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Vorrichtung zur Behandlung von Schüttgut mit Gas, insbesondere ' zum
Kühlen von Zementklinkern Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gasbehandlung
von Material, indem man das Gas durch eine Materialschicht leitet, welche auf einer
wesentlich ebenen gasdurchlässigen Unterlage ruht. Der Zweck der Durchleitung des
Gases durch das Material kann darin bestehen, das Material einer Erwärmung oder
Abkühlung zu unterwerfen, oder auch darin, gewisse chemische Veränderungen in demselben
hervorzurufen. Ein Beispiel für die letztere Art der Gasbehandlung besteht in dem
künstlichen Altern von Zement mit Hilfe von Kohlensäure. Es sind. horizontale Roste
oder ähnliche Träger bekannt, über welche eine Materialschicht hinweggeführt wird,
wobei die Bewegung des Materials z. B. durch Schaber erfolgt; ebenso sind auch Wanderroste
bekannt, d. h. Roste, welche dem Material eine wesentlich horizontale Auflagerfläche
bieten und selbst einer fortschreitenden Bewegung unterliegen. Wenn Schaber od.
dgl. Transportorgane in Verbindung mit einem feststehenden Rost benutzt werden,
dann wird die Materialschicht sehr unregelmäßig, was zur Folge hat, daß auch die
Behandlung ungleichförmig ausfällt; es ist aber
auch oft unerwünscht,
als Materialauflage einen Wanderrost zu benutzen.
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Auch Schrägroste mit Schürvorrichtungen, d-ie in Längsrichtung der
Rostfläche hin. und her bewegt werden und die abwechselnd zum Eingriff mit der Gutmasse
gebracht und wieder aus -der Gutmasse herausbewegt, werden können, so daß der Guttransport
auf dem Rost unter Zuhilfenahme der Verlagerung der von den Förderorganen erfaßten
Gutteile gegenüber der Gutmasse vor sich geht, sind bekannt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Schrägrost für das zu behandelnde
Gut benutzt, dem, in Anpassung an die. besondere Art des Gutes, ein Neigungswinkel
zur Waagerechten gegeben wird, der ein wenig geringer ist als der Rutschwinkel,
d. h. der Winkel, bei welchem das Material auf dem Träger zu rutschen anfängt. Auf
diesem Rost, welcher wagen zu geringer Neigung zur Waagerechten der Materialschicht
noch nicht gestattet, der Einwirkung der Schwerkraft zu folgen, wird die Förderung
gemäß der Erfindung durch einen. an sich bekannten Stangenrost aus glatten Stangen
herbeigeführt, welche über die ganze Länge der Rostfläche reichen, dauernd in dem
Gut eingebettet bleiben und parallel zur Rostfläche um einen Bruchteil ihrer Länge
in der Gutmasse hin und her bewegt werden. Die erwähnte Art der Anpassung der Rostneigung
an die Beschaffenheit der Materiialschicht ist wichtig, da bei einer Neigung des
Rostes, bei welcher das Gut bereits auf ,der Fläche unter dem Einfluß der Schwerkraft
zu rutschen beginnt, die Bewegung uniregelmäßig ist, so daß auch eine ungleichförmige
Behandlung des Gutes zustande .kommt. Wenn jedoch der Neigungswirikel der Stützfläche
zur Horizontalen nur ein wenig kleiner als der Rutschwinkel ist, dann ist nur sehr
wenig Kraft erforderlich, um die Materialschicht auf dem Träger nach abwärts zu
bewegen, und es hat sich gezeigt, daß die 'in der Gutmasse eingebetteten glatten
Stangen, die von der Tragfläche mindestens um den Durchmesser der Gutteile entfernt
sein sollen, bei ihrer Hinundherbewegung der Materialschicht einen Impuls erteilen,
sich als Ganzes auf dem Rost nach abwärts Zu bewegen. Die Ursache hiervon
liegt,darin, da,ß die Reibung z-#vischen dem; die Schicht bildenden Masseteilen
größer ist als die Reibung zwischen der Materialschicht als Ganzes und der geneigten
Auflagerfläche, so daß die innere Krafteinwirkung die Reibung zwischen Material
und Stützfläche zu überwinden vermag, ohne daß gleichzeitig auch- die Reibung zwischen
den Materialteilen überwunden wird. Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß, wenn .das
Gas zunächst die Stützfläche durchsetzt und dann erst die Materialschicht, dann
die Förderung des Gutes bei einem geringeren Neigungswinkel des Rostes eintritt,
als wenn das Gas in umgekehrter Richtung strömt.
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Wenn,die Materialschicht sich als' Ganzes gleichförmig bewegt, dann
ist auch -die Einwirkung der Gasbehandlung gleichförmig und besonders wirksam. Außerdem
entsteht kein Staub, wenn das Material auf seiner Unterlage abwärts gleitet im Gegensatz
zu einem Verfahren, in welchem sich die Teile der Materialschicht auch gegeneinander
bewegen, in welch letzterem Fall eine reichliche Staubentwicklung stattfindet. Die
Vermeidung der Staubentwicklung ist besonders wichtig, wenn es sich um die Kühlung
von Zementklinkern oder ähnlichem Material handelt, welches in einem heißen Zustand
aus einem Drehrohrofen oder aus, einem anderen Brennofen austritt. Die Erfindung
kann daher mit besonderem Vorteil bei .der Kühlung solcher Stoffe Anwendung finden;
in diesem Fall kann :das Gas, welches zur Kühlung benutzt wird und das demgemäß
bei Ader Durchströmung der Materialschicht erhitzt wird, als Sekundärluft für die
Verbrennung im Ofen benutzt werden. Die Erfindung kann auch mit Vorteil auf sonstige
Weise in der Zementindustrie Anwendung finden, z. B. zum Vorwärmen des einem Ofen
zuzuführenden Rohstoffes durch heiße Ofengase.
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Wenn die Vorrichtung dazu benutzt wird, Zementklinker od. dgl. abzukühlen,
dann kann sie unmittelbar unter demAuslaß desOfens angebracht werden. Die geneigte
Rostfläche kann quer zur Ofenachse gestellt werden; aber der Rost kann auch eine
Verlängerung ides Ofens selbst bilden, so daß das den Ofen: verlassende Gut auf
dem geneigten Träger im wesentlichen in derselben Richtung oder in der entgegengesetzten
Richtung vorrückt, in welcher es sich auch durch den Ofen bewegt hat.
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Es ist wünschenswert, zu verhindern, daß das Gut durch die Öffnungen
des geneigten Rostes hindurchfällt, und demgemäß sollten die Rostöffnungen, durch
welche das Gas hindurchtreten soll, abgedeckt sein, so daß die Ahdeckung das Material
daran hindert, durch die Öffnungen hindurchzüfallen. Der Rost könnte auch als Stufenrost
ausgebildet sein, d. h. er könnte eine Reihe zueinander . paralleler nuerplatten
aufweisen, wobei die untere Kante jeder Platte oder jeder Plattenreihe die obere
Kante der nächsten Platte oder Plattenreihe überdeckt, wobei jedoch ein enger Zwischenraum
verbleibt, durch den :das Gas strömen kann.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung sind zwei Ausführungsformen
derselben in den Zeichnungen veranschaulicht.
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Fig. z ist ein, Vertikalschnitt durch das Auslaßen'de eines Drehrohrofens,
welcher mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung als Klinkerkühler ausgerüstet
ist; Fig. z ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. I ; Fig.3 ist ein Schaltschema
für den Antriebsmotor des Stangenrostes und die Steuereinrichtung; Fig. 4 und 5
sind Schnitte nach den Linien 4-4 der Fig. 2 bzw. 5-5 der Fig.,-4; Fig. 6 ist ein
vertikaler Schnitt durch das Auslaße:nde eines Drehrohrofen!s,, welcher mit einer
anders angeordneten Klinkerkühlervorrichtung ausgerüstet ist. Bei: dieser Anordnung
ist die Achse des Kühlers wesentlich gleichgerichtet mit der Achse des Ofens;
Fig.
7 und 8 sind Schnitte nach den Linie" 7-7 bzw. 8-8 der Fig. 6; Fig. g ist ein Grun:driß
des unteren Teiles einiger hin und her beweglicher Stäbe oberhalb des stillstehenden
Rostes und veranschaulicht eine Ausführungsform. «-elche geeignet ist, die Bewegung
des unteren und kühleren Teils der Klinkerschicht ztt erleichtern.
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In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen i das Auslaßende eines
Drehrohrofens mit feuerfester Ausfütterung 2, welcher vermittels Laufringen 3 auf
Lagerrollen ruht, die ihrerseits auf ein Fundainent 4 aufgesetzt sind (Lagerrollen
nicht bezeichnet und Fundament 4 nur in Fig. i ersichtlich).
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Bei der Ausführungsform der Fig. i bis 5 steht der Kühler quer zur
Ofenachse und befindet sich unter dem Auslaßende des Ofens. Diese Teile sind von
einem Gehäuse umschlossen, dessen Wände mit c, 6 und 13 bezeichnet sind. Der Kühler
weist bei dieser Ausführungsform einen geneigten Rost 7 auf, der auf einem Stützsystem
8, 9 io ruht. Der Rost besteht aus Blech, das mit Öffnungen 33 versehen ist, die
durch Hauben 34 abgedeckt sind, wobei diese Hauben aus dem Blech selbst herausgedrückt
sein- können, wie in Fig. 5 dargestellt, so daß Luft durch den Rost hindurchtreten
kann und gleichwohl die! aus dem Ofen auf den Rost fallenden Klinker, welche, sich
über die Rostfläche hinweg nach abwärts bewegen, nicht durch die Öffnungen hindurchtreten
können. Die Klinker verlassen den Ofen durch einen Auslaßring 18 und fallen auf
die Decke eines Gehäuses ig, welches aus hitzebeständigem Material besteht und von
der Endwand 6 des Drehrohrofens und einer gemauerten Wand 2o getragen wird. Das
Gehäuse ig ist gelocht, so daß Kühlluft durch dasselbe hindurchströmen kann. Von
der Decke dieses Gehäuses werden die Klinker durch Flügel 21 auf den Rost geschoben,
wobei die Flügel an einem Träger 22 sitzen, der in starrer Verbindung mit dem Ofen
steht. Nur ein Teil der Flügel 22 fegt über die Decke des Gehäuse ig hinweg, während
die übrigen Flügel die Klinker in einer gleichförmigen Schicht über die.ganze Breite
des Rostes 7 an dessen oberem Ende verteilen. Die Neigung des Rostes ist so bemessen,
daß sich die auf die beschriebene Weise gebildete Gutschicht unter dem Einfluß.
der Schwerkraft nicht auf dem Rost nach abwärts bewegen würde. Die im Innern der
Schicht wirksame Einrichtung, durch welche die Schicht veranlaßt wird, sich nach
abwärts zu bewegen, besteht aus einem hin und her gehenden Rost i i, der aus Stangen
zusammengesetzt ist, welche parallel zur Fläche des Rostes 7 angeordnet sind und
durch Querschienen i i11 miteinander verbunden sind. Dieser Stangenrost ist an Pendelstangen
23 aufgehängt, die ihrerseits mit ihrem oberen Ende an der Wand 13 des Umschließungsgehäuses
für das Ofenende und den Rost befestigt sind und solche Abmessungen besitzen, daß
sie eine hinreichende elastische Durchbiegung gestatten, um dem Rost eine Schwingbewegung
zu ermöglichen. Der Stangenrost -wird durch eine Kurbelscheibe 14 angetrieben, welche
durch Lenker 15, 16, 17 mit .dem Rost verbunden ist und ihren Antrieb durch einen
Elektromotor 32 erhält. Wenn dieser Motor läuft, dann vollführt der Stangenrost
i i eine hin und her gehende Bewegung, wobei er sich in der durch seine Stangen
festgelegten Ebene bewegt und wobei sich das Gut als ein Ganzes in der Richtung
parallel zu den Stangen auf dein Rost 7 nach abwärts bewegt. Um dieses Ergebnis
ztt erzielen, ruß der Abstand zwischen den beiden Rosten wenigstens gleich der Größe
der Klinker seift, da andernfalls eine Sperrung durch Einklemmen von Klinkern eintritt.
Die praktische Erfahrung hat ergeben, daß die Stäbe des Stangenrostes i i nicht
mehr als i2o mm Abstand voneinander haben sollten, wenn Zementklinker behandelt
werden sollen, da sich andernfalls die Schicht nicht als Ganzes bewegt. Der Hub
des Rostes, d. h. der Kurbelhub der Scheibe 14, sollte der Dicke der Schicht angepaßt
werden. Wenn die Leistung des Ofens steigt, dann wird die Schicht auf dem Rost dicker,
und es sollte der Hub, mit dem der Rost angetrieben wird. vergrößert werden.
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Die Kühlung der Klinker wird dadurch herbeigeführt, :daß Luft aus
dem Raum 25 unter einem Druck, der wenig über dem Atmosphärendruck liegt, durch
den Rost 7 und die Materialschicht bewegt wird. Diese Luft wird bei einem Durchgang
durch .die Klinker erhitzt und tritt dann in. den Ofen ein, um hier als sekundäre
Verbrennungsluft zu dienen.
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Zusätzlich zur Regelung des Hubes der Rostbewegung kann auch die Geschwindigkeit
entsprechend der Dicke der Materialschicht auf dein Rost angepaßt werden, was zweckmäßigerweise
selbsttätig geschieht. Zu diesem Zweck ist ein Fühlarm 26 vorgesehen, dessen( Einstellung
durch die Dicke der Materialschicht bestimmt wird. Dieser Fühlarm ist mit einem
Gehäuse 27 verbunden, welches eine Schwingbewegung ausführt, wenn der Fühlarm bewegt
wird, und welches Quecksilberschalter 2811 bis 28d enthält (Fig. 3). Diese
Schalter werden nacheinander betätigt, wenn das Gehäuse eine Schwingbewegung ausführt,
und jeder Schalter dient dazu, einen der Widerstände 2911 bis 29d in den Stromkreis
des Motors 32 einzuschalten. Ein von Hand zu bedienender einstellbarer Widerstand
30 dient dazu, den Motor bei Betriebsbeginn auf die gewünschte Geschwindigkeit entsprechend
der Leistung des Ofens und dein Fassungsvermögen des Kühlers einzustellen. Der Motorstrom,
welcher durch die Stromleiter 31 fließt, fließt danach durch eine größere oder kleinere
Zahl Widerstände entsprechend der Lage der Schalter 2811 bis 28d, was damit gleichbedeutend
ist. entsprechend der Einstellung des Fühlarmes 26.
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Bei der in den Fig.6, 7 und 8 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
ist die Kühlerachse im -wesentlichen gleichgerichtet mit der Ofenachse. Die den
Ofen verlassenden Klinker wandern also auf dem Kühlrost im wesentlichen in der gleichen
Richtung, in der sie auch durch den Ofen -wandern. Der Kühler arbeitet nach dem
gleichen Prinzip wie der Kühler der bereits beschriebenen
Ausführungsform,
jedoch weist er eine abgeänderte Ausbildung auf.
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Das Auslaßende des Ofens r und der Kühler sind wiederum von einem
Gehäuse umschlossen, dessen Wände mit 3', 4' und 5,' bezeichnet sind. Die Wand 4.'
ist mit einer Öffnung für das Brennstoffzuführungsrohr A und mit einer Tür 39 versehen.
Das den Ofen verlassende Gut fällt zunächst auf einen Rost, dessen Stäbe 4o hohl
sind und durch Wasser gekühltwerden,welchesvermittels:derRohre 41, 42 durch die
Roststäbe geschickt wird. Große Klinkerklumpen fallen nicht durch die Schlitze -des
Rostes 4o hindurch, sondern rollen auf dem Rost bis in die Nähe :der Tür 39 und
können durch die Türöffnung entfernt werden. Die Klinker von normaler Größe fallen
durch die Spalten des Rostes 4o hindurch in einen Schacht, welcher von der Gehäusewand
5', einer Feuerbrücke 43 .und den Seitenwänden des Gehäuses umschlossen wird, und
in dem eine schnelle, plötzliche Vorabkühlung der Klinker vor sich geht, unmittelbar
nachdem die Klinker den Ofen verlassen, haben. Unterhalb der Feuerbrücke 43 ist
eine hitzebeständige Klappe 44 vorgesehen. Ein Mundstück 45 wirkt mit der unteren
Kante der Klappe 4.4 zusammen und bildet mit ihr eine verengte Öffnung, durch welche
die Klinker den Schacht verlassen und aus welcher sie in gleichförmigem Strom zu
dem geneigten Rost des eigentlichen Kühlers strömen. Die Klappe 44 vermag auszuschwingen,
falls sich in den Klinkern die Neigung zum Einklemmen zeigt, wenn sie den Vorkühlschacht
durch die eingeschnürte Öffnung unterhalb der Kante der Klappe 44 verlassen. Der
Vorkühlschacht wird von Kühlkörpern 46 durchsetzt, welche in,den Wänden 5' und 43
des Schachtes gelagert sein können. Diesen Kühlkörpern wird zweckmäßig der in Fig.
7 angedeutete Querschnitt gegeben, so daß die Klinker sich auf ihnen anhäufen und
in der Klinkermasse unterhalb der Kühlkörper Hohlräume bilden. Von dem Mundstück
47 (Fig. 6) wird durch Röhren 48 den Hohlräumen unter den Kühlelementen 46
Luft zugeführt. Diese Luft entweicht teilweise durch Öffnungen, welche in, den Kühlkörpern
46 vorgesehen sein können, und teilweise um die unteren Kanten der Kühlkörper herum,
wodurch die heißen Klinker eine schnelle und plötzliche Abkühlung erfahren. Die
Öffnung zwischen der Klappe 44 und dem Mundstück 45 und die Anordnung der Kühlkörper
46 haben zur Folge, daß die Klinker an dem Vorkühlschacht einen Kegel bilden, wie
durch die gestrichelte Linie B in Fig. 7 angedeutet ist, und daß eine gleichförmige
Verteilung der Klinker über die ganze Breite des geneigten Rostes zustande kommt.
Wenn aus dem Ofen gelegentlich mehr Klinker austreten sollten, als durch die Einschnürung
zwischen der Klappe 4.4 und dem Mundstück 45 hindurchtreten und durch den hin ünd
her gehenden: Stangenrost auf dem Rost fortgeschafft werden können, dann, vergrößert
sich die Höhe des Klinkenkegels, und der Überschuß an Klinkern entweicht :durch
eine überlauföffnung 49 in, der Feuerbrücke 43. An jeder Seite der Klinkensäule
können Klappen. 5o vorgesehen sein, um zu verhindern, daß sich d ie Klinker nach
ihrer verschiedenen Größe sortieren, wie es zuweilen geschieht, wenn den Klinkern
die Möglichkeit gegeben wird, sich frei anzuhäufen. .
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Der eigentliche Kühler besitzt einen gas,durchlässigen Rost 6', welcher
demjenigen ähnlich sein kann, der in Verbindung mit der bereits erläuterten Ausführungsform
der Erfindung beschrieben wurde. Der Rost kann auf Balken 51 ruhen. Der hin und
her gehende Körper, welcher oberhalb des Rostes angeordnet ist, besteht aus einer
Reihe von: Stäben r8', welche in Richtung der Längserstrekkung des Rostes und parallel
zur Rostebene angeordnet sind. Diese Stangen sind an ihrem oberen: Ende durch Schwingarme
52 und an ihrem unteren Ende durch Schwingarme 53 unterstützt (Fig.6), wekhe ihrerseits
auf Tragwellen 54 bzw. 55 sitzen. Die Wellen 54 und 55 werden durch Schwingarme
56 bzw. 57 in eine schwingende Bewegung versetzt und erhalten ihre Bewegung durch
Pleuelstangen 58, welche an Exzenter angeschlossen sind, deren antreibende Buchsen
6o auf einer Welle 59 sitzen und durch einen Stellmechanismus 61 verstellt werden
können, um den Exzenterhub zu ändern.
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Die Pleuelstangen 58 stehen in Gleitverbindung mit den durch sie angetriebenen
Armen 56 und 57. Muffen 62 bzw. 63 sitzen fest auf den Pleuelstangen 58, so daß,
wenn eine Stange 58 sich nach abwärts bewegt, ihre obere Muffe 62 auf den Arm 56
wirkt und die Roststäbe 18' nach aufwärts zieht. Die Gleitverbindung zwischen dem
unteren Ende der Stange 58 und dem Arm 57 verhindert das Auftreten von -Druckkräften
auf das untere Ende der Roststäbe. Wenn eine Stange 58 sich nach aufwärts bewegt,
dann wirkt die Muffe 63 auf den Arm 57 und zieht die Roststäbe 18' nach abwärts,
während die Gleitverbindung zwischen dem oberen Ende jeder Stange 58 und .dem damit
verbundenen Arm 56 verhindert, daß bei dieser Bewegung Druckkräfte auf die oberen.
Endender Stäbe 18' wirksam werden. Die Roststäbe 118' sind somit stets unter
Zug, @da sie bei der Abwärtsbewegung an den unteren Enden und bei ihrer Aufwärtsbewegung
an den oberen Enden gezogen werden. Die Vermeidung des Wirksamwerdens von Druckkräften
dient zu dem Zweck, zu verhindern, daß die Roststäbe Ausbuchtungen erfahren.
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Wenn die Welle 59 z. B. durch einen Elektromotor ähnlich dem in Fig.
3 bei 32 angedeuteten angetrieben wird, dann bewirkt das Exzentergetriebe, daß die
Pleuelstangen 58 hin und her bewegt werden und idurch die beschriebene Kupplungsverbindung
auch den Roststäben 18' eine hin und her gehende Bewegung erteilen, wobei eine Herabbewegung
der auf der Rostfläche ruhenden Schicht in der früher beschriebenen Weise erfolgt.
Wenn die Gutschicht auf dem Rost dicker wird infolge einer Vermehrung der Menge
des aus dem Ofen austretenden Gutes, dann kann vermittels der Stellvorrichtung 61
die Winkelstellung der Exzenterbuchst 6o geändert werden:, wodurch der den Pleuelstangen
erteilte Exzenterhub und damit
zugleich die Länge des Hubes bei
der hin und her gehenden Bewegung der Roststäbe 18' geändert wird.
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Dem Kühlergehäuse wird Luft durch ein Gebläse 64 zugeführt. Der Teil
der Luft, welcher durch die Spalten des geneigten Rostes oberhalb der Klappe 65
strömt, absorbiert so viel Hitze von den Klinkern, daß diese Luft zum Unterhalten
der Verbrennung im Ofen geeignet ist. Derjenige Teil der Luft, welcher durch die-
verhältnismäßig kühleren, tieferen. Abschnitte der Klinkerschicht strömt, die sich
zwischen der Klappe 65 und -=,ir.-r zweiten Klappe 66 am unteren Ende des Rostes
befinden, wird durch einen Schornstein 67 abgeführt. Die schwingend aufgehängte
Klappe 65 kann sich den Schwankungen der Dicke der Gutschicht auf dem geneigten.
Rost anpassen, so daß Materialeinklemmungen vermieden werden, falls durch die Rostbalken
40 gelegentlich größere Klinkerklumpen hindurchtreten. Die Klappe 66 ist in ihrer
Länge so bemessen, daß sie mit ihrer unteren Kante auf der Klinkerschicht aufruht
und auf diese Weise einen Verschluß gegen das Abströmen der Luft bildet.
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Die an das untere Ende des Rostes anlangenden Klinker fallen in einen
Kanal, von dem sie zu einer Fördervorrichtung 68 gelangen, welche die abgekühlten
Klinker zu einer Lagerstelle führt. Feine Klinkerteilchen, welche durch den. Rost
6' hindurchfallen, gelangen in Trichterräume 69, 7o (Ff-. 8), aus denen sie
durch Transportschrauben 71 in den Kanal befördert werden, in welchem auch
die Fördervorrichtung 68 arbeitet.
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Es hat sich ergeben, daß der Neigungswinkel des Rostes zur Horizontalen,
bei welchem kalte Zementklinker sich zu bewegen beginnen, größer ist als der entsprechende
Neigungswinkel bei heißen Zementklinkern. Wenn dem Rost die richtige Neigung für
zu kühlende, heiße Klinker gegeben wird, dann kann es eintreten, daß die Bewegung
der Klinkerschicht im unteren Teil des Rostes geringer ausfällt als im oberen: Teil,
weil die Klinker, welche sich nahe dem unteren Rostende befinden, abgekühlt sind,
so daß sie für die Ausführung einer Bewegung einen größeren Neigungswin,kel erfordern.
Um .diesem Umstande Rechnung zu tragen, können die unteren Teile der Roststäbe 18'
gewünschtenfalls mit geeigneten Vorsprüngen versehen. sein, die so ,gestaltet sind,
daß sie die Förderwirkung der Stäbe für die nahe dem unteren Teil des Rostes befindlichen
Klinker unterstützen, ohne ein schädliches Durchrühren der Klinkerschicht herbeizuführen,
wenn die Stäbe ihre Aufwärtsbewegung ausführen. Vorsprünge solcher Art an den Roststäben
sind in Fig. 9 l,':i 72 dargestellt. Die Zahl solcher Vorsprünge, die für den genannten
Zweck vorzusehen sind, und die Höhe, bis zu welcher sie über die Roststäbe hinausragen
müssen, hängt besonders davon ab, wieviel Kompensationswirkung von diesen Roststaberhöhungen
gefordert wird und von der Stelle der Rostfläche, an welcher die Temperatur der
Klinker hinreichend herabgesetzt ist, um die Wirkung einer schädlichen Verringerung
ihrer Rutschbewegung auf dem Rost hervorzurufen.