DE860112C - Anordnung zur objektiven Messung von Lautstaerken - Google Patents

Description

• Auf allen Gebieten der Technik ist man bemüht, eine weitgehende Minderung des Lärms und'der Geräusche herbeizuführen. Eine Voraussetzung hierfür ist die Erfassung der Störer, die eine noch zulässige Geräuschgrenze überschreiten. Die Geräuschmessung erfolgt im allgemeinen nach den Richtlinien des Deutschen Akustischen Ausschusses (DIN 5045) mit einem den subjektiven Gehöreindruck berücksichtigenden, objektiv messenden Gerät, Ein solches Gerät besteht im wesentlichen aus einem Schallaufnahmeorgan, einem Verstärkerteil, einem die Gehörempfindung nachbildenden Teil, einem Gleichrichter- und einem Anzeigeteil.
• Für große Lautstärken (6o bis I30 Phon) ist beispielsweise die in der Figur dargestellte -Bewertungskurve vorgeschrieben, die, wie ersichtlich, bei hohen Frequenzen. nur geringe Frequenz abhängigkeit verlangt.
• Wie in neuerer Zeit festgestellt wurde, werden mit einem Gerät nach den obengenannten Richtlinien Knatter- ; Knackgeräusche mit ausgesprochen lästigen hohen,'Frequenzanteilen macht richtig erfaßt, da diese trotz außerordentlicher Lästigkeit reicht als oberhalb der zulässigen Grenze liegend ermittelt werden. Man hat daher bereits den Vorschlag gemacht, die Bewertungsknrve so zu ändern, daß Geräusche oberhalb etwa 3000 Hz mit größerer Lautstärke als den Richtlinien entsprechend angezeigt werden. Das kann nach dem früheren Vorschlag dadurch erfolgen, daß mit einem elektrischen Filter die Frequenzen oberhalb 3000 Hz beispielsweise um 10 db angehoben werden.
• Wesentlich günstiger und einfacher ist es, gemäß der Erfindung die besondere Bewertung der höheren Frequenzen akustisch vorzunehmen. Das kann im einfachsten Fall schon dadurch erreicht werden, daß die in Geräten zur Lautstärkemessung nach DIN 5045 vorhandene Entzerrung für die Schalldruckstauung des Mikrophons abgeschaltet wird. Bekanntlich ist bei derartigen Geräten der Schalldruck auf das freie Schalffeld bezogen. Es wird also üblicherweise mit Entzerrung der Schalldruckstauung des Mikrophon gemessen. Bei Anordnungen nach der Erfindung kann hingegen die Schalldruckstaung zur akustischen Bewertung der höheren Frequenzen ausgenutzt werden. Man hat dann noch den besonderen Vorteil, das gleiche Gerät als Schallpegelmesser für Messungen in Druckkammern oder Hall räumen benutzen zu können, wo die Schalldruckstauung in der ebenen Welle nicht mehr wirksam ist.
• Da der Schalldruckanstieg durch die Ausnutzung der Schalldruckstauung je nac'h den verwendeten Mikrophonen im allgemeinen noch keine ausreichende Bewertung ergibt, kann gemäß der weiteren Erfindung glecichzeitig oder unabhängig mit der Abschaltung der Entzerrung auf das Mikrophon eine Scheibe od. dgl. aufgesetzt werden, die so zu bemessen ist, daß der Schalidruckanstieg bei etwa 3000 Hz wirksam ist. Eine genauere Entzerrung kann gegebenenfalls noch durch einen, Vorresonator erfolgen, z. B. durch eine entsprechend bemessene Luftkammer vor dem Mikrophon.
• PATENTANSPRUÜCHE: I. Anordnung zur objektiven Messung von Lautstärken, insbesondere von Verkehrsgeräuschen, unter Berücksichtigung des subjektiven Gehöreindrucks mit besonderer Erfassung der lästigen hohen Frequenzanteile, gekennzeichnet durch eine gegenüber den Richtlinien nach DIN 5045 bevorzugte Berücksic'htigung der Frequenzen oberhalb etwa 3000 Hz (Anhebung um z. B. 0 db) durch akustische Mittel.

Claims (1)

1. 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadruch gekennzeichnet, daß die Schalldruckstauung am Mikrophon für die Erreichung eines Schalldruckanstiegs bei den hohen Frequenzen ausgenutzt wird.

   3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Mikrophon eine Scheibe od. dgl. aufgesetzt ist, die so bemessen ist, daß' der durch die Schall druckstauung bewirkte Schalldruckanstieg bei etwa 3000 Hz wirksam ist.

   4. Anordnung nach den vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Vorresonators.