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Einrichtung zur fortlaufenden Messung des Druckes in uneröffneten
Blutgefäßen o. dgl. Es ist bekannt, daß die Messung des Druckes in uneröffneten
Blutgefäßen o. dgl. in der Weise erfolgen kann, daß dem iin Innern des Gefäßes herrschenden
Druck mittels einer aufgelegten, mit Luft oder Flüssigkeit gefüllten 1'elotte das
Gleichgewicht gehalten und dann der Druck in der Pelotte gemessen wird. Auch die
fortlaufende Messung und Aufschrift des Druckes kann auf diese Weise erfolgen, wenn
dafür gesorgt ist, daß der Innendruck der Pelotte sich dauernd selbsttätig dem zu
messenden Gefäßinnendruck angleicht.
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Bei einer unter der Bezeichnung Pelotte mit nachlaufendem Druck bekannten
Einrichtung dieser Art (Zeitschrift für Biologie, Bd. ioo, S. 186 bis 239 und 251
bis 259) ist der Flüssigkeitspelotte eine besondere starre Druckkammer zugeordnet,
die durch eine Mernbran in einen mit Flüssigkeit und einen mit Druckluft gefüllten
Raum unterteilt, mit ihrem Flüssigkeitsraum mit der Pelottenflüssigleeit gekoppelt
und mit einer Steuerung der Zu- und Ableitung für die Druckluft durch die Membran
ausgerüstet ist. Jede infolge Änderung des Gefäßinnendruckes auftretende Volumenänderung
des Gefäßes wird bei dieser Einrichtung über die Pelotte und den mit Flüssigkeit
gefüllten Teil der Druckkammer auf die Membran übertragen und bewirkt, je nachdem
ob es sich um eine Volumenvergrößerung oder um eine Volumenverkleinerung handelt,
eine Öffnung der Druckluftzuleitung oder Druckluftableitung und damit eine der Volumenänderung
des Gefäßes entsprechende Vergrößerung oder Verkleinerung des Luftdruckes in der
Druckkammer. Diese Druckluftänderung wirkt über die Membran und den Flüssigkeitsraum
der Druckkammer auf die Pelotte zurück, so daß der Pelottendruclc schon kurze Zeit
nach der Änderung des Gefäßinnendruckes diesem angeglichen wird.
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Die Brauchbarkeit dieser bekannten Einrichtung hängt in starkem Maße
von der Geschwindigkeit ab, mit der der Druckangleich zwischen Gefäß und Pelotte
erfolgt. Man hat
deshalb beim Bau der bekannten. Einrichtung alles
vermieden. was eine Verringerung der Geschwindigkeit der Druckangleichung zur Folge
haben könnte. Insbesondere hat man darauf geachtet, daß möglichst geringe träge
;Massen gesteuert werden müssen. So hat man schon bei der bekannten Einrichtung
die Flüssigkeitsmenge und die Luftmenge der Druckkammer so klein wie möglich gehalten
und bei der Gestaltung der in den luftgekühlten Raum eingebauten, durch die Membran
betätigten Steuerorgane für die Zu- und Ableitung der Druckluft auf größte Einfachheit
und geringes Gewicht geachtet. Trotzdem, ist es bisher nur gelungen, die Einrichtung
fier die fortlaufende Messung und Aufschrift verhältnismäßig langsamer Druckschwankungen
brauchbar zu machen. Mittels der bekannten Einrichtung können lediglich solche Blutdruckschwankungen
aufgeschrieben werden, die in bezug auf die Geschwindigkeit ihres Ablaufes etwa
siebenmal langsamer erfolgen als die pulsatoricchen Schwankungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Einrichtung
so weit zu verbessern, daß sie auch die schnellen pulsatorischen Schwankungen registriert.
Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck die. Arbeitsweise der Einrichtung und in
Verbindung hiermit ihr Zusammenbau grundlegend abgeändert. Bei der Einrichtung,
nach der Erfindung ist der Druckluftraum der Druckkammer nicht mehr mit ruhender
Druckluft gefüllt, sondern wird dauernd von einem Luftstrom durchströmt, der hinsichtlich
seiner Stärke lediglich durch Verändern der Einlaß- oder Auslaßdüse des Druckluftraumes
durch die Membran gesteuert wird. Außerdem ist die Druckkammer mit der Pelotte zusammengebaut
und nicht mehr wie bei der bekannten Einrichtung räumlich von der Pelotte getrennt
und durch einen Schlauch mit ihr verbunden.
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Die Verwendung eines dauernden L uftstromes an Stelle ruhender Druckluft,
die schon an sich vorteilhaft ist, weil sich durch eine Änderung der Stärke des
Luftstromes der Luftdruck in der Druckkammer erheblich schneller ändern läßt als
durch öffnen eines Eimaß- oder Auslaßventils für die ruhende Druckluft, wirkt sich
im vorliegenden Fall ganz besonders günstig aus, weil die Steuerung der Stärke des
Luftstromes zwecks Vergrößerung oder Verkleinerung des Luftdruckes in der Kammer
mittels einer einzigen regelbaren Düse (Einlaß- oder Auslaßdüse) erfolgt. Die Druckkammer
kann nämlich erheblich kleiner gehalten werden als bei der bekannten Einrichtung,
bei der in dieser Kammer sowohl ein regelbares Einlaß- als auch ein regelbares Auslaßventil
untergebracht sind. Da die Geschwindigkeit des Druckangleiches der Größe der Druckluftkammer
direkt proportional ist, ist das von entscheidendem Vorteil. Hinzu kommt, daß die
Verkleinerung des mit Luft gefüllten Teiles der Druckkammer es ermöglicht, die Druckkammer
unmittelbar mit der Pelotte zusammenzubauen, so daß der Schlauch, der bei der bekannten
Einrichtung die Pelotte mit der entfernt davon angeordneten Druckkammer verbindet
und dessen Flüssigkeitsinhalt die Flüssigkeit der Druckkammer mit der Pelottenflüssigkeit
koppelt, fortfällt. Dadurch wird aber wieder die Flüssigkeitsmenge der Einrichtung,
die einen großen Teil der trägen Masse ausmacht, erlieblich verringert, was ebenfalls
eine starke Vergrößerung der Geschwindigkeit des Druckangleiches bewirkt.
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Diese gemäß der Erfindung angewendeten Maßnahmen setzen die Geschwindigkeit
des Druckangleiches zwischen Gefäß und Pelotte so weit herauf, daß die Einrichtung
auch sehr schnelle pulsatorische Schwankungen des Blutdruckes zu messen und aufzuschreiben
gestattet.
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Weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung werden im nachfolgenden
an Hand des in den Fig. i und 2 veranschaulichten Ausführungsbeispieles der Einrichtung
gemäß der Erfindung erläutert.
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Fig. i zeigt einen Teil einer Einrichtung zur fortlaufenden Messung
und Aufschrift des menschlichen Blutdruckes in der arteria radiales in schematischer
Darstellung in eineue Längsschnitt, und Fig.2 veranschaulicht die gleiche Einrichtung
in einem Querschnitt.
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Die Einrichtung, soweit sie in den Figuren dargestellt ist, besteht
aus der um den Unterarm des Patienten herumzulegenden, die Pelotte enthaltenden
Manschette i, der mit der Manschette zusammengebauten Druckkammer 2 und der Verbindungsleitung
3 zu"' Drucklufterzeuger oder zur Preßluftflasche und zur Registriereinrichtung.
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Die Manschette besteht außen aus Segelleinwand. An ihrer der Oberfläche
des Arme zugekehrten Innenfläche befindet sich der flüssigkeitsgefüllte Pelottenhohlraurn
4, der durch die spannungslose Gummimembran nach dem Arm zu abgegrenzt ist. Dieser
Pelottenhohlraum ist ein Teil des mit Flüssigkeit gefüllten Raumes, der in den Figuren
schraffiert hervorgehoben ist. Zwischen der aus Segelleinwand bestehenden äußeren
Umhüllung der Manschette i und dein mit Flüssigkeit gefüllten spaltförmigen Pelottenlio111raum.4
befinden sich mehrere Lagen eines mit Paraffin getränkten Flanellstoffes, so daß
die ganze Manschette eine Gesamtdicke von etwa 6 bis 8 mm hat. Zwischen den paraffingetränkten
Lagen dieses Flanellstoffes liegt
über die ganze Flächenausdehnung
der Manschette das elektrische Heizgitter B. Es wurde in der Weise hergestellt,
daß ein elektrischer Widerstandsdraht auf beiden Seiten eines Leinwandstoffes von
der Flächengröße der Pelotte aufgenäht wurde. Der flüssigkeitsgefüllte, spaltförmige
Pelottenhohlraum q. ist durch die dünne Gummiplatte 9 gegen die paraffingetränkten
Flanellstofflagen abgegrenzt, so daß sich also die Flüssigkeit in einem durch Gummiwände
nach allen Seiten abgegrenzten spaltförmigen Hohlraum befindet. Die äußeren .Ränder
dieses Hohlraumes sind dort, wo die Gummiplatte g und die spannungslose Gummimembran
5 zusammenstoßen. Die Ränder beider Gummiplatten sind dort verklebt und vulkanisiert.
Im ganzen ist der spaltförmige Pelottenhohlraum .4 derart in der Manschette i gelagert,
daß er gleichsam von unten her in diese versenkt ist und die spannungslose Gummimembran
5 mit ihrer Ebene die unterste Begrenzungsebene der gesamten Manschette bildet.
Das in die paraffingetränkten Flanellstofflagen der Manschette i hineingelegte elektrische
Heizgitter 8 hat außerhalb der Manschette zwei Stromanschlüsse und kann von der
gewöhnlichen Lichtleitung aus geheizt werden. Hierdurch wird das Paraffin im Flanellstoff
weich bzw. flüssig, und die ganze Manschette läßt sich dann weich um den Arm herumlegen.
Sie schmiegt sich so der individuell jeweils wechselnden Form des Armes sehr vollkommen
an. In weichem Zustand wird die Manschette auf der Dorsalseite des Armes durch Verschnüren
zusammengezogen, so daß sie sich, ehe das Paraffin im Flanellstoff wieder erstarrt,
ohne Zwischenraum der besonderen Form der Armoberfläche angepaßt hat. Die Verschnürung
auf der Armdorsalseite erfolgt in gleicher Weise, wie man einen Schuh. zuschnürt.
In Fig. z sind am unteren Ende der Pelottenränder zwei derartige Schnürhaken r;
und 18 schematisch dargestellt. Zwischen diesen verläuft das Schnürband nach Befestigung
der Pelotte auf dem Arm. Die Schnürhaken, von denen auf beiden Seiten des unteren
Pelottenrandes in der Längsrichtung der ganzen Manschette je zehn vorhanden sind,
sind nicht direkt in der Segelleinwand befestigt, die außen die Manschette umgibt,
sondern sie sind auf den etwa 3 bis d. min dicken Lederstreifen io und ii befestigt,
die ihrerseits wieder an den äußeren Rändern auf der Segelleinwand der Pelotte aufgenäht
sind. Hierdurch wird erreicht, daß, wenn die Manschette um den Arm herumgelegt und
zugeschnürt ist, die Verbindungsschnüre zwischen den Haken frei in der Luft liegen
und so die Dorsalseite des Unterarmes überbrücken. Sie liegen also nicht auf der
Haut des Unterarmes auf, was zur Folge hat, daß die dorsalen Venen des Unterarmes
von dem Abschluß der Pelotte auf der Dorsälseite des Armes nicht komprimiert werden.
Der Blutrückstrom aus der Hand und dem Unterarm ist so auch dann noch weitgehend
möglich, wenn der ganze übrige Teil dieser Manschette fest angegossen denUnterarm
umschließt. Fürlänger dauernde Versuche hat man hiermit den bemerkenswerten Vorteil,
daß keine hochgradige Stauung des Blutes in der Hand auftreten kann, da immer noch
ein venöser Kollakteralkreislauf sich ausbilden kann.
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Demnach liegt der spaltförmige Pelottenhohlraum q., sofern die Manschette
i auf dem Arm befestigt ist, nach Abkühlung der Manschette und nach Erstarren des
Paraffins zwischen der Oberfläche, des Armes einerseits und der starr gewordenen
äußeren Schicht der Manschette anderseits. Hierdurch wurde erreicht, daß dieser
Teil des flüssigkeitsgefüllten Raumes, der als spaltförmiger Pelottenhohlraum der
individuell wechselnden Form der Armoberfläche anliegen muß, außer in Richtung zur
Armoberfläche praktisch vollkommen starr begrenzt ist. Hierdurch sind zwei Forderungen,
die an diesen Teil des flüssigkeitsgefüllten Raumes gestellt werden müssen, erfüllt.
Erstens liegt die ganze Manschette, die in weichem Zustand bei geschmolzenem Paraffin
angelegt wird, dem Unterarm und insbesondere- seiner volaren Fläche wirklich genau
an. Zwischen der spannungslosen Gummimembran, die den Pelottenhohlraum nach unten
abgrenzt, und der Armoberfläche. besteht so unabhängig von der wechselnden Form
des Unterarmes bei verschiedenen Personen kein Zwischenraum oder Spalt. Für jeden
Arm sitzt die Manschette nach dem Erstarren wie angegossen, denn sie ist tatsächlich
an jeden Arm angegossen. Durch das zwischenraumfreie Anliegen der Manschette am
Arm kann es nicht dazu kommen, daß Flüssigkeitsverschiebungen im Raum 6 der Druckkammer,
wie sie durch Übertragung von der Arterie 1a her statthaben, in einer anderen Richtung
erfolgen als in der gewünschten, nämlich in Richtung zur Membran 13, die
den Raum 6 gegen den Luftraum 7 abgrenzt. Zweitens ist erreicht, daß der Volumselastizitätsmodul
des Pelottenhohlraumes q. infolge der festen Wandbegrenzung durch erstarrtes Paraffin
möglichst hoch ist. Bei den gegebenen Druckwerten, die in diesem Raum als Schwankungen
des Blutdruckes vorkommen und die zwischen 6o und zoo mm Hg liegen, ist der Volumselastizitätsmodul
praktisch unendlich groß.
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Die beschriebene Manschette hat gegenüber den bekannten mit einer
Pelotte ausgerüsteten Manschetten für den praktischen Gebrauch
des
Blutdruckapparates den wesentlichen urteil. dali sie viel leichter einwandfrei anzulegen
ist. Für die Druckübertragung selbst stellt sie deshalb eine wesentliche Verbesserung
dar, weil sie die bestmögliche Anpassung an die Form des Armes mit einem möglichst
hohen Volumselastizitä tsmodul des Pelottenhohlraunies vereint.
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Wenn die -Manschette nach Beendigung des Versuches wieder vom Arm
abgenommen jc-crdeii soll. «wird durch neuerliches elektrisches Heizen des Heizgitters.
S das Para.fli@i. das sich in den Flanellstofflagen der -Manschette befindet, wieder
verflüssigt und die Verschnürung auf der Dorsalseite des Unterarmes gelöst. Die
nunmehr wieder weich gewordene Manschette kann leicht vom Arme ab-,gehoben werden.
Es soll noch bemerkt werden, daß nicht Paraffin allein, sondern paraffingetränkter
Stoff deshalb verwendet wird, damit sich das Paraffin in geschmolzenem Zustand nicht
an einer Stelle der Manschette ininelt und dort zusammenläuft, während es -in anderen
Stellen, wo es gleichfalls nötig wäre, fehlt. Infolge der Durchtränkung von Flanellstofflagen
mit Paraffin wird auch in geschmolzenem Zustand das Paraffin infolge der Kapillarität
über die ganze Manschettenfläche gleichmäßig verteilt festgehalten.
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Aus dein spaltförmigen Pelottenhohlraum -1 füllet der kurze Rohrstutzen
14 mit der Flüssigkeit j,5 in den flüssigkeitsgefüllten Raum 6 der Druckkammer.
Dadurch, daß ini Gegensatz zu der bekannten Einrichtung die Verhindung des Pelottenhohlraumes
.i mit dem Raum h kurzgehalten ist, wurde für die Registrierung rascher Schwankungen
des Blutdruckes eine «wesentliche Verbesserung in dynamischer Hinsicht erzielt.
Der Rohrstutzen 1d. ist in den Boden der zylindrischen Druckkammer 2 eingeschraubt.
Gegen den spaltförmigen Pelottenhohlraurn d. ist der flüssigkeitsdichte Abschluß
des Rohrstutzens dadurch hergestellt, daß der Rohrstutzen an seinem unteren Ende
einen Flansch trägt, der von unten nach oben fest gegen die Gummiplatte 9 gepreßt
wird. Beim Einschrauben des Rohrstutzens in den Boden der zylindrischen Druckkammer
:2 kommt dieses zylindrischen dadurch zustande, daß der außen um den Rohrstutzen
14 herumliegende Metallring 16 die Gegenkraft liefert, so daß die Gummiplatte 9
zwischen diesen Metallring ilnd den Flansch des Rohrstutzens gepreit wird. Der Raum
fi der zylindrischen Druckhammer haf 2o inin lichte Weite. Seine Höhe beträgt vom
Boden bis zur Membran io inm. Die -Membran i3, «-elche den oberen Abschluß des Raumes
6 herstellt und diesen mit Glycerin gefüllten Raum vom Luftraum 7 abrenzt. ist flüssigkeitsdicht
zwischen Ringen aus Blei an ihren Rändern geklemmt. Sowohl atn oberen als auch am
unteren Ende cle Zylinders, der die Druckkammer 2 bildet, sind außen Flanschen angedreht,
zwischen denen die Bleidichtungsringe liegen. Zwischen den Bleidichtungsringen liegen
die Ränder de: kreisrunden Membran. Durch Schrauben ig können diese Ringe aneinandergepreßt
werden. Die Membran kann aus Glimmer. Celluloid oder Stahl bestehen.
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Der Raum 7 ist oben mit dein Deckel 2 i-erschlossen, der sich abschrauben
läßt. Ein Gummidichtungsring verbürgt die Dichtigl:eit, wenn der Zylinder durch
den Deckel verschlossen ist. Aus der Mitte des Deckels 21 führt ein Rohr 2 1 nach
oben. An dieses wird der Schlauch 3 angeschlossen, der durch ein T-Stück die Verbindung
einerseits zur Preßluftflasche oder zum Drucklufterzeuger, anderseits zur Registrierkapsel
herstellt, durch welche die Druckschwankungen aufgeschrieben werden. Seitlich ist
in die Wand der Druckkammer 2 ein Rohr 22 eingelötet. l n diesem Rohr befindet sich
der längere Hebelarm eines doppelarmigen Hebels, der bei -23
seinen Drehpunkt
in einem Spitzenlager hat. Der kürzere Hebelarm reicht von diesem Drehpunkt bis
in die Mitte des Raumes 7 und ist durch den Stab 2d., der mit seinem unteren Ende
mit der Mitte der Membran verschraubt ist, mit der Membran verbunden. Die Verbindung
zwischen dem Stab 2d. und dem Ende des kurzen Hebelarmes erfolgt durch das Spitzenlager
2,5. Jede Bewegung der llenibranmitte nach oben oder unten bewirkt eine gleichsinnige
Mitbewegung des kurzen Hebelarmes.
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An dem der Druckkammer 2 abgewandten Ende des Rohres 22 befinden sich
in denn kurzen rohrförmigen Querstück 26 die Auslaßdüse für die Druckluft und die
eigentliche Luftauslaßöffnung 29. Die Düse besteht aus den beiden gleichachsig ineinander
gelagerten Zylindern 2; und 28, die eng aneinander anliegen und mit je zwei
einander gegenüberliegenden achsparallelen Schlitzen versehe» sind und von denen
der äußere um seine Acli#e leicht drehbar gelagert ist, während der innere, an sich
ebenfalls drehbare, durch eine Verschraubung o. dgl. festgehalten wird. An dem äußeren
Zylinder ist die Fahne 3o angebracht, die durch den Ausschnitt 31 iln O_ueistüCk
26 hindurchragt und mit dem langen Hebelarm gelenkig verbunden ist. Jede Bewegung
des Hebels wird also auf den äußeren Zylinder übertragen und bewirkt ein Verdrehen
dieses Zylinders gegenüber dein feststehenden Zylinder. Die Ruhestellung des äußeren
Zylinders, die aus Fig. i ersichtlich ist, ist derart, daß er die Schlitze in dein
inneren Zylinder teilweise verdeckt. Jede
Verdreliung des äußeren
Zylinders bewirkt somit eine Veränderung der Größe der für den Luftdurchtritt freien
Schlitze in den beiden Zylinderwandungen.
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Der Luftstrom, durch den die Druckangleichung zwischen den drei Räumen
.I, 6 .und bewirkt ' wird, nimmt_ folgenden Weg: Von dem Drucklüfterzeuger oder
der Preßluftflasche durch das Rohr 3, durch das Rohr a 1 in den Raum 7 hinein, von
dort durch das seitlich angesetzte Rohr 22 und die Düse 2;, 28 ins Freie. Durch
Pfeile, die in Fig. i eingezeichnet sind, ist dieser Weg des Luftstromes gekennzeichnet.
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Wenn der Luftstrom durch die Anordnung hindurchgeht und bei der Aus.laßdüse
in der gleichen Zeit dieselbe Luftmenge abströmt, wie von seiten des Drucklufterzeugers
oder der Preßluftflasche zuströmt, dann hat der Luftdruck im Raum 7 eine konstante
Größe. Wenn die Auslaßdüse mehr verschlossen wird, so daß weniger Luft abströmt
als zuströmt. dann entsteht ein Stau, und es steigt der Druck iin Luftraum. Wird
die Auslaßdüse w eher geöffnet, so daß jetzt mehr Luft abströmt als zuströmt, dann
sinkt der Luftdruck im Raum 7. Die stärkere Öffnung bzw. der stärkere Verschluß
dieserDüse wird aber bewirkt durch Bewegungen des langen Hebelarmes. EineDrucksteigertmg
im flüssigkeitsgefüllten Raum welche die Membran 13 nach oben treibt, bewirkt also
über den doppelarmigen Hebel eine Verkleinerung der Düsenöffnung, eine Erhöhung
des Strömungswiderstandes und damit einen Stau im luftgefüllten Raum 7. Umgekehrt
bewirkt eine Ausbauchung der Membran 13 nach unten eine Vergrößerung der Düsenöffnung
und damit eine Herabsetzung jenes Strömungswiderstandes, den die Luft beim Ausströmen
aus der Düse zu überwinden hat. Da jetzt mehr Luft abströmt, - als von der Preßluftflasche
her zuströmt, muß der Druck im Raumö 7 und in allen mit diesem verbundenen lufterfüllten
-Nebenräumen, z. B. auch in der Registrierkapsel, sinken. So wird also die Stärke
des Luftstromes von den Bewegungen der -Membran 13 bzw. von dein Druck im Raum 6
beherrscht, also der Luftstrom durch die Druckschwankungen firn Raum 6 gesteuert.
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Diese Steuerung der Stärke des Luftstromes kann an sich auch durch
Regulierung der Größe einer Einlaßdüse erfolgen. Man kann also die regelbare Düse
am Ausgang des Druckluftraumes 7 durch eine regelbare Düse am Eingang dieses Raumes
ersetzen. Ein Stau und eine Steigerung des Druckes im Druckluftraum treten in diesem
Falle dann ein, wenn die Einlaßdüse weiter geöffnet wird. Es strömt dann von der
Preßluftflasche mehr Luft zu, als durch die konstante Luftauslaßöffnung abströmt.
Wird die üfF-nung- der Einlaßdüse verkleinert, so, strömt mehr Luft ab, als von
der Preßluftflasche zuströmt, und der Druck im Raum 7 sinkt. Da sich der Luftstrom
an jener Düse leichter steuern läßt, an der die kleinere Luftdruckdifferenz besteht,
ist es im vorliegenden Fall vorteilhaft, eine regelbare Auslaßdüse zu benutzen.
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Auch regelbare Düsen anderer Bauart, als im vorstehenden beschrieben,
können beim Gegenstand der Erfindung verwendet werden. Man muß jedoch immer darauf
bedacht sein, daß Düsen benutzt werden, die eine schnelle Veränderung der Stärke
des Luftstromes ermöglichen, ohne zu Störströmungen Anlaß zu geben. In dieser Hinsicht
hat sich die beim Ausführungsbeispiel benutzte Düse bestens bewährt.
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Zur Aufschrift der Druckschwankungen kann eine Franksche Registrierkapsel
verwendet werden, die durch einen Schlauch mit einem Ende des Rohres 3 verbunden
wird.
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Bezüglich der Luftzuführung aus der Preßluftfla'sche sei noch erwähnt,
daß der Betriebsdruck der Einrichtung z. B. 1,4. Atm. betragen und durch ein Reduzierventil
an der Preßluftflasche hergestellt und konstant erhalten werden kann. Die Konstanz
dieses Betriebsdruckes ist für das gleichmäßige Funktionieren des Apparates eine
sehr wesentliche Voraussetzung. L m über die, Verstellmöglichl.eit. die ein Reduzierventil
bereits gibt, noch eine weitere Feinregulierung der Luftzufuhr zum Apparat zu haben,
kann in den Schlauch, der die Luft aus dem Reduzierventil zum Rohr 3 führt, noch
ein besonderes Drosselventil eingeschaltet sein. Dieses Drosselventil kann nach
demselben bekannten Prinzip konstruiert sein, nach dem die gewöhnlichen Reduzierventile
gebaut sind, die z. B. an Sauerstoffflaschen verwendet werden.