DE69916013T2 - Vorderkammerimplantat zur behandlung des phaken auges - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Okularimplantat für die vordere Augenkammer zur Behandlung von Erkrankungen des Linsenauges (phaken Auges), insbesondere zur Behandlung von Kurzsichtigkeit, Astigmatismus und Weitsichtigkeit.
- Ein solches Implantat besteht in wohl bekannter Weise aus einem optischen Abschnitt (Linse), der im Allgemeinen eine kreisförmige Kontur und einen Querschnitt aufweist, der für die beabsichtigte Korrektur geeignet ist (plan, plankonvex, bikonvex, plankonkav, bikonkav, sichelförmig, torisch); mit diesem optischen Abschnitt ist ein haptischer Abschnitt verbunden, der dazu dient, die Position der Optik in der vorderen Augenkammer zu fixieren. Der haptische Abschnitt besteht aus feinen und verformbaren Schlingen, die sich – wenn sie in Verwendung sind – im Kammerwinkel anordnen. Zum Beispiel beschreibt das Dokument
EP 0 346 245 ein solches Implantat gemäß des bekannten Stands der Technik, welches den Oberbegriff von Anspruch 1 darstellt. - Ein Implantat der oben angeführten Art, das dazu bestimmt ist, Kurzsichtigkeit zu korrigieren, ist schematisch in
1 ,2 und5 dargestellt, die der vorliegenden Beschreibung beiliegen, wobei1 eine Grundrissansicht,2 eine Profilaufrissansicht und5 eine schematische Ansicht des Implantats gemäß1 und2 , das in einem Auge angeordnet ist, darstellen. - In
1 sind der optische Abschnitt1 sowie der Verbindungsbereich2 zwischen dem optischen Abschnitt und den zwei Schlingen3 und4 , die eine allgemeine S-Form aufweisen und deren jeweiliger distaler Abschnitt zwei Stützbeine5 und6 aufweist, zu sehen. - In
2 ist zu sehen, dass der optische Abschnitt1 konkav ist und dass die Schlingen3 ,4 von ihrem proximalen Verbindungsabschnitt mit dem optischen Abschnitt1 bis zu ihrem distalen Stützabschnitt in Bezug auf eine vertikale Stützebene A winkelig sind. - Dieser Winkel α liegt in der Größenordnung von 15° und dient dazu, zu gewährleisten, dass der optische Abschnitt
1 in der vorderen Augenkammer angeordnet ist, ohne das Risiko einzugehen, dass es auf seiner Vorderseite zu einem Kontakt mit der Hornhaut oder auf seiner Hinterseite zu einem Kontakt mit der Iris kommt. - Ebenso ist in
2 zu sehen, dass das distale Ende der Schlingen3 und4 auf einer relativ bedeutenden Länge mit der vertikalen Ebene A verschmilzt. - Das Implantat weist eine Breite von ungefähr 5,5 mm auf (Bezugszeichen L in
1 ) und ist in eine Mantelkurve eingeschrieben, die einen Durchmesser zwischen 12 mm und 13,5 mm aufweist (Bezugszeichen D in1 ). Ein solches Implantat ist für die Mehrheit der Formen und Abmessungen von Augen geeignet, die bei Patienten vorgefunden werden, die sich einem refraktiven chirurgischen Eingriff unterzogen haben. - Dennoch hat man bei den vorhergehenden Modellen in einer nicht zu vernachlässigenden Anzahl von Fällen festgestellt, dass es zu Reizungen gekommen ist, weil der distale Abschnitt der Schlingen auf dem Umfang der Iris aufliegt.
- Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen, indem das Risiko, dass der distale Abschnitt der Schlingen auf dem Umfang der Iris aufliegt, drastisch verringert wird, ungeachtet der Größe des Auges, in dem das Implantat eingesetzt ist.
- Gemäß der Erfindung weist jede Schlinge in der Profilansicht ein Bogenprofil mit doppeltem Krümmungsradius auf, um die Stützfläche im Kammerwinkel anzuordnen.
- Die Erfindung wird mit Hilfe nachstehender Beschreibung einer nicht einschränkenden Ausführungsform und unter Bezugnahme auf
3 ,4 und6 besser verstanden werden. -
3 ist eine schematische Grundrissansicht eines Implantats bei Kurzsichtigkeit in der vorderen Augenkammer gemäß der Erfindung. -
4 ist eine schematische Profilaufrissansicht des in3 dargestellten Implantats. - Und
6 ist eine schematische Ansicht des Implantats, das gemäß3 und4 im Auge angeordnet ist. - Die Bezugszeichen der Abschnitte, welche jenen des Implantats entsprechen, das in
1 und2 dargestellt ist, sind identisch. Dort sind ein optischer Abschnitt1 , ein peripherer Verbindungsabschnitt2 und zwei Schlingen3 und4 mit allgemeiner S-Form (in Grundrissansicht) zu finden, deren distaler Abschnitt Stützbeine5 und6 aufweist. - Jede Schlinge weist, in Seitenansicht gemäß
4 , ein Bogenprofil mit doppeltem Krümmungsradius auf. Der Krümmungsradius (R1) des proximalen Abschnitts ist größer als der Krümmungsradius des distalen Abschnitts (R2). Der Punkt des Übergangs von einem Krümmungsradius zum anderen befindet sich (siehe Bezugszeichen P in4 ) in einem Abstand vom distalen Ende der jeweiligen Schlinge, der ungefähr dem Viertel der Höhe der Schlinge entlang einer Richtung entspricht, die zur Stützebene A parallel verläuft. - Die allgemeine Winkelbildung der Schlinge in Bezug auf die Stützebene A liegt zwischen 13,5° und 16° und vorzugsweise bei 15,12° (Winkel α in
4 ) für ein Implantat mit einer Mantelkurve von 12,5 mm. - Der Wert der Krümmungsradien liegt zwischen 10 und 35 mm für den proximalen Abschnitt (R1) und bei 2,5 mm für den distalen Abschnitt (R2).
- Bei diesen Anordnungen befindet sich der Pfeil der Schlinge (Bezugszeichen F in
4 ) ungefähr 1 mm von der Stützebene A entfernt und der Punkt der Optik, der der Hornhaut am nächsten ist, befindet sich in 1,62 mm Entfernung (Bezugszeichen c in6 ). Somit wird gewährleistet, dass durch die Verformungen der Schlingen, die zu jenen des Augapfels sekundär sind, kein Risiko besteht, dass es zu einem Kontakt zwischen dem Implantat und der Hornhaut oder der Iris kommt. - Die Bogenform mit doppeltem Krümmungsradius gewährleistet, dass die Schlingen nur auf den relativ widerstandsfähigen Strukturen des Kammerwinkels aufliegen (Skleralsporn, Trabekulum).
- Genauer gesagt gilt gemäß
6 und im Unterschied zu5 , dass: - – der proximale Abschnitt jeder Schlinge mit großem Krümmungsradius (R1) beinahe parallel zur optischen Ebene verläuft; der Abschnitt befindet sich so weit wie möglich von der Iris entfernt, um ein Pupillenspiel ohne Kontakt zwischen Schlinge und Iris zu ermöglichen;
- – der distale Abschnitt jeder Schlinge mit kleinem Krümungsradius (R2) auf den proximalen Abschnitt praktisch an der Implantationsstelle der Schlingen trifft, in Übereinstimmung mit dem Winkel der vorderen Augenkammer;
- – somit
jede Schlinge in einer Mittelposition zwischen Iris
10 und Hornhautendothel11 angeordnet wird; - – die Stützfläche jeder Schlinge im Kammerwinkel begrenzt bleibt; zwischen dem distalen Abschnitt jeder Schlinge und der Iris wird praktisch jeglicher Kontakt vermieden, wodurch jegliche entzündliche Reaktion der Iris beschränkt wird.
- Oben wurde eine Ausführungsform eines Implantats beschrieben, dessen haptischer Abschnitt zwei Schlingen aufweist, wobei es sich jedoch von selbst versteht, dass die vorliegende Erfindung auf jedes Implantat einer vorderen Augenkammer anwendbar ist, um das Linsenauge zu behandeln, ungeachtet der Anzahl der Schlingen des haptischen Abschnitts.
Claims (5)
- Implantat der vorderen Augenkammer zur Behandlung des Linsenauges, umfassend einen optischen Abschnitt (
1 ), der mit Schlingen (3 ,4 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schlinge in Profilansicht ein Bogenprofil mit doppeltem Krümmungsradius aufweist, wobei der Krümmungsradius (R1) des proximalen Abschnitts größer als der Krümmungsradius (R2) des distalen Abschnitts ist. - Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Punkt des Übergangs zwischen den beiden Krümungsradien (R1) und (R2) in einem Abstand vom distalen Ende der Schlinge liegt, der ungefähr dem Viertel der Höhe der Schlinge in einer Richtung entspricht, die parallel zur vertikalen Ebene A verläuft.
- Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die allgemeine Winkelbildung (α) einer Schlinge in Bezug auf die Stützebene (A) zwischen 13,5° und 16° liegt.
- Implantat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelbildung einer Schlinge für ein Implantat mit 12,5 mm Mantelkurve bei 15,12° liegt.
- Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wert der Krümmungsradien wie folgt lautet: R1: ≥ 10 mm ≤ 35 mm, R2: 2,5 mm.
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