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Dauernd laufender Aufzug Die Erfindung bezieht sich auf einen dauernd
laufenden Aufzug mit mindestens zwei im Schacht nebeneinander angeordneten Kabinen,
die sich gegenläufig bewegen. Bei Verwendung von nur zwei Kabinen bewegt sich die
eine nach oben, während sich gleichzeitig die andere Kabine nach unten bewegt.
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Bei einem derartigen Aufzug wurde die Steuerung bisher so ausgeführt,
daß die Geschwindigkeit der Kabine etwa 5o cm vor Erreichung eines Stockwerks von
0,45 auf o, i 5 m/Sek. herabgesetzt wurde. Nach dem Durchfahren des Stockwerks wird
in etwa 5o cm Entfernung vom Stockwerksboden wieder auf die höhere Geschwindigkeit
von o,45 rn/Sek. umgeschaltet. Auf der Strecke, d.'h. zwischen zwei Stockwerken,
fährt der Aufzug also mit größerer Geschwindigkeit als im Bereich der Stockwerke.
Während des Dauerbetriebes des Aufzugs treten oft Zeiten ein, in denen alle vorhandenen
Kabinen unbesetzt sind. In diesem Fall der Nichtbenutzung des Aufzugs trat nun bisher
die von einer Kabine gesteuerte wechselnde Umschaltung auf die beiden verschiedenen
Fahrgeschwindigkeiten ein, was wegen der damit verbundenen Abnutzung als unerwünscht
angesehen werden muß. Bei einem Aufzug dieser Art werden nämlich die Schachttüren
durch die Kabinen bewegt. Beispielsweise stößt eine von oben kommende Kabine auf
die in senkrechter Richtung bewegliche Tür und nimmt die Tür nach unten mit. In
gleicher Weise wird eine oben befindliche Schachttür bei der Bewegung der Kabine
nach oben von unten angestoßen und durch die Kabine mit nach .oben genommen. Der
Anfang jeder Türbewegung erfolgt bei
der höheren Fahrgeschwindigkeit
der Kabine, so daß gerade bei der Türanordnung mit einer erhöhten Abnutzung zu rechnen
ist.
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Um die Abnutzung zu verringern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die langsame Kabinenbewegung bei Nichtbenutzung des Aufzugs auch bei der Fahrt zwischen
den Stockwerken beizubehalten, so daß sich die Kabinen in unbesetztem Zustand dauernd
mit der kleineren Geschwindigkeit von beispielsweise o, I 5 ni @ Sek. bewegen.
In dem die Motorumschaltung auf die verschiedenen Geschwindigkeiten bewirkenden
Stromkreis sind mehrere parallel geschaltete Schaltvorrichtungen angeordnet, deren
Schließung die Umschaltung von langsamer zu schneller Fahrt herbeiführt.
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Derartige Schaltvorrichtungen sind beispielsweise als Fußbodenkontakte
in den Kabinen vorhanden. Sie können sich auch an den Schachtzugängen entweder in
Gestalt von Handschaltern oder Druckknöpfen oder im Fußboden selbst befinden. Unter
Schaltvorrichtungen sollen auch die als Ersatz für Fußbodenschalter schon bekannten
Lichtstrahlsowie Kapazitätsschalter verstanden werden.
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Es sei hier bemerkt, daß Leerlaufschaltungen, d. h. Schaltungen zum
Einschalten einer geringen Geschwindigkeit im Falle der Nichtbenutzung bei Rolltreppen
an sich be-
kannt sind. Beim Betreten einer Kabine wird der Stromkreis geschlossen,
wodurch dann die schnellere Fahrt eintritt, wenn die Kabine sich etwa
50 cm vom Stockwerksboden entfernt bat. Durch die dem Schachtzugang zugeordnete
Schaltvorrichtung wird eine Kabine schneller an die Einsteigstelle herangeholt.
-In der Zeichnung ist ein beispielsweises Schaltschema des Erfindungsgegenstandes,
den man als Sparschaltung bezeichnen könnte, dargestellt. Es sind dabei alle hier
nicht interessierenden Leitungen und sonstige elektrischen Einrichtungen weggelassen.
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Als Beispiel ist ein Aufzug mit nur zwei Kabinen i, i' angenommen.
Beide Kabinen hängen an einem über eine U mlenkrolle 2 geführten Seil
3, einer Kette o. dgl. In welcher Weise der Antrieb erfolgt, ist hier ohne
Interesse. Lediglich zu Erläuterungszwecken sei erwähnt, daß beispielsweise eine
Kabine unter Zwischenschaltung eines Mitnehmers o. d1-1- von einer endlosen Kette
dauernd auf und ab bewegt wird. Die zweite Kabine macht dann als Gegengewicht der
ersten Kabine eine genau gegenläufige Bewegung.
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Im Boden jeder Kabine i, i' ist eine Schaltvorrichtung 4. angeordnet.
Weiter sind im gezeichneten Beispiel noch zwei ortsfeste, beispielsweise im Fußboden
des Schachtzugangs angeordnete Schaltvorrichtungen 5 vorhanden. Die Kontaktbrücken
sind dabei in bekannter Weise derart federbeeinflußt, daß die Kontakte durch das
Gewicht der über ihnen befindlichen Person geschlossen werden. Alle diese Kontakte
oder Schaltvorrichtungen .1, 5 liegen parallel geschaltet in einem Stromkreis 6
des Magneten 7, der sich in dem bekannten Polumschaltschütz 8 des Antriebsmotors
9 befindet. In dem Stromkreis 6 liegen ferner die beiden Kontakte io und i i, die
in bekannter Weise durch eine an einer Kabine befindliche Kurve 12 gesteuert werden.
Die Schaltvorrichtungen ¢, 5 sind mit den beiden hintereinandergeschalteten Kontakten
io, i i parallel geschaltet.
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Der Antriebsmotor 9 ist in bekannter Weise mit verschiedenen Wicklungen
versehen. Durch die Umschaltung des Schützes 8 wird die eine oder die andere Umdrehungszahl
des Motorankers eingeschaltet. Das Hauptstromnetz für den Motor 9 ist mit 13 bezeichnet.
Die Anschlüsse am Motor für den Langsamlauf sind mit L, diejenigen für den Schnellauf
mit S bezeichnet. Mit i q. ist noch eine Anschlußplatte für die verschiedenen, zu
den Kabinen führenden Leitungen bezeichnet.
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Im gezeichneten Beispiel befindet sich die Kabine i im Bereich des
oberen Stockwerks. Nachstehend ist zuerst das bisher eintretende Schaltspiel beschrieben.
Die an der Kabine befindliche Steuerkurve 12 hat den Kontakt io geöffnet, wodurch
die Magnetwicklung ; spannungslos geworden ist. Die miteinander verbundenen Schalthebel
15 des Polumschaltschützes 8 haben sich durch Federwirkung nach rechts bewegt,
wodurch, wie dargestellt, der Langsamlauf des Motors 9 eingeschaltet ist. Bewegt
sich die Kabine i wieder nach unten, dann wird der Kontakt io geschlossen, was die
Erregung der Magnetwicklung 7 und damit die Umschaltung des Motors auf Schnelllauf
zur Folge hat. Im Bereich des unteren Stockwerks öffnet die Kabinensteuerkurve 12
den unteren Kontakt i i im Steuerstromkreis 6, wodurch wieder der Langsamlauf des
Motors 9 herbeigeführt wird. Bei der Aufwärtsbewegung der Kabine i wiederholt sich
das gleiche Schaltspiel.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltung bleibt der Steuerstromkreis 6
geöffnet, wenn die Steuerkurve 12 den oberen Kontakt i o verlassen hat und dieser
Kontakt io wieder geschlossen ist, denn die oben gezeichnete ortsfeste Schaltvorrichtung,
z. B. der Fußbodenkontakt 5, ist geöffnet. Die Kabinen bewegen sich daher dauernd
mit der langsamen Geschwindigkeit.
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Will eine Person den Aufzug benutzen, so sind zwei Möglichkeiten vorhanden.
Befindet sich eire- Kabine gerade im Bereich der betreffenden Person, dann wird
beim Eintritt
dieser Person in eine Kabine eine der Schaltvorrichtungen
4 im Kabinenboden geschlossen, was die Schließung des Steuerstromkreises 6 und damit
die Umschaltung auf schnelle Fahrt zur Folge hat. Selbstverständlich wird die Umschaltung
auf schnelle Fahrt erst erfolgen, nachdem die Kabinensteuerkurve ,einen der gerade
in Betracht kommenden Kontakte i o oder i i geschlossen hat. Beim Verlassen der
Kabine wird die Schaltvorrichtung 4 selbsttätig wieder geöffnet, so daß der Aufzug
dauernd die Langsamfahrt beibehält.
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Ist gerade keine Kabine im Bereich des Stockwerks, dann wird sich
der Fahrgast vor die geschlossene Schachttür stellen, wodurch eine der Schaltvorrichtungen
5 geschlossen wird. Da in diesem Fall, wo sich die Kabine zwischen den Stockwerken
befindet, die Kontakte i o, i i geschlossen sind, so wird durch die Schließung sofort
auf die schnellere Fahrgeschwindigkeit umgeschaltet. Der Fahrgast hat also . die
Kabine schneller herangeholt. Bei seinem Eintritt in die Kabine wird dann eine der
Schaltvorrichtungen 4 geschlossen, so daß der Wechsel zwischen langsamer und schneller
Fahrt aufrechterhalten bleibt.
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An Hand des Schaltschemas ist ohne weiteres klar, daß jede .einzelne
der Vorrichtungen 4, 5 den Stromkreis 6 schließen kann; es wurde deshalb auf eine
Bezeichnung der einzelnen Leitungen verzichtet.
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Befindet sich der Aufzug in einem Betrieb, wo @er stets von den gleichen
Betriebsangehörigen benutzt wird, dann können an die Stelle der Fußbodenkontakte
gewöhnliche Kontakte oder Schalter treten, die dann von der Hand des Fahrgastes
bedient werden, um die erwünschte schnelle Fahrt, d. h. den dauernden Wechsel zwischen
schneller und langsamer Fahrt herbeizuführen.