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Rohrleitung für pneumatische Förderanlagen
Die Erfindung bezieht sich
auf eine Rohrleitung für eine pneumatische Förderanlage, wie sie insbesondere in
Mühlen und anderen Nährmittelbetrieben gebräuchlich ist, um Schüttgüter zu fördern.
Bei solchen Förderanlagen entstehen gelegentlich Verstopfungen, namentlich an den
Umlenkbogen, die einen fallenden Rohrstrang mit dem sich daran anschließenden waagerechten
Rohrstrang verbinden.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß in den Rohrleitungen
schon entstandene Verstopfungen nur dadurch wirklich beseitigt werden können, daß
man den verstopften Teil der Rohrleitung herausnimmt und restlos entleert, da auch
geringste Rückstände in kurzer Zeit zu neuen Verstopfungen führen.
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Die Erfindung besteht deshalb darin, daß an das untere Ende eines,
mehrerer oder aller Fallrohre ein in den anschließenden waagerechten Rohrstrang
mündender Umlenkrohrbogen in der Weise leicht lösbar angeschlossen ist, daß beide
Bogenenden mit als Übergangsmuffen dienenden Zentrierhülsen in das Fallrohr bzw.
den waagerechten Rohrstrang einsteckbar und vorzugsweise mittels übergestreifter
Gummihülsen abdichtbar sind und daß wenigstens ein benachbarter Teil der ortsfesten
Rohrleitung derart nachgiebig verlegt ist, daß er ein Herausschieben der in den
anderen Rohrstrang (Fallrohr) eingreifenden Zentrierhülseermöglicht.
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Da Betriebsunterbrechungen, soweit es irgend möglich ist, vermieden
werden müssen, kommt es darauf an, daß das Herausnehmen und dichte Wiedereinfügen
des herausnehmbaren Umlenkrohrbogens möglichst rasch und zuverlässig vor sich geht.
Um dieser Forderung zu entsprechen, wird der Umlenkrohrbogen vorteilhaft außer durch
die beiden Zentrierhülsen nur
noch durch eine einzige, vorzugsweise
oben am Rohrbogen angreifende Schnellkupplung mit dem ortsfesten Teil der Rohrleitung
verbunden. Auf diese Weise wird das Gewicht des Rohrbogens oben sicher aufgenommen,
während unten die Steckverbindung völlig ausreicht und trotz ihrer Einfachheit gut
dicht hält. Die Zentrierhülsen stellt man in der Regel am einfachsten und billigsten
in der Weise her, daß man in die Enden der Rohrbogen bzw. Rohrstränge kurze dünnwandige
Rohrstücke einschweißt, die die gegenseitige Verbindung nach Art von sog. Übergangsmuffen
bewirken, eine gute Zentrierung sichern und bei gleichem Außendurchmesser des Rohrbogens
und der ortsfesten Leitungsstränge ein leichtes Abdichten durch über die Stoßstellen
übergestreifte Gummimuffen ermöglichen.
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Die ie Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf ein in der Zeichnung
dargestelltes Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei sich weitere kennzeichnende
Merkmale ergeben werden. Es zeigt Fig I den unteren Abschnitt einer Förderrohrleitung
einer pneumatischen Mahlgutförderanlage einer Mühle, Fig. 2 einen Längsschnitt durch
eine der beiden Verbindungsstellen des Umlenkrohrbogens mit den ortsfesten Anschlußteilen
der Rohrleitung.
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I ist ein Einlauftrichter für ein Föderrohr einer pneum. ltischell
Förderanlage, z. B. der STahlgutförderanlage einer Mühle. Der Einlauftrichter I
setzt sich nach unten als sog. Fallrohr oder fallender Rohr-Strang 2 fort, in dessen
unteres Ende eine dünnwandige Zentrierhülse 3 eingesetzt und durch (Punkt-) Schweißen
befestigt ist. Passend über den Außenmantel des unteren vorstehenden Endes der Hülse
3 geschoben ist das obere senkrechte Ende eines Rohrbogens 4, in dessen unterem,
bei dem Ausführungsbeispiel waagerechten Ende ebenfalls eine dünnwandige Zentrierhülse
5 durch (Punkt-) Schweißen befestigt ist. Passend über den Außenmantel des in der
Zeichnung linken vorstehenden Endes der Hülse 5 geschoben ist das rechte Ende eines
waagerechten Rohrstranges6, an den sich ein Steigbogen 7 und ein Steigstrang 8 der
Förderanlage anschließen. Die Laufrichtung von Fördergut und Luft ist durch Pfeile
9 angedeutet. Das Gewicht des den Fördergutluftstrom vom fallenden Rohrstrang I,
2 in den waagerechten Rohrstrang 6 umlenkenden unteren Rohrbogens 4 wird durch eine
am oberen Ende des Umlenkrohrbogen 4 angreifende Schnellkupplung gehalten, die aus
am fallenden Rohrstrang 2 schwenkbar aufgehiingten Klappschrauben IO mit Flügelmuttern
II besteht, welche sich an \Niderlagern 12 des Umlenkrohrbogens 4 abstützen. Löst
man die Flügelmuttern ir, bei Rohren kleinen Durchmessers genügt eine einzige Klappschraube
IO, II, und drückt man dann den senkrechten Schenkel des Umlenkbogens 4 nach unten,
so rutscht das obere Bogenende von der Hülse 3 herunter. Das gilt unter der Voraussetzung,
daß der waagerechte Rohrstrang 2 elastisch genug gebaut und verlegt ist, um eine
solche Bewegung zuzulassen. Ist nun das obere Bogenende aus dem Bereich der Hülse
3 gekommen, so kann man ohne weiteres rasch und einfach das untere Bogenende aus
dem anschließenden Ende des waagerechten Rohrstranges 6 herausziehen.
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Kommt in der Rohrleitung 1, 2, 4, 6, 7, 8 eine Verstopfung vor, so
beginnt diese in der Regel im unteren Umlenkrohrbogen 4 und wächst von dort aus,
falls man nichts dagegen tut, nach beiden Seiten weiter in die Rohrleitung hinein,
vornehmlich aber in der Richtung des waagerechten Rohrstranges 6. Sobald man durch
Abnahme der Förderleistung, durch ein Signal oder in sonstiger Weise auf die Verstopfung
aufmerksam wird, braucht der Bedienungsmann nur die Flügelmuttern II der Klappschrauben
IO zu lösen, den Umlenkbogen 4 etwas herunterzudrücken, den Bogen aus der fertig
montierten, in Betrieb befindlichen Rohrleitung 6 herauszuziehen und rasch auszuklopfen,
worauf der Bogen innerhalb weniger Sekunden an Ort und Stelle wieder in die Rohrleitung
eingefügt werden kann. Es entsteht also praktisch keine Unterbrechung in der Mahlgutförderung,
und der Umlenkbogen kann natürlich außerhalb des Rohrsystems ungleich viel schneller
und vollkommener von seiner Verstopfung befreit werden, als dies bei eingebautem
Zustand möglich wäre. Auch die benachbarten ortsfesten Leitungsteile, die insbesondere
bei schon etwas weiter fortgeschrittener Verstopfung ebenfalls entstopft werden
müssen, sind bei abgenommenem Umlenkbogen besonders leicht zu reinigen. Beim Wiedereinbauen
dient zunächst die vorstehende Hülse 5 des Rohrbogens 4 zum Zentrieren und Führen
des Bogens im rechten Ende des waagerechten Rohrstranges 6. Die Hülse 5 ist aber
auch geeignet, bei dem dann folgenden elastischen Herunterdrücken des Rohrbogens
4 diesen im Strang 6 genügend festzuhalten, so daß das obere senkrechte Ende des
Rohrbogens über die ebenfalls zum Zentrieren dienende obere Hülse 3 herübergestreift
werden kann, bis der Bogen 4 schließlich in der obere:1 dargestellten Lage, in der
die beiden Enden des B -gens 4 und des fallenden Rohrstranges auf der Hülse 3 gegeneinanderstoßen,
durch die Flügelschrauben II gesichert wird. Mit I3, 14 sind zwei Gummimuffen bzeichnet,
die zur Abdichtung über die beiden Stoß-oder Trennstellen, an denen der Umlenkrohrbogen
4 mit dem Fallrohr 2 und dem waagerechten Rohrstrang 6 verbunden sind, herübergestreift
werden können. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang der gleiche Außendurchmesser
des Bogens und der Enden der beiden Rohrleitungsabschnitte 2 bzw. 6. In vielen Fällen
ist es zweckmäßig, den unteren waagerechten oder wenigstens annähernd waagerechten
Schenkel des Rohrbogens 4 länger auszuführen als den senkrechten Schenkel. Das hat
den Vorteil, daß ein beträchtlicher Teil des unteren waagerechten Rohrstranges gewissermaßen
mit zu Rohrbogen 4 gehört und im herausgenommenen Zustand leicht von seiner etwaigen
Verstopfung gereinigt werden kann.