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Verfahren und Vorrichtung zum pneumatischen Fördern von körnigem oder
staubförmigem Gut
Die Erfindung bezieht sich auf das Fördern von stabförmigem oder
fein verteiltem Gut, wie Portlandzement, feingemahlenem Kalkstein, Kohlenstaub,
kalzmierter Soda u. dgl., wobei das Gut vorzugsweise durch mechanische Mittel dauernd
einer pneumatischen Forderanlage od. dgl. zugeführt wird, aus welcher das Gut durch
Leitungen mittels in die genannte Anlage eingeführter Luft oder Gase gefördert wird.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein neues Verfahren und eine neue Einrichtung
zum Fordern derartigen Gutes durch geschlossene Leitungen bzw. Rohrleitungen, wenn
das Gut in wechselnden Mengen und bisweilen mit größerer Dichte als gewöhnlich herangeführt
wird, die mitunter größer sein kann als die Höchstleistung des Fördersystems, die
betriebssichere Belastung des die genannte Zuführungsanordnung antreibenden Motors
oder beide Faktoren.
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Bei den bekannten Förderanlagen dieser Bauart wird das zu fördernde
staubförmige Gut in ein zylindrisches Gehäuse eingeführt, welches am einen Ende
einer Förderleitung angeschlossen ist. Das Gut kann dem Gehäuse auf verschiedene
Weise zugeführt werden. Es kann unter Einwirkung der Schwerkraft durch einen Behälter
hinabfallen, dessen regulierbare Austrittsöffnung mit dem Innern des Gehäuses in
Verbindung steht. oder das Gut kann am offenen Ende des Gehäuses aufge-
gelen
werden, und zwar an dem der Förderleitung entgegengesetzten Ende.
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Mittels einer sich drehenden Schnecke wird das Gut der Förderleitung
zugeführt untl dann weiter durch die Leitung transportiert. Die Zuteilung eines
bestimmten Gutes in die Förderleitung muß so erfolgen, daß eine gleichmäßige Speisung
erzielt wird, auch I)ei der längsteil Förderstrecke ein Entweichen der Druckluft
nach hinten durch die Schnecke und andererseits auch eine Überlastung des Antriebsmotors
der Schnecke vermieden wird.
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Ein schwieriges Problem entsteht aber, wenn die Zufuhr des in das
System eingeführten Gutes wesentlich über das Normale hinaus zunimmt, da infolgedessen
schwerer Schaden oder Überlastung entstehen kann. Die Hauptursache dieser Steigerung
der Gutzufuhr liegt in einer Abweichung in den besonderen Eigenschaften des Gutes
von dem, was normalerweise erwartet wird, und zwar in einer zunehmenden Dichte unter
gewissen Verhältnissen. Es bestehen mehrere Ursachen einer Steigerung der Dichte.
Die gewöhnlichste Ursache ist die daß. wenig das t)ut lange Zeit gelagert wird,
die normale, dem Gut beigemischte Luftmenge allmählich entweicht. Auch vergrößert
sich die Dichte, wenn das Gut von etwaigen Wandbildungen plötzlich in die Aufgabevorrichtung
hinabstürzt oder wenn eine Brückenbildung im Behälter oder in der Zuführungsleitung
des Gehäuses plötzlich zusammenstürzt, da infolgedessen das Gut im Boden des Behälters
oder der Zuführungsleitung zusammengepreßt wird und eine größere Menge als normal
in die Schnecke hineingepreßt und von derselben gefördert wird. Die Dichte wird
ebenfalls größer, wenn das zu fördernde Gut aus Silos @d. dgl. herausgezogen wird,
welche bis zu einer wesentlichen Höhe gefüllt sind, so daß das Gut am Boden zusammengedrückt
wird. Unter solchen Verhaltnissen hat man gewöhnlich einen größeren Motor als für
Normal last notwendig verwendet, aber dadurch wird das Problem nicht vollständig
gelöst, weil der Motor fast die ganze Zeit mit einem ungünstigen Leistungsfaktor
arbeitet. Falls die Überlastung des Systems mehr als momentan ist, wird eine unvollständige
Auflockerung des Gutes infolge ungenügender Zufuhr von Druckluft und infolge des
Versagens der pneumatischen Förderung des Gutes schließlich zu einer Überlastung
des Systems und des Motors führen.
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In solchen Anlagen kann die Überlastung beträchtlich seit, und wenn
auch der Motor größer als für die normale Leistung notwendig bemessen ist, so mag
er doch nicht kräftig genug sein, das Gut zur pneumatischen Förderanlage heranzuführen.
Häufig kann die Dichte des Gutes in längeren Zeitabschnitten zu groß sein, und der
Schneckenmotor läuft dann fortwährend unter Überlastung.
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Im letzteren Fall bewirken die vergrößerte Dichte im Gehäuse uiitl
der hoohe Gegendruck des Systems, der von der Menge von unvollständig aufgelockertem
Gut herrührt, daß großer Widerstand gegen das Einlassen von Luft in die pneumatische
Förderaitlage geleistet wird, und der Luftzuführungsdruck muß erhöht werden, um
diesen Widerstand zu überwinden. Der hohe Einführungsdruck der Luft bewirkt eine
erhebliche Steigerung der Kosten der Druckluftanlage, da der Kraftbedarf des Kompressors
schnell steigt und die Leistung des Kompressors rasch abnimmt, weil Luft entweicht,
wenn der Druck steigt. Gewöhnlich werden mehrere Förderaggregate von einem Kompressoraggregat
bedient, und um zu ermöglichen. daß selbst die normale Luftmenge in das Gut im Aggregat
eingeführt wird, worin ein größerer Widerstand auftritt, ist ein höherer Druck in
sämtlichen Aggregaten erforderlich.
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Bei einer anderen bekannten Bauart von Fördereinrichtungen werden
Zuführungsteller verwendet, um das Gut an eine Haube am Ende des Gehäuses heranzuführen,
wo es von den Schraubenflügeln angefaßt und gefördert wird. Man hat bei diesem System
versucht, die Menge des zugeführten Gutes durch Regelung der Geschwindigkeit der
Zufuhrungsteller zu regeln. Diese Art von Kontrolle hat sich nicht bewährt, da das
Gut an den Seiten auch dann in einem ununterbrochenen Strom in die Haube eintritt,
wenn die Zuführungsteller abgestellt sind. Beim Fördern von Gut, z. B. aus Zementsilos,
ist es üblich, die Vorrichtung so nahe an das Gut heranzuführen, bis die Zuführungsteller
in das Gut gelangen. Diese Zuführungsteller arbeiten sich in das gespeicherte Gut
hinein, welches infolge der langen Lagerung sehr dicht liegen kann, und unterhöhlen
den Haufen, so daß gelegentlich Gutrutsche vorkommen, welche die Einrichtung ganz
oder teilweise begraben können. Dabei tritt eine Überlastung des Systems ein, wodurch
die Zuführungsteller zum Stillstand gebracht werden. Das verhältnismäßig dichte
Gut wird aber doch weiterhin in die Haube hineingedrückt und preßt sich zwischen
den Schraubenflügeln zusammen. Hierdurch wird der Schneckenmotor stark überlastet
und der Betrieb infolgedessen unregelmäßig, weil die Einrichtung häufig aus dem
Gut herauszunehmen ist, wodurch ihre Leistung beträchtlich sinkt.
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Die Erfindung bezweckt die Ausbildung einer Einrichtung zum Fördern
von staubförmigem oder fein verteiltem Gut, wobei alle Schwankungen in der Gutzufuhr
ausgeglichen werden und ein wirtschaftlicher Förderbetrieb erzielt wird. Die Erfindung
ermöglicht, Menge und Eigenschaften des Gutes zu regeln, welches durch das Gehäuse
geht, und zwar dann, wenn die Zufuhr über das Normale hinaus steigt. Durch die Erfindung
wird somit eine gleichmäßige Förderung von Gut im Rahmen der normalen Kapazität
des Systems aufrechterhalten.
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Nach der Erfindung braucht nur ein verhältnismäßig niedriger Druck
in der Förderleitung sowie in den Düsen verwendet zu werden, und die Druckdifferenz
bleibt bei allen Schwankungen in der Gutzufuhr möglichst gering. Hierdurch wird
eine Ersparnis an Kraft infolge des niedrigen Kompressordruckes sowie eine Ersparnis
an Kraftbedarf des Motors für die Zuführungseinrichtungen erzielt, und zwar wegen
Verminderung des Gegendruckes,
der vom genannten Motor zu überwinden
ist, sowie wegen Verminderung der Reibung in dem von der Schnecke zugefuhrten Gut.
Die Erfindung bietet deshalb den Vorteil, daß man eine ununterbrochene Förderung
mit vorzuglicher Wirtschaftlichkeit erreicht.
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Wenn das Gut dem Schneckengehäuse in einer Menge zugefuhrt wird, welche
die normale Menge übersteigt, fur welche das System vorgesehen ist, so wird nach
der Erfindung mehr Luft oder Gas dem Gut in der Nähe oder im Innern des Gehäuses
zugesetzt, damit die normale Dichte wiederhergestellt wird, und zwar die bei der
Ausbildung des Systems vorgeschene Dichte. Da die Menge des mittels der Schnecke
bzw. einer anderen mechanischen Anordnung zur pneumatischen Förderanlage zugefuhrten
Gutes zu jeder Zeit dem Kraftverbrauch des die Schnecke antreibenden Motors entspricht,
wird the zwecks Verminderung der Dichte des Gutes durch begrenzte Auflockerung zugesetzte
Luft erimdungsgemaß durch eine Anordnung geregelt, die in Tätigkeit tritt, sobald
eine im voraus bestimmte Motorbelastung erreicht wird. Die Mischung der Luft und
des Gutes wird fast augenblicklich durch the Rübrwirkung der sich schnell drehenden
Schnecke bewerkstelligt. Sobald die Motorbelastung bis auf eine bestimmte sichere
Grenze fällt, wird dagegen erfindungsgemäß die Luftzufuhr abgestellt, um eine zu
weit getriebene Auflockerung zu verhindern, wodurch in den meisten Fällen die Dichte
zu gering würde, um die Förderung sicherzustellen Falls die ungewöhnlich große Dichte
des Gutes wahrend eines großeren Zeitraums vorhanden sein sollte. kann der Luftzusatz
in einem unterbiochenen Strom erfolgen. damit die zugesetzte Menge nicht großer
als notwendig wird, um die normale Dichte wiederherzustellen. Die Anlage ist regulierbar,
was eine gleichbleibende Förderung bewirkt, und die höchste Förderleistung wird
daher bei der vorteilhaftesten Motorbelastung erzielt.
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Durch eine derartige selbsttätige Auflockerung des Gutes in Perioden.
in welchen die Dichte größer als normal ist, wird die Menge des geförderten Gutes
im wesentlichen gleichmäßig gehalten, ohne durch Steigerung in der Gutzufuhr beeinflußt
zu werden, Bei Verwendung des neuen Verfahrens und der neuen Einrichtung ist es
daher möglich, die Anlage in Betrieb zu setzen und sie ohne Aufsicht arbeiten zu
lassen und dennoch Gewähr dafür zu haben, daß eine konstante und gleichmäßige Förderung
aufrechterhalten wird.
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Zur Filauterung ist eine Einrichtung zur Ausubung des Verfahrens
gemäß der Erfindung in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Ausfuhrungsform
der Anlage; Fig. 2 zeigt einen Grundriß der in Fig. 1 dargestellten Anlage; Fig.
3 zeigt eine Vorderansicht der Zuführungsanordnung der in Fig. 1 gezeigten Anlage;
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer anderen Ausführungsform
der Anlage.
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Fig. 5 zeigt einen Detailschnitt nach der Linie V-V der Fig. 4; Fig.
6 zeigt ein Schaltschema für den Kraft- und Steuerstromkreis für die in Fig. X gezeigte
.\ntage; Fig. / zeigt ciii Schaltschema für Steuerung des @n Fig. 5 gezeigten Ventils;
Fig. 8 zeigt ein Schaltschema für eine abgeänderte Steuerung des in Fig. 5 gezeigten
Ventils; Fig. 9 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer anderen fahrbaren
Ausführungsform der Erfindung.
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Die in Fig. i bis 3 dargestellte anlage ist fahlbar und umfaßt ein
Schneckengehäuse 1, das mit einem Flansch 2 versehen ist, an welchem ein Flansch
3 der Haube 4 befestigt ist. Die Haube ist unten breiter, so daß sie die eine Seite
eines Zuführungstellers 5 überdeckt, welcher annähernd parallel mit dem Boden liegt,
worauf das Gut sich befindet. Die Antriebsanordnung des Zuführungstellers, die einen
Motor M2 einschließt, ist auf der Haube 4 mittels eines daran befestigten Trägers
angebracht. Der Motor treibt den Teller 5 durch ein eingebautes Reduziergetriebe.
Eine vorn aus der Einrichtung hervorragende Stange 6 verhindert, daß der Teller
mit der Wand des Behälters, worin das Gut sich befindet, in Berührung kommt.
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Eine Schnecke 7 ist im Gehäuse iii üblicher Weise angeordnet, und
ein Teil dieser Schnecke ragt aus dem Gehäuse hervor und in die Haube hinein, wo
sie das vom Zuführungsteller herangeführte Gut empfängt. Druckluft zur Auflockerung
und Förderung des Gutes wird durch den Ring 8 von einer Druckluftquelle eingeblasen,
die mittels des Dreiwegehahns 9, eines Regulierventils 10 und der Rohrleitung 11
an den Ring angeschlossen werden kann. Unmittelbar nach dem Druckluftring 8 folgt
eine Mischkammer, die am Gehäuse 1 befestigt ist und von einer Abzweigung 12 gebildet
wird, welche in die Förderleitung mündet. Ein Kontrollventil 13 mit Gewichtsbelastung
bildet gewöhnlich den Abschluß dieser Förderleitung, indem dieses Ventil von seinem
Sitz gehoben wird, wenn das Gut durch die Förderleitung geht.
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Die Schnecke / wird in bekannter Weise mittels eines Motors M1 angetrieben,
und die Welle der Schnecke, die mit Öl- und Luftdichtungen versehen ist, ist in
der Hohlwelle des Motors M1 gelagert und wird mit derselben gedreht.
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Die Räder LW und RW der Einrichtung werden von je einem Motor M3
und M4 angetrieben, die so betätigt werden können, daß die Einrichtung sich in jeder
beliebigen Richtung bewegen kann.
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Wenn die Gutzufuhr zum Gehäuse i zu sehr anwächst, wird der Motor
M1 überlastet. Wenn die Überlastung des Motors einen bestimmten Wert erreicht, bleibt
der den Zuführungsteller antreibende Motor stehen, um die in das Gehäuse eintretende
Gutmenge zu reduzieren. Die Erfahrung hat aber ergeben, daß ein Stillsetzen des
Zuführungstellers nicht verhindert, daß mehr Gut zugeführt wird, als der Leistungsfähigkeit
des Systems entspricht, da
das Gut infolge seiner flüssigkeitsähnlichen
Beschaffenheit fortgesetzt in die Haube hineinfließt.
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Um dies zu verhindern, ist eine Auflockerungsanordnung, wie bei 14
und 15 angedeutet, vorgesehen, welche die in das Gehäuse eintretende Gutmenge reduziert.
Diese Auflockerungsanordnung tritt in Tätigkeit, wenn die Zuführungsanordnung entweder
in Betrieb ist oder angehalten wird. Im dargestellten Beispiel tritt die Auflockerungsanordnung
in Tätigkeit, sobald der Motor des Zuführungstellers zum Stillstand kommt.
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Die Auflockerungsanordnung enthält die Luftleitung 15, welcher die
Luft unter vollem Leitungsdruck von der Hauptluftleitung zugeführt wird und ist
an diese Hauptleitung zwischen den Ventilen 9 und 10 angeschlossen. Das freie Ende
der Leitung 14 endet in einen Injektorauslauf 16 im Innern der Haube 4, der an der
Öffnung des Gehäuses angeordnet ist. Die wirksamsten Ergebnisse werden erzielt,
wenn der Injektor möglichst nahe an den Flugeln der Schnecke 7 und so dicht an der
Öffnung des Gehäuses wie möglich angeordnet ist, aber günstige Ergebnisse werden
auch durch Zusatz des Auflockerungsmittels zum Gut in irgendeinem Punkt im Innern
der Haube erzielt. Zwischen den Luftleitungen 14 und 15 ist ein durch Solenoid betätigtes
Ventil 17 zur Regelung des Luftstroms in diesen Leitungen eingeschaltet. Wenn eine
größere Gutmenge als normal dem Gehäuse 1 mittels der Schnecke 7 zugeführt wird,
steigt die Belastung des Motors M1, uttcl bisweilen kaitn diese erhöhte Belastung
den Motor beschädigen. Durch geeignete Anordnungen wird das Ventil 17 geöffnet,
wenn die Motorüberlastung eine vorbestimmte Höhe erreicht, und dadurch wird Luft
in das Gut eingeblasen, ehe es dem Gehäuse zugeführt wird, um die von der Schnecke
zugeführte Gutmenge bis auf tlas normale Ouantum zu reduzieren. Infolgedessen fällt
die Belastung des Motors M1 auf nornral. Wenn alter der Nfotor wieder normal läuft,
schließt sich das Ventil 17 und bleibt in dieser Stellung, bis die Belastung des
Motors M1 wieder eine vorbestimmte Höhe erreicht. Die Einzelheiten des @urch Solenoid
betätigten Ventils sind aus Fig. 5 ersichtlich, wo eine abgeänderte Ausführungsform
des Fördersystems Anwendung findet, und die Einzelheiten dieses Ventils werden dort
beschrieben.
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In Perioden von größerer Gutzufuhr als normal kann die eingeblasene
Luft (oder Gas) sozusagen ein Ventil in der Zuführungsleitung bilden, welches das
Gut passieren muß, ehe es in das Gehäuse gelangt. Dieses Luftventil trägt dazu bei,
die Gutzufuhr zurückzuhalten. so daß nur die gewünschte Gutmenge passiert. Beim
Hindurchgehen durch dieses Ventil mischt sich ein Teil der Luft, die das Ventil
bildet, mit dem dichtliegenden Gut, so daß die Dichte des Gutes im Gehäuse nicht
zu groß wird, wodurch das System beschädigt werden könnte. Die ununterbrochene Zuführung
von Luft oder Gas vom Injektor während der vergrößerten Gutzufuhr ersetzt die mit
dem Gut weggeführte Luft, so daß das Ventil aufrechterhalten wird.
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Der Kraftstromkreis und der Steuerstromkreis für die Motoren der
Schnecke und des Zuführungstellers sowie das solenoidbetätigte Ventil für die oben
beschriebene Abänderung sind schematisch in Fig. 6 veranschaulicht. Die Stromleitungen
der beiden Motoren sind durch die Linien L1, L2, L3 dargestellt, und die Motoren
sind mit Anlassern ausgerüstet, deren Stromnetz durch die Linien L4, L5 bezeichnet
ist. Mittels eines magnetischen Vollspannungsanlassers S1 wird der Schneckenmotor
M1 gesteuert, und der Anlasser ist mit Kontakten fur die Motorerregerkreise T1,
T2, T3 versehen.
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Diese Stromkreise enthalten zwei thermische Überlastungsrelais R.
Der Kreis T1 enthält ferner ein einstellbares, verzögerungsfreies Überlastungsrelais
R1, das durch ein Solenoid betätigt wird und beim Loslassen seine Kontakte K1, die
im Stromkreis des Anlassers S2 liegen, durch Schwerkraft schließt. Dieser Anlasser
ist ebenfalls ein magnetischer Vollspannungsanlasser und besitzt thermische Überlastungsrelais
R2 im Stromkreis des Motors M2 des Zuführungstellers, dessen Leitungen durch T4
und T5 sowie die gemeinsame Leitung T2 dargestellt sind. Der Anlasser S2 ist nur
mit zwei Kontakten ausgerüstet, da der Stromkreis in der gemeinsamen Leitung bereits
durch den Anlasser S1 geschlossen ist.
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Der Anlasser S1 für den Schneckenmotor M1 wird mittels eines Kontaktschalters
K2 betätigt, und die Kontakte dieses Schalters schließen die Netzleitung L4 und
steuern den Stromkreis C1, in welchem auch ein druckluftgesteuerter Schalter K3
sowie ein Überlastungsrelais K4 liegen, welch letzteres einen Teil des thermischen
Überlastungsrelais R bildet. Der Stromkreis C1 führt über die Betätigungsspule des
Anlassers S1 zum Netzanschluß L5 zurück.
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Ein Schließen des Kontaktschalters K2 zieht ein Schließen des Anlassers
S1 und gleichzeitig mit diesem ein Schließen des Hilfskontakts K6 des Anlassers
nach sich, wodurch ein Niederspannungsstromkreis vom Netzanschluß L4 zur Betätigungsspule
des Anlassers S2 geschlossen wird, der weiter über die für gewöhnlich geschlossenen
Kontakte K1 des verzögerungsfreien Überlastungsrelais R1 zum Netzanschluß L5 verläuft.
Infolgedessen wird der Anlasser S2 zugleich mit dem Anlasser S1 geschlossen, so
daß der Schneckenmotor M1 und der Motor des Zuführungstellers M2 zusammen anlaufen.
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Das Schließen des Anlassers S1 ist nur möglich, wenn der Druckschalter
K3 geschlossen ist. Dieser ist gewöhnlich ein Membranschalter, der an die Luftquelle
über ein Rohr an die Rohrleitung 11 angeschlossen sein kann. Wenn der Druck der
zum Luftring 8 strömenden Luft unter einen vorbestimmten Wert fällt und wenn diese
Luft ganz wegbleibt, so öffnet sich der Schalter K3, und hierdurch werden die Betätigungsspulen
abgeregt, und die Anlasser S1 und S2 öffnen sich, so daß die Pumpe anhält, ehe nicht
mit Luft gemischtes Gut in die Leitung 12 gedrückt werden kann.
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Das verzögerungsfreie Überlastungsrelais R1 wird bei 150% Vollast
betätigt, so daß hierdurch
die Kontakte K1 geöffnet werden, und
infolgedessen wird der Anlasser S2 ausgelöst, und der Motor M2 des Zuführungstellers
hält an. Wie bereits erwahnt, braucht das Anhalten des Tellers nicht unbedingt die
Überlastung des Motors M1 zu beheben.
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Das solenoidbetätigte Ventil 17 ist durch eine Leitung C2 dauernd
an den Stromkreis T1 des Motors M1 und durch eine andere Leitung C3 an einen Kontakt
des Schalters K5 angeschlossen. Der Schalter K5 ist am Anlasser S2 angebracht und
wird gewöhnlich geöffnet. wenn der Anlasser S2 geschlossen und der Motor M2 in Betrieb
ist. Bei Überlastung des Motors M1 öffnet sich der Anlasser S2, und der Schalter
K5 schließt sich, so daß die Spule zwecks Öffnens des Ventils erregt wird, wodurch
Luft in die Leitung 15 hineinströmen kann.
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Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, die Relaiskontakte durch
Schwerkraft wieder schließen zu lassen, wenn die Belastung des Motors M1 auf 125%
Normallast abfällt. Durch die Wirkung dieser Kontakte wird der Anlasser S2 geschlossen
und der Schalter K5 geöffnet, so daß sich das durch Solenoid betätigte Luftventil
schließt. Es versteht sich, daß diese Schaltfolge keine absolute ist, sondern den
Charakteristiken des Schneckenmotors angepaßt werden kann.
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Eine andere Ausfuhrungsform der Förderanlage, worin ein Luftventil
gebildet werden kann, welches das Gut in Perioden der Zufuhrsteigerung passieren
muß, ist in Fig. 4 veranschaulicht und umfaßt einen Trichter 18, welchem das Gut
kontinuierlich von irgendeiner Quelle (nicht gezeigt) zugeführt wird. Das in den
Trichter 18 eintretende Gut wird in einem Gehause 19 mittels einer Schnecke 20 gefördert.
Die Schneckenwelle ist im Lager 21 gelagert, und das Ende dieser Welle ist so verlängert,
daß sie irgendeiner Antriebsmaschine, beispielsweise einem Elektromotor (nicht gezeigt),
angekuppelt werden kann. In einem Lagergehäuse 22, welches die Welle umgibt, ist
eine Öl-und Luftdichtung vorgesehen, um zu verhindern. daß das Gut rückwärts in
das Lager eindringt.
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Das in den Trichter eintretende Gut wird durch die Drehang der Schnecke
an die Mischkammer 23 herangefuhrt. Das in die Mischkammer 23 eintretende Gut wird
mit Luft gemischt und mit Druckluft. die durch die Luftleitung 24, die Verteilungseinrichtung
25 und das Injektorrohr 26 zugesetzt wird, zur gewunschten Stelle befördert. Die
Luftzufuhr in die Kammer wird mittels eines Ventils 27 geregelt, und es sind Luftdruckmesser
zum Registrieren des Druckes in der Luftleitung sowie der Austrittsleitung vorgesehen.
Eine Klappe 44 kann in der Mischkammer 23 angeordnet werden, um zu verhindern, daß
Luft durch das Gehäuse zuruckströmt, wenn die Schnecke 20 abgestellt wird und die
Förderleitungen gereinigt werden sollen. Wenn ungewohnlich dichtliegendes Gut in
den Trichter 18 eintritt und von der Schnecke herangefuhrt wird, tritt eine starke
Überlastung des Antriebsmotors ein. Um diese Überlastung zu beheben, tritt eine
Auflockerungsanordnung 28 selbsttätig in Funktion, wenn die Belastung des Antriebsmotors
eine vorbestimmte Höhe erreicht, um die Dichte des im Gehäuse befindlichen Gutes
zu reduzieren und dadurch die Belastung des Motors herabzusetzen.
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Die Auflockerungsanordnung besteht aus der Rohrleitung 28, die an
eine Verteilungseinrichtung 25 angeschlossen ist, von welcher die Luft in die Rohrleitung
eingeblasen wird. Die Mündung 29 der Luftleitung 28 ist dicht bei der Schnecke 20
sowie dicht beim Einlauf in das Gehäuse angeordnet, damit das zugeführte Gut mit
Luft gemischt werden kann, ehe es in das Gehäuse gelangt. Da der Luftstrom in der
Leitung 28 nur dann erforderlich ist. wenn die Gutzufuhr größer als gewöhnlich ist.
so wird mittels eines solenoidbetätigten Ventils 17 das Hindurchströmen von Luft
durch die Leitung ermöglicht, wenn die zum Fördern des Gutes durch das Gehäuse erforderliche
Kraft eine vorbestimmte Höhe erreicht. Dieses solenoidbetätigte Ventil besitzt einen
Eingang 30 und einen Ausgang 31; ciii Nadelventil 32, das von einem Anker 33 getragen
wird, reguliert den Durchtritt von Luft vom Eingang zum Ausgang. Eine Spule 34 hebt
den Anker 33 mit dem Ventil, wenn der Strom zum Motor bis auf einen vorbestimmten
Wert steigt.
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Es sind zwei Beispiele von Anschlüssen der Spule des Ventils an die
Netzleitung des Nfotors in Fig. 7 und S schematisch dargestellt. Bei der in Fig.
7 gezeigten Anordnung, die bei Hochspannungen be-Otutzt werden kann, wird die Spule
34 des Ventils 17 durch die sekundäre Spule 35 eines Spannungswandlers 36 erregt,
dessen primäre Spule 37 an die Netzleitungen L7 und L8 direkt angeschlossen ist,
welche zusammen mit der Leitung L6 den Schnekkenmotor M5 speisen. Der Stromkreis
von der sekundären Spule 351111d der Spule 34 ist normalerweise nicht geschlossen
und kann durch die Kontakte 38 eines einstellbaren, verzögerungsfreien Uberlastungsrelais
39 geschlossen werden, dessen Spule 40 durch die sekundäre Spule eines Stromwandlers
41 erregt wird, dessen primäre Spule in der Leitung L8 liegt. Das Relais 39 kann
für verschiedene Netzströme eingestellt werden; es hat sich aber als zweckmäßig
erwiesen, das Relais be etwa 150% Vollast wirken zu lassen, zu welcher Zeit der
Stromkreis über die Betätigungsspule des Ventils zum Netzanschluß zurückgeführt
wird, so daß Luft in das dichtliegende Gut hineinströmt.
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Der Kontakt des Relais schließt durch Schwerkraft, wenn die Belastung
des Motors M5 bis auf etwa 125% abfällt.
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Bei Verwendung kleinerer Motoren können die Transformatoren weggelassen
und der in Fig. 8 gezeigte Stromkreis benutzt werden. Bei dieser Anordnung wird
die Spule 34 des solenoidbetätigten Ventils 17 an die Netzleitungen L10 und L11
direkt angeschlossen in Perioden, in welchen der Strom zum Motor ansteigt. Durch
ein einstellbares, verzögerungsfreies Relais 42, dessen Spule 43 in der Netzleitung
L11 liegt, wird der Stromkreis über die Spule 34 zum Netzanschluß zurückgeführt,
wenn
der Strom in der Netzleitung L11 einen vorbestimmten Wert erreicht.
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Wenn die beiden beschriebenen Systeme mit einem außergewöhnlich dichtliegenden
Gut arbeiten sollen. bewirkt die Überlastung des Schneckenmotors eine fast augenblicklicht
Steuerung des Motorstroms da das dichte Gut infolge der großen Geschwindigkeit der
Schnekce sich rasch vom Eintrittsende des Gehäuses zur pneumatischen Förderanlage
bewegt. Die Wirkung der Kontrollanordnung für den Auflockerungsmechanismus ist ebenfalls
augenblicklich, so daß die Dauer einer außerst starken Überlastung des Schneckenmotors
nur ganz kurz ist und keine Beschädigung dieses Motors entstehen wird. Das System
kann ohne Wartung anlaufen und in Betrieb bleiben und dennoch Gewähr dafür bieten,
daß Gut von verschiedener Dichte behandelt werden kann, ohne daß die Möglichkeit
einer Beschädigung des Motors entsteht. sowie daß ein gleichmäßiger Strom von Gut
aufrechterhalten werden kann. Durch Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Stromes
durch das Gehäuse kann der Unterschied zwischen dem Einlaßdruck und dem Leitungsdruck
bei einer minimalen Druckdifferenz aufrechterhalten werden, und Ersparnisse können
somit in der Druckluftanlage erzielt werden.
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Bei der in Fig. 9 dargestellten fahrbaren Ausfuhrungsform der Erfindung
bezeichnen 14', 15' die Druckluftleitungen, 16' den Luftauslaß, 17' das durch Solenoid
betätigte Ventil. . Die Lufteinführung erfolgt hier durch Düsen in Form von Röhren
verschiedener Länge an Stelle durch einen Düsenring mit Öffnungen wie bei der Vorrichtung
gemäß Fig. 1.