DE911999C - Verfahren zur Herstellung von nicht oder wenig schaeumenden organischen Fluessigkeiten oder organische Stoffe enthaltenden Fluessigkeiten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von nicht oder wenig schäumenden organischen Flüssigkeiten oder organische Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten Beim Arbeiten mit organischen Flüssigkeiten oder organische Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten ist häufig das Schäumen außerordentlich störend, z. B. bei der Herstellung von Leim, der Herstellung von Papier, der Reinigung von Abwässern, der Destillation oder der sonstigen Behandlung von ölartigen Stoffen oder Teeren u. dgl. Besonders lästi ist die Schaumbildung in Schmierölsystemen, wenn 2 und Luft zusammen bewegt werden.
• Zu Schmierölen werden häufig Reinigungsmittel zugesetzt, die in unerwünschter Weise die Schaumbildung begünstigen. Solche Schaumbildner sind z. B. ö1-lösliche Metallphenolate oder Phosphatide, wie Lecithin, gewisse fette Öle, wie Rapsöl und voltolisierte Öle. Besonders ungünstig wirken in dieser Richtung die Erdalkaliphosphatdiester, Erdalkalidiphenolate und Lecithin.
• Es ist festgestellt worden, daß bestimmte siliciumhaltige Verbindungen das Schaumvermögen organischer Flüssigkeiten bzw. organische Stoffe enthaltender Flüssigkeiten zurückzudrängen vermögen.
• Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von nicht oder wenig schäumenden Flüssigkeiten unter Anwendung von Schaumverhinderungsmitteln nach Patent 907 207. Erfindungsgemäß wird eine Lösung einer Siliciumverbindung in einem Kohlenwasserstoff oder einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit einer Saybolt-Universalviskosität von weniger als etwa 5o Sekunden (bei 38°) hergestellt und der gegen Schäumen zu sichernden Flüssigkeit einverleibt; vorzugsweise geschieht dies unter Bewegung, z. B. unter Hindurchleiten eines Gases, worauf gegebenenfalls der Kohlenwasserstoff, in dem die siliciumhaltige Verbindung gelöst war, aus dem Gemisch entfernt wird. Die Siliciumverbindungen enthalten eine Kette von einer der beiden Strukturen worin die verschiedenen R gleiche oder verschiedene, gesättigte organische Reste darstellen, die an das X- oder Si-Atom durch ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebunden sind. X bedeutet ein Sauerstoff-, Schwefel-, Selen- oder Tellur-Atom und ya eine ganze Zahl von mindestens 2.
• So wird es ermöglicht, der organischen Flüssigkeit bzw. dem organische Stoffe enthaltenden Medium die genannten siliciumhaltigen Verbindungen in der zur Verhinderung des Schäumens erforderlichen, genau bemessenen Menge in einfachster Weise einzuverleiben. Die Löslichkeit dieser Siliciumverbindungen ist in vielen Fällen, z. B. in Schmierölen, verhältnismäßig gering, so daß es praktisch unmöglich ist, ein Konzentrat der siliciumhaltigen Verbindungen in dem Schmieröl herzustellen, welches dann mit weiterem Schmieröl verdünnt werden könnte. Die direkte Einverleibung in Schmieröle in den in Betracht kommenden Mengen ist ebenfalls mit großen Schwierigkeiten verbunden.
• Durch die Verwendung eines Kohlenwasserstoffs bzw. eines Kohlenwasserstoffgemisches mit der oben angegebenen Viskosität können jedoch ohne Schwierigkeiten bei gewöhnlicher Temperatur Mischungen mit 5o oder mehr Volumprozent der Siliciumverbindung hergestellt werden, die leicht mit organischen Flüssigkeiten bzw. organische Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten vermischt werden können, so daß diese genügend siliciumhaltige Verbindungen enthalten. Als geeignete Kohlenwasserstoffgemische können z. B. Sprühöle, Gasöle, Leuchtpetroleum genannt werden.
• Das Vermischen der Lösung der siliciumhaltigen Verbindungen in einem Kohlenwasserstoff bzw. Kohlenwasserstoffgemisch mit den Schmierölen oder anderen gegen Schäumen zu sichernden Stoffen kann schon durch schwaches Bewegen der Flüssigkeit, z. B. durch Hindurchblasen von Luft oder anderen Gasen, erfolgen.
• Die Menge dieser Lösung der siliciumhaltigen, schaumverhindernden Verbindung in dem Kohlenwasserstoff bzw. dem Kohlenwasserstoffgemisch, welche einer organischen Flüssigkeit zugesetzt werden muß, um das Schäumen zu unterbinden, ist so gering, daß die Eigenschaften dieser Flüssigkeit nicht nennenswert oder gar in ungünstigem Sinne beeinflußt werden. Im allgemeinen werden geringe Konzentrationen von o,oooi bis o,oi Gewichtsprozent und nur selten über o,i Gewichtsprozent, berechnet als Siliciumverbindung auf die Gesamtmenge der fertigen organischen Flüssigkeit, verwendet. Wenn das Konzentrat in dem Kohlenwasserstoff bzw. Kohlenwasserstoffgemisch von hochmolekularen Monomeren abgeleitete Siliciumverbindungen enthält, so können auch größere Mengen, beispielsweise zwischen o,o5 und 0,5 Gewichtsprozent, verwendet werden. Derartige Zusätze sind besonders geeignet für Emulsionen, wie wasserlösliche Schneidöle, welche verhältnismäßig viskose Grundöle neben einem beträchtlichen Anteil von Emulgierungsmitteln enthalten. In diesem Fall ist die höhere Zusatzmenge dadurch bedingt, daß sowohl das viskose Grundöl als auch das Emulgierungsmittel die Neigung zur Schaumbildung erhöhen.
• Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens kann man als Kohlenwasserstoff bzw. Kohlenwasserstoffgemisch ein verhältnismäßig flüchtiges Lösungsmittel, wie Petroläther, verwenden und das flüchtige Lösungsmittel nach erfolgtem Vermischen mit der organischen Flüssigkeit u. dgl. aus dieser wieder entfernen. Die Abtrennung dieses flüchtigen Lösungsmittels kann durch weiteres Hindurchblasen von Luft nach erfolgtem Vermischen von Konzentrat und organischer Flüssigkeit erzielt werden. Beispiel Einem aliphatischen mineralischen Sprühöl mit einer Viskosität von etwa 4o bis 50 Saybolt-Sekunden bei 38° werden etwa 0,0025 Gewichtsprozent eines Dimethylsiliconpolymeren, etwa 2,5 bis 5 Gewichtsprozent eines öllöslichen Reinigungsmittels und etwa i,o bis 3,o Gewichtsprozent eines Antioxydations= mittels zugesetzt. i ccm des so erhaltenen Konzentrates wird in io ccm eines Schmieröls eingerührt. Das Schäumen des Schmieröls unter normalen Anwendungsbedingungen wird hiermit praktisch ausgeschaltet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von nicht oder wenig schäumenden organischen Flüssigkeiten oder organische Stoffe enthaltenden Flüssigkeiten, insbesondere von Schmierölen, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen der schaumverringernden Siliciumverbindungen gemäß Patent gor 207 in einem Kohlenwasserstoff oder einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit einer Saybolt-Universalviskosität von weniger als etwa 50 Sekunden bei 38° den Flüssigkeiten, vorzugsweise unter Bewegung, z. B. unter Hindurchleiten eines Gases, einverleibt werden; worauf gegebenenfalls das Lösungsmittel, in welchem die Siliciumverbindungen gelöst waren, aus dem Gemisch entfernt wird.