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Feindruckmesser Die Erfindung geht. von den bekannten Feindruckmessern
aus; bei denen zum Messen kleiner Druckdifferenzen eine Feinmeßmembran oder ein
ähnliches druckempfindliches Glied vorgesehen ist, das durch eine in starren und
wärmegeschützten Behältern eingeschlossene große Gas- oder Luftmenge beeinflußt
wird, und bei denen der Behälter beim Erreichen der höchstzulässigen Menibranausschläge
jeweils selbsttätig mit der Außenluft in Verbindung gebracht wird.
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Der Zweck derartiger Anordnungen ist, ein empfindliches Gerät zu
schaffen, das sehr feine Druckänderungen anzuzeigen vermag, ohne daß es durch Druckschwankungen,
die seinen einfachen Meßbereich überschreiten, außer Betrieb gesetzt oder gar zerstört
wird.
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Die Erfindung baut Idarauf auf, daß für die manchmal äußerst schnelle
und manchmal sehr langsame Umschaltung zwei Druckbehäl-Ser zur Verfügung gehalten
sind, von denen immer einer einen ausgeglichenen Druck besitzt. Durch diese Anordnung
ist es möglich, daß während der Druckmessung eines Druckbehälters der Druckausgleich.in
dem anderen vor sich gehen kann. Es steht demnach stets eine ausreichende Zeit für
den Druckausgleich zur Verfügung.
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Dementsprechend besteht die Erfindung darin, daß bei dem eingangs
genannten Feindruckmesser an die Feinmeßmembran bzw. an das druckempfindliche Glied
zwei Druckbehälter angeschlossen sind, die wechselweise mit der Membran und der
Außenluft in Verbindung gebracht werden.
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Eine weitere wertvolle Ausgestaltung dieser Anordnung ergibt sich,
wenn für das wechselweise Einschalten der Behälter ein doppeltes Quecksilberventil
an einem Schalthebel angebracht und dieser durch einen Elektromotor oder ein sonstiges
Laufwerk in zwei Hauptlagen zum Anschalten des einen oder anderen Ventils einsteuerbar
ist. Diese Umschaltung wirkt erstens völlig sicher, weil keine Reibungen
von
Ventilen zu überwinden und keine Undichtigkeiten üblicher Ventile zu befürchten
sind, und weiter kann sie mit beliebiger geeigneter Geschwindigkeit vorgenommen
werden, indem selbst ein kleiner Motor den ganzen Vorgang in wenigen Sekunden zuvey
lässig durchführen kann.
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Für die Einstellung des Schalthebels erweist sich nach einer weiteren
Verbesserung der Erfindung eine vom Motor getriebene Kurbelscheibe mit Randkerben
oder -vorsprüngen zum Steuern der Motorstromzuleitung oder ein Auslöseleitung als
wertvoll.
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Dabei ergibt sich dann in einfacher Weise eine höchste und tiefste
Stellung für den Schalthebel und bei jeder von ihnen das selbsttätige Abstellen
der Bewegung.
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Eine zur Sicherung gegen Ausbleiben von Strom wichtige Ausgestaltung
der Erfindung besteht in einem Oueelisilbersicherheitsventil das durch Ruhestrom
geschlossen gehalten ist.
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Bleibt dann der Strom einmal aus, was bei dem zur Ersparung eigener
Stromquellen zu benutzenden Xetzstrom nie völlig ausgeschlossen ist, so stellt das
Sicherheitsventil eine Außenluftverbindung der Feinmeßmembrandose her und sichert
diese damit gegen das Entstehen für sie gefährlicher Druckunterschiede.
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Die Erfindung wird weiter dadurch verbessert, daß zur elektrischen
Steuerung ein Relais dient, das außer einem eigenen W:lebekon takt und dem mit ihm
in Reihe geschalteten Kurbel scheibenkontakt sowie dem Motorstromluontakt gegebenenfalls
auch noch einen Ruhestromkontakt für das Sicherheitsventil steuert.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
in vereinfachter Darstellung.
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Eine Feinmeßmembrandose 2 bewegt einen Schreibzeiger 3 und steht
mit einer größeren Gas- oder Luftmenge in Verbindung, die in einem starren, gegen
schnelle Tesnperaturänderungen geschützten, beispielsweise unterirdischen Behälter
eingeschlossen ist, und zwar sind hier zwei Behälter 6 vorgesehen, die abwechselnd
angeschaltet werden, so daß immer einer von ihnen langsam sich dem Außenluftdruck
angleichen kann und dann fertig angeglichen zum Anschalten zur Verfügung steht.
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Zum Schalten dient ein doppeltes Quecksilherventil 22 auf einem Kipphebel
23, der durch einen Kurbelzapfen 24 einer von einem Elektromotor antreibbaren Scheibe
25 in Umlauf versetzbar ist, beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von zwei bis
zehn Umdrehungen je Minute. Ein elektrischer Steuerkontakt 26 steht Kerben 27 der
Rurbelscheibe 2j so gegenüber, daß er durch Einfallen in diese Kerben jeweils die
eingeleitete Umlaufbewegung nach I800 Weg beendet, wie später näher beschrieben
wird.
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Zum Einleiten der I mschaltbewegung dieqien einstellbare Steuerkontakte
9, I0, die im Wege des Zeigers 3 liegen und von ihm berührt werden, sobald er seine
zulässigen Hubgrenzen erreicht. Von einem Stromnetz wird durch einen Netztransfonnator
28 und einen Trockengleichrichter 29 über die genannten Kontakte 9, 10 ein Relais
30 angeschaltet, das zunächst einen Klebekontakt 31 schließt und sich damit nach
einmaliger Kontaktgebung durch den Zeiger 3 eingeschaltet erhält, bis der mit dem
Klebekontakt 31 in Reihe liegende Kurbelscheibenkontakt 26 geöffnet wird und das
Relais 30 zum Abfallen bringt. Am Hebel des Relais 30 liegt weiter ein Motorkontakt
32, der den Motorstromkreis speist, solange das Relais anzieht.
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Ein Quecksilberventil 33 ist an die Membrandose 2 angeschlossen und
so ausgestaltet, daß ein in ihm befindlicher Tauchkern 34 ein Außenluftrollr 35
offen läßt, während er das Quecksilber zum Verschließen des Rohres hochdrängt, sobald
er durch die Stromspule 36 niedergezogen wird. Ein Schalter 37 ist im Ruhezustand
des Relais 30 geschlossen und wird von ihm bei Stromzufuhr geöffnet.
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Die Wirkung ist folgende. Sobald der Zeigeorg einen der Grenzkontakte
9, 10 berührt, wird das Relais 30 erregt und hält sich mittels seines Klebekontaktes
3I so lange erregt, bis der Kontakt 26 geöffnet wird. Dieser Kontakt steht zunächst
hinter einer der ihn öffnenden Kerben 27 der Kurbel scheibe 25 und ist geschlossen,
so daß also das Relais 30 geschlossen bleibt und den Motorkontakt 32 geschlossen
hält. Der somit laufende Motor durchläuft I800 Weg der Kurbelscheibe 25, in deren
eine Kerbe dann der Kontakt 26 einfällt und öffnet, so daß das Relais 30 abfällt
und den Motorstrom unterbricht. Der Motor läuft dann durch seinen Auslauf noch so
viel weiter, daß er die Kerbe unter dem Kontakt 26 hinweg bewegt und diesen wieder
schließt, was aber jetzt wegen des inzwischen abgefallenen Klebekontaktes 3I wirkungslos
bleibt.
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Der Motor bleibt also nach Durchlauf der halben Kurbelscheibenumdrehung
stillstehen.
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Während der halben Kurbelscheibenumdrehung ist jedesmal der Schalthebel
23 mit den Ventilen 22 in eine so entgegengesetzte Schrägneigung gebracht, daß vom
einen auf den anderen Behälter 6 umgeschaltet ist, also neue Außenluftdruckangleichung
für die Membrandose 2 erfolgt ist. Versagt irgendein Stromkre!is, so wird der über
die wesentlichen Punkte geführte Ruhestromkreis der Sicherheitsventilspule 36 unterbrochen
und der Luftzulaß 35 geöffnet, so daß die Meßvorrichtung
zwaraußerWirkung
gesetzt, abler gegen Schädigungen durch zu hohe Druckunterschiede gesichert ist.
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Der Elektromotor kann durch ein Uhrwerk, Federmotor oder sonstiges
Laufwerk ersetzt sein, das dann in gleicher Weise wie er elektrisch steuerbar ist.