(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 2. FEBRUAR 1953
K 10002 IXb/42 f
Pendelwaage
Die Erfindung· betrifft eine Pendelwaage, insbesondere Haushaltswaage, mit zwei festen, voneinander getrennten Skalen und mit einem mit zwei
Zeigerarmen versehenen, um eine ortsfeste Welle schwenkbaren Zeigerorgan.
Bisher sind Waagen der angegebenen Art bekannt, die mit zwei Zeigern versehen sind, deren
Stellung gegen je eine Skala für beide Zeiger abgelesen werden soll. Die Zeiger sind bei diesen
Waagen gegeneinander beweglich, und die Anordnung ist derart, daß bei kleineren Belastungen der
eine Zeiger über seine Skala ausschlägt, wonach über eine gewisse Belastung hinaus der andere
Zeiger auf seiner Skala diese zeigt. Dadurch, daß die Zeiger gegeneinander beweglich sind, ist indessen
die mechanische Einrichtung sehr kompliziert und daher teuer in der Herstellung. Ein anderer
Nachteil besteht darin, daß die Skalen neben und längs1 einander angebracht sind, weshalb jeder
Zeiger gegen beide Skalen abgelesen werden kann, wodurch fehlerhafte Ablesungen ermöglicht werden.
Die Waage gernäß' der vorliegenden Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Ablesungsbereich
für den einen Zeigerarm von dem Ablesungsbereich für den anderem Zeigerarm ganz getrennt ist und
daß der von den beiden Zeigerarmen bestrichene Bereich außerhalb der Endpunkte der Skalen gelegen
ist. Durch diese Anordnung werden fehler-
hafte Ablesungen ausgeschlossen, da bei jedem einzelnen
Wiegen nur einer der Zeigerarme sich in der Ableselage gegenüber einer Skala befindet.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in .der Zeichnung- dargestellt. Es zeigt
Fig. ι eine Vorderansicht einer Waage, , Fig. 2 eine entsprechende Ansicht mit abgenommenem
Vorderteil des- Gehäuses,
Fig. 3 eine Seitenansicht mit teilweise abgenommeniem
Gehäuse und
Fig. 4 einen Grundriß der Waage mit abgenommener Lastschale.
Die Waage gemäß der Erfindung besteht aus einem unteren Teil i, an dem ein den Mechanismus
umschließendes Gehäuses befestigt ist, das oben mit einer Öffnung für eine in das Gehäuse einr
greifende Waageschale 3 versehen ist. Das Gestell des Waagemechanismus1 besteht aus zwei senkrecht
und parallel zueinander angeordneten Platten 4 und 5, von denen die eine an der Vorderseite und
die andere an der Rückseite der Waage angebracht ist.
Die Lastschale 3 trägt einen umgekehrt schalenr förmigen Unterteil 3a, der auf einem entsprechend
ausgebildeten Halter ruht, der an einer im Querschnitt U-förmigen Schiene 6 befestigt ist, die
mittels Schwenkarmen 7, 8 in Seitenstücken der Platte 4 schwenkbar hängt. Die Schiene ist unten
mit einem vorwärts gerichteten Vorsprung 9 ausgerüstet, der mit einer abwärts gerichteten. Ausnehmung
9a versehen ist, in welche das mit einer
öffnung ioa versehene eine Ende eines· Gelenkes 10
eingreift. Das andere Ende des Gelenkes 10 ist zu einem Haken io6 ausgebildet und auf einer Schneide
aufgehängt, die. in einer Ausnehmung einen winklig abgebogenen Pendelarm 11 bildet, der mit einem
Waagebalken 12 fest verbunden ist, der mittels
Schneiden und Pfannen in den Platten 4 und 5 schwenkbar lagert und eine Ausnehmung· in der
Schiene 6 durchgreift. Das freie Ende des Pendelarmes ·ΐιΐ trägt ein Gegengewicht 13. Das Gewicht
13 ist mit einer Bohrung 13" versehen, und eine in
die Platte 5 eingeführte Schraube 14 kann in die Bohrung 13" eingeschraubt werden, wodurch die
Waage arretiert wird.
In einem Bügel· 15, der an der Platte 4 befestigt ist, lagert eine horizontale Welle 16 schwenkbar,
die ein Zeigerorgan 17 trägt, das aus zwei im Winkel
zueinander gestellten Zeigerarmen xya und 17*
und einem Gegengewicht ijc zur Ausbalancierung
besteht. Ferner ist in dem inneren Teil des Zeigerorgans ein Schlitz. 18 vorgesehen, in den ein darin
genau passender Zapfen 19 hineinragt, der in einem
vorspringenden Teil 20 des Pendelarmes i'i: befestigt
ist. An der Platte 4 sind Skalen 21, 22 mit
Markierungen für auf der einen Skala z.B. ο bis 500 g und auf der anderen Skala 0,5 bis 5 kg befestigt.
Das Gehäuse 2 ist mit öffnungen versehen, durch welche die Skalen abgelesen werden können.
Die Zeigerampel ija und 17s sind in einem solchen
Winkel zueinander angeordnet, daß, wenn der Zeiger 17° dem o-Strich der Grammskala gerade gegenübersteht, der Zeiger 176 dem Ende der Skala
gegenüber oder außerhalb des Endes der Skala steht, während, wenn der Zeiger iya am Ende der
Grammskala steht, der Zeiger 176 dem Anfang der
Kilogrammskala gegenübersteht. Hierdurch wird eine Ablesung der Zeigerausschläge ermöglicht, ohne
daß jeweils mehr als der eine Zeiger sich über seiner betreffenden Skala befindet.
Der Schlitz 18 ist derart ausgebildet, daß bei
kleiner Belastung der Waageschale ein verhältnismäßig großer Ausschlag erhalten wird, der dann
proportionsweise abnimmt, Und zwar um eine gute Empfindlichkeit der Waage zu erhalten. Der Schlitz
18 zeigt daher an einer Stelle, die in der Nähe des
Überganges von der Gramm- zu der Kilogrammskala liegt, eine verhältnismäßig scharfe Krümmung
i8B, wodurch das Übersetzungsverhältnis
nach dem Passieren dieser Stelle kräftig abnimmt.
Ein Vorteil der Zeigerübersetzung gemäß der Erfindung besteht darin, daß der Mechanismus nicht
für Staub usw. empfindlich ist, da der Schlitz von dem Zapfen 19 reingehalten wird, während bei
Vorrichtungen mit Gelenkübersetzungen Staub und ähnliche Schmutzteilchen die Neigung haben, die
Übersetzung träge zu machen, wodurch die Empfindlichkeit vermindert wird.
Ein anderer Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Lagerungen für
das Gelenk 10 in der Nullage der Waage gerade untereinander angeordnet sind. Hierdurch wird bei
kleinen Ausschlägen eine Schrägbelastung der Schwenkarme 7, 8 vermieden, und die beginnende
Bewegung des Gelenkes 10 erfolgt in der Bewegungsrichtung des· Bügels 6, was die Empfindlichkeit
bei kleinen Belastungen erhöht.
Für die Nullstellung der Waage ist in dem Unterteil eine Stellschraube 23 vorhanden, und außerdem
ist der Unterteil mit zwei festen Füßen 24 versehen, so daß eine einstellbare Dreipunktaufstellung
erhalten wird.