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Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Gießen mehrerer Hohlkörper
in einer Schleudergußmaschine Zum Herstellen von Bremsklötzen und Kolbenringen im
Schleudergußverfahren sind bereits Schleudergießmaschinen bekannt, bei denen die
Schleudergußform am inneren Umfans mit axial verlaufenden Trennbalken versehen ist
bzw. bei denen im Innern der Schleudergußform in bestimmten Abständen voneinander
kreisringförmige Trennscheiben eingelegt sind, um so bei dem Guß in einer Form eine
Mehrzahl von Bremsklötzen bzw. Kolbenringen gießen zu können.
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Wesentlich andere Verhältnisse liegen vor, wenn es sich um die Schleude
rgußerzeugung längerer Hohlkörper, wie beispielsweise von Rohren, handelt, und in
diesen Fällen hat man bisher mit einem Guß in einer Schleudergußmaschine lediglich
ein Rohr gießen können.
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Man hat zwar schon versucht (vgl. Patent q. t 6 786), in einer Schleudergußform
durch Einsetzen eines beispielsvleise in der Mitte der-Schleuderform angeordneten
Trennringes gleichzeitig zwei Rohre beliebiger Länge mit je einer Muffe herzustellen.
Eine praktische Bedeutung hat jedoch dieser Vorschlag nicht erlangt, da man bisher
aus verschiedensten Gründen über eine G.esamtschleudergußformlänge von etwa 6 m
nicht herausgegangen ist und demgemäß nach diesem älteren Vorschlag an Stelle eines
Rohres von 6 m *lediglich zwei Rohre von nur je 3 m Länge erzeugt werden konnten.
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Zur Herstellung von Schleudergußrohren unter Verwendung von Gießrinnen
und axial hierzu relativ verschiebbaren Schleudergußmaschinen ist es auch schon
bekannt, ein von einem gemeinsamen Z«ischenhehälter gespeistes Gießrinnenaggregat
zu benutzen, wobei jeder Gießrinne eine mit einer Schleuderform
ausgerüstete
Schleudergul.@niaschine zugeordnet ist und wobei die axiale Verschiebebewegtnig
jeder dieser Maschinen v2,
dem in der jeder -Maschine zugeord |
Rinne fließenden Metallstrom selbsttät@ |
für sich gesteuert wird. Selbst bei g@ |
zeitiger Beschickung aller Rinnen er o?' |
hierbei aber der Ausfluß des Gießwerkstoffes aus den Rinnenausläufen infolge des
Umstandes, daß in den Rinnen selbst die Durchflußwiderstände praktisch nie gleich
sind, nicht gleichzeitig, sondern zu voneinander unterschiedlichen Zeiten, so daß
auch die axiale Verschiebebetvegung der Maschinen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
beginnt und infolgedessen jeder Rinne eine vollständige und unabhängig von den anderen
arbeitende und nur eine Schleuderform enthaltende Maschine mit je für sich besonders
vorgesehenen Laufschienen. ?Motor und Gehäuse zugeordnet sein muß.
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In dein Bestreben nun, die Herstellung von langest Hohlkörpern, wie
beispielsweise Rohren, wesentlich wirtschaftlicher zu gestalten und in einer einzigen
Schleudergießmaschine unter Einsparung von Arbeitskräften in der gleichen Zeit die
mehrfache Anzahl von Rohren herstellen zu können wie bisher, hat man auch schon
vorgeschlagen, mehrere nebeneinanderliegende Schleudergußformen in einer einzigen
Schleudergießmaschine zu vereinigen und gemeinsam anzutreiben, jeder Schleudergußform
je eine Gießgutzuführungsrinne zuzuordnen und dabei die Schleudergußformen gegenüber
den Gießgutzuführungsrinnen in axialer Richtung relativ zueinander zu verschieben.
so daß in allen Schleudergtißforinen einer Maschine gleichzeitig gegossen «-erden
kann (vgl. Patent
515 s39) In der Praxis hat sich jedoch dieser Vorschlag
infolge außerordentlicher b.etriebstechirischer und gießtechnischer Schwierigkeiten
bisher nicht einzuführen vermocht. Der größte Lbelstand bei diesem Verfahren liegt
darin, daß es praktisch nahezu unmöglich ist, zu Beginn des Gusses beispielsweise
schon aus nur zwei Gießrinnen zu gleicher Zeit die gleiche Werkstotimenge zum Ausfluß
zu bringen, so daß, da die Axialverschiebung zwischen den Rinnen und den Schleuderformen
naturgemäß zu gleicher Zeit beginnt, Hohlkörper bzw. Rohre mit voneinander unterschiedlichen
und sogar über die Länge jedes Rohres xx-echselnden Wandstärken entstehen. Ganz
besonders unaiigenehni bemerkbar macht sich dieser übelstand bei Muffenrohren, bei
denen am Mutlenende mit dem Guß begonnen wird. Infolge der Schwierigkeit, mehrere
Rinnen, wie beispielsweise zwei, vollkommen gleichzeitig und gleichmäßig mit Gießwerkstoff
zu beschicken, und infolge des Umstandes, daß auch in den Rinnen selbst die Durchflußwiderstände
praktisch nie gleich ,,sind, gelingt es kaum, vor Beginn der axialen
lativverschiebung zwischen den Rinnen und |
fn Schleuderformen die Muffenenden alter |
ormen gleichmäßig zu beschicken. Die un- |
ausbleibliche Folge hiervon sind bei einem Teil der Erzeugnisse zu schwache oder
nicht ausgelaufene Muffen oder auch eine zu schwache Ausbildung der übergangsstelle
zwischen der Rohrmuffe und dem Rohrschaft.
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Gemäß der Erfindung gelingt es nun, 'bei Schleudergußmaschinen, bei
welchen in mehreren Formen unter Verwendung einer entsprechenden Anzahl Gießrinnen
runter axialer Relativverschiebung zwischen den Schleudergußforinen und den Gießrinnen
mehrere Hohlkörper, wie beispielsweise Mutfenrohre o. dgl., gleichzeitig gegossen
werden, die vorstehend angegebenen Nachteile restlos dadurch zu vermeiden, daß durch
an sich bekannte Anordnung von je mehreren über die Länge jeder Gießrinne verteilten,
mit Strahlregelungsöffnungen versehenen Stauwänden in allen Gießrinnen aus deren
Auslaufenders zu gleicher Zeit gleiche Mengen Gießwerkstoff zum Ausfluß gebracht
«erden.
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An sich ist die Anordnung mehrerer mit Strahlregelungsöffnungen versehener
Stauwände in einer Gießrinne für gewöhnliche, mit einer Schleudergußform ausgerüstete
Schleudergußmaschinen bekannt, um durch diese Einrichtung das Gießmetall der Schleudergußform
unter gleichbleibendem Druck zuzuführen und Schlacke und Schaum zurückzuhalten (vgl.
Patent -1-14050).
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Für solche Schleudergußmaschinen, bei denen gleichzeitig in mehreren
Formen gegossen wird, hat die Verwendung von mehreren mit Strahlregelungsöffnungen
versehenen Stauwänden in allen Gießrinnen jedoch die überraschende neuartige Wirkung,
daß durch den mehrfachen Stau des Gießwerkstoffes in den Rinnen selbst bei nicht
ganz gleichmäßigem Zufluß bzw. bei unterschiedlichen Beschickungsmengen am Rinneneinlauf
doch zu gleicher Zeit gleichmäßige Mengen Gießwerkstoff aus den Rintienauslaufenden
in die Formen einfließen, so daß es gelingt, beispielsweise die Muffenenden von
zwei oder mehr Formen einer Maschine mit der gleichen Werkstoffmenge zu beschicken,
bevor die axiale Relativverschiebung zwischen den Formen und den Rinnen einsetzt.
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Weiterhin erstreckt sich die Erfindung noch darauf, daß die zweckmäßig
auswechselbaren Stauwände in allen Rinnen vorzugsweise in gleicher Anzahl angeordnet
sind, und zwar insbesondere derart, daß die Abstände der Stauwände voneinander in
allen gleichzeitig beSChICktL-n Rinnen einander symmetrisch
gleich
sind, wobei die letzte Stauwand in jeder Rinne kurz vor dem Auslaufende angeordnet
ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, den freien Durchflußquerschnitt der Strahlregelungsöffnungen
der Stauwände in allen Rinnen nach dem Auslaufende zu immer kleiner zu machen.
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In der Zeichnung ist zur Erläuterung der Erfindung ein Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i zeigt die Draufsicht auf eine mit zwei Schleudergußformen i
und 2 ausgerüstete Schleudergußmaschine, welche in einem gemeinsamen Maschinengehäuse
3 gelagert und von einem gemeinsamen Antriebsmotor 4. angetrieben wird.
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Abb.2 veranschaulicht eine Seitenansicht der Maschine.
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Zwecks guter Kühlung beider Schleudergußformen kann das Maschinengehäuse
3 mit einer. geeignet gestalteten Trennwand 5 versehen sein.
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Zur Beschickung der Schleudergußformien i und 2 sind auf einem quer
zur Achsenrichtung der Maschine vierfahrbaren Rinnenwagen 6 die Rinnen 7 und 8 angeordnet,
«-elche aus den Ausläufen 9 und i o eines gemeinsamen, zwecks Reinigung kippbaren
Einlaufgefäßes i i durch Kippen des Gießkümpels 12 beschickt werden. Die Auslauföffnungen
g und io des Einlaufgefäßes i i werden vorzugsweise durch auswechselbare Steckscheiben
gebildet.
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In den Rinnen 7 und 8 sind, und zwar in beiden Rinnen in gleichen
Abständen vom Einlaufgefäß i i bzw. voneinander, auswechselbare Steckscheiben 13,
14 und 15 angeordnet, welche Durchflußöffnungen 16, 17 und 18 frei lassen. Vorzugsweise
nimmt die Größe der Durchflußöffnungen nach dem Rinnenauslauf hin ab.
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Durch diese auswechselbaren Steckscheiben, deren letzte kurz vor dem
Rinnenauslauf angeordnet ist, wird -in den Rinnen das Metall jeweils gestaut, so
daß _ durch die Auslauföffnungen, welche die Steckscheiben frei lassen, in beiden
Rinnen jeweils gleiche Werkstoffmengen zu gleicher Zeit weiterfließen und mithin
aus den Ausläufen beider Rinnen zu gleicher Zeit die Muffen beider Schleudergußformen
mit der gleichen Werkstückmenge gefüllt werden, bevor durch die axiale Verschiebung
der Schleudergußmaschine in beiden Formen der Guß des zylindrischen Teils beider
Rohre beginnt.
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Um noch eine weitere Regelungsmöglichkeit zu haben, sind die Rinnen
7 und 8 bei 19 kippbar gelagert, so daß die Neigung jeder Rinne für sich auch während
des Gusses geändert werden kann, um die Durchflußgeschwindigkeit zu regeln.
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Damit durch das Saubermachen und Vorbereiten der Rinnen für den nächsten
Guß die Erzeugung nicht aufgehalten wird, sind auf dem Rinnenwagen 6 außer den Rinnen
7 und 8 und dem Einlaufgefäß i i noch zwei weitere Rinnen 7' und 8' mit Einlaufgefäß
i i' angeordnet, so daß immer abwechselnd mit den Rinnen 7 und 8 oder mit den in
gleicher Weise ausgestalteten Rinnen 7' oder 8' gegossen werden kann.