DE724757C - Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen

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DE724757C
DE724757C DEI67072D DEI0067072D DE724757C DE 724757 C DE724757 C DE 724757C DE I67072 D DEI67072 D DE I67072D DE I0067072 D DEI0067072 D DE I0067072D DE 724757 C DE724757 C DE 724757C
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DE
Germany
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parts
mixture
diazoketones
solution
diazomethane
Prior art date
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Expired
Application number
DEI67072D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Bernd Eistert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C245/00Compounds containing chains of at least two nitrogen atoms with at least one nitrogen-to-nitrogen multiple bond
    • C07C245/12Diazo compounds, i.e. compounds having the free valencies of >N2 groups attached to the same carbon atom
    • C07C245/14Diazo compounds, i.e. compounds having the free valencies of >N2 groups attached to the same carbon atom having diazo groups bound to acyclic carbon atoms of a carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen Diazoltetone lassen sich bekanntlich in einfachster Weise durch Acylierung von Diazomethan und seinen Homologen herstellen. Man ist bisher so verfahren, daß man Carbonsäurehalogenide oder -anhydride in Lösungen überschüssigen Diazomethans eintrug, wobei nach den Gleichungen
    R- CO -Hal+ CH2N2 r R- CO -CHNl -E- HHal (z)
    bzw.
    (R-CO)20 + CH2N2 r R-CO-CHN2 + HOOC-R
    HHal + CH2N2 r N2 -@- CH3 Hal (2)
    bzw.
    R- COOH + CH2 N2 r N2 + R -.COOCH3
    insgesamt z Mol Diazomethan verbraucht werden (R bedeutet einen beliebigen organischen Rest). Das Arbeiten mit großen Mengen Diazomethanlösung ist umständlich und wegen der Giftigkeit und Explosivität des Diazomethans nicht unbedenklich.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Diazoketone in technisch sehr einfacher Weise herstellen kann, wenn man Carbonsäurehalogenide bzw. -anhydride zugleich mit N-Nitrosoalkylaminoverbindungen auf Alkohole in Gegenwart alkoholunlöslicher, alkalisch reagierender Substanzen einwirken läßt.
  • Dabei bildet sich aus der N-Nitrosoalkylaminoverbindung, z. B. Nitrosornethylurethan, und dem Alkohol, z. B. Methanol, in an sich bekannter Weise Diazomethan und das Alkoholysenprodukt der Nitrosoaminover- und das entstehende Diazomethan wirkt sofort auf das gleichzeitig zugesetzte -Säurelialogenid bzw. -anhydrid ein.
  • Als alkoholunlösliche, alkalisch reagierende Substanzen, die die in Gleichung (3) wiedergegebene Umsetzung katlytisch bewirken, sind vor allem das Kalium- und Natriumcarbonat geeignet.
  • Man verfährt zweckmäßig so, daß man in überschüssigen, mit einem Alkalicarbonat versetzten Methyl- oder anderen Alkohol ein gegebenenfalls mit einem indifferenten Lösungsmittel, wie Äther, Dioxan, Tetrahydrofuran oder Benzol, verdünntes Gemisch der N-Nitrosoalltylaminoverbindung und des Säurechlorids oder -anhydrids eintropfen läßt. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig unter Kühlung bei etwa o bis 5°; sie kann in manchen Fällen auch bei höheren oder tieferen Temperaturen durchgeführt werden.
  • Das Verfahren bietet den Vorteil, daß kein freies Diazomethan auftritt und somit jede Gefährdung ausgeschlossen ist. Überraschenderweise reagiert das Säurehalogenid bzw. -anhydrid fast ausschließlich unter Bildung von Diazoketonen ; eine Veresterung mit dem als Lösungsmittel dienenden Alkohol erfolgt daneben, trotz der Gegenwart des Alkalicarbonates, mir in-untergeordnetem Maße. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man in vielen Fällen mit weniger als 2 17o1 N-Niti-osoall;ylaminoverbindung, berechnet auf das Carbonsäurederivat, auskommt, weil die nach der obigen Gleichung (i) abgespaltene Halogenwasserstoffsäure zum Teil durch das Alkalicarbonat unter Bildung von Alkalilialogenid abgefangen wird.
  • Die Aufarbeitung des erhaltenen Reaktionsgemisches kann in der Weise erfolgen, daß man die von anorganischen Bestandteilen durch Filtrieren befreite Lösung eindampft, zweckmäßig unter vermindertem Druck. Die Diazoketone hinterbleiben dann in meistens schon recht reiner Form und lassen sich durch Umkristallisieren, zuweilen auch durch Destillation, weiter reinigen. Man kann auch so verfahren, daß man die alkoholische Lösung mit berechneten Mengen alkoholischer Lauge oder Alkalimetallall.:oholat, zweckmäßig in der Kälte, zur Verseifung des gebildeten Kohlensäureesters und sonstiger Ester versetzt und bindung, der Kohlesäureester, nach der Gleichung die Diazol:etone dann durch Zusatz von Wasser ausfällt.
  • Die Diazolcetone sind sehr wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung der verschiedenartigsten Produkte. So lassen sie sich bekanntlich durch saure Verseifung in Acylcarbinole R - C O - C H., O H bzw. in deren Ester umwandeln; ferner lassen sie sich in die den Ausgangscarbonsäuren homologen Carbonsäuren bzw. in deren Ester oder Amide überführen. Sie werden daher, besonders bei der Synthese von Naturstoffen, Hormonen, Alkaloiden und anderen pharmazeutischen Präparaten, als Zwischenprodukte vielfach verwendet.
  • Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, es ist aber nicht auf die Angaben in den Beispielen beschränkt. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i In ein Gemisch von 3oo Teilen Methanol und 3o Teilen gepulvertem Kaliumcarbonat, den man einigeTropfen N itrosomethy lurethan zugesetzt hat, läßt man bei o bis 5' unter gutem Rühren eine Lösung von 18,6 Teilen p-N itrobenzoy lchlorid und 15 Teilen Nitrosomethylurethan in 5o Teilen Dioxan im Laufe i Stunde eintropfen. Man rührt noch kurze Zeit bei gewöhnlicher Temperatur nach, filtriert dann von den anorganischen Anteilen ab, wäscht den Filterrückstand mehrmals mit warmem Methanol nach und engt die vereinigten Filtrate bei vermindertem Druck ein. Aus der eingeengten Lösung kristallisieren beim Erkaltenlassen 17 Gewichtsteile p-NitrobenzoyIdiazomethan aus. Die Verbindung schmilzt nach dem Umkristallisieren aus 11lethanol bei 97 bis 98°. Als Nebenprodukt erhält man geringe Mengen p-\ itrobenzoesäuremethyIester. Beispiel 2 3o Teile technisches Stearinsäurechlorid werden mit 25 Teilen Nitrosoäthylurethan gemischt und bei o bis 5=' unter Rühren in ein Gemisch von 5oo Teilen Methanol und 3oTeilen gepulvertem wasserfreiem Natriumcarbonat eingetropft. Man erhält nach der Aufarbeitung 27 Teile eines -halbfesten Diazoketons, das im wesentlichen aus Stearyl-adiazoäthylketon besteht. Beispiel 3 22,6 Teile Benzoesäureanhydrid werden mit 15 Teilen Nitrosomethylurethan gemischt und in 3oo Teile wasserfreien Äthylalkohol, der zuvor mit 30 g Kaliumcarbonat und einigen Tropfen Nitrosomethylurethan versetzt wurde, eingetropft. Nach beendeterkeaktion fügt man zu dem Gemisch bei o° eine Lösung von metallischem Kalium in wasserfreiem Äthylalkohol. Nach beendeter Verseifung der Ester gießt man das Reaktionsgemisch in Wasser und nimmt das ölig ausgeschiedene Diazoaceto.-phenon durch Ausschütteln mit Äther auf. Die Ätherlösung wird getrocknet; der nach Verdampfen des Lösungsmittels verbleibende Rückstand liefert bei der Destillation bei vermindertem Druck 9 Teile reines Diazoacetophenon. Beispiel 4 Zu einem Gemisch von 40o Teilen Methanol und 3o Teilen gepulvertem Kaliumcarbonat fügt man 2 Teile N-Nitroso-N-methyldiacetonamin (hergestellt aus Mesityloxyd, Methylamin und salpetriger Säure). Man läßtzu diesem Gemisch unter Rühren bei 5 bis io° allmählich eine Lösung von 27 Teilen Anthrachinon-2-carbonsäurechlorid und 2o Teilen N-Nitroso-N-methyldiacetonamin in Dioxan eintropfen. Nachdem alles eingetragen ist, rührt man etwa '/= Stunde lang bei gewöhnlicher Temperatur nach und filtriert dann die Lösung. Der Rückstand wird mehrfach mit warmem Methanol ausgezogen. Die Auszüge werden mit dem ursprünglichen Filtrat vereinigt und unter vermindertem Druck eingeengt. Aus dem Rückstand, der auch noch zum Teil das aus dem N-Nitroso-N-Methyldiacetonamin entstandene Mesityloxyd enthält, kristallisiert das 2-Diazoacetylanthrachinon vom Zersetzungspunkt i79° in guter Ausbeute aus. Beispiel s Eine Lösung von 20,3 Teilen Isophthaloylchlorid und 35 Teilen Nitrosomethylurethan in Dioxan wird allmählich unter Rühren bei 5 bis io° in ein Gemisch von 35o Teilen Methanol, 5 Teilen Nitrosomethylurethan und 5o Teilen gepulvertem Kaliumcarbonat eingetropft. Man rührt nach beendetem Zulauf noch kurze Zeit bei gewöhnlicher Temperatur nach und filtriert dann. Die Lösung enthält das m-Bis-(diazoacetyl)-benzol, das man, ohne es zu isolieren, durch Zugabe geringer Mengen frisch gefällten Silberoxyds als Katalysator nach dem Verfahren des Patents 63o 953 in den bekannten Diinethylester der m-Phenylendiessigsäure umlagern kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen, dadurch gekennzeichnet, da ß man Carbonsäurehalogenide bzw. -anhydride zugleich mit N-Nitrosoalkylaminoverbindttngen auf Alkohole in Gegenwart alkoholunlöslicher, alkalisch reagierender Verbindungen einwirken läßt.
DEI67072D 1940-05-25 1940-05-25 Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen Expired DE724757C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE875659C (de) * 1942-10-02 1953-05-04 Schering Ag Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE875659C (de) * 1942-10-02 1953-05-04 Schering Ag Verfahren zur Herstellung von Diazoketonen

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