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Verfahren zur' Herstellung von Drucken und Buntätzdrucken mit Beizenfarbstoffen
auf Seide Es wurde gefunden, daß man einwandfreie Drucke und Ätzdrucke mit Beizenfarbstoffen
auf Naturseide erhält, wenn man Druckpasten auf die Ware druckt, die neben dem Farbstoff
ein Chromsalz einer niederen Fettsäure ohne Beimengungen von mineralsauren Chromsalzen,
in denen Chrom mittelbar oder unmittelbar an Mineralsäure gebunden ist, ein lösliches
Salz einer organischen, nicht zur Metallkomplexbildung befähigten Carbonsäure, das
mit dem Farbstoff keine schwer löslichen Salze bildet, und eine chromkomplexbildende
organische Carbonsäure oder ein lösliches Salz einer derartigen Säure enthalten,
trocknet, kurze Zeit dämpft und, wie üblich, fertigmacht.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren zur Verwendung kommenden löslichen
Salze von organischen, nicht zur Metallkomplexbildung befähigten Carbonsäuren, die
mit den Farbstoffen keine schwer löslichen Salze bilden, können sich von niederen
Fettsäuren, aromatischen, isocyklischen, heterocyklischen oder gemischt aromatisch-aliphatischen
Carbonsäuren ableiten. Über die zur Verwendung kommenden Chromsalze niederer Fettsäuren
ohne Beimengungen von mineralsauren Chromsalzen vgl. Patent 683 952.
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Die chromkomplexbildenden organischen Carbonsäuren können sowohl der
aliphatischen als auch der aromatischen Reihe angehören. Sie müssen befähigt sein,
mit Chrom innere Metallkomplexsalze zu bilden. Demzufolge sind für das vorliegende
Verfahren folgende Säuren besonders geeignet: Oxyessigsäure, Aminoessigsäure, Milchsäure,
Oxalsäure, Weinsäure, Citronensäure, Glykolsäure, Salicylsäure, Anthränilsäure,
Mandelsäure, Phthalsäure. Es ist gleichgültig, ob man die Säuren als solche oder
in Form von geeigneten löslichen Salzen verwendet.
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Nach den aus den Patentschriften 623 939 und 631
923 bekannten Verfahren kann auf Seide ein weicher Griff der bedruckten Stellen
bei kurzer Dämpfdauer nur dann erreicht werden, wenn der Druckpaste noch eine gewisse
Menge Harnstoff zugefügt wird. Nach dem vorliegenden Verfahren erhält man auch ohne
den Zusatz von Harnstoff bei kurzer
Dämpfdauer eine sehr gute Fixierung
des Farbstoffes und gleichzeitig einen weichen Griff der bedruckten Stellen der
Faser.
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Es ist selbstverständlich, daß bei dem vorliegenden Verfahren in gewissen
Fällen auch Harnstoff oder ein Gemisch von Harnstoff', Phenol und einem flüssigen,
über roo" siedenden Alkohol mit Vorteil mitverwendet werden kann, besonders, wenn
es sich um die Verwendung von schwer löslichen Farbstoffel handelt. Man erhält in
diesem Falle tiefere Drucke als nach dem bekannten Verfahren.
Beispiele |
z - 3 4 5 |
Farbstoff gemäß Beispiel i der Patentschrift 6o1 718 (grün)
..... 30 - - - |
Farbstoff gemäß Beispiel i der Patentschrift 431
264 (rot) ....... - I 30 - - - |
Farbstoff gemäß Beispiel i der Patentschrift 456 234 (braunorange)
-- i -- 30 -- - |
Farbstoff gemäß Beispiel i der Patentschrift 534 325 (blau)
...... - i - - 6o - |
Chromocitronin R (siehe Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, |
Nr. 431) (gelb) ...........................................
- -- - - 30 |
Wasser .................................................. 298
'313 i305 275 313 |
Gummi arabicum i: i ..................................... 6oo
6oo @6oo 6oo hoo |
Chromacetat (35°, Cr.O..), frei von mineralsaurem Chrom
...... 12 12 12 12 12 |
N atriumformiat ............................................
30 30 30 30 30 |
Milchsäure 5o°/alg ........................................
30 - - - - |
Oxalsäure krist. ..........................................
- . 15 - - - |
Salicylsäure............................................... |
23 23 15 |
- i ooo Teile |
Es wird auf Naturseide gedruckt, getrocknet, zweimal 8 Minuten im Mather-Platt gedämpft
und hernach zuerst kalt, dann bei 35 bis 4o° C gewaschen.
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An Stelle der genannten Carbonsäuren können auch deren lösliche Salze,
wie Natrillmsalze, Kaliumsalze, .,#mmoniumsalze, verwendet werden.
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Es werden die nachfolgenden ßuntä tzpasten hergestellt:
Beispiele |
ti ; |
Chromorhodin BR (siehe Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Nr. 878) |
(rot) ........................................................
30 -- |
'-Hodernviolett (siehe Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage,
Nr. i oo7) |
(violett) ................... , ...............................
- 30 |
Wasser ........................................................
238 238 |
Gummi arabicum i:i...........................................
450 .150 |
Chromacetat (35°,'o Cr.O;;), frei von mineralsaurem Chrom...........
12 12 |
Natriumformiat.................................................
30 30 |
Glykolsaures Natrium ...........................................
40 40 |
Rongalit CW (vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Band
Z, Seite |
296).........................................................
Zoo 200 |
i ooo Teile |
Es wird auf Naturseide, die mit einem ätzbaren Farbstoff vorgefärbt worden ist,
gedruckt, getrocknet, zweimal 8 Minuten im Mather-Platt gedämpft, darauf kalt durch
ein Bad gezogen, das 4g, Wasserstoffsuperoxydlösung 3o°/oig je Liter enthält, und
gespült.
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Man erhält lebhafte Ätzmuster von weicheng Fasergriff.
Beispiel
8 Man bedruckt Naturseide mit der folgenden Druckpaste:
Farbstoff gemäß Beispiel 1 der Pa- |
tentschrift 43126q. (rot) ...... 30 |
Wasser ....................... 26o |
Gummiverdickung 1 : 1 ......... 6oo |
Natriumformiat wasserfrei ...... 35 |
werden heiß gelöst. Nach dem Er- |
kalten wird eingerührt: grünes |
Chromacetat (32°%r203), frei von |
mäneralsaureni Chrom: .......... 15 |
milchsaures Natrium. 6o°%ige Lö- |
sung _ |
........................ 6o |
looo Teile |
Nach dem Trocknen wird zweimal 8 Minuten im Mather-Platt gedämpft, darauf 5 Minuten
in Wasser von 25° C ausgewaschen, abgequetscht und getrocknet.
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Die bedruckten Stellen sind rot gefärbt und zeigen den vollen Glanz
und den weichen Griff der unbedruckten Seide.