-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Muteine (im Folgenden manchmal auch
als mutierte Moleküle
bezeichnet) mit einer geringeren das Epithelzellwachstum fördernden
Aktivität
(EGF-Aktivität),
z.B. für
glatte Muskelzellen, wobei die Aktivität zur Differenzierung von Betacellulin
(BTC) in Pankreas-β-Zellen
(BTC-Aktivität) erhalten
bleibt, ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung davon etc.
-
Hintergrund und Stand der Technik
-
Humanbetacellulin
ist ein Proteinfaktor, der aus 80 Aminosäuren besteht, die aus einem
Vorläufer
herausgeschnitten werden, der aus 178 Aminosäuren besteht. Die gesamte Aminosäuresequenz
wurde identifiziert (Sasada et al., Biochem. Biophys. Res. Commun.,
190:1173 (1993)). Endogenes Betacellulin tritt in extrem niedrigen
Mengen auf und ist schwierig als endogenes Betacellulin zu erhalten.
Ein Verfahren zur Herstellung unter Verwendung einer rekombinanten
Technik wurde jedoch in der
japanischen
nicht geprüften
Patentanmeldung (Kokai) H6-87894 offenbart etc. Betacellulin
wurde zuerst als ein Faktor gefunden mit Maus-3T3-Zeltwachstum fördernder
Aktivität
und es wurde anschließend
gefunden, dass es eine das Wachstum von vaskulären glatten Muskelzellen und
Netzhautpigmentepithelzellen fördernde
Aktivität
(EGF-Aktivität) aufweist
(Shing et al., Science, 259:1604 (1993)). Betacellulin wirkt auch
auf undifferenzierte Zellen in der Pankreas, wobei es deren Differenzierung
zu Pankreas-β-Zellen
fördert,
die Insulin erzeugen (BTC-Aktivität) (Mashima et al., J. Clinic.
Invest., 97:1647 (1996)) und wird daher als möglicherweise nützlich als
prophylaktisches und therapeutisches Mittel für Diabetes angesehen (z.B.
insulinabhängigem
Diabetes) ebenso für
Pankreasfunktionsstörungen
und dgl., die mit Diabetes in Beziehung stehen (Miyagawa et al.,
Abstracts of the 1997 Japan Diabetes Association Conference, 125).
-
Da
Betacellulin jedoch eine solche das Wachstum von vaskulären glatten
Muskelzellen und Netzhautpigmentepithelzellen fördernde Aktivität hat, haben
sich diese Aktivitäten
als Problem in Anwendungen als therapeutisches Mittel für Diabetes
erwiesen.
-
Das
Potenzial solcher Pharmazeutika könnte daher verbessert werden,
wenn die wachstumsfördernde
Aktivität
für vaskuläre glatte
Muskelzellen und dgl. vermindert werden könnte, während die Wirkung zur Förderung
der Differenzierung von Pankreas-β-Zellen
aufrechterhalten werden könnte,
aber solche Betacellulinmuteine sind bisher nicht bekannt.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Als
Ergebnis intensiver Forschungen an Betacellulinmuteinen haben die
Erfinder die vorliegende Erfindung perfektioniert durch Auffindung
und weitere Untersuchungen von Muteinen, bei denen Betacellulinmutationen
die Aktivität,
die das Wachstum glatter vaskulärer
Muskeln und dgl. fördert,
reduzieren, während
die die Differenzierung von Pankreas-β-Zellen fördernde Aktivität konserviert
wird, ohne antigenizitätsbezogene Probleme,
wenn sie dem lebenden Körper
verabreicht werden. Das bedeutet, die vorliegende Erfindung betrifft Betacellulinmuteine,
ein Verfahren, um diese Muteine zu erhalten und dgl.
-
Somit
betrifft die vorliegende Erfindung:
- 1. Ein
Betacellulinmutein oder ein Salz davon, wobei die die Differenzierung
der Pankreas-β-Zellen
fördernde
Aktivität
konserviert ist und die das Epithelzellwachstum fördernde
Aktivität
reduziert ist und wobei 1 bis 30 Aminosäurereste vom N-Ende des Betacellulins
deletiert sein können
und 1 bis 4 Aminosäurereste
der ersten bis vierten Aminosäurereste
des C-Endes von Betacellulin einschließlich Leu an Position 3 des C-Endes
deletiert oder durch andere Aminosäurereste substituiert sein
können,
wobei das Betacellulin ein Polypeptid ist, das aus einer Aminosäuresequenz
besteht, die durch SEQ ID Nr. 35 dargestellt wird.
- 2. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß Abschnitt
1 oben, wobei das Verhältnis
von Pankreas-β-Zellendifferenzierung
fördernder
Aktivität
zu Epithelzellwachstum fördernder
Aktivität
mindestens das Zweifache bezogen auf Betacellulin ist.
- 3. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß dem Abschnitt
1 oben, wobei 1 bis 30 Aminosäurereste am
N-Ende des Betacellulins deletiert wurden.
- 4. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß Abschnitt
1 oben, das aus (1) einer Aminosäuresequenz, wie
sie in SEQ ID Nr. 1 dargestellt ist, (2) einer Aminosäuresequenz,
bei der 1 bis 30 Aminosäuren
vom N-Ende der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten Aminosäuresequenz
deletiert wurden, (3) einer Aminosäuresequenz, die in SEQ ID Nr.
2 dargestellt ist oder (4) einer Aminosäuresequenz, bei der 1 bis 30
Aminosäuren vom
N-Ende der in SEQ ID Nr. 2 dargestellten Aminosäuresequenz deletiert wurden,
besteht.
- 5. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß Abschnitt
1 oben, das aus (1) einer Aminosäuresequenz, wie
in SEQ ID Nr. 3 dargestellt oder (2) einer Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr. 4 dargestellt, besteht.
- 6. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß Abschnitt
1 oben, das aus (1) einer Aminosäuresequenz, wie
in SEQ ID Nr. 37 dargestellt, oder (2) einer Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr. 38 dargestellt, besteht.
- 7. Ein Betacellulinmutein oder Salz davon, wobei die die Differenzierung
der Pankreas-β-Zellen
fördernde Aktivität konserviert
ist und die das Epithelzellwachstum fördernde Aktivität reduziert
ist und wobei 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende des Betacellulins deletiert wurden und 1 bis 5 Aminosäurereste
zwischen den Resten 22 und 23 vom C-Ende des Betacellulins insertiert
wurden, wobei das Betacellulin ein Polypeptid ist, das aus der in
SEQ ID Nr. 35 dargestellten Aminosäuresequenz besteht.
- 8. Das Betacellulinmutein oder Salz davon gemäß Abschnitt
7 oben, das die in SEQ ID Nr. 44 dargestellte Aminosäuresequenz
enthält.
- 9. Verfahren zur Herstellung eines Betacellulinmuteins oder
Salzes davon gemäß einem
der Abschnitte 1 bis 8 oben, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Transformanten, die mit rekombinanten Vektoren transformiert
wurden, die DNA enthalten, die das Betacellulinmutein gemäß einem
der Abschnitte 1 bis 8 oben codiert, gezüchtet werden, um das Betacellulinmutein
herzustellen.
- 10. Pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend ein Betacellulinmutein
oder ein Salz davon gemäß einem
der Abschnitte 1 bis 8 oben.
- 11. Die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Abschnitt 10 oben, wobei
die Zusammensetzung ein prophylaktischer oder therapeutischer Wirkstoff
für Diabetes
ist.
- 12. Die Verwendung eines Betacellulinmuteins oder eines Salzes
davon gemäß einem
der Abschnitte 1 bis 8 zur Herstellung eines prophylaktischen oder
therapeutischen Mittels für
Diabetes.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
die Konstruktion eines Expressionsplasmids für ein Betacellulin mit 77 Resten
(wobei drei C-terminale
Reste deletiert sind);
-
2 zeigt
die Konstruktion eines Expressionsplasmids für ein Betacellulin mit 76 Resten
(wobei vier C-terminale
Reste deletiert sind);
-
3 zeigt
das Ergebnis der Elektrophorese von Betacellulinmuteinen in Beispiel
7;
-
4 zeigt
die Ergebnisse der zellulären
Aufnahme von 3H-Thymidin in Beispiel 8;
-
5 zeigt
Fluoreszenzmikrogramme für
Zellen, die in β-Zellen
differenziert sind, in Beispiel 9;
-
6 zeigt
die Ergebnisse der die β-Zelldifferenzierung
fördernden
Aktivität
in Beispiel 12;
-
7 erläutert die
Konstruktion eines Expressionsplasmids für ein Betacellulin mit den
Resten 2 bis 76 (wobei ein N-terminaler Rest und vier C-terminale
Reste deletiert sind);
-
8 zeigt
die Konstruktion eines Expressionsplasmids für ein Betacellulin mit den
Resten 24 bis 76 (wobei 23 N-terminale Reste und vier C-terminale
Reste deletiert sind);
-
9 zeigt
die Ergebnisse der Gelfärbung
nach Elektrophorese in Beispiel 19 und
-
10 zeigt
eine schematische Darstellung der Konstruktion von Plasmid pTB1976
in Referenzbeispiel 1.
-
Beste Ausführungsform zur Durchführung der
Erfindung
-
Wie
oben beschrieben, haben die Betacellulinmuteine der vorliegenden
Erfindung eine reduzierte oder abgeschwächte EGF-Aktivität, während die
intakte BTC-Aktivität
konserviert ist.
-
Der
Ausdruck "Betacellulin", wie er hier verwendet
wird, bedeutet ein Polypeptid mit der im Folgenden, SEQ ID Nr. 35,
dargestellten Aminosäuresequenz,
wie bei Sasada et al., Biochem. Biophys. Res. Commun., 190:1173
(1993) beschrieben.
-
-
Betacellulinmuteine
mit intakter BTC-Aktivität
sind solche mit mindestens 20%, bevorzugt mindestens 50% der BTC-Aktivität von Betacellulin.
-
Betacellulinmuteine
mit reduzierter EGF-Aktivität
sind solche mit kleiner gleich 20% und bevorzugt kleiner gleich
15% der EGF-Aktivität
von Betacellulin.
-
Beispiele
für Betacellulinmuteine
mit verminderter EGF-Aktivität
und intakter BTC-Aktivität
der vorliegenden Erfindung schließen bevorzugt Betacellulinmuteine
oder deren Salze ein, bei denen das Verhältnis von die Pankreas-β-Zellendifferenzierung
fördernde
Aktivität
zu der epithelzellwachstumsfördernden
Aktivität
mindestens das Zweifache des Verhältnisses bei Betacellulin ist.
-
Spezifische
Beispiele für
Betacellulinmuteine mit reduzierter EGF-Aktivität und intakter BTC-Aktivität der vorliegenden
Erfindung schließen
Betacellulinmuteine oder deren Salze ein, bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende des Betacellulins deletiert sein können und 1 bis 4 Aminosäurereste
der Aminosäurereste 1
bis 4 vom C-Ende, einschließlich
Leu an Position 3 des C-Endes, deletiert oder durch andere Aminosäurereste
substituiert sein können.
Spezifischere Beispiele schließen
die vorher erwähnten
Betacellulinmuteine oder dgl. ein, bei denen 1 bis 30 oder 1 bis
20 Aminosäurereste
vom N-Ende deletiert sind.
-
Die
vorher erwähnte "Substitution durch
andere Aminosäurereste", die in dem Ausdruck "Betacellulinmuteine,
bei denen Reste durch andere Aminosäurereste substituiert sind" erwähnt ist,
kann sich auf irgendeine Art von Aminosäurerest beziehen, mit dem Vorbehalt,
dass die Substitution das charakteristische Merkmal des Betacellulinmuteins,
das zu einer "reduzierten
EGF-Aktivität
und intakten BTC-Aktivität" führt, nicht
beeinträchtigt.
Spezifische Beispiele für "andere Aminosäuren" oben schließen nichtpolare
(hydrophobe) Aminosäuren
(wie Alanin, Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan
und Methionin), polare (neutrale) Aminosäuren (wie Glycin, Serin, Threonin,
Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin), Aminosäuren mit
einer positiven Ladung (basisch) (wie Arginin, Lysin und Histidin)
und Aminosäuren
mit einer negativen Ladung (sauer) (wie Asparaginsäure und
Glutaminsäure)
ein.
-
Im
Folgenden sind spezifische Beispiele von "Betacellulinmuteinen", bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
am N-Ende des Betacellulins deletiert sein können und 1 bis 4 Aminosäurereste
der Aminosäurereste
1 bis 4 vom C-Ende, einschließlich
Leu an Position 3, vom C-Ende deletiert oder durch andere Aminosäurereste substituiert
wurden, angegeben.
- (1) Betacellulinmuteine
mit der folgenden Aminosäuresequenz
bis zu Position 76 vom N-Ende von Betacellulin, wobei
1 bis 4 Aminosäurereste
der Aminosäurereste
1 bis 4 (Asp Leu Phe Tyr) vom C-Ende, einschließlich Leu an Position 3 vom
C-Ende, deletiert oder durch andere Aminosäurereste oder andere Peptidketten
substituiert wurden, wie ((1)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ
ID Nr. 2 dargestellten Aminosäuresequenz:
- ((2)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((3)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 8 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((4)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 9 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((5)) Betacellulinmuteine, bei denen der Aminosäurerest
an Position 3 (Leu) vom C-Ende von Betacellulin durch einen anderen
Aminosäurerest
substituiert ist.
-
Von
den obigen sind Betacellulinmuteine mit den in den SEQ ID Nr. 1
und 2 dargestellten Aminosäuresequenzen
besonders bevorzugt.
- (2) Betacellulinpoteine,
bei denen die Aminosäurereste
1 bis 30 vom N-Ende von Betacellulin deletiert sein können
-
Das
Mutein hat die folgende Aminosäuresequenz
von den Resten 41 bis 76 vom N-Ende
und 1
bis 4 Aminosäurereste
der ersten bis vierten Aminosäurereste
(Asp Leu Phe Tyr) vom C-Ende, einschließlich Leu an Position 3 vom
C-Ende, sind deletiert oder durch andere Aminosäurereste substituiert, bevorzugt
- (i) Betacellulinmuteine, bei denen der erste
Aminosäurerest
(Asp) vom N-Ende von Betacellulin deletiert sein kann, das Mutein
hat die folgende Aminosäuresequenz
vom 2. bis 76. Rest vom N-Ende und 1
bis 4 Aminosäurereste
der ersten bis vierten Aminosäurereste
(Asp Leu Phe Tyr) vom C-Ende, einschließlich Leu an Position 3 vom
C-Ende, sind deletiert oder durch andere Aminosäurereste ersetzt;
- (ii) Betacellulinmuteine, bei denen die Aminosäurereste
1 bis 23 vom N-Ende von Betacellulin deletiert sein können
-
Das
Mutein hat die folgende Aminosäuresequenz
vom 24. bis 76. Rest vom N-Ende
und 1
bis 4 Aminosäurereste
vom ersten bis vierten Aminosäurerest
(Asp Leu Phe Tyr) vom C-Ende, einschließlich Leu an Position 3 vom
C-Ende sind deletiert oder durch andere Aminosäurereste oder andere Peptidketten
substituiert, bevorzugt
- ((1)) Betacellulinmuteine
mit der in SEQ ID Nr. 4 dargestellten Aminosäuresequenz:
- ((2)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 3 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((3)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 13 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((4)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 14 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((5)) Betacellulinmuteine, bei denen der dritte Aminosäurerest
vom C-Ende (Leu) in Teilpeptiden, die durch die Aminosäuresequenz
von Position 31 bis 80 vom N-Ende von Betacellulin dargestellt werden,
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert ist.
- ((6)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 37 dargestellten
Aminosäuresequenz:
- ((7)) Betacellulinmuteine mit der in SEQ ID Nr. 38 dargestellten
Aminosäuresequenz:
-
Von
diesen bevorzugt sind Betacellulinmuteine mit den in den SEQ ID
Nr. 3, 4, 37 und 38 dargestellten Aminosäuresequenzen. Betacellulinmuteine
mit Aminosäuresequenzen,
wie in SEQ ID Nr. 37 und 38 dargestellt, sind bevorzugter. Betacellulinmuteine
mit der in SEQ ID Nr. 38 dargestellten Aminosäuresequenz sind am meisten
bevorzugt.
-
Von
den bevorzugten Beispielen für
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung, die in (1) und (2) oben
angegeben sind, schließen
besonders bevorzugte Beispiele Betacellulinmuteine mit ((1)) einer
Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr. 1 dargestellt, ((2)) einer Aminosäuresequenz,
in der die Aminosäuren
1 bis 30 vom N-Ende in der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten Aminosäuresequenz
deletiert sind, ((3)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
2 dargestellt, ((4)) einer Aminosäuresequenz, bei der die Aminosäuren 1 bis
30 vom N-Ende in der in SEQ ID Nr. 2 dargestellten Aminosäuresequenz
deletiert wurden, ((5)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
37 dargestellt und ((6)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
38 dargestellt.
-
Besonders
bevorzugt sind Betacellulinmuteine mit ((1)) einer Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr. 1 dargestellt, ((2)) einer Aminosäuresequenz,
wie in SEQ ID Nr. 2 dargestellt, ((3)) einer Aminosäuresequenz, wie
in SEQ ID Nr. 3 dargestellt, ((4)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
4 dargestellt, ((5)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
37 dargestellt, und ((6)) einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
38 dargestellt. Besonders bevorzugt sind Betacellulinmuteine mit
der in SEQ ID Nr. 38 dargestellten Aminosäuresequenz.
-
Spezifische
Beispiele für
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung, die eine reduzierte
EGF-Aktivität und intakte
BTC-Aktivität
haben, schließen
Betacellulinmuteine oder Salze davon ein, bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende von Betacellulin deletiert wurden und 1 bis 5 Aminosäurereste
zwischen dem 22. und 23. Aminosäurerest
vom C-Ende insertiert wurden.
-
Spezifische
Beispiele für "Aminosäuren" in "Betacellulinmuteinen,
bei denen solche Aminosäurereste insertiert
wurden" schließen nichtpolare
(hydrophobe) Aminosäuren
(wie Alanin, Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan
und Methionin), polare (neutrale) Aminosäuren (wie Glycin, Serin, Threonin,
Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin), Aminosäuren mit
einer positiven Ladung (basisch) (wie Arginin, Lysin und Histidin)
und Aminosäuren
mit einer negativen Ladung (sauer) (wie Asparaginsäure und
Glutaminsäure) ein.
Asparagin, Prolin und Serin sind bevorzugt. Spezifische Beispiele
für "Peptidketten" beziehen sich auf Peptidketten
mit zwei bis fünf
solcher "Aminosäuren", die aneinander
gebunden sind und bevorzugt schließen sie Peptidketten ein, die
aus 2 bis 4 Aminosäureresten
bestehen.
-
Beispiele
für "Betacellulin, bei
dem 1 bis 30 Aminosäurereste
des N-Endes deletiert sein können" schließen (1)
Polypeptide mit der in der vorher erwähnten SEQ ID Nr. 35 dargestellten
Sequenz, (2) Betacellulinmuteine, bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende deletiert wurden und (3) Betacellulinmuteine, bei denen
Aminosäurereste
(z.B. 1 bis 5 Aminosäurereste)
in die Aminosäuresequenz
der Reste 1 bis 30 des N-Endes von Betacellulin insertiert wurden.
-
"Betacellulinmuteine,
bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende deletiert wurden" schließen 1) solche
ein, bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende des Betacellulins deletiert wurden und 2) solche, bei
denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende von Betacellulin deletiert wurden und andere Aminosäurereste
(z.B. 1 bis 5 Aminosäurereste)
zugefügt
wurden.
-
"Betacellulinmuteine,
bei denen 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende deletiert sein können
und 1 bis 5 Aminosäurereste
zwischen dem 22. Aminosäurerest
vom C-Ende (d.h. Gln, der 58. Aminosäurerest vom N-Ende in der in
SEQ ID Nr. 35 dargestellten Aminosäuresequenz) und dem 23. Aminosäurerest
(d.h. Thr, dem 59. Aminosäurerest
vom N-Ende der in SEQ ID Nr. 35 dargestellten Aminosäuresequenz)
insertiert wurden" sollen
Betacellulinmuteine sein, bei denen einige der 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende von Betacellulin deletiert sein können und 1 bis 5 Aminosäurereste
zwischen dem 22. und 23. Aminosäurerest
vom C-Ende insertiert wurden. Spezifische Beispiele schließen ein:
- ((1)) Betacellulinmuteine, bei denen die Aminosäurereste
1 bis 30 vom N-Ende von Betacellulin deletiert wurden und 1
bis 5 Aminosäurereste
zwischen dem 22. und 23. Aminosäurerest
vom C-Ende insertiert wurden, z.B. ein Betacellulinmutein mit einer
in SEQ ID Nr. 44 dargestellten Aminosäuresequenz:
-
Bevorzugte
Beispiele für "Betacellulinmuteine" der vorliegenden
Erfindung schließen
Betacellulinmuteine ein mit der in SEQ ID Nr. 44 dargestellten Aminosäuresequenz.
-
Gemäß der üblichen
Art und Weise zur Bezeichnung von Peptiden bezieht sich das linke
Ende der Betacellulinmuteine in der vorliegenden Beschreibung auf
das N-Ende (aminoterminal, Amino-Ende) und das rechte Ende wird
als C-Ende bezeichnet (Carboxylende, carboxyterminal). Das C-Ende
dieser Betacellulinmuteine ist gewöhnlich eine Carboxylgruppe
(-COOH) oder ein Carboxylat (-COO–),
aber das C-Ende kann auch ein Amid (-CONH2)
oder ein Ester (-COOR) sein. Beispiele für R in solchen Estern schließen C1-C6-Alkylgruppen,
wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl oder n-Butyl, C3-C8-Cycloalkylgruppen, wie Cyclopentyl und Cyclohexyl,
C6-C12-Arylgruppen, wie Phenyl und α-Naphthyl,
Phenyl-C1-C2-Alkyle,
wie Benzyl, Phenethyl und Benzhydryl oder C7-C14-Aralkylgruppen, wie α-Naphthyl-C1-C2-Alkyl, wie α-Naphthylmethyl und Pivaloyloxymethylgruppen
ein.
-
Die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung schließen solche
ein, denen Met am N-Ende zugefügt
wurde.
-
Beispiele
für Salze
der Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung schließen Salze
mit physiologisch annehmbaren Basen (z.B. Alkalimetalle) oder Säuren (organische
und anorganische Säuren)
ein, insbesondere sind physiologisch annehmbare Säuresalze
bevorzugt. Beispiele für
solche Salze schließen
Salze mit anorganischen Säuren
(z.B. Salzsäure,
Phosphorsäure,
Bromwasserstoffsäure
und Schwefelsäure)
und Säuren
mit organischen Säuren
(z.B. Essigsäure,
Ameisensäure,
Propionsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Bernsteinsäure,
Weinsäure,
Citronensäure,
Apfelsäure,
Oxalsäure,
Benzoesäure,
Methansulfonsäure
und Benzolsulfonsäure)
ein.
-
Die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung können durch Gentechnik hergestellt
werden, wie z.B. in der
japanischen
nicht geprüften
Patentanmeldung (Kokai) H6-87894 beschrieben, oder durch
eine Proteasebehandlung, die allgemein bekannt ist, bevorzugt durch
eine Carboxypeptidasebehandlung und noch bevorzugter durch eine
Behandlung mit Rinderpankreascarboxypeptidase A, von Betacellulin,
das durch Kultur von Betatumorzellen erhalten wurde. Sie können auch
hergestellt werden gemäß der unten
beschriebenen Peptidsynthese. Sie können weiterhin hergestellt
werden durch Kultur von Transformanten, die DNA enthalten, die Betacellulinmuteine
codiert, wie unten beschrieben.
-
Wenn
das Betacellulin aus menschlichen oder Säugetiergeweben oder Zellen
hergestellt wird, sollten menschliches oder Säugetiergewebe oder -zellen
homogenisiert werden und dann mit Säure oder dgl. extrahiert werden
und der Extrakt sollte gereinigt und durch eine Kombination von
Aussalzen, Dialyse, Gelfiltration und Chromatographie, z.B. Reverse-Phase-Chromatographie,
Ionenaustauschchromatographie und Affinitätschromatographie, gereinigt
und isoliert werden.
-
Peptide
können
z.B. entweder durch Festphasensynthese oder Flüssigphasensynthese synthetisiert werden.
Das bedeutet, Teilpeptide oder Aminosäuren, die die Betacellulinmuteine
der vorliegenden Erfindung aufbauen können, können mit dem Rest kondensiert
werden und Schutzgruppen werden entfernt, wenn das Produkt Schutzgruppen
hat, wodurch das Ziel-Betacellulinmutein hergestellt werden kann.
Die allgemein bekannten Methoden zur Kondensation und Entfernung
von Schutzgruppen schließen
die folgenden Methoden (1) bis (5) ein.
- (1) M. Bodanszky
und M.A. Ondetti, Peptide Synthesis, Interscience Publishers, New
York (1966)
- (2) Schroeder und Luebke, The Peptide, Academic Press, New York
(1965)
- (3) Nobuo Izumiya et al., Peptide Synthesis Fundamentals and
Experiments, Maruzen (1975)
- (4) Jimei Yahima und Toshihira Kashiwahara, Basic Biochemical
Experiments, Vol. 1, Protein Chemistry IV, 205 (1977)
- (5) Sequel Development of Medical Drugs, Vol. 14, Peptide Synthesis,
Kadokawa Shoten, Herausgeber Jimei Yashima
-
Nach
der Reaktion kann das erfindungsgemäße Polypeptid durch eine Kombination
von z.B. Lösungsmittelextraktion,
Destillation, Säulenchromatographie,
Flüssigchromatographie
und Umkristallisation gereinigt und isoliert werden. Wenn das entstehende
Polypeptid in freier Form ist, kann es in ein geeignetes Salz mit allgemein
bekannten Methoden umgewandelt werden. Alternativ kann dann, wenn
eine Salzform erhalten wurde, diese in die freie Form mit allgemein
bekannten Methoden umgewandelt werden.
-
Kommerziell
erhältliche
Peptid bindende Harze, die zur Amidbildung geeignet sind, können für Amidformen
von Betacellulin verwendet werden. Beispiele für solche Harze schließen Chlormethylharze,
Hydroxymethylharze, Benzhydrylaminharze, Aminomethylharze, 4-Benzyloxybenzylalkoholharze,
4-Methylbenzhydrylaminharze, PAM-Harze, 4-Hydroxymethylmethylphenylacetamidmethylharze,
Polyacrylamidharze, 4-(2',4'-Dimethoxyphenylhydroxymethyl)phenoxyharze
und 4-(2',4'-Dimethoxyphenyl-Fmoc-aminoethyl)phenoxyharze
ein. Solche Harze können
zur Kondensation von Aminosäuren
mit in geeigneter Weise geschützten funktionellen
Seitenkettengruppen und α-Aminogruppen
am Harz gemäß verschiedener
allgemein bekannter Methoden der Kondensation verwendet werden,
je nach Sequenz des vorgesehenen Peptids. Nach der Reaktion wird
das Peptid von dem Harz geschnitten, die verschiedenen Schutzgruppen
werden gleichzeitig entfernt und eine Reaktion zur Bildung intramolekularer
Disulfidbindungen wird je nach Bedarf in hoch verdünnter Lösung durchgeführt, um
die Ziel-Amidformen zu erzielen.
-
Obwohl
verschiedene aktivierende Reagenzien, die für Peptidsynthese verwendet
werden können,
zur Kondensation solcher geschützten
Aminosäuren
verwendet werden können,
sind Carbodiimide besonders bevorzugt. Beispiele für Carbodiimide
schließen
DCC, N,N'-Diisopropylcarbodiimid
und N-Ethyl-N'-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
ein. Zur Aktivierung mit den obigen können Racemisierungsinhibitoren
(z.B. HOBt und HOOBt) und geschützte
Aminosäuren
direkt dem Harz zugefügt
werden oder sie können
in Form von den entsprechenden Säureanhydriden
oder HOBt-Estern oder HOOBt-Estern dem Harz zugefügt werden
nach Aktivierung der geschützten
Aminosäuren.
Lösungsmittel,
die zur Kondensation mit Harzen oder Aktivierung geschützter Aminosäuren verwendet
werden, können
in geeigneter Weise ausgewählt
werden aus Lösungsmitteln,
von denen bekannt ist, dass sie zur Peptidkondensation verwendet
werden können.
Beispiele schließen Säureami de,
wie N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid und N-Methylpyrrolidon,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid und Chloroform,
Alkohole, wie Trifluorethanol, Sulfoxide, wie Dimethylsulfoxid,
tertiäre
Amine, wie Pyridin, Ether, wie Dioxan und Tetrahydrofuran, Nitrile,
wie Acetonitril und Propionitril, Ester, wie Methylacetat und Ethylacetat,
und geeignete Mischungen der obigen ein. Die Reaktionstemperatur
kann in geeigneter Weise ausgewählt
werden innerhalb des bekanntermaßen verwendbaren Bereichs zur
Bildung von Peptidbindungen, der gewöhnlich etwa –20 bis
50°C ist.
Aktivierte Aminosäurederivate
werden gewöhnlich
in einer überschüssigen Menge
von 1,5- bis 4-fach verwendet. Wenn Ninhydrinreaktionstests eine ungenügende Kondensation
anzeigen, wird die Kondensation wiederholt, ohne die Schutzgruppen
zu entfernen, bis eine ausreichende Kondensation erzielt worden
ist. Wenn eine wiederholte Reaktion keine ausreichende Kondensation
liefert, können
Essigsäureanhydrid
oder Acetylimidazol verwendet werden zur Acetylierung der nicht
umgesetzten Aminosäuren,
um einen Einfluss auf nachfolgende Reaktionen zu vermeiden.
-
Beispiele
für Schutzgruppen
für die
Aminogruppen der Aminosäuren
des Ausgangsmaterials schließen
Z, Boc, tert.-Pentyloxycarbonyl, Isobornyloxycarbonyl, 4-Methoxybenzyloxycarbonyl,
Cl-Z, Br-Z, Adamantyloxycarbonyl, Trifluoracetyl, Phthaloyl, Formyl,
2-Nitrophenylsulfenyl, Diphenylphosphinothioyl und Fmoc ein. Beispiele
für Schutzgruppen
für Carboxylgruppen
schließen
solche ein, bei denen R eine C1-C6-Alkylgruppe, C3-C8-Cycloalkylgruppe
oder C7-C4-Aralkylgruppe
ist, ebenso wie 2-Adamantyl, 4-Nitrobenzyl, 4-Methoxybenzyl und
4-Chlorbenzyl, Phenacylgruppen und Benzyloxycarbonylhydrazid, tert.-Butoxycarbonylhydrazid
und Tritylhydrazid.
-
Die
Hydroxylgruppen von Serin und Threonin können z.B. durch Veresterung
oder Veretherung geschützt
werden. Beispiele für
Gruppen, die zur Veresterung geeignet sind, schließen Niedrigalkanoylgruppen, wie
Acetyl, Alloylgruppen, wie Benzoyl, und von Kohlenstoff abgeleitete
Gruppen, wie Benzyloxycarbonyl und Ethoxycarbonyl ein. Beispiele
für Gruppen,
die zur Veretherung geeignet sind, schließen Benzyl, Tetrahydropyranyl
und tert.-Butylgruppen ein.
-
Beispiele
für Schutzgruppen
für phenolische
Hydroxylgruppen von Tyrosin schließen Bzl, Cl2-Bzl,
2-Nitrobenzyl, Br-Z
und tert.-Butyl ein.
-
Beispiele
für Schutzgruppen
für Imidazole
von Histidin schließen
Tos, 4-Methoxy-2,3,6-trimethylbenzolsulfonyl, DNP, Benzyloxymethyl,
Bum, Boc, Trt und Fmoc ein.
-
Beispiele
für aktivierte
Carboxylgruppen in dem Ausgangsmaterial schließen die entsprechenden Säureanhydride,
Azide und Aktivester (Ester mit Alkoholen (z.B. Pentachlorphenol,
2,4,5-Trichlorphenol, 2,4-Dinitrophenol,
Cyanomethylalkohol, para-Nitrophenol, HONB, N-Hydroxysuccinimid,
N-Hydroxyphthalimid und HOBt)) ein. Beispiele für aktivierte Aminogruppen im
Ausgangsmaterial schließen
die entsprechenden Phosphorsäureamide
ein.
-
Methoden
zur Entfernung (Eliminierung) von Schutzgruppen schließen die
Reduktion in direktem Kontakt in einem Wasserstoffstrom in Gegenwart
eines Katalysators, wie Pd-Schwarz oder Pd-Kohlenstoff, Säurebehandlung
mit wasserfreiem Fluorwasserstoff, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure, Trifluoressigsäure oder
Mischungen davon, basische Behandlung mit Diisopropylethylamin,
Triethylamin, Piperidin oder Piperazin oder die Reduktion mit Natrium
in flüssigem
Ammoniak ein. Bei der Eliminierungsreaktion durch Säurebehandlung
oben, die bei einer Temperatur von –20 bis 40°C durchgeführt wird, ist es wirksam, einen
Kationenfänger,
wie Anisol, Phenol, Thioanisol, meta-Kresol, para-Kresol, Dimethylsulfid,
1,4-Butandithiol oder 1,2-Ethandithiol zuzufügen. 2,4-Dinitrophenyl, das
als Imidazolschutzgruppe für
Histidin verwendet wird, kann durch Behandlung mit Thiophenol entfernt
werden, während
Formylgruppen, die als Indolschutzgruppen für Tryptophan verwendet werden,
durch Säurebehandlung
in Gegenwart des vorher erwähnten
1,2-Ethandiols, 1,4-Butandithiols oder dgl. entfernt werden können und
auch durch alkalische Behandlung mit verdünntem Natriumhydroxid, verdünntem Ammoniak
oder dgl. entfernt werden können.
-
Methoden
zur Einführung
von Schutzgruppen für
funktionelle Gruppen, die nicht an der Reaktion beteiligt sind,
die Eliminierung solcher Schutzgruppen, die Aktivierung von funktionellen
Gruppen, die an der Reaktion beteiligt sind und dgl. können mit
allgemein bekannten Methoden oder Modifikationen davon durchgeführt werden.
-
Bei
einer weiteren Methode, um eine Amidform von Betacellulinmuteinen
zu erhalten, wird die α-Carboxylgruppe der
carboxyterminalen Aminosäure
zuerst amidiert, die Peptidkette dann auf die gewünschte Länge auf
Seiten der Aminogruppe verlängert,
ein Peptid außer
der Schutzgruppen für
die α-Aminogruppen
am N-Ende der Peptidkette und ein Peptid (oder eine Aminosäure) außer der
Schutzgruppen für
die Carboxylgruppen am C-Ende vorbereitet und die zwei Peptide dann
einer Kondensation in einer Lösungsmittelmischung, wie
oben, unterzogen. Die Details der Kondensation sind die gleichen
wie oben. Nachdem die geschützten Peptide,
die durch die Kondensation entstehen, gereinigt worden sind, können alle
Schutzgruppen durch oben beschriebene Methoden entfernt werden,
um das gewünschte
rohe Polypeptid zu erhalten. Das rohe Polypeptid kann mit einer
Vielzahl von bekannten Reinigungstechniken gereinigt werden und
die Hauptfraktionen können
lyophilisiert werden, was die gewünschte Amidform der Polypeptide
ergibt.
-
Um
die Esterform der Betacellulinmuteine zu erhalten, können die α-Carboxylgruppen
der Aminosäuren
am Carboxylende einer Kondensation mit einem gewünschten Alkohol unterzogen
werden, um einen Aminosäureester
herzustellen und die gewünschte
Esterform der Polypeptide kann dann auf gleiche Art und Weise als
Amidform erhalten werden.
-
Beispiele
für DNA,
die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung codiert, schließen jede
DNA ein, die DNA enthält,
die (1) ein Betacellulinmutein codiert, bei dem 1 bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende des Betacellulins deletiert sein können und 1 bis 4 Aminosäurereste
der Aminosäurereste
1 bis 4 vom C-Ende, einschließlich
Leu an Position 3 vom C-Ende, deletiert oder durch andere Aminosäurereste
substituiert wurden und (2) ein Betacellulinmutein, in dem ein 1
bis 30 Aminosäurereste
vom N-Ende des Betacellulins deletiert wurden und 1 bis 5 Aminosäurereste
zwischen dem 22. und 23. Aminosäurerest
vom C-Ende insertiert wurden. Spezifische Beispiele schließen solche
ein mit einer Basensequenz, die ein Betacellulinmutein codiert,
das eine Aminosäuresequenz
enthält,
wie in SEQ ID Nr. 1 bis 4, SEQ ID Nr. 8, SEQ ID Nr. 9, SEQ ID Nr.
13, SEQ ID Nr. 14, SEQ ID Nr. 37, SEQ ID Nr. 38 und SEQ ID Nr. 44
in der vorliegenden Erfindung gezeigt.
-
Spezifischere
Beispiele schließen
(1) DNA ein, die DNA enthält
mit einer Basensequenz, die in SEQ ID Nr. 15 bis 18, SEQ ID Nr.
22, SEQ ID Nr. 23, SEQ ID Nr. 27 und SEQ ID Nr. 28 gezeigt ist,
wie die DNA, die das Betacellulinmutein mit einer Aminosäuresequenz
codiert, die in SEQ ID Nr. 1 bis 4, SEQ ID Nr. 8, SEQ ID Nr. 9,
SEQ ID Nr. 13 und SEQ ID Nr. 14 dargestellt ist, (2) DNA, die DNA
enthält
mit einer Basensequenz, wie in SEQ ID Nr. 42 und 43 dargestellt
als DNA, die ein Betacellulinmutein codiert mit einer Aminosäuresequenz, wie
in SEQ ID Nr. 37 und 38 dargestellt, (3) DNA, die DNA enthält mit einer
Basensequenz, wie in SEQ ID Nr. 48 dargestellt, (4) DNA von Säugetieren,
die mit einer Sequenz (1) bis (3) unter stringenten Bedingungen
hybridisiert und (5) DNA, die keine Hybride mit den in (1) bis (4)
gezeigten Sequenzen bildet wegen der Degeneriertheit des genetischen
Codes, die aber ein Polypeptid mit der gleichen Aminosäuresequenz
codiert. Die Hybridisierung kann durchgeführt werden mit allgemein bekannten
Methoden oder Modifikationen davon. Die oben beschriebenen stringenten
Bedingungen schließen
z.B. eine Temperatur von 42°C,
50% Formamid, 4 × SSPE
(1 × SSPE
= 150 mM NaCl, 10 mM NaH2PO4,
H2O, 1 mM EDTA, pH 7,4), 5 × Denhardt's Lösung und 0,1%
SDS ein.
-
Expressionsvektoren
für die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung, die verwendet werden, wenn
die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung hergestellt werden,
indem Transformanten gezüchtet werden,
die eine DNA enthalten, die Betacellulin codiert, können hergestellt
werden, z.B. indem (1) Ziel-DNA-Fragmente
aus der DNA geschnitten werden, die ein Betacellulinmutein der vorliegenden
Erfindung codiert und (2) die DNA-Fragmente stromabwärts eines
Promotors in einen geeigneten Expressionsvektor ligiert werden.
-
Beispiele
für Vektoren
schließen
E.-coli-Plasmide (z.B. pBR322, pBR325, pUC12 und pUC13), Bacillus-subtilis-Plasmide
(z.B. pUB110, pTP5 und pC194), Hefeplasmide (z.B. pSH19 und pSH15),
Bakteriophagen, wie λ-Phagen
und Tierviren, wie Retroviren, Vacciniaviren und Baculoviren ein.
-
Beispiele
für Promotoren,
die verwendet werden können,
schließen
jeden geeigneten Promotor ein, der dem Wirt entspricht, der verwendet
wird, um das Gen zu exprimieren.
-
Wenn
der Wirt eine Tierzelle ist während
der Transformation kann es nützlich
sein, einen von SV40 abgeleiteten Promotor, Retroviruspromotor,
Metallothioneinpromotor, Hitzeschockpromotor, Cytomegaloviruspromotor,
SRα-Promotor
oder dgl. zu verwenden. Bevorzugte Beispiele für E.-coli-Wirte schließen den
trp-Promotor, T7-Promotor, lac-Promotor, recA-Promotor, λPL-Promotor,
lpp-Promotor und dgl. ein, bevorzugte Beispiele für Bacillus-Wirte
schließen
den SPO1-Promotor, SPO2-Promotor, penP-Promotor und dgl. ein und
bevorzugte Beispiele für
Hefewirte schließen
den PHO5-Promotor, PGK-Promotor, GAP-Promotor, ADH1-Promotor, GAL-Promotor und dgl.
ein. Wenn der Wirt eine Insektenzelle ist, sind Polyhedrin-Promotoren
und P10-Promotoren bevorzugt.
-
Zusätzlich zu
den obigen können
Expressionsvektoren auch Enhancer, Spleißsignale, polyA-Signale, Selektionsmarker,
SV40-Replikationsursprung (im Folgenden manchmal als SV40ori bezeichnet)
und dgl., je nach Wunsch, enthalten. Beispiele für Selektionsmarker schließend das
Dihydrofolatreduktase-(dhfr)-Gen (Methotrexat-(MTX)-Resistenz),
das Ampicillinresistenzgen (Ampr) und das
Neomycinresistenzgen (G418-Resistenz, manchmal als Neo bezeichnet)
ein. Thymidinfreie Medien können
zur Selektion verwendet werden, insbesondere in den Fallen, in denen
das DHFR-Gen als Selektionsmarker mit CHO-(dhfr–)-Zellen
verwendet wird.
-
Eine
Signalsequenz, die einem Wirt angepasst ist, kann der N-terminalen
Seite des Betacellulinmuteins nach Bedarf zugefügt werden. Bevorzugte Beispiele
schließen
eine phoA-Signalsequenz, OmpA-Signalsequenz oder dgl. für E.-coli-Wirte
ein. Bevorzugte Beispiele schließen eine α-Amylasesignalsequenz, Subtilisinsignalsequenz
oder dgl. für
Bacillus-Wirte ein. Bevorzugte Beispiele schließen eine Paarungsfaktor-α-(MFα)-Signalsequenz, Invertasesignalsequenz
oder dgl. für
Hefe-Wirte ein. Bevorzugte Beispiele schließen eine Insulin signalsequenz, α-Interferonsignalsequenz,
Antikörpermolekülsignalsequenz
oder dgl. für
tierische Zellen als Wirte ein.
-
Ein
Vektor, der auf diese Art und Weise konstruiert wird, der DNA enthält, die
ein Betacellulinmutein codiert, kann zur Herstellung von Transformanten
verwendet werden.
-
Wirte,
die verwendet werden können,
schließen
z.B. E. coli, Bacillus, Hefen, Insekten oder Insektenzellen und
Tierzellen ein.
-
Beispiele
für E.
coli schließen
E. coli K12 DH1 (Proc. Natl. Acad. Sci. USA), 60:160 (1968)), JM103 (Nucleic
Acids Research, 9:309 (1981)), JA221 (Journal of Molecular Biology,
120:517 (1978)), HB101 (Journal of Molecular Biology, 41:459 (1969)),
C600 (Genetics, 39:440 (1954)) und MM294 (Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 73:4174 (1976)) ein.
-
Beispiele
für Bacillus
schließen
Bacillus subtilis MI114 (Gene, 24:255 (1983)) und 207-21 (Journal
of Biochemistry, 95:87 (1984)) ein.
-
Beispiele
für Hefen
schließen
Saccharomyces cerevisiae AH22, AH22R–,
NA87-11A, DKD-5D und 20B-12.
-
Beispiele
für Insekten
schließen
Seidenwurmlarven (Maeda et al., Nature, 315:592 (1985)) ein.
-
Beispiele
für Insektenzellen
schließen
im Fall des AcNPV-Virus etablierte Zelllinien ein, die von Larven von
Spodoptera frugiperda (Sf-Zellen) stammen, MG1-Zellen, die von Trichoplusia-ni-Mitteldarmzellen
stammen, High FiveTM-Zellen, die von Trichoplusia-ni-Eierstockzellen
stammen, Zellen, die von Mamesira brassicae abgeleitet sind und
Zellen, die von Estigmena acrea abgeleitet sind. Beispiele, wenn
das Virus BmNPV ist, schließen
etablierte Zelllinien ein, die von Bombyx mori N stammen (BmN-Zellen).
Beispiele für
Sf-Zellen schließen
Sf9-Zellen (ATCC CRL1711) und Sf21-Zellen (J.L. Vaughn et al., in
Vitro, Bd. 13, Seiten 213-217 (1977)) ein.
-
Beispiele
für Tierzellen
schließen
Affen-COS-7-Zellen, Verozellen, CHO-Zellen vom Chinesischen Hamster,
DHFR-Gen-defiziente CHO-Zellen vom Chinesischen Hamster (dhfr–CHO-Zellen),
Maus-L-Zellen, Maus-3T3-Zellen, Maus-Myelomzellen, menschliche HEK293-Zellen,
menschliche FL-Zellen, 293-Zellen, C127-Zellen, BALB3T3-Zellen und
Sp-2/0-Zellen ein.
-
E.
coli kann z.B. mit einer Methode transformiert werden, wie in Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 69:2110 (1972) oder Gene, 17:107 (1982) beschrieben.
-
Bacillus
kann z.B. transformiert werden mit einer Methode, wie in Molecular & General Genetics, 168:111
(1979) beschrieben.
-
Hefen
können
z.B. transformiert werden mit einer Methode, wie in Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 75:1929 (1978) beschrieben.
-
Insektenzellen
und Insekten können
z.B. transformiert werden mit einer Methode, wie in Bio/Technology,
6, Seiten 47-55 (1988) beschrieben.
-
Tierzellen
können
z.B. mit der in Virology, 52:456 (1973) beschriebenen Methode transformiert
werden.
-
Beispiele
für Methoden
zur Einführung
von Expressionsvektoren in Zellen schließen die Lipofektionsmethode
(P.L. Felgner et al. in Proceedings of the National Academy of Sciences
of the United States of America, Bd. 84, S. 7413 (1987)), Calciumphosphatmethode
(F.L. Graham und A.J. van der Eb in Virology, Bd. 52, Seiten 456-467
(1973)), Elektroporation (E. Nuemann et al. in EMBO J., Bd. 1, Seiten
841-845 (1982)) und dgl. ein.
-
Transformanten,
die mit Expressionsvektoren transformiert wurden, die DNA enthalten,
die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung codiert, können auf
diese Art und Weise erhalten werden.
-
Bei
einer Methode zur stabilen Expression der Betacellulinmuteine der
vorliegenden Erfindung unter Verwendung von Tierzellen werden Zellen,
die einen Expressionsvektor beinhalten, der dem Chromosom der vorher
erwähnten
Tierzellen zugefügt
wurden, durch Klonselektion ausgewählt. Spezifisch werden Transformanten
selektiert unter Verwendung der vorher erwähnten Selektionsmarker als
Indikatoren. Es ist auch möglich,
stabile Tierzelllinien zu erhalten mit einer hohen Expressionskapazität für Betacellulinmuteine
der vorliegenden Erfindung etc. durch wiederholte Klonselektion
von Tierzellen, die erhalten wurden unter Verwendung von Selektionsmarkern
auf diese Art und Weise. Wenn ein dhfr-Gen als Selektionsmarker
verwendet wird, kann die Kultur durchgeführt werden, wenn die MTX-Konzentration
stufenweise ansteigt und resistente Stämme können selektiert werden, so
dass die intrazelluläre
Amplifikation von DNA, die die Betacellulinmuteine der vorliegenden
Erfindung codiert, zusammen mit dem dhfr-Gen eine Tierzelllinie
ergibt mit noch höherer
Expression.
-
Die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung können hergestellt werden, indem
die vorher erwähnten
Transformanten unter Bedingungen kultiviert werden, die die Expression
von DNA zulassen, die die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung
codiert, und die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung
können
erzeugt und angesammelt werden.
-
Wenn
Transformanten mit E. -coli- oder Bacillus-Wirten gezüchtet werden,
sind Flüssigmedien
zur Kultur geeignet und können
Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganisches Material und
andere Materialien enthalten, die für das Wachstum der Transformanten
notwendig sind. Kohlenstoffquellen schließen Glucose, Dextrine, lösliche Starke
und Saccharose ein und Stickstoffquellen schließen anorganische oder organische Substanzen,
wie Ammoniumsalze, Nitrate, Maiseinweichwasser, Pepton, Casein,
Fleischextrakt, Sojakuchen und Kartoffelextrakt ein. Beispiele für anorganische
Materialien schließen
Calciumchlorid, Natriumdihydrogenphosphat und Magnesiumchlorid ein.
Hefen, Vitamine, wachstumsfördernde
Faktoren und dgl. können
auch zugefügt
werden. Der pH des Mediums ist bevorzugt etwa 5 bis 8.
-
Ein
bevorzugtes Medium zur Züchtung
von E. coli ist M9-Medium, das Glucose und Casaminosäure enthält (Miller,
Journal of Experiments in Molecular Genetics, Seiten 431-433, Cold
Spring Harbor Laboratory, New York (1972)). Eine Chemikalie, wie
3β-Indolacrylsäure kann
zugefügt
werden, um den Promotor nach Bedarf zu verstärken.
-
In
Fällen,
in denen der Wirt E. coli ist, dauert die Kultur gewöhnlich etwa
3 bis 24 Stunden bei etwa 15 bis 43°C. Die Kultur kann nach Bedarf
belüftet
oder gerührt
werden.
-
In
Fallen, in denen der Wirt Bacillus ist, dauert die Kultur gewöhnlich etwa
6 bis 24 Stunden bei etwa 30 bis 40°C. Die Kultur kann nach Bedarf
belüftet
oder gerührt
werden.
-
Beispiele
für Medien
zur Kultur von Transformanten mit Hefewirten schließen Burkholder-Minimalmedium (K.L.
Bostian et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 77, 4505 (1980))
und SD-Medium, das 0,5% Casaminosäure enthält (G.A. Bitter et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 81, 5330 (1984)) ein. Der pH des Mediums
kann bevorzugt so eingestellt werden, dass er zwischen 5 und 8 liegt.
Die Kultur dauert gewöhnlich
etwa 24 bis 72 Stunden bei etwa 20 bis 35°C. Die Kultur kann nach Bedarf
belüftet
oder gerührt
werden.
-
Beispiele
für Medien
zur Kultur von Transformanten mit Insektenzellwirten schließen Grace's Insektenmedium
(T.C.C. Grace, Nature, 195:788 (1962)) geeigneterweise ergänzt mit
Additiven, wie 10% immobilisiertem Rinderserum, ein. Der pH des
Mediums sollte so eingestellt werden, dass er zwischen etwa 6,2
und 6,4 liegt. Die Kultur dauert gewöhnlich etwa 3 bis 5 Tage bei
etwa 27°C.
Die Kultur kann nach Bedarf belüftet
oder gerührt
werden.
-
Beispiele
für Medien
zur Kultur von Transformanten mit Tierzellwirten schließen MEM-Medium,
das etwa 5 bis 20% fötales
Kälberserum
(Science, 122:501 (1952)), DMEM-Medium (Virology, 8:396 (1959)),
RPMI-1640-Medium
(The Journal of the American Medical Association, 199:519 (1967))
und 199-Medium (Proceedings of the Society for Biological Medicine,
73:1 (1950)) ein. Der pH liegt bevorzugt bei etwa 6 bis 8. Die Kultur
wird gewöhnlich
15 bis 60 Stunden bei etwa 30 bis 40°C durchgeführt. Die Kultur kann nach Bedarf
belüftet
oder gerührt
werden.
-
Insbesondere
wenn CHO-(dhfr–)-Zellen und dhfr-Gene
als Selektionsmarker verwendet werden, wird DMEM-Medium, das dialysiertes
fötales
Kälberserum
mit praktisch keinem Thymidin enthält, bevorzugt verwendet.
-
Die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung können aus den vorher erwähnten Kulturen
auf folgende Art und Weise z.B. isoliert und gereinigt werden.
-
Wenn
die Betacelluline der vorliegenden Erfindung aus gezüchteten
Bakterienzellen oder Zellen extrahiert werden, werden die Bakterienzellen
oder Zellen mit einer allgemein bekannten Methode nach Beendigung
der Kultur gesammelt und in einem geeigneten Puffer suspendiert,
sie werden durch Ultraschall, Lysozymbehandlung und/oder Einfrieren
und Auftauen etc. aufgerissen und der rohe Polypeptidextrakt wird
dann durch Zentrifugation oder Filtration erhalten. Der Puffer kann
auch ein Protein denaturierendes Mittel, wie Harnstoff oder Guanidinhydrochlorid
oder ein Tensid, wie Triton X-100 (eingetragenes Markenzeichen (TM)) enthalten.
-
Wenn
Betacellulinmuteine in die Kulturbrühe ausgeschieden werden, werden
die Bakterienzellen oder Zellen von dem Überstand mit einer allgemein
bekannten Methode nach Vervollständigung
der Kultur abgetrennt und der Überstand
wird gesammelt.
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide,
die in dem Extrakt oder dem Kulturüberstand, die auf diese Weise
erhalten wurden, enthalten sind, können mit einer geeigneten Kombination
von allgemein bekannten Methoden der Isolation und Reinigung gereinigt
werden. Beispiele für
solche allgemein bekannten Methoden der Isolierung und Reinigung
schließen
Methoden ein unter Ausnutzung des Auflösungsgrads, wie Lösungsmittelausfällung oder
Aussalzen, Methoden unter Ausnutzung von Unterschieden hauptsächlich im
Molekulargewicht, wie Dialyse, Ultrafiltration, Gelfiltration und
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese, Methoden, die Unterschiede
in der Ladung verwenden, wie Ionenaustauschchromatographie, Methoden,
die eine spezifische Affinität
ausnutzen, wie Affinitätschromatographie,
Methoden, die hydrophobe Unterschiede ausnutzen, wie Reverse-Phase-HPLC
und Methoden, die Unterschiede im isoelektrischen Punkt ausnutzen,
wie isoelektrische Elektrophorese und Chromatofokussierung.
-
Wenn
die erhaltenen Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung in
freier Form erhalten werden, können
sie in ein Salz umgewandelt werden mit allgemein bekannten Methoden
oder einer Modifikation davon. Alternativ können sie, wenn sie in Form
eines Salzes erhalten werden, in die freie Form oder ein anderes
Salz umgewandelt werden mit einer allgemein bekannten Methode oder
einer Modifikation davon.
-
Betacellulinmuteine
der vorliegenden Erfindung, die von Rekombinanten erzeugt werden,
können nach
Wunsch durch Einwirkung von in geeigneter Weise Protein modifizierenden
Enzymen vor oder nach der Reinigung modifiziert werden oder die
Betacellulinmuteine können
teilweise entfernt werden. Beispiele für Protein modifizierende Enzyme
schließen
Trypsin, Chymotrypsin, Arginylendopeptidase, Proteinkinase und Glycosidase
ein.
-
Die
entstehenden Betacellulinmuteine können in einer Rückfaltungsstufe
behandelt werden, wie in der
japanischen
nicht geprüften
Patentanmeldung (Kokai) H10-191989 z.B. beschrieben. Betacellulinmuteine
mit einem N-terminalen Met können
einer Reaktion zur Entfernung von Met vom N-Ende unterzogen werden,
wie in der
japanischen nicht
geprüften
Patentanmeldung (Kokai) H10-191989 beschrieben, um das
N-terminale Met zu entfernen.
-
Die
Gegenwart der entstehenden Betacellulinmuteine der vorliegenden
Erfindung kann durch Enzymimmunoassay oder dgl. unter Verwendung
spezifischer Antikörper
bestimmt werden.
-
Die
Betacellulinmuteine oder deren Salze der vorliegenden Erfindung
oder DNA, die die Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung
codiert, können
zur Entwicklung von Wirkstoffen verwendet werden, um Krankheiten,
wie Diabetes (z.B. insulinabhängiger
Diabetes (Diabetes Typ I) etc.), Pankreasfunktionsstörungen,
die mit Diabetes verbunden sind oder Pankreasfunktionsstörungen,
die mit einer ungenügenden
Insulinausscheidung aufgrund des Alters verbunden sind, zu verbessern
und für
Wirkstoffe für
Krankheiten, wie undifferenzierter Pankreaskrebs (insbesondere prophylaktische
und therapeutische Wirkstoffe für
Diabetes (z.B. insulinabhängiger
Diabetes) etc.).
-
Weil
die Betacellulinmuteine oder ihre Salze gemäß der vorliegenden Erfindung
oder DNA, die sie codiert, eine verminderte EGF-Aktivität haben
und keine Probleme in Bezug auf Antigenizität haben, können sie nützlich sein als sichere und
wenig toxische Wirkstoffe. Die Betacellulinmuteine oder deren Salze
gemäß der vorliegenden
Erfindung oder DNA, die sie codiert, können als Wirkstoffe verwendet
werden, um Krankheiten, wie Diabetes (z.B. insulinabhängiger Diabetes),
Pankreasfunktionsstörungen,
die mit Diabetes verbunden sind und Pankreasfunktionsstörungen,
die mit ungenügender
Insulinausscheidung bei älteren
Menschen verbunden sind, und als therapeutische und prophylaktische
Wirkstoffe für
Krankheiten, wie undifferenzierten Pankreaskrebs.
-
Die
Betacellulinmuteine oder Salze der vorliegenden Erfindung oder DNA,
die sie codiert, können
in üblicher
Weise wie die vorher erwähnten
Wirkstoffe verwendet werden. Z.B. können sie oral in Form von beschichteten
oder enterisch beschichteten Tabletten, Kapseln, Elixieren, Mikrokapseln
und dgl. verabreicht werden und können parenteral in Form von
Injektionen verabreicht werden, wie z.B. sterile Lösungen mit
Wasser oder anderen pharmazeutisch annehmbaren Flüssigkeiten
oder Suspensionen. Solche Präparate
können
z.B. hergestellt werden, indem die Verbindungen oder Salze in Einheitsdosisformulierungen,
die für
allgemein anerkannte Präparate
erforderlich sind, vermischt werden, zusammen mit physiologisch
zulässigen
Trägern,
Aromastoffen, Hilfs stoffen, Vehikeln, Antiseptika, Stabilisatoren,
Bindemitteln und dgl. Der Gehalt des aktiven Inhaltsstoffs in solchen
Formulierungen ergibt die geeignete Dosis innerhalb des angegebenen
Bereichs.
-
Beispiele
für Additive,
die mit Tabletten, Kapseln und dgl. vermischt werden können, schließen Bindemittel,
wie Gelatine, Maisstärke,
Traganth und Gummi arabicum, Hilfsstoffe, wie kristalline Cellulose,
Quellmittel, wie Maisstärke,
Gelatine und Alginsäure,
Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, Süßstoffe, wie Saccharose, Lactose
und Saccharin, und Aromastoffe, wie Pfefferminz, Akamonoöl oder Kirscharoma
ein. Im Fall von Einheitsformulierungen in Form von Kapselpräparaten
kann das Material auch einen flüssigen
Träger,
wie ein Lipid einschließen.
Sterile Zusammensetzungen für
Injektionen können
mit einer üblichen
Methode formuliert werden, wie Auflösen oder Suspendieren eines
natürlich
erzeugten pflanzlichen Öls
oder dgl., wie Sesamöl oder
Kokosnussöl
und des aktiven Inhaltsstoffs in einem Träger, wie Wasser zur Injektion.
-
Beispiele
für wässrige Lösungen zur
Injektion schließen
physiologische Kochsalzlösung,
isotonische Flüssigkeiten,
die Glucose oder andere Hilfsstoffe enthalten (wie D-Sorbit, D-Mannit
und Natriumchlorid) ei. Geeignete Auflösungshilfsstoffe, wie Alkohole
(z.B. Ethanol), Polyalkohole (wie Propylenglycol und Polyethylenglycol)
und nichtionische Tenside (wie Polysorbat 80TM und
HCO-50) können
auch verwendet werden. Beispiele für ölhaltige Lösungen schließen Sesamöl und Sojaöl ein. Beispiele
für Auflösungshilfsstoffe
schließen Benzylbenzoat
und Benzylalkohol ein.
-
Puffer
(wie Phosphatpuffer und Natriumacetatpuffer), Analgetika (wie Benzalkonium-
und Procainhydrochlorid), Stabilisatoren (wie Humanserumalbumin
und Polyethylenglycol), Konservierungsmittel (wie Benzylalkohol
und Phenol), Antioxidantien und dgl. können auch zugemischt werden.
Injektionen werden allgemein in geeignete Ampullen abgefüllt.
-
Das
entstehende Präparat
ist sicher und hat eine geringe Toxizität und kann daher z.B. an Menschen und
Säugetiere
verabreicht werden (wie Mäuse,
Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Ziegen, Schweine, Kühe, Katzen,
Hunde, Affen, Paviane und Schimpansen).
-
Die
Dosierung des Betacellulinmuteins oder Salzes davon gemäß der vorliegenden
Erfindung variiert abhängig
von den jeweiligen Bedingungen etc. Die oral an Patienten mit Diabetes
im Erwachsenenalter oral verabreichte Dosierung (pro 60 kg Körpergewicht)
ist im Allgemeinen etwa 0,1 bis 100 mg/Tag, bevorzugt etwa 1,0 bis
50 mg und noch bevorzugter etwa 1,0 bis 20 mg. Die parenteral verabreichte
Dosierung zu einem Zeitpunkt variiert abhängig vom Zweck der Verabreichung,
dem Zielorgan, dem Zustand des Patienten, der Verabreichungsmethode
usw. Intravenöse
Injektionen für
Patienten mit Diabetes im Erwachsenenalter enthalten z.B. (pro 60
kg Körpergewicht)
allgemein etwa 0,01 bis 30 mg/Tag, bevorzugt etwa 0,1 bis 20 mg
und noch bevorzugter etwa 0,1 bis 10 mg. Die Dosierung für andere
Säugetiere
kann auch in Bezug auf 60 kg berechnet werden.
-
Abkürzungen
für Basen,
Aminosäuren
und dgl. in der Beschreibung und den Figuren basieren auf der IU-PUA-TUB Commission
an Biochemical Nomenclature und auf Abkürzungen, die auf diesem Gebiet üblich sind.
Beispiele sind unten angegeben. Optische Isomere von Aminosäuren sind
in L-Form, wenn nicht anders angegeben.
- DNA:
- Desoxyribonucleinsäure
- cDNA:
- komplementäre Desoxyribonucleinsäure
- A:
- Adenin
- T:
- Thymin
- G:
- Guanin
- C:
- Cytosin
- EDTA:
- Ethylendiamintetraessigsäure
- APMSF:
- (p-Amidinophenyl)methansulfonylfluoridhydrochlorid
- SDS:
- Natriumdodecylsulfat
- TFA:
- Trifluoressigsäure
- Gly:
- Glycin
- Ala:
- Alanin
- Val:
- Valin
- Leu:
- Leucin
- Ile:
- Isoleucin
- Ser:
- Serin
- Thr:
- Threonin
- Cys:
- Cystein
- Met:
- Methionin
- Glu:
- Glutaminsäure
- Asp:
- Asparaginsäure
- Lys:
- Lysin
- Arg:
- Arginin
- His:
- Histidin
- Phe:
- Phenylalanin
- Tyr:
- Tyrosin
- Trp:
- Tryptophan
- Pro:
- Prolin
- Asn:
- Asparagin
- Gln:
- Glutamin
- NMP:
- N-Methylpyrrolidon
-
Substituenten,
Schutzgruppen und Reagenzien, die in dieser Beschreibung verwendet
werden, werden durch die folgenden Symbole angegeben.
- Me:
- Methylgruppe
- Et:
- Ethylgruppe
- Bu:
- Butylgruppe
- Ph:
- Phenylgruppe
- TC:
- Thiazolidin-4(R)-carboxamidgruppe
- Bom:
- Benzyloxymethyl
- PAM:
- Phenylacetamidmethyl
- Tos:
- p-Toluolsulfonyl
- HONB:
- N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarboxyimid
- Bzl:
- Benzylgruppe
- Z:
- Benzyloxycarbonylgruppe
- Br-Z:
- 2-Brombenzyloxycarbonylgruppe
- Cl-Z:
- 2-Chlorbenzyloxycarbonylgruppe
- Boc:
- t-Butyloxycarbonylgruppe
- HOBt:
- 1-Hydroxybenztriazol
- DCC:
- N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
- TFA:
- Trifluoressigsäure
- Fmoc:
- N-9-Fluorenylmethoxycarbonylgruppe
- DNP:
- Dinitrophenylgruppe
- Bum:
- tert.-Butoxymethylgruppe
- Trt:
- Tritylgruppe
-
Die
SEQ ID Nummern im Sequenzprotokoll der Beschreibung bezeichnen die
folgenden Sequenzen:
SEQ ID Nr. 1 – Aminosäuresequenz von Betacellulinmutein
(BTC1-77) der vorliegenden Erfindung
SEQ ID Nr. 2 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-76) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 3 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-77) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 4 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-76) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 5 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-76, 78-80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 6 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-76, 78, 79) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 7 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-76, 78) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 8 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-77, 79, 80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 9 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-77, 80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 10 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-76, 78-80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 11 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-76, 78, 79) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 12 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-76, 78) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 13 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-77, 79, 80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 14 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-77, 79) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 15 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, das durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 1 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 16 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 17 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 3 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 18 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 4 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 19 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 5 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 20 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 6 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 21 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 7 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 22 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 8 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 23 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 9 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 24 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 10 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 25 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 11 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 26 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 12 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 27 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 13 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 28 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert, die durch die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 14 dargestellt wird
SEQ ID Nr. 29 – Basensequenz
für Primer
1, der in den Beispielen 1 und 4 unten verwendet wird
SEQ ID
Nr. 30 – Basensequenz
für Primer
2, der in den Beispielen 1 und 4 unten verwendet wird
SEQ ID
Nr. 31 – Basensequenz
für Primer
RI-1, der in den Beispielen 10 und 27 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 32 – Basensequenz
für Primer
RI-3, der in den Beispielen 10 und 27 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 33 – Basensequenz
für Primer
RI-1Cla, der in den Beispielen 10 und 27 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 34 – Basensequenz
für Primer
RI-3Xho, der in den Beispielen 10 und 27 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 35 – Aminosäuresequenz
für Betacellulin
SEQ
ID Nr. 36 – Basensequenz
der cDNA, die Betacellulin codiert
SEQ ID Nr. 37 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC2-76) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 38 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC24-76) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 39 – Basensequenz
von Primer 3, der in Beispiel 13 unten verwendet wird
SEQ ID
Nr. 40 – Basensequenz
von Primer 4, der in den Beispielen 13 und 16 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 41 – Basensequenz
von Primer 5, der in Beispiel 16 unten verwendet wird
SEQ ID
Nr. 42 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert mit der in SEQ ID Nr.
37 dargestellten Aminosäuresequenz
SEQ
ID Nr. 43 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert mit der in SEQ ID Nr.
38 dargestellten Aminosäuresequenz
SEQ
ID Nr. 44 – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC31-58, Asn, Pro, Ser, 59-80) der vorliegenden
Erfindung
SEQ ID Nr. 45 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz des Betacellulinmuteins
(Asn, Ser, Asp, Ser, Glu, BTC38-80) der vorliegenden Erfindung
SEQ
ID Nr. 46 (Referenzsequenz) – Aminosäuresequenz
des Betacellulinmuteins (BTC1-58, Asn, Pro, Ser, gelöscht bis
80) der vorliegenden Erfindung
SEQ ID Nr. 47 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert mit der in SEQ ID Nr.
46 dargestellten Aminosäuresequenz
SEQ
ID Nr. 48 – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert mit der in SEQ ID Nr.
44 dargestellten Aminosäuresequenz
SEQ
ID Nr. 49 (Referenzsequenz) – Basensequenz
der cDNA, die das Betacellulinmutein codiert mit der in SEQ ID Nr.
45 dargestellten Aminosäuresequenz
SEQ
ID Nr. 50 – Basensequenz
des Primers BT-95h, der in Referenzbeispiel 1 und Beispiel 22 unten
verwendet wird
SEQ ID Nr. 51 – Basensequenz des Primers
BT-94h, der in Referenzbeispiel 1 und Beispiel 23 unten verwendet
wird
SEQ ID Nr. 52 – Basensequenz
des Primers PET-1, der in Beispiel 22 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 53 – Basensequenz
des Primers BTC-1, der in Beispiel 22 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 54 – Basensequenz
des Primers BTC-2, der in Beispiel 22 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 55 – Basensequenz
des Primers BTC-3, der in Beispiel 22 unten verwendet wird
SEQ
ID Nr. 56 – Basensequenz
des Primers BTC-7, der in Beispiel 23 unten verwendet wird.
-
Der
Transformant E. coli MM294 (DE3)/pTCIIBTC77, der in Beispiel 1 unten
erhalten wurde, wurde mit der Hinterlegungsnummer FERM BP-6584 am
24. November 1998 beim National Institute of Bioscience and Human
Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology,
Ministry of International Trade and Industry hinterlegt. Er wurde
auch unter der Hinterlegungsnummer IFO 16214 am 2. November 1998
beim Institute for Fermentation (IFO) registriert.
-
Der
Transformant E. coli MM294 (DE3)/pPCIIBTC76, der in Beispiel 4 unten
erhalten wurde, wurde mit der Hinterlegungsnummer FERM BP-6583 am
24. November 1998 beim National Institute of Bioscience and Human
Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology,
Ministry of International Trade and Industry hinterlegt. Er wurde
auch unter der Hinterlegungsnummer IFO 16213 am 2. November 1998
beim Institute for Fermentation (IFO) registriert.
-
Der
Transformant E. coli MM294 (DE3)/pTCIIBTC2-76, der in Beispiel 13
unten erhalten wurde, wurde mit der Hinterlegungsnummer FERM BP-6948
am 24. November 1999 beim National Institute of Bioscience and Human
Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology,
Ministry of International Trade and Industry hinterlegt. Er wurde
auch unter der Hinterlegungsnummer IFO 16334 am 9. November 1999
beim Institute for Fermentation (IFO) registriert.
-
Der
Transformant E. coli MM294 (DE3)/pPCIIBTC24-76, der in Beispiel
16 unten erhalten wurde, wurde mit der Hinterlegungsnummer FERM
BP-6949 am 24. November 1999 beim National Institute of Bioscience and
Human Technology (NIBH), Agency of Industrial Science and Technology,
Ministry of International Trade and Industry hinterlegt. Er wurde
auch unter der Hinterlegungsnummer IFO 16335 am 9. November 1999
beim Institute for Fermentation (IFO) registriert.
-
Der
Transformant E. coli MM294 (DE3)/pLysS, pTB1516 mit dem Plasmid
pTB1516, das in Referenzbeispiel 1 unten erhalten wurde, wurde mit
der Hinterlegungsnummer FERM BP-3836 am 21. April 1992 beim National
Institute of Bioscience and Human Technology (NIBH), Agency of Industrial
Science and Technology, Ministry of International Trade and Industry
hinterlegt. Er wurde auch unter der Hinterlegungsnummer IFO 15282
am 16. April 1992 beim Institute for Fermentation (IFO) registriert.
-
Beispiele
und Referenzbeispiele sind unten angegeben, um die vorliegende Erfindung
genauer zu erläutern,
wobei der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht auf diese
Beispiele beschränkt
ist.
-
Beispiel 11
-
Konstruktion eines Betacellulin mit 77
Resten (dem drei C-terminale Reste fehlen) exprimierenden Stamms
-
Ein
Expressionsplasmid für
Betacellulin mit 77 Resten (dem drei C-terminale Reste fehlen) wurde
auf folgende Art und Weise konstruiert (1).
-
Das
Betacellulin-Strukturgen mit 77 Resten (dem drei C-terminale Reste
fehlen) wurde mit PCR aus dem pB041-Betacellulin-Expressionsplasmid
amplifiziert (Seno et al., Growth Factors, 13:181 (1996)) unter Verwendung
eines Primers 1 (5'-CATATGGATGGGAATTCCACCAGAAGTCCTG)
mit einer NdeI-Spaltstelle und einem Startcodon benachbart stromaufwärts dem
Strukturgen und einem Primer 2 (5'-GGATCCCTAGTCAACTCTCTCACACCTTGCTCC)
mit einem Stoppcodon und einer BamHI-Spaltstelle nach der Asparaginsäure bei
77. Das so mit PCR amplifizierte Gen wurde in den pCR2.1-Vektor
ligiert unter Verwendung eines TA-Originalklonierungskits (von Invitrogen),
um pCR2.1/BTC77 herzustellen. Dieser wurde in E. coli JM109 eingeführt und
die Transformanten wurden selektiert unter Verwendung der Ampicillinresistenz
und der β-Galactosidaseaktivität als Indikatoren.
Transformanten mit pCR2.1/BTC77 wurden kultiviert und pCR2.1/BTC77 wurde
hergestellt unter Verwendung eines QIAprep8-Miniprep-Kits (von Qiagen).
-
pBR322
wurde mit NdeI verdaut, die Enden wurden mit T4-DNA-Polymerase geglättet (DNA
Blunting-Kit, von
Takara Shuzo) und pBRdesNde, dem die NdeI-Erkennungsstelle fehlte,
wurde durch Religierung hergestellt. pET3c wurde mit BglII-EcoRV
verdaut, Fragmente mit ungefähr
0,26 kbp wurden gewonnen, die Enden wurden mit T4-DNA-Polymerase
geglättet
und pBR/T7desNde wurde durch Ligierung mit dem ScaI-Fragment von
pBRdesNde erzeugt. pBR322desBam, dem die BamHI-Erkennungsstelle
von pBR322 fehlte, wurde durch punktgerichtete Mutagenese hergestellt
(Quick Change von Stratagene). Das SphI-EcoRV-Fragment von pBR322desBam
wurde in das SphI-EcoRV-Fragment von pBR/T7desNde ligiert, was den
Tetracyclinresistenz-Expressionsvektor
pTCII ergab. pCR2.1/BTC77 wurde mit NdeI und BamHI verdaut und anschließend eine
Agaroseelektrophorese laufen gelassen und ungefähr 240 bp des Betacellulin-Strukturgens
mit 77 Resten gewonnen unter Verwendung des QIAquick Spin Purification
Kit (von Qiagen). Der Expressionsvektor pTCII wurde mit NdeI und
BamHI verdaut und anschließend
einer Agaroseelektrophorese unterzogen und ungefähr 4,6 kbp Banden wurden auf
gleiche Weise gewonnen. Das Betacellulin-Strukturgen mit 77 Resten
wurde mit dem NdeI-BamHI-Fragment
des pTCII-Expressionsvektors ligiert und dann in E. coli JM109 zur
Selektion von Transformanten durch Tetracyclinresistenz eingearbeitet
und Plasmide wurden wiederum aus dem Stamm gewonnen, was das Expressionsplasmid
pTCIIBTC77 ergab.
-
Das
entstehende pTCIIBTC77 wurde in E. coli MM294 (DE3) zur Selektion
der Transformanten durch Tetracyclinresistenz eingearbeitet, was
die Expressionslinie des Betacellulins mit 77 Resten MM294 (DE3)/pTCIIBTC77
ergab.
-
Beispiel 2
-
Kultur des Expressionsstamms für Betacellulin
mit 77 Resten
-
Der
Expressionsstamm für
Betacellulin mit 77 Resten MM294 (DE3)/pTCIIBTC77 wurde 16 Stunden bei
30°C in
1 l LB-Medium (1% Pepton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid),
das 10 mg/l Tetracyclin enthielt, gezüchtet. 150 ml der entstehenden
Kultur wurden verwendet, um 2 l Fermenter, die 1,5 l primäres Fermentationsmedium
enthielten (1,68% Natriummonohydrogenphosphat, 0,3% Natriumdihydrogenphosphat, 0,1%
Ammoniumchlorid, 0,05% Natriumchlorid, 0,024% Magnesiumsulfat, 0,02%
Nupol LB-625, 0,0005% Thiaminhydrochlorid, 1,5% Glucose, 1,0% Casaminosäure, 1,0%
Hefeextrakt) zu impfen und die Kultur wurde gestartet durch Belüftung und
Rühren
unter den Bedingungen von 500 U/min, einer Luftströmungsrate
von 2 l/min und einer Temperatur von 37°C. Als die Turbidität der Kultur
etwa 1200 Klett-Einheiten erreichte, wurden 5,95 mg/l Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) zugegeben. 0,75% Glucose wurden 1 und 2,5 Stunden nach IPTG-Zugabe zugegeben
und die Kultur 9 Stunden nach dem Start der Kultur fortgesetzt.
Die Kulturbrühe
wurde 30 Minuten mit 10.000 U/min zentrifugiert, um die Zellen zu
sammeln.
-
Beispiel 3
-
Reinigung von Met-77-Reste-Betacellulin
-
10
ml 0,1 M Tris-HCl (pH 8,0), das 1 mM EDTA, 1 mM APMSF und 7 M Guanidinhydrochlorid
enthielt, wurden zu 5 g der in Beispiel 2 erhaltenen Zellen zugefügt, die
Mischung wurde über
Nacht bei 4°C
zur Extraktion gerührt
und dann zentrifugiert (20 min mit 10.000 U/min). 250 ml 50 mM Tris-HCl
(pH 8,0), das 0,5 mM oxidiertes Glutathion, 1 mM reduziertes Glutathion,
1 mM EDTA, 0,1 M Argininhydrochlorid und 2 M Harnstoff enthielt,
wurden zu 10 ml des entstehenden Überstands zugegeben zur erneuten
Faltung über
Nacht bei 4°C und
anschließend
zentrifugiert (20 mm mit 10.000 U/min), was 260 ml Überstand
ergab. Der Überstand
wurde eingeengt unter Verwendung einer YM3-Membran (Fraktionsmolekulargewicht:
3000, von Millipore). 120 ml 2 M Harnstoff wurden zu 80 ml des entsalzten
Konzentrats zugegeben und der pH-Wert wurde dann mit Salzsäure auf
5,0 eingestellt. Der nach 20 min Zentrifugation mit 10.000 U/min
erhaltene Überstand
wurde mit einer Durchflussrate von 10 ml/min auf eine SP-Toyopearl
650 M Säule
(2,2 cm × 12
cm, von Tosoh), die mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 5,0) equilibriert
worden war, adsorbiert und die Säule
wurde mit dem zur Equilibrierung verwendeten Puffer gewaschen und
anschließend
mit einem linearen Gradienten von 0 bis 1,0 M Natriumchlorid eluiert.
Die Fraktionen, die Met-77-Reste-Betacellulin enthielten, wurden
gesammelt, ein Drittel der Fraktion wurde auf eine C4P-50-Säule (1,0
cm × 25
cm, von Showa Denko), die mit 0,1% Trifluoressigsäure equilibriert
worden war, adsorbiert und Met-77-Reste-Betacellulin wurde mit einem
linearen Gradienten von 13,5 bis 21,2% Acetonitril eluiert. Das
mit zwei weiteren Arbeitsschritten erhaltene Eluat wurde gegen 0,02% Trifluoressigsäure dialysiert
und lyophilisiert. Das lyophilisierte Pulver wurde in 10 ml destilliertem
Wasser gelöst,
durch eine Ag1-X8-Säule (1,0
cm × 10
cm, von Nippon Biorad), die mit Essigsäure behandelt worden war, durchfließen gelassen
und dann wieder lyophilisiert, was 8 mg Met-77-Reste-Betacellulin
ergab.
-
Beispiel 4
-
Konstruktion eines Expressionsplasmids
für Betacellulin
mit 76 Resten (dem vier C-terminale Reste fehlen)
-
Ein
Expressionsplasmid für
Betacellulin mit 76 Resten (dem vier C-terminale Reste fehlen) wurde
auf folgende Art und Weise konstruiert (2).
-
Das
Betacellulin-Strukturgen mit 76 Resten (dem vier C-terminale Reste
fehlen) wurde mit PCR aus pTCII/BTC77, der in Beispiel 1 konstruiert
worden war, amplifiziert unter Verwendung von Primer 1 (5'-CATATGGATGGGAATTCCACCAGAAGTCCTG) mit
einer NdeI-Spaltstelle und einem Startcodon stromaufwärts benachbart
dem Strukturgen und einem Primer 2 (5'-GGATCCCTAAACTCTCTCACACCTTGCTCCAATG)
mit einem Stoppcodon und einer BamHI-Spaltstelle nach dem Valin
an Position 76. Das so mit PCR amplifizierte Gen wurde in den pCR2.1-Vektor
ligiert unter Verwendung eines TA Original Cloning Kit (von Invitrogen),
um pCR2.1/BTC76 herzustellen. Dieser wurde in E. coli JM109 eingeführt und
die Transformanten wurden selektiert unter Verwendung der Ampicillinresistenz
und der β-Galactosidaseaktivität als Indikatoren.
Transformanten mit pCR2.1/BTC76 wurden kultiviert und pCR2.1/BTC76
wurde hergestellt unter Verwendung eines QIAprep8-Miniprep-Kits
(von Qiagen).
-
pCR2.1/BTC76
wurde mit NdeI und BamHI verdaut und anschließend einer Agaroseelektrophorese unterzogen
und ungefähr
240 bp des Betacellulin-Strukturgens mit 76 Resten wurden gewonnen
unter Verwendung des QIAquick Spin Purification Kit (von Qiagen).
Der Expressionsvektor pTCII, der in Beispiel 1 erhalten wurde, wurde
mit NdeI und BamHI verdaut und anschließend einer Agaroseelektrophorese
unterzogen und Banden mit ungefähr
4,6 kbp wurden auf gleiche Weise gewonnen. Das Betacellulin-Strukturgen
mit 76 Resten wurde mit dem NdeI-BamHI-Fragment des pTCII-Expressionsvektors
ligiert und dann in E. coli JM109 zur Selektion von Transformanten
durch Tetracyclinresistenz eingebracht und Plasmide wurden wiederum
aus dem Stamm gewonnen, was das Expressionsplasmid pTCIIBTC76 ergab.
-
Das
entstehende pTCIIBTC76 wurde in E. coli MM294 (DE3) eingebracht
zur Selektion von Transformanten durch Tetracyclinresistenz, was
den Expressionsstamm für
Betacellulin mit 76 Resten MM294 (DE3)/pTCIIBTC76 ergab.
-
Beispiel 5
-
Kultur einer Expressionslinie für Betacellulin
mit 76 Resten
-
Die
Expressionslinie für
Betacellulin mit 76 Resten MM294 (DE3)/pTCIIBTC76 wurde 16 Stunden
bei 30°C
in 1 l LB-Medium (1% Pepton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid),
das 10 mg/l Tetracyclin enthielt, gezüchtet. Die entstehende Kultur
wurde verwendet, um 50 l Fermentertanks, die 20 l primäres Fermentationsmedium
enthielten (1,68% Natriummonohydrogenphosphat, 0,3% Natriumdihydrogenphosphat,
0,1 % Ammoniumchlorid, 0,05% Natriumchlorid, 0,024% Magnesiumsulfat,
0,02% Nupol LB-625, 0,0005% Thiaminhydrochlorid, 1,5% Glucose, 1,0%
Casaminosäure,
1,0% Hefeextrakt) zu beimpfen und die Kultur wurde durch Belüftung und
Rühren
unter den Bedingungen von 210 U/min, einer Luftdurchflussrate von
20 l/min und einer Temperatur von 37°C gestartet. Als die Trübheit der
Kultur etwa 1200 Klett-Einheiten erreichte, wurden 5,95 mg/l Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) zugegeben. 0,75% Glucose wurde 2 und 3,5 Stunden nach der
IPTG-Zugabe zugegefügt und die
Kultur 11 Stunden nach dem Start der Kultur fortgesetzt. Die Kulturbrühe wurde
30 Minuten mit 10.000 U/min zentrifugiert, um die 540 g Zellen zu
sammeln.
-
Beispiel 6
-
Reinigung von Met-76-Reste-Betacellulin
-
1,0
ml 0,1 M Tris-HCl (pH 8,0), das 1 mM EDTA, 1 mM APMSF und 7 M Guanidinhydrochlorid
enthielt, wurden zu 375 g Zellen, die in Beispiel 5 erhalten worden
waren, zugegeben, die Mischung wurde über Nacht bei 4°C zur Extraktion
gerührt
und dann zentrifugiert (20 min mit 10.000 U/min). 19 l 50 mM Tris-HCl
(pH 8,0), das 0,5 mM oxidiertes Glutathion, 1 mM reduziertes Glutathion,
1 mM EDTA, 0,1 M Argininhydrochlorid und 2 M Harnstoff enthielt,
wurde zu 1,0 l des entstehenden Überstands
zugegeben zur Rückfaltung über Nacht
bei 4°C
und anschließend
zentrifugiert (20 min bei 10.000 U/min), was 20 l Überstand
ergab. Der Überstand
wurde unter Verwendung eines Pelicon Kassettensystems eingeengt
(Fraktionsmolekulargewicht: 5000, von Millipore). 13,2 l 2 M Harnstoff
wurden zu 3,3 l des entsalzten Konzentrats zugegeben und der pH-Wert
wurde dann mit Salzsäure
auf 5,0 eingestellt. Das Konzentrat wurde mit einer Durchflussrate
von 30 ml/min auf eine Poros 50HS Säule (2,2 cm × 12 cm,
von Nippon Perceptive), die mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 5,0)
equilibriert worden war, adsorbiert und die Säule wurde mit dem Puffer, der
zur Equilibrierung verwendet worden war, gewaschen und anschließend mit
einem linearen Gradienten von 0,3 bis 1,3 M Natriumchlorid eluiert.
-
Fraktionen,
die Betacellulin mit 76 Resten enthielten, wurden gesammelt, dreifach
mit destilliertem Wasser verdünnt
und dann auf eine TSKgel CM-5PW-Säule (2,15 cm × 15 cm,
von Tosoh), die mit 50 mM Natriumacetat (pH 4,5) equilibriert worden
war, aufgebracht. Die Fraktionen wurden eluiert von der TSKgel CM-5PW-Säule, die
das Met-76-Reste-Betacellulin adsorbiert worden war, mit einem linearen
Gradienten von 0,24 bis 0,44 M Natriumchlorid. Fraktionen, die Met-76-Reste-Betacellulin
enthielten, wurden gesammelt und an einer TSKgel ODS-120T-Säule (2,15
cm × 30
cm, von Tosoh), die mit 0,1% Trifluoressigsäure equilibriert worden war,
adsorbiert und das Met-76-Reste-Betacellulin wurde mit einem linearen
Gradienten von 17 bis 24% Acetonitril eluiert. Das Eluat wurde gegen
0,02% Trifluoressigsäure
dialysiert und lyophilisiert. Das lyophilisierte Pulver wurde in
10 ml destilliertem Wasser gelöst,
durch eine Ag1-X8-Säule
(1,0 cm × 10
cm, von Nippon Biorad), die mit Essigsäure behandelt worden war, durchfließen gelassen
und dann wiederum lyophilisiert, was 93 mg Met-76-Reste-Betacellulin ergab.
-
Beispiel 7
-
Charakterisierung von Betacellulinmuteinen
-
Das
in Beispiel 3 erhaltene Met-77-Reste-Betacellulinmutein und das
in Beispiel 6 erhaltene Met-76-Reste-Betacellulinmutein
wurden auf folgende Art und Weise charakterisiert.
-
a) Analyse mit SDS-PAGE
-
Die
Betacellulinmuteine und Met-80-Reste-Betacellulin, das mit der Methode
in der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellt worden war, wurden in Probepuffer
(125 mM Tris-HCl,
1% Natriumdodecylsulfat, 15% Glycerin, 5% 2-Mercaptoethanol, 0,005%
Bromphenolblau) suspendiert und wurden auf Multigel 15/25 (Dai'ichi Kagaku Yakuhin)
elektrophoretisch aufgetrennt. Die Anfärbung des Elektrophoresegels
mit Rapid CBB Kanto (Kanto Chemical) ergab eine einzige Bande in
praktisch allen Fällen
(
3).
-
b) Analyse der Aminosäurezusammensetzung
-
Die
Betacellulinmuteine wurden in der Gasphase 24 und 48 Stunden bei
110°C mit
6 n Salzsäure,
die 4% Thioglycolsäure
enthielt, hydrolysiert und die Aminosäurezusammensetzung wurde mit
einem Aminosäureanalyseautomaten
(Hitachi L-8500A Aminosäureanalysator)
bestimmt. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Muteine Methionin enthielten,
das aus dem Startcodon ATG stammte und übereinstimmten mit der aus
den cDNA-Basensequenzen
abgeleiteten Aminosäurezusammensetzung
(Tabellen 1 und 2). Tabelle 1: Analyse der Aminosäurezusammensetzung
von Betacellulin mit 77 Resten
| Anzahl
der Reste pro Mol | Theoretischer
Wert |
Asx | 7,2 | 7 |
Thr | 6,0 | 6 |
Ser | 4,6 | 5 |
Glx | 9,1 | 9 |
Pro | 3,9 | 4 |
Gly | 7,1 | 7 |
Ala | 4,0 | 4 |
Val | 3,7 | 4 |
Met | 0,9 | 1 |
Ile | 2,0 | 2 |
Leu | 2,1 | 2 |
Tyr | 3,0 | 3 |
Phe | 2,1 | 2 |
Lys | 5,0 | 5 |
His | 3,0 | 2 |
Arg | 6,8 | 7 |
Cys | ND | 8 |
Tabelle 2: Analyse der Aminosäurezusammensetzung
von Betacellulin mit 76 Resten
| Anzahl
der Reste pro Mol | Theoretischer
Wert |
Asx | 6,2 | 6 |
Thr | 6,1 | 6 |
Ser | 5,1 | 5 |
Glx | 9,4 | 9 |
Pro | 4,1 | 4 |
Gly | 7,4 | 7 |
Ala | 4,1 | 4 |
Val | 3,8 | 4 |
Met | 1,0 | 1 |
Ile | 2,0 | 2 |
Leu | 2,0 | 2 |
Tyr | 3,1 | 3 |
Phe | 2,1 | 2 |
Lys | 5,0 | 5 |
His | 2,3 | 2 |
Arg | 7,1 | 7 |
Cys | ND | 8 |
-
c) Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
-
Die
N-terminale Aminosäuresequenz
wurde analysiert unter Verwendung eines Gasphasenproteinsequenzautomaten
(Applied Biosystems, Modell 477A). Die Ergebnisse zeigten, dass
beide Muteine übereinstimmten
mit der aus den cDNA-Basensequenzen abgeleiteten Aminosäurezusammensetzung.
Beide Muteine hatten N-terminale
Methionine, die aus dem Startcodon ATG stammten, wie die Art mit
80 Resten (Tabellen 3 und 4). Tabelle 3: Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
von Betacellulin mit 77 Resten
| PTH-Aminosäure nachgewiesen (pmol) | Aminosäure abgeleitet
aus Basensequenz |
1 | Met
(809) | (Met) |
2 | Asp
(492) | Asp |
3 | Gly
(615) | Gly |
4 | Asn
(425) | Asn |
5 | Ser
(161) | Ser |
6 | Thr
(276) | Thr |
7 | Arg
(253) | Arg |
8 | Ser
(66) | Ser |
9 | Pro
(168) | Pro |
10 | Glu
(127) | Glu |
Tabelle 4: Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
von Betacellulin mit 76 Resten
| PTH-Aminosäure nachgewiesen (pmol) | Aminosäure abgeleitet
aus Basensequenz |
1 | Met
(195) | (Met) |
2 | Asp
(213) | Asp |
3 | Gly
(413) | Gly |
4 | Asn
(292) | Asn |
5 | Ser
(99) | Ser |
6 | Thr
(151) | Thr |
7 | Arg
(198) | Arg |
8 | Ser
(54) | Ser |
9 | Pro
(149) | Pro |
10 | Glu
(79) | Glu |
-
d) Analyse der C-terminalen Aminosäuren
-
Die
C-terminalen Aminosäuren
wurden bestimmt unter Verwendung eines Aminosäureanalyseautomaten (Hitachi
L-8500A Aminosäureanalysator)
durch Gasphasenhydrazinzersetzung (6 Stunden bei 100°C). Asparaginsäure wurde
in dem Met-77-Reste-Betacellulin nachgewiesen und Valin wurde in
dem Met-76-Reste-Betacellulin
nachgewiesen (Tabellen 5 und 6) Tabelle
5
Analyse
der C-terminalen Aminosäure
in Betacellulin mit 77 Resten |
Asp
(Ausbeute: 32,5%) |
Tabelle
6
Analyse
der C-terminalen Aminosäure
in Betacellulin mit 76 Resten |
Val
(Ausbeute: 77,8%) |
-
Beispiel 8
-
Test der wachstumsfördernden Aktivität unter
Verwendung von 3T3-Zellen
-
Wie
in Molecular Cell Biology, 8:588 (1988) beschrieben, wurde die wachstumsfördernde
Aktivität
untersucht mithilfe der 3H-Thymidinaufnahme
in den stationären
3T3 A31-714 Klon 4 (International Journal of Cancer, 12:463 (1973)).
-
Spezifisch
wurden unter Verwendung von Dulbecco's modifiziertem Eagle-MEM-Medium, das
5% Rinderserum enthielt, 100 μl
3T3 A31-714 Klon 4 mit 1000 Zellen/ml suspendiert und in 96-Napf-Platten
geimpft und einen Tag bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) gezüchtet. 75 μl Überstand
wurden entnommen und 100 μl
serumfreies Dulbecco's
modifiziertes Eagle-MEM-Medium wurden zugegeben, um die Serumkonzentration
auf 1% einzustellen. Nach zwei weiteren Tagen Kultur wurden verschiedene
Konzentrationen Met-77-Reste-Betacellulin, das in Beispiel 3 hergestellt
worden war, Met-76-Reste-Betacellulin, das in Beispiel 6 hergestellt
worden war, und Met-80-Reste-Betacellulin, das gemäß der in
der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellt worden war, zugegeben. 16
Stunden nach Zugabe von Betacellulin wurde
3H-Thymidin
(Amersham Pharmacia Biotech) in einer Menge von 0,25 μCi/Napf zugegeben,
nach 4 Stunden wurden die Zellen dreimal mit PBS gewaschen, 100 μl SDS zugegeben
und die Zellen lysiert. Das Zelllysat wurde in Szintillationsgläschen überführt, 1 ml
Szintillator A (Wako Pure Chemicals) zugegeben und die Aufnahme
an
3H-Thymidin in die Zelle mit einem Szintillationszähler gemessen
(
4).
-
Beispiel 9
-
Test der β-zelldifferenzierungsfördernden
Aktivität
unter Verwendung von AR42J-Zellen
-
Zellen
der AR42J-Zelllinie, die aus Pankreaskrebs stammt, der durch chemische
Karzinogene induziert wurde (Christophe, Am. J. Physiol., 266:G963
(1994)), wurden in einer Konzentration von 10
5 Zellen/ml unter
Verwendung von Dulbecco's
modifiziertem Eagle-MEM-Medium, das 10% totales Kälberserum
und das in Beispiel 3 hergestellte Met-77-Reste-Betacellulin, das
in Beispiel 6 hergestellte Met-76-Reste-Betacellulin oder das gemäß der Methode
in der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellte Met-80-Reste-Betacellulin enthielt, suspendiert.
500 μl dieser
Suspensionen wurden in Kammerträger geimpft
und 5 Tage bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) inkubiert.
Nach 5 Tagen wurden die Zellen einmal mit PBS gewaschen, in 10%
Formaldehyd fixiert und 5 Minuten mit 0,1% Triton X-100 behan delt.
Block Ace (Snow Brand, Japan) wurde dann 40 Minuten lang zur Blockierung
bei Raumtemperatur zugegeben. Anti-Insulin-Antikörper (von Advanced Immunochemicals),
verdünnt
mit 10% Block Ace, wurden zugegeben und eine Reaktion wurde 40 Minuten
bei Raumtemperatur durchgeführt.
0,1% Triton X-100 wurde zugegeben, die Reaktionslösung 5 Minuten
bei Raumtemperatur stehen gelassen und die Zellen wurden dann dreimal
mit PBS gewaschen. Mit FITC (Fluoresceinisothiocyanat) markierte
Anti-Maus-IgG-Antikörper
(Cappel), die mit 10% Block Ace verdünnt worden waren, wurden zugegeben
und eine Reaktion wurde 40 Minuten lang durchgeführt. 0,1% Triton X-100 wurde
zugegeben, die Reaktionslösung
5 Minuten lang stehen gelassen, die Zellen dann dreimal mit PBS
gewaschen und wurden dann unter einem Fluoreszenzmikroskop beobachtet.
Gefärbte
Zellen, d.h. Zellen, die zu Insulin produzierenden β-Zellen differenziert
waren, wurden in allen Fällen
unter Beteiligung der Zugabe von Betacellulin gefunden (
5).
-
Beispiel 10
-
Konstruktion eines Expressionsvektors
für das
alkalische Phosphatasegen aus Humanplazenta
-
Die
Differenzierung fördernde
Aktivität
in β-Zellen
wurde auch bestimmt unter Verwendung von AR42J-Zellen, die mit dem Vektor transformiert
worden waren, der alkalische Phosphatase enthielt, die als Reporter
stromabwärts
des Insulinpromotors ligiert war. Spezifisch produzieren Zellen,
die durch Zugabe von Betacellulin zu β-Zellen differenziert haben,
alkalische Phosphatase. Als Ergebnis kann durch Testen der alkalischen
Phosphataseaktivität
die die Differenzierung fördernde
Aktivität
in β-Zellen
quantitativ untersucht werden.
-
Genomische
DNA wurde auf übliche
Art und Weise aus Rattenschwanz präpariert. Die Insulinpromotorregion
mit 0,75 kb wurde mit PCR amplifiziert mit einem Primer RI-1 (5'-AGAGTCAAGGATCCCCCAACCACT-3') und einem Primer
RI-3 (5'-AGCTGGTCACTTAGGGCTGGGG-3') basierend auf der
Basissequenz des wohl bekannten Ratteninsulin-II-Genpromotors (Gen
Bank: Zugangsnummer J00748) unter Verwendung von genomischer DNA
als Matrize. Die PCR wurde auch durchgeführt unter Verwendung der Primer
RI-1Cla (5'-GAATCGATAGAGTCAAGGATCCCCCA-3') und RI-3Xho (5'-GACTCGAGCTGGTCACTTAGGG-3') unter Verwendung
des PCR-Produkts als Matrize. Die amplifizierten DNA-Fragmente mit
0,75 kb wurden isoliert und das durch Insertion in den pT7 Blue
Vector (Novagen 69820-1) erhaltene pTB1881-Plasmid wurde verwendet, um
die Basensequenz der klonierten Fragmente zu sequenzieren, was bestätigt, dass
es der Ratteninsulinpromotor war. Das pTBI881-Plasmid wurde mit
XhoI-ClaI verdaut, was DNA-Fragmente mit 0,73 kb ergab (Ratteninsulinpromotor).
Das pTB1330-Plasmid zur Expression von 2,0 kb cDNA (J. Berger et
al., Gene, 66, 1 (1988)), die alkalische Phosphatase aus Humanplazenta
(PLAP) codiert, wurde mit XhoI-HindIII verdaut. Die entstehenden
DNA-Fragmente mit 2,7 kb (PLAP cDNA, die eine aus SV40 stammende
Spleißstelle
und PolyA-Additionsstelle, von pBR322 abgeleiteten ori und ein Ampicillinresistenzgen
enthält)
wurden isoliert und das XhoI-CalI-Fragment mit 0,73 kb der vorher
erwähnten
Ratteninsulinpromotorregion wurde mit T4 DNA-Ligasereaktion ligiert,
was das Plasmid pTB1898 ergab.
-
Beispiel 11
-
Konstruktion von PLAP Expressions-AR42J-Zellen
-
Das
pMCneopolyA-Plasmid (Stratagene), das das neor-Gen
von Tn5 enthält,
und das PLAP Expressionsplasmid pTB1898 wurden gleichzeitig in AR42J-Zellen
eingeführt
unter Verwendung des Transfektionsreagenzes TransITTM-LT1
(Mirus, PenVera Corporation). Zellen mit eingeführtem Plasmid wurden dann 2
Tage in DMEM, das mit 10% fötalem
Kälberserum
ergänzt
war, gezüchtet
und die Kultur wurde dann in einem Selektionsmedium fortgesetzt,
das mit 800 μg/ml
G418 (geneticin, Gibco BRL) ergänzt
war. Klone wurden isoliert durch begrenzende Verdünnung von
Zellen, die mit G418-Resistenz wuchsen.
-
Zellen
von jedem Klon wurden in 24-Napf-Platten ausgesät und 4 Tage mit und ohne Zugabe
von 20 ng/ml Met-80-Reste-Betacellulin gezüchtet. Der Überstand wurde gesammelt und
30 Minuten bei 65°C
hitzebehandelt und die Aktivität
der alkalischen Phosphatase in den Medien wurde dann getestet. Klone,
die eine erhöhte
alkalische Phosphataseaktivität
zeigten bei Zugabe von 80-Reste-Betacellulin wurden selektiert.
Die Ergebnisse mit verschiedenen Klonen sind in Tabelle 7 unten
angegeben. Tabelle 7
Klone | PLAP-Aktivität (A 405) |
Kein
BTC zugefügt | BTC
zugefügt |
AR1898-033 | 0,034 | 0,366 |
AR1898-053 | 0,008 | 0,089 |
AR1898-0192 | 0,077 | 0,752 |
-
Beispiel 12
-
Test der β-Zelldifferenzierung fördernden
Aktivität
unter Verwendung von PLAP Expressions-AR42J-Zellen
-
Die
PLAP Expressions-AR42J-Zellen, die in Beispiel 11 konstruiert worden
waren, wurden auf eine Konzentration von 10
5 Zellen/ml
unter Verwendung von Dulbecco's
modifiziertem Eagle-MEM-Medium, das 10% fötales Kälberserum und verschiedene
Konzentrationen des in Beispiel 3 hergestellten Met-77-Reste-Betacellulins, des
in Beispiel 6 hergestellten Met-76-Reste-Betacellulins oder des
gemäß der Methode
in der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellten Met-80-Reste-Betacellulins enthielt,
suspendiert. 100 μl
dieser Suspensionen wurden in 96-Napf-Platten geimpft und 5 Tage
bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) inkubiert.
Nach 5 Tagen wurde der Überstand entnommen
und 30 Minuten bei 65°C
behandelt und 50 μl
wurden in 96-Napf-Mikroplatten, die 50 μl 2XSEAP enthielten (2 M Diethanolamin,
1 mM MgCl
2, 20 mM Homoarginin) zugefügt. Die
Proben wurden 10 Minuten auf 37°C
gehalten, 10 μl
20 mg/ml p-Nitrophenylphosphorsäure
(Sigma) dann zugefügt
und die Reaktion 16 Stunden bei 37°C durchgeführt (
6). Met-77-Reste-Betacellulin
und Met-76-Reste-Betacellulin zeigten praktisch die gleiche fördernde
Aktivität
bei der Induzierung der Differenzierung wie das Met-80-Reste-Betacellulin.
-
Beispiel 13
-
Konstruktion der Expressions-Zelllinie
für die
Reste 2 bis 76
-
(ein N-terminaler und drei C-terminale
Reste fehlen)
-
Ein
Expressionsplasmid für
Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 (dem ein N-terminaler Rest
und drei C-terminale
Reste fehlen) wurde auf folgende Art und Weise konstruiert (7).
-
Das
Betacellulin-Strukturgen mit den Resten 2 bis 76 (dem ein N-terminaler
Rest und drei C-terminale Reste fehlten) wurde mit PCR aus dem Expressionsplasmid
pTCIIBTC76 von Betacellulin mit 76 Resten (dem drei C-terminale
Reste fehlen) amplifiziert (Beispiel 4) unter Verwendung eines Primers
3 (5'-CAGCATATGGGGAATTCCACCAGAAGTCCT)
mit einer NdeI-Spaltstelle und einem Startcodon stromaufwärts benachbart
dem Glycin an Position 2 und einem Primer 4 (5'-GGATCCCTAAACTCTCTCACACCTTGCTCCAATG)
mit einem Stoppcodon und einer BamHI-Spaltstelle nach dem Valin
am C-Ende. Das so mit PCR amplifizierte Gen wurde in den pCR2.1-Vektor
ligiert unter Verwendung eines TA Original Cloning Kit (von Invitrogen),
um pCR2.1BTC2-76 herzustellen. Dieses Plasmid wurde in E. coli JM109
eingeführt
und Transformanten wurden selektiert unter Verwendung der Ampicillinresistenz
als Indikator. Transformanten mit pCR2.1BTC2-76 wurden gezüchtet und
pCR2.1BTC2-76 wurde hergestellt unter Verwendung eines QIAprep8
Miniprep Kits (von Qiagen).
-
pCR2.1BTC2-76
wurde mit NdeI und BamHI zur Agaroseelektrophorese verdaut. Ungefähr 230 bp des
Betacellulin-Strukturgens mit den Resten 2 bis 76 wurden gewonnen
unter Verwendung eines QIAGEN Gel Extraction Kits (von Qiagen).
Der Expressionsvektor pTCII (Beispiel 1) wurde mit NdeI und BamHI
zur Agaroseelektrophorese verdaut und Banden mit ungefähr 4,6 kbp
wurden auf gleiche Weise gewonnen. Betacellulin-Strukturgen mit den Resten 2 bis 76
wurde in das NdeI-BamHI-Fragment des pTCII-Expressionsvektors ligiert
und dann in E. coli JM109 zur Selektion von Transformanten durch
Tetracyclinresistenz eingeführt
und Plasmide wurden wiederum aus dem Stamm gewonnen, was das Expressionsplasmid
pTCIIBTC2-76 ergab.
-
Das
entstehende pTCIIBTC2-76 wurde in E. coli MM294 (DE3) eingeführt zur
Selektion von Transformanten durch Tetracyclinresistenz, was den
Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 exprimierenden Stamm MM294
(DE3)/pTCIIBTC2-76 ergab.
-
Beispiel 14
-
Kultur des Betacellulin mit den Resten
2 bis 76 exprimierenden Stamms
-
Der
Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 exprimierende Stamm MM294 (DE3)/pTCIIBTC2-76
wurde 16 Stunden bei 30°C
in 30 ml LB-Medium (1% Pepton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid),
das 10 mg/l Tetracyclin enthielt, gezüchtet. 10 ml der entstehenden
Kultur wurden verwendet, um jeden von 6 l-1-Mayer-Kolben, die 200 ml
primäre
Fermentationsmedien enthielten (1,68% Natriummonohydrogenphosphat,
0,3% Natriumdihydrogenphosphat, 0,1% Ammoniumchlorid, 0,05% Natriumchlorid,
0,012% Magnesiumsulfat, 0,0007% Thiaminhydrochlorid, 1,5% Glucose,
1,5% Hicase) zu beimpfen für
eine mit 200 U/min gerührte
Kultur und bei einer Temperatur von 37°C. Als die Trübheit der
Kultur etwa 160 Klett-Einheiten erreichte, wurden 5,95 mg/l Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) zugegeben. Die Kultur wurde weitere 4 Stunden, nachdem das IPTG
zugefügt
worden war, fortgesetzt. Die Kulturbrühe wurde 30 Minuten mit 9.000
U/min zentrifugiert, um 5,1 g Zellen zu sammeln.
-
Beispiel 15
-
Reinigung von Betacellulin mit den Resten
2 bis 76
-
15
ml 0,1 M Tris-HCl (pH 8,0), das 1 mM EDTA, 1 mM APMSF und 7 M Guanidinhydrochlorid
enthielt, wurden zu 5 g der in Beispiel 14 erhaltenen Zellen zugegeben,
die Mischung wurde über
Nacht bei 4°C
zur Extraktion gerührt
und dann zentrifugiert (10 min mit 9.000 U/min). 250 ml 50 mM Tris-HCl
(pH 8,0), das 0,5 mM oxidiertes Glutathion, 1 mM reduziertes Glutathion,
1 mM EDTA, 0,1 M Argininhydrochlorid und 2 M Harnstoff enthielt,
wurde zu 15 ml des entstehenden Überstands
zugegeben zur Rückfaltung über Nacht
bei 4°C und
anschließend
zentrifugiert (10 min mit 10.000 U/min), was 265 ml Überstand
ergab. 1 l 2 M Harnstoff wurden zu dem Überstand zugegeben, der pH-Wert
dann mit Essigsäure
auf 5,0 eingestellt und über
Nacht bei 4°C
stehen gelassen. Er wurde dann zentrifugiert (10 min mit 10.000
U/min), der entstehende Überstand
mit einer Durchflussrate von 30 ml/min auf eine Poros 50HS Säule (2,2
cm × 12
cm, von Nippon Perceptive), die mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH
5,0) equilibriert worden war, adsorbiert und die Säule wurde
intensiv mit dem Puffer, der zur Equilibrierung verwendet worden
war, gewaschen und anschließend
mit einem linearen Gradienten von 0,3 bis 1,3 M Natriumchlorid eluiert.
Die Fraktionen, die Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 enthielten,
wurden gesammelt, dreifach mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 4,5)
verdünnt
und dann auf eine TSKgel CM-5PW-Säule (0,75
cm × 7,5
cm, von Tosoh), die mit dem Puffer equilibriert worden war, aufgetragen.
Die Fraktionen wurden von der TSKgel CM-5PW-Säule, auf der das Betacellulin
mit den Resten 2 bis 76 adsorbiert worden war, eluiert mit einem
linearen Gradienten von 0,3 bis 0,5 M Natriumchlorid. Die Fraktionen, die
das Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 enthielten, wurden gesammelt
und auf eine TSKgel ODS-120T-Säule
(2,15 cm × 30
cm, von Tosoh) adsorbiert, die mit 0,1% Trifluoressigsäure equilibriert
worden war, und das Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 wurde mit
einem linearen Gradienten von 20 bis 44% Acetonitril eluiert. Das
Eluat wurde lyophilisiert, dann in 5 ml destilliertem Wasser gelöst, durch
eine Ag1-X8-Säule (1,0
cm × 10
cm, von Nippon Biorad), die mit Essigsäure behandelt worden war, durchfließen gelassen
und dann wiederum lyophilisiert, was 0,7 mg Betacellulin mit den
Resten 2 bis 76 ergab.
-
Beispiel 16
-
Konstruktion eines Expressionsstamms für die Reste
24 bis 76
-
(denen 23 N-terminale und drei C-terminale
Reste fehlen)
-
Ein
Expressionsplasmid für
Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 (dem 23 N-terminale Reste
und drei C-terminale
Reste fehlen) wurde auf folgende Art und Weise konstruiert (8).
-
Das
Betacellulin-Strukturgen mit den Resten 24 bis 76 (dem 23 N-terminale
Reste und drei C-terminale Reste fehlen) wurde mit PCR aus dem Expressionsplasmid
pTCIIBTC76, das in Beispiel 4 hergestellt worden war, mit Betacellulin
mit 76 Resten (dem drei C-terminale Reste fehlen) amplifiziert unter
Verwendung eines Primers 5 (5'-CAGCATATGGCTACCACCACACAATCAAAG)
mit einer NdeI-Spaltstelle und einem Startcodon stromaufwärts benachbart
dem Alanin an Position 24 und einem Primer 4 (5'- GGATCCCTAAACTCTCTCACACCTTGCTCCAATG)
mit einem Stoppcodon und einer BamHI-Spaltstelle nach dem Valin
am C-Ende. Das so mit PCR amplifizierte Gen wurde in den pCR2.1-Vektor
ligiert unter Verwendung eines TA Original Cloning Kits (von Invitrogen),
um pCR2.1BTC24-76 herzustellen. Dieses wurde in E. coli JM109 eingeführt und Transformanten
wurden selektiert unter Verwendung der Ampicillinresistenz als Indikator.
Transformanten mit pCR2.1BTC24-76 wurden gezüchtet und pCR2.1BTC24-76 wurde
unter Verwendung eines QIAprep8 Miniprep Kits (von Qiagen) präpariert.
-
Der
pCR2.1BTC24-76 wurde mit NdeI und BamHI zur Agaroseelektrophorese
verdaut und das Betacellulin-Strukturgen mit den Resten 24 bis 76
mit ungefähr
160 bp wurde gewonnen unter Verwendung eines QIAGEN Gel Extraction
Kits (von Qiagen). Der in Beispiel 1 hergestellte Expressionsvektor
pTCII wurde mit NdeI und BamHI zur Agaroseelektrophorese verdaut
und Banden mit ungefähr
4,6 kbp wurden auf gleiche Weise gewonnen. Das Betacellulin-Strukturgen
mit den Resten 24 bis 76 wurde in das NdeI-BamHI-Fragment des pTCII-Expressionsvektors
ligiert und dann in E. coli JM109 zur Selektion von Transformanten
durch Tetracyclinresistenz eingeführt und Plasmide wurden wiederum
aus dem Stamm gewonnen, was das Expressionsplasmid pTCIIBTC24-76
ergab.
-
Das
entstehende pTCIIBTC24-76 wurde in E. coli MM294 (DE3) zur Selektion
von Transformanten durch Tetracyclinresistenz eingeführt, was
den Expressionsstamm für
Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 MM294 (DE3)/pTCIIBTC24-76
ergab.
-
Beispiel 17
-
Kultur eines Expressionsstamms für Betacellulin
mit den Resten 24 bis 76
-
Der
Expressionsstamm für
Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 MM294 (DE3)/pTCIIBTC24-76
wurde 16 Stunden bei 30°C
in 30 ml LB-Medium (1% Pepton, 0,5% Hefeextrakt, 0,5% Natriumchlorid),
das 10 mg/l Tetracyclin enthielt, gezüchtet. Die entstehende Kultur
wurde verwendet, um 5 l-1-Mayer-Kolben, die 150 ml primäre Fermentationsmedien
(1,68% Natriummonohydrogenphosphat, 0,3% Natriumdihydrogenphosphat, 0,1%
Ammoniumchlorid, 0,05% Natriumchlorid, 0,012% Magnesiumsulfat, 0,0007%
Thiaminhydrochlorid, 1,5% Glucose, 1,5% Hicase) enthielten, zu beimpfen
für eine
mit 200 U/min gerührte
Kultur bei einer Temperatur von 37°C. Als die Trübheit der
Kultur etwa 160 Klett-Einheiten erreichte, wurden 5,95 mg/l Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG) zugegeben. Die Kultur wurde weitere 4 Stunden, nachdem das
IPTG zugefügt
worden war, fortgesetzt. Die Kulturbrühe wurde 30 Minuten mit 10.000
U/min zentrifugiert, um 3,9 g Zellen zu sammeln.
-
Beispiel 18
-
Reinigung von Betacellulin mit den Resten
24 bis 76
-
12
ml 0,1 M Tris-HCl (pH 8,0), das 1 mM EDTA, 1 mM APMSF und 7 M Guanidinhydrochlorid
enthielt, wurden zu 3,9 g der in Beispiel 5 erhaltenen Zellen zugegeben,
die Mischung wurde über
Nacht bei 4°C
zur Extraktion gerührt
und dann zentrifugiert (10 min mit 9.000 U/min). 200 ml 50 mM Tris-HCl
(pH 8,0), das 0,5 mM oxidiertes Glutathion, 1 mM reduziertes Glutathion,
1 mM EDTA, 0,1 M Argininhydrochlorid und 2 M Harnstoff enthielt,
wurden zu 12 ml des entstehenden Überstands zugegeben zur Rückfaltung über Nacht
bei 4°C und
an schließend
zentrifugiert (10 min bei 10.000 U/min), was 212 ml Überstand
ergab. 0,8 ml 2 M Harnstoff wurden zu dem Überstand zugegeben, der pH-Wert
dann mit Essigsäure
auf 5,0 eingestellt und über
Nacht bei 4°C
stehen gelassen. Er wurde dann zentrifugiert (10 min mit 10.000
U/min), der entstehende Überstand bei
einer Durchflussrate von 30 ml/min auf eine Poros 50HS Säule (2,2
cm × 12
cm, von Nippon Perceptive), die mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH
5,0) equilibriert worden war, adsorbiert und die Säule intensiv
mit dem zur Equilibrierung verwendeten Puffer gewaschen und anschließend mit
einem linearen Gradienten von 0,3 bis 1,3 M Natriumchlorid eluiert.
Die Fraktionen, die Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 enthielten,
wurden gesammelt, dreifach mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 4,5)
verdünnt
und dann auf eine TSKgel CM-5PW-Säule (0,75 cm × 7,5 cm,
von Tosoh), die mit dem Puffer equilibriert worden war, aufgetragen.
Die Fraktionen wurden von der TSKgel CM-5PW-Säule eluiert, auf die das Betacellulin
mit den Resten 24 bis 76 adsorbiert worden war, mit einem linearen
Gradienten von 0,3 bis 0,5 M Natriumchlorid. Die Fraktionen, die Betacellulin
mit den Resten 24 bis 76 enthielten, wurden gesammelt und auf eine
TSKgel ODS-120T-Säule (2,15
cm × 30
cm, von Tosoh), die mit 0,1% Trifluoressigsäure equilibriert worden war,
adsorbiert und das Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 mit einem
linearen Gradienten von 20 bis 44% Acetonitril eluiert. Das Eluat wurde
lyophilisiert, dann in 5 ml destilliertem Wasser gellst, durch eine
Ag1-X8-Säule
(1,0 cm × 10
cm, von Nippon Biorad) durchfließen gelassen, die mit Essigsäure behandelt
worden war, und dann wiederum lyophilisiert, was 0,4 mg Betacellulin
mit den Resten 24 bis 76 ergab.
-
Beispiel 19
-
Charakterisierung der Betacellulinmuteine
-
Das
in Beispiel 3 erhaltene Betacellulinmutein mit den Resten 2 bis
76 und das in Beispiel 6 erhaltene Betacellulinmutein mit den Resten
24 bis 76 wurden auf folgende Art und Weise charakterisiert.
-
a) Analyse mit SDS-PAGE
-
Die
Betacellulinmuteine und das Betacellulin mit den 76 Resten, das
in Beispiel 6 hergestellt worden war, wurden in Probepuffer (125
mM Tris-HCl, 1% Natriumdodecylsulfat, 15% Glycerin, 5% 2-Mercaptoethanol,
0,005% Bromphenolblau) suspendiert und auf Multigel 15/25 (Dai'ichi Kagaku Yakuhin)
elektrophoretisch aufgetrennt. Die Anfärbung des elektrophoretisch
aufgetrennten Gels mit Rapid CBB Kanto (Kanto Chemical) ergab eine
einzige Bande in praktisch allen Fällen (9).
-
b) Analyse der Aminosäurezusammensetzung
-
Die
Betacellulinmuteine wurden in der Gasphase 24 und 48 Stunden bei
110°C mit
6 n Salzsäure,
die 4% Thioglycolsäure
enthielt, hydrolysiert und die Aminosäurezusammensetzung wurde mit
einem Aminosäureanalyseautomaten
bestimmt (Hitachi L-8500A Aminosäureanalysator).
Die Ergebnisse zeigten, dass beide Muteine mit der auf Basis der
cDNA-Basensequenzen vorhergesagten Aminosäurezusammensetzung übereinstimmten
(Tabellen 8 und 9). Tabelle 8: Analyse der Aminosäurezusammensetzung
von Betacellulin mit den Resten 2 bis 76
Aminosäure | Anzahl
der Reste pro Mol | Theoretischer
Wert |
Asx | 5,2 | 5 |
Thr | 6,0 | 6 |
Ser | 4,6 | 5 |
Glx | 9,4 | 9 |
Pro | 4,3 | 4 |
Gly | 7,3 | 7 |
Ala | 4,2 | 4 |
Val | 4,1 | 4 |
Met | 0,0 | 0 |
Ile | 2,0 | 2 |
Leu | 2,0 | 2 |
Tyr | 2,9 | 3 |
Phe | 2,1 | 2 |
Lys | 5,1 | 5 |
His | 2,3 | 2 |
Arg | 7,2 | 7 |
Cys | ND | 8 |
Tabelle 9: Analyse der Aminosäurezusammensetzung
von Betacellulin mit den Resten 24 bis 76
Aminosäure | Anzahl
der Reste pro Mol | Theoretischer
Wert |
Asx | 1,0 | 1 |
Thr | 3,8 | 4 |
Ser | 2,9 | 3 |
Glx | 6,0 | 6 |
Pro | 2,1 | 2 |
Gly | 4,0 | 4 |
Ala | 3,0 | 3 |
Val | 3,9 | 4 |
Met | 0,0 | 0 |
Ile | 2,0 | 2 |
Leu | 0,0 | 0 |
Tyr | 2,9 | 3 |
Phe | 2,1 | 2 |
Lys | 4,9 | 5 |
His | 2,2 | 2 |
Arg | 6,0 | 6 |
Cys | ND | 6 |
-
c) Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
-
Die
N-terminale Aminosäuresequenz
wurde analysiert unter Verwendung eines Gasphasenproteinsequenzautomaten
(Applied Biosystems, Modell 477A). Die Ergebnisse zeigten, dass
beide Muteine übereinstimmten
mit der aus den cDNA-Basensequenzen abgeleiteten Aminosäurezusammensetzung.
(Tabellen 10 und 11). Tabelle 10: Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
von Betacellulin mit den Resten 2 bis 76
| PTH-Aminosäure nachgewiesen (pmol) | Aminosäure abgeleitet
aus Basensequenz |
1 | Gly
(388) | Gly |
2 | Asn
(319) | Asn |
3 | Ser
(245) | Ser |
4 | Thr
(261) | Thr |
5 | Arg
(225) | Arg |
6 | Ser
(144) | Ser |
7 | Pro
(246) | Pro |
8 | Glu
(105) | Glu |
9 | Thr
(120) | Thr |
10 | Asn
(162) | Asn |
Tabelle 11: Analyse der N-terminalen Aminosäuresequenz
von Betacellulin mit den Resten 24-76
| PTH-Aminosäure nachgewiesen (pmol) | Aminosäure abgeleitet
aus Basensequenz |
1 | Ala
(463) | Ala |
2 | Thr
(251) | Thr |
3 | Thr
(245) | Thr |
4 | Thr
(483) | Thr |
5 | Gln
(302) | Gln |
6 | Ser
(109) | Ser |
7 | Lys
(64) | Lys |
8 | Arg
(145) | Arg |
9 | Lys
(209) | Lys |
10 | Gly
(170) | Gly |
-
d) Analyse der C-terminalen Aminosäuren
-
Die
C-terminalen Aminosäuren
wurden bestimmt unter Verwendung eines Aminosäureanalyseautomaten (Hitachi
L-8500A Aminosäureanalysator)
mit Gasphasenhydrazinolyse (6 Stunden bei 100°C). Valin wurde bei beiden Muteinen
nachgewiesen (Tabellen 12 und 13) Tabelle
12
Analyse
der C-terminalen Aminosäure
in Betacellulin mit den Resten 2 bis 76 |
Val
(Ausbeute: 95,4%) |
Tabelle
13
Analyse
der C-terminalen Aminosäure
in Betacellulin mit den Resten 24 bis 76 |
Val
(Ausbeute: 83,3%) |
-
Beispiel 20
-
1) EGF-Bindungstest unter Verwendung von
A431-Zellen
-
Die
zellwachstumsfördernde
Aktivität
wurde untersucht mithilfe der die Bindung von 125I-EGF
hemmenden Aktivität
unter Verwendung von menschlichen Stachelzellepithel-Karzinomzellen
A431 (stark EGF-Rezeptor exprimierende Linie).
-
Spezifisch
wurden 100 μl
A431-Zellen, die in einer Konzentration von 10
5 Zellen/ml
unter Verwendung von Dulbecco's
modifiziertem Eagle-MEM-(DMEM)-Medium, das mit 10% fötalem Kälberserum
ergänzt
war, suspendiert worden waren, in 96-Napf-Platten geimpft und 2
Tage bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas und 95% Luft)
gezüchtet.
Nach 2 Tagen wurden die Zellen dreimal mit 200 μl/Napf Bindemedium, das eine äquimolare
Mischung aus DMEM und F-12, das 20 mM HEPES und 0,1% Rinderserumalbumin
enthielt, enthielt, gewaschen und anschließend wurden 100 μl Bindemedium,
das verschiedene Konzentrationen an unmarkiertem EGF, das in Beispiel
15 hergestellte 2-76-Reste-Betacellulin, das in Beispiel 18 hergestellte
24-76-Reste-Betacellulin,
das in Beispiel 6 hergestellte Met-76-Reste-Betacellulin und das
gemäß der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellte Met-80-Reste-Betacellulin und
0,25 nM
125I-EGF (Amersham Pharmacia Biotech) enthielt,
zugegeben. Die Mischungen wurden 90 Minuten bei 4°C stehen
gelassen und dann dreimal mit 200 μl Bindemedium gewaschen und
die Zellen wurden in 200 μl
0,1 n wässriger
Natriumhydroxidlösung,
die 1% SDS enthielt, lysiert. Das Zelllysat wurde dann in Szintillationsgläschen überführt, 1 ml
Szintillator A (Wako Pure Chemicals) zugegeben und die die Bindung
von
125I-EGF hemmende Aktivität mit einem
Szintillationszähler
untersucht.
-
2) Test der β-Zelldifferenzierung fördernden
Aktivität
unter Verwendung von alkalische Phosphatase exprimierenden AR42J-Zellen
aus Humanplazenta
-
PLAP-Expressions-AR42J-Zellen
wurden auf eine Konzentration von 10
5 Zellen/ml
unter Verwendung von Dulbecco's
modifiziertem Eagle-MEM-Medium, das 10% fötales Kälberserum und unterschiedliche
Konzentrationen des in Beispiel 15 hergestellten 2-76-Reste-Betacellulins,
des in Beispiel 18 hergestellten 24-76-Reste-Betacellulins, des in Beispiel
6 hergestellten Met-76-Reste-Betacellulins, oder des gemäß der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellten Met-80-Reste-Betacellulins enthielt,
suspendiert. 100 μl
dieser Suspensionen wurden in 96-Napf-Platten geimpft und 5 Tage
bei 37°C
in Kohlendioxidgasin kubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) inkubiert.
Nach 5 Tagen wurde der Kulturüberstand
30 Minuten bei 65°C
behandelt und 50 μl
wurden dann in 96-Napf-Mikroplatten, die 50 μl 2 × SEAP (2 M Diethanolamin,
1 mM MgCl
2, 20 mM Homoarginin) enthielten,
gegeben. 10 μl
20 mg/ml p-Nitrophenylphosphorsäure
(Sigma) wurden zugegeben und die Reaktion erfolgte etwa 16 Stunden
lang bei 37°C.
Das Verhältnis
zwischen EGF-Aktivität
und BTC-Aktivität
aller Muteine reduzierte sich auf etwa 5% von dem von Met-80-Reste-Betacellulin
und war etwa gleich wie das von Met-76-Reste-Betacellulin ohne offensichtlichen Einfluss
der N-terminalen Deletion.
-
3) Die Ergebnisse von 1) und 2) oben sind
in Tabelle 14 zusammengefasst.
-
Tabelle 14
| BTC-Aktivität EC50 (nM) | EGF-Aktivität IC50 (nM) | EGF/BTC
im Vergleich zu Met-BTC80 |
Met-BTC80 | 0,07 | 1,2 | 100,0% |
Met-BTC76 | 0,30 | 95,1 | 5,4% |
BTC2-76 | 0,12 | 38,6 | 5,3% |
BTC24-76 | 0,03 | 11,0 | 4,7% |
-
Beispiel 21
-
Konstruktion von hBTC50-Mutein-A-Expressionsplasmid
pTB1985, das drei von Heregulin (Her) abgeleitete Reste zwischen
Cys3 und Cys4 enthält
-
Eine
PCR wurde durchgeführt
mit pTB1976 als Matrize unter Verwendung von (1) einem Primer PET-1 auf
der 5'-Seite (5'-GAAATAATTTTGTTTAACTTTAAGAAGGAG-3') und einem Primer
BTC-1 auf der 3'-Seite (5'-AGGAGGGCGTCGAGGGGTTCTGCTCGGCCA-3') und (2) einem Primer
BTC-2 auf der 5'-Seite
(5'-TGGCCGAGCAGAACCCCTCGACGCCCTCCT-3') und einem Primer
BTC-3 auf der 3'-Seite
(5'-TCTATGCGCACCCGTTCTCGGAGCACTGTC-3').
-
Eine
Mischung der PCR-Produkte von (1) und (2) wurde als Matrize für die PCR
unter Verwendung eines Primers BT-95h auf der 5'-Seite und eines Primers BT-94h auf
der 3'-Seite verwendet,
was DNA-Fragmente ergab, die ein Mutein A mit drei Aminosäuren (Asn,
Pro, Ser) der Her-Sequenz codierten, die zwischen Cys3 und Cys4
von hBTC50 insertiert war. Das DNA-Fragment wurde mit NdeI und BamHI
verdaut und dann in die NdeI-BamHI-Position
von pET-3c insertiert, um pTB1985 herzustellen.
-
Beispiel 22
-
Konstruktion des hBTC50-Mutein-B-Expressionsplasmids
pTB1987 mit sieben N-terminalen Resten, die durch fünf Reste
des Epithelwachstumsfaktors (EGF) in den entsprechenden Postionen
substituiert sind
-
pTB1976
wurde als Matrize in der PCR verwendet unter Verwendung eines Primers
BTC-7 auf der 5'-Seite (5'-TATACATATGAACAGCGACTCTGAGTGCCCCAAGC-3') und des Primers
BT-94h auf der 3'-Seite, was
DNA-Fragmente ergab, die Mutein B codierten, bei dem sieben N-terminale
Reste von hBTC50 durch fünf entsprechende
EGF-Reste ersetzt waren. Das DNA-Fragment wurde mit NdeI und BamHI
verdaut und dann in die NdeI-BamHI-Position von pET-3c eingebaut,
um pTB1987 herzustellen.
-
Beispiel 23
-
Expression in E. coli
-
Das
pTB1976-Plasmid, pTB1985-Plasmid und pTB1987-Plasmid, die in den
folgenden Referenzbeispielen und obigen Beispielen hergestellt wurden,
wurden in E. coli BL21 (DE3) pLysS (Novagen) zur Expression unter
der Kontrolle des Φ10-Promotors
des T7-Phagen eingeführt.
Die verschiedenen E.-coli-Rekombinanten wurden bei 37°C unter Verwendung
von LB-Medium, das 100 μg/ml
Ampicillin und 100 μg/ml
Chloramphenicol enthielt, gezüchtet.
Als die Trübheit
160 Klett-Einheiten erreichte, wurde Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid auf
eine Endkonzentration von 0,4 mM zugegeben und die Kultur wurde
weitere 4 Stunden bei 37°C fortgesetzt.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet und bei –80°C bis zur
Extraktion aufbewahrt.
-
Beispiel 24
-
Reinigung von hBTC50, Mutein A und Mutein
B
-
4-1) Herstellung von E.-coli-Inclusion-Bodies
-
Die
aus 400 ml Kulturbrühe
geernteten Zellen wurden in 20 ml 10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 10% Saccharose
und 10 mM EDTA suspendiert und anschließend eingefroren und aufgetaut.
Die Zellen wurden dann 30 Minuten in Eis stehen gelassen und vollständig lysiert.
Sie wurden durch Ultraschall (dreimal für 10 s) aufgerissen, während sie
auf Eis gekühlt
wurden und dann zentrifugiert (15 min bei 9.000 U/min und einer
Temperatur von 4°C;
Beckman) und der Niederschlag wurde wiederum gesammelt. Diese Waschschritte
wurden dreimal wiederholt, um Inclusion-Bodies zu präparieren.
-
4-2) Proteinextraktion und Rückfaltung
-
Die
in 4-1) hergestellten Inclusion-Bodies wurden in 8 ml 7 M Guanidin-HCl,
0,1 M Tris-CH3COOH (pH 8,0) und 1 mM EDTA
suspendiert und sie wurden vorsichtig mit einem Rührer 1 Stunde
lang bei 4°C
gerührt, um
rekombinantes Protein zu extrahieren. Reduziertes Glutathion wurde
auf 0,1 M zugegeben, der pH-Wert wurde auf 8,4 mit NaOH-Lösung eingestellt
und Stickstoffgas wurde in den Extrakt geblasen, um Luft zu verdrängen. Der
Extrakt wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen und dann
mit 20 Volumina 10 mM Tris-CH3COOH (pH 8,0), 0,5 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
und 1 mM Benzamidin verdünnt.
Der verdünnte
Extrakt wurde zentrifugiert (9.000 U/min, 15 min, 25°C), um unlösliches
Material zu entfernen, oxidiertes Glutathion wurde auf eine Konzentration
von 0,5 mM dem Überstand
zugegeben und die Lösung
wurde 16 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen. Der Überstand
(9.000 U/min, 15 min, 25°C)
wurde lyophilisiert und eingeengt und dann dialysiert (Spectrapor:
MWCO 1000) gegen 50 mM Tris-CH3COOH (pH
5,5) und 1 mM EDTA bei 4°C.
Nach der Dialyse wurde der Überstand
(9.000 U/min, 15 min, 4°C)
mit einer Acetatcellulosemembran (Millex GV, 0,22 μm: Millipore)
filtriert, um unlösliches
Material zu entfernen.
-
4-3) Reinigung des Proteins
-
Die
Lösung,
die rückgefaltetes
Protein enthielt, wurde auf eine Kationenaustauscher-HPLC-Säule (250 × 4,1 mm,
I.d., Synchrom CM300, Synchropak), die mit 50 mM Natriumacetat (pH
5,5) equilibriert worden war, geladen und mit einem Gradienten von
0 bis 1 M NaCl eluiert, um Fraktionen zu erhalten. Die eluierten Fraktionen,
die bei OD280 beobachtet wurden, wurden
auf eine C4-Reverse-HPLC-Säule (150 × 4,6 mm
I.d., Ultron 300 C4: Chromatopacking Center),
die mit 0,1% HCl und 1% CH3CN equilibriert
worden war, geladen und wurden mit einem Gradienten von 1 bis 40%
CH3CN eluiert. Die Peakfraktionen, die durch
Säulenchromatographie
erhalten wurden, wurden dann lyophilisiert. Die Ausbeuten an Mutein
A und B waren 78,7 bzw. 103,1 μg.
-
4-4) Bestimmung der Proteinreinheit
-
Um
die Reinheit des gereinigten Produkts zu bestimmen, wurde das Produkt
auf eine C18-Reverse-Phase-HPLC-Säule (150 × 4,6 mm
i.d., ODS120T, Tosoh) geladen und mit einem Gradienten von 15 bis 30%
CH3CN eluiert, was die Identität der Peakproteine
der Muteine A und B bestätigte.
Beide Proteine hatten eine Reinheit von 94% oder mehr.
-
Beispiel 25
-
Test der zellwachstumsfördernden
Aktivität
unter Verwendung von 3T3-Zellen
-
Die
zellwachstumsfördernde
Aktivität
wurde untersucht mithilfe der 3H-Thymidin-Aufnahme
in einen stationären
3T3 A31-714 Klon 4 (International Journal of Cancer, 12:463 (1973)),
wie in Molecular Cell Biology, 8:588 (1988) beschrieben.
-
100 μl 3T3 A31-714
Klon 4, die mit 1000 Zellen/ml unter Verwendung von Dulbecco's modifiziertem Eagle-MEM-Medium,
das 5% Rinderserum enthielt, suspendiert waren, wurden in 96-Napf-Platten
geimpft und 1 Tag bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) gezüchtet. 75 μl Überstand wurden
entnommen und 100 μl
serumfreies Dulbecco's
modifiziertes Eagle-MEM-Medium wurden zugegeben, um die Serumkonzentration
auf 1% einzustellen. Nach zwei weiteren Tage Kultur folgte die Zugabe
verschiedener Konzentrationen von hBTC50, Mutein A oder Mutein B,
das in den obigen Beispielen hergestellt worden war. 16 Stunden,
nachdem dies zugegeben worden war, wurde 3H-Thymidin
(Amersham Pharmacia Biotech) in einer Menge von 0,25 μCi/Napf zugegeben,
nach 4 Stunden wurden die Zellen dreimal mit PBS gewaschen, 100 μl 5% SDS
wurden zugegeben und die Zellen wurden lysiert. Das Zelllysat wurde
in Szintillationsgläschen überführt, 1 ml
Szintillator A (Wako Pure Chemicals) wurde zugegeben und die Aufnahme
von 3H-Thymidin in die Zellen wurde mit
einem Szintillationszähler
untersucht.
-
Tabelle
15 gibt die Ergebnisse der Konzentrationen für hBTC50 und die Muteine an,
die 50% Aktivität zeigen
(ED
50), wobei 100% die maximale Aufnahme
des 80-Reste-Betacellulins (Referenz) ist. Tabelle 15: Zellwachstumsfördernde
Aktivität
Probe | ED50 (nM) |
hBTC50 | 0,01 |
Mutein
A | 0,6 |
Mutein
B | > 10,0 |
-
Beispiel 26
-
Test der β-Zelldifferenzierung fördernden
Aktivität
unter Verwendung von AR42J-Zellen
-
Zellen
der AR42J-Zelllinie, die aus Pankreaskrebs stammt, der durch chemische
Karzinogene induziert wurde (Christophe, Am. J. Physiol., 266:G963
(1994)), wurden auf eine Konzentration von 10
5 Zellen/ml in
Dulbecco's modifiziertem
Eagle-MEM-Medium, das 10% fötales
Kälberserum
hBTC50, Mutein A, Mutein B oder das 80-Reste-Betacellulin (hBTC80),
das gemäß der Methode
in der
japanischen nicht geprüften Patentanmeldung
(Kokai) H10-191989 hergestellt worden war, enthielt, suspendiert.
500 μl dieser
Suspensionen wurden auf Kammerträger
geimpft und 5 Tage bei 37°C
in Kohlendioxidgasinkubatoren (5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) inkubiert.
Nach 5 Tagen wurden die Zellen einmal mit PBS gewaschen, in 10%
Formaldehyd fixiert und 5 Minuten mit 0,1% Triton X-100 behandelt.
Block Ace (Snow Brand, Japan) wurde dann 40 Minuten zur Blockierung
bei Raumtemperatur zugegeben. Anti-Insulin-Antikörper (von Advanced Immunochemicals),
die mit 10% Block Ace verdünnt
waren, wurden zugegeben und 40 Minuten bei Raumtemperatur reagieren
gelassen. 0,1% Triton X-100
wurde zugegeben, die Reaktionslösung
5 Minuten bei Raumtemperatur stehen gelassen und die Zellen dann
dreimal mit PBS gewaschen. Mit FITC (Fluoresceinisothiocyanat) markierte
Anti-Maus-IgG-Antikörper
(Cappel), die mit 10% Block Ace verdünnt waren, wurden zugegeben
und die Reaktion 40 Minuten lang durchgeführt. 0,1% Triton X-100 wurde
zugegeben, die Reaktionslösung
5 Minuten lang stehen gelassen, die Zellen wurden dann dreimal mit
PBS gewaschen und dann unter einem Fluoreszenzmikroskop beobachtet.
-
Gefärbte Zellen,
d.h. Zellen, die zu Insulin produzierenden β-Zellen differenziert hatten,
wurden in allen Fällen
gefunden, an denen eine Zugabe von hBTC50 und den Muteinen A und
B beteiligt war, wie es der Fall war, wenn hBTC80 zugegeben wurde.
-
Es
gab keinen Unterschied im Vorkommen von Insulin produzierenden Zellen
zwischen hBTC80, hBTC50 und den Muteinen A und B.
-
Beispiel 27
-
Test der β-zelldifferenzierungsfördernden
Aktivität
unter Verwendung von PLAP-Expressions-AR42J-Zellen
-
3-1) Konstruktion eines Expressionsvektors
für das
alkalische Phosphatasegen aus Humanplazenta
-
Die
die Differenzierung fördernde
Aktivität
zu β-Zellen
wurde auch bestimmt unter Verwendung von AR42J-Zellen, die mit dem
Vektor mit alkalischer Phosphatase transformiert waren, der als
Reporter stromabwärts
des Insulinpromotors ligiert war. Spezifisch erzeugen Zellen, die
zu β-Zellen
differenziert haben, bei Zugabe von Betacellulin alkalische Phosphatase.
Als Ergebnis kann durch Testen der Aktivität der alkalischen Phosphatase
die differenzierungsfördernde
Aktivität
zu β-Zellen
quantitativ untersucht werden.
-
Genomische
DNA wurde in üblicher
Weise aus Rattenschwanz präpariert.
Die 0,75-kb-Insulinpromotorregion
wurde mit PCR amplifiziert mit einem Primer RI-1 (5'-AGAGTCAAGGATCCCCCAACCACT-3') und einem Primer
RI-3 (5'-AGCTGGTCACTTAGGGCTGGGG-3') basierend auf der
Basensequenz des wohl bekannten Ratteninsulin-II-Genpromotors (GenBank:
Zugangsnummer J00748) unter Verwendung der genomischen DNA als Matrize.
Die PCR wurde auch durchgeführt
unter Verwendung der Primer RI-1Cla (5'-GAATCGATAGAGTCAAGGATCCCCCA-3') und RI-3Xho (5'-GACTCGAGCTGGTCACTTAGGG-3') unter Verwendung
des PCR-Produkts als Matrize. Die amplifizierten 0,75-kb-DNA-Fragmente
wurden isoliert und das bei Insertion in den pT7 Blue Vector (Novagen
69820-1) erhaltene Plasmid pTB1881 wurde verwendet, um die Basensequenz
der klonierten Fragmente zu sequenzieren, was bestätigte, dass
es der Ratteninsulin-II-Promotor war. Das pTB1881-Plasmid wurde
mit XhoI-ClaI verdaut, was 0,73-kb-DNA-Fragmente ergab (Ratteninsulinpromotor).
Das pTB1330-Plasmid zur Expression von 2,0-kb-cDNA (J. Berger et al., Gene, 66, 1
(1988)), das die alkalische Phosphatase aus der Humanplazenta codiert
(PLAP), wurde mit XhoI-HindIII verdaut. Die entstehenden 2,7-kb-DNA-Fragmente
(PLAP cDNA, die eine von SV40 stammende Spleißstelle und PolyA-Additionsstelle,
einen von pBR322 stammenden ori und ein Ampicillinresistenzgen enthält) wurden
isoliert und das vorher erwähnte
0,73-kb-XhoI-CalI-Fragment der Ratteninsulinpromotorregion wurde
mit einer T4 DNA-Ligasereaktion ligiert, was das Plasmid pTB1898
ergab.
-
3-2) Konstruktion von PLAP Expressions-AR42J-Zellen
-
Das
pMCneopolyA-Plasmid (Stratagene), das das neor-Gen
von Tn5 und das PLAP Expressionsplasmid pTB1898 enthielt, wurden
gleichzeitig in AR42J-Zellen eingeführt unter Verwendung des Transfektionsreagenzes
TransITTM-LT1 (Mirus, PenVera Corporation).
Die inkorporierten Zellen wurden dann 2 Tage in DMEM, das mit 10%
fötalem
Kälberserum
ergänzt
war, gezüchtet
und die Kultur wurde dann in Selektionsmedium, das mit 800 μg/ml G418
(geneticin, Gibco BRL) ergänzt
war, fortgesetzt. Die Klone wurden isoliert durch begrenzende Verdünnung von
Zellen, die mit G418-Resistenz wuchsen.
-
Zellen
jedes Klons wurden in 24-Napf-Platten geimpft und 4 Tage mit und
ohne Zugabe von 20 ng/ml 80-Reste-BTC
gezüchtet,
der Überstand
wurde gesammelt und 30 Minuten bei 65°C hitzebehandelt und die alkalische
Phosphataseaktivität
in den Medien wurde dann untersucht. Klone, die eine erhöhte alkalische Phosphataseaktivität zeigten
bei Zugabe von 80-Reste-Betacellulin wurden selektiert. Der AR71-104-Klon wurde
unten verwendet.
-
3-3) Test der β-zelldifferenzierungsfördernden
Aktivität
unter Verwendung von PLAP Expressions-AR42J-Zellen
-
PLAP
Expressions-AR42J-Zellen, die in 3-2) konstruiert worden waren,
wurden auf eine Konzentration von 3 × 104 Zellen/ml
in Dulbecco's modifiziertem
Eagle-MEM-Medium, das 10% fötales
Kälberserum
und verschiedene Konzentrationen von hBTC50 oder Mutein A oder B,
die oben hergestellt worden waren, enthielt, suspendiert. 100 μl dieser
Suspensionen wurden in 96-Napf-Platten geimpft und 5 Tage bei 37°C in Kohlendioxidgasinkubatoren
(5% Kohlendioxidgas, 95% Luft) inkubiert. Nach 5 Tagen wurden Proben
des Kulturüberstands
30 Minuten bei 65°C
behandelt und 50 μl
wurden dann in 96-Napf-Mikroplatten, die 50 μl 2XSEAP (2 M Diethanolamin,
1 mM MgCl2, 20 mM Homoarginin) enthielten,
gegeben. Die Proben wurden 10 Minuten auf 37°C gehalten und 10 μl 20 mg/ml
p-Nitrophenylphosphorsäure
(Sigma) wurde zugegeben, eine Reaktion 16 Stunden bei 37°C vorangebracht
und die Extinktion bei 405 nm (A405) bestimmt.
-
Tabelle
16 gibt die Proteinkonzentration (ED
50)
an, die notwendig ist, um 50% Aktivität zu zeigen, wobei 100% die
maximale Extinktion ist, wenn hBTC50 zugegeben wird. Tabelle 16: Aktivität, die eine Differenzierung
zu β-Zellen
induziert
Probe | ED50 (nM) |
hBTC50 | 0,15 |
Mutein
A | 0,5 |
Mutein
B | 0,7 |
-
Referenzbeispiel 11
-
Konstruktion des Expressionsplasmids pTB1976
für das
50-Reste-Human-Betacellulin (hBTC50)
-
Das
pTB1516-Plasmid, das die DNA des 80-Reste-hBTC eingebaut enthält (
japanische nicht geprüfte Patentanmeldung
(Kokai) H6-87894 ; Hinterlegungsnummer FERM BP-3836, Hinterlegungsnummer
IFO 15282) wurde als Matrize bei der PCR unter Verwendung des BT-95h-Primers
(5'-AGCATATGCGGAAAGGCCACTTCTCTAGGT-3') und des BT-94h-Primers
(5'-CTGGATCCTAGTAAAACAAGTCAACTCTCT-3') verwendet. PCR-Produkte
mit einem Translationsstartcodon und einer NdeI-Stelle am 5'-Ende des C-terminalen hBTC
mit 50 Resten und einem Stoppcodon und einer BamHI-Stelle, die am
3'-Ende insertiert
war, wurden mit NdeI und BamHI verdaut und wurden unter Verwendung
des DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara) in die NdeI-BamHI-Stelle des
pET-3c-Expressionsplasmids (Novagen) mit dem Φ10-Promotor des T7-Phagen insertiert,
um das pTB1976-Plasmid zur Expression von hBTC50 herzustellen. Die
Basensequenz der insertierten cDNA wurde mit einem ABI-DNA-Sequenzautomaten
(ABI377-DNA-Sequenzautomat)
bestätigt.
-
10 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion des pTB1976-Plasmids.
-
Industrielle Anwendbarkeit
-
Die
Betacellulinmuteine der vorliegenden Erfindung und deren Salze haben
eine reduzierte EGF-Aktivität
und eine intakte BCT-Aktivität
ohne mit Antigenizität
in Beziehung stehende Probleme. Sie sind nützlich als bessere therapeutische
Wirkstoffe für
Diabetes.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-