DE888444C

DE888444C - Verfahren zum Tablettieren von hygroskopischen Praeparaten

Info

Publication number: DE888444C
Application number: DEB17520A
Authority: DE
Inventors: Karl Dipl-Chem Dr Nissen; Heinz Dr Zillich
Original assignee: Joh A Benckiser GmbH
Current assignee: Joh A Benckiser GmbH
Priority date: 1951-11-10
Filing date: 1951-11-10
Publication date: 1953-08-31

Description

Verfahren zum Tablettieren von hygroskopischen Präparaten Viele pharmazeutische und lcosmetilslche Präparate lassen sich wegen ihrer Hygroskopizität nicht oder nur mlit Schwierigkeiten pressen. So hat sich beispielsweise auch gezeigt, daß Cholinzitrat nicht ohne weiteres in Tablettenform überzuführen ist, weil die Stempel der Tablettenpressen nach kurzer Zeit so stark verschmieren, daß eine Tablettierung der Substanz nicht möglich ist. Auf der anderen Seite sind Cholinzitrat wie auch viele andere Präparate hitzeempfindlich, so daß es nicht ohne Gefahr der Zersetzung intensiv bzw. stark getrocknet werden kann. In vielen Fällen ist es daher nur möglich, derartige Substanzen in Form von Kapselpräparaten für den peroralen Gebrauch zu verabreichen. Es bestand deshalb die Aufgabe, einen Zusatzstoff zu finden, der absolut indifferent gegenüber der W'irksubstanz ist und gleichzeitig die Feuchtigkeit bindet, so daß solche Gemische einwandfrei auf der Tablettenpresse verarbeitet werden können.
Es wurde gefunden, daß hygroskopische und feuchtigkeitsempfindliche Substanzen, wie z. B.
Cholinzitrat, unter Mitverwendung einer geringen Menge hochaktiver, feinstverteilter Kieselsäure, wie sie durch die Einwirkung von Säuren auf Silicatlösungen bei erhöhter Temperatur und Einhaltung eines pH-Wertes von 6 bis 8 und gleichzeitigem starkem Rühren erhalten werden kann, sich ohne Schwierigkeiten zu Tabletten pressen iassen. Man geht hierbei so vor, daß man diese Kieselsäure mit dem zu pressenden Präparat feinst verreibt unter Zusatz einer geringen Menge eines Gleitmittels, wie beispielsweise Talkum. Bei ziem-1 ich schmierigen und feuchtigkeitsempfindlichen Substanzen, wie z. B. bei Cholinzitrat, genügen bereits 2 bis 50/0, um diesen Effekt herbeizuführen.
Selbstverständlich kann dieser Prozentsatz, falls dies aus therapeutischen Gründen erwünscht ist, auch erhöht werden.
Beispiel Cholinzitrat 100 kg, Kieselsäure, hochaktiv 5 kg, Talkum 3 kg.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Tablettieren von feuchtigkeitsempfindlichen Präparaten, z. B. Cholinzitrat, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu pressende Substanz mit einer geringen Menge hochaktiver und hochdisperser Kieselsäure verrührt und das erhaltene pulverförmige Produkt unter Zusatz eines Gleitmittels tablettiert.