DE877747C - Verfahren zur Herbeifuehrung eines Ausgleiches bei im Verbundbetrieb arbeitenden Chloranlagen - Google Patents

Verfahren zur Herbeifuehrung eines Ausgleiches bei im Verbundbetrieb arbeitenden Chloranlagen

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DE877747C
DE877747C DEF5644A DEF0005644A DE877747C DE 877747 C DE877747 C DE 877747C DE F5644 A DEF5644 A DE F5644A DE F0005644 A DEF0005644 A DE F0005644A DE 877747 C DE877747 C DE 877747C
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DE
Germany
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chlorine
pressure
liquefaction
compressors
balance
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Application number
DEF5644A
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English (en)
Inventor
Fritz Dr Rer Nat Gromann
Heinz Dr Schmidt
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Separation By Low-Temperature Treatments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herbeiführung eines Ausgleiches bei im Verbundbetrieb arbeitenden Chloranlagen Es ist bekannt, bei Verbundbetrieb Chlor erzeugender und Chlor verbrauchender Anlagen einer dieser Anlagen die Aufgabe zuzuteilen, die zwischen Verbrauch und Erzeugung auftretenden Schwankungen auszugleichen und aufeinander abzustimmen.
  • Aus der Eigenart der elektrochemischen Erzeugung ergibt sich, daß es zweckmäßig ist, zur Erreichung des günstigsten Wirkungsgrades einen möglichst gleichförmigen Betrieb der Anlagen anzustreben. Hiervon werden nur dann Ausnahmen gemacht, wenn durch die Bedingungen der Stromlieferung ein Arbeiten mit wechselnder Belastung technisch notwendig oder wirtschaftlich vorteilhaft ist. Die Rolle des Puffers wird. im allgemeinen von .der Chlorverflüssigungsanlage übernommen, da diese zufolge der Einfachheit der Speicherung von flüssigem, Chlor in konzentriertester Form und zufölge der Möglichkeit jederzeitiger Rückverwandlung desselben in den gasförmigen Zustand die günstigsten Vorbedingungen für einen Ausgleich zwischen Chlor erzeugenden und verbrauchenden Anlagen besitzt.
  • Bisher ist man so verfahren; daß man die Impulse der vom Sollwert des Druckes im. Chlorleitungssystem abweichenden Anzeigen zu einer Steuerung der Förderleistung der Chlorgaskompressoren in solcher Weise 'benutzt hat, daß der Solldruck im Chlorleitungs@spstem möglichst genau eingehalten wird. Dabei ist es. ,gleichgültig, um welche Typen von Fördereinrichtungen es. sich handelt. Bei Turbokompressoren; Flüssigkeitsringpumpen und ähnlichen Maschinen wird die Förderleistung mittels Umgang oder durch Drosselung von Saug- oder Druckleitung erzielt. Bei Kolbenmaschinen werden Umgangs-, Füllungsgrad- oder Touren.zahlregelungen verwendet. Allen diesen Arbeitsweisen bleibt gemeinsam, daß die geförderte und in die Verflüssigungsanlage gedrückte Chlormenge variiert wird, während die -sonstigen Verflüssigungsbedingungen (Druck, Temperatur) praktisch unverändert bleiben.
  • Mit diesem bekannten Verfahren sind jedoch Nachteile verbunden, die einerseits in ungünstiger Beeinflussung des mechanischenWirkungsgrades der Fördereinrichtungen, andererseits in unerwünschten Beanspruchungen der Kompressöreri durch Tourenzahl- oder Füllungsgradregelungen bestehen.
  • Es wird nun vorgeschlagen, unter Vermeidung der mit den bekannten Arbeitsweisen verbundenen Nachteile zur Herbeiführung eines Ausgleichs zwischen Erzeugung und Verbrauch bei irre Verbundbetrieb arbeitenden, Chlor erzeugenden und verbrauchenden Anlagen durch eine Regelung des Chlorgasdrucks in, dem Verteilungssystem, die mittels Steuerung der Leistung einer als Puffer dienenden Verflüssigungsanlage vorgenommen wird, erfindungsgemäß so zu verfahren, daß man zur Variierung der Menge des verflüssigten Chlors bei gleichbleibender Förderleistung der Chlorkompressoren die selbsttätige Regelung des Verflüssigungsdruckes verwendet, welche z. B. durch die Impulse der vom Sollwert des Druckes im C'hlüfleitungssystem. abweichenden Anzeigen ausgelöst wird.
  • Dabei kann es in manchen Fällen vorteilhaft sein, so :zu arbeiten, Jaß das Abgas der den Chlorverbrauch -puffernden Verflüssigungsanlage entsprechend dem variierten Verflüssigungsdruck in wechselnder Menge in das Leitungssystem geführt wird.
  • Mit der Arbeitsweise gemäß der Erfindung wird in weitem Umfang ohne Änderung der geförderten Chlormenge die angestrebte Steuerung der Verflüssigungsleistung erreicht, wobei mechanischer Wirkungsgrad und Beanspruchung der Chlorfördereinrichtungen günstig bleiben. Die Grenzen dieser Regelung liegen bei .gegebenem Kühlungsniveau und Chlio@rqualität in der Höhe des maximal anwendbaren Verflüssigungsdruckes.
  • Die auf diese Weise erfolgende Regelung des Druckes in der Chlörgasverteilerleitung ist besonders bei größeren disponiblen Druckbereichen und größerem Inhalt des Druckgasraumes der Verflüssigungsanlage bezüglich der Geschwindigkeit des Regelvorganges und des Umfanges. des Regelbereiches jeder Tourenzahlregelung üfberlegen. Nach vorliegenden Versuchsergebnissen kann z. B. bei einer Abnahme von 5oo bis 6oo N.m3 je Stunde eine Minderabnahme von weit über 5o°% den. Drück im -Gasverteilersystem nur um weniger als o,r atü verändern. Der Soll-,vert von z. B. 44 atü wird innerhalb von einigen Sekunden wieder erreicht, indem das gesteuerte Abgasventil hinter der C!hlo.rverflüssigungsanlage eine fast augenblicklich erfolgende Erhöhung der Verflüssigungsmengen herbeiführte. Der Verflüssigungsdruck stieg dabei in kürzester Zeit um z bis 1,5 atü.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens ist die große Konstanz des Druckes im Gas,verteilersystem.
  • In manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, das Verfahren gemäß der Erfindung in .der Weise auszugestalten, daß nach. Erreichung der Regelgrenzen die Förderleistung der Ch.lorkompres-soren selbsttätig oder von Hand nachgeregelt wird. Dazu können beispielsweise Folgeregler angewendet werden, die bei Erreichung der Leistungsgrenze selbsttätige Zuschaltung von Förderleistung durch erhöhte Tourenzahl oder durch. ,zusätzliche Reservemaschinen ermöglichen..
  • Zuweilen kann: es, vorteilhaft sein, durch Verwendung eines zweiten, von einem Wasserstoffanalysen-gerät gesteuerten Reglers die Erreichung von die Bildung explosiver Abgasgemische bewirkender hohenVerflüssigungsgraden zu vermeiden und durch Öffnung eines Ab asventils. die Überschreitung gefährlicher Druckgrenzen zu verhindern, Bei Chlor aus der Quecksilberelektrolyse beispielsweise, welches infolge seines Wasserstoffg8haltes nicht bis .zu hohen Verflüssigungsgraden komprimiert werden kann, da das Abgas explosiven Charakter annimmt, wird zweckmäßig über ein den Wasserstoffgehalt des Abgases bestimmendes automatisches Analysengerät ein Abgangsventil gesteuert, das die Erhöhung des Verflüssigungsdruckes über Drücke nicht zuläßt, bei welchen der Wasserstoffgehalt ein einstellbares Maximum überschreiten würde.
  • Beispiel Einer nach dem Quecksilberverfahren arbeitenden. Alkalichlori.delektrolyse entstammendes Chlorgas wird durch einstufige Kolbenpumpen unter selbsttätiger Leistungssteuerung durch Umgangsregelung auf 1,4 atü komprimiert und in das Chlorgasverteilungsnetz gedrückt. Durch die Regler wird der Chlordruck an den Zellen auf dem gewünschten Wert gehalten.
  • Der Druck in der Chlorverteilungsleitung von 44 atü wird dadurch aufrechterhalten, daß mehrstufige Chlorkompressoren Chlor aus dieser Zeitung abpumpen und in das Verflüssigungssystem drücken, das aus flußwassergekühlten Schlangensystemen besteht. Der Druck in dem Verflüssigungssystem wird durch ein Abgasventil gesteuert, welches durch einen Regler so eingestellt wird, daß bei steigendem Druck im Chlorsystem der Verflüssigungsdruck so weit erhöht wird, daß die erhöhten Verflüssigungsmengen die Minderabnahme von anderen Betrieben ausgleichen und der Druck im Chlorleitungssystem auf 1,4 atü konstant bleibt. Die aus der Verflüssigungsanlage abgehenden Chlordämpfe werden wieder dem Chlorleitungssystem zugeleitet. Bei Erreichung eines Wasserstoffgehaltes von d.'/0 öffnet sich ein zweites Abgasventil an den Verflüssigungsschlangen ebenfalls in das Chlorsystem in dem Maße, daß -der Wasserstoffgehalt nicht höher steigen kann. Bei einem, Wasserstoffgehalt unter q.'/° bleibt dieses. Ventil geschlossen.
  • Sofern das erste Abgasventil, welches vom Ch.lorsystemdruck gesteuert wird, geschlossen: ist, d. h. die volle Verflüssigungsleistung bei gegebener Förderleistung ausgenutzt ist, wird der Impuls dieses Reglers auf die Steuerung der Tourenzahl der Verflüssigungskompressoren übertragen, wodurch diese auf höhere Werte geschaltet «-erden, und zwar so lange, wie bei .geschlossenem Abgasventil der Druck im Chlorleitungssystem höher ist als der Sollwert. Bei Erreichung des vollen Öffnungsgrades dieses Ventils wird umgekehrt die Tourenzahl der Maschinen reduziert, bis sich das Ventil zu schließen beginnt. Auf diese Weise wird der Bereich der Regulierung nach oben und unten wesentlich erhöht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren. zur Herbeiführung eines Ausgleichs zwischen Erzeugung und Verbrauch bei im Verbundbetrieb arbeitenden, Chlor erzeugenden und verbrauchenden Anlagen durch eine mittels Steuerung der Leistung einer als Puffer dienenden Verflüssigungsanlage vorgenommene Regelung des Chlorgasdruckes in dem Verteilungssystem, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Variierung der Menge des verflüssigtenC'hlors bei gleichbleibenderFörderleistung der Chlorkompressoren die selbsttätige Regelung des Verflüssigungsdruckes verwendet, welche z. B. durch die Impulse der vom Sollwert des Druckes im Chlorleitungssystem abweichenden Anzeigen ausgelöst -wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas der den Chlorverbrauch puffernden Verflüssigungsanlage entsprechend dem variierten Verflüssigungsdruck in wechselnder Menge in das Leitungssystem geführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2., dadurch gekennzeichnet, daß nach Erreichung der Regelungsgrenzen die Förderleistung der Chlorkompressoren selbsttätig oder von. Hand nachgeregelt wird. d.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verwendung eines zweiten, von einem Wasserstoffanalysengerät gesteuerten Reglers die Erreichung von die Bildung explosiver Abgasgemische bewirkenden 'hohen. Verflüssigungsgraden vermieden: und durch Öffnung eines Abgasventils die Überschreitung gefährlicher Druckgrenzen verhindert wird.
DEF5644A 1951-02-23 1951-02-23 Verfahren zur Herbeifuehrung eines Ausgleiches bei im Verbundbetrieb arbeitenden Chloranlagen Expired DE877747C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2037049A1 (de) * 1969-01-23 1970-12-31 Shell Int Research

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