DE762891C

DE762891C - Vom Waermezustand eines Bremsenteiles beeinflusste selbsttaetige Nachstellvorrichtung fuer den Bremsbackenanschlag von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE762891C
Application number: DEB202250D
Authority: DE
Inventors: Franz Dipl-Ing Brixa
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1941-12-09
Filing date: 1941-12-09
Publication date: 1953-09-28

Description

Vom Wärmezustand eines Bremsenteiles beeinflußte selbsttätige Nachstellvorrichtung für den Bremsbackenanschlag von Kraftfahrzeugen Bekanntermaßen nutzt sich der Belag der Bremsbacken mit der Zeit mehr und mehr ab, so daß sich das fest eingestellte Spiel zwischen Belag und Bremstrommel vergrößert und daher des öfteren neu eingestellt werden muß, um eine ausreichende Bremswirkung zu ge:-währleisten.
Um dieses lästige Nachstellen auszuschalten, hat man bereits an Backenbremsen selbsttätige Nachstellvorrichtungen angebracht, die beim Abnutzen des Belages das zu groß gewordene Lüftungsspiel auf einen bestimmten Betrag wohl wieder zurückführen, die Backen aber auch dann nachstellen, wenn die Bremstrommel sich durch die mechanische Beanspruchung oder durch Erwärmung nur vorübergehend ausgedehnt hat. Erfolgt beim Nachlassen der Beanspruchung oder Erwärmung ein Zurückgehen der Ausdehnung, @so wird das Bremsspiel so klein, daß sich die Bremse im Gebrauch sehr schnell stark erwärmt und abnutzt, was sehr unerwünscht ist.
Zur Abhilfe hat man ferner bei Nachstellvorrichtungen von Fahrzeugbremsen aus Bimetall bestehende oder mit niedrigsiedender Flüssigkeit oder Gas gefüllte Thermostaten vorgesehen, die einer übermäßig großen N achstellwirkung bei Erwärmung der Bremsteile entgegenwirken, oder aber eine gesonderte Nachstellvorrichtung vorgesehen, die in Abhängigkeit von dem Ausdehnungszustand der Bremsbacke einen Anschlagnocken für die letztere verstellt.
Im ersteren Fall hat sich herausgestellt, daß derartige Thermostaten gegen Erschütterungen und Verschmutzung sehr empfindlich sind und daher nicht genügend zuverlässig arbeiten, um ein wirklich konstantes Lüftungsspiel unter allen Betriebszuständen zu erhalten, und im übrigen leicht altern. Im zweiten Fall wird wohl dieWärmeausdelinung der Bremsbacke, nicht aber die der Bremstrommel berücksichtigt, so daß auch hier ein Konstanthalten des Lüftungsspieles nicht ge-,vährleistet «,-erden kann.
Um sämtliche Einflüsse, die eine Veränderung des Lüftungsspieles bei Nachstellvorrichtungen von Fahrzeugbremsen hervorrufen können, zu berücksichtigen und ein konstantes Lüftungsspiel unter allen Betriebsverhältnissen zu erhalten, wird ein als selbsttätige.achstellv orrichtung wirkendes, stufenloses Stangengesperre mit einer Zusatzeinrichtung versehen, die, vom Wärmezustand der Bremsteile beeinflußt, die Verstellung beispielsweise der Klemmreiter zusätzlich beeinflußt. Zu diesem Zweck besteht erfindungsgemäß bei einem in der Bremsbacke liegenden Stangengesperre die Stange aus einem Werkstoff, von größerem Ausdehnungskoeffizienten als dem der Bremstrommel und eventuell -backe hergestellt. Außerdem weist sie an seinem- der Klemmplatte anliegenden Ende eine Führung aus Stahl od. dgl. auf, die gleichzeitig eine Beschädigung des Stangenendes durch die Bremstrommel verhütet.
Um eine schnelle Anpassung der Temperatur der Stange des Gesperres an die der Bremstrommel zu erzielen, weist die Bremsbacke außerdem Rippen, Aussparungen od. dgl. auf, die von allen Teilen der Bremsbacke die Wärme nach der Stange führen.
Infolge größerer Ausdehnung der Stange kommt die letztere bei erhitzter Trommel früher an der Verstellschraube zum Anschlag, und das Bremsbackenspiel bleibt auch in diesem Betriebszustand erhalten.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Mit i ist die im Schnitt dargestellte Bremstrommel bezeichnet. Ihre Bremsbacken 2 und 3 sind in üblicher «eise um den im Bremslialter 4. sitzenden Bolzen 5 schwenkbar gelagert. Zur selbsttätigen Nachstellung des Bremsbackenspieles s dient ein an sich bekanntes Stangengesperre. Die Stange 30 dieses Gesperres ist dabei in der Bremsbacke z in radialer Richtung gelagert.
Ihr inneres, aus der Bremsbache z herausragendes Ende legt sich in der Ruhestellung der Bremsbacken, also bei nicht angezogener Bremse, gegen eine als Anschlag wirkende Verstellschraube 34. Die Klemmplatte 32 des Gesperres mit der Andrückfeder 35 ist so auf der Stange 30 in der Bremsbacke 2 angeordnet, daß die Stange 30 sich in Richtung auf die Verstellschraube 3.4 verschieben läßt, in Richtung gegen den Umfang der Bremstrommel i wird dies aber durch die Klemm-,virkung der Platte 32 verhindert.
Bei eintretender Abnutzung des Bremsbelages wird die Stange 30 somit in Richtung auf die Verstellschraube 34. verschoben, so daß sie beim Loslassen des Bremspedales durch die Feder 37 mit ihrem innenliegenden Ende gegen die als Anschlag wirkende Verstellschraube 34. früher als vorher zur Anlage kommt und damit das Bremsbackenspiel s trotz Abnutzung des Bremsbelages unverändert bleibt.
Um nun zu verhindern, daß das Bremsbackenspiel s bei heißer Trommel größer ist als bei kalter, wird erfindungsgemäß die Stange 3o aus einem Werkstoff von größerem Ausdehnungskoeffizienten als dem der Bremstrommel und -backe hergestellt. Infolgedessen dehnt sich die Stange 30 mehr aus als die sie umgebende Bremsbacke -2, kommt daher früher auf der Verstellschraube 34 zum Anschlag, so daß das Bremsbackenspiel s auch in diesem Betriebszustand unverändert bleibt.
U m ein Einarbeiten der harten Klemmscheibe 32 in die weiche Stange 30 zu verhindern, ist auf die letztere eine Führung 36 aus Stahl od. dgl. geschoben, die gleichzeitig mit ihrem zweckmäßigerweise verstärkten Ende als Anschlag der Stange 30 gegen die Bremstrommel i dient,, um eine Abnutzung der ersteren, 3o, durch die Bremstrommel i zu verhindern. Die Stange 30 kann dabei durch die Führung 36 hindurch bis an die Bremstrommel i ragen. Außerdem kann die Bremsbacke 2 Rippen 38 aufweisen, die einen guten Wärmefluß vom Umfang der Bremsbacke nach der Stange 3o herbeiführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vom Wärmezustand eines Bremsenteiles beeinflußte selbsttätige -Nachstellvorrichtung für den Bremsbackenanschlag von Kraftfahrzeugen mit in der Bremsbacke liegendem Stangengesperre, dadurch gekennzeichnet, daß die in radialer Richtung liegende Stange (3o) des Gesperres aus einem Werkstoff von größerem Ausdehnungskoeffizienten als dem der Bremstrommel (z) besteht.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (3o) an dem der Klemmplatte (32) anliegenden Ende eine Führung (36) aus Stahl od. dgl. für letztere aufweist, die gleichzeitig eine Beschädigung des Stangenendes durch die Bremstrommel (z) verhütet.
3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacken (2, 3) Leitrippen (38) und/ oder Aussparungen aufweisen.