DE84815C - - Google Patents

Info

Publication number
DE84815C
DE84815C DENDAT84815D DE84815DA DE84815C DE 84815 C DE84815 C DE 84815C DE NDAT84815 D DENDAT84815 D DE NDAT84815D DE 84815D A DE84815D A DE 84815DA DE 84815 C DE84815 C DE 84815C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
hollow body
muscles
funnel
shaped
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT84815D
Other languages
English (en)
Publication of DE84815C publication Critical patent/DE84815C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61MDEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
    • A61M31/00Devices for introducing or retaining media, e.g. remedies, in cavities of the body

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Anesthesiology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Hematology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Percussion Or Vibration Massage (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Die bisher zur Heilung oder Linderung von Mastdarmleiden angewendeten Vorrichtungen, z. B. die unter dem Namen Hantelpessar gebräuchliche, entsprechen ihrem Zwecke keineswegs, da sie nur auf einige im Bereich der äufseren Schhefsmuskeln gelegene Schwellungen einwirken können; namentlich erfüllt die vorerwähnte Vorrichtung die Erfordernisse, die man bei mechanischer Behandlung der Hämorrhoiden stellen mufs, durchaus nicht, weil sie sich nicht regelrecht aus dem Grundgedanken, eine künstliche Venenklappe zu bilden, entwickelt hat und die anatomischen und physiologischen Verhältnisse des in Betracht kommenden Körpergebietes ganz aufser Acht läfst, so dafs er höchstens als ein Einführungsstab für Salben betrachtet werden kann.
Meine Vorrichtung ist in Fig. 1 in Ansicht und in Fig. 2 im Längsschnitt dargestellt.
Dieselbe kann aus beliebigem Stoff bestehen und bildet einen Hohlkörper, welcher am oberen Theil α keulenförmig gestaltet ist, nach unten sich zuspitzt und am unteren Ende in eine trichterförmige Erweiterung b endigt. Der keulenförmig gestaltete Theil α ist mit mehreren Reihen von Löchern c besetzt. Die trichterförmige Oeffnung ist durch eine elastische Kappe d verschlossen.
Die Anwendung und Wirkungsweise dieses Werkzeuges ergiebt sich nun aus folgenden Betrachtungen:
Die Mastdarmvenen sind sämmtlich klappenlos und die Hauptblutader, in welche sie sich entleeren, die Pfortader, entbehrt ebenfalls der Klappen. Es ruht deshalb, da die Hämorrhoidalvenen bei den meisten Stellungen, die der Körper einnimmt, in der abhängigsten Lage sich befinden, der Druck einer hohen Blutsäule auf den Wandungen dieser Venen, ohne dafs, wie es bei den übrigen Venen der Fall ist, durch eingeschobene Klappen die Blutsäule getheilt und der Druck auf die Wandungen entsprechend gemindert wird.
Es mufs deshalb jede vernünftige Behandlung — und diese kann nur eine mechanische sein — in erster Linie davon ausgehen, für die fehlenden Klappen einen Ersatz zu schaffen.
Während bei der Behandlung der Venenausdehnungen, z. B. an den Beinen, dies so geschieht, dafs wie an Stelle der fehlenden bezw. hier arbeitsunfähig gewordenen Klappen durch einen von aufsen ausgeübten, meist federnden Druck (Kautschukbinden oder an geeigneten Stellen angebrachte Druckkissen oder Pelotten) die Vene gegen eine feste Unterlage, den Knochen, anpressen, müssen wir bei den Venenausdehnungen des Mastdarms umgekehrt die feste Unterlage künstlich schaffen, während der elastische Druck durch die in ruhendem Zustande sehr vollkommen elastischen Schhefsmuskeln des Afters ausgeübt werden kann.
Bedingung ist, wenn eine richtige Wirkung erzielt werden soll, dafs diese feste Unterlage sich den Verhältnissen der beiden Schliefsmuskeln genau anpafst, dafs also vor allen Dingen, da die Elasticitätsgrenze der beiden Muskeln eine durchaus verschiedene ist, dem inneren, minderwerthigen Muskel ein stärkerer Druck entgegengesetzt wird, mit anderen Worten, dafs, da die Muskeln ringförmig um-
schliefsend wirken, der als feste Unterlage in den After eingeführte runde Stab im Bereiche des inneren Muskels dicker sein mufs als im Bereiche des äufseren.
Um Mifsdeutungen vorzubeugen, wird bemerkt, dafs ebenso wie der normale Verschlufs des Afters in der Regel nicht durch Zusammenziehung der Muskeln, sondern nur durch ihre Elasticität (Federkraft) bewirkt wird, so auch auf einen in den Mastdarm eingeschobenen Stab die Muskeln nur durch ihre Elasticität umschliefsend und drückend wirken.
Der Sitz der Hämorrhoidalvenen, welche durch ihre übermäfsige Ausdehnung die oben angeführten Beschwerden verursachen, ist theils äufserlich am After, theils innerlich, hier aber fast nur im Bereiche der beiden Schliefsmuskeln, der Verlauf theils in der Schleimhaut, zum gröfsten Theil im Bindegewebe zwischen Schleimhaut und Schliefsmuskel, also der directen Druckwirkung der Muskeln gegen eine feste, in die Lichtung des Mastdarms eingeschobene Unterlage durchaus zugä'ngig.
Der auszuübende Druck mufs treffen: erstens die äufseren, an der Oberfläche, zweitens die im Bereich der beiden Schliefsmuskeln liegenden Erweiterungen. Während letztere unter dem unmittelbaren Druck der Muskeln stehen, müssen die an dem convexen Uebergang der Afteröffnung in die äufsere Haut liegenden Hämorrhoidalknoten in eine concav ausgebogene Fläche des Apparates fallen; bei der nach oben keulenförmig anschwellenden Form des Apparates, wobei der gröfste Umfang der Keule über den oberen Rand des inneren Schliefsmuskels in die weite Höhlung des Mastdarms fallt, hat die unausgesetzt wirkende Federkraft der Muskeln das Bestreben, die Vorrichtung nach oben zu schieben, wodurch ein Druck auf den äufseren Afterrand und die hier liegenden Knoten ausgeübt wird.
Bei der Zartheit und
Trockenheit der in den-Bereich der Schliefsmuskeln fallenden Mastdarmschleimhaut muis die Vorrichtung vor ihrer Einführung gründlich eingefettet werden; soll sie aber langer als einige Minuten liegen bleiben, so mufs die Einfettung in kurzen Zwischenräumen, und zwar ohne die Vorrichtung zu entfernen, wiederholt werden können.
verhältnifsmäfsigen Durch einen leichten, von Zeit zu Zeit wiederholten Druck auf die elastische Gummikappe, welche das tellerförmig vertiefte Endstück der Vorrichtung schliefst, tritt die vor Einführung der Vorrichtung in den Teller eingefüllte Fettmasse durch die in mehreren Reihen angeordneten kleinen Oeffnungen c aus und mit der Gesammtoberfläche der unter Druck befindlichen Schleimhaut in Berührung. Es steht nichts im Wege, der Fettmasse schmerzlindernde oder sonst heilwirkende Arzneien zuzusetzen, gewünschtenfalls auch durch Beifügung geeigneter Mittel etwa erwünschte Nebenwirkungen, erleichterten Stuhlgang etc., herbeizuführen.
Die Vorrichtung wird mit Seife und Bürste in einer dünnen Sodalösung gereinigt; von Zeit zu Zeit ist sie durch Auskochen zu desinficiren und im übrigen in einer keimtödtenden Lösung aufzubewahren.
Erfahrungsgemäfs sind die Hämorrhoidalknoten nicht dauernd vorhanden, sondern treten nur von Zeit zu Zeit auf, ein Zeichen, dafs die Federkraft der betheiligten Gewebe, insbesondere der Gefäfswandungen, nicht geschwunden, sondern nur herabgesetzt ist. Es ist deshalb auch nicht nöthig, eine längere Zeit dauernde ununterbrochene Entlastung der Venen herbeizuführen, d. h. die Vorrichtung langer liegen zu lassen, sondern es genügt, sie ■ mehrmals täglich auf io bis 20 Minuten einzusetzen. Die bald wieder erstarkende Federkraft der Gefäfswandungen wird in der Zwischenzeit den Blutdruck überwinden.

Claims (1)

  1. Pa tent-Ansprüch:
    Vorrichtung zur Behandlung von Mastdarmleiden, bestehend aus einem Hohlkörper, der am oberen Theil α keulenförmig gestaltet ist, nach unten sich zuspitzt und am unteren Ende b trichterförmig erweitert ist, wobei die trichterförmige Oeffnung durch eine elastische Kappe d geschlossen ist und am Hohlkörper Oeffnungen c vorgesehen sind, um mittelst eines auf die Kappe d ausgeübten Druckes die in den Hohlkörper eingefüllte, gewünschtenfalls mit Arzneistoffen gemischte Fettmasse durch die Oeffnungen c auf die unter dem Druck des Hohlkörpers befindliche Schleimhaut des Mastdarms zu übertragen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT84815D Active DE84815C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE84815C true DE84815C (de)

Family

ID=357013

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT84815D Active DE84815C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE84815C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1018585B (de) * 1952-09-12 1957-10-31 Paul Toepfer Darmentlueftungskanuele

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1018585B (de) * 1952-09-12 1957-10-31 Paul Toepfer Darmentlueftungskanuele

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE4129177C1 (de)
DE2513018A1 (de) Cervikal-dilator
WO2009135777A1 (de) Stift zur hygienischen und/oder medizinischen verwendung im analbereich
DE60204856T2 (de) Vorrichtung zum fördern und verstärken der peniserektion
DE102019212740B3 (de) Pelotte umfassend ein Druckelement
DE84815C (de)
DE29618426U1 (de) Strukturierte Auflagefläche für medizinische Zwecke
WO2019170806A1 (de) Mobilisierende hüftorthese
DE102014119715B4 (de) Einrichtung zur Behandlung von Gelenkseinsteifungen der Hand
DE929388C (de) Geraet zur Behandlung weiblicher Genitalorgane zur Beseitigung von Potenzstoerungen
DE19734571B4 (de) Vorrichtung zur nicht-chirurgischen Korrektur von Form und Funktionsleistung des Brustkastens
DE20309923U1 (de) Medizinischer Analdehner als Schwellkörper zur Beseitigung von Schließmuskelkrämpfen und zum Schließmuskeltraining
DE102011050361B4 (de) Instrumentenaufsatz auf ein Zementierinstrument und Verfahren zur Einbringung von Knochenzement mittels Druckzementierung
DE10316726B4 (de) Infektionsschutzvorrichtung für ein Endoexo-Implantat
DE2202462A1 (de) Praeservativ
DE102004034625B4 (de) Vorrichtung zum Entstauen von Körperteilen
DE1946173B1 (de) Geraet fuer die Behandlung weiblicher Genitalorgane zur Beseitigung von Vaginaltrockenheit und Potenzstoerungen
DE4227150C1 (de) Verbessertes Suspensorium
DE19535643C2 (de) Medizinischer Kühlkompressenverband zur Erstversorgung und Nachbehandlung von Muskel- und Gelenkverletzungen
DE19827143C2 (de) Erektionshilfe
DE3833050A1 (de) Haemorrhoidenbehandlungsgeraet
Imhäuser Der psychogene Klumpfuß
DE699626C (de) Vorrichtung zur Hebung des Fussgewoelbes in Form einer das Fussgewoelbe umfassenden endlosen Bandage aus dehnbaren und undehnbaren Stoffen
DE19541881A1 (de) Durch Gewichtsbelastung aktiviertes einfaches Pumpsystem zur mechanischen Thromboseprophylaxe
WO2021170253A1 (de) Druckvorrichtung