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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuartigen K+-Ionenkanal,
Nucleinsäuremoleküle, die
ihn codieren, und Vektoren, die diese Nucleinsäuremoleküle enthalten. Die Erfindung
betrifft zusätzlich
Antikörper, die
für den
neuartigen K+-Ionenkanal spezifisch sind,
und Arzneimittel und Diagnose-Kits, die mindestens einen der vorstehend
genannten Bestandteile enthalten. Weitere Ausführungsformen der Erfindung
sind aus den anliegenden Ansprüchen
ersichtlich. Kaliumkanäle
sind ein wesentlicher Faktor bei der Regulierung des Ruhepotentials
von Zellen, und dies ist als ihre Hauptrolle in erregbaren und nicht
erregbaren Geweben angesehen worden. Andererseits bleibt ihr allgegenwärtiges Vorkommen
und die eindrucksvolle Variabilität in ihren Eigenschaften schwierig
zu erklären.
Eine vernünftige
Hypothese besagt, dass Kaliumkanäle
in allen Zelltypen vorkommen, weil sie zusätzlich eine Rolle bei der „Haushaltsführung" spielen, zum Beispiel
bei der Zellproliferation (1). Ihre Beteiligung am Zyklus der Zellteilung
ist wiederholt untersucht worden, und einige experimentelle Ergebnisse
sind vorgelegt worden (2, 3). Es gibt jedoch, besonders da berichtet
worden ist, dass sowohl Depolarisation als auch Hyperpolarisation
des Membranpotentials während
des Zellzyklus vom Zelltyp abhängig
ist, kein generelles Modell, um die Funktion von Kaliumkanälen in Zellzyklen
zu erklären.
Zwei Mechanismen werden angenommen, um die Rolle von K+-Kanälen zu erklären: sie
beeinflussen die intrazelluläre Ca2+-Konzentration oder kontrollieren das Zellvolumen
(17, 18). Beide Mechanismen würden
die Zellproliferation indirekt beeinflussen. Es wurde auch vorgeschlagen,
dass ein Mitglied der eag-Familie bevorzugt in Krebszellen exprimiert
wird (19). Zahlreiche Kaliumkanal-Blocker sind auf ihre Fähigkeit
untersucht worden, Krebszellproliferation zu blockieren, und einige
von ihnen sind sogar als Coadjuvans in der Tumor-Chemotherapie eingesetzt worden, besonders
bei Tumoren mit Multiresistenzen gegen Arzneimittel. Trotzdem hat
die Tatsache, dass Identifizierung eines bestimmten Kaliumkanals,
der direkt an der Kontrolle der Zellproliferation beteiligt ist,
nicht gelungen ist, bis heute die Beschreibung von spezifischeren
und wirksamen Behandlungsprotokollen verhindert.
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Ludwig
et al. (1994) EMBO J. 13, 4451–4458
beschreibt die funktionale Expression und elektrophysiologische
Charakterisierung eines Ratten-Homologs von einem eag-Kaliumkanal von Drosophila,
der im Vergleich mit dem Kanal der vorliegenden Erfindung signifikant
andere Eigenschaften aufweist.
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Das
technische Problem, dem die vorliegende Erfindung zugrunde liegt,
bestand daher darin, eine biologische Komponente innerhalb des Konglomerats
von Kaliumkanälen
mit ihren verschiedenen Einflüssen auf
der Zellteilungszyklus zu identifizieren, das eine unzweideutige
Zuordnung zu zellulärer
Proliferation, mit einem besonderen Blick auf menschliche zelluläre Proliferation,
erlaubt. Die Lösung
dieses technischen Problems wird durch die Bereitstellung der Ausführungsformen
erreicht, die in den Ansprüchen
dargestellt sind.
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Dem
zufolge betrifft die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäuremolekül, das ein
Nucleinsäuremolekül umfasst,
welches ein (Poly-)Peptid codiert, das eine Funktion des menschlichen
eag-K+-Ionenkanals hat, der eine Einzelkanalleitfähigkeit
in asymmetrischem Kalium bei 0 mV von etwa 6 pS aufweist, welches
- (a) ein Nucleinsäuremolekül ist, umfassend ein Nucleinsäuremolekül, das das
Polypeptid codiert, welches die Aminosäuresequenz der SEQ ID: Nr.
3 oder 4 aufweist;
- (b) ein Nucleinsäuremolekül ist, umfassend
das Nucleinsäuremolekül, welches
die DNA-Sequenz der SEQ ID: Nr. 13 oder 14 aufweist;
- (c) ein Nucleinsäuremolekül ist, das
mit dem komplementären
Strang eines Nucleinsäuremoleküls von (a) oder
(b) hybridisiert; oder
- (d) ein Nucleinsäuremolekül ist, das
gegenüber
der Sequenz des Nucleinsäuremoleküls von (c)
degeneriert ist.
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Das
Nucleinsäuremolekül der Erfindung
codiert ein (Poly-)Peptid, das das menschliche Homolog des eag-Kanals
der Ratte ist oder dieses umfasst. In dieser Hinsicht kann der Ausdruck „ein Nucleinsäuremolekül, umfassend
ein Nucleinsäuremolekül, das ein
(Poly-)Peptid codiert, welches eine Funktion des menschlichen eag-K+-Ionenkanal aufweist" bedeuten, dass das zuerst genannte
Nucleinsäuremolekül das genannte
(Poly-)Peptid allein codiert. Es kann daher mit dem zweiten genannten
Nucleinsäuremolekül identisch
sein. Alternativ kann es Regulatorregionen oder andere Regionen,
die nicht translatiert werden, enthalten. In einer weiteren Ausführungsform
kann das zuerst genannte Nucleinsäuremolekül heterologe Nucleinsäure enthalten, die
heterologes Proteinmaterial codieren kann, und auf diese Weise z.B.
Fusionsproteine entstehen lässt.
Es ist weiterhin festzuhalten, dass die DNA-Sequenzen von SEQ ID
Nr: 13 und 14 Spleißvarianten
der Nucleinsäuresequenz
sind, die das (Poly-)Peptid der Erfindung codiert. Die zugehörigen Aminosäuresequenzen
werden in SEQ ID Nr: 3 und 4 dargestellt.
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Der
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck „hat eine
Funktion eines menschlichen eag-K+-Ionenkanals" hat die folgende
Bedeutung: Der Kanal hat eine Einzelkanalleitfähigkeit in asymmetrischem Kalium
bei 0 mV von etwa 6 pS. Dieser Wert unterscheidet den menschlichen
Kanal deutlich vom Kanal der Ratte, für den ein Wert von etwa 7 pS
gemessen wurde. Zusätzlich
oder als Alternative kann der vorstehend genannte Ausdruck die folgende
Bedeutung haben: Der Kanal hat einen IC50 von etwa 1 mM auf Chinidin
im Vergleich zu 400 μm
für reag,
wenn er in Oocyten von Xenopus laevis exprimiert wird. Darüber hinaus
wurde bei der Messung der Spannungsabhängigkeit der Aktivierung bei
hohen extrazellulären
Kaliumwerten mit Hilfe einer Zwei-Elektroden-Spannungsklemme herausgefunden,
dass in einer Aufzeichnung Leitfähigkeit
gegen Spannung beim heag-Kanal die Spannung für Halbaktivierung im Vergleich
zum reag-Kanal um etwa 40 mV oder mehr nach rechts verschoben ist
(vgl. 13). Auf der Basis der vorstehend
genannten Eigenschaften, entweder für sich allein oder in Kombination,
ist Fachleuten auf dem Gebiet eine auf der Funktion basierende Unterscheidung
zwischen dem menschlichen Ionenkanal der Erfindung und den zuvor
verwendeten Kanälen,
besonders dem Ionenkanal der Ratte, ohne weitere Umstände möglich. Bevorzugt
besitzt der Kanal alle genannten Funktionen. Die vorstehend genannten
Werte betreffen Werte, die mit der in dieser Beschreibung angeführten experimentellen
Anordnung zu erhalten sind. Änderungen
experimenteller Parameter, wie etwa die Verwendung eines anderen
Expressionssystems, können,
was Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt ist, auch die vorstehend
genannten Werte verändern.
Diese Ausführungsformen
werden daher gleichfalls vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen.
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Der
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck „hybridisieren" betrifft stringente
oder nicht stringente Hybridisierungsbedingungen. Bevorzugt betrifft
er stringente Bedingungen. Diese Hybridisierungsbedingungen können nach
herkömmlichen
Protokollen geschaffen werden, wie sie zum Beispiel bei Sambrook, „Molecular
Cloning, A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory (1989) N.Y., Ausübel, „Current Protocols in Molecular
Biology", Green
Publishing Associates und Wiley Interscience, N.Y. (1989), oder
Higgins und Hames (Hrsg.) „Nucleic
acid hybridization, a practical approach" IRL Press Oxford, Washington DC, (1985)
beschrieben werden. Hybridisierende Moleküle oder Moleküle, die
unter die Alternative (d), vorstehend, fallen, enthalten ebenfalls
Fragmente der Moleküle,
die in (a) oder (b) identifiziert wurden, bei denen die Nucleotidsequenz
nicht mit ihrem Gegenstück
aus SEQ ID Nr. 13 oder 14 identisch sein muss, wobei die Fragmente
eine Funktion wie vorstehend angegeben haben.
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Ein
Beispiel für
eine solche stringente Hybridisierungsbedingung ist die Hybridisierung
bei 4XSSC bei 65°C,
gefolgt von einer Waschung in 0,1XSSC bei 65°C über eine Stunde. Eine alternative,
beispielhafte stringente Hybridisierungsbedingung ist in 50% Formamid,
4XSSC bei 42°C
gegeben. Beispiele für
solche nicht stringenten Hybridisierungsbedingungen sind 4XSSC bei
50°C oder
Hybridisierung mit 30–40%
Formamid bei 42°C.
Komplementäre
Stränge
hybridisierender Moleküle
umfassen jene, die Fragmente, Analoga oder Derivate des Polypeptids
der Erfindung codieren und unterscheiden sich zum Beispiel durch
Deletion(en), Insertion(en), Substitution(en), Addition(en) und/oder
Rekombination(en) oder jeder(allen) anderen auf dem Fachgebiet bekannten
Modifikation(en) an Aminosäure(n)
und/oder Nucleotid(en), entweder allein oder in Kombination von
den vorstehend genannten Aminosäuresequenzen
oder der (den) ihnen zugrunde liegenden Nucleotidsequenz(en). Mit
Verwendung des PESTFIND-Programms
(Rogers, Science 234 (1986), 3 64–368), können PEST-Sequenzen (reich
an Prolin, Glutaminsäure,
Serin und Threonin) identifiziert werden, die kennzeichnenderweise
in instabilen Proteinen vorhanden sind. Solche Sequenzen können vom
Polypeptid der Erfindung entfernt werden, um die Stabilität zu erhöhen und
die Aktivität
der Proteine zu optimieren. Verfahren zur Einbringung solcher Veränderungen
in die Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Die Erfindung betrifft
auch Nucleinsäuremoleküle, deren
Sequenz sich von der Nucleotidsequenz jedes der vorstehend beschriebenen
Nucleinsäuremoleküle aufgrund
der Degeneration des genetischen Codes unterscheidet. Alle diese
Fragmente, Analoga und Derivate, die das Protein der Erfindung codieren,
werden vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen,
solange die wesentlichen charakteristischen immunologischen und/oder
biologischen Eigenschaften, wie vorstehend definiert, in der Weise
unbetroffen bleiben, dass die neuartigen Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
alle Nucleotidsequenzen umschließen, die Proteine oder Peptide
codieren, welche mindestens einen Teil der Primärstruktur für ein oder mehrere Epitope
besitzen, die in der Lage sind, mit Antikörpern gegen das betreffende
Polypeptid zu reagieren, die von einem Nucleinsäuremolekül, wie vorstehend beschrieben,
codiert werden, und die vergleichbare oder identische Kennzeichen
in Bezug auf die biologische Aktivität haben. Ein Teil der Erfindung
betrifft daher auch Nucleinsäuremoleküle, die
ein Polypeptid codieren, das mindestens einen funktionalen Teil
des vorstehend identifizierten Polypeptids enthält, das von einer in einem
Nucleinsäuremolekül der Erfindung
enthaltenen Nucleinsäuresequenz
codiert wird.
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Die
Erfinder haben kürzlich
einen Kaliumkanal (reag) beschrieben, der direkt nach der Aktivierung
der Cyclin-abhängigen
Kinasen (Schlüsselmoleküle für die Regulation
des Zellkreislaufes) stark herabreguliert wird, sowohl bei G1-S – als auch
bei G2-M – Übergängen (5).
Der K+-Strom wird nach der Aktivierung der
Cyclinabhängigen
Kinasen auf Grund eines spannungsabhängigen Natrium-Blocks, der
nicht in allen Phasen des Zellzyklus auftritt, verhindert. Die hier
gezeigten Experimente haben zum Ziel, zu bestimmen, ob eag, zusätzlich zu
seiner Regulierung durch den Zellzyklus, auch in der Lage ist, Zellproliferation
und Wachstum direkt zu beeinflussen (20). In Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung und mit Blick auf die Entwicklung eines geeigneten Systems
zur Abschätzung
(krankheitsbezogener) Proliferation in menschlichen Zellen wurde
darüber
hinaus versucht, zu untersuchen, ob die Bedeutung des Kanals im
Zellzyklus in beide Richtungen geht, in der Weise, dass er nicht
nur beim Ablauf des Zellzyklus reguliert wird, sondern auch Regulator
ist.
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Die
mit diesem von der Ratte stammenden Ionenkanalsystem erhaltenen
Ergebnisse zeigen, dass in drei unterschiedlichen Zelllinien, die
von verschiedenen Arten stammten (Chinesischer Hamster -CHO-, menschliche
-HEK293- und Maus -NIH-3T3-),
die Proliferationsrate erhöht
ist, wenn der Kanal nach Transfektion der Zellen mit einem Plasmid,
das die DNA des Kanals unter der Kontrolle eines Cytomegalievirus-Promotors
enthält, überexprimiert
wird. 1 und 18a zeigen
den Anstieg der metabolischen Aktivität in Kulturen von CHO-Zellen
bei Anwesenheit normaler Konzentrationen von fötalem Kälberserum (19% FCS). Unter
diesen Normalbedingungen wachsen reag-transfizierte Zellen mehrfach
schneller als nicht transfizierte Zellen (WT).
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2 zeigt
ein vergleichbares Experiment mit sehr geringen Konzentrationen
an fötalem
Kälberserum (0,5%
FCS). Diese geringen Serumkonzentrationen erlauben Zellen des Wildtyps
nicht, zu wachsen; nach wenigen Stunden beginnen die Zellen zu sterben.
Die reag-transfizierten Zellen sind jedoch in der Lage, unter den
gleichen Bedingungen zu proliferieren. Die Fähigkeit, die durch das Fehlen
von Wachstumsfaktoren induzierte Wachstumssperre zu überwinden,
ist eine der typischen Eigenschaften von malignen Transformationen (vgl. 18).
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Nicht
nur die metabolische Aktivität
kann verwendet werden, die Proliferation in Kultur zu verfolgen. Die
Messung von DNA-Synthese ist eine direktere Bestimmung der Zellwachstumsrate,
da nur Zellen, die in die S-Phase eintreten (sich in Teilung befinden),
DNA synthetisieren. DNA-Synthese wird in reag-transfizierten Zellen
auch unabhängig
vom Serum, d.h. das Wachstum wird bei Abwesenheit von Wachstumsfaktoren
beibehalten (während
dies den programmierten Tod bei nicht transfizierten Zellen induziert).
Dies wird in 3 dargestellt, wobei die Einlagerung
von 5-Brom-2'-desoxyuridin
(BrdU) (7–10)
verwendet wurde, um DNA-Synthese in Anwesenheit von 10 oder 0,5%
FCS in CHO-Zellen zu überwachen.
Im Gegensatz zu Zellen des Wildtyps oder Zellen, die mit einem inaktivierenden
spannungsabhängigen
Kaliumkanal aus Rattenhirn (Kv1.4) transfiziert sind, gibt es in
reag-exprimierenden Zellen keine signifikanten Unterschiede in der
Menge der in Anwesenheit von normalen oder geringen FCS-Konzentrationen
synthetisierten DNA. Ähnliche
Untersuchungen wurden unter Verwendung des epidermalen Wachstumsfaktors
(EGF) in HEK-293-Zellen oder des aus Plättchen stammenden Wachstumsfaktors
(PDGF) in CHO-Zellen mit im wesentlichen dem gleichen Ergebnis durchgeführt. Die
reinen Wachstumsfaktoren wurden verwendet, um die Komplexität zu vermeiden,
die sich bei der Verwendung von vollständigem Serum ergeben würde.
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Um
die Wirkungen von eag auf Zellproliferation genauer zu untersuchen,
wurde DNA-Synthese durch die Einlagerung von 5-Brom-desoxyuridin
(BrdU) (7–10)
in Zellen gemessen, die in der S-Phase des Zellzyklus mit Hilfe
von Thymidin-Arretierung
synchronisiert worden waren (23). In Übereinstimmung mit den vorstehend genannten
Befunden zeigten die reag-exprimierenden CHO-Zellen (CHOrEAG) höhere metabolische
Aktivität (18B) und erhöhte
BrdU-Einlagerung (18C), sobald man die S-Phase
des Zellzyklus fortlaufen ließ. Diese
Ergebnisse legen nahe, dass mehr eag-transfizierte Zellen während des
arretierten Zeitraumes in die S-Phase eintraten und/oder die DNA-Synthese
erhöht
war, was in jedem Fall auf eine schnellere Proliferationsrate in
CHOrEAG-Zellen hinwies. Bei Anwesenheit von wenig Serum war die
BrdU-Einlagerung in CHOrEAG-Zellen signifikant höher als in denen des Wildtyps
(18C).
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Noch
eine andere Zelllinie, NIH-3T3 ist häufig für Untersuchungen zur Tumortransformation
verwendet worden, da diese Zellen sehr stark kontaktgehemmt sind,
(d.h. ihr Wachstum wird gestoppt, wenn die Kultur Konfluenz erreicht).
Dies führt
zu einer homogenen einzelligen Schicht der Wildtyp-Zellen. Die maligne
Transformation der Linie (durch Onkogen-Expression) verursacht normalerweise
den Verlust dieser Eigenschaft, und NIH-3T3-Zellen beginnen, Kolonien
zu bilden, die aus mehreren Zelllagen bestehen. Dies kann nach der Transfektion
mit reag-DNA beobachtet werden, welche die Bildung solcher foci
in zahlreichen unabhängigen Clonen
induzierte (4A und 4B). Eine
andere Standarduntersuchung zur Transformierungsaktivität ist die
Fähigkeit
von NIH-3T3-Zellen, in Kolonien zu wachsen, wenn kein Substrat zur
Anheftung verfügbar
ist. Um dieses zu prüfen,
werden die Zellen in einem Agar enthaltenden Kulturmedium plattiert,
in dem der Agar Kontakte zwischen den Zellen und der Oberfläche der
Platte verhindert. Unter diesen Bedingungen waren NIH-3T3-Zellen
des Wildtyps nicht in der Lage zu wachsen, während reag-exprimierende Zellen
große
Kolonien bildeten, die selbst durch einfache visuelle Prüfung der
Platte zu erkennen waren. Tabelle I zeigt, dass reag- (aber nicht
rKv1.4-) transfizierte Zellen, unabhängig von dem zur Transfektion
verwendeten Vektor, Kolonien in einem halbfesten Kulturmedium bildeten,
das 0,3% Agar enthielt (24, 25) (14). Alle
diese vorstehenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass eag ein Potential
zur Transformation besitzt.
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Zusammen
genommen weisen die von transfizierten Zellen gewonnenen Ergebnisse
darauf hin, dass reag, zumindest unter bestimmten Bedingungen, onkogene
Eigenschaften haben kann.
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Nachdem
die transformierende Fähigkeit
von reag in Übereinstimmung
mit der Erfindung bestimmt worden war, wurde die Expression des
entsprechenden Kanals in menschlichen Krebszellen untersucht. Für diese
Untersuchung wurde die Zelllinie MCF-7 verwendet, die ursprünglich aus
einem pleuralen Erguss eines Brust-Adenokarzinoms erhalten worden war.
Diese Linie ist sowohl Östrogenrezeptorpositiv
als auch Östrogen-sensitiv
und relativ gut differenziert. Die verfolgte Strategie war, zunächst elektrophysiologisch
und pharmakologisch nach der Anwesenheit eines funktionalen, eag ähnlichen
Stroms zu suchen, und dann eine Identifizierung des zugehörigen Kanals
auf der molekularen Ebene zu versuchen. Herkömmliche Ansätze für eine solche Identifizierung
schlugen jedoch fehl.
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Denn
in den meisten Zellen war die Stromdichte zu gering, um verlässliche
Messungen des gesamten Zellstroms zu erlauben. Geringe Stromdichte
schloss eine genaue Messung der Kanaleigenschaften unter Verwendung
einer Ganz-Zell-Anordnung
für das
Patch-Clamp-Verfahren aus. Deshalb wurde aufgrund jener auftretenden
geringen Stromdichten ein anderer Ansatz gewählt. Wegen einer so geringen
Anzahl von Kanälen pro
Zelle ist es nur mit einem speziellen Patch champ- Verfahren möglich, die
funktionalen Eigenschaften eines Kanals zu charakterisieren, bei
dem Teile von Membranen, die einen (oder wenige) Kanäle enthalten,
ausgeschnitten werden, und das Charakterisierung auf einer Ebene
einzelner Moleküle
erlaubt. Dieser Ansatz basierte auf Einzelkanal-Messungen, um ebenfalls
Eigenschaften auf der Ebene einzelner Moleküle zu vergleichen, wie etwa
Leitfähigkeit
des einzelnen Kanals, pharmakologische Eigenschaften, Spannungsabhängigkeit,
und Hauptöffnungszeiten.
Tatsächlich
konnte ein Kanal mit mehreren Eigenschaften, die mit reag im Bereich
der Kinetik, Spannungsabhängigkeit
und Pharmakologie vergleichbar waren, auf diese Weise in den meisten
Membranstücken
nachgewiesen werden. 5 zeigt die Ströme der ganzen
Zelle, die aus einer MCF-7-Zelle unter Nystatin-Patch-Bedingungen
erhalten worden waren, und Einzelkanalströme zusammen mit ihrer Strom-Spannungsrelation.
Abgesehen von Unterschieden in der Kinetik bei sehr depolarisierten Spannungen
ist die Spannungsabhängigkeit
des Kanals in menschlichen Zellen der Spannungsabhängigkeit des
reag-Kanals sehr ähnlich.
Darüber
hinaus sind die Eigenschaften des Einzelkanals des mutmaßlichen menschlichen
eag ebenfalls denen von reag sehr ähnlich.
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Darüber hinaus
waren Standardansätze
zur Isolierung dieses Kanals auf einer molekularen Ebene gleichfalls
nicht erfolgreich. Mehrere andere Gruppen haben versucht und/oder
versuchen noch immer ohne Erfolg, das Gen, das ein menschliches
eag codiert, zu isolieren, und dies trotz der Tatsache, dass der
eag-Kanal der Ratte
schon 1994 veröffentlicht
worden ist. Zum Beispiel bemühten
sich Warmke und Ganetzky (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91 (1994),
3428–3442)
besonders darum, das menschliche eag-Gen mit Hilfe von herkömmlicher
Technik zu clonieren. Sie waren jedoch nicht erfolgreich und clonierten
ein neuartiges, mit eag verwandtes Gen, das sie h-erg nannten (auch
als HERG bezeichnet). Weiter berichteten Wymore et al., Circulation
Res. 80 (1997), 261–268,
dass in einer c-DNA-Bibliothek
aus dem menschlichen Herzen keine eag-spezifischen Clone nachgewiesen
werden konnten, trotz der Tatsache, dass Primer zur Amplifikation
verwendet worden waren, die durch die gesamte eag/erg-Superfamilie
hindurch erhalten waren. Daher erwies sich der Standardansatz mit
degenerierten Oligonucleotiden, die auf der Sequenz von Mitgliedern
der Familie beruhten, als nicht erfolgreich, obwohl HERG systematisch
von anderen Forschern auf dem Gebiet nachgewiesen wurde. Kennzeichnenderweise
wurden die meisten dieser Ansätze,
das menschliche eag-Gen zu clonieren, mit Gehirn-Bibliotheken durchgeführt. Die
Folgerung aus diesen kombinierten schon vorliegenden Daten war, dass
das menschlichen eag-Gen mit herkömmlicher Technik unter Verwendung
der wahrscheinlichsten Quelle, besonders von Gehirngewebe, nicht
cloniert werden konnte. Die wiederholte Isolierung von HERG-Clonen
dagegen beruht höchst
wahrscheinlich auf der relativen Häufigkeit von HERG-Transkripten
in Gehirn-Bibliotheken
und auch auf der hohen Homologie zwischen den beiden Kanälen. Folglich
musste eine andere Strategie entworfen werden, um die Durchmusterung
spezifischer auf eag-Kanäle
zu richten. Zunächst
wurde, wie vorstehend beschrieben, eine Zelllinie identifiziert,
die einen Kanal exprimierte, der reag funktional ähnlich war. Dann
wurden degenerierte Oligonucleotide entworfen, die auf konservierten
Sequenzen zwischen eag von Ratte, Rind und Maus beruhten, sich aber
von HERG unterschieden. Unter Verwendung dieser Primer wurde die
aus MCF-7-Zellen mittels PCR gewonnene cDNA amplifiziert, und eine
Bande mit der erwarteten Größe wurde
in einen geeigneten Vektor cloniert und sequenziert. Das amplifizierte
Fragment entsprach etwa 400 Bp innerhalb der Kernregion des Kanalproteins
und teilte 90% der Identität
mit der reag-Sequenz auf der DNA-Ebene und 99% auf der Ebene der
Aminosäuren.
Auf dieser Stufe war jedoch noch recht unklar, womit der auf diese
Weise identifizierte Clon überein
stimmte. Zum Beispiel war es durchaus möglich, das ein weiteres Mitglied
der eag-Familie identifiziert worden war. Dies trifft zum Teil im
Hinblick auf die Tatsache zu, dass trotz einer Reihe von Versuchen
mit Gehirn-Bibliotheken niemand in der Lage gewesen war, ein menschliches eag-Gen
zu clonieren und dass die MCF-7-Linie eine von Brustkrebs abstammende
Linie ist.
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Da
MCF-7-Zellen unsterbliche Zellen sind, nimmt man an, dass eine Reihe
von Genen mutiert ist. Von vornherein konnte erwartet werden, dass
der menschliche eag-Kanal, falls er überhaupt in dieser Zelllinie
exprimiert wird, mutiert sein würde.
Unter dieser Annahme war es ziemlich ungewiss, ob diese Zelllinie überhaupt für die Isolierung
des gewünschten
Gens verwendet werden konnte.
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Auf
Grund der voraus gegangenen Fehlschläge, das menschliche eag-Gen
aus Gehirn-Bibliotheken zu clonieren und den vorstehend genannten
Ungewissheiten mit unsterblichen Zelllinien wurde nach einer anderen
Quelle für
eine Bibliothek gesucht. Das 400 Bp-Fragment wurde daher verwendet,
eine normale cDNA-Bibliothek der menschlichen Brust zu durchmustern.
Aufgrund der Anwesenheit von eag in Brustkrebszellen wurde erwartet,
dass eine solche Bibliothek heag-Clone enthielt. Überraschend
konnten jedoch nach Durchmusterung von 2 × 106 Phagen
keinen menschlichen eag-Clone in dieser Bibliothek gefunden werden. Dies
eröffnet
die Möglichkeit,
dass der Kanal nur in Tumorzellen und nicht in normalem Gewebe exprimiert wird.
Spezifische Oligonucleotide, namentlich
5'-CCAAACACACACACCAGC, 5'-CGTGGATGTTATCTTTTTGG
wurden
entworfen, um in der vorstehend genannten Bibliothek direkt durch
PCR-Amplifikation
nach heag-Fragmenten zu suchen, aber nicht ein Anzeichen für die Anwesenheit
von heag-Clonen in dieser Bibliothek wurde gefunden. Im Hinblick
auf die vorstehend diskutierten Ergebnisse vorheriger Arbeiten stellte
sich als weitere Überraschung
heraus, dass die gleichen Primer heag in einer normalen cDNA-Bibliothek von menschlichem
Gehirn entdeckten, die daraufhin durchmustert wurde. Zuerst wurde
die aus MCF-7-Zellen gewonnene Sonde verwendet, um 106 Phagen
zu prüfen.
Dieses Vorgehen gestattete, ein 1,6 kBp großes Fragment des menschlichen
eag zu isolieren. Dieses Fragment wurde dann als eine Sonde für die Durchmusterung
von 2 × 106 Phagen aus der selben Bibliothek verwendet.
Zahlreiche unabhängige
Clone wurden isoliert, aber keiner von ihnen war ein Clon mit voller
Länge.
Darüber
hinaus enthielt nur ein Clon das 5'-Ende der Sequenz, während zwei von ihnen das 3'-Ende und einen Teil
der nicht codierenden 3'-Region
enthielten. Es ist wahrscheinlich, dass die große Menge an Restriktionsstellen
in der Nucleinsäuresequenz,
die den Kanal codiert, diese umfangreiche Fragmentierung der cDNA
induziert hat. Wenn zum Beispiel EcoRl verwendet wurde, um die Insertionen
aus der Bibliothek, die in den Phagen λ-gt10 an der EcoRl-Stelle cloniert
worden war, zu extrahieren, schlug dieser herkömmliche Ansatz, um das 5'-Ende des Moleküls zu finden
(es gibt eine EcoRl-Stelle an Position 400 des Clons), systematisch
fehl. Die zusammengegebenen positiven Clone wurden daher noch einmal mittels
PCR durchmustert, womit versucht wurde, das Startcodon zu amplifizieren,
und nur auf diese Weise war es möglich,
einen Phagen zu isolieren, die dieses ATG enthielt. Zwei Spleißvarianten
von heag wurden cloniert, beide wurden in Gehirngewebe exprimiert.
Die für
heag 1 und heag 2 erhaltene Sequenz und ihre abgeleitete Aminosäurensequenz
werden in den 10 und 11 dargestellt
und mit anderen Mitgliedern der Familie verglichen.
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Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
ist mit der Sequenz identisch, die nach dem Prioritätsdatum
der vorliegenden Erfindung von Occhidoro (27) veröffentlicht
wurde, und sie ist zu 97,7% identisch mit reag. Wie vorstehend genannt,
wurde eine zweite (81 Bp längere)
Spleißvariante
(heag 2) ebenfalls isoliert, analog zu jenen für Rind und Maus gefundenen
eag-Kanälen
(28), wobei die Spleißinsertion
für alle
drei Arten identisch ist. Die chromosomale Lokalisation von heag
wurde mittels FISH-Nachweis (29) auf Chromosom lg32.1–32.3 liegend
ermittelt (vgl. auch Ref. 26).
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Um
darüber
hinaus die Möglichkeit
zu prüfen,
dass heag, im Gegensatz zu MCF-7 Krebszellen, nicht in einer normalen
Brustdrüse
exprimiert wird, führten
wir Einzelröhrchen-RT-PCR-Untersuchungen
durch, für die
wir vollständige
RNA aus menschlichem Gehirn, menschlicher Brustdrüse und MCF-7-Zellen
verwendeten (12), und als Primer zwei Oligonucleotide
einsetzten, die so entworfen worden waren, dass sie die beiden Spleißvarianten
von heag unterscheiden konnten. Im menschlichen Gehirn wurden zwei
Spleißvarianten
nachgewiesen, während
in MCF-7-Zellen
nur die kurze Variante exprimiert wurde (dies, zusammen mit dem
Fehlen der Amplifikation in Abwesenheit von reverser Transkriptase,
schließt
eine mögliche
Verunreinigung der RNA-Präparation
durch genomische DNA aus). In normaler Brustdrüsen-RNA wurde mit dieser hochempfindlichen
Technik kein heag-Signal nachgewiesen. Dieses Ergebnis war vollkommen
unerwartet, denn vorhergehende Ergebnisse hatten vermuten lassen,
dass Expression in Tumorzellen des selben Organs stattfand. Darüber hinaus
wurde nach Southern-Blot-Analyse der RT-PCR-Produkte eine schwache Bande identifiziert,
die mit einer heag-Sonde in Brustdrüsengewebe hybridisierte. Demzufolge
ist es im Hinblick auf diese widersprüchlichen experimentellen Daten
recht schwierig, eine klare Aussage für das vollständige Fehlen
der heag-Botschaft in Brustgewebe zu treffen.
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Darüber hinaus
wurden elektrophysiologische Eigenschaften (21, 30) von heag in
Xenopus-Oocyten untersucht. Wie vorstehend beschrieben, unterschieden
sie sich nicht signifikant von jenen von reag, abgesehen von den
vorstehend angeführten
Ausnahmen, z. B. einer Verschiebung der Aktivierung von 40 mV zu
mehr depolarisierten Potentialen, wenn beide Kanäle unter identischen Bedingungen
gemessen wurden. Die elektrophysiologischen Beobachtungen für heag-Kanäle, die
in Xenopus-Oocyten exprimiert wurden, stimmen gut mit jenen überein,
die von Bijlenga et al. (31) berichtet worden sind.
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Ein
Nucleinsäuremolekül, das spezifisch
mit dem Nucleinsäuremolekül der Erfindung
hybridisiert, das die Sequenz 5'-GGGAGGATGACCATGGCT
umfasst, ist besonders nützlich
für spezifische
Antisense-Therapien zur Hemmung von Zellproliferation, wie nachstehend
hierin genauer beschrieben wird (z.B. in Beispiel 5). Zusätzlich kann
diese Ausführungsform
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
natürlich
auch als Sonde zum spezifischen Nachweis von heag-mRNA in Geweben
verwendet werden, z.B. durch Verwendung der Northern-Blot-Technik.
Die Analyse der Expression von heag-mRNA in verschiedenen Geweben
durch das Northern-Blot-Verfahren ergab ein starkes Hybridisierungssignal
von etwa 9,2 kB in Gehirngewebe und ein schwaches Signal für ähnliche
Größe in Plazentagewebe.
Herz, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere und Bauchspeicheldrüse waren
negativ, selbst nach langen Expositionen. Zusätzlich wurden vollständige RNA
aus menschlichem Gehirn, Herz, Luftröhre, Nebenniere, Leber, Niere,
Skelettmuskel, und Brustdrüse
als auch Poly(A)+-RNA aus dem Rückenmark
und vollständige
RNA aus der Adenovirus-transformierten Linie 293 (eine menschliche
nicht tumoröse
Linie) mittels Einzelröhrchen-RT-PCR
und Southern-Blot-Verfahren untersucht. Unter diesen experimentellen
Bedingungen wurde heag nur in Gehirngewebe nachgewiesen, in dem
beide Spleißvarianten
identifiziert wurden (15; Beispiel
3).
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Die
bevorzugte Expression von heag in Gehirngewebe war verblüffend, da
die erste cDNA aus einer Epitheltumor-Zellline (MCF-7) isoliert
worden war und nicht aus Gehirngewebe (vgl. vorstehend). Um die
Anwesenheit von heag in anderen Tumor-Zelllinien zu erhellen, wurde vollständige RNA
aus HeLa (Gebärmutterhals- Karzinom), SHSY-5Y
(Neuroblastom) und Linien von Brustdrüsentumoren: COLO-824 (Karzinom), EFM-19
(Karzinom) und BT-474 (Ductalkarzinom) hergestellt. Vollständige RNA
aus Gehirngewebe, MCF-7-Zellen, 293-Zellen und RNA aus Kulturen
von Brusttdrüsen-Epithelzellen
(eingeschlossen, um die gemischten Zellpopulationen vollständiger Brustdrüsen zu umgehen)
dienten als Kontrollen. Alle Zelllinien wurden von der DSMZ (Deutsche
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) bezogen und nach
den Richtlinien des DSMZ-Katalogs gehalten. Normale menschliche
Brustepithelzellen wurden von BioWhittaker bezogen. Die Primer wurden
so entworfen, dass sie unterschiedliche Banden für heag 1 und heag 2 amplifizierten, und
uns auf diese Weise erlaubten, Falsch-Positive auf Grund von Verunreinigung
mit genomischer DNA auszusortieren (Kontrollen bei Abwesenheit von
reverser Transkriptase wurden gleichfalls durchgeführt). HeLa-, SHSY-5Y-,
EFM-19- und MCF-7-RNA zeigte eine heag-Bande, während Signale von COLO-824
und BT-474 nicht vom Hintergrund zu unterscheiden waren (15B). Kultivierte Epithelzellen und 293-Zellen
(15A) waren negativ. Wie vorstehend diskutiert,
konnte in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gezeigt werden, dass reag-transfizierte
Zellen onkogene Eigenschaften entwickeln können. Daher wurden, um zu bestimmen,
ob die Expression von heag für
Tumorzellen in vivo vorteilhaft ist, subkutane Implantate von CHO-Zellen,
die den Kanal exprimierten (CHOhEAG-Zellen), in die Flanken von weiblichen
scid (severe combined inimunodeficiency, schwere kombinierte Immunschwäche, (32))-Mäusen eingesetzt,
und es konnte gezeigt werden, dass Expression von heag einen Vorteil
für die
Proliferation von Tumorzellen in vivo darstellt, da CHOhEAG-Tumore
schneller wachsen und aggressiver sind als CHOKv-Tumore. Daher kann
die Ausführungsform
des Nucleinsäuremoleküls zur quantitativen
und qualitativen Analyse des Expressionsspiegels von menschlichem
eag verwendet werden, der in einem Gewebe in verschiedenen Erkrankungsstadien
nachweisbar ist und zum Beispiel auf Krebserkrankung (besonders
Brustkrebs und Neuroblastom), Psoriasis, neurodegenerative Erkrankungen
wie Alzheimer-Erkrankung, Parkinson-Erkrankung, amyotrophische Lateralsklerose oder
Multiple Sklerose hinweisend sein kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
ist dieses Nucleinsäuremolekül DNA, wie
etwa genomische DNA. Die vorliegende Erfindung enthält hingegen
auch synthetische oder semisynthetische DNA-Moleküle oder
Derivate hiervon, wie etwa Peptid-Nucleinsäure, das am meisten bevorzugte
DNA-Molekül
der Erfindung ist cDNA.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist jenes Nucleinsäuremolekül RNA, bevorzugt mRNA.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
codiert ein Fusionsprotein. Zum Beispiel kann das Nucleinsäuremolekül der Erfindung
im Rahmen mit einem nachweisbaren Marker, wie etwa FLAG oder GFP,
fusioniert sein.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus einen Vektor, besonders ein Plasmid, Cosmid, Virus und einen Bakteriophagen,
die das Nucleinsäuremolekül der Erfindung
enthalten. Solche Vektoren können
weitere Gene enthalten, wie etwa Markergene, die die Selektion des
betreffenden Vektors in einer geeigneten Wirtszelle und unter geeigneten
Bedingungen erlauben. Daher kann das Polynucleotid der Erfindung
im betreffenden Vektor funktionell mit Expressionskontrollsequenzen
verbunden sein, die Expression in prokaryontischen oder eukaryontischen
Zellen erlauben. Expression des betreffenden Polynucleotids umfasst
Transkription des Polynucleotids in eine translatierbare mRNA. Regulatorische
Elemente, die Expression in eukaryontischen Zellen, bevorzugt Säugerzellen,
sicherstellen, sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Sie enthalten
gewöhnlich regulatorische
Sequenzen, die den Beginn der Transkription sicherstellen und gegebenenfalls
Poly-A-Signale, die
die Beendigung der Transkription und Stabilisierung des Transkriptes
sicherstellen. Zusätzliche
regulatorische Elemente können
sowohl transkriptionale als auch translationale Enhancer umschließen. Mögliche regulatorische
Elemente, die Expression in prokaryontischen Wirtszellen erlauben,
enthalten z.B. den lac-, trp- oder tac-Promotor
in E. coli, und Beispiele für
regulatorische Elemente, die Expression in eukaryontischen Wirtszellen
erlauben, sind der AOX1- oder GAL1-Promotor in Hefe oder der CMV-, S40-,
RSV-Promotor (Rous-Sarkomvirus), CMV-Enhancer, SV40-Enhancer oder ein Globin-Intron
in Säuger-
und anderen Tierzellen. Neben Elementen, die für den Beginn der Transkription
verantwortlich sind, können solche
regulatorischen Elemente auch Signale zur Beendung der Transkription
enthalten, wie etwa die SV40-Poly-A-Stelle oder die tk-Poly-A-Stelle,
stromabwärts
zum Polynucleotid gerichtet. In diesem Zusammenhang sind geeignete
Expressionsvektoren auf dem Fachgebiet bekannt, etwa der Okayama-Berg-cDNA-Expressionsvektor
pcDV1 (Pharmacia), pCDM8, pRc/CMV, pcDNA1, pcDNA3 (Invitrogene),
pSPORT1 (GIBCO BRL).
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Bevorzugt
ist der betreffende Vektor ein Expressionsvektor und/oder ein Gentransfer-
oder Zielvektor. Expressionsvektoren und Genziel- oder Transfervektoren
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und können von Fachleuten auf dem
Gebiet für
die spezifischen Zwecke der Erfindung angepasst werden. Daher können Expressionsvektoren,
die von Viren, wie etwa Retroviren, Vaccinia-Virus, Adeno-assoziiertem
Virus, Herpesviren oder Papillomvirus vom Rind stammen, zur Übertragung
der Polynucleotide oder Vektoren der Erfindung in die ausgewählten Zellpopulationen
verwendet werden. Verfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt
sind, können
verwendet werden, um rekombinante virale Vektoren zu konstruieren;
vgl. zum Beispiel die Techniken, die von Sambrook, Molecular Cloning,
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1989) N.Y. und
Ausübel,
Current Protocols in Molecular Biology, Green Publishing Associates
und Wiley Interscience, N.Y. (1989) beschrieben wurden. Alternativ
können
die Polynucleotide und Vektoren der Erfindung zur Übertragung
auf Zielzellen in Liposomen rekonstituiert werden.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus eine Wirtszelle, die mit dem Vektor der Erfindung transformiert
ist. Die betreffende Wirtszelle kann eine prokaryontische oder eine
eukaryontische Zelle sein, vgl. vorstehend. Das Polynucleotid oder
der Vektor der Erfindung, welches in der Wirtszelle anwesend ist,
kann entweder in das Genom der Wirtszelle integriert sein, oder
es kann extrachromosomal gehalten werden. In dieser Hinsicht ist
es auch zu verstehen, dass das rekombinante DNA-Molekül der Erfindung zur „Gensuche" und/oder zum „Genersatz", zum Ersetzen eines
mutanten Gens oder zur Erzeugung eines mutanten Gens mittels homologer
Rekombination verwendet werden kann; vgl. zum Beispiel Mouellic,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87 (1990), 4712–4716; Joyner, Gene Targeting,
A Practical Approach, Oxford University Press. Bevorzugt ist die
Wirtszelle eine Säugerzelle,
eine Pilzzelle, eine Pflanzenzelle eine Insektenzelle oder eine
Bakterienzelle. Bevorzugte Pilzzellen sind zum Beispiel jene der
Gattung Saccharomyces, besonders jene der Art S. cerevisiae. Der Ausdruck „prokaryontisch" soll alle Bakterien
einschließen,
die mit einem Polynucleotid zur Expression des Proteins der vorliegenden
Erfindung transformiert oder transfiziert werden können. Prokaryontische
Wirtszellen können
sowohl gramnegative als auch grampositive Bakterien, wie etwa zum
Beispiel E. coli, S. typhimurium, Serratia marcescens und Bacillus
subtilis einschließen.
Verfahren zur Herstellung fusionierter, funktionell verbundener
Gene und ihrer Expression in Bakterien oder Tierzellen sind auf
dem Fachgebiet gut bekannt (Maniatis et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY, 1989). Die hierin beschriebenen genetischen Konstrukte
und Verfahren können
zur Expression des Proteins der vorliegenden Erfindung in prokaryontischen
Wirtszellen verwendet werden. Allgemein werden Expressionsvektoren,
die Promotorsequenzen enthalten, die die wirksame Transkription
des inserierten Polynucleotids erleichtern, in Verbindung mit der
Wirtszelle verwendet. Der Expressionsvektor enthält typischerweise sowohl eine
Quelle für
Replikation, einen Promotor und einen Terminator als auch spezifische
Gene, die in der Lage sind, phänotypische
Selektion der transformierten Zellen zu gewährleisten. Die transformierten
prokaryontischen Wirtszellen können
in Fermentern gezüchtet
und nach den auf dem Fachgebiet bekannten Techniken kultiviert werden,
um optimales Zellwachstum zu erreichen. Die Polypeptide der Erfindung
können
dann aus dem Kulturmedium, Zelllysaten oder Zellmembranfraktionen
isoliert werden. Die Isolierung und Reinigung der mikrobiologisch
oder auf andere Weise exprimierten Polypeptide der Erfindung kann
durch jede herkömmliche
Weise erfolgen, wie etwa zum Beispiel durch präparative chromatographische
Trennungen und immunologische Trennungen, wie jene, die die Verwendung
von monoclonalen oder polyclonalen Antikörpern beinhalten. In Bezug
auf Säugerzellen
werden HEK 293-, CHO-, HeLa- und NIH-3T3-Zellen bevorzugt. In Bezug
auf Insektenzellen wird am meisten bevorzugt, Zellen von Spodoptera
frugiperda zu verwenden, während
die am meisten bevorzugten Bakterienzellen E. coli-Zellen sind.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des (Poly-)Peptids,
das von dem Nucleinsäuremolekül der Erfindung
codiert wird, welches die Kultivierung der Wirtszelle der Erfindung
und die Isolierung des produzierten (Poly-)Peptids umfasst.
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Abhängig von
der verwendeten Vektorherstellung kann das (Poly-)Peptid der Erfindung
in das Kulturmedium exportiert werden oder innerhalb der Wirtszelle
bleiben. Geeignete Protokolle zum Erhalt des produzierten (Poly-)Peptids
sind auf dem Fachgebiet für
beide Wege der (Poly-)Peptidproduktion gut bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein (Poly-)Peptid,
das von dem Nucleinsäuremolekül der Erfindung
codiert oder von dem Verfahren der Erfindung produziert wird. Man
stellt sich den neuen Kanal so vor, dass er eine Struktur mit einer
kurzen Amino-terminalen Region, vermutlich intrazellulär, aufweist,
fünf die
Membran überspannende
Segmente, eine hydrophobe Haarnadelstruktur, die in die Membran
eintritt, ein sechstes transmembranes Segment und einen langen C-terminalen cytoplasmatischen
Teil hat, der eine zyklische Consensus-Sequenz zur Nucleotidbindung,
eine Consensus-Sequenz zur Kernlokalisation und eine hydrophobe
Domäne
umfasst, die vermutlich eine aufgewickelte Spiralstruktur bildet.
Das Polypeptid der Erfindung kann auch ein funktionelles Fragment
des menschlichen K+-Ionenkanals sein. Mit „funktionellem
Fragment" sind Polypeptide
gemeint, die eine der Aktivitäten
von heag, wie vorstehend beschrieben, zeigen. Unter Verwendung rekombinanter
DNA-Technik können
Fragmente des (Poly-) Peptids der Erfindung hergestellt werden.
Diese Fragmente können
auf ihre gewünschte
Funktion, zum Beispiel wie vorstehend beschrieben, geprüft werden,
indem eine Reihe von Untersuchungsverfahren, wie etwa jene, die
in der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, verwendet werden.
Bevorzugt enthalten die betreffenden Fragmente den C-terminalen
Abschnitt des neuartigen Ionenkanals.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen Antikörper, der spezifisch für das (Poly)-Peptid
der Erfindung ist. Der Antikörper
der Erfindung unterscheidet spezifisch zwischen dem menschlichen
eag-Kanal und den bereits bekannten Kanälen, wie etwa eag von Maus
und Ratte, und bindet bevorzugt an Epitope im C-terminalen Abschnitt
des Ionenkanals. Der im Zusammenhang mit der Erfindung verwendete Ausdruck „Antikörper" betrifft auch Antikörperfragmente
oder Derivate, wie etwa F(ab)2-, Fab'-, Fv- oder scFv-Fragmente;
vgl. zum Beispiel Harlow und Lane, „Antibodies, A Laboratory
Manual" CSH Press
1988, Cold Spring Harbor, NY. Bevorzugt ist der Antikörper der
Erfindung ein monoclonaler Antikörper.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Arzneimittel, das den Vektor der Erfindung,
das Polypeptid der Erfindung und/oder den Antikörper der Erfindung und einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
und/oder Verdünnungsmittel
und/oder Exzipienten umfasst.
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Beispiele
sowohl für
geeignete pharmazeutische Träger
und Verdünnungsmittel
als auch für
Exzipienten sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umfassen Phosphatgepufferte
Kochsalzlösungen,
Wasser, Emulsionen, wie etwa Öl/Wasser-Emulsionen, verschiedene
Arten von Benetzungsmitteln, sterile Lösungen etc. Zusammensetzungen,
die solche Träger
enthalten, können
durch gut bekannte, herkömmliche
Verfahren formuliert werden. Diese Arzneimittel können dem
bedürftigen
Patienten in einer geeigneten Dosis verabreicht werden. Verabreichung
der geeigneten Zusammensetzungen können über verschiedene Wege ausgeführt werden,
z.B. durch orale, intravenöse,
intraperitoneale, subkutane, intramuskuläre, topische oder intradermale Verabreichung.
Das Dosierungsprotokoll wird durch den zuständigen Arzt und klinische Faktoren
bestimmt werden. Wie auf den medizinischen Fachgebieten gut bekannt
ist, hängen
Dosierungen für
jeden einzelnen Patienten von vielen Faktoren ab, einschließlich der
Größe des Patienten,
Gebiet der Körperoberfläche, Alter, der
jeweiligen zu verabreichenden Verbindung, Geschlecht, Zeit und Art
der Verabreichung, allgemeinen Gesundheitszustand, und anderer Arzneistoffe,
die gleichzeitig verabreicht werden. Allgemein sollte das Dosierungsprotokoll
als eine regelmäßige Verabreichung
des Arzneimittels im Bereich von Einheiten von 1 μg bis 10 mg
pro Tag erfolgen. Soll das Dosierungsprotokoll eine kontinuierliche
Infusion sein, sollte die Dosis ebenfalls entsprechend im Bereich
von Einheiten von 1 μg
bis 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Minute liegen. Fortschritt kann durch periodische Untersuchung überwacht
werden. Die Dosierungen werden variieren, eine bevorzugte Dosis
für intravenöse Verabreichung
von DNA beträgt
von etwa 106 bis 1012 Kopien
des DNA- Moleküls. Die
Zusammensetzungen der Erfindung können lokal oder systemisch
verabreicht werden. Die Verabreichung wird allgemein parenteral,
z.B. intravenös
sein; DNA kann auch direkt in den Zielort verabreicht werden, z.B.
durch biolistische Lieferung an einen internen oder externen Zielort
oder durch einen Katheter an einen Ort in einer Arterie.
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Es
wird mit der vorliegenden Erfindung ins Auge gefasst, dass die verschiedenen
Polynucleotide und Vektoren der Erfindung entweder allein oder in
Kombination unter Verwendung von Standardvektoren und/oder Gen-Auslieferungssystemen
und gegebenenfalls zusammen mit einem pharmazeutisch vertraglichen
Träger
oder Exzipienten verabreicht wird. Nach der Verabreichung können die
betreffenden Polynucleotide oder Vektoren stabil in das Genom des
Patienten integriert werden. Auf der anderen Seite können virale Vektoren
verwendet werden, die spezifisch für bestimmte Zellen oder Gewebe
sind, und in den betreffenden Zellen oder Geweben bestehen bleiben.
Geeignete pharmazeutische Träger
und Exzipienten sind, wie vorstehend erwähnt, auf dem Fachgebiet gut
bekannt. Die gemäß der Erfindung
hergestellten Arzneimittel können zur
Vorbeugung oder zur Behandlung oder Verzögerung von verschiedenen Arten
von Erkrankungen verwendet werden, die mit der unerwünschten
(Über)Expression
der vorstehend identifizierten Nucleinsäuremoleküle der Erfindung in Zusammenhang
stehen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Arzneimittel
Antisense-Oligodesoxynucleotide, wie zum Beispiel in Beispiel 5
beschrieben, die in der Lage sind, starke Expression zu regulieren,
bevorzugt zu senken.
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Darüber hinaus
ist es möglich,
ein Arzneimittel der Erfindung, das das Polynucleotid oder den Vektor der
Erfindung enthält,
in der Gentherapie zu verwenden. Geeignete Gen-Übertragungssysteme können Liposomen,
Rezeptor-vermittelte Übertragungssysteme,
nackte DNA und virale Vektoren, wie etwa unter anderen Herpesviren,
Retroviren, Adenoviren und Adeno-assoziierte Viren einschließen. Gentherapie,
die auf Einführung
therapeutischer Gene beruht, zum Beispiel zur Impfung in Zellen
durch ex-vivo- oder in-vivo-Techniken, ist eine der wichtigsten
Anwendungen des Gentransfers. Geeignete Vektoren, Verfahren oder
Gen-Übertragungssysteme
für die
in-vitro- oder in-vivo-Gentherapie sind in der Literatur beschrieben
und Fachleuten auf dem Gebiet bekannt; vgl. z.B. Giordano, Nature
Medicine 2 (1996), 534–539;
Schaper, Circ. Res. 79 (1996), 911–919; Anderson, Science 256
(1992), 808–813;
Isner, Lancet 348 (1996), 370–374;
Muhlhauser, Circ. Res. 77 (1995), 1077–1086; Onodera, Blood 91 (1998),
30–36;
Verzeletti, Hum. Gene Ther. 9 (1998), 2243–2251; Verma, Nature 389 (1997),
239–242;
Anderson, Nature 392 (Supp. 1998), 25–30; Wang, Gene Therapy 4 (1997),
393–400;
Wang, Nature Medicine 2 (1996), 714–716; WO 94/29469; WO 97/00957;
US 5,580,859 ;
US 5,589,466 ;
US 4,394,448 oder Schaper, Current
Opinion in Biotechnology 7 (1996), 635–640 und hierin zitierte Referenzen.
Die Nucleinsäuremoleküle und Vektoren
der Erfindung können
zur direkten Übertragung
in die Zelle oder Übertragung
mittels Liposomen oder viraler Vektoren (z.B. adenoviral oder retroviral)
hergestellt werden. Zusätzlich
kann ein Baculovirus-System als eukaryontisches Expressionssystem
für die
Nucleinsäuremoleküle der Erfindung
verwendet werden. Lieferung von Nucleinsäuren zur Gentherapie an eine
spezifische Stelle im Körper
kann ebenfalls durchgeführt
werden, indem ein biolistisches System, wie etwa jenes, das von
Williams (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88 (1991), 2726–2729) beschrieben
wurde, verwendet wird.
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Standardverfahren
zur Transfizierung von Zellen mit rekombinanter DNA sind Fachleuten
auf dem Gebiet der Molekularbiologie gut bekannt, vgl. z.B. WO 94/29469.
Gentherapie kann durchgeführt
werden, indem das rekombinante DNA-Molekül oder der Vektor der Erfindung
einem Patienten direkt verabreicht wird oder indem Zellen mit den
Polynucleotid oder Vektor der Erfindung ex vivo transfiziert werden,
und die transfizierten Zellen dem Patienten mittels Infusion verabreicht
werden. Darüber
hinaus ist die Forschung, die sich mit Gentransfer in Keimzellen
hinein befasst, eines der am schnellsten wachsenden Gebiete der
Reproduktionsbiologie. Gentherapie, die darauf beruht, dass therapeutische
Gene durch ex vivo- oder in vivo-Techniken in Zellen eingeführt werden,
ist eine der wichtigsten Anwendungen des Gentransfers. Geeignete
Vektoren und Verfahren zur in vitro- oder in vivo-Gentherapie sind
in der Literatur beschrieben und Fachleuten des Gebietes bekannt;
vgl. z.B. WO 94/29469; WO 97/00957 oder Schaper, Current Opinion
in Biotechnology 7 (1996), 635–640)
und vorstehend zitierte Referenzen. Die Polynucleotide und Vektoren,
die in dem Arzneimittel der Erfindung enthalten sind, können für direkte
Einführung
in die Zelle oder für
Einführung
mittels Liposomen oder viraler Vektoren (z.B. Adenoviral, retroviral),
die das betreffende rekombinante DNA-Molekül enthalten, hergestellt werden.
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Es
muss deutlich sein, dass die eingeführten Polynucleotide und Vektoren
der Erfindung das (Poly-)Peptid der Erfindung nach der Einführung in
der betreffenden Zelle exprimieren und bevorzugt während der Lebenszeit
der betreffenden Zelle in diesem Status bleiben. Zum Beispiel können Zelllinien,
die das Polynucleotid unter der Kontrolle von geeigneten Regulierungssequenzen
stabil exprimieren, nach Verfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet
gut bekannt sind, hergestellt werden. Statt Expressionvektoren,
die virale Quellen für
die Replikation enthalten, zu verwenden, können Wirtszellen mit dem Polynucleotid
oder Vektor der Erfindung und einer selektierbaren Markierung transformiert
werden, entweder auf dem selben oder auf verschiedenen Vektoren.
Nach der Einführung
fremder DNA kann man den gentechnisch behandelten Zellen gestatten, für 1–2 Tage
in angereicherten Kulturmedien zu wachsen, bevor auf ein selektives
Medium gewechselt wird. Die selektierbare Markierung im rekombinanten
Plasmid zeigt Resistenz gegen die Selektion und erlaubt die Selektion
von Zellen, die das Plasmid stabil in ihre Chromosomen eingebaut
haben und Herde bilden, die wiederum cloniert und zu Zelllinien
ausgeweitet werden können.
Besonders nützlich
sind solche gentechnisch behandelten Zelllinien für Durchmusterungsverfahren
oder Verfahren zur Identifizierung eines Inhibitors des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung, wie nachstehend beschrieben.
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Eine
Reihe von Selektionssystemen kann verwendet werden, einschließlich, aber
nicht hierauf begrenzt, der Thymindin-Kinase des Herpes simplex-Virus
(Wigler, Cell 11(1977), 223), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(Szybalska, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48 (1962), 2026) und Adenin-Phosphoribosyltransferase
(Lowy, Cell 22 (1980), 817) in tk-, hgprt- oder aprt-Zellen. Auch
Antimetabolit-Resistenz kann als die Basis für Selektion von dhfr verwendet
werden, das Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Wigler, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 77 (1980), 3567; O'Hare, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78
(1981), 1527), gpt, das Resistenz gegen Mycophenolsäure verleiht
(Mulligan, Proc. Natl. Acad Sci. USA 78 (1981), 2072), neo, das
Resistenz gegen das Aminoglycosid G-418 verleiht (Colberre-Garapin,
J. Mol. Biol. 150 (1981), 1), hygro, das Resistenz gegen Hygromycin
verleiht (Santerre, Gene 30 (1984), 147), Shble, das Resistenz gegen
Zeocin® verleiht
(Mulsant, Somat. Cell. Mol. Genet. 14 (1988), 243–252) oder
Puromycin (pat, Puromycin-N-acetyltransferase).
Zusätzlich
selektierbare Gene sind beschrieben worden, zum Beispiel trpB, das
Zellen gestattet, Indol an Stelle von Tryptophan zu verwenden; hisD,
das Zellen gestattet, Histinol an Stelle von Histidin zu verwenden
(Hartman, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 (1988), 8047); und ODC (Ornithin-Decarboxylase),
welche Resistenz gegen den Ornithindecarboxylase-Inhibitor, 2-(Difluormethyl)-DL-ornithin, DFMO aufweist
(McConlogue, 1987, In: Current Communications in Molecular Biology,
Cold Spring Harbor Laboratory, Hrsg.). Zellen, die für die ex
vivo-Gentherapie
verwendet werden, sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Solche
Zellen schließen
zum Beispiel Krebszellen ein, die in Blut oder in einem Gewebe vorkommen.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein diagnostisches Mittel, das das Nucleinsäuremolekül der Erfindung,
den Vektor der Erfindung, das Polypeptid der Erfindung und/oder
den Antikörper
der Erfindung umfasst.
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Das
diagnostische Mittel der Erfindung ist für den Nachweis des Beginns
oder Fortschreitens von Erkrankungen nützlich, die die unerwünschte Expression
oder Überexpression
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
betreffen. Wie vorstehend hierin erläutert, stehen solche Erkrankungen
im Zusammenhang mit oder werden verursacht durch eine erhöhte oder
fortlaufende zelluläre
Proliferation. Demzufolge kann das diagnostische Mittel der Erfindung
dazu verwendet werden, den Beginn oder den Krankheitsstatus einer
Krebserkrankung zu untersuchen. Auf diese Weise verfügt man über ein
frühes
Kriterium für
Tumoraktivität,
sodass geeignete Gegenmaßnahmen
sofort eingeleitet werden können.
Eine solche sofortige Aktion wird natürlich die Prognose für den Patienten
signifikant verbessern. Diese Überlegungen
gelten in gleicher Weise für
die Diagnose von Metastasen und wiederkehrenden Tumoren.
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Auf
der anderen Seite sind möglicherweise
nicht alle Tumore durch eine unerwünschte Expression oder Überexpression
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
gekennzeichnet. Alternativ tritt die betreffende (Über)expession
möglicherweise
nur in bestimmten Stadien, wie etwa frühen Stadien, der Tumorentwicklung auf.
Daher kann das diagnostische Mittel der Erfindung auch oder alternativ
als ein Mittel zur Klassifizierung von Tumoren oder des Entwicklungsstatus
eines Tumors eingesetzt werden. Natürlich sind diese oder die meisten
der Anwendungen der Erfindung, die hier für Tumore beschrieben werden,
auch auf andere Erkrankungen anwendbar, die mit der unerwünschten
(Über)expression
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
in Zusammenhang stehen oder von ihr verursacht werden.
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Darüber hinaus
könnte
eine Erkrankung, wie sie in dieser Beschreibung angesprochen wird,
auch durch eine Fehlfunktion des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
verursacht sein. Die betreffende Erkrankung könnte in Zusammenhang stehen
mit oder verursacht werden durch zum Beispiel eine erhöhte oder
reduzierte Gendosis des Polypeptids der vorliegenden Erfindung,
eine erhöhte
oder reduzierte Aktivität
des betreffenden Polypeptids auf Grund z.B. von einer Modifikation
in der primären
Aminosäuresequenz
im Vergleich zum entsprechenden Polypeptid des Wildtyps in einer
Zelle oder einem Gewebe oder einem Verlust der Regulierung der Aktivität des betreffenden
Polypeptids. Die betreffende Erkrankung kann darüber hinaus durch eine nicht
korrekte Expression des Polypeptids während der Progression des Zellzyklus
oder der Zellentwicklung verursacht werden. Zum Beispiel könnten mutierte
Bindungsstellen für
intrazelluläre
oder extrazelluläre Verbindungen,
z.B. Ionen oder sekundäre
Botenstoffe oder Regulatorproteine, zu einer Fehlfunktion des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung führen,
indem es etwa die Bindungseigenschaften für die betreffenden Verbindungen,
die die Aktivität
des betreffenden Polypeptids regulieren, verändert. Fehlfunktion könnte auch durch
fehlerhafte Modifikationsstellen, zum Beispiel Phosphorylierungs-
oder Glycosylierungsstellen, verursacht werden. Sie könnte auch
durch nicht korrekte Spleißvorgänge und
auf diese Weise durch Expression eines verkürzten oder verlängerten
Polypeptids verursacht werden, zum Beispiel, wenn heag 1 an Stelle
von heagh 2 oder umgekehrt exprimiert wird.
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Daher
könnte
in einer weiteren Ausführungsform
das vorstehend beschriebene diagnostische Mittel auch dazu verwendet
werden, eine Fehlfunktion des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
nachzuweisen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Inhibitors der Expression
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
oder eines Inhibitor der Funktion des Polypeptids der Erfindung
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung oder Behandlung
von Krebs, Psoriasis oder einer neurodegenerativen Krankheit, wobei
der Inhibitor ein Antisense-Oligonucleotid ist, das mit dem Nucleinsäuremolekül der Erfindung,
dem Antikörper
der Erfindung oder einem Blocker offener Kanäle oder einem Histamin-Rezeptor-H1-Inhibitor,
bevorzugt Astemizol oder Terfenadin, hybridisiert. In einer weiteren
Ausführungsform
betrifft die Erfindung auch die Verwendung eines Inhibitors der
Expression des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
oder eines Inhibitors oder eines modifizierten Agens der Fehlfunktion
des (Poly-)Peptids der vorliegenden Erfindung oder eines Nucleinsäuremoleküls, das
heag codiert, oder eines Polypeptids, das heag-Aktivität besitzt
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Verhinderung oder Behandlung
einer Krankheit, die durch die Fehlfunktion des Polypeptids der
Erfindung verursacht wird, wobei die Krankheit Krebs, Psoriasis
oder eine neurodegenerative Krankheit ist, wobei der Inhibitor ein
Antisense-Oligonucleotid, der Antikörper der Erfindung oder ein
Blocker offener Kanäle
oder ein Histamin-Rezeptor-H1-Inhibitor, bevorzugt Astemizol oder
Terfenadin, ist. Das Arzneimittel soll einem Säuger verabreicht werden, der
von der betreffenden Krankheit betroffen ist oder bei dem der Verdacht besteht,
empfänglich
für die
betreffenden Krankheit zu sein. Sowohl Verfahren zur Einführung eines
heag-codierenden Nucleinsäuremoleküls der vorliegenden
Erfindung in eine Zelle oder ein Lebewesen, d.h. zur Gentherapie,
als auch Verfahren zur Identifizierung von Inhibitoren der Expression
eines Nucleinsäuremoleküls der vorliegenden
Erfindung werden innerhalb dieser Beschreibung gegeben. Darüber hinaus
können
Inhibitoren oder modifizierende Agenzien für die Fehlfunktion des Polypeptids
der vorliegenden Erfindung mittels Verfahren zur Identifizierung
von Inhibitoren des Polypeptids der vorliegenden Erfindung, die
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind (vgl. nachstehend) identifiziert
werden. Zum Beispiel führen
einige genetische Änderungen, die
eine Fehlfunktion des Polypeptids der vorliegenden Erfindung verursachen,
zu veränderten
Konformationen im Protein. Mutierte Proteine könnten eine tertiäre Struktur
besitzen, die sie in weit geringerem Maße in die Lage versetzen, den
Ionentransport zu erleichtern. Wiederherstellung der normalen oder
regulierten Konformation von mutierten Proteinen ist die eleganteste
und spezifischste Weise, diese molekularen Defekte zu korrigieren.
Pharmakologische Manipulationen können daher anstreben, die Wildtyp-Konformation
des Proteins wieder herzustellen. Daher können die Polynucleotide und
codierten Proteine der vorliegenden Erfindung auch dazu verwendet
werden, Moleküle
zu entwerten und/oder zu identifizieren, die in der Lage sind, bei
einem Derivat des Polypeptids der vorliegenden Erfindung, das die
betreffende Fehlfunktion aufweist, die Wildtyp-Funktion zu aktivieren.
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Die
Dosen und Wege zur Verabreichung für die Behandlung eines bedürftigen
Patienten sind bereits vorstehend im Zusammenhang mit dem Arzneimittel
der Erfindung diskutiert worden. Krankheiten, die unter Verwendung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung behandelt werden können, umschließen alle
Krankheiten, die mit zellulärer
Proliferation in Zusammenhang stehen. Bevorzugte Krankheiten, die
in diese Kategorie fallen, sind Tumorerkrankungen, wie Krebs (Brustkrebs,
Neuroblastom etc.) Psoriasis und degenerative Krankheiten, besonders
jene des Nervensystems, wie Alzheimer-Erkrankung, Multiple Sklerose,
amyotrophische Lateralsklerose und Parkinson-Erkrankung.
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Der
betreffende Inhibitor der Expression oder Überexpression des betreffenden
Nucleinsäuremoleküls kann
das Nucleinsäuremolekül der Erfindung
sein, welches an das Nucleinsäuremolekül hybridisiert,
das den Ionenkanal der Erfindung oder ein Fragment hiervon codiert.
Zum Beispiel kann dieses Nucleinsäuremolekül ein Anitsense-Oligodesoxynucleotid
(ODN) sein. Die Erfinder konnten zeigen, dass Behandlung mit Antisense-ODNs
DNA-Synthese von mehreren Tumorzellen z.B. EFM-Zellen, SHSY-5Y-Zellen
und HeLa-Zellen signifikant reduziert (Beispiel 5). Daher umfasst
das Nucleinsäuremolekül in einer
bevorzugten Ausführungsform Antisense-ODNs.
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Wie
vorstehend genannt, kann der Inhibitor der Polypeptidfunktion der
Antikörper
der Erfindung oder ein Arzneistoff sein. Der Arzneistoff kann der
Histamin-Rezeptor-H1-Inhibitor
sein. Bevorzugt hemmt der betreffende Arzneistoff aktives heag,
agiert zum Beispiel als verwendungsabhängiger, vermutlicher Blocker
offener Kanäle,
bevorzugt ist der betreffende Arzneistoff Astemizol oder Terfenadin.
Weitere geeignete Arzneistoffe können
von Fachleuten auf dem Gebiet auf der Basis der Lehren aus der vorliegenden
Erfindung entworfen oder identifiziert werden. Bevorzugt wird der
Arzneistoff eine Affinität
zum heag-Kanal im mM-Bereich aufweisen, noch bevorzugter im nM-Bereich
oder darunter. Bevorzugt hat der Arzneistoff keine Auswirkungen
auf andere Kanäle,
zum Beispiel auf Herz-Kanäle.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Entwerfen eines Arzneistoffes
für die
Behandlung einer Krankheit, die durch unerwünschte Expression oder Überexpression
des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung verursacht
wird, und umfasst:
- (a) Identifizierung eines
spezifischen und wirksamen Arzneistoffes;
- (b) Identifizierung der Bindungsstelle des betreffenden Arzneistoffes
durch Zielstellen-gerichtete Mutagenese und Studien chimärer Proteine;
- (c) molekulare Modellierung sowohl der Bindungsstelle im (Poly-)Peptid
als auch der Struktur des betreffenden Arzneistoffes; und
- (d) Modifikationen des Arzneistoffes, um seine Bindungsspezifität für das (Poly-)
Peptid zu verbessern.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „spezifischer
und wirksamer Arzneistoff" betrifft
einen Arzneistoff, der wirksam und spezifisch die heag-Funktion
blockiert.
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Alle
in den verschiedenen Schritten des Verfahrens der Erfindung eingesetzten
Techniken sind herkömmlicher
Art oder können
von Fachleuten von herkömmlichen
Techniken ohne weitere Umstände
abgeleitet werden. Auf diese Weise können biologische Tests, die
auf den hierin identifizierten Eigenschaften des Ionenkanals der
Erfindung basieren, eingesetzt werden, um die Spezifität oder Wirksamkeit
der Arzneistoffe zu untersuchen, während die Abnahme einer oder
mehrerer Aktivitäten
des Ionenkanals verwendet werden kann, um die betreffende Spezifität oder Wirksamkeit
zu kontrollieren. Die Schritte (b) und (d) können nach herkömmlichen Protokollen
durchgeführt
werden, die zum Beispiel von K.L. Choi, C. Mossman, J. Aubé & G. Yellen, The International
Quaternary Ammonium Receptor Site of Shaker Potassium Channels;
Neuron 10, 533-541 (1993), C.-C. Shieh & G.E. Kirsch, Mutational Analysis
of Ion Conduction and Drug Binding Sites in the Inner Mouth of Voltage-Gated
K+-Channels, Biophys. J. 67, 2316–2325 (1994),
oder C. Miller, The Charybdotoxin Family of K+-Channel-Blocking
Peptide, Neuron 15, 5–10
(1995) beschrieben wurden.
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Zum
Beispiel kann die Identifizierung der Bindungsstelle des betreffenden
Arzneistoffes durch Zielstellen-gerichtete Mutagenese und Studien
chimärer
Proteine durch Modifikationen in der Primärsequenz des (Poly-)Peptids,
die die Affinität
des Arzneistoffes beeinflussen, erreicht werden; dies erlaubt gewöhnlich,
die Bindungstasche für
den Arzneistoff genau zu kartieren.
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In
Bezug auf Schritt (c) kann man sich die folgenden Protokolle vorstellen:
sobald die Effektor-Stelle für
Arzneistoffe kartiert worden ist, können die einzelnen Reste, die
mit verschiedenen Teilen des Arzneistoffes in Wechselwirkung treten,
identifiziert werden, indem die Information, die aus Studien zur
Mutagenese (Schritt (b)) und Computersimulationen der Struktur der
Bindungsstelle kombiniert wird (seit kürzlich ein Kaliumkanal auf
dem Fachgebiet kristallisiert worden ist, kann dies jetzt durch
den Fachmann auf dem Gebiet ohne weiteren Aufwand durchgeführt werden),
vorausgesetzt, dass die genaue dreidimensionale Struktur des Arzneistoffes bekannt
ist (falls nicht, kann sie durch Computersimulation vorausgesagt
werden). Falls der betreffende Arzneistoff selbst ein Peptid ist,
kann es ebenfalls mutiert werden, um zu bestimmen, welche Reste
mit anderen im heag-Molekül
in Wechselwirkung treten.
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Schließlich kann
der Arzneistoff in Schritt (d) verändert werden, um seine Bindungsaffinität oder seine Wirksamkeit
und Spezifität
zu verbessern. Wenn es zum Beispiel elektrostatische Wechselwirkungen
zwischen einem bestimmten Rest von heag und einer Region des Moleküls des Arzneistoffes
gibt, kann die Gesamtladung in dieser Region verändert werden, um diese bestimmte
Wechselwirkung zu verstärken;
wenn jene Wechselwirkungen mit einer Region von heag auftreten,
die nicht in anderen Kanalproteinen konserviert ist, ist es zusätzlich vorstellbar,
dass, während
andere Bindungsfaktoren geschwächt
werden, eine Verstärkung
dieser Wechselwirkung die Spezifität des Arzneistoffes verbessert.
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Die
Identifizierung von Bindungsstellen kann durch Computerprogramme
unterstützt
werden. So können
geeignete Computerprogramme verwendet werden, um die interaktiven
Stellen eines vermutlichen Inhibitors und dem Polypeptid der Erfindung
durch Computer-gestützte
Suche nach komplementären
Strukturmotiven zu identifizieren (Fassina, Immunomethods 5 (1994),
114–120).
Darüber
hinaus sind geeignete Computersysteme zum Computer-unterstützten Entwurf
von Proteinen und Peptiden auf dem Fachgebiet beschrieben worden,
zum Beispiel von Berry, Biochem. Soc. Trans. 22 (1994), 1033–1036; Wodak,
Ann. N. Y. Acad. Sci. 501 (1987), 1–13; Pabo, Biochemistry 25
(1986), 5987–5991.
Modifikationen des Arzneistoffes können zum Beispiel durch Peptidomimetika
hergestellt werden, und andere Inhibitoren können ebenfalls durch die Synthese
von peptidomimetischen, kombinatorischen Bibliotheken durch sukzessive
chemische Modifikation und Überprüfen der
resultierenden Verbindungen identifiziert werden. Verfahren zur
Erzeugung und Verwendung von peptidomimetischen kombinatorischen
Bibliotheken sind auf dem Fachgebiet beschrieben worden, zum Beispiel
von Ostresh, Methods in Enzymology 267 (1996), 220–234 und
Dorner, Bioorg. Med. Chem. 4 (1996), 709–715. Darüber hinaus kann die dreidimensionale
und/oder kristallographische Struktur von Inhibitoren des Polypeptids
der Erfindung für
den Entwurf von peptidomimetischen Inhibitoren verwendet werden,
z.B. in Kombination mit dem (Poly-)Peptid der Erfindung (Rose, Biochemistry
35 (1996), 12933–12944;
Rutenber, Bioorg. Med. Chem. 4 (1996), 1545–1558).
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Eine
exemplarische Strategie zur Identifizierung eines spezifischen Inhibitors,
die in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, wird in den anhängenden
Beispielen gegeben.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Identifizierung eines
Inhibitors der Expression der Nucleinsäure der Erfindung oder einer
Funktion des (Poly-)Peptids der Erfindung, umfasst:
- (a) Testen einer Verbindung auf die Hemmung oder Reduktion von
Translation, wobei die betreffende Verbindung aus Antisense-Oligonucleotiden
und Ribozymen ausgewählt
ist; oder
- (b) Testen einer Verbindung auf die Hemmung der Transkription,
wobei die betreffende Verbindung an die Promotor-Region des Gens
bindet, das das (Poly-)Peptid der Erfindung codiert, und zwar bevorzugt
mit dem Transkriptionsfaktor entsprechenden Elementen hiervon; oder
- (c) Testen von Peptiden oder Antikörpern, die im Verdacht stehen,
die proliferative Aktivität
des (Poly-)Peptids der Erfindung zu blockieren, auf die betreffende
Blockierungsaktivität.
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In
Bezug auf vorstehend genannte Alternative (b) kann es vorteilhaft
sein, zuerst die Promotor-Region zu charakterisieren und die dem
Transkriptionsfaktor entsprechenden Sequenzen darin zu lokalisieren.
Dann würde
es möglich
sein, den Promotor genetisch zu verändern, um ihn empfindlicher
auf Repressoren und weniger empfindlich auf Verstärker zu
machen. Im Bezug auf die Alternative (c) kann es vorteilhaft sein,
zuerst den Teil oder die Teile des Ionenkanals der Erfindung zu
lokalisieren, der an der Erzeugung der proliferativen Fehlfunktionen
beteiligt ist. Verbindungen, die in einem der Testsysteme positiv
waren, sind prima facie als Inhibitoren nützlich.
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Peptidomimetika-,
Phagen-Display-Techniken und Techniken kombinatorischer Bibliotheken
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und können von Fachleuten auf dem
Gebiet ohne weiteren Aufwand für
die Verbesserung des Arzneistoffes oder Inhibitors, der durch das
hierin vorstehend genannte Basisverfahren identifiziert worden ist,
eingesetzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Hemmung von Zellproliferation,
das die Verwendung eines Inhibitors der Expression der Nucleinsäure der
Erfindung oder des (Poly-)Peptids der Erfindung umfasst. Das Verfahren
der Erfindung kann in vitro oder ex vivo durchgeführt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Prognose einer Krebserkrankung
und/oder neurodegenerativer Krankheiten und/oder Psoriasis, das
die Bestimmung der Expression des betreffenden Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
oder die Bestimmung der quantitativen Präsenz des (Poly-)Peptids der Erfindung
umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die betreffende
Krebserkrankung ein Brustkrebs oder Neuroblastom, in einer noch
weiter bevorzugten Ausführungsform
ist die betreffende Krebserkrankung Brust-Adenokarzinom, Brustkarzinom duktalen
Typs oder Gebärmutterhalskarzinom.
In einer weiteren Ausführungsform
sind die betreffenden neurodegenerativen Krankheiten Alzheimer-Erkrankung,
Parkinson-Erkrankung, amyotrophe Lateralsklerose oder Multiple Sklerose.
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Das
Verfahren der Erfindung kann in vitro oder ex vivo durchgeführt werden.
Geeignete Protokolle zur Durchführung
des Verfahrens der Erfindung sind auf dem Fachgebiet gut bekannt
und umfassen im Hinblick auf in vitro-Techniken das Northern-Blot-Verfahren
zur Bestimmung des mRNA-Spiegels oder die Analyse von Geweben durch
mikroskopische Techniken, zum Beispiel unter Verwendung von Antikörpern, die
das (Poly-)Peptid der Erfindung spezifisch erkennen. Eine oder mehrere
dieser Techniken können
mit Techniken kombiniert werden, die auf PCR beruhen, die auch oder
in Kombination mit weiteren (herkömmlichen) Techniken für die vorstehend
genannte Bestimmung verwendet werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorstehend genannten Verfahren der Erfindung ist der betreffende
Säuger
ein Mensch, eine Ratte oder eine Maus.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiter die Verwendung des Nucleinsäuremoleküls der Erfindung
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in der Gentherapie.
Wie hierin vorstehend erklärt,
kann Gentherapie entworfen werden, um Zellproliferation zu hemmen
und auf diese Weise jede Krankheit in einer spezifischen Weise zu
behandeln, die hiervon betroffen ist, wie etwa Krebserkrankung oder
Psoriasis. Die Erfindung eröffnet
besonders zwei voneinander unabhängige
Linien zur Durchführung
solcher Gentherapie-Protokolle:
- (a) Mutagenese
des Kanals zusammen mit chemischer Herstellung von H1-Antagonisten (bevorzugt
Astemizol), um einen für
menschliches eag spezifischen Arzneistoff zu erhalten;
- (b) quantitative und qualitative Analyse der Expressionsspiegel
von eag in Krebsgewebe, um ein diagnostisches und/oder prognostisches
Verfahren zu entwerten. Dies würde
auch den Entwurf von Gentherapien gegen spezifische Tumore erlauben.
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Der
Kit der Erfindung kann unter anderem in einer Reihe von vorstehend
genannten diagnostischen Verfahren verwendet werden. Der Kit der
Erfindung kann weitere Bestandteile enthalten, wie etwa Selektionsmarker
und Komponenten für
selektive Medien, die zur Erzeugung von transformierten Wirtszellen
und transgenen Pflanzenzellen, Pflanzengewebe oder Pflanzen geeignet
sind. Darüber
hinaus kann der Kit Pufferlösungen
und Substrate für
Reportergene enthalten, die in dem rekombinanten Gen oder Vektor
der Erfindung vorhanden sein können.
Der Kit der Erfindung kann vorteilhaft verwendet werden, um das
Verfahren der Erfindung durchzuführen
und kann unter anderem in einer Reihe von hierin genannten Anwendungen
eingesetzt werden, z.B. im diagnostischen Bereich oder als Werkzeug
zur Forschung. Die Teile des Kits der Erfindung können individuell
in Ampullen oder in Kombination in Packungs- oder Mehrfachpackungseinheiten
abgepackt werden. Die Herstellung des Kits folgt bevorzugt Standardverfahren,
die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind.
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Die
Figuren zeigen:
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1.
Proliferation von Wildtyp- (Kreise) und reag-exprimierenden CHO-Zellen
als eine Funktion der Zeit. Die Zellen wurden auf Platten mit 96
Vertiefungen plattiert, und zu den angegebenen Zeitpunkten wurde das
Tetrazoliumsalz MTT6 (50 μg/ml) zu
den Platten zugegeben. Nach vier Stunden Inkubation in feuchter
Atmosphäre
(37°C, 5%
CO2) wurde die Reaktion durch Zugabe von
2 Volumenteilen 10% SDS in 1 M HCl gestoppt. Die in lebenden Zellen
gebildeten blauen Formazan-Kristalle wurden über Nacht solubilisiert, und
die resultierende Farbe wurde als optische Dichte bei der angegebenen
Wellenlänge
gemessen. Mögliche nicht-spezifische
Auswirkungen der Transfektion auf die Zellproliferation können vernachlässigt werden,
da a) die Ergebnisse in drei unabhängigen Zelllinien von verschiedenen Arten
(Ratte, Hamster und Mensch) vergleichbar waren; b) Transfektion
mit verschiedenen unabhängigen
Clonen die gleichen Ergebnisse lieferten und c) Transfektion mit
einem anderen Kaliumkanal (Kv1.4) in dem gleichen Vektor (daher
mit der Tendenz, an der gleichen Stelle zu rekombinieren) Ergebnisse
brachte, die mit WT vergleichbar waren und die Auswirkungen der
reag-Transfektion nicht reproduzierte.
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2.
Proliferation von Wildtyp- (Kreise) und reag-exprimierenden (Dreiecke)
CHO-Zellen in Anwesenheit von 0,5% FCS. Die Serumkonzentration ist
nicht in der Lage, Wachstum von normalen Zellen aufrechtzuerhalten,
aber transfizierte Zellen vollenden nahezu drei Zyklen. Verfahren
wir bei 1.
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3.
DNA-Synthese in CHO-Zellen, die unterschiedliche Kaliumkanäle exprimieren,
in Anwesenheit von normalen (10%) oder niedrigen (0,5%) Konzentrationen
von FCS. In Kontrollzellen, WT- oder mit Kv1.4 transfizierten Zellen,
sinken die Spiegel der DNA-Synthese signifikant in Anwesenheit von
geringer Serumkonzentration, reag-exprimierende Zellen hingegen
behalten die gleichen Replikationsspiegel wie bei hohen Serumkonzentrationen.
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4. (A) Fotografien von Platten mit Wildtyp-,
Kv1.4-transfizierten oder reag-transfizierten NIH-3T3-Zellen.
Die Zellen wurden in geringer Dichte ausgesät, und man ließ sie unter
Standardbedingungen wachsen, bis die Zellen des Wildtyps den Konfluenzzustand
erreicht hatten. Die Zellen wurden dann mit Methanol fixiert und
mit Giemsa-Blau angefärbt.
Unter diesen Bedingungen wuchsen sowohl Wildtyp- als auch Kv1.4-exprimierende
Zellen in einer einzelligen Schicht, reag-exprimierende Zellen hingegen
bildeten Zellhaufen.
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(B)
Bildung von Zellhaufen der reag-transfizierten NIH3T3-Zellen im
Vergleich zu Zellen, die mit rKv1.4 transfiziert waren und zu Zellen
des Wildtyps (nicht dargestellt). Vorübergehende Transfektion wurde
unter Verwendung von Calciumphosphat durchgeführt (33). Die Zellen wurden
in reichem Kulturmedium gehalten, bis Kontrollzellen Konfluenz erreicht
hatten, dann mit Methanol fixiert und mit Giemsa-Blau angefärbt.
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5. Durch Depolarisation ausgelöste Ströme in MCF-7-Zellen
unter Spannungsklemmen-Bedingungen. Die linken Aufzeichnungen sind
Ströme
der ganzen Zelle, die rechten Aufzeichnungen wurden in einem ausgeschnittenen
Außenseite-außen-Abgriff
erhalten. Sowohl die makroskopischen Ströme als auch die I-V-Beziehungen
(C und D) erinnern an reag-Ströme.
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6.
Aktivität
eines Einzelkanals in einem Außenseite-außen Membranstück-Spannungsabgriff
bei 0 mV, in Anwesenheit oder in Abwesenheit von 5 μM Astemizol.
Die Pipettenlösung
enthielt 140 mM KCl, 10 mM BAPTA, 10 mM HEPES, pH 7,2; die Badelösung enthielt
140 mM NaCl, 2 mM CaCl2, 2 mM MgCl2, 2,5 mM KCl, 10 mM HEPES, pH 7,2.
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7A DNA-Synthese
in MCF-7-Zellen unter verschiedenen eag-Blockern. B. Spiegel der
DNA-Synthese bei HEK293-Zellen in Anwesenheit von Astemizol, Glibenclamid
und Terfenadin.
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8.
Dosis-Antwort-Kurve für
die Wirkung von zwei H1-Antagonisten auf DNA-Synthese in MCF-7-Zellen (IC50 7 und
10 mM für
LY 91241 beziehungsweise Astemizol).
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9. Fluoreszenzabbildungen von Kontrollen
(unbehandelt, A) und mit Astemizol behandelten (B) MCF-7-Zellen,
angefärbt
mit Hoechst 33342-Farbstoff. Beachte in B die kleinere Oberfläche der
Kerne und eine wesentlich geringere Zelldichte (auf Grund von Zelltod).
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10.
Nucleotidsequenz menschlicher eag-cDNA aus menschlichem Gehirn im
Vergleich zu den Sequenzen von Ratte und Rind. Jene Positionen,
die in einer der Sequenzen ein unterschiedliches Nucleotid aufweisen,
sind schattiert.
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11.
Aminosäuresequenzen
beider Spleißvarianten,
erhalten aus menschlicher eag-cDNA-Translation, im Vergleich zu
den entsprechenden Sequenzen von Rind, Maus und Ratte. Die schwarzen
Kästchen kennzeichnen
einen unterschiedlichen Rest in einer der Sequenzen.
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12.
RT-PCR der Gesamt-RNA aus menschlichem Gehirn, menschlicher Brustdrüse und MCF-7-Zellen.
Die Amplikation erzeugte zwei spezifische Fragmente, die den erwarteten
Größen für heag 1 und
2 im Gehirn entsprachen und die Bande, die heag 1 in MCF-7-Zellen
entsprach, während
keine Amplifikation in normaler Brust-RNA nachgewiesen wurde.
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13.
Spannungsabhängigkeit
der Aktivierung bei hohem extrazellulärem Kalium, Zwei-Elektroden-Spannungsabgrift:
In dem Leitfähigkeits-Spannungs-Auftrag ist die Spannung
für Halbaktivierung
im heag-Kanal in Bezug zum reag-Kanal
um 40 mV nach rechts versetzt.
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14.
Koloniebildung von NIH-3T3-Zellen, die mit den angegebenen DNAs
transfiziert worden waren, in halbfestem Kulturmedium. Die Zellen
wurden in regulärem
Kulturmedium, das 0,3% Agar enthielt, auf eine Schicht aus 0,55%
Agar-Kulturmedium
plattiert. Kolonien, die größer als
0,1 mm im Durchmesser waren, wurden 14 Tage nach der Transfektion
bewertet. Die durchschnittliche Anzahl von Kolonien in mindestens
10 ausgezählten
mikroskopischen Feldern wird pro μg
bei der Transfektion verwendeter DNA ausgedrückt (mit Ausnahme der Zeilen „Transfektionspufferlösung" und „keine
Behandlung", bei
denen die Zahlen absolute Werte sind). reag und Kv1.4 wurden unter
Verwendung von entweder pcDNA3 oder pTracer-CMV-Vektoren transfiziert.
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15. (A) Southern-Blot-Analyse von RT-PCR-Produkten
von RNAs aus verschiedenen menschlichen Geweben und 293-Zellen.
Signale vom Transferrin-Rezeptor
(TFR) werden am unteren Rand dargestellt. (B) Southern-Blot-Analyse
von RT-PCR-Produkten von Gesamt-RNAs aus verschiedenen menschlichen
Zelllinien und Brustdrüsen-Epithelzellen
in Primärkultur
(Epith.-Zellen). TRF-Signale werden am unteren Rand dargestellt.
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16. (A) Behandlung von heag-exprimierenden
Tumorzelllinien mit Antisense-ODNs.
(B) heag-Strom in SHSY-5Y-Neuroblastomzellen. (C) Stromdichte in
SHSY-5Y-Zellen,
behandelt mit Antisense-ODNs. (D) Hemmung von DNA-Synthese in menschlichen
Krebszellen (EFM-19, HeLa und SHSY-5Y durch Antisense-ODNs, die gegen
heag gerichtet sind.
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17. (A) Subkutane Implantation von CHOhEAG-Zellen
induzierte aggressive Tumoren, die schnell wuchsen und bald die
Haut der Trägermaus
durchbrachen. Die Fotografie wurde in der dritten Woche nach Implantation
von 2 × 106 Zellen aufgenommen. (B, C) Die durchschnittliche
Masse von CHOhEAG-Tumoren war signifikant größer als die von den CHOKv-Tumoren,
beide zwei Wochen (B; Mittelwert ± S.E.M.; p = 0,002) oder
drei Wochen nach Implantation (C; Mittelwert ± S.E.M.; p = 0,03). (D) CHOhEAG-
und (E) CHOKv-Tumore fotografiert in situ. Die wesentlichen makroskopischen
Unterschiede bestehen in der dunkleren Farbe und der Fixierung des
CHOhEAG-Tumors auf der Haut. (F, G) CHOhEAG- (F) und CHOKv- (G)
Tumore wurden aufgeschnitten, um das große Ausmaß der Nekrose (Pfeilspitzen)
in ersterem zu zeigen. (H, I) Der größere Grad an Nekrose und die
Fixierung auf der Haut sind nach Paraffineinbettung und Anfärbung mit
Hämatoxylin-Eosin auch mikroskopisch
sichtbar. Die Histologie ist in beiden Mikrographen vergleichbar,
aber in (H) wird eine viel größerer nekrotischer
Bereich beobachtet (Pfeilspitzen), und es gibt keine Grenze zwischen
dem subkutanen Fett und dem Tumor. (Maßstab: 100 μm). (J) Als eine quantitative
Messung für
diese Abbildungen war die durchschnittliche Breite des vitalen Bereichs
in CHOKV-Tumoren signifikant größer als
jene von CHOhEAG-Tumoren (Mittelwert ± S.E.M.; p < 0,0005).
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18. Untersuchungen zur Proliferation von
rEAG-transfizierten CHO-Zellen (A–C). Wachstumskurven von CHO-Zellen,
die mit rEAG (Kreise) transfiziert waren, im Vergleich zu ursprünglichen
Zellen (Dreiecke) in 10% (ausgefüllte
Symbole) oder 0,5% (offene Symbole) fötalem Kälberserum. Die Werte werden
auf jene bezogen, die nach 12 Stunden in Kultur gemessen worden
sind (Zeitpunkt 0 in der Grafik) und stellen den Mittelwert ± S.E.M.
von acht Vertiefungen auf der gleichen Platte dar. Zelllinien wurden
mittels Selektion durch die in dem pcDNA3-Vektor codierte G-418-Resistenz aufgebaut.
MTT-Hydrolyse (22) wurde verwendet, um metabolische Aktivität lebensfähiger Zellen
zu messen. Das Serum wurde vorsichtig 12 Stunden nach der Plattierung
verdünnt.
(B) Anstieg der Aktivität
während
der ersten 12 Stunden nach Entfernung der S-Phasen-Blockierung.
Zur Zellsynchronisation wurde dem Kulturmedium 2 mM Thymidin über 12 Stunden
zugegeben. Thymidin wurde für weitere
12 Stunden aus dem Medium entfernt und dann wurde ein zweiter Arretierungsimpuls für 12 Stunden
gegeben. Die Zellen wurden dann trypsinisiert und zur Bestimmung
der metabolischen Aktivität und
DNA-Synthese plattiert. (C) BrdU-Einlagerung' während
der ersten 12 Stunden nach Entfernung der S-Phasen-Blockierung über 12 h
Inkubation in 10% FCS oder in Anwesenheit von 0,5% FCS (24 h Inkubation). BrdU-Einlagerung
wurde unter Verwendung des „BrdU
labeling and detection kit" von
Boehringer-Mannheim nach Angaben des Herstellers gemessen. Die Balken
stellen den Mittelwert ± S.D.
für CHO-Zellen
des Wildtyps (offene Balken), Kv1.4-transfizierte (schattierte Balken)
und eag-transfizierte (gefüllte
Balken) Zellen dar. Die Einlagerung von BrdU wird als optische Dichte
bei 405 nm (Referenz 490 nm) quantifiziert, hergestellt auf ABTSTM-Substrat durch an den anti-BrdU-Antikörper gebundene
Peroxidase.
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Die
Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Beispiel 1: Clonierung
des K+-Ionenkanals
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mRNA
wurde aus Gesamt-RNA gereinigt, die aus MCF-7-Zellen nach Standardverfahren
gewonnen wurde. Dann wurde durch reverse Transkription mit Superscript
II reverser Transkriptase cDNA hergestellt; diese cDNA wurde als
eine Matrize für
PCR-Amplifikation verwendet, wobei degenerierte Oligonucleotide
verwendet wurden, die so entworfen worden waren, dass sie an stark
konservierte eag-Sequenzen passen. Nach der Amplifikation wurde
ein Sacll/Sacll-Fragment vom eag der Ratte als Sonde für die Southern-Blot-Analyse
der Ergebnisse verwendet. Jene Banden, die positive Hybridisierung
zeigten, wurden anschließend
in den pGEM-T-Vektor (Promega) cloniert und sequenziert. Sie alle
zeigten Sequenzen, die mit HERG in Einklang standen.
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Dann
wurden spezifische Oligonucleotide unter Berücksichtigung von Ratten-, Maus- und Rind-eag erzeugt,
um Amplifikation von HERG-cDNA zu vermeiden. Wir suchten nach Sequenzen,
die eine hohe Homologie zwischen den verschiedenen eag-Clonen aufwiesen,
aber maximale Divergenz mit der HERG-Sequenz hatten.
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Die
Sequenzen der Oligonucleotide waren wie folgt:
5'-CAGAA(T,C)AA(T,C)GTGGC(A,C,T,G,)TGGCT
5'-TCACT(G,A)AAGATCTATA(A,G)TC
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Nach
PCR-Amplifikation wurde die Bande mit der erwarteten Größe in pGEMT
cloniert und sequenziert. Die erhaltene Sequenz zeigte hohe Homologie
zu eag der Ratte (Nucleotide 942–1108).
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Diese
Bande wurde markiert und als Sonde verwendet, um eine cDNA-Bibliothek
aus Brustdrüsengewebe
zu durchmustern. Nach Durchmusterung von 2 × 106 Phagen
sind keine positiven Clone gefunden worden.
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Wir
verwendeten dann spezifische Oligonucleotide, um mittels PCR cDNA
aus menschlichem Herz und menschlichen Gehirn (erhalten aus vollständiger RNA,
bezogen von Clontech) zu analysieren. Zwei PCR-Produkte aus dem
Gehirn wurden sequenziert, und die Sequenz entsprach zwei alternativ
gespleißten Varianten
von eag. Um darüber
hinaus die Möglichkeit
der Clonierung des Moleküls
aus dem menschlichen Gehirn in voller Länge zu untersuchen, führten wir
PCR-Analysen einer menschlichen cDNA-Bibliothek durch und verglichen
dieses Ergebnis mit dem gleichen Experiment mit der Bibliothek aus
der menschlichen Brustdrüse
(beide von Clontech). Lediglich die Bibliothek aus dem Gehirn zeigte
positive Ergebnisse.
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Im
Anschluss wurde das amplifizierte Fragment verwendet, um die Bibliothek
aus dem menschlichen Gehirn (2 Durchgänge, 106 Phagen)
zu durchmustern, und mehrere Clone, die in den pBSK-Vektor cloniert wurden,
wurden gefunden und sequenziert. Sie stimmten alle mit dem zentralen
Teil des Moleküls überein,
jedoch die 5'- und
3'-Enden fehlten
ihnen. Der längste
dieser positiven Clone wurde verwendet, um eine Sonde herzustellen
und die Bibliothek erneut zu durchmustern (wieder zwei Runden, 2 × 106 Clone).
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Die
in diesem Fall erhaltenen Sequenzen stimmten mit einem Teil der
Codierungssequenz (etwa 400 Bp vom 5'-Ende bis zum Initiationscodon fehlten)
und einer langen, nicht translatierten Sequenz überein. Weil das Fragment in
der Nähe des
5'-Endes des Moleküls in allen
Fällen
mit einer EcoRl-Bindungsstelle begann, wurde vermutet, dass die
Bindungsstelle ursprünglich
in der heag-Sequenz vorhanden war, und dass sie bei der Subclonierung
der Fragmente in Vektoren zur Sequenzierung verloren gegangen war.
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Um
die Sequenz in voller Länge
zu erhalten, gaben wir jene Phagen zusammen, die die Fragmente aus
der Nähe
des 5'-Endes trugen,
und analysierten sie durch PCR-Amplifikation
unter Verwendung der Sequenz, die auf der 3'-Seite der genannten EcoRl-Bindungsstelle
lag, und einer Sequenz von λ-gt10
als Primer für
die PCR. Nach anschließender
Fraktionierung der Pools wurden zwei Phagen erhalten, die das 5'-Ende der Codierungssequenz
trugen, und eine von ihnen enthielt einen Teil der nicht translatierten
Region des 5'-Endes.
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Sobald
wir die vollständige
Sequenz kannten, stellten wir den vollständigen Clon von zwei Phagen ausgehend
zusammen, einer enthielt die 3'-UTR
und den größten Teil
der Codierungssequenz, und der andere enthielt das 5'-Ende. Das erste
Fragment wurde aus dem Phagen durch Spaltung mit SphI/HindIII extrahiert und
in pBKS subcloniert, um pBKSheag 1 zu erzeugen. Hierbei wurde ein
1,2 kBp großes
SphI-SphI-Fragment gleichfalls
vom Clon entfernt, und es war notwendig, es nachträglich wieder
einzusetzen. Das Fragment, das das 5'-Ende enthielt, wurde durch Spaltung
mit HindIII/MunI extrahiert. Dieses Fragment wurde mit einem Spaltprodukt
von pBKSheag 1 mit HindII/MunI ligiert. Unter Verwendung von nur
diesem Verfahren waren wir in der Lage, den Clon in vollständiger Länge in einem
einzigen Plasmid zu erhalten. Es war dann notwendig, das Sphl-Sphl-Fragment
wieder einzusetzen, da wir eine der SphI-Stellen deletiert hatten.
Im Anschluss wurde ein EagI/NotI-Fragment
in die NotI-Stelle des pCDNA3-Vektors subcloniert, um die verunreinigenden
Phagen-Sequenzen zu eliminieren und um einen Vektor zu erhalten,
der für
die funktionelle Expression des Kanals geeignet ist. Die schließlich erhaltenen
Sequenzen sind im Sequenzprotokoll als SEO ID Nr. 1 und SEQ ID Nr. 2
dargestellt.
-
Beispiel 2: Identifizierung
von Inhibitoren, die spezifisch die Aktivität von menschlichem eag blockieren.
-
Ein
anderes Mitglied der eag-Familie, HERG (11–16), ist mit einer bekannten
Form des langen QT-Syndroms (LQT) in Verbindung gebracht worden.
Dies gestattete, mehrere HERG-Blocker auf der Basis ihrer Fähigkeit,
Arrythmien des LQT-Typs auszulösen,
zu identifizieren. Daher sind sowohl bestimmte Blocker des Histamin
H1-Rezeptors, wie etwa Astemizol und Terfenadin, als auch anti-arrythmische
Arzneistoffe der Klasse III (Dofetilid, E-4031) wirksame und spezifische
HERG-Blocker (15,
17). Für
eag-Kanäle
sind spezifische Blocker jedoch noch nicht beschrieben worden. Auf
Grund der Ähnlichkeit
der Sequenzen von HERG- und eag-Kanälen wurden
beide Arzneistoffgruppen für
reag im Einklang mit der vorliegenden Erfindung geprüft. Die
H1-Blocker beeinträchtigen
auch reag, hingegen ist der Kanal für Antiarrythmika (Dofetilid)
ziemlich unempfindlich. Dies bietet ein hilfreiches Instrument,
selektiv Kanäle
des eag-Typs zu blockieren und mögliche Auswirkungen
auf HERG-Kanäle
(die in MCF-7-Zellen ebenfalls anwesend sind) auszuschließen. Die
Wirkung einer dieser Arzneistoffe (Astemizol 5 μM) auf einzelne mutmaßliche menschliche
eag-Kanäle
wird in 6 dargestellt.
-
Es
wurde darüber
hinaus untersucht, ob einige reag- und andere Kaliumkanal-Blocker in der Lage sind,
das Wachstum von MCF-7-Zellen zu hemmen. Als eine „positive" Kontrolle wurde
Glibenclamid, ein Blocker des ATP-sensitiven Kaliumkanals, ebenfalls
eingeschlossen, da seine hemmende Wirkung auf die Proliferation
dieser Zellline beschrieben worden ist (2). Um die Rate der DNA-Synthese zu bestimmen,
wurden die Zellen auf Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen mit
einer Dichte von ~105 Zellen/ml und in Abwesenheit
von Wachstumsfaktoren plattiert. Nach 24-stündiger Hungerperiode wurden
die Zellen durch Zugabe von 10% FCS in Anwesenheit von BrdU stimuliert.
Die Menge an in die neu synthetisierte DNA eingelagertem BrdU wurde unter
Verwendung eines kommerziellen Antikörpers (Boehringer, Mannheim)
bestimmt. Die untersuchten Arzneistoffe wurden entweder zur gleichen
Zeit oder 12 Stunden vor der Stimulation zugegeben. In einer anderen menschlichen
Zelllinie, HEK293, wurde die DNA-Synthese durch die Zugabe von Astemizol
oder 100 μM
Glibenclamid nicht signifikant reduziert, während Terfenadin (10 μM) eine starke
Hemmung verursachte. Aus diesem Grund wurden nur die Wirkungen von
Astemizol (und seinem eng verwandten Analogon LY91241) berücksichtigt
und jene, die von Terfenadin erzeugt wurden, verworfen (obwohl MCF-7-Zellen signifikant
empfindlicher auf Wachstumshemmung durch Terfenadin als die Kontrollzellen
sind). In MCF-7-Zellen reduzierten 5 μM Astemizol die DNA-Synthese
um 40%, während
die selbe Konzentration des HERG-spezifischen Blockers Dofetilid
keine signifikanten Wirkungen erzeugte. Zehnmal höhere Konzentrationen
(50 μM)
anderer Kaliumkanal-Blocker (Chinidin und Glibenclamid) waren erforderlich,
um eine ähnliche
Wirkung hervorzurufen. Eine Dosis-Antwort-Kurve für die Wirkungen
von Astemizol auf die DNA-Synthese in MCF-7-Zellen wird in 8 dargestellt.
Die halbmaximale Wirkung wurde mit 10 μM Astemiziol erhalten.
-
In
einem Versuch, den Mechanismus aufzuklären, der der Hemmung der Proliferation
in MCF-7-Zellen zu Grunde liegt, wurde die Kern-Morphologie von
Zellen, die mit 5 μM
Astemizol behandelt worden waren, unter Verwendung des supravitalen
Kernfarbstoffs Hoechst 33342 untersucht. Nach 24-stündiger Behandlung zeigten
die meisten Zellen Kondensation und Fragmentierung des Kerns, typische
Erscheinungen für
den apoptotischen Zelltod (9).
-
Daraus
folgt, dass menschliche Gegenstücke
zu den reag-Kanälen
in menschlichen Krebszellen vorhanden sind, und dass sie die Fähigkeit
haben, maligne Transformation in mehreren verschiedenen Zelltypen auszulösen.
-
Beispiel 3: Expression
von heag in verschiedenen menschlichen Geweben
-
500
ng Gesamt-RNA aus verschiedenen menschlichen Geweben (oder 5 ng
polyA+-RNA
für Rückenmark)
wurden revers transkribiert und amplifiziert, indem ein Oligonucleotid-Paar
mit den Sequenzen
5'-CGCATGAACTACCTGAAGACG
(vorwärts)
und
5'-TCTGTGGATGGGGCGATGTTC
(revers) verwendet wurden. Die amplifizierte DNA wurde mit dem Southern-Blot-Verfahren
unter Verwendung einer spezifischen menschlichen eag-Sonde (ein
1,5 kB großes EcoRI-Fragment
aus dem Kern des Kanals) analysiert. Von den untersuchten RNAs ergab
nur Gesamt-RNA aus dem Gehirn positive Signale. RNAs aus Rückenmark,
Nebenniere, Skelettmuskel, Herz, Luftröhre, Leber, Niere und Brustdrüse waren
negativ. Die Unversehrtheit der RNA wurde durch Transferrin-Amplifikation überprüft. Unter
Verwendung des gleichen Ansatzes wurde die Expression von heag in
verschiedenen tumorösen menschlichen
Zelllinen überprüft, in:
MCF-7 (Brust-Adenokarzinom), BT-474 (Brust-Duktalkarzinom, aus einem soliden Tumor),
EFM-19 (Brustkarzinom, duktaler Typ, aus Pleuralflüssigkeit)
COLO-824 (Brustkarzinom, aus Pleuralflüssigkeit), SHSY5Y (Neuroblastom).
-
Im
Gegensatz zu normalen Geweben war der Befund für alle untersuchten Krebs-Zelllinien für die heag-Expression
positiv.
-
Darüber hinaus
zeigte die Southern-Blot-Analyse von RT-PCR-Produkten von RNAs aus
unterschiedlichen menschlichen Geweben und 293-Zellen, dass nur
in RNA vom Gehirn die beiden zu heag A und B gehörenden Banden amplifiziert
und identifiziert werden konnten. Signale des Transferrin-Rezeptors
(TFR) sind am unteren Rand dargestellt (15A).
Darüber
hinaus eine Southern-Blot-Analyse von RT-PCR-Produkten von Gesamt-RNAs aus verschiedenen
menschlichen Zelllinien und Brustdrüsen-Epithelzellen in Primärkultur (Epith.
Zellen). TFR-Signale sind am unteren Rand dargestellt. RNAs aus
unterschiedlichen Zelllinien (34) und kommerzielle RNAs aus menschlichen
Geweben (Clontech) wurden der Einzelröhrchen-RT-PCR unterworfen (35).
Mit Ausnahme des Rückenmarks,
für das
Poly(A)+-RNA verwendet wurde, wurde vollständige RNA
verwendet. (Primer Sequenzen waren: vorwärts: 5'-CGCATGAACTACTGAAGACG und revers:
5'-TCTGTGGATGGGGCGATGTTC.
5,-TCAGCCCAGCAGAAGCATTAT und revers:
5'-CTGGCAGCGTGTGAGAGC wurden verwendet,
um RNA und PCR-Ablauf zu kontrollieren). Spezifische Primer wurden
für TFR
verwendet, um RNA und PCR-Ablauf
zu kontrollieren. Diese ODNs wurden entsprechend der veröffentlichten
TFR-Sequenz (36)
entworfen, beginnend bei Exon 11 und bis zu Exon 19 reichend (37).
Dies, zusammen mit der Amplifikation von zwei Spleiß-Fragmenten
von heag und Kontrollen in Abwesenheit von reverser Transkriptase,
schließt
ein falsch positives Produkt aufgrund von Verunreinigung durch genomische
DNA aus. 50 μl
(heag) oder 15 μl
(TFR) der PCR-Reaktionen wurden auf 2% Agarose-Gelen analysiert.
DNA wurde auf Membranen transferiert und nachfolgend mit hoher Stringenz
mit [32P]-dCTP-markierten Zufalls-Sonden hybridisiert,
die aus einem 980 Bp umfassenden heag-Fragment und dem TFR-Fragment,
amplifizert aus Gehirn-RNA, bestanden.
-
Beispiel 4: Expresion
von heag in vivo
-
Um
zu bestimmen, ob die Expression von heag für Tumorzellen in vivo von Vorteil
ist, setzten die Erfinder Implantate von CHO-Zellen, die den Kanal
(CHOhEAG-Zellen)
exprimierten, subkutan in die Flanken von weiblichen scid (severe
combined immunodeficiency, schwere kombinierte Abwehrschwäche,33)
-Mäusen ein.
CHOKv-Zellen wurden als eine Kontrolle verwendet. Dazu wurden 2 × 106 CHOhEAG- oder CHO-Kv-1.4-Zellen, suspendiert
in 100 μl
PBS, subkutan in die Flanke von 6–8 Wochen alten weiblichen Fox-Chase-scid-Mäusen (C.B-17/Icr
sicd/scid) implantiert, die aus Bomholtgard, Ry, Dänemark bezogen
wurden. Die Anwesenheit von Tumoren wurde jeden zweiten Tag durch
Tastuntersuchung jeder Maus überprüft. Nach
zwei oder drei Wochen wurden die Tiere durch Genickbruch getötet und
die Tumore entnommen und für den
anschließenden
Einschluss in Paraffin und Anfärbung
in Paraformaldehyd fixiert. Die Identität der CHOhEAG-Zellen wurde durch
UV-Bestrahlung der Tumoren nachgewiesen, um Fluoreszenz des grünen Fluoreszenzproteins,
das im pTracer-Vektor (Invitrogen) codiert war, anzuregen. Eine
Woche nach der Implantation trugen alle mit CHOhEAG injizierten
Mäuse Tumore,
die tastbar waren, während
keine Masse größer als
1 mm bei den Kontrollen beobachtet wurde. Während der zweiten Woche nach
der Implantation erreichten die heag exprimierenden Tumore maximal
5 mm im Durchmesser und durchdrangen in den meisten Fällen die
Haut sichtbar (17A); die Mäuse wurden nach zwei (N=6)
oder drei Wochen (N=7) getötet.
Nur eine der 11 verwendeten Kontrollmäuse war frei von sichtbaren
Tumoren; alle 13 mit CHOhEAG injizierten Tiere zeigten Tumore. Die
mittlere Masse (17B, 17C)
der heag exprimierenden Tumoren war signifikant größer als die
der Kontrollen, besonders zwei Wochen nach der Implantation (17B). Bei makroskopischer Beobachtung hatten die
Tumore eine bröckelige
und hämorrhagische
Beschaffenheit; die CHOhEAG-Tumore waren dunkler als die Kontrollen
und hafteten nach zwei Wochen bei allen mit CHOhEAG injizierten
Mäusen
an der Haut (17D, 17E).
Sechs von sieben Mäusen
zeigten nach drei Wochen ähnliche
Merkmale. Im Gegensatz dazu konnte der Tumor bei allen Kontrollmäusen nach
zwei Wochen leicht von der Haut entfernt werden, und bei fünf von sechs
Mäusen
nach drei Wochen. Das Gewebe unterhalb des Tumors erschien in allen Fällen nicht
betroffen. Die dunkle Farbe war auf das große Ausmaß intratumoraler Nekrose (17F, 17G,
Pfeile), bestätigt
durch die Histologie (17H, 17I, Pfeilspitzen) zurückzuführen, was auf ein schnelleres
Wachstum der CHOhEAG-Tumore
hinwies. Die Dicke des vitalen Bereichs in den EAG exprimierenden
Tumoren war signifikant geringer als in den Kontrollen (17J). Das schnelle Wachstum des Tumors kann für die massive
intratumorale Nekrose in der CHOhEAG-Gruppe verantwortlich gemacht
werden. Dies könnte
auch den verstärkten
Unterschied, der zwischen den Massen der Tumore zwei Wochen nach
der Implantation beobachtet wurde, erklären, da CHOhEAG-Tumore aufgrund
massiver Nekrose das Wachstum einstellen könnten. Diese Daten lassen stark
vermuten, dass mit Expression von heag Tumore schneller wachsen und
aggressiver sind als CHOKv-Tumore.
-
Beispiel 5: Hemmung von
heag
-
Es
wird angenommen, dass die Expression von heag in einigen Tumorzellen
nicht die Folge ihres abnormalen Wachstums ist, aber das dieser
K+-Kanal notwendig für ihre Proliferation ist. Daher
sollte die Hemmung von heag-Expression mit Antisense-Oligodesoxynucleotiden
(ODNs) die Proliferationsrate in diesen Tumorzellen senken. Daher
wurde ein 19-mer-Antisense-Phosphorthioat-ODN (5'-CAGCCATGGTCATCCTCCC),
das das vermutliche Initiationscodon von heag umfasste, verwendet,
um die Hemmung der Proliferation zu untersuchen. Das Sense-ODN und
eine ungeordnete Sequenz (gtcggtaccagtaggaggg) wurden als Kontrollen
verwendet. Die in 16A gezeigten Daten bestätigen die
Wirksamkeit der Behandlung mit Antisense-ODN zur Reduzierung des
Gehalts an heag-mRNA in EFM-Zellen. Eine Reduktion von heag-vermittelten K+-Strömen
in SHSY-5Y-Zellen durch Behandlung mit Antisense-ODN wird in 16B und 16C dargestellt.
-
Behandlung
von heag-exprimierenden Tumorzelllinien mit Antisense-ODNs reduzierte
die Ausbeute von amplifizierten PCR-Produkten signifikant. EFM-19-Zellen wurden mit
10 μg/ml
DAC30 (Reihen „C") oder 10 μg/ml DAC30
(Eurogentec) plus 1 μM
Antisense-ODN (Reihen „AS") über Nacht
behandelt, vollständige RNA
wurde extrahiert und unter den gleichen Bedingungen, wie in Beispiel
3 beschrieben, mit ODNs untersucht, die entworfen worden waren,
um entweder heag oder den Transferrin-Rezeptor zu amplifizieren.
Die Pfeile in
16A markieren die erwarteten
Größen der
amplifizierten Fragmente. Um den heag-Strom in SHSY-5Y-Neuroblastom-Zellen
zu unterbrechen, nutzten die Erfinder darüber hinaus die Spannungsabhängigkeit der
Aktivierung von eag (30) in Anwesenheit von extrazellulärem Mg
2+. Der Strom wurde nach einer Depolarisation
auf +60 mV von –120
mV (
16B, graue Linien) gemessen.
Der erste Teil Differenzkurve (
16B, schwarze
Linie) entspricht dem eag-Strom, der noch nicht aktiviert worden
ist, wenn das Haltepotential sehr negativ ist (–120 mV), aber deutlich wird,
wenn das Haltepotential –60
mV beträgt.
Der mittlere Strom zwischen 19 und 21 ms wurde ausgewählt, um
die Stromdichte zu bestimmen. Die Stromdichte in SHSY-5Y-Zellen,
die mit Antisense-ODNs behandelt worden waren, war im Vergleich
zu Kontrollzellen signifikant reduziert. (Die elektrophysiologischen
Messungen wurden nach Standardprotokollen der Patch-Clamp-Technik
in ganzen Zellen (Hamill, O.P., Marty, A., Neher, E., Sakmann, B.,
Sigworth, F.J., Pflügers
Arch- Eur. J. Physiol 391, 85 (1981)), mit einer extrazellulären Lösung durchgeführt, die
(mM) 140 NaCl, 2,5 KCl, 2 CaCl
2, 2 MgCl
2, 10 Hepes/NaOH, pH 7,2, 10 Glucose enthielt.
Die Pipettenlösung
bestand aus (mM) 140 KCl, 10 BAPTA, 10 Hepes/KOH, pH 7,2). Die Zellen
wurden über
Nacht mit Antisense-ODN, 1 μM,
behandelt, das Fluorescein-markiertes ODN enthielt. Die Ströme wurden
1 bis 3 Tage später
in Zellen gemessen, die Fluoreszenz in ihren Kernen zeigten. Die
Balken in
16C stellen den Mittelwert ±S.E.M.
für 9 Zellen
(Kontrolle) oder 25 Zellen (Antisense) dar. Nur die Ausströme wurden
in der Analyse bewertet. Darüber
hinaus wurde die Hemmung von DNA-Synthese
in menschlichen Krebszellen (EFM19, HeLa und SHSY-5Y) durch Antisense-ODNs,
die gegen heag gerichtet waren, erforscht. DNA-Synthese wird relativ
zu BrdU-Einlagerung in Abwesenheit von ODNs ausgedrückt. Die
Aufnahmebedingungen in Zellen unter Verwendung von Fluorescein-markiertem
Antisense-ODN wurden optimiert. Zellen wurden in einer Dichte von
105 Zellen/ml auf Platten mit 96 Vertiefungen ausgesät. Einen
Tag nach der Plattierung wurden die Zellen mit Kulturmedium gewaschen,
und das ODN wurde zugegeben (Endkonzentration 10 μM). Das ODN
war zuvor mit 20 μg/ml
des Transfektionsreagenz DAC-30 (Eurogentec) in Serum-freiem Medium
gemischt worden, und man ließ es
bei Zimmertemperatur über
20 bis 30 Minuten inkubieren. Das Gemisch wurde dann in einer 1:1-Verdünnung in
das Kulturmedium zugegeben und über
Nacht mit den Zellen in Kontakt gehalten. Nach dieser Inkubation
wurden die Zellen gewaschen und mit BrdU (100 μM) über 2 h markiert. Die Einlagerung
wurde unter Verwendung des Kits von Boehringer Mannheim nachgewiesen
und als OD-Einheiten bei 405 nm (Referenz 490 nm) nach Subtraktion
der nicht spezifischen Hintergrund-Einlagerung gemessen (
16D). Die Balken kennzeichnen den Mittelwert ± S.D.
für acht Vertiefungen
pro Bedingung in einem repräsentativen
Experiment. Zelllinien: Glossar
und Liste der Abkürzungen
CHO | CHO-K1
(ATCC CCL 61) Ovar des chinesischen Hamsters Cricetulus griseus |
HEK293 | 293
(ATCC CRL. 1573) transformierte primäre menschliche Niere |
NIH3T3 | (ATCC
CRL 1658) embryonale Fibroblasten der Swiss-Maus |
MCF-7 | (ATCC
HTB 22) Adenokarzinom der menschlichen Brust |
WT | Zellen
des Wildtyps |
Gene
und Genprodukte
eag | Ether-á-go-go
Kaliumkanal |
HERG | (Human
Eag-Related Gene), menschliches Eag-bezogenes Gen. Codiert einen
einwärts
gerichteten, gleichrichtenden Kaliumkanal, überwiegend im Herz exprimiert. |
Kv1.4 | inaktivierender
spannungsabhängiger
Kaliumkanal. Anfänglich
aus Gehirn der Ratte cloniert, kommt er in vielen anderen Geweben
vor. |
Andere
EGF | epidermaler
Wachstumsfaktor |
PDGF | Von
Thrombocyten stammender Wachstumsfaktor |
FCS | fötales Kälberserum |
I-V-Relation | Strom-Spannungsrelation |
LQT | Langes
Q-T (Intervall zwischen Q- und T-Wellen im Elektrokardiogramm).
Verursacht schwere Arrythmien auf Grund von Repolarisationsdefekten. |
BrdU | 5-Brom-2'-desoxyuridin. Struktur
ist analog zu Thymidin |
IC50 | Konzentration,
die 50% Hemmung hervorruft |
RT-PCR | Polymerase-Kettenreaktion
von cDNA, erzeugt durch reverse Transkription im selben Gefäß. |
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