DE756978C - Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen von stromfuehrenden Leitungen - Google Patents
Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen von stromfuehrenden LeitungenInfo
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- H01G—CAPACITORS; CAPACITORS, RECTIFIERS, DETECTORS, SWITCHING DEVICES, LIGHT-SENSITIVE OR TEMPERATURE-SENSITIVE DEVICES OF THE ELECTROLYTIC TYPE
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Description
Bei vielen Verwendungsgebieten von. elektrischen Kondensatoren, insbesondere in der
Entstörungs-technik, werden Kondensatoren mit geringer Induktivität benötigt.
Bekanntlich, setzt sich die Induktivität
eines Kondensators aus der durch den Wickelkörper bedingten Induktivität und der durch
die Zuleitungen bedingten Induktivität zusammen. Man hat sich nun bemüht, sowohl
die eine als auch die andere für die Wirkungsweise des Kondensators schädliche Induktivität
weitgehend zu verkleinern, indem
man beispielsweise Wickel mit überstehenden Folien, deren herausragende Ränder
durch Verlötung od. dgl. miteinander verbunden sind, anwendete und indem man die Zuleitungen
zu den Belegungen möglichst kurz gestaltete.
Da eine Zuleitung, auch wenn sie noch so kurz ist, immer eine Induktivität darstellt,
die für entsprechend hohe Frequenzen schädlich ist, hat man auch so>lche Ausführungen
hergestellt, bei denen die Induktivität der Zuleitung durch ihre !»sondere Ausgestaltung;
überhaupt vermieden wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Belegung des Kondensators,
die keine Zuleitungsinduktivität besitzen soll, beispielsweise zwei Anschlußorgane zuge-5
ordnet sind, von denen jedes beispielsweise mit dem gleichen Punkt des Belages in Verbindung
steht. Die Anschaltung eines derart aufgebauten Kondensators erfolgt so, daß man die stromführende Leitung, an welche
ίο der Kondensator angeschlossen werden soll,
auftrennt und die Enden der Trennstelle mit den beiden Stromanschlüssen des einen Belages
in Verbindung bringt. In diesem Fall stellen dann die Stromzuführungen von den
Anschlußorganen zur Belegung einen Teil der stromführenden Leitung dar, wobei die Induktivität
dieser Leitungen im Hauptstromkreis liegt und im Kondensatorkreis nicht mehr schädlich wirksam sein kann.
so Die vorstehend beschriebene Köndensatoraufbauweise
hat in jüngster Zeit zu handelsüblichen Formen geführt, welchen allen die Tatsache gemeinsam ist, daß sie ein
an den beiden Enden mit Anschlußorganeri ausgerüstetes Leiterstück enthalten, an
welches die aufgetrennte, zu entstörende Leitung angeschlossen wird, welches im Innern
des Kondensators mit der einen Belegung in unmittelbarer Verbindung steht. Eine Ausfübrungsform
führt beispielsweise über die verlötete Stirnseite eines Wickels ein U-förmig gebogenes Leiterstück, an dessen Schenkeln
die Anschlußvorrichtungen befestigt sind. Eine andere Ausführungsform führt das
Leiterstück längs der Wickelachse, so daß die eine Anschlußvorrichtung oberhalb der
einen Stirnseite und die andere gleichpolige Anschlußvorrichtung unterhalb der anderen
Stirnseite des Wickelkörpers vorgesehen ist, während der Leiter selbst in Höhe der einen
Stirnfläche mit dem einen Belag in unmittelbar leitender Verbindung steht.
Wie sich nun zeigte, sind unter Benutzung
von derartigen Kondensatoren aufgebaute Anordnungen äußerst leistungsfähig und
stellen eine der induktivitätsärmsten Ableitungsglieder
dar. Jedoch läßt sich, die Ausführungsform mit durch die Wickelachse des Kondensators geführtem Leiterstück noch
weiter verbessern, wenn man von folgender Überlegung ausgeht, die der Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung ist.
Die Induktivität eines Leiters nimmt mit seiner Länge zu und mit.seinem Durchmesser
ab. Für den über den Kondensatorwickel abfließenden
Wechselstrom stellt der Kondensatorwickel mit seinen äußeren Abmessungen
ebenfalle einen Leiter bestimmter Abmessung dar. Unabhängig also von der Ausbildung
der äußeren Stromzuführung und des sog. induktivitätsarmen Wickelaufbaueis hat der
Wickelkörper durch seine Abmessungen einen, wenn auch geringen, so doch aber bestimmten
Einfluß auf die verbleibende Restinduktivität der Gesamtanordnung. Da der Wickelkörper
somit einen Leiter darstellt, der dem anfangs genannten Gesetz unterliegt, ist es also erfindungsigemäß
zweckmäßig, die Abmessungen dieses Wickelkörpers, d. h. die Wickelbreite und den Wickeldurchmesser der gewünschten
Kapazität, entsprechend so zu wählen, daß der Scheinwiderstand des Wickels ^ für die abzuleitende
Frequenz am geringsten ist. Man hat es in der Hand, durch Änderung der Wickelbreite
und des Wickeldurcbmessers die verschiedensten Induktivitätswerte zu erreichen.
Dem Gesetz der Induktivität eines gestreckten Leiters' zufolge müßte es demnach am zweckmäßigsten
sein, die Breite b des Wickels möglichst klein gegenüber dem Wickeldurchmesser
d zu machen, so daß theoretisch
— na 0 wird. Diesem Verlangen sind an sich
schon durch die Praxis Grenzen gezogen, wobei
noch hinzukommt, daß bei der in Rede stehenden Bauform noch andere Erscheinungen
auftreten, die dem obengenannten Verhältnis -j eina Grenze setzen. Macht man nämlich
den Durchmesser des Wickels zu groß, dann entsteht eine sog. Querinduktivität, die
sich durch die langen Stromwege vom durchgeführten Mittelleiter bis zu den letzten Windungen
des Wickels über die verlötete Stirnfläche ergeben. Man muß also zwischen der
Wickelbreite b und dem Wickeldurch messer
</ einen Kompromiß schließen, um den geringsten Scheinwiderstand des Kondensators,
der sich nach der Formel
Ll- J-
ergibt, zu erhalten.
Es zeigte sich, daß üblicherweise das Verhältnis der Wickelbreite zum Wickeldurchmesser
ι oder kleiner sein muß. Hierbei kann es eintreten, daß die Wickelabmessungen für
eine gegebene Kapazität zu verkaufsmäßig unmöglichen Formen führen. In diesem Fall
ist es zweckmäßig, die gegebene Kapazität auf mehrere Einzelwickel zu verteilen, von
denen jeder entsprechend der Erfindung aufgebaut ist, und diese mit'dem sie gemeinsam
durchdringenden Leiterstück in einem Gehäuse unterzubringen. Hierbei wird gleichzeitig
noch der Vorteil erreicht, daß die Abschnitte des durchgeführten Leiterstückes, die
zwischen den einzelnen Kapazitäten liegen, als Serieninduktivität wirken, so daß die gesamte
Anordnung für hohe Frequenzen einer Siebkette gleichkommt.
In jenen Fällen, in denen der Innendurchmesser des oder der Wickelkörper größer als
das durchgeführte Leiterstück ist, empfiehlt es sich, diesesi mindestens im Innern der
Wickel aufzuweiten, beispielsweise als Rohr auszugestalten, damit eine unmittelbare Verbindung
mit dem Belag möglich ist. Man kann das Laiterstück an der Verbindungsstelle
auch in Form einer hohlen oder vollen
ίο Scheibe ausbilden, inisbesondere dann eine
volle Scheibe verwenden, wenn es sich mn die Ableitung sehr hoher Frequenzen handelt.
Der Gegenpol dös Kondensators wird ebenso· wie der eine Belag mit dem durchgeführten
Leiter unter Vermeidung einer Verbindungsleitungunmittelbar mit dem Gehäuse verbunden,
welches seinerseits durch Schellen, Flansche od. dgl. mit Erde bzw. einer geerdeten
Apparateplatte in Verbindung gebracht werden kann.
Zur Verbesserung der Wirkung des Konr densatO'Ds kann es in manchen Fällen zweckmäßig
sein, die Induktivität der zu entstörenden Leitung zu erhöhen, beispielsweise dadurch,
daß man in die Leitung eine Drossel einschaltet, wobei es unter Umständen genügt,
die Leitung selbst durch Verlegen in einige Windungen als Drossel auszugestalten.
Durch Einfügung eines Eisenkerns, gegebenenfalls eines Hochfrequenzeisenkerns,
kann die Induktivität dieser.Drossel weiterhin erhöht werden. Die zusätzliche Drossel wird
zweckmäßigerweise mit in dem Gehäuse des Kondensators untergebracht.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein sog. Durchführungskondensator dargestellt, bei
welchem das mit den Anschlußorganen ausgerüstete, mit dem Kondensator eine konstruktive
Einheit bildende Leiterstück mit 26 bezeichnet ist, und dieses steht mit der einen
aus der Stirnseite des Wickelkörpers 27 herausragenden Belegung 28 in unmittelbarer
Verbindung. Der Gegenbelag 29 ist mit dem Gehäuse 30 in gleicher Weise unmittelbar
verbunden.
Erfindungsgemäß soll nun die Anordnung so· getroffen werden, daß die durch die Abmessungen
des Widkelkörpers 27 gegebene Induktivität und damit ihr Scheinwiderstand
für die abzuleitende Frequenz am geringsten ist. Ein solcher Kondensator könnte eine Ausgestaltung
erhalten, wie sie in der Fig. 2 dargestellt ist, wobei der Wickelkörper einen
größeren Durchmesser und eine geringere Breite erhalten hat. Der durchgeführte Leiter
31 steht mit dem Belag 32 in Verbindung.
Da der Kondensator nach Fig. 2 eine verkaufstechnisch ungünstige Form besitzt, ist
es zweckmäßig, die gegebene Kapazität in
5u mehreren Einzelwickeln unterzubringen, von denen jeder nach dem Kennzeichen der
Erfindung ausgeführt ist, und diese Wickel parallel in einem gemeinsamen Gehäuse unterzubringen,
so wie es die Fig. 3 zeigt, bei welcher eine gegebene Kapazität in drei Wickeln 43, 44, 45 untergebracht ist. Das
durchgeführte Leiterstück 42 steht mit den entsprechenden Belegungen unmittelbar in
Verbindung, während die Gegenbelegungen mit dem alle Wickel gemeinsam umschließenden
Gehäuse 46 verbunden sind.
In jenen Fällen, in denen der geringste Scheinwiderstand des Kondensators bei einer
solchen Ausgestaltung erzielt wird, bei welcher der Irmendurchmesser des Wickels
wesentlich größer als der Durchmesser des durchgeführten Leiterstückes ist, empfiehlt es
sich, das Leiterstück mindestens an den durch den Wickeilkörper geführten Stellen so weit
aufzuweiten, beispielsweise als Rohr auszubilden, daß es dem Innendurchmesser des
Wickels entspricht. Eine solche Anordnung ist in Fig. 4 dargestellt, bei welcher der
durchgeführte Leiter 33 im Innern des Wickelkörpers 35 als Rohr 36 ausgebildet ist.
Mit diesem Rohr steht der Innenbelag 37 unmittelbar in Verbindung, während der Gegenbelag wiederum mit dem Gehäuse 34
verbunden ist.
Da es im wesentlichen darauf ankommt, den Punkt, an dem die abzuleitende Wechselspannung
über den Kondensator abfließt, während die Nutzspannung weiter über das durchgeführte Leiterstück fließt, der in der
Fig. 5 mit 38 bezeichnet ist, unmittelbar auf die eine Belegung des Kondensators zu verlegen,
kann bei Kondensatoren mit großem Innendurchmesser auch eine Anordnung, wie sie die Fig. 5 zeigt, benutzt werden. In
diesem Fall ist der Leiter 39 an der mit dem Wickelkörper 40 kontaktgebenden Stelle zu
einer hohlen oder vollen Scheibe 41 aufgeweitet, beispielsweise, wenn eis sich um ein
Kabel handelt, auifgespleißt.
In der Fig. 6 schließlich ist gezeigt, wie in dem Gehäuse 61 unmittelbar über Men Kondensatorkörper
60 eine zusätzliche Induktivität vorgesehen iist, die durch einige Windungen
der · stromführenden Leitung 62 erzielt werden kann.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen, vorzugsweise von Störspannungen, von stromführenden Leitungen, bei welcher ein elektrischer Kondensator mit einem durch seine Längsachse geführten und mit einer Belegung in Verbindung stehenden, mit ihm eine konstruktive Einheit bildenden Leiterstück in die aufgetrennte stromführendeLeitung eingeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen des Wickelkörpers, d. h. seine Breite und sein Durchmesser, der gewünschten Kapazität entsprechend so gewählt werden, daß sein Scheinwiderstand für die abzuleitenden Frequenzen am geringsten ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, *iaß das Verhältnis der Wickelbreite zum Wickeldurchmesser ι oder kleiner ist.
- 3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise größere Kapazitäten aus mehreren einzelnen Wickelkörpern, die parallel in dem gleichen Gehäuse untergebracht sind, bestehen.
- 4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei größerem Innendurchmesser des Wickels das stromführende Leiterstück mindestens im Innern des Wickels als Rohr ausgebildet ist.
- 5. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das stromführende Leiterstück bis zur Verbindungsstelle mit dem Belag z. B. in Form einer hohlen oder vollen Scheibe aufgeweitet ist.
- 6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenpol des Kondensators unmittelbar mit dem Gehäuse verbunden ist.
- 7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse Schellen, Flansche oder Membranen od. dgl. vorgesehen sind, die mit Erde bzw. der geerdeten Tragplatte in Verbindung gebracht werden.
- 8. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse des Kondensators eine luft- oder eisengefüllte Induktivität, die vom Strom •durchflössen wird, untergebracht ist.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Französische Patentschriften Nr. 587 008, 758651, 801 269, 811 891;schweizerische Patentschriften Xr. 179 875,183785. 131 919;
deutsche Patentschriften Nr. 479 368,517834, 604366;britische Patentschriften Nr. 398 624,439665;
österreichische Patentschriften Nr. 14 884.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5364 8.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES129677D DE756978C (de) | 1937-11-25 | 1937-11-25 | Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen von stromfuehrenden Leitungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DES129677D DE756978C (de) | 1937-11-25 | 1937-11-25 | Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen von stromfuehrenden Leitungen |
Publications (1)
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DE756978C true DE756978C (de) | 1952-08-21 |
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ID=7538209
Family Applications (1)
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DES129677D Expired DE756978C (de) | 1937-11-25 | 1937-11-25 | Anordnung zur Ableitung von Wechselspannungen von stromfuehrenden Leitungen |
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DE (1) | DE756978C (de) |
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