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Halterung für Membrane u. dgl., insbesondere für Lautsprechermembrane
Die Erfindung betrifft eine Halterung für Membranen und in ähnlicher Weise bewegteGegenstände.
Zum Beispiel werden kegelstumpfförmige Lautsprechermembranen an ihren beiden Basen
durch eine Halterung befestigt, die ein leichtes Schwingen der Membranen in Richtung
der Kegelachse ermöglichen, aber eine zentrische und achsparallele Führung sicherstellen
soll.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Halterung der kleinen
Basis solcher kegelstumpfförmigen Membrane, ist aber nicht darauf beschränkt. Die
Aufgabe der Halterung der kleinen Basis einer Kegelstumpfmembrane besteht ferner
in einer gewissen zusätzlichen Dämpfung von Re-
sonanzstellen und einer Konstanthaltung
der Nulllage der Schwingspule unabhängig von mechanischen Einflüssen und Feuchtigkeitseinflüssen.
Es ist ferner erwünscht, daß die Halterung Staubteilchen von dem Luftspalt, in dem
die Schwingspule sich bewegt, fernhält, ohne daß durch die Absperrung des Luftraumes
eine zu große zusätzliche Dämpfung eintritt.
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Während die bekannten Halterungen zwar die eine oder andere dieser
Forderungen erfüllen, ist es das Ziel der Erfindung, allen diesen Forderungen gleichzeitig
gerecht zu werden.
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Gemäß der Erfindung besteht die Halterung aus einem Gewebe aus monofilen
Fäden eines thermoplastischen Kunststoffes. Vorzugsweise sind die Kreuzungspunkte
dieses Gewebes durch Verkleben ohne Verwendung fremder Rohstoffe festgelegt, beispielsweise
durch Verschweißen mittels eines elektrischen Hochfrequenzfeldes.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise erläutert.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch einen Lautsprecher, der mit einer
Halterung gemäß der Erfindung ausgerüstet ist;
Fig. 2 zeigt in perspektivischer
Ansicht, teilweise im Schnitt, eine Halterung gemäß der Erfindung; Fig. 3 zeigt
in großer Vergrößerung einen Schnitt durch das Gewebe der Halterung.
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Bei einem Konuslautsprecher besteht die Membrane i aus einem kegelstumpfförmigen
Cellulosepapier, dessen große Basis mit einem kreisringförmigen Rand 2 versehen
ist. Zwischen dem Rand 2 und dem kegelstumpfförmigen Teil der Membrane i sind in
die Membrane Sicken 3 eingedrückt. An der kleineren Basis der Membrane i ist ein
Zylinder 4 befestigt, auf den die Schwingspule 5 gewickelt ist. An der Verbindungsstelle
zwischen Membrane i und Zylinder 4 ist eine Halterung 6 befestigt, welche die Form
eines Kreisringes besitzt und deren Außenrand än dem Topf 8 des Lautsprechermagneten
befestigt ist. Durch die kreissymmetrische Form wird eine zentrische Führung der
Schwingspule 5 sichergestellt. Die Halterung 6 besitzt kreisringförmige Sicken 7
zur Ermöglichung von größerer Beweglichkeit in axialer Richtung ohne Überbeanspruchung
des Materials.
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Die Halterung6 besteht aus einem Gewebe monofiler Fäden eines thermoplastischen
Kunststoffes. Im Verhältnis zu Fäden, die aus einer großen Anzahl von Fasern gesponnen
sind, besitzt ein monofiler Faden eine sehr geringe Oberfläche, an der Feuchtigkeit
absorbiert werden könnte. Ein Gewebe aus monofilenFäden ist praktisch nicht hygroskopisch.
Es wird ein solcher thermoplastischer Kunststoff benutzt, der bei hoher Dauerbiegebeanspruchung
hohe Formbeständigkeit aufweist. Das für die Halterung benutzte Gewebe wird so dicht
gewebt, daß es keinen Staub durchläßt, aber genügend luftdurchlässig ist, um eine
zu große Dämpfung zu vermeiden. Durch die Halterung 6 kann daher der Raum, in welchem
die Schwingspule 5 schwingt, gegen Staub ausreichend abgeschlossen werden. Man kann,
um den Raum auch von der anderen Seite abzuschließen und damit gegen Staub zuverlässig
zu schützen, die Membrane i durch eine Abschlugkalotte 9 abschließen. Die Abschlußkalotte
9 kann aus dem gleichen Gewebe bestehen wie die Halterung 6.
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Damit die Fäden dieses Gewebes sich nicht gegeneinander verschieben,
sind die Kreuzungspunkte der Schuß- und Kettfäden io bzw. ii miteinander durch Verkleben
verbunden. Zum Verkleben wird das Material benutzt, aus dem die Fäden bestehen.
Das kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Gewebe in eine Lösung dieses Materials
getaucht wird, so daß sich an den Kreuzungspunkten etwas von dem Material ansammelt.
Es muß dann dafür gesorgt werden, daß die Gewebelücken zwischen den Kreuzungspunkten
für den Durchgang der Luft offen bleiben. Zu diesem Zweck kann beispielsweise nach
dem Tauchen Luft durch das Gewebe geblasen werden. Man kann auch die Fäden ein wenig
anquellen, so daß sie sich an ihren Kreuzungspunkten miteinander verkleben. Ferner
kann man das Gewebe einem elektrischen Hochfrequ-enzfeld aussetzen, durch das die
Fäden an den Kreuzungsstellen so hoch erhitzt werden, daß sie erweichen und miteinander
verschweißen. Ferner kann man das Gewebe bei einerTemperatur, bei der das Material
der Fäden plastisch wird, einem solchen Druck aussetzen, daß eine Verschweißung
der Fäden an ihren Kreuzungspunkten erfolgt.
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Auf diese Weise wird ein Gewebe erzielt, das aus einem einzigen Stoff
besteht, so daß nicht bei Biegebeanspruchung des Gewebes verschiedene Stoffe in
verschiedener Art arbeiten, wie das z. B. bei lackierten Geweben mit dem Ergebnis
der Fall ist, daß die beiden Stoffe, Gewebe und Lack, einander mit großen Kräften
beanspruchen und bei den hohen Dauerbiegebeanspruchungen der eine oder andere Stoff
frühzeitig zerstört wird.
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Die Halterungen gemäß der Erfindung werden aus einem Gewebe monofiler
Fäden in Form eines Kreisringes ausgeschnitten und darin in einer Warmpresse die
Sicken eingeprägt. Die Verklebung der Fäden kann vor diesem Prägen, während dieses
Prägens oder auch nach dem Prägen erfolgen.
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Halterungen dieser Art 'haben den weiteren Vorteil, daß die Größe
der Rückstellkraft im wesentlichen von der Stärke der Fäden abhängig ist, so daß
ihre charakteristischen Eigenschaften leicht berechnet, beherrscht und konstant
gehalten werden können.
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Ebenso wie die Halterung der kleinen Basis einer kegelstumpfförnligen
Lautsprechermembrane kann auch die Halterung der großen Basis solcher Membranen
aus solcheinGeNvebe hergestellt werden.
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Derartige Halterungen aus diesem Material sind aber nicht beschränkt
auf die Anwendung bei Lautsprechermembranen, sondern auch bei anderen Anordnungen,
bei denen schwingende Gebilde gehalten werden sollen, anwendbar.