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Zum Abfangen von Fliegerbomben dienende Abdeckung Zur Sicherung besonders
lebenswichtiger Bauwerke, wie- Gebäude, Industrieanlagen, Bunker, Öltanks u. dgl.,
gegen Fliegerbomben hat man die Abdeckung des zu schützenden Gebildes mit die -Energie
der aufprallenden Bomben vernichtenden Sandabdeckungen vorgeschlagen. Diese Sandabdeckungen,
auch wenn sie in Form von nebeneinander angeordneten, mit Sand gefüllten einzelnen
Trichtern ausgeführt wurden, können aber gegenüber nur einigermaßen schweren Bomben
nicht wirken und bedingen im übrigen eine so außerordentliche Belastung des Gebildes,
daß eine Anbringung bei schon bestehenden Anlagen ausgeschlossen erscheint.
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Weiter hat man- die Anbringung von rcnatratzenähnlichen Drahtgeflechten,
Schutzmatten u. dgl-vorgeschlagen, die einzeln oder in größerer Zahl und im ausreichenden
Abstande über dem zu schützenden Gegenstand angebracht werden sollten und die Aufgabe
hatten, die Aufschlagzünder der Bomben in erheblicher Höhe oberhalb des zu schützenden
Gebildes in Tätigkeit zu setzen und daneben den Aufprall elastisch ,abzufangen.
Dabei sind im besonderen verwickelte Federanordnüngen -vorgeschlagen worden, die
nach-.einander zur Wirkung kommen sollten, um ein allmähliches Abbremsen zu erzielen.
Derartige Einrichtungen sind im hohen Maße von dem Ort des Aufpralls der Bombe auf
das Schutzgeflecht abhängig und von verwickelter Bauart, so daß auch hier die praktische
Durchführung kaum möglich erscheint.
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Die Erfindung zeigt :einen praktisch durchführbaren Weg zur Abbremsung
der Bombe, dessen Besonderheit darin besteht, daß eine nachgiebige Matratze angewendet
"wird, die
nicht nur durch gebremstes Zurückreichen vor der aufprallenden
Bombe wirkt, sondern im besonderen durch eine auf die Seitenflächen der Bombe ausgeübte
bremsende Rei-b ti!:g.
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Gemäht der Erfindung werden in Verbindung mit in an sich bekannter
Weise über dem zu schützenden Gebäude angebrachten Matratzen oder Polstern im besonderen
aus räumlichem Drahtgeflecht und über diesem pyramidenartige Säulen aus räumlichem
Drahtgefleclit eng nebeneinander angeordnet. Diese Säulen sind nur an ihrem Fußende
mit der Matratze verankert, während sie an dem anderen Ende nur elastisch aneinander
anliegen. Das ganze Gebilde, das auch bei größeren, Abmessungen vergleichsweise
leicht ist und keine unzulässige Belastung des zu schützenden Gegenstandes herbeiführen
kann, wirkt in dem Säulenteil nicht allein durch das elastische Ausweichen nach
unten. sondern im besonderen durch Verformung nach den Seiten. Die Säulen üben dabei
einen sich rasch steigernden seitlichen Bremsdruck auf die Bomben aus und lenken
die Bomben dabei in bestimmter Weise ab. Durch Aufhängung des Gesamtgebildes anZerreißgliedern
verschiedener Festigkeit kann dabei wesentlich sicherer und einfacher als durch
nacheinander zur Wirkung kommende verschieden starke Federn, wie bei bereits bekannten
Schutzmatten, für eine allmähliche Vernichtung der Wucht des Aufpralls gesorgt werden.
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Die Erfindung ist durch die Zeichnung beispielsweise und schematisch
wiedergegeben, und zwar zeigt: Fig. i eine Seitenansicht des Gesamtgebildes, das
einen Teil einer nicht dargestellten Anlage, z. B. eines Öltanks, abdeckt.
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Fig. 2 zeigt in größerem Maßstabe eines der Einzelprismen aus räumlichem
Drahtgeflecht.
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Fig.3 ist eine Teilaufsicht auf die Verbindungsstellen mehrerer Prismen.
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Fig. 4. deutet das Verhalten des Gebildes beim Auftreffen einer schweren
Fliegerbombe an.
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Fig. $ ist eine Einzelheit.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung verwendet zum Schutze in Verbindung
mit den bekannten, im besonderen aus räumlichem Drahtgeflecht hergestellten Polstern
oder Matratzen a ebenfalls aus derartigem Geflecht hergestellte Säulen oder Prismen
b, z. B. dreieckigen, quadratischen oder rechteckigen Querschnitts mit nach oben
sich anschließender pyramidenartiger Haube b'.
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Das gesamte Gebilde aus den Teilen a, b ist über dem zu schützenden
Gebäude beispielsweise an Masten oder sonstigen Stützen c aufhängt. Die Aufhängung
geschieht vorteilhaft in der in Fig. i dargestellten Weise unter Verwendung von
in verschiedenem Maße nachgiebigen Aufhängegliedern d, d,, d.,, deren
Wirkung noch geschildert wird.
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Die eng nebeneinandergestellten Prismen b finit den Hauben b' werden
nur an ihrem Fußteil mit den Polstern a fest verbunden, im besonderen durch je eine
Mehrzahl der die Körper durchsetzenden Ringe e von etwa Doppeltrichterform.
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Beim Aufprallen einer Fliegerbombe f auf ein solches Gebilde wird
infolge der Form der Pyramidenhaube h' die Bombenspitze in die Lücke zwischen den
Säitilen b abgelenkt, und zwar im Regelfall ohne daß der Aufschlagziüider zur Wirkung
kommen kamt. Die Wucht des Aufpralls wird zunächst die schwächsten Aufhängeglieder
d beanspruchen und diese zerreißen. Die Aufhängung übernehmen dann die Teile d,
die nun ebenfalls gespannt und schlieI51ich zerrissen werden und nun die stärksten
Glieder d.. zur Wirkung kommen lassen.
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Gleichzeitig ist ein Teil der Wucht für eine elastische Durchbiegung
des Gesamtgebildesia; b verbraucht. Diese Durchbiegung sucht nun die oberen Enden
der säulenförmigen Körper b seitlich stark gegen den Umfang der Bombe f anzudrücken,
so daß die Bombe sehr starken und allmählich anwachsenden Reibungskräften ausgesetzt
ist, die sie in aller Regel schon vor Erreichen des Polsters a bzw. der Ringe e
zur Ruhe bringen. Selbst wenn der Aufschlagzünder beim Aufprall zur Wirkung gebracht
sein sollte, wird ein schwerer Schaden vermieden werden, weil die Splitter durch
das die Bombe umschließende Drahtgeflecht abgefangen werden. Die Schutzwirkung wird
selbst dann erreicht, wenn ein Aufschlagzünder mit Zeitwirkung angebracht ist. Auch
wenn die Bombe zwecks Sicherung der Zündung mit seitlich angebrachten Aufschlagzündern
versehen sein sollte, wird durch die geschilderte Abfang-,virkung die Gefahr für
die Baulichkeiten beseitigt.
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Damit auch eine Sicherung gegen Brandbomben gegeben ist, die ja aller
Voraussicht nach bei Luftangriffen in großer Anzahl ausgestreut werden, kann man
in bekannter Weise das Polster a finit Asbestflockenfüllung versehen, die in Fig.
i bei D angedeutet sind.