DE886453C

DE886453C - Verfahren zur Herstellung von Weichmachern fuer kuenstlichen Kautschuk

Info

Publication number: DE886453C
Application number: DEM8179D
Authority: DE
Inventors: Arthur Imhausen; Karl-Heinz Dr Imhausen
Original assignee: Maerkische Seifen Ind O H G
Current assignee: Maerkische Seifen Ind O H G
Priority date: 1943-01-12
Filing date: 1943-01-12
Publication date: 1953-08-13

Description

Verfahren zur Herstellung von Weichmachern für künstlichen Kautschuk Es ist bekannt, Kohlenwasserstoffe der Chlorierung zu unterwerfen und die chlorierten Erzeugnisse mit Luft oder Sauerstoff bei höherer Temperatur zu behandeln. Man erhält dadurch Erzeugnisse, die stark petrolätherunlöslich sind, nur noch einige Prozent Chlor enthalten und als Wollfettersatz benutzt werden können.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Oxydation von Chlorierungserzeugnissen von Kohlenwasserstoffen mit wenigstens 1q. C-Atomen im Molekül mittels Sauerstoff abgebenden Verbindungen zu wesentlich anderen Erzeugnissen gelangt, die petrolätherlöslich sind und als Weichmacher für künstlichen Kautschuk, insbesondere für solchen aus Mischpolymerisaten von Butadien und Styrol verwendet werden können. Diese Weichmacher sind auch zur Spritzbarmachung von künstlichen Kautschukmischungen hervorragend geeignet. Es kann ein Zusatz von an sich bekannten Oxydationskatalysatoren gemacht werden. Als Oxydationsmittel sind sauerstoffabgebende Verbindungen, wie Chromsäure, geeignet. Als besonders gut hat sich die Behandlung mit Salpetersäure, der man vorteilhaft etwas Schwefelsäure beigibt, herausgestellt. Besonders hervorzuheben ist bei dieser Behandlung, daß die so hergestellten Weichmacher bei besserer Spritzbarkeit der Mischung den nicht oxydierten Chlorparaffinen bezüglich der Kältebeständigkeit, Verteilerwirkung usw. nicht nachstehen. Weitere günstige Effekte können dadurch erzielt werden, daß man die erfindungsgemäß hergestellten Oxydationserzeugnisse ganz oder teilweise verestert.
Eine weitere Verfahrenskomponente besteht darin, die Oxydationserzeugnisse einer teilweisen oder vollständigen Verseifung zu unterziehen. Die mit derartig verseiften Erzeugnissen hergestellten Kautschukmischungen zeichnen sich durch ganz besonders hohe Zerreißfestigkeit aus.
Beispiele i. ioo Teile eines durch Chlorieren eines natürlichen Paraffins vom Schmelzpunkt 52° bis zu einem Chlorgehalt von 2o0/, erhaltenen Erzeugnisses werden mit 3o Teilen Salpetersäure bis zu einer Säurezahl von 75 bei einer Temperatur von iio bis 15o° oxydiert. Um zu zeigen, daß durch das Verfahren auch wirklich Weichmacher erhalten werden, sei folgender Versuch demonstriert: Bei Einmischung dieses Erzeugnisses wurde eine Festigkeit von 122 kg pro cm2 bei 67o °/o Dehnung erreicht, während ohne Zusatz nur eine Festigkeit von ioi bei 6o5 °/o Dehnung erreicht wurde.
Bei der Versuchsmischung, die aus einem bis zu Defo 6oo abgebauten Mischpolymerisat von Butadien und Styrol durch Zusatz von 5o Teilen Füllstoffen, Beschleuniger, Schwefel usw. hergestellt wurde, wurden, auf Mischpolymerisat berechnet, io °/a des Weichmachers eingemischt.
2. ioo Teile eines durch Chlorieren eines Koblenoxydhydrierungserzeugnisses mit Schmelzpunkt von 82° bis zu einem Chlorgehalt von 130/0 erhaltenen Produktes wurde mit g Teilen Salpetersäure und i Teil Schwefelsäure der Oxydation bis zu einer Säurezahl von 9,2 bei Temperaturen zwischen i2o und 16o° unterworfen und anschließend mit Kalilauge verseift. 3. ioo Teile 'von Bräunkohlenschwelparaffin mit einem Schmelzpunkt von 33°, das bis zu einem Chlorgehalt von 12 °/a chloriert wurde, wurden bis zu einer Säurezahl von 107 mit q.o Teilen konzentrierter Salpetersäure oxydiert und bis zu einer Säurezahl von go mit Kalilauge an verseift.
.¢. ioo Teilen eines Kohlenoxydhydrierungsparaffins mit einem Schmelzpunkt von 78°, das bis zu 18 °/o Chlorgehalt chloriert war, wird so lange ein Gemisch von K-Bichromat und Schwefelsäure zugesetzt, bis eine Säurezahl von 174 erreicht ist, und dann mit Butanol verestert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Weichmachern für künstlichen Kautschuk, insbesondere solchen aus Mischpolyrnerisaten von Butadien und Styrol, durch Oxydation chlorierter hochmolekularer aliphatischer Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe mit wenigstens 14 C-Atomen einer Oxydation mit sauerstoffabgebenden Verbindungen unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch -gekennzeichnet, daß die Oxydation mit einem Gemisch von Salpetersäure und Schwefelsäure vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Erzeugnisse mit Basen ganz oder teilweise verseift werden. q.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Erzeugnisse mit hydroxylhaltigen Verbindungen ganz oder teilweise verestert werden.