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Einrichtung; insbesondere tragbare Einrichtung zur Prüfung elektrischer
Geräte Im Hauptpatent 700 107 ist eine vorzugsweise tragbare Einrichtung zum Prüfen
eleXktrischer Geräte, z. B. elektrischer Handwerkzeuge, beschrieben, die besonderes
im Betriebszustand geprüft werden sollen, wobei ein dreipoliges Leitungssystem mit
einem Nulleiter für den Anschluß an zwei-oder deeipolige Geräte mit Schutzleiter
oder ohne einen. solchen vorgesehen ist und zwischen den Prüfling und den Netzanschluß
ein Schutzrelais geschaltet ist sowie ein künstlicher Schutzleiter angeordnet ist,
der durch einen Schalter oder eine Taste unterbrechen und an ein Potentiometer angelegt
werden kann. Die Untersuchung der Prüflinge kann mittels eines solchen Gerätes während
des Betriebes vorgenommen werden und erstreckt sich auf eine Prüfung auf Windungsschluß,
auf den Schutzleiter und in gewissem Umfang auf die Größe des Gehäuseschlosses.
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Die Erfindung hetrifft eine weitere Ausgestaltung und Verbesserung
des im Hauptpatent beschriebenen Prüfgerätes und besteht
darin,
daß als Glimmlampe eine Indikatorglimmröhre zur Anwendung gelangt, die eine in Abhängigkeit
von der Größe des Isolationsstromes der zu prüfenden Einrichtung sich ändernde,
auf einer Skala ablesbare Bedeckung hat. Für die Steuerung der Glimmröhre ist eine
Triode verwendet, deren negative Gitterspaanung derart eingestellt ist, daß sie
gewöhnlich als Anodengleichrichter, bei Aussteuerung jedoch als Einweggleichrichter
arbeitet. Die für die Triodensperrung be nötigte Gleichspanaung wird einem Gleichrichter,
vorzugsweise einem Trockeugleichrichter, über einem Widerstand entnommen, der zwecks
Einstellung der Gittervorspannung der Triode bzw. Eichung der Glimmröhre als Potentiometer
ausgebilder ist. Diese Einrichtung erweist sich als zweckmäßig im Hinblick auf Spannungsabweichungen
des Netzes und mit Rücksicht darauf, daß die Indikatorglimmröhre oder einzelne Zubehörteile
ausgewechselt werden können und dann die ganze Meßeinrichtung neu eingestellt werden
muß. Das geschieht mit dem Potentiometer in höchst einfacher und zuverläslsiger
Weise. Der Eichstrolmkreis für die Glimmröhre ist über einen Ruhekontakt der Prüftaste
geführt, und an dieser ist auch ein Arbeitskontakt für das Einschalten des Meßstromkreises
angeordnet. Der Meßstrom wird außerdem über die Auslösespule des Schutzrelais geführt,
damit das Prüfgerät bei sehr kleinen Isol ationswi derständen bzw. großen Isolationsströmen
nicht beschädigt wird.
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Weitere Einzelheiten seien an Hand der Zeichnung beschrieben, die
ein Schaltungsbeispiel zur Darstellung bringt.
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Die drei Phasen eines Drehstromnetzes sind mit r, s, t bezeichnet,
und das Prüfgerät wird an dieses Netz mittels des Schützes 11 angeschlossen. Mit
10 ist das als Hainisch-Riedl-Schalter ausgeführte Schutzrelais bezeichnet, dessen
Hauptkontakte in der Schließlage durch eine von der Spule 12 bei tätigte Klinke
gehalten und bei Auslösung durch eine Feder geöffnet werden. Eine Prüfung des Relais
erfolgt mittels der Prüftaste 13, die die Relaisspule über den Widerstand 18 einschaltet.
Die Steckdosen für den Anschluß der Prüflinge sind mit 7, 8 und 9 bezeichnet. Eine
Prüfplatte I6, an die auch ein Prüfleiter angeschlossen sein kann, dient zum Drauflegen
des Prüflings. Der Umschalter 30 dient dazu die Prüfschaltung auf jede einzelne
Phase erstrecken zu können. Die beiden Prüftasten sind mit 24 und 26 be; zeichnet
und die Indikatorglimmröhre mit 44.
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Neben der Röhre 44 ist eine Skala 45 ange geben, an der das Meßergebnis
des Isolationswiderstandes des. Prüflings abgelesen werden kann. Für die Steuerung
der Glimmröhre 44 wird eine Triode 35 benutzt, die mit Hilfe einer negativen Gittervorspannung
so eingestellt ist, daß sie als Anodengleichrichter arbeitet. Der Anodenruhestrom
der Triode wird dadurch sehr klein, und es ergibt sich nur eine geringe Vorbedeckung
der Indikatorglimmrölire. Wird die Triode ausgesteuert, so arbeitet sie als Einweggleichrichter.
An der Anode des Rohres 35 und damit auch an der Glimmröhre 44 tritt nur Gleichspannung
auf, was für die Bedeckung der Glimmröhre günstiger ist. Eine besondere Gleichrichterröhre
wird hierdurch eingespart und die Betriebssicherheit des Gerätes erhöht.
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Das Sperren der Triole geschieht mittels einer Gleichspannung, die
über einen Selentrockengleichrichter 39 einem Netztransformator 40 entnommen wird.
Der Tranformator 40 ist außerdem angezapft zwecks Erzielung eines Abgriffes für
die Heizung der Röhre. Die Gleichspannung wird von einem Potentiometer 38 abgegriffen,
geht über einen Siebwiderstand 37, wird durch einen Kondensator 36 geglättet und
schließlich über die Sekundärwicklung eines Niederfrequenztransformators 33 an das
Gitter der Triode 35 geführt.
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Der zu messende Isolationsstrom des zu prüfenden Gerätes wird von
der Platte I6 über die Kontakte 4 der Taste 26, die Kontakte 2 der Taste 24, die
Auslösespule I2 des Schutzrelais I0, die Kontakte 3 der Taste 24 und den Widerstand
32 an die untere Klelmme des Transformators 33 geführt. Die Einschaltung der Relaisspule
12 in den Meßkreis bewirkt, daß bei geringen Isolationswiderständen eine Abschaltung
erfolgt und daher eine Beschädigung des Prüfgerätes vermieden wird. Der an dem Widerstand
32 auftretende Spannungsabfall wird auf die Primärwicklung des Transformators 33
gekoppelt.
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Die Spannung am Sekundärkreis des Transformators 33 wird durch Einfügen
eines Kondensators 34 angehoben, und der primäre Kopplungswiderstand wird wesentlich
verkleinert. Durch den Transformator 33 wird der negativen Gi ttergleichvorspannu
ng eine Wechsel spannung überlagert, mit deren einer Halbwelle die negative Vorspannung
vergrößert und das Rohr 35 noch weiter gesperrt wird, während mit der anderen Halbwelle
die negative Vorspannung verringert wird und ein vergrößerter Anodenstrom durch
das Rohr fließen kann. Die Bedeckung der Glimmröhre wird durch die Größe des durch
die Triode 35 fließenden Stromes bestimmt.
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Mit der Größenänderung des Isolationsstromes ändert sich die Größe
des Anoden stromes der Triode und damit die Bedeckung
der Glilmmröhlre.
Die vorhandene Vorbedeckung der Gl immröhre bei gesperrter Triode wird durch Einfügung
einer Gegenkopplung über einen Kondensator 36 beseitigt.
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Die Glimmröhre wird mittels einer Hilfselektrode über den Widerstand
41 mit einer Wechselspannung vorgezündet.
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Schwankungen der Netzspannung und Abweichungen, die durch Auswechseln
einzelner Zubehörteile entstehen, können zu einer falschen Anzeige des Isolationswiderstandes
an der Glimmröhre führen, und das Gerät ist aus diesem Grunde mit einer Eicheinrichtung
38 versehen, die es ermöglicht, vor Inbetriebnahme des Prüfgerätes eine genaue Einstellung
zu erzielen. Mit dem Ruhekontakt 5 der Taste 24 wird ein Eichwiderstand 43 auf eine
Phase geschaltet Mit dem Potentiometer 38 wird die Gittervorspannung der Triole
35 so eingestellt, daß die Glimmröhre die höchste Marke an der Skala 45, z. B. 600
kQ, anzeigt. Bei Betätigung der Taste 24 erfolgt eine Unterbrechung des Eichstromkreises,
und die Bedeckung der Glimmröhre verschwindet alsdann, um einer Bedeckung in Abhängigkeit
von der Größe des Isolationsstromes der auf der Platte I6 liegenden Prüflinge Raum
zu geben. Mit dem Eichstromkreis lassen sich sämtliche Streuungen der auswechselbaren
Teile ausgleichen, holme das Gerät einer umständlichen Neueichung unterziehen zu
müssen.
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Vor Inbetriebnahme des Prüfgerätes werden die Schalter 10 und 11
geschlossen. Die Prüftaste 13 wird betätigt, und es wird dadurch festgestellt, ob
der Schalter 10 in Ordnung ist. Danach ist die Glimmröhre 44 durch Drehen am Potentiometer
38 einzustellen.
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Der Umschalter 30 ist bei Einphasenprüfung in die Schaltstellung r
zu bringen und bei Dreiphasenprüfung in allen drei Schaltstellunten r, s und t zu
prüfen. Damit ist das Prüfgerät betriebsbereit.
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Hat der Prüfling unmittelbaren GehäuJseschluß, so wird über den Ruhekontakt
4. der Taste 26 und den Ruhekontakt I der Taste 24 ein Stromkreis zum Nulleiter
geschlossen und damit zwangsläufig die magnetische Auslösung des Gerätschutzschalters
11 bewirkt.
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Bei Phasenschluß spricht der Schutzschalter 11 sofort an. Der Prüfling
ist dann in jedem Fall unbrauchbar.
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Im Anschluß hieran wird der Schutzleiter geprüft. Hierzu wird die
Taste 26 gedrückt und damit der Widerstand 28 über den Arbeitskontakt 5 an das Netz
angeschlossen und eine entsprechende, Teilspannung von diesem Widerstand abgegriffen,
die an die Schutzleiterkontakte der Steckdosen 8 und 9 geführt wird. Ist der Schutzleiter
des Prüflings in Ordnung, so fließt die Teilspannung über den Schutzleiter und das
Gehäuse zur Prüfplatte und von dort über den Kontakt 2 der Taste 26 zur Auslösespule
des Hainisch-Riedl-Schalters 10. Dieser Schalter wird abgeschaltet, wenn seine Spule
mit der Teilspannung erregt wird. Damit ist die Schutzleiterp rüfung beendet.
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Bei Prüfung des Gehäuseschlusses und Isolationswiderstandes wird
die Taste 24 gedrückt. Der Ruhekontakt I wird geöffnet, und der Isolationsstrom
des Prüflings fließt über den Ruhekontakt 4 der Taste 26, den Arbeitskontakt 2 der
Taste 24, die Auslösespule des Hainisch-Riedl-Schalters@ IO, den Arbeitskontakt
3 der Taste 24 zum Transformator 33 und dem Widerstand 32. Über den Transformator
und die weiteren zwischen diesem und der Glimmröhre 44 eingeschalteten Teile bedeckt
stich die Glimmröhre in Abhängigkeit von der Größe des Isolationsstromes. Reicht
die Bedeckung der Glimmröhre in den oberen Bereich der auf der Skala 45 stark ausgezogenen
und z. B. 650 bis 6oo kQ betragenden Teilung hinein, so ist der Isolationswiderstand
schlecht und der Prüfling unbrauchbar. Der erwähnte Bereich auf der Skala kann zweckmäßig
rot angelegt sein. und die kleinste Bedeckung der Glimmröhre. liegt etwa bei 750
k#.