DE873315C

DE873315C - Vorrichtung zur Bestimmung der Scheuerfestigkeit von Geweben u. dgl.

Info

Publication number: DE873315C
Application number: DEF3706D
Authority: DE
Inventors: Hugo Dr Bartl; Walter Dr Gutmann
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1944-09-09
Filing date: 1944-09-09
Publication date: 1953-04-13

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Bestimmung der Scheuerfestigkeit von Geweben u. dgl., und zwar sowohl bei Scheuerbeanspruchung an Flächen als auch an Kanten. Die Vorrichtung besteht aus zwei nicht miteinander gleichachsigen und sich im entgegengesetzten Sinn drehenden Einspannköpfen zum Festhalten der Gewebeproben, die jeder mit einem darin quer zur Ringebene der Endfiächen beweglichen, gegebenenfalls hohlen Stempel versehen sind.
Die beiden Einspannköpfe mit den Stempeln werden durch eine Anpreßvorrichtung während ihrer Drehung dauernd gegeneinandergedrückt, bis unter dem Einfluß von Druck und gegeneinander verlaufender Reibung die eingespannten Proben an einer Stelle durch, gerieben sind.
In der Zeichnung ist die neue Prüfvorrichtung schematisch im senkrechten - Schnitt dargestellt.
Zum Festhalten der einen Gewebeprobe dient der Einspannkopf 1, der über eine Hülse 2 fest mit der Antriebs scheibe 3 verbunden ist. Der Einspannkopf 1 ist mit einer Ringnut 4 versehen, in die zum Festhalten der Gewebeprobe 9 ein Haltering 5 gelegt wird, der durch eine tangential an- -geordnete Flügel schraube 6 zusammengezogen wird und so die Probe 9 an dieser Stelle festhält. In einer Längsbohrung der Hülse 2 gleitet der Schaft 7 des hohlen Stempels 8. 10 ist ein zweckmäßig aufklappbares Lager, in dem die Führungshülse 2 sich dreht, ii ist eine Halteschraube zur ~Befestigung des Schaftes 7 mit der Hülse 2.
In gleicher Weise wie der untere Einspannkopf 1 ist auch der darüber befindliche Einspannkopf Ia aufgebaut und insbesondere mit einer Antriebsscheibe 3a und einem Hohlstempel 8a versehen und in einem Lager 10a drehbar. Der Schaft 7a des Hohlstempels 8a ist hier jedoch noch zusätzlich nahe seinem oberen Ende mit einem Bund 12 versehen, auf den beim Einspannen des Probestückes ga und dem Betrieb der Vorrichtung ringförmige Gewichte 13 aufgelegt werden können.
Bei der Prüfung von Gewebestücken, die vorzugsweise in Form runder Scheiben untersucht werden, auf Scheuerfestigkeit werden zunächst zwei Gewebestücke auf die Einspannköpfe 1 und 1a gelegt und durch halteringe 5 und 5a festgespannt.
Die Hohlstempel 8 und 8' liegen während dieses Einspannens ganz in dem inneren Hohlraum der Einspannköpfe 1 und 1a versteckt. Um sie in die in der Abbildung gezeigte Lage zu bringen, werden beide Einspannköpfe in die Lage des Kopfes 1' der Abbildung gebracht, und es wird eine vorübergehende Belastung auf die Schäfte 7 und 7a gelegt.
Durch die Gewichtsbelastung, die naturgemäß für jede Versuchsreihe gleich zu sein hat, werden die Hoblstempel 8 und 8a aus den Einspannköpfen 1 und 1a in die in der Abbildung gezeigte Lage herausgedrückt, worauf diese Lage durch Anziehen der Schrauben Ii und Ita festgehalten wird. Die Gewebestücke 9 und ga befinden sich nunmehr unter einer genau festgelegten Vorspannung.
Nunmehr werden die beiden Einspannköpfe mit den Stempeln in der in der Abbildung gezeigten Weise in die Lager ro und IOa eingelegt. Dann werden auf den Bund 12 des Schaftes 7a die Gewichtsringe 13 aufgelegt; sie drücken die Kanten des Hohlstempels 8a auf die entsprechenden Kanten des Hohlstempels 8. Bei der Drehung der beiden Einspannköpfe mit den Hohlstempeln in entgegesngesetztem Sinn wird eine sehr gleichbleibende Scheuerwirkung an den Kanten ausgeübt, die eine genajue Bestimmung der Abriebfestigkeit des Gewebes zuläßt. Der Zeitpunkt des Durchreibens an den Kanten des Hohlstempels kann dadurch besonders gut erkennbar gemacht werden, daß im Augenblick desl Durchscheuerns ein elektrischer Kontakt geschlossen wird, wodurch eine Lampe auf leuchtet oder eine Glocke ertönt. Ferner kann die ganze Prüfvorrichtung mit einem Zählwerk verbunden sein, das die Zahl der Umdrehungen bis zum Durchscheuern der proben genau ermittelt.
Man kann die Vorrichtung sowohl in der Weise betreiben, daß Stoffproben der gleichen zu prüfenden Art gegeneinander gerieben werden; man kann aber naturgemäß auch die zu untersuchende Probe gegen einen andersartigen Vergleichs stoff reiben lassen und so die Festigkeit prüfen.
Statt der in der- Abbildung gezeigten hohlen Stempels können auch solche mit glatter Kopffläche benutzt werden; in diesen Fall werden die Probestücke nicht auf Ahscheuerung der Kanten, sondern auf Abscheuerung einer ganzen Fläche geprüft.
Statt der in der Zeichnung dargestellten Belasfung der reibenden Fläche durch Gewichte ist naturgemäß auch eine solche durch Federn od. dgl. möglich, und zwar sowohl für die Belastung während des Laufes der Vorrichtung als auch zur Erzeugung der Vorspannung.

Claims

PATENTANSPRUCH Vorrichtung zur Bestimmung der Scheuerfestigkeit von Geweben u. dgl., bestehend aus zwei nicht miteinander gleichachsigen und sich in entgegengesetztem Sinn drehenden Einspannköpfen zum Festhalten der Gewebeproben und je einem darin gleitbar angeordneten und damit gleichachsigen, vorzugsweise hohlen Stempel sowie einer Anpreßvorrichtung, durch die beide Einspannköpfe mit den Stempeln während ihres Umlaufes gegeneinandergedrückt werden.