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Anschluß der Hilfsbetriebe einer Dampfspeicherlokomotive mit hohem
Speicherdruck Das Hauptpatent hat eine Dampfspeicherlokomotive mit hohem Speicherdruck
zum Gegenstand, in deren zum Dampfzylinder führenden Leitung eine Drosselvorrichtung
und ein Ausgleichbehälter hintereinandergeschaltet sind. Die Erfindung bezweckt,
die Hilfsbetriebe der Lokomotive (Dampfpfeife, Dampf- oderDruckluftbremse,Lichtmaschine,
Schmierpumpen, Heizung usw.) bei jedem Betriebszustand mit einer genügenden Menge
Dampf von ausreichendem Druck zu versorgen. Bisher wurden bei derartigen Lokomotiven
die Hilfsbetriebe an den Ausgleichsbehälter angeschlossen. Es wurde auch schon vorgeschlagen,
dem Ausgleichbehälter über ein selbsttätiges Hilfsdrosselventil Dampf zuzuführen,
falls der Druck im Ausgleichbehäfter auf einen unter dem normalen Arbeitsdruck der
Lokomotive liegenden Druck absinkt. In diesen I1 üllen besteht nun der Nachteil,
daß ziemlich oft, insbesondere beim Anfahren und bei kurzen Verschubwegen, der Druck
im Aus.gleichbehälter unter dem für die Hilfsbetriebe
erforderlichen
Wert von etwa 3 at absinkt. dadurch ist das jederzeit sichere Arbeiten der Hilfsbetriehe
in Frage gestellt.
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Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß der Verteilerkopf
für die Hilfsbetriebe einerseits über ein selbsttätiges Drosselventil an den Speicherbehälter
und andererseits über ein L`berströmventil, das. auf einen höheren Druck als dem
im Ausgleichbehälter eingestellt ist, an den Ausgleichbehälter angeschlossen ist.
Der Verteiler ist z-,veckmäßigerweise mit dem Ausgleich,behälter durch eine gesonderte
Leitung verbunden, durch welche über ein Rückschlagventil.=danrn Dampf tom Ausgleichbehälter
zum Verteilerkopf strömen kann, wenn der Druck in ersterem höher ist als in letzterem.
Das Überströmventil wird erfindungsgemäß vorteilhaft auf einen Differenzdruck von
etwa 3 at eingestellt. Eine besonders zweckmäßige Anordnung ergibt sich durch die
Vereinigung des Überströmventils mit dem Rückschlagventil in einem Gehäuse.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele von Einrichtungen gemäß
der v orliegenden Erfindung dargestellt, und zwar in Abb. 1 ein Schaltbild, Abb.
2 ein vereinigtes Überström- und Rückschlagzentil und Abb. 3 ein Schaltbild unter
Verwendung des Ventils gemäß Abb. 2.
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Die Abb. i zeigt das grundsätzliche Schaltbild der erfundenen Einrichtung.
Es bezeichnet i die Speichertrommel der Lokomotive, aus welcher der Dampf über eine
Absperrvorrichtung 2 und den hand@,betätigten, als Drossel ausgebildeten Regler
3 entnommen wird. Der Dampf strömt dann über die überhitzerheizfläche 4, in welcher
er durch den Trommelinhalt überhitzt wird, in die Leitung 5 zum Ausgleichbehälter
6. Zwischen dem Ausgleichbehälter 6 und den Dampfzvlindern 7 ist noch eine Absperrvorrichtung;
g angeordnet, die mit dem Regler 3 gemäß einem älteren Vorschlag derart gekuppelt
ist, daß beide gemeinsam geöffnet und geschlossen werden, wobei jedoch die Absperrvorrichtung
8 früher öffnet und später schließt als der Regler 3.
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Die Hilfsbetriebe der Lokomotive sind an den Verteilerkopf 9 mittels
der Absperrventile io angeschlossen und werden durch ein an sich bekanntes selbsttätiges
Druckminderventil i i über die Leitungen 12 und 13 mit Dampf versorgt. Der Kreuzungspunkt
a der Leitung 12 und 13 ist mittels der Leitung 14 über ein überströmventil 15 mit
dem Ausgleichbehälter 6 verbunden. Eine weitere Verbindung des Ausgleichbehälters
6 mit dem Verteilerkopf 9 erfolgt durch die Leitung 16 mit Rückschlag=ventil 17,
welches dann öffnet. R wenn der Druck im Ausgleichbehälter höher f ist als im Verteilerkopf.
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Das Überströmventil i5 wird so eingestellt. daß nur dann Dampf in
den Ausgleichbehälter überströmen kann, wenn der Druck im Verteilerkopf um einen
bestimmten Betrag, z. B. 3 bis 4 at, höher ist als im Ausgleichbehälter; dadurch
wird auch für den Grenzfall des drucklosen Ausgleichbehälters ein genügender Dampfdruck
für die Hilfsbetriebe gesichert. Das selbsttätige- Druckminderventil i i wird nur
so groß bemessen, daß es mit Sicherheit den Dampfbedarf der wichtigen Hilfsbetriebe
decken kann; sein Impulsdruck wird vorteilhaft so eingestellt, daß der Ausgleichbehälter
bei geschlossener Absperrvorrichtung 8 auf einem gewissen Mindestdruck, z. B. 5
at, gehalten wird. In diesem: Falle wird das selbsttätige Druckminderventil i i
auf einen Druck von 8 bis 9 at eingestellt.
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In Abb. 2 ist ein Ventil dargestellt, welches die Wirkung des "Ü'berströmventils
15 und des Rückschlagventils 17 vereinigt und die Anordnung und Rohrführung der
erfundenen Einrichtung wesentlich vereinfacht. Es bezeichnet 18 das Ventilgehäuse,
an das die Leitung 1z vom Druckminderventil ii, die Leitung 13 zum Verteilerkopf
9 und die Leitung 14 zum Ausgleichbehälter 6 angeschlossen sind. Das überströmventil
besteht aus einem Ventilkegel i9, welcher mittels einer Feder 20 belastet ist. Die
Spannung der Feder kann z. B. mittels einer Schließschraube ai eingestellt wer len.
Das ganze Überströmventil ist in den @-s-mtilkegel 22 des I@'uckschlagventils eingebatit;
auch dieser Ventilkegel ist mit einer Feder 24 belastet, um das Ventil in beliebiger
Lage einbauen zu können. Die Spannung lvird so gewählt, daß schon ein geringer Druckunterschied
von z. B. o,5 at den Ventilkegel 22 zum Öffnen bringt.
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Steigt der Druck im oberen Raum a des Ventilgehäuses, welcher wirkungsmäßig
dem Kreuzungspunkt :a der Abb. i entspricht, um einen gewissen Betrag, z. B. 3 bis
4 at, über den Druck in der Leitung 14, so öffnet der Ventilkegel i9 des Übersbrömventils,
und der Dampf strömt über die Bohrungen 23 in die Leitung 14. Steigt dagegen der
Druck in der Leitung 14 über denjenigen im Raum a, so öffnet der Ventilkegel 22
und läßt Dampf aus der Leitung 14 in den Raum ca einströmen. Dieser Fall wird dann
eintreten, wenn die Lokomotive bei geöffnetem Regler mit einem so hohen Ausgleichbehälterdruck
fährt, daß er über dem Impulsdruck des Druckminderventils i i liegt, so daß dieses
geschlossen ist.
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Die Abb. 3 zeigt ein Schaltbild der erfundenen Einrichtung unter Verwendung
des in Abb. 2 dargestellten Ventilgehäuses. Es
gelten sinngemäß
die Bezeichnungen. der beiden vorhergehenden Abbildungen. Die Abbildung zeigt deutlich
die wesentlich vereinfachte Anordnung.
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Ein besonderer Vorteil deir erfundenen Einrichtung liegt danin@, daß
das selbsttätige Druckminderventil nur füT eine sehr kleine Dampfmenge bemessen
zu werden braucht und daher in einfachster Bauart als einssitziges Ventil mit ausreichender
Dichtheit ausgeführt werden kann. Trotzdem ist die Versorgung ,der Hilfsbetriebe
-mit Dampf ausreichenden Druckes jederzeit sichergestellt, und überdies wird der
Ausgleichbehälter 6 selbsttätig auf einen Druck aufgefüllt, welcher den Betrieb
und dass Anfahren sehr erleichtert.