DE819437C - Schaltungsanordnung zur elektrischen Beeinflussung der Fortpflanzungs-geschwindigkeit (Phasengeschwindigkeit) eines uebertragenden Vierpols - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung zur elektrischen Beeinflussung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit (Phasengeschwindigkeit) eines Netzwerks in der Form eines Kunstkabels, insbesondere zur Phasenmodulation einer elektrischen Schwingung mit Hilfe eines solchen Netzwerks.

In einer bekannten Schaltung zur Erzeugung phasenmodulierter Schwingungen werden die zu modulierenden Schwingungen einem Netzwerk zugeführt, das mehrere in Kaskade geschaltete Abschnitte aufweist, die je aus einer Längsselbstinduktion und einer Querkapazität bestehen. Diese Längsselbstinduktionen besitzen einen Kern aus ferromagnetische!!! Material, dessen Permeabilität mittels eines eine auf dem Kern vorgesehene Magnetisierungswicklung durchfließenden Magnetisierungsstroms moduliert werden kann, während dem Ausgang des Netzwerks die phasenmodulierten Schwingungen entnommen werden. Um die Kerne mit geringer Magnetisierungsenergie in genügendem so Maße magnetisieren zu können, werden sie in geschlossener Form ohne irgendwelchen Luftspalt ausgeführt. Man stößt dabei auf die Schwierigkeit, daß die Hochfrequenzwicklungen auf einem geschlossenen Kern anzuordnen sind, was sehr viel »5 Zeit in Anspruch nimmt. Mechanische Herstellung einer Ringwicklung kommt bei den sehr geringen Abmessungen, nämlich 2 bis 3 mm, nicht in Betracht. Außerdem ist in dieser Schaltung mindestens eine gesonderte Magnetisierungswicklung erforderlich.

Die Erfindung hat den Zweck, eine Schaltung insbesondere zur Phasenmodulation elektrischer Schwingungen zu schaffen, bei der dieser Nachteil vermieden ist. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß ein Kunstkabel benutzt.

Es ist an sich bekannt, phasenmodulierte Schwingungen mit Hilfe eines Kunstkabels zu erzeugen. Die zu modulierenden Schwingungen werden zu diesem Zweck einem Netzwerk zugeführt, das aus mehreren in Kaskade geschalteten Abschnitten besteht, die je eine Selbstinduktionsspule und eine Querkapazität besitzen, die aus der Hilfselektrode und der geerdeten Hauptelektrode einer Glimmröhre gebildet wird. Diese 'Querkapazitäten werden durch

ίο Modulation der Spannungen an diesen Glimmröhren in ihrer Größe moduliert. Die Schaltung erfordert jedoch eine große Anzahl von Schaltelementen.

Die Erfindung gibt eine Schaltung an, die in

bezug auf diese bekannte Schaltung sehr viel einfacher ist.

Zu diesem Zweck wird das Kabel erfindungsgemäß durch einen einadrigen Leiter gebildet, um den herum eine Anzahl von geschlossenen Mänteln

ao (Hüllen) aus ferromagnetischem Material, vorzugsweise aus Ferrit, vorgesehen sind, deren Permeabilität mittels eines den Leiter durchfließenden Vormagnetisierungsstroms geändert werden kann, während der Leiter zwischen je zwei aufeinanderfolgenden ferromagnetischen Mänteln durch die genannten Querkapazitäten mit Erde verbunden ist.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist.

In Fig. ι bezeichnet 1 eine Oszillatorröhre, mit der eine Schwingung gleichbleibender Frequenz erzeugt wird. Diese Schwingung wird über einen Transformator 2 dem Eingang eines Kunstkabels 3 zugeführt. Dieses Künstkabel weist mehrere Ab-

schnitte 4 auf, die aus je einer Längsselbstinduktion 5 und einer Querkapazität 6 bestehen.

In der vorerwähnten bekannten Schaltung zum Erzeugen von phasenmodulierten Schwingungen werden diese Selbstinduktionen 5 mit geschlossenen

ferromagnetischen Kernen versehen, deren Permeabilität mittels einer auf diesen Kernen vorgesehenen, gegebenenfalls für sämtliche Kerne gemeinsamen, zusätzlichen Magnetisierungswicklung geändert werden kann, durch welche ein modu-

lierender Strom hindurchgeschickt wird. Der Bau solcher Selbstinduktionen nimmt viel Zeit in Anspruch, da die Hochfrequenzwicklungen auf einem geschlossenen Kern von sehr geringen Abmessungen anzuordnen sind.

Die Selbstinduktionen 5 werden erfindungsgemäß durch einen Leiter 7 gebildet, um den herum eine Anzahl von ferljamagneiisehen Mänteln 8 angeordnet sind, die^äus einem Material hergestellt sind, dessen Permeabilität durch einen den Leiter 7 durchfließenden modulierenden Strom (NF), der über einen Transformator 11 dem Leiter 7 zugeführt wird, geändert werden kann.

Die Mäntel 8 bestehen vorzugsweise aus Ferrit und können z. B. in der Form von Ringen auf dem Leiter 7 vorgesehen werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform beschränkt und bietet ζ. B. auch die Möglichkeit, die Mäntel auf andere Weise auszugestalten, z. B. in der Form von elektrolytisch niedergeschlagenem ferromagnetischem Material.

In jedem der Abschnitte 4 werden die über den Transformator 2 dem Kunstkabel 3 zugeführten Hochfrequenzschwingungen (HF) in geringem Maße in der Phase moduliert. Da die Abschnitte 4 in Kette geschaltet sind, ist die an den Ausgangsklemmen 9 am Abschlußwiderstand 10 des Kunstkabels 3 auftretende Spannung in hohem Maße in der Phase moduliert. In der graphischen Darstellung ist die Phasendrehung als Funktion des den Leiter 7 durchfließenden Vormagnetisierungs-Stroms dargestellt. Das betreffende Netzwerk bestand dabei aus 64 Abschnitten und die Frequenz der dem Netzwerk zugeführten (Träger-) Schwingung (HF) betrug 1,26 Megahertz.

Außer zum Erzeugen phasenmodulierter Schwingungen eignet sich die beschriebene Schaltung zur elektrischen Einstellung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Kunstkabels, wodurch die Laufzeit eines dem Eingang des Kabels zugeführten elektrischen Impulses geändert werden kann. Es wird in diesem Fall möglich, mit Hilfe der in der Figur dargestellten Schaltung die Impulsphasenmodulation einer dem Kunstkabel zugeführten Impulsfolge zu bewerkstelligen.

Es ist nach dem Vorstehenden einleuchtend, daß anstatt oder in Vereinigung mit der beschriebenen ■ Modulationsweise, die Kondensatoren 6 mit Dielektriken, wie Seignettesalz oder Bariumtitanat, versehen sein können, deren Dielektrizitätskonstante durch eine dem Leiter 7 zugeführte modulierende Spannung geändert werden kann. Für eine derartige Maßnahme wird weiter kein Schutz beantragt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Schaltungsanordnung zur elektrischen Beeinflussung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit (Phasengeschwindigkeit) eines Wechselstroms in einem Netzwerk von der Form eines Kunst- i°5 kabeis, das mehrere in Kette geschaltete gleichartige Abschpitte aufweist, die aus je einer Längsinduktivität und einer Querkapazität gebildet werden, insbesondere zur Phasenmodulation einer elektrischen Schwingung, dadurch no gekennzeichnet, daß um einen einadrigen isolierten Leiter (7) herum an mehreren Stellen geschlossene Hüllen (8) aus ferromagnetischem Material, vorzugsweise aus Ferritmaterial, vorgesehen sind und die Permeabilität dieser Hüllen mittels eines den Leiter (7) zusätzlich durchfließenden Stroms von vormagnetisierender Wirkung veränderbar ist und daß der einadrige Leiter (7) zwischen je zwei aufeinanderfolgenden ferromagnetischen Hüllen (8) iao durch Querkapazitäten (6) mit Erde verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   1 2073 10.51