-
Elektromagnetisches Relais mit U-förmigem Kern Die Erfindungbezieht
sich auf elektromagnetische Relais, welche einen U-förmigen Kern besitzen. Bei den
bekannten Relais dieser Art liegt der Anker im allgemeinen vor den Stirnflächen
des Kernes. Um die für den sicheren Anzug des Ankers erforderliche magnetische Feldstärke
zu erzielen, ist bei diesen Ausführungen entweder ein verhältnismäßig großer Kernquerschnitt
oder die Anordnung besonderer Polschuhe auf den Schenkelenden erforderlich. Bei
einem anderen Relais ist der eine als Jochstück um 9o° abgekröpfte Kernschenkel
an seinem freien Ende mit einer als Polschuh dienenden Abbiegung versehen, auf der
sich das Lager für den Anker befindet, der zu dem anderen ebenfalls mit einem Polschuh
versehenen Schenkelende des Kerns hin angezogen wird. Diese Bauart bedingt eine
sehr genaue Fabrikation, um einen guten magnetischen Schluß zu gewährleisten, und
erfordert einen verhältnismäßig großen Aufwand für d -ie Befestigung und die Justierung
des Ankers, so daß sie für eine Massenfabrikation nicht geeignet ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein insbesondere für Fernmeldeanlagen
geeignetes, empfindliches elektromagnetisches Relais mit U-förmigem Kern zu schaffen,
das keine besonderen Polschuhe erfordert und aus einfachen, mit genügender Genauigkeit
in Massenfertigung herstellbaren Stanzstücken besteht. Dies wird d'ad'urch erreicht,
d'aß ein unmittelbar auf dem einen Schenkelende des aus flachem Stanzmaterial bestehenden
U-Kerns gelagerter Flachanker die beiden Schenkelenden in Querlage überbrückt.
-
Das Relais nach der Erfindung hat den Vorteil, daß infolge der Querlage
des Arukers@ an den Seitenflächen der freien Schenkelenden des Kerns ein großer
wirksamer Querschnitt im magnetischen
Kreis ohne Anordnung-besonderer
Polschuhe erzielt wird. Außerdem können,die Teile des Magnetkreises (Kern und Anker)
aus einfachen, flachen Stanzstücken bestehen, was dieTertigung solcher Relais erheblich
erleidhitert und die -Kosten vermindert.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die von dein Arxker zu
betätigenden Kontaktadern auf der der Ankeranzugsfläche gegenüberliegenden Seite
der Kernschenkel angeordnet. Dies ermöglicht einerseits die Verwendung kurzer und
sehr schwacher Kontaktfedern und vermeidet Aufwendungen für die Justierung der Kontaktfedern.
Auch der jeweils verlangte Ankerweg wird ohne Einzeljustierung durch Auflage des
Abstützwinkels auf der gleichen Fläche des Kernschenkels innegehalten.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung und aus der Zeichnung, deren Fig. i, 2 und 4 zwei Ausführungsbeispiele
für ein Relais mit einer Magnetspule auf einem der beiden Kennschenkel zeigen. In
Fig. i ist ein solches Relais in der Seitenansicht und in Fig. 2 in Vorderansicht
dargestellt. Die Fig. 3 zeigt einen Blechstreifen zum Ausstanzender U-förmigen Relaiskerne
mit einem Minimum an Abfall. Die Ausführungen nach Fig. 4 und 5 unterscheiden sich
von der nach Fig. i und 2 lediglich durch eine andere Anordnung der Kontaktfedern
und der Ankerhalterung.
-
In den Fig. rund 2 ist mit i der U-förmigeRelaiskern, mit 2 der Flachanker
und mit 3 die Relaisspule bezeichnet, die auf den oberen der beiden Kernschenkel
aufgeschoben ist. Der Kern besteht aus glattem Eisenblech von etwa 2,5 mm Stärke
und 8 mm Schenkelbreite. Die Basis des U-Kerns ist rechtwinklig abgebogen und dient
zur Befestigung des Relais an der Schiene oder einem Gestell. Der Anker 2 besteht
aus einem rechtwinkligen Stanzstück, das zur Halterung auf dem oberen Kernscihenkel
zwei rechtwinklig abgebogene Lappen 5 besitzt. Er liegt unmittelbar auf der Kante
des oberen Kernschenkels auf und, wird in seiner Lage durch @die als federnde Gegenlage
dienende Blattfeder 6 gesichert. Um eine seitliche Verschiebung des Ankers 2 zu
vermeiden, kann die Blattfeder mit einer Abbiegung 7 versehen sein, die in eine
Aussparung zwischen die beiden abgebogenen Lappen 5 des Ankers 2 eingreift. Die
Blattfeder 6 wird zweckmäßig zusammen mit den Kontaktfedern 8 auf dem oberen Kernschenkel
befestigt: Durch die Querlage des Ankers über den beiden Schenkeln des Kerns wird
ein genügend großer Querschnitt für den Luftspalt erzielt, wodurch die sonst üblichen
besonderen Polschuhe vermieden sind. Ferner läßt sich mit dieser Ankerlage nach
der Erfindung ein guter magnetischer Kreislauf erreichen, da sich beim Ankeranzug
nicht nur der Luftspalt zwischen Kern und Anker, sondern auch auf der Lagerpunktseite
des Ankers verringert. Der Anker könnte auch aus einem einfachen, rechteckigen Stanzstück
ohne abgebogene Lappen bestehen und, müßte dann zur Lagerung auf der Schenkelkante
mit einem Haltewipkel aus unmagnetischem Material versehen werden. Die Kontaktfedern
8 sind parallel zum Anker 2 auf der anderen Seite der Schenkelenden des Kerns i
angebracht, wie dies insbesondere aus der Fig.2 hervorgeht. Auf diese Weise können
kurze, dünne Blattfedern zur Verwendung kommen, was eine nicht unwesentlidhe Materialersparnis
und zusammen mit der ebenfalls kurzen und leichten Ausgestaltung des Ankers eine
beachtliche Gewichtsersparnis bedingt. Die Kontaktfedern 8 können in der bei Fernsprechrelais
üblichen Weise unter Zwischenlage von Isolierplättchen zusammengeschraubt und gleichzeitig
auf dein Kernschenkel befestigt werden. Sie können aber auch unmittelbar in Isoliermasse
zu fertigen Kontaktsätzen zusammengepreßt werden, wodurch wesentliche Ersparnisse
an Montagekosten zu erzielen sind.
-
Wählt man den Abstand der beiden Kernsc(aenkel gleich der Schenkelbreite,
was bei Relais nach Fig. i und 2 ohne weiteres möglich ist, so tritt beim Ausstanzen
der U-Kerne aus den Blechstreifen fast gar kein Materialverlust ein, wie dies der
Stanzsc'hnitt gemäß Fig.3 veranschaulicht. Dabei bildet der Raum zwischen den beiden
Kernschenkeln den einen Schenkel des zweiten Kerns. Als Materialabfall kommen dann
nur die kleinen, in der Fig. 3 schraffiert gezeichneten Stückchen in Betracht.
-
InFig.4 ist eine von demAusführungsbeispielder Fig. i und 2 nur bezüglich
der Ankerhalterung und der Abstützung der Kontaktfedern abweichende Ausführungsform
dargestellt. Sie zeigt eine Seitenansieht des Relais ähnlich der nach Fig.2 unter
Fortlassung aller Nebensächlichkeiten. Der Flachanker 2 ist mit einem Abstützwinkel
9 versehen, dessen obere Abbiegung auf dem Kernschenkel in der Ruhelage des Ankers
2 aufliegt. Diese Abbiegung dient gleichzeitig zur Abstützung der oberen Kontaktfeder
io. Zwischen den Abstützwinkel 9 und Idas nach unten umgebogene Ende der Kontaktfeder
io ist ein Isolierplättchen i i eingelegt. Infolge des gleichen Auflagepunktes von
Anker 2 und Kontaktfeder io am linken Kernschenkel fällt jede Justierung der Kontaktfedern
überhaupt fort.
-
Als weitere Ausführungsmöglichkeit zeigt die Fig.4 eine Befestigung
der Kontaktfedersätze auf dem rechten Kernschenkel i durch einen oder zwei Höhlniete
12. Die Haltefeder 13 für den Anker 2 des Relais ist durch den Hohlraum des
Nietes'hindurchgeführt und drückt mit ihrem freien Ende den Anker gegen die als
Auflage dienende Schenkelkante.
-
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird durch die mechanische
Verbindung des Ankers 2 mit den bewegten Kontaktfedern 14 die federnde Gegenlage
(Blattfeder) 6 und der Mitnehmer-. winkel9 der Fig.2 erspart. Die zusammen mit den
Gegenfedern 15 auf dem oberen Kernschenkel befestigten Kontaktfedern 14 greifen
um den Anker 2 herum, stellen bei dessen Anzug den Kontakt mit den Gegenfedern
15 her und begrenzen beim Abfall den Ankerweg.
-
Die Erfindung ist auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungen
nicht beschränkt. Viel-. mehr ergeben sich für den Fachmann auf Grund:
der
vorstehend erläuterten Erfindungsgedanken mannigfaltige Abwandlungsmöglichkeiten.
So könnte z. 13. auf jedem der beiden Kernschenkel je eine Magnetspule angebracht
werden. Auch für die Ankerlagerung und die Anordnung der Kontaktfedern sind verschiedene
andere Ausführungsmöglichkeiten vorhanden.