DE732782C

DE732782C - Verfahren zur Vermeidung von Dynamik- und Klangverzerrungen bei Gegentakt-Niederfrequenzverstaerkeren in B-Schaltung

Info

Publication number: DE732782C
Application number: DESCH104738D
Authority: DE
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG
Priority date: 1934-05-02
Filing date: 1934-07-21
Publication date: 1943-03-11

Description

Verfahren zur Vermeidung von Dynamik- und Klangverzerrungen bei Gegentakt-Niederfrequenzverstärkern in B-Schaltung Die'- B-Verstärkerschaltung wird hauptsächlich aus dem Grunde des höheren Wirkungsgrades gegenüber der A-Verstärkerschaltung ,angewendet. Ein Nachteil der B-Schaltung liegt jedoch in den durch die Kennlinienkrümmung hervorgerufenen Dynamik-und Klangverzerrungen. Es sind schon Schaltungen bekanntgeworden, die @es erlauben, die Klangverzerrungen einzuschränken. Zu diesem Zweck wurde Vorsorge getroffen, daß der Arbeitspunkt stets im mittleren Knickpunkt der Kennlinien liegt. Dadurch werden die Verzerrungen zwar etwas kleiner, doch bleibt besonders bei hoher Anodenspannung noch ein störender Rest. Bei einer anderen Schaltung wurde die Verschiebung des Arbeitspunktes, wie sie durch schwankende Anodenspannung ,auftritt, durch Steuerung der Gittervorspannung oder der Anodenspannung ausgeglichen. Alle diese Schaltungen konnten jedoch nicht restlos befriedigen, da eine hohe Verzerrungsfreiheit bei gleichzeitig großem Wirkungsgrad nur durch mehrere Maßnahmen erzielt werden kann.
Bei Gegentakt-B-Verstärkern, bei denen in an sich bekannter Weise in Abhängigkeit von der mittleren Amplitudenschwankung mittels einer Regelspannung gleichzeitig Anodenspannung und Gittervorspannung der Gegentaktröhre derart verschoben wird, daß möglichst volle Spannungsausnutzung stattfindet, erfolgt erfindungsgemäß die Beeinflussung der Gittervorspannung nichtlinear, um die durch die Kennlinienkrümmung der Röhren bedingten Verzerrungen zu kompensieren. Bei derartigen niederfrequenten Schaltungen sind für die Beeinflussung der Gittervorspannung und der Anodenspannung je ein getrennter Gleichrichter erforderlich, indem im Kreis für die Gewinnung der Regelspannung zur Beeinflussung der Gitt:ervorspannung ein nichtlineares Element vorgesehen ist.
Zur Erklärung mögen die Abb. i bis y dienen. Die ideal zusammengesetzte Kennlinie eines B-Verstärkers in Gegentaktschaltung hat die in Abb. i dargestellte Form!. Die Steilheit dieser Kennlinie ist nach Ab@b. 2 eine Gerade. -In Abb.3 ist ein Beispiel für Amplitudenschwankungen, wie sie bei Sprechströmen auftreten, angegeben. Die Umgrenzungslinie stellt den Verlauf der Anodengleichspannung bei einem bestimmten Ruhewert dar. .
Der wirkliche Verlauf der Kennlinie in ,einem B-Gegentaktverstärker hat die in Abb. q. gezeigte Form. Durch solche Kenn= limenformen können bei kleinen Steueramplituden starke Dynamik- und Klangverzerrungen auftreten. Um nun derartige Dynamik- und Klangverzerrungen herabzusetzen, wird gemäß der Erfindung die Steuerung der Gittergleichspannung nach einer nichtlinearen Form derart vorgenommen werden, daß durch sie die durch die Krümmung der Kennlinie hervorgerufenen Verzerrungen kompensiert werden. Durch eine solche Gittervorspannungsregulierung hat jede Steueramplitude der Tonfrequenz praktisch einen anderen Arbeitspunkt auf der Krümmung der betreffenden Kennli*ie. Diese Entzerrung hat den Vorzug, daß dieselbe im B-Verstärk er selbst vorgenommen wird.
In der beiliegenden Abb. 5 ist ein Schaltungsbeispiel zur Durchführung des .Erfindungsgedankens gezeigt.
Die Gegentaktröhren sind mit R bezeichnet. Die Tonfrequenzen werden :einerseits über den Transformator T1 in bekannter Weise den Gegentaktröhren direkt gitterseitig zugeführt, andererseits über einen Verstärker V der Steueranordnung, durch welche sowohl die Gitterspannung als auch die Anodenspannung beeinflußt wird. N ist ein nichtlinear arbeitender Verstärker, der gemäß obigem zur Kompensierung der Krümmung der Kennlinien der Röhren R dient. An den Ausgang des nichtlinearen Verstärkers schließt sich ein Gleichrichter G1 an, der über ein Abflachglied A1 (Kettenanordnung) die Gittervorspannung steuert. Am Ausgang von V liegt ein weiterer Gleichrichter G.. durch den die Anodenspannung gesteuert wird. Im dargestellten Falle ist daran gedacht, die Anodenspannung aus dem Wechselstromnetz mit Hilfe eines ;gittergesteuerten Gleichrichters GL zu entnehmen. Durch den Gleichrichter G. erfolgt in diesem Falle die Steuerung des Gitters von GL. Die gesteuerte Anodenspannung wird dann über ein Abflachglied A2 des Anodenkreises der Gegentaktanordnung zugeführt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vermeidung von Klangverzerrungen bei einem Gegentakt-Niederfrequenzverstärker in B-Schaltung, bei dem in Abhängigkeit von der mittleren Amplitudenschwankung mittels durch Gleichrichtung einer von der Eingangsspannung abgeleiteten Spannung gewonnener Regelspannungen gleichzeitig Anodenspannung und Gittervorspannungder Gegentaktröhren derart verschoben werden, daß möglichst volle Spannungsausnutzung stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflussung der Gitterspannung derart nichtlinear erfolgt, daß sie die durch die Krümmung der Kennlinie der Verstärkerröhren bedingten Verzerrungen kompensiert, indem für die Beeinflussung der Gittervorspannung und der Anodenspannung je ein getrennter Gleichrichter und in dem Kreis für die Gerinnung der Regelspannung 'zur Beeinflussung der Gittervorspannung ein nichtlineares Element vorgesehen sind.