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Werkzeug, insbesondere zur Betätigung von Schrauben -Die Erfindung
betrifft ein Werkzeug zum Ausüben kurz wirkender Drehkräfte durch in axialer Richtung
wirkende Schläge, insbesondere zum Lösen und Festziehen von Schrauben. Werkzeuge
dieser Art sind schon vorgeschlagen worden. Sie bestehen im wesentlichen aus einem
die Schläge aufnehmenden Schaft und einem mit diesem über Schrägflächen in Verbindung
stehenden, gegenüber dem Schaft zwischen zwei Endlagen in Richtung der gemeinsamen
Achse verschiebbaren und drehbaren Werkzeugkopf.
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Bei den bisherigen Vorschlägen für Geräte dieser Art sind wesentliche,
für die technische und wirtschaftliche Brauchbarkeit im praktischen Betrieb wichtige
Erfordernisse nicht erkannt worden und daher unberücksichtigt geblieben. Insbesondere
wurde in nur ungenügendem Maße darauf Rücksieht genommen, daß an die am stärksten
beanspruchten Teile, nämlich an die zur Drehführung dienenden Schrägflächen, ganz
besondere Anforderungen in bezug auf ihre Ausbildung zu stellen sind, wenn eine
ausreichende Lebensdauer des Geräts erreicht werden soll. Insbesondere müssen diese
Flächen in allen Gebrauchsstellungen eine ausreichende Auflage haben (Vermeiden
des Tragens nur an den Kanten), um nicht durch zu hohe spezifische Belastung vorzeitig
unbrauchbar zu werden. Dabei muß gleichzeitig berücksichtigt werden, daß es für
die Einhaltung wirtschaftlich tragbarer Herstellungskosten unerläßlich ist, die
vorgenannten Forderungen auf möglichst einfachem Wege ohne Aufwand teurer Bearbeitungsvorgänge
zu erfüllen, wobei durch die einfache Herstellung die erforderliche Genauigkeit
nicht leiden darf. Ferner wurde
nicht erkannt, daß von besonderer
Wichtigkeit für dieArbeitssicherheit, Vermeiden desAbgleitens und Verderbens von
Schraubenköpfen, ausreichend lange Führungen für die Axialverschiebungen des Werkzeugkopfes
und ein genügend großer Abstand der beiden Lager- bzw. Führungsstellen in axialer
Richtung sind und daß eine solche das Ecken und Verklemmen des Werkzeugkopfes ausschließende
Führung in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gestaltung des Werkzeugkopfes steht.
Ein weiterer Nachteil bisher vorgeschlagener Geräte liegt darin, daß der Mechanismus
für die Drehführung des Werkzeugkopfes entweder gar nicht oder nur unvollkommen
verkleidet ist. Es besteht daher einerseits die Möglichkeit der Verschmutzung und
des Schadhaftwerdens durch eingedrungene Fremdkörper und andererseits die Gefahr
von Handverletzungen bei nicht besonders vorsichtiger Handhabung.
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Aufgabe der Erfindung ist die .Schaffung einer Vorrichtung der erwähnten
Art, bei welcher die für die Verwendbarkeit als wesentlich erkannten Erfordernisse
erfüllt und damit die Mängel bereits vorgeschlagener Einrichtungen vermieden sind.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Werkzeugkopf, dessen Führung
sich zweck4iäßig über den größten Teil der Schaftlänge erstreckt, mitsamt seiner
Führung im Innern des hohlen Schafts untergebracht ist und nur mit seinem die Werkzeugklinge-
aufnehmenden Ende aus diesem herausragt. Der Werkzeugkopf wird dabei zweckmäßig
einerseits mit seinem oberen Führungsende in einem in die Schafthöhlung hineinragenden
Haltezapfen einer vorzugsweise auswechselbaren Verschlußkappe des Schafts und andererseits
an der Austrittsstelle aus dem Schaft drehbeweglich, und in axialer Richtung verschiebbar
geführt. Die Führung am unteren Schaftende kann mit der mit Schrägflächen arbeitenden
Drehführung für den Werkzeugkopf vereinigt sein. Die Schrägflächen der Drehführung
liegen dabei einerseits auf einer nach innen gehenden Wandverstärkung des hohlen
Schafts und andererseits auf am Werkzeugkopf vorgesehenen Vorsprüngen. Insbesondere
können die zur Drehführung dienenden Flächen Schraubenflächen sein, die einerseits
einem in den Schaftkörper eingeschnittenen zwei- oder mehrgängigen Muttergewinde
und andererseits entsprechenden, auf dem Werkzeugträger vorgesehenen Gewindegängen
angehören. Die Führungsflächen des Werkzeugkopfes'können auch auf besonderen, am
Werkzeugkopf undrehbar und unverschiebbar festgelegten nockenartigen Vorsprüngen
erzeugt sein. In diesem Falle werden die Führungsflächen des Werkzeugkopfes zweckmäßig
, ballig ausgebildet, damit sie bei jeder Drehlage des Werkzeugkopfes eine gute
Anlage an den Gegenflächen des Schafts zeigen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht der Schaft
aus einer rohrförmigen Hülse, die am oberen Ende durch eine Kappe verschlossen ist
und am unteren Ende eine überwurfmutter trägt, die gleichzeitig als Führung dient
und die Begrenzung für die Axialbewegimg des Werkzeugkopfes bildet. Die Schrägflächen
des Schafts können hier in besonders einfacher Weise von V-förmigen Ausnehmungen
gebildet werden, die vom unteren Hülsenende ausgehen und von der Überwurfmutter
verdeckt sind. Bei einer solchen Ausführungsform weisen die Führungsnocken des Werkzeugkopfes
vorteilhaft zwei Arbeitsflächen auf, und zwar je eine für Links- und Rechtsdrehung.
Schließlich wird der Schaft zur besseren Festhaltung gegen Drehen mit aus seiner
zylindrischen Oberfläche herausragenden Vorsprüngen versehen, die etwa durch angeschmiedete
oder gezogene Längsrippen gebildet werden. Zur Festhaltung gegen Drehen kann am
Schaft auch ein Einsteckknebel vorgesehen sein.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
und schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. i den Mittellängsschnitt eines Werkzeugs
nach der Erfindung, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II der Abb. i, Abb. 3
als Einzelheit das untere Ende des Werkzeugkopfes einer ähnlichen Ausführungsform,
Abb. 4 einenQuerschnitt ähnlich demjenigen nach Abb. 2 der Ausführungsform nach
Abb. 3, Abb.5 den 1littellängsschnitt einer weiteren Ausführungsform, Abb. 6 einen
Querschnitt nach Linie VI-VI der Abb. 5, Abb. 7 eine Einzelheit der Ausführungsform
nach Abb. 5 im Mittellängsschnitt.
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Gemäß Abb. i ist der Schaft i des Werkzeugs hohl ausgebildet. Der
Werkzeugkopf 2 ist in der Höhlung des Schafts i untergebracht und erstreckt sich
über den größten Teil der Schaftlänge. Er ragt nur mit seinem die Werkklinge 14
aufnehmenden und zu diesem Zweck mit unrunden Flächen 3 versehenen Ende aus dem
Schaft i heraus. Sein anderes Ende ist nahe dem oberen Ende des Schafts i in dem
Haltezapfen 5 einer die Schläge aufnehmenden, den Schaft i abschließenden auswechselbaren
Kappe 4 drehbar und ;in Richtung der gemeinsamen Achse verschiebbar gelagert. Der
Haltezapfen 5 dient gleichzeitig als Widerlager für eine den Werkzeugkopf auf einem
Teil seiner Längserstreckung umhüllende Schraubenfeder 6, die sich mit ihrem anderen
Ende gegen eine am Werkzeugkopf gebildete Auflage 7 abstützt und so das Bestreben
hat, den Werkzeugkopf :2 aus dem Schaft i herauszuschieben. Am unteren Ende des
Schafts i ist eine weitere, die Dreh- und Verschiebebewegungen des Werkzeugkopfes
zulassende Führung für den Werkzeugkopf 2 vorgesehen. Sie ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel mit der mit Schrägflächen arbeitenden Drehführung vereinigt
bzw. sie wird von dieser gleichzeitig übernommen. Zu diesem Zweck ist am unteren
Ende des Schafts i eine die Schrägflächen aufweisende, nach innen gehende Wandverstärkung
8 vorgesehen, die mit dem Schaft i ein Stück bilden oder auch für sich hergestellt
und drehfest mit dem Schaft verbunden sein kann. Die Schrägflächen der Drehführung
sind als Schraubenflächen ausgebildet, die einem -in die Wandverstärkung 8 eingeschnittenen
viergängigenMuttergewindega,
96, 9c, 9d angehören. Die Gegenflächen am Werkzeugkopf 2 werden von entsprechenden
Gewindegängen ioa, lob, loc, iod gebildet, die drehfest mit dem Werkzeugkopf 2 verbunden
sind. Die Verschiebbarkeit des Werkzeugkopfes 2 in axialer Richtung wird begrenzt
durch einen in eine Eindrehung des unteren Schaftendes eingreifenden Federring i
i, gegen den sich eine das Führungsgewinde ioa bis lod tragende Verstärkung 12 des
Werkzeugkopfes 2 abstützt. Am Außenmantel des Schafts i sind Erhöhungen in Gestalt
angeschmiedeter oder gezogener Längsrippen 13 vorgesehen, welche dieGriffigkeit
des Schafts und seine Festhaltung gegen Drehen beim Gebrauch des Geräts sicherstellen.DurchdiebeschriebeneAusbildung
der Drehführungsflächen als Schraubenflächen wird eine besonders gute und zuverlässige
Flächenauflage und damit eine sichere Drehführung mit.über den ganzen Bereich der
Axialverschiebung des Werkzeugkopfes gleichbleibendem Steigungswinkel erreicht.
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Bei der etwas abgewandelten Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 sind
die Führungsflächen 24a und 2.4b des Werkzeugkopfes 22 auf Nocken 23a und 23b erzeugt,
die mit dem Werkzeugkopf 22 unnachgiebig verbunden sind. Die Führungsflächen 24a
und 24b weisen im Querschnitt gesehen eine Krümmung (ballige Form) solcher Art auf,
daß bei jeder Drehlage des Werkzeugkopfes 22 eine gute und ausreichende Anlage an
den schraubenförmigen Gegenflächen 25a und 25b des Schafts 21 gewährleistet ist.
Die Form der Führungsflächen 24,1 und 24b kann dabei ohne teure spanabhebende Bearbeitung
in einfacher und wirtschaftlicher Weise etwa durch Genauschmieden oder Pressen erzielt
werden. Die Nocken 23a und 23b können entweder mit dem Werkzeugkopf 22 ein Stück
bilden, oder sie können einem besonderen Körper angehören, der drehfest und unverschiebbar
auf dem Werkzeugkopf 22 sitzt.
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Die Ausführungsform nach Abb. 5 bis 7 unterscheidet sich von den vorher
beschriebenen Ausführungsformen dadurch, daß der Schaft 31 von einem gewöhnlichen
Rohrabschnitt 30 gebildet wird, der an seinem unteren Ende eine Überwurfmutter
3o° trägt, welche gleichzeitig als Führung für das nach außen vorstehende Ende des
Werkzeugkopfes 32 dient und die Begrenzung für die Bewegungen des Werkzeugkopfes
32 in axialer Richtung bildet. Die am Schaft 31 angeordneten Schrägflächen zur Drehführung
des Werkzeugkopfes 32 werden hier in besonders einfacher Weise vor. V-förmigen,
vom unteren Rand des Rohrs 3o ausgehenden und von der Überwurfmutter 30a verdeckten
Ausnehmungen 33a und 33b gebildet, während die Gegenflächen wieder auf am Werkzeugkopf
32 festen Nocken 34a und 34b liegen. Dabei sind an jedem Nocken 34a und 34b zwei
Führungsflächen 35a, 36a und 35b, 36b vorgesehen, die mit den Schrägflächen derAusnehmungen
33 a, 33b zur Erzielung einer Links- oder Rechtsdrehung zur Anlage gebracht werden
und zusammen arbeiten können. Auch wenn die zweckmäßig durch Einfräsen erzeugten
V-förmigenAusnehmungen 33a, 33b am hohlen Schaft 31 nur ebene Führungsflächen aufweisen,
kann eine gute Anlage der Gegenflächen 35a, 36a und 35b, 366 des Werkzeugkopfes
in jeder Drehlage desselben auch hier durch geeignete Krümmung dieser Flächen in
radialer Richtung (ballige Form) erzielt werden. Dabei kann ähnlich wie bei der
Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 auch hier die ballige Form der Führungsflächen
35a, 36a und 3 b
5 .36b durch Pressen oder Genauschmieden der
diese Flächen tragenden nockenartigen Vorsprünge 34 a@ 34b erreicht werden.