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Geschwindigkeitsmeßeinrichtung für Fahrzeuge an Gefällstrecken Zur
genauen Erfassung der Fahrgeschwindigkeit an Gefälistrecken ist die Messung mit
kurzer Meßstrecke durchzuführen, ähnlich wie dies in neuerer Zeit bei der Gzeschwindiglçeitsmessung
an Gefahrstrecken geschieht (vgl. »Der Bahningenieur«, Jæhrgang 1936, Nr. I6 und
17). Da bei der Verwendung einer kurzen Meßstrecke, beispielsweise 75 m, wenn mehrere
solcher Meßstrecken sich in verhältnismäßig kleinem Abstand folgen, die letzten
Zugachsen sich häufig noch auf den heneits befahrenen Meßstrecken befinden werden
und hierdurch keine Störung der Registrierung auftreten darf, ist mit einer Anwendung
der bisherigen Geschwindigkeitsmessung nichts zu erreichen. Es muß deshalb ein neuer
Weg beschritten werden.
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Eine Einrichtung, die eine genaue Messung unter Berücksidhtigung
der obenerwähnten Schwierigkeiten ermöglicht, ist der Gegenstand der Erfindung.
Diese besteht darin, daß für jedes der an sich bei Geschwindigkeitsmießeinrichtungen
mit mehreren hintereinanderliegenden Kontrollstrecken bekannten Halterelais zwei
Kond,ensatoreinrichtungen vorgesehen sind, deren leine, durch einen Widerstand überbrückbar,
dem Haltestromkreis für das Relais und deren andere, durch einen hohen Widerstand
überbrückt, den Schienenkontakten und dem Arbeitsstromkreis des einz.elnen Relais
zugeordnet ist.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung werden die den Schienenkontakten
zugeordn!eten Kondensatoreinrichtungen unmittelbar an die Wicklungen der Elektromagnete
der bekannten
Geschwindigkeitsmeßeinrichtung, also unter Fortfall
zwischengeschalteter Relais, angeschlossen.
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Die Verwendung von Relais mit Zeitver zögerung ist auf dem Gebiete
der Geschwindigkeitsmessung bekannt, jedoch in anderer Ausbildung und mit anderem
Zweck als beim Erfindungsgegenstand. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
erläutert.
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Fig. I stellt eine Gefällstrecke dar, deren Meßbasen g von den Schienenkontakten
S2 5, bzw. S4, Ss bzw. S6, S7 bzw. S8, S9... begrenzt sind. Die beiden weiteren
Kontakte S1 und S10 sind am Anfang und am Ende der Gefällstrecke eingebaut und dienen
zum Anlaufen und Abstellen des Registriergeräts für jede einzelne Zugfahrt über
die Gefällstrecke.
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Fig. 2 zeigt außer dem als bekannt vorausgesetzten druckenden Geschwindigkeitsmesser
0 der deutschen Reichsbahn die für die Gefällstreckenmessung erforderlichen Zusatzeinrichtungen,
und zwar bedeutet Z das auf der Betriebsstelle neben dem Geschwindigkeitsmes ser
G aufgestellte Zusatzgerät.
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; K2, K8... sind im Stromkreis der Schle- -nenkontakte eingebaute
Großkondensatoren; A1, A2, A3... die zu diesen parallel liegenden Hochohmwiderstände.
R1, R2 R3 sind drei Relais mit Doppelwicklungen w1, w2, die in den von den Schienenkontakten
kommenden Leitungen L1, L2, L3 liegen und je einen Schließungskontakt und einen
Umschaltkontakt tragen.
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Wie bereits ausgeführt, dienen der erste und letzte Schienenkontakt
zum Anlaufenlassen und Abstellen des Geschwindigkeitsmesseriaufwerks. Sie liegen
beide an der gleichen Leitung L1. Die Schienenkontakt-o, welche die Anfänge der
Meßstrecken bilden, sind ebenfalls an ein und die gleiche Leitung L2 angeschlossen,
ebenso jene Schienenkontakte, welche das Ende der Meßstrecken bilden an L,-. Die
Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Da im Ruhezustand der im Stromkreis des
Schienenkontaktes S1 liegende Kondensator großer Kapazität K1 über den parallel
gelegten Hochohmwiderstand A1 kurzgeschlossen und somit entladen ist, gelangt bei
Betätigung von Schienenkontakt S1 ein kurzer Stromstoß in das Relais R1 der ZusatzeinrichtungZ
und zieht dessen Anker kurzzeitig an. Durch diese Ankerbewegung wird Kontakts geschlossen,
und ein von der BatterieB ausgehender Strom ladet den Großkondensator H, wobei dieser
Aufladestrom durch die zweite Wicklung w2 des Relais R1 fließt und den Ankeranzug
verlängert. Durch entsprechenden Abgleich der Größe des Kondensators, der Relaiswicklung
und der Federspannung des Relais ist dafür gesorgt, daß bei mehrfacher Kontaktgabe
von Schienenkontakt S1 das Relais R1 nicht mehrmals, sondern nur einmal zum Ansprechen
kommen kann. Es könnten sowieso nur eine zweite oder eventuell noch eine dritte
Kontaktgabe Stromstöße aussenden, da mögliche weitere Kontaktgaben von Schienenkontakt
Sj durch den nunmehr aufgeladenen Kontdensat;r hv' gesperrt werden. Gleichzeitig
mit dem Schließen von Kontakt a des Relais R1 wird über den ebenfalls geschlossenen
Kontakt c ein Strom in den Auslöseeiektromagnet des Geschwindigkeitsmessers gesandt
und hierdurch kommt dessen Uhrwerk zum Anlaufen. Wenn nach Beendigung der Ladung
des KondensatorsH der Ladestrom in der Relaiswicklunge, aufhört, fällt der Relaisanker
ab.
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Kontakt b wird geschlossen, der Kondensator Jl über Widerstand F entladen,
und damit wird erreicht, daß, wenn bei Befahren des Schienenkontakts S10 das Relais
R1 erneut erregt wird, auch die Ladung von H und damit das Zustandekommen des Haltestroms
in der Relaiswicklung w2 erneut möglich wird.
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Beim Befahren von SchienenkontaktS2 und später bei So, So, S8, wird,
wie bei Relais R1 beschrieben, das Relais R2 erregt. Auch hier tritt durch zusätzliche
Ladung von II und Ladestrom in w2 eine entsprechende Verlängerung des Ankeranzugs
ein. Über den nun geschlossenen Kontakt c wird der Kupplungsmagnet des Geschwindigkeitsmessers
erregt und dadurch das Typenrad desselben mit dem Kilometeraufdruck in Bewegung
gesetzt.
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Dieses dreht sich so lange weiter, bis durch die KontaktgabeS3 am
Ende der ersten Meß strecke und später für die weiteren Meßstrecken durch Kontakt
S5, 57, Sg das Relais R3 erregt wird, welches über seinenKontakt c den Druckmagnet
des Geschwindigkeitsmessers betätigt und somit die Registrierung der auf dieser
Meßstrecke gefahrenen Zuggeschwindigkeit vornimmt. Auch bei diesem Relais R3 kommt
in der für Relais R1 beschriebenen Weise der den Ankerzug verlängernde Haltestrom
und auch die Entladung von Kondensator H zustande.
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Auf die für den Papiertransport erforderliche Einrichtung sowie die
sonstigen Nebeneinrichtungen ist nicht eingegangen, da sie nichts mit dem erfinderischen
Grundgedanken bei der geschilderten Geschwindigkeitsmessung zu tun haben.