DE743389C - Verwendung hochporoeser Isolierformstuecke fuer die Zwecke der Hochfrequenztechnik - Google Patents

Description

• Verwendung hochpöröser Isolierformstücke für die Zwecke der Hochfrequenztechnik DieErfindung bezieht sich auf Isolierformstücke für die Zwecke der Hochfrequenztechnik. Grundsätzlich wird angestrebt, die Isolierung möglichst kapazitätsarm und mit geringen dielektrischen Verlusten auszubilden. Die bekannten Isolierstoffe, gleichgültig ob organisch oder anorganisch, genügen diesen Forderungen nicht in ausreichendem Maße, da entweder ihre Dielektrizitätskonstante oder ihr Verlustfaktor zu groß ist.
• Erfindungsgemäß werden die geschilderten Nachteile beseitigt durch die Verwendung hochporöser, mindestens 50 Volumprozent Porosität aufweisender Isolierstoffe für die Herstellung von, kapazitätsarmen Isolierformstücken für die Zwecke der Hochfrequenztechnik. Die Kapazität solcher Isolierformstücke nimmt mit zunehmender Porosität ab, in entsprechender Weise vermindern sich die dielektrischen Verluste des trockenen Isolierformstückes. Als Isolierstoffe kommen sowohl hochporöse Naturstoffe, wie beispielsweise Meerschaum, als äuch , hochporöse Kunststoffe, wie beispielsweise keramische Massen, in Frage.
• Es ist bereits bekannt, elektrische Isolierformstücke aus porösem Werkstoff herzustellen. Derartige Formteile finden vorwiegend in der Elektrowärmetechnik Anwendung mit Rücksicht auf ihre :große Temperaturwechselbeständigkeit. Man hat auch Isolatoren aus dichten Stoffen in der Starkstromtechnik durch Isolierteile aus porösen Stoffen ersetzt, deren Porenräume nachträglich durch Irnprägnierung mit anderen Isoliermitteln ausgefüllt wurden. In der Elektrowärmetechnik spielt die Kapazität der verwendeten Gebilde überhaupt keine Rolle. In der Starkstromtechnik verbietet sich die Verwendung poröser Stoffe als solche mit Rücksicht auf die geringe Spannungsfestigkeit der Lufträume, welche aus diesem Grunde nachträglich beseitigt werden müssen. Es fehlte jedoch bisher an der Erkenntnis, daß poröse Isolierstoffe infdlge der geringeren stofflichen Raumerfüllung eine vergleichsweise kleinere Dielektrizitätskonstante, als dem Stoff als solchen eigen ist, aufweisen und hierdurch eine besondere Eignung für solche Isolierzwecke erhalten, bei denen eine kleine Kapazität der Isolierformteile erwünscht ist.
• Vorteilhaft werden dabei zum Schutz gegen chemische oder atmosphärische Einflüsse ,die Außenflächen der Isolierformstücke mit organischen; Stoffen, beispielsweise Lacken oder mit einer Glasur oder Emaille überzogen, wobei die Überzugsm,assen so tief in die Isolierformstücke eindringen können, daß auch bei etwa notwendig werdender Nacharbeit der Außenflächen der Abschluß des Inneren der Isolierformstücke erhalten bleibt. Es gibt eine größere Anzahl hochporöser Naturstoffe, beispielsweise Meerschaum, Bimsstein, Traß, die zu Isolierformstücken verarbeitet werden können indem man in an-. sich bekannter Weise die Formstücke aus= dem vollen @IateriaJ herausarbeitet. Aucb, die in der Keramik üblichen Verfahren finden; zweckmäßig Anwendung. Dabei sind den rohen Massen in reichlichen Mengen Ausbrennstoffe in Pulverform in an sich bekannter Weise beizumengen, z. B. Kohlepulver, Holzmehl. Auf alle Fälle ist eine solche Porosität anzustreben, daß das Porenvolumen mindestens 5o0/0 des Gesamtvolumens des fertigen Formstückes beträgt.
• Wie Versuche gezeigt haben, läßt sich die Dielektrizitätskonstante von Isolierstoffen, deren Dielektrizitätskonstante in dichtem Zustand 6 beträgt, bei einem Porenvolumen von 6o0/,, auf einen Wert zwischen 1,5 und 2 herunterbringen. Der Verlustwinkel des Materials im trockenen Zustand nimmt entsprechend ab. Man erhält also bei Verwendung solcher hochporösen Stoffe Isolierformstücke mit elektrisch außerordentlich günstigen Eigenschaften für die Zwecke der Hochfrequenztechnik.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung hochporöser, mindestens So Volumprozent Porosität aufweisender Isolierstoffe für die Herstellung von kapazitätsarmen Isolierformstücken für die Zwecke der Hochfrequenztechnik. a.. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Er tei-,lüngsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften..... Nr. 419 771; 382 530, 375 378, 294 758, 294 182; britische Patentschriften..... Nr. 334 840, 227 22t1.; USA.-Patentschriften ..... Nr. 1859 390, 1 583463. »Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie« 1924, S.22o/2:28, »Journal Americ. Ceram_ . Soc.-" 1932, S. 234; E. Schwandt: »Keramische Ptaustoffe für die Hoch requenztechnik«. Leipzig, 1933, S. 70; H. W. Turner und 1-L M. Hobart: »Die Isolierung elektrischer Maschinen«. Berlin 19o6, Seiten 115 bis 117; W. Espe und M. Knoll: »Werkstoffkunde der Hochvakuumtechnik«. 1936, S.205 bis 2o9.