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Durchsichtscheibenhalterung anFahrzeugen, insbesondere Luftfahrzeugen
Es ist bekannt, in Fahrzeugwandungen auswechselbar zu befestigende Scheiben, z.
B. Windschutzscheiben, Fensterscheiben od. dgl., unter Zwischenfügung von um ihre
Ränder herumgestülpten und über sie vorstehenden elastischen Zwischenlagen, gegebenenfalls
bei Verwendung eines Scheibe und Zwischenlage in einer Nut aufnehmenden Rahmens
vom Fahrzeuginnern her gegen eine die Scheibenöffnung umgrenzende Anschlagfläche
der Fahrzeugwandung zu pressen. Es sind auch schon Halterungen für Windschutzscheiben
bekannt, bei denen die elastischen Scheibenhalterungsprofile so ausgestaltet und
in der Fahrzeugwand befestigt sind, daß sie, von außen in den Scheibenrahmen der
Fahrzeugwand eingesetzt, im Gefahrenfalle, z. B. bei Unfällen, Wagenbrand usw.,
zusammen mit der Scheibe von innen herausgedrückt werden können und derart die Scheibenrahmenöffnung
der Fahrzeugwand als Notausgang freigeben.
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Diese bekannten schnell lösbaren Scheibenhalterungen, erfüllen zwar
als Windschutzscheibenhalterung
ihren Zweck, sie eignen sich jedoch
schlecht als Fensterhalterung, beispielsweise für Autobusfahrgasträume oder für
Flugzeuge, da die Gefahr besteht, daß die Halterung bei unbeabsichtigtem Druck gegen
die Scheibe, z. B. beim Durchfahren einer Kurve oder bei Flugzeugen unter dem Einfluß
von Druckunterschieden auf der Innen- und Außenseite, nachgibt und die Scheibe aus
ihrem Rahmen herausfällt. Ein weiterer Mangel der bekannten Scheibenhalterungen
obiger Art besteht darin, daß der die Scheibe in der Fahrzeugwandung sichernde Profilteil
der elastischen Zwischenlage von außen frei zugänglich ist, so daß sich auch ein
Unberufener Zugang in das Fahrzeuginnere verschaffen kann, ohne die Scheibe einschlagen;
zu müssen.
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Bekanntsind ferner auch Scheibenhalterungen, bei denen ein mit den
Scheibenrändern durch Vulkanisieren verbundener, über sie vorstehender Gummirahmen
mit seinem vorstehenden Umfangsteil in der Scheibenöffnung der Fahrzeugwandung festgeklemmt
und im Gefahrenfalle zwecks Schaffung einer Notausstiegsmöglichkeit mittels eines
in das Fahrzeuginnere hineingeführten Aufreißdrahtes herausschneidbar ist. Bei diesen
Scheibenhalterungen ist der Größenunterschied zwischen Scheibe und Scheibenöffnung
lediglich durch den Gummirahmen überbrückt. Dies hat jedoch zur Folge, daß im Falle
eines Überdruckes innerhalb des abgedichteten Raumes, wie er sich bei Flugzeugen,
insbesondere in Höhenkabinen., unweigerlich einstellt, zufolge der Nachgiebigkeit
des Gummirahmens die Scheiben aus dem Scheibenrahmen hinausgedrückt werden und über
die angrenzenden Teile der Flugzeugwandung vorstehen. Solche vorstehenden Teile
bedingen jedoch eine erhebliche Störung der Luftströmung um den Flugzeugkörper herum.
Ein weiterer Nachteil von Scheibenhalterungen der letztgenannten Art besteht darin,
daß bei ihnen die Scheiben nicht auswechselbar bzw. nur durch Zerstörung der Halterung
entfernbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel der bekannten
Einrichtungen zu beseitigen und eine schnell lösbare Scheibenhalterung zu schaffen,
welche nicht nur für erdgebundene, sondern vornehmlich auch für Luftfahrzeuge verwendbar
ist. Dies wird bei einer Scheibenhalterung, bei der in Übereinstimmung mit den bekannten
Scheibenhalterungen die Scheibe mittels einer um ihre Ränder herumgestülpten und
über sie vorstehenden elastischen Zwischenlage durch Pressung zwischen zwei. die
Scheibenöffnung umgrenzenden äußeren und inneren Anschlagflächen des Scheibenrahmens,
von denen zumindest eine eine öffnung von größerer lichter Weite besitzt, als es
den Scheibenabmessungen entspricht, lösbar befestigt ist, erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die elastische Zwischenlage eine Handhabe zum Herausreißen der Zwischenlage
aus ihrem Preßsitz zwischen den genannten Anschlagflächen aufweist. Eine solche
Halterung ist sowohl für Fahrzeug- oder Flugzeugfenster als auch ganz allgemein
für herausnehmbare Wandungsteile, wie Scheiben, Platten usw., vornehmlich auch für
Aussteigöffnungen in Führer- oder Gefechtsständen von Luftfahrzeugen verwendbar
und gibt die 'Möglichkeit, die Scheibe im Bedarfsfalle, z. B. zwecks Reinigung,
Erneuerung, besonders aber bei Gefahr durch eine einzige Handbewegung aus der Fahrzeugwand
zu entfernen. Außerdem ist bei einer solchen Halterung ein Herausfallen oder ungewolltes
Herausdrücken der Scheibe aus ihrem Rahmen mit Sicherheit vermieden.
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Im einzelnen ist die Ausgestaltung zweckmäßig so getroffen, daß die
herausreißbare elastische Zwischenlage um eine über den Scheibenumfang hinausragende,
elastische Umrandung herumgestülpt ist. Dadurch wird erzielt, daß beim Auftreten
eines Druckunterschiedes an der Fahrzeuginnen- und -außenseite lediglich der den
Scheibenrand überdeckende Teil dieser Scheibenumrandung zusätzlich gegen die Anschlagfläche
des Scheibenrahmens gepreßt wird, während die eigentliche Zwischenlage infolge ihrer
Elastizität und derjenigen des über die Scheibe vorstehenden Umrandungsteils von
diesem zusätzlichen Anpreßdruck entlastet bleibt und dabei auch bei erheblichen
Druckunterschieden gleich gut entfernbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die herausreißbare Zwischenlage
an der der Handhabe gegenüberliegenden Umfangsstelle mit der den Scheibenumfang
umfassenden Umrandung verbunden, so daß durch ruckartigen Zug an der Handhabe mit
einem einzigen Handgriff sowohl die Zwischenlage als auch die Scheibenumrandung
aus dem Rahmen herausgezogen werden können. Wird bei dieser Ausgestaltung die elastische
Scheibenumrandung an der Scheibe, beispielsweise durch Anvulkanisieren, befestigt,
so wird bei Betätigung der Handhabe auch die Scheibe selbst mit herausgerissen.
Die erwähnte Verbindung zwischen der elastischen Scheibenumrandung und der herausreißbaren
Zwischenlage wird zweckmäßig lösbar ausgebildet. Dies hat den Vorteil, daß bei eventuellen
Beschädigungen der in die Fahrzeugwandung eingesetzten Scheibe z. B. durch Sprünge,
Kratzer usw. nicht die ganze Scheibenhalterung, sondern durch Lösung der
genannten
Verbindung nur die Scheibe mit der Umrandung ersetzt zu werden braucht.
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Bei Fahrzeugen und insbesondere bei Luftfahrzeugen besteht die Forderung,
vorstehende oder zurückversetzte Wandungsteile möglichst zu vermeiden, da solche
Teile die Strömung um den Fahrzeugkörper beeinträchtigen. Dieser Forderung wird
die Erfindung dadurch gerecht, daß die Scheibe an ihren von der elastischen Umrandung
überdeckten Rändern eine geringere Wandstärke als in ihrem übrigen Teil besitzt
oder gegenüber diesem Teil abgesetzt ist. Infolge dieser Scheibengestaltung schließt
die Scheibe nach ihrem Anpressen an die Fahrzeugwandung mit letzterer bündig ab.
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Im Sinne der Erfindung kann ferner die Scheibe mit ihrer elastischen
Umrandung und der herausreißbaren Zwischenlage in eine besondere Einfassung eingebaut
werden, welche durch an ihr angreifende Feststellmittel gegen den Scheibenrahmen
bzw. die Fahrzeugwandung gepreßt wird. Durch Lösen der Feststellmittel kann derart
die Einfassung samt den eingebauten Teilen leicht herausgenommen werden, ohne die
Handhabe betätigen, zu müssen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich
um Fensterscheibenhalterungen von Fahrzeugen, z. B. Luftfahrzeugen, handelt, deren
Fenster von außen nur schwer zugänglich sind, die aber trotzdem öfters beidseitig
gereinigt werden müssen.
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Um beim Herausnehmen und Einsetzen: der Einfassung in den eigentlichen
Scheibenrahmen der Fahrzeugwandung Beschädigungen des Rahmens durch Abschabungen,
Kratzer usw. zu vermeiden, ist die Einfassung ferner an den dem Scheibenrahmen zugekehrten
Seiten mit Schutzbelägen versehen, die der Einfassung beim Ein- und Ausbau zugleich
als Führung dienen. Sofern diese Schutzbeläge aus Gummi oder einem anderen Werkstoff
mit großem Haftvermögen bestehen, werden sie vorteilhaft mit einem Überzug aus wenig
adhäsivem Stoff versehen. Dadurch ist das Herausnehmen und Einsetzen der Einfassung.
trotz allseitiger Anlage ihrer Schutzbeläge gegen den Scheibenrahmen wesentlich
erleichtert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung als Fensterscheibenhalterung an
Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Abb. i
in schaubildlicher Ansicht eine Fensterscheibe samt Halterung, Abb. 2 einen Schnitt
durch die Fensterscheibenhalterung nach der Linie II-II der Abb. i, Abb. 3 und 4
in schaubildlicher Ansicht Einzelheiten der Halterung nach Abb. i und 2, Abb. 5
den Vorgang des Lösens der Scheibenhalterung und Abb.6 einen Schnitt durch eine
abgeänderte Ausführungsform der Erfindung.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 5 ist an die Fensterscheibe
i eine profilierte Umrandung 2 aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen Werkstoff
befestigt, z. B. anvulkanisiert. Das Profil dieser Umrandung 2 ist so gewählt, daß
es den Rand 3 der Fensterscheibe i zwischen zwei Lippen 4 und 5 erfaßt und mit einem
wulstartig verdickten Randteil 6 über den Umfang der Scheibe i hinausragt. Der Scheibenrand
3 ist dabei nach einer gekrümmten Fläche verjüngt, derart, daß die an ihm anvulkanisierte
Profillippe 4 der elastischen Umrandung 2 die zur Abdichtung der Fensterscheibe
i erforderliche Stärke bzw. Oberflächengestaltung erhalten kann, ohne daß die Fensterscheibe
i gegenüber der ihr als Anschlagfläche dienenden Fahrzeugwandung 7 zurückversetzt
und dadurch die Strömung um die Fahrzeugwandung beeinträchtigt wäre. Über die Scheibenumrandung
2 ist einte profilierte elastische Zwischenlage 8 gestülpt. Diese Zwischenlage umfaßt
mit einer Hohlkehle den Randwulst 6 der Scheibenumrandung 2 und liegt mit einer
die Profillippe 5 überdeckenden Lippe g unter Vorspannung an der Fensterscheibe
i an, während eine zweite kürzere Lippe io der Zwischenlage 8 in den Spalt zwischen
Umrandung 2 und Fahrzeugwand 7 ragt. Zwecks Entlastung dieser Lippe 8 ist die Umrandung
2 derart gestaltet, daß ihr über den Scheibenumfang hinausragender Randwulst 6 über
die Fensterinnenseite vorsteht. Die elastische Zwischenlage 8 selbst ist hinter
die Stirnfläche i .i einer Profilleiste ir' des Fensterrahmens 12 hineingepreßt
und drückt dadurch die Scheibenumrandung 2 mit der Fensterscheibe gegen die Fahrzeugwandung
7. Sie ist in der Mitte oben mit einer als Ouaste ausgebildeten Handhabe 13 versehen
und an der dieser Handhabe gegenüberliegenden Stelle, wie aus Abb. 3 ersichtlich,
mit der elastischen Scheibenumrandung 2 lösbar verbunden.
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Gemäß Abb. 3 ist die Verbindung zwischen Scheibenumrandung 2 und Zwischenlage
8 scharnierartig gestaltet. In die Hohlkehle der Zwischenlage 8 sind zu diesem Zweck
im Abstand voneinander zwei Gummiröhrchen 15, 16 einvulkanisiert, in die zwei Scharnierstifte
17, 18 hineingeschoben sind. Diese Stifte ragen in ihrer Wirkungslage in
die Höhlung 6' des Randwulstes 6 der Umrandung 2, welche im Bereiche der Gummiröhrchen
16, 15 ausgespart ist. Durch Zurückziehen der Stifte 17, 18 in den Zwischenraum
zwischen den beiden Gummiröhrchen 15, i6
ist die Scharnierverbindung
der Teile 2 und 8 lösbar (vgl. Abb. q., Stift 18).
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Soll im Gefahrenfalle die Fensteröffnung in der Fahrzeugwandung 7
zum Notausstieg gemacht werden, so wird durch einfachen ruckartigen Zug an der Handhabe
13 .die Zwischenlage 8 aus ihrem Preßsitz zwischen den Anschlagflächen 7, 11 herausgerissen,
was infolge ihrer eigenen Elastizität und derjenigen der Umrandung 2 ohne weiteres
möglich ist. Die Zwischenlage 8 wird dabei beiderseits der Handhabe 13 bis zur Verbindungsstelle
der Teile :2 und 8 von der Umrandung 2 losgetrennt (Abb. q.) und hebt sodann die
an der Fahrzeugwandung gegebenenfalls noch festhaftende Scheibe i, im Bereiche der
Verbindungsstelle der Teile 2 und 8 beginnend, von der Fensteröffnung ab.
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Die Ausführungsform nach Abb.6 unterscheidet sich von derjenigen gemäß
Abb. i bis 5 nur dadurch, daß die herausreißbare Zwischenlage 8 nicht unmittelbar
im Fensterrahmen 12 sitzt, sondern in eine besondere Metalleinfassung 2o eingesetzt
ist. Gemäß Abb.6 wird somit der Preßsitz der Zwischenlage 8 von der als Anschlagfläche
dienenden Fahrzeugwandung 7 und der als Anschlagfläche dienenden inneren Stirnfläche
2ö der Einfassung 2o gebildet. An dieser Einfassung sind mehrere über den Umfang
der Fassung verteilte Feststellmittel :21 angelenkt, die mit gekrümmten Ansätzen
22 in Öffnungen 23 des Fensterrahmens 12 eingreifen. Die Krümmung dieser Ansätze
22 ist derart beschaffen, daß die Metalleinfassung 2o mit den Teilen 1, 2 und 8
gegen die Fahrzeugwandung 7 gepreßt wird, wenn die Ansätze 22, wie dargestellt,
in die Öffnungen 23 des Fensterrahmens hineingedrückt sind. An der dem Fensterrahmen
12 zugekehrten Seite sind an die Metalleinfassung ao einige über ihren Umfang verteilte
Schutzbeläge 2q. aus Gummi od. dgl. befestigt, welche Beschädigungen des Fensterrahmens
12 beim Ein- und Ausbau der Metalleinfassung 2o mit der Fensterhalterung verhindern
und der Metallfassung zugleich als Führung dienen. Um das Anhaften der Gummibelagstücke
24 an dem Fensterrahmen 12 zu vermeiden und das Einsetzen und Herausnehmen der Metalleinfassung
2o zu erleichtern, sind die Gummibelagstücke 24 mit einem Stoffüberzug 25 versehen.
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Durch Herausklappen der Feststellmittel 21, 22 aus den Öffnungen 23
des Fensterrahmens 12 im Sinne des eingezeichneten Pfeiles ist es möglich, die Metalleinfassung
2o samt den Teilen 1, 2, 8 und 21 aus dem Fensterrahmen 12, beispielsweise zwecks
Reinigung oder Ersatz der Fensterscheibe i, herauszunehmen. Die Freilegung der Fensteröffnung
in der Fahrzeugwandung 7 im Gefahrenfalle erfolgt in der schon beschriebenen Weise.