DE8904460U1 - Mikroplasma-Schweißvorrichtung - Google Patents
Mikroplasma-SchweißvorrichtungInfo
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Description
-3-
Beschreibung
Mikroplasma-Schweißvorrichtung
Mikroplasma-Schweißvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Mikroplasma-Schweißvorrichtung, im
TisssBtlichen bsstehend aus einem Brenner sdt siner lait der. ersten
Pol einer Stromquelle verbindbaren Wolframelektrode, die durch eine einen ringförmigen Hohlraum zur Plasmagaszufurir umhüllende
wassergekühlte Kupfsr-Düse und einen weiteren äußeren
Marbel umhüllt ist, wobei Z3»i«*c,hei? eier Kupfer-Düse und dem Mantel
ein Ringraum für die Zufuhr von Schutzgas gebildet wird, und einer mit dem zweiten Pol der Stromquelle verbindbare Polklemme
für das zu bearbeitende Werkstück, insbesondere zum Schweißen von Werkstücken aus Titan oder Titanlegierungen.
Beim sogenannten £ ;hutzgas-Schweißen brennt der Lichtbogen in
einem Schutzgasmantel. Als Sonderform dieses Schweißens ist das sogenannte Wolfram-Inertgas-Schweißen bekannt, bei dem der
Lichtbogen in einem Schutzstrom aus inertem Gas zwischen der Wolframelektrode (meist mit Thoriumzunatz) und dem Werkstück
brennt. Als Schutzgas wird fast ausschließlich Argon verwendet, seltener Argon-Helium-Gemische und reinas Helium. Wolfram-Inertgas-Schweißger&te
werden meist mit Gleichstrom betrieben, beim Schweißen von Aluminium und dessen Legierungen wird mit Wechselstrom
gearbeitet.
Beim Plasmaschweißen dient hingegen ein Plasmastrahl als Wärmequelle
zum Schweißen. Dieses Verfahren ist als Weiterentwicklung des Wolfram-Tnertgae-Schweißens anzusehen, mit dem Unterschied,
daß der Lichtbogen zwischen der Wolframelektrode und dem Werkstück
zusammen mit dem Plasmagas durch eine wassergekünlte Kupfer-Düse
eingeschnürt wird. Die Plasmasäule trifft als Plasmastrahl
mit hoher Energie auf die Schweißstelle, wobei der
-4-
ft ,
-4-
$ Schutzgasmantel zur Stabilisierung des Piasinalichtbogens dient
und cleichzeitig das Schmelzbad vor reaktiven Stoffen in der Umgebungsatmosphäre
schützt. Der Vorteil des Plasmaschweißens hefe steht in der durch ilen Plasminogen verfügbaren hohen Energie,
* die hohe Schweißgeschwindigkeiten zuläßt.
&Iacgr; Eine Sonderform des Plasmaschweißens ist wiederum das Mikroplasma-Schweißen,
das bei sehr geringen Stromstärken durchgeführt wird, bei: denen ebenfalls der Vorzug eines stabil brennenden
Plasmalichtbogens und die Unempfindlichkeit bei Änderung der '■·-' Lichtbogenlänge ausgenutzt wird. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet
ist das Schweißen von Werkstücken aus Titan oder Titanlegierungen, die bei relativ hohen Temperaturen schmelzen.
Bei den eingangs genannten Mikroplasma-Schweißvorrichtungen erweist
sich vielfach die Schutzgaszufuhr als unzureichend, so daß es zu ungewollten Reaktionen an der Schweißnaht kommt. Eine
Erhöhung des Schutzgasdurchsatzes durch Druckerhöhung scheidet vielfach deshalb aus, weil diese den Plasmastrahl zu starh einschrürt,
so daß der Schweißvorgang gestört wird. Man ist daher in der Praxis dazu übergegangen, entweder in einer Inertgasatmo-Sphäre
zu «chweißen, was einen hohen apparativen Aufwand erfordert, oder über weitere Vorrichtungen Schutzgas in dsr. Bereich
der momentanen Schweißstelle zu blasen. Aber auch hier ist entweder der erzielbare Schutzgasmantel nicht ausreichend oder die
!susätzlicho Schutzgasströmung führt zu einer Behinderung des
Plasmabogenp.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannte Mikroplasma-Schweißvorrichtung derart weiterzubilden,
daß ein gleichmäßiger, stabiler, den Plosmaiitrahl in jedem Fall
abschirmender Schutzgasmantel erzeugt werden kann, ohne daß der
! nach dem Stand der Technik übliche hohe apparative Av.fwand betrieben
wird. Gleichermaßen soll die Mikroplasma-Schweißvorrich-
-5-
tung weiterhin gut handhabbar sein und das Schweißen an engen bzw. schlecht zugänglichen Stellen weiterhin ermöglichen können.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Mikroplasma-Schweißvorrichtung
gelöst. Die Zusatzdüse ermöglicht eine dem jeweiligen Anwendungsfall bedarfsgerecht angepaßte Schutzgaszufuhr,
die so abgestimmt werden kann, daß der Plasmabogen nicht beeinträchtigt wird, da der zusätzliche durch die Zusatzdüse
erzeugte Schutzgasmantel einen hinreichend großen Abstand vom Plasmabogen hat. Das Maß der Einschnürung bzw. Stabilisierung
des Plasmalichtbogens wird nach wie vor allein durch den inneren Schutzgasmantel bestimmt. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
der erfindungsgemäßen Schweißvorrichtung besteht darin, daß die durch die relativ kleine Größe des Schweißbrenners gegebene
gute Handhabbarkeit praktisch nicht beeinträchtigt wird, da die Zusatzdüse den Durchmesser der Brennerspitze nur unwesentlich
vergrößert. Kann unter besonderen Umständen auf die Zusatzdüse verzichtet werden, so wird sie von der Brennerspitze entfernt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Zusatzdüse ein im wesentlichen ringförmiges Rohr mit mehreren in Plasmastrahlrichtung
gerichteten Düsenöffnungen oder einen ringförmigen bzw. mehrere Düsenschlitze auf. Die ringförmige Ausgestaltung führt
zu einem gleichmäßigen zylinderförmigen Schutzgasmantel.
Eine ausreichende Homogenität dieses zylinderförmigen Schutzga;-mantels
erhält man, wenn die Düsenöffnungen vorzugsweise in äquidistantam Abstand in ausreichender Zahl vorgesehen sind, als
bevorzugte Anzahl haben sich 5 bis 20 Düsenöffnungen erwiesen.
Die bisher im wesentlichen schlanke Bauausführung eines Brenners wird am wenigsten dann verändert, wenn die Schutzgaszufuhrleitung
senkrecht zum Rohr und im wesentlichen parallel zum äußeren Mantel des Brenners angeordnet ist. Vorzugsweise wird die
-6-
-chutzgaszufuhrleitung oberhalb des Brenners in Richtung des
Handgriffes abgeknickt geführt, wobei die Abknickung nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung in einem Schlauch-Aufsatzstück
endet. Das genannte Rohr, die Schutzgaszufuhileitung
und/oder das Schlauch-Aufsatzstück bestehen vorzugsweise aus Kupfer.
Hingegen ist die mit dem Schlauch-Aufsatzstück verbundene
Schlauchleitung flexibel.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann sowohl zur Verbesserung des Schutzgasmantels, insbesondere unterhalb der
' Schweißstelle, also an der Werkstückunterseite, die Polklemme aus einem Topf aus elektrisch leitendem Material bestehen, in
dessen Boden eine weitere Schutzgasleitung, vorzugsweise zentral eingelassen ist. Hierdurch wird eine Begasung des Werkstückes
von unten ermöglicht. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Topf von einem gasdurchlässigen, aber elektrisch leitenden
Deckel abgedeckt, der vorzugsweise aus Sintermetall besteht.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigen
Fig. la eine perspektivische Ansicht eines Mikroplasma-,
Schweißbrenners,
des ringförmigen Rohres zum Teil geschnitten,
mit Teilschnitt des ringförmigen Rohres
-7-
Fig. 3a eine Ausführungsform einer topfförmigen Polklemmung
in einer Quertichnittsansicht und
Die im Prinzip nach dem Stand der Technik bekannte Mikroplasma-Schweißvorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem mit einem Handgriff 10 versehenen Brenner 11, aus dessen Brennerspitze 11a
ein Plasmastrahl auf das Werkstück 14 gerichtet ist. Nach dem Hauptgedanken der vorliegenden Erfindung besitzt dieser Brenner
11 eine Zusatzdüse 12, die aus einem ringförmigen Rohr 12a mit Düsenöffnungen 121 an ihrer Unterseite, einer sich im wesentlichen
parallel zum äußeren Brennermantel senkrecht davon erstreckenden Schutzgaszufuhrleitung 12b mit einem oberhalb des
Brenners 11 vorzugsweise abgeknickten Ende, einer Abknickung 122, mit einem Schlauch-Aufsatzstück 123 und dem hierüber gezogenen
flexiblen Schlauch 12c besteht. Der in Fig. la dargestellte Handgriff 10 verfügt ferner noch über einen Schalter 13, der
auch als Fußschalter ausgebildet sein kann, mit dem die Schutzgaszufuhr
und der Schweißstrom ab- bzw. angestellt werden können. Rückseitig des Handgriffes 10 werden in einem Schlauchpaket
15 die notwendigen Leitungen für die Steuerung des Brenners, für den Kühlwasserzu- und Rücklauf, den Schweißstrom und das Schutzgas
gebündelt. Ober einen Anschluß 16 bzw. einen Masseanschluß, der mittels einer Polklemme 28 am Werkstück 14 befestigt ist,
wird der Stromkreis geschlossen.
Der Aufbau des Mikroplasmabrenners ist im Detail aus Fig. Ib ersichtlich.
Zur Erzeugung des Plasmabogens 22 dient die Wolframelektrode 18. Zwischen der Wolframelektrode 18 und einer diese
umhüllende Kupfer-Düse 29 wird in Richtung des Pfeiles 19 Plasmagas eingelassen. Die Kupfer-Düse 29 ist wassergekühlt, was
-8-
durch Pfeil 20 angedeutet ist. Unter Bildung; eines weiteren, im
wesentlichen ringförmigen Raumes, der von Schutzgas durchströmt
wird (siehe Pfeilrichtung 21V, ist die Kupfeir-Düse 29 von einem
äußeren Mantel 30 umgeben. Rings um den äußeren Mantel 30 im Bereich der Brennerspitze 11a ist das ringförmige Rohr 12a des Düsenkörpers
angeordnet. Das zusätzlich durch die öffnungen ^21
des Rohre? 12a ausströmende Schutzgas dient dazu, den Schutzgasmantel
23, der ohnehin zur Stabilisierung des Plasmalichtbogens und zu einem gewissen Schutz des Schmelzbade» vor der umgebenden
Luft benötigt wird, zu verstärken bzw. im Bereich 17 radial nach außen hin zu vergrößern. Mit 24 ist die Verbindungsleitung zwischen
dem Werkstück 14 und der nicht dargestellten Stromquelle bezeichnet.
Die geometrische Ausgestaltung der Zusatzdüse 12 ist im Detail
in den Figuren 2a bis c dargestellt. Das mit: den Düsenöffnungen
121 an der Unterseite des ringförmigen Rohres 12a versehene Zusatzdüsenteil erhält seine Gaszufuhr über eine hierzu vertikal
geführte S=hutzgaszufuhrleitung 12b, die im wesentlichen parallel
zur Längsachse des Brenners 11 verläuft. Diese Schutzgaszufuhrleitung 12b ist oberhalb des Brenners 11 abgeknickt, im vorliegenden
F=*ll rechtwinklig über Abknickung 122, die in einem
Schlauch-Aufsatzstück 123 für einen flexiblen Schlauch 12c (siehe
Fig. la) endet. Das Rohr 12a, die Schutzgaszufuhrleitung 12b und das Schlauch-Aufsatzstück 123 sind aus Kupfer. Die Schlauchleitung
12b kann aus gegebenenfalls drahtverstärktem Kunststoff
bestehen.
Statt der in Fig. la dargestellten Polklemme 28 kann auch eine Anordnung nach Figuren 3a und 3b gewählt werden, die aus einem
Topf 25 besteht, der über nicht dargestellte Zuleitungen mit der Stromquelle verbunden ist. Dieser Topf 25 besitzt vier Füße 27,
die den Boden 25a abstützen. Zentral im Boden 25a ist eine Bohrung, durch die über eine weitere Schutzgasleitung 26 Schutzgas
-9-
-9-
in den Topfinnenraum 31 gegeben werden kann. Der Topf 25 ist
durch einen Deckel 25b aus gasdurchlässigem Sintermetall abgedeckt, wobei sämtliche Teile des Topfes 25 aus elektrisch leitendem
Material bestehen.
Claims (10)
1. Mikroplasma-Schweißvorrichtung, im wesentlichen bestehend
aus
- einem Brenner mit einer mit dem ersten Pol einer Stromquelle verbindbaren Wolfraaelaktrode■, die durch eine einen
ringförmigen Hohlraum zur Plasmagaszufuhr umhüllende wassergekühlte
Kupfer-Düse «nd einen weiteren äußeren Mantel umhüllt ist, wobei sv-isehsn dar Kupfer-Düse und dem Mnntsl ein
Ringraum für die Zufuhr von Schutzgas gebildet wird, und
- einer mit dem zweiten Pol der Stromquelle verbindbare Polklemme für das zu bearbeitende Werkstück, insbesondere zum
Schweißen von Werkstücken aus Titan oder Titanlegierungen,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem äußeren Mantel (30) eine diesen im Bereich der Brennerspitze (lla) ringsum umgrenzende Zusatzdüse (12) zur
Bildung eines zusätzlichen Schutzgasmantels um den Plasmalichtbogen
(22) lösbar befestigt ist.
2. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzdüse (12) ein im wesentlichen ringförmiges Rohr (12a) mit mehreren in Plasmastrahlrichtung
gerichteten Düsenöffnungen (121) oder einen oder mehrere Düsenschlitze aufweist.
3. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß 5 bis 20 Düsenöffnungen (121), vorzugsweise in äquidistantem Abstand vorgesehen sind.
4. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schutzgaszufuhrleitung
(12b) senkrecht zum Rohr (12a) und im wesentlichen parallel zum äußeren Mantel (30) des Brenners (11) angeordnet
ist.
-2-
5. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzgaszufuhrleitung (12b) oberhalb des Brenners (11) in Richtung des Handgriffes (10) abgeknickt
ist.
6. Mikiroplasma-Schweiß vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abknickung (122) in eimern Schlauch-
(123) endet.
7. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis €·, d&äurch ftek'SBazeichnet, cle,ß das Rohr (12a) , die
ichutzgaszufukrieituiig (12L) und/oder das Schlauch-Aufsatzstuck
(123) au» Rupfer bestehen.
8. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Schlauch-Aufsatzstück
'123) verbundene Schlauchleitung (12c) flexibel ist.
S. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Polklemme aus einem Topf (25) aus elektrisch leitendem Material besteht, in dessen
Boden (25a) eine weitere Schutzgasleitung (26), vorzugsweise zentral, eingelassen ist.
10. Mikroplasma-Schweißvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Topf (25) von einem gasdurchlässigen Deckel (25b), vorzugsweise aus Sintermetall, abgedeckt wird.
-3-
* ···· · IMI HII « ti
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DE-Buch: Plasmatechnik. In: Carl Hanser Verlag München Wien, 1984, S. 260-269 * |
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