur 3
beschrieben wird.
Figur 3 zeigt in schematischer Weise eine Frontalansicht
des Bildschirms, wobei auf dem Sichtfeld eine Benutzeroberfläche mit unterschiedlichen grafisch dargestellten
Funktionsfeldern 8 und 9 zu erkennen ist. Die grafisch illustrierten Funktionen 8 und 9, die sich normalerweise
durch Heranführen des Cursors 10 mittels der Maus 11 an das entsprechende Funktionsfeld und Drücken einer Taste
auf der Maus 11 auslösen lassen, lassen sich gemäß der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bildschirms
dadurch auslösen, daß der Benutzer beispielsweise mittels seines Fingers das durch die Dioden aufgebaute
Lichtstrahlgitter unterbricht, wodurch aufgrund einer Zuordnung des Ortes der Unterbrechung zu den dargestellten
Funktionsfeldern die gewünschte Funktion erkannt werden kann und in dem Moment zur Auslösung kommt, zu dem der Benutzer
einen ausreichenden Druck auf die Scheibe 1 ausübt.
Wie oben erwähnt, läßt sich der für die Auslösung erforderliche Druck einstellen, wobei dies vorzugsweise ebenfalls
über eine Berührungshandlung auf dem Bildschirm erfolgt, und wobei bei Bedarf der eingestellte Pegel am
Bildschirm grafisch sichtbar gemacht werden kann, wie dies durch den mit der Bezugsziffer 13 angedeuteten Balken verdeutlicht
ist.
Das von der Elektronik 7 in Figur 2 als Ergebnis der Koordinatenbestimmung
ausgegebene Signal sowie das von den Drucksensoren 4 und der Elektronik 7 bei Ausübung eines
ausreichenden Druckes auf die Scheibe erzeugte Signal weisen bevorzugtermaßen ein Signalformat auf, das dem von
einer Maus erzeugten Signalformat entspricht, wodurch es möglich ist, den Ausgang der Schaltung 7 an eine Mausschnittstelle
anzuschließen. Die über die Durchbrechung des Lichtstrahlengitters bestimmbare Position entspricht
damit der durch Bewegen des Mausballs einstellbaren Position des Cursors und die Ausübung des Druckes auf die
Scheibe 1 dem "Anklicken" der Maus über die Taste 12.
Unter Umständen kann es sinnvoll sein, sowohl eine Maus als auch den erfindungsgemäßen berührungsempfindlichen
Bildschirm vorzusehen, wobei hierbei durch entsprechende Programmierung auch erreicht werden kann, daß der Cursor
10 entsprechend der Durchbrechung des Lichtstrahlgitters durch den Finger des Benutzers mitgeführt wird.
Die Drucksensoren 4 bestehen bevorzugtermaßen aus druckabhängigen Widerständen, die zur Empfindlichkeitssteigerung
vorzugsweise mäanderförmig verlegt sind, wie dies in Figur 2 angedeutet ist.
Wie oben bereits erwähnt, erstreckt sich die vorliegende Erfindung jedoch ausdrücklich nicht lediglich auf die Realisierung
mit Drucksensoren, bei der eine Auslösung der gewünschten Funktion erst durch Ausüben eines entsprechenden
Druckes auf die Scheibe 1 erreicht wird. Das zusätzliche Auslösesignal kann vielmehr auch über einen extern
vorgesehenen Druckknopf oder durch Sprechen eines mündlichen Befehls der von einer geeigneten Elektronik ausgewertet
wird, erreicht werden. Auch ist die vorliegende Erfindung nicht auf Anwendungen für Computer- oder Fernsehbildschirme
beschränkt, vielmehr soll das im Rahmen des Anspruches 1 verwendete Wort "Bildschirm" jede Art von grafischer
Anzeigevorrichtung mitumfassen, bei der es für einen Benutzer vorteilhaft sein kann, über Berührung des
Bildschirms eine Funktionsauswahl treffen zu können. Hierbei
ist insbesondere an Telefondisplays zu denken, bei denen sowohl die Rufnummerauswahl als auch die Auswahl einer
Reihe vorgesehener Funktionen über das Berühren eines "Bildschirms" erreicht werden soll.
Claims (10)
1. Berührungsempfindlicher Bildschirm mit einer außerhalb
des Sichtfeldes angeordneten Lichtschrankeneinrichtung (5, 6, 7) zur Erzeugung eines parallel zu und vor dem Sichtfeld
liegenden Lichtstrahlgitters, einer Detektionseinrichtung (7) zur koordinatenmäßigen Bestimmung des Ortes
einer Unterbrechung des Lichtstrahlgitters aufgrund einer Berührung des Sichtfeldes durch einen Benutzer, sowie
einer Schalteinrichtung (4, 7), die in Antwort auf eine zusätzliche von der Unterbrechung des Lichstrahlgitters
unabhängige Betätigungshandlung des Benutzers ein Auslösesignal erzeugt, durch das eine dem Ort der momentanen
Koordinatenposition zugeordnete Bedienungsfunktion zur Ausführung gelangt.
2. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung mindestens
einen Drucksensor (4) enthält.
3. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Drucksensor (4) unter einer das Sichtfeld abdeckenden durchsichtigen
Scheibe (1) außerhalb des Sichtfeldes angeordnet ist und den vom Benutzer auf die Scheibe ausgeübten Druck
detektiert.
4. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß vier Drucksensoren vorgesehen sind, die an den vier Ecken des Bildschirms angeordnet
sind.
5. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucksensor einen druckabhängigen Widerstand (4) aufweist.
6. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der druckabhängige Widerstand zur Empfindlichkeitsoptimierung mäanderförmig aufgebracht
ist.
7. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach einem der Ansprüche
2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschrankeneinrichtung, die Detektionseinrichtung und
der mindestns eine Drucksensor auf einer das Sichtfeld umschließenden und hinter einer das Sichtfeld abdeckenden
durchsichtigen Scheibe (!) liegenden rahmenförmigen Platine (3) angeordnet sind.
8. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach einem der Ansprüche
2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Erzeugung des Auslösesignals aufzuwendende Druck einstellbar
ist.
9. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung selbst über eine
Berührung des Sichtfeldes vornehmbar ist.
10. Berührungsempfindlicher Bildschirm nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Schalteinrichtung und der Detektionseinrichtung erzeugten
Signale ein dem Signalformat einer Maus äquivalentes Signalformat aufweisen und somit direkt über eine
Mausschnittstelle in die Bildschirmsteuerung einkoppelbar sind.
• ■· ·
Priority Applications (1)
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DE9316194U DE9316194U1 (de) | 1993-10-22 | 1993-10-22 | Berührungsempfindlicher Bildschirm |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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ID=6899789
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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