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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft wasserfreie kristalline Formen und
Solvate der antiviralen Verbindung 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
(auch als 1263W94 bekannt; eine Verbindung der Formel (I)), Arzneimittelformulierungen,
die wasserfreie kristalline Formen und Solvate dieser Verbindung
umfassen, und ihre Verwendung in der Therapie.
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5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
(1263W94) ist ein Benzimidazolderivat, das in der medizinischen
Therapie verwendbar ist. WO 96/01833 offenbart 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
und seine Verwendung zur Behandlung oder Prophylaxe von Virusinfektionen,
wie diejenigen, die durch Herpesviren verursacht werden. Die Verbindung
ist, so wie sie in der WO 96/01833 offenbart ist, ein amorphes,
nicht-kristallines, hygroskopisches Material.
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Die
Struktur des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols,
einer Verbindung der Formel (I), ist nachstehend gezeigt:
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Es
wurde jetzt herausgefunden, das die Verbindung der Formel (I) in
neuen kristallinen Formen und Solvaten hergestellt werden kann.
Die neuen erfindungsgemäßen kristallinen
Formen und Solvate sind thermodynamisch stabiler als die in der
WO 96/01833 offenbarte amorphe Form. Die neuen kristallinen Formen und
Solvate haben den zusätzlichen
Vorteil, dass sie im Wesentlichen nicht-hygroskopisch sind. Diese
kristallinen Formen und Solvate haben gute Lagereigenschaften und
können
leicht in Arzneimittel wie Tabletten, Kapseln und flüssige Systeme
formuliert werden. Die kristallinen Formen und Solvate können durch
ihre Röntgen-Pulverdiffraktogramme
charakterisiert werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Röntgen-Pulverdiffraktogramm
der Form I der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde nach
dem in Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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2 ist ein Röntgen-Pulverdiffraktogramm
der Form II der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde nach
den in Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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3: Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Ethanolats der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde
nach den in Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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4: Röntgen-Pulverdiffraktogramm
der Form IV der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde nach
den in Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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5: Röntgen-Pulverdiffraktogramm
der Form V der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde gemäß den in
Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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6: Röntgen-Pulverdiffraktogramm
der Form VI der Verbindung der Formel (I). Dieses Muster wurde gemäß den in
Beispiel 18 dargelegten Verfahren erhalten.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Verbindung der Formel (I) in
einer neuen kristallinen Form I, Form I, bereitgestellt. Form I
ist durch das in 1 gezeigte
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
gekennzeichnet, das durch ein ordnungsgemäß ausgerichtetes Diffraktometer
erhalten wird, das mit einem gebeugten Strahl gekrümmten Graphit-Monochromator
ausgestattet ist und Kupfer-Kα-Röntgen-Strahlung
verwendet. Form I kann aus einem Gemisch der amorphen Verbindung
der Formel (I) und ihrer neuen kristallinen Form Form II hergestellt
werden, indem sie in Wasser oder Toluol suspendiert und auf Temperaturen über 50°C erwärmt wird.
Während
des Erwärmens
wandelt sich die Suspension in einen klebrigen Gummi um, der bei
weiterem Erwärmen
in einen Feststoff übergeht.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I) in einer neuen kristallinen
Form, der Form II, bereitgestellt. Form II ist durch das in 2 gezeigte Röntgen-Pulverdiffraktogramm
definiert, das durch ein ordnungsgemäß ausgerichtetes Diffraktometer
erhalten wird, das mit einem gebeugten Strahl gekrümmtem Graphit-Monochromator ausgestattet
ist und Kupfer-Kα-Röntgen-Strahlung
verwendet. Form II kann durch Kristallisieren oder Umkristallisieren
der amorphen Verbindung der Formel (I) aus Gemischen von Methanol
und Wasser oder Methanol und Toluol hergestellt werden. Das Ausgangsprodukt
der Umkristallisation ist ein Methanol-Solvat, das während des
Trocknens Methanol verliert, um die Form II zu erzeugen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I) als festes,
weißes,
frei fließendes
Pulver bereitgestellt (nachfolgend als das "Ethanolat" oder Ethanol-Solvat der Verbindung
der Formel (I) bezeichnet). Das Ethanolat ist durch das in 3 gezeigte Röntgen-Pulverdiffraktrogramm
definiert, das durch ein ordnungsgemäß ausgerichtetes Diffraktometer
erhalten wird, das mit einem gebeugten Strahl gekrümmten Graphit-Monochromator
ausgestattet ist und Kupfer-Kα-Röntgen-Strahlung verwendet.
Das Ethanolat kann aus Lösungen
der Verbindung in Gemischen von Ethanol und Wasser oder Ethanol-
und Toluolgemischen hergestellt werden.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, wird eine Verbindung der Formel (I) in einer neuen
kristallinen Form, Form IV bereitgestellt. Form IV ist durch das
in 4 gezeigte Röntgen-Pulverdiffraktogramm
definiert, das durch ein ordnungsgemäß ausgerichtetes Diffraktometer
erhalten wird, das mit einem gebeugten Strahl gekrümmten Graphit-Monochromator ausgestattet
ist und Kupfer-Kα-X-Strahlung
verwendet. Form IV kann dadurch erhalten werden, dass die amorphe
Verbindung der Formel (I) in Wasser oder Toluol suspendiert und
auf Temperaturen über
50°C erwärmt wird.
Form IV kann auch erhalten werden, indem Form II für mehrere
Monate in Wasser suspendiert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Verbindung der Formel (I) in einer neuen kristallinen
Form, Form V, bereitgestellt. Form V ist durch das in 5 gezeigte Röntgen-Pulverdiffraktogramm definiert,
das durch ein ordnungsgemäß ausgerichtetes
Diffraktometer erhalten wird, das mit einem gebeugten Strahl gekrümmten Graphit-Monochromator ausgestattet
ist und Kupfer-Kα-Röntgen-Strahlung
verwendet. Form V kann dadurch hergestellt werden, dass man Wasser
unter heftigem Rühren
bei etwa 70°C
während
2 Stunden allmählich
zu einer amorphen Verbindung der Formel (I) gibt. Nach dem Erwärmen auf
65–70°C unter Rühren für weitere
7 Stunden kann das Erwärmen
und Rühren
unterbrochen werden. Man kann das Gemisch 2,5 Tage lang bei Raumtemperatur
stehen lassen. Anschließend
kann das Gemisch gefiltert werden. Den so erhaltenen körnigen,
weißen,
festen Rückstand
kann man über
Nacht Luft trocknen lassen. Form V kann auch dadurch hergestellt
werden, dass man in heißem
Wasser ein Gemisch der Formen II und I bei 90°C für 20 Minuten aufgeschlämmt. Form
V kann auch dadurch hergestellt werden, dass man eine andere kristalline
Form oder Solvat der Verbindung der Formel (I), vorzugsweise Form
VI oder das Ethanolat, in Acetonitril in Lösung bringt und zulässt, dass
die Lösung
bei Raumtemperatur steht, bis Form V aus der Lösung ausfällt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Verbindung der Formel (I) als ein
Gemisch zweier oder mehrerer beliebiger wasserfreier kristalliner
Formen und/oder Solvate der vorliegenden Erfindung, oder als Gemisch
aus amorphem Material und einem oder mehreren der wasserfreien kristallinen
Formen und/oder Solvaten der vorliegenden Erfindung bereit gestellt.
Auch kann die Verbindung der Formel (I) durch Fällen mit Säure/Base isoliert werden.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff "Solvat" einen Komplex von variabler Stöchiometrie,
der von einem gelösten
Stoff (einer Verbindung der Formel (I)) und einem Lösungsmittel
gebildet wird. Die Lösungsmittel
beinhalten beispielhaft Wasser, Methanol, Ethanol oder Essigsäure. In
Folgenden wird Bezug auf eine Verbindung der Formel (I) in ihrer
amorphen Form genommen, sofern nicht eine andere Form oder Solvat
davon spezifiziert ist.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
verschiedener wasserfreier kristalliner Formen und Solvate der vorliegenden
Erfindung wird unter Verwendung herkömmlicher Verfahren und der
Ausrüstung
erhalten, die den Fachleuten im Fachgebiet der physikalischen Charakterisierung
bekannt ist. Die Diffraktogramme der 1–6 wurden mit einem Philips
X-Pert MPD Diffraktometer-System erhalten, das mit einem gebeugten
Strahl gekrümmten
Graphit-Monochromator
ausgerüstet
ist, und Kupfer-Kα-Röntgen-Strahlung
und einen automatischen Streuungsspalt verwendet. Eine Xenon Proportional-Zählvorrichtung
wurde als Detektor verwendet. Die zur Erzeugung der Röntgen-Pulverdiffraktionsdaten
verwendeten Pulverprobe wurde durch herkömmliche Herstellungsverfahren
mit von hinten eingefüllten
Proben unter Verwendung einer Haltevorrichtung mit 16 mm Durchmesser
und etwa 2 mm Dicke hergestellt.
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Eine
Pulverprobe jeder der Formen I, II, IV, V, VI und des Ethanolats
wurden verwendet, um jeweils die Röntgen-Pulverdiffraktogramme
der 1, 2, 4, 5, 6 und 3 zu
erzeugen. Die Röntgendiffraktogramme
jeder der verschiedenen Formen und Solvate sind für jede besondere
Form einzigartig. Jede kristalline, wasserfreie Form oder Solvat
zeigt ein Diffraktogramm mit einer einzigartigen Gruppe von Diffraktionspeaks,
die durch ihre 2-theta-Winkel (°),
d-Abstände
(Ǻ) und/oder relativen Peakintensitäten ausgedrückt werden können.
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Die
2-theta-Diffraktionswinkel und entsprechenden d-Abstandswerte sind
für die
Positionen der verschiedenen Peaks im Röntgen-Pulverdiffraktogramm
verantwortlich. Die d-Abstandswerte werden aus den beobachteten
2-theta-Winkeln und der Kupfer-Kα1-Wellenlänge unter
Verwendung der Bragg-Gleichung berechnet. Leichte Abweichungen in
den beobachteten 2-theta-Winkeln
und d-Abständen
aufgrund des spezifischen verwendeten Diffraktometers und der Technik
des Analytikers bei der Probenherstellung sind zu erwarten. Eine größere Abweichung
erwartet man bezüglich
der relativen Peakintensitäten.
Die Identifizierung der genauen kristallinen Form einer Verbindung
sollte grundsätzlich
anhand der beobachteten 2-theta-Winkel oder d-Abstände vorgenommen
werden, wobei eine geringere Bedeutung auf den relativen Peakintensitäten liegt.
In einem Gemisch von kristallinen Formen kann der stärkste Diffraktionspeak
jeder Form mit dem Diffraktionspeak einer anderen Form überlappen.
In einem Gemisch von kristallinen Formen kann die Identifizierung
auf der Anwesenheit eines Peaks mit geringerer Intensität basieren,
der nicht mit anderen kristallinen Formen überlappt. Um die Form I des
5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols
zu identifizieren, zeigt sich der einzelne am stärksten charakteristische 2-theta-Winkel-Peak
bei 2,57 Grad oder einem d-Abstand von 34,35 Å. Um das 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol-Ethanolat zu
identifizieren, zeigt sich der einzelne am stärksten charakteristische 2-theta-Winkel-Peak
bei 6,63 Grad oder einem d-Abstand von 13,33 Å. Um die Form IV des 5,6-Dichlor-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H- benzimidazols identifizieren,
zeigt sich der einzelne am stärksten
charakteristische 2-theta-Winkel-Peak
bei 11,78 Grad oder einem d-Abstand von 7,51 Å.
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Es
kann wünschenswert
sein, sich bei der Identifizierung jeder der verschiedenen wasserfreien
kristallinen Formen und/oder Solvate der vorliegenden Erfindung
auf mehrfache 2-theta-Winkel oder mehrfache d-Abstände zu verlassen.
Jede der verschiedenen wasserfreien kristallinen Formen und/oder
Solvate des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols kann
auch durch die Anwesenheit von mehreren der charakteristischen 2-theta-Winkel identifiziert
werden, einschließlich
zwei, drei, vier fünf,
sechs, sieben, acht, neun oder zehn der 2-theta-Winkel, die einigermaßen für die besondere
kristalline Form charakteristisch sind. Typischerweise kann Form
I durch die Anwesenheit von Röntgen-Diffraktionspeaks
identifiziert werden, die bei mindestens fünf der folgenden, als 2-theta-Winkel
ausgedrückten
Positionen auftreten: 7,90; 10,39; 14,63; 15,79; 20,75; 21,99; 22,77;
24,14; 24,71 und 25,97 Grad. Typischerweise kann Form II durch die Anwesenheit
der Röntgen-Diffraktionspeaks
identifiziert werden, die mindestens bei fünf der folgenden, als 2-theta-Winkel
ausgedrückten
Positionen auftreten: 7,91; 17,33; 18,23; 19,60; 21,88; 23,24; 23,92;
25,27; 27,70 und 29,21 Grad. Das Ethanolat kann durch die Anwesenheit
von Röntgen-Diffraktionspeaks
identifiziert werden, die bei mindestens fünf der folgenden, als 2-theta-Winkel
ausgedrückten
Positionen auftreten: 9,07; 10,38; 15,95; 17,72; 20,75; 21,37; 22,96;
23,93; 25,40 und 29,05 Grad. Form IV durch die Anwesenheit der Röntgen-Diffraktionspeaks
identifiziert werden, die bei mindestens fünf der folgenden, als 2-theta-Winkel
ausgedrückten
Positionen auftreten: 9,29; 16,04; 18,67; 22,06; 22,68; 23,34; 24,40;
29,64; 30,92 und 31,62 Grad. Form V kann durch die Anwesenheit der
Röntgendiffraktionspeaks
identifiziert werden, die bei mindestens fünf der folgenden, als 2-theta-Winkel ausgedrückten Positionen
auftreten: 13,30; 18,13; 18,78; 20,41; 21,75; 23,02; 26,87; 28,34;
28,55 und 30,22 Grad.
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Ein
gewisser Fehlerspielraum liegt in jeder der vorstehend angegebenen
2-theta-Winkel-Angaben
und d-Abständen.
Der Fehler bei der Bestimmung der d-Abstände verringert sich mit wachsendem
Diffraktions-Scanwinkel oder abnehmenden d-Abstand. Der Fehlerspielraum
in den vorstehenden 2-theta-Winkeln für die Formen I, IV, V und das
Ethanolat beträgt
etwa ±0,05
Grad für
jeden der vorstehenden Peaks. Der Fehlerspielraum bei den 2-theta-Winkeln
für Form
II beträgt
etwa ±0,09
für jede
der vorstehenden Peakbestimmungen. Der Fehlerspielraum bei den d-Abstandswerten
bei den Formen I, IV, V und beim Ethanolat beträgt etwa ±0,05 Angstrom. Der Fehlerspielraum
bei den d-Abstandswerten für
Form II beträgt
etwa ±0,09
Angstrom.
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Da
ein gewisser Fehlerspielraum bei der Bestimmung der 2-theta-Winkel
und d-Abstände
möglich
ist, ist das bevorzugte Verfahren der Vergleich der Röntgen-Pulverdiffraktogramme
zur Identifizierung einer bestimmten kristalline Form, indem man
die Röntgen-Pulver-Diffraktogramme einer
unbekannten Form auf das Röntgen-Pulverdiffraktogramm
einer bekannten Form überlagert.
Zum Beispiel kann ein Fachmann ein Röntgen-Pulverdiffraktogramm einer nicht-identifizierten
kristallinen Form des 5,6-Dichlor-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols,
das unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren erhalten wurde,
auf 1 überlagern
und leicht bestimmen, ob das Röntgen-Diffraktogramm
der nicht identifizierten Form im Wesentlichen dasselbe ist, wie
das Röntgen-Diffraktogramm
der Form I. Wenn das Röntgen-Pulverdiffraktogramm
im Wesentlichen dasselbe ist wie 1,
kann die zuvor unbekannte kristalline Form leicht und genau als
Form I identifiziert werden. Das gleiche Verfahren kann verwendet
werden, um zu bestimmen, ob die unidentifizierte kristalline Form
eine beliebige der Formen II, IV, V oder das Ethanolat ist, indem
man das Röntgen-Pulverdiffraktogramm
jeweils auf die 2, 4, 5 oder 3 überlagert.
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Obwohl
die 2-theta-Winkel oder d-Abstände
das Basisverfahren zur Identifizierung einer besonderen kristalline
Form sind, kann es auch wünschenswert
sein, die jeweiligen Peakintensitäten zu vergleichen. Wie vorstehend
erwähnt,
können
die relativen Peakintensitäten
in Abhängigkeit
des spezifischen verwendeten Diffraktometers und der Technik des
Analytikers bei der Probenherstellung variieren. Die Peakintensitäten werden
als relative Intensitäten,
bezogen auf die Peakintensität
des stärksten
Peaks angezeigt. Die Intensitätseinheiten
auf dem Röntgendiffraktonsplot
sind counts/Sek. Die absoluten Counts = Counts/Zeit × Zähldauer
= Counts/Sek × 10
Sek. Unter Bezugnahme auf die 2-theta-Winkel, d-Abstände (Ǻ)
und relativen Peakintensität (I)
der fünfzehn
stärksten
Peaks, die durch das nachstehende Verfahren von Beispiel 18 erhalten
wurden, zeigt die Form I des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols
die folgenden Merkmale im Röntgen-Diffraktogramm:
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Die
Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1(β-L-ribofuranosyl)-1H- benzimidazols ist
weiterhin durch die folgenden 2-theta-Winkel, d-Abstände und
relativen Peakintensitäten
der fünfzehn
stärksten
nach dem nachstehenden Verfahren von Beispiel 18 erhaltenen Peaks
gekennzeichnet.
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Form
II kann auch Peaks bei hauptsächlich
den folgenden 2-theta-Winkeln aufweisen: 7,9; 10,9; 16,1; 17,3;
18,2; 19,6; 21,9; 23,9 Grad.
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Das
Ethanolat des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols
ist weiterhin durch die folgenden 2-theta-Winkel, d-Abstände und
relativen Peakintensitäten
der fünfzehn
stärksten Peaks
gekennzeichnet, die nach dem folgenden Verfahren von Beispiel 18
erhalten wurden.
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Das
Ethanolat kann auch Peaks bei hauptsächlich den folgenden 2-theta-Winkeln:
6,6; 9,1; 9,4; 10,4; 11,0; 14,7; 16,0; 17,2; 17,7; 18,3; 20,8; 21,4;
23,0; 23,9; 25,4; 27,7; 29,1 Grad aufweisen.
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Form
IV des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols
ist weiterhin durch die folgenden 2-theta-Winkel, d-Abstände und
relativen Peakintensitäten
der fünfzehn
stärksten
Peaks gekennzeichnet, die nach dem folgenden Verfahren von Beispiel
18 erhalten wurden.
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Form
IV kann auch Peaks bei hauptsächlich
den folgenden 2-theta-Winkeln aufweisen: 7,5; 9,3; 11,8; 16,0; 18,7;
19,4; 19,5; 22,1; 22,7; 24,4; 29,6; 30,9 Grad.
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Form
V von 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
ist weiterhin durch die folgenden 2-theta-Winkel, d-Abstände und
relativen Peakintensitiäten
der fünfzehn
stärksten
Peaks gekennzeichnet, die nach dem folgenden Verfahren von Beispiel
18 erhalten wurden.
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Form
V kann auch Peaks bei hauptsächlich
den folgenden 2-theta-Winkeln aufweisen: 9,1; 9,3; 10,7; 13,3; 17,0;
18,1; 18,8; 20,4; 21,8; 26,9; 28,6; 30,2 Grad.
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Basierend
auf den vorstehenden, charakteristischen Merkmale der Röntgen-Pulverdiffraktogramme der
Formen I, II, IV, V und des Ethanolats und die hier beschriebenen
Verfahren zur Gewinnung dieser Röntgen-Pulverdiffraktogramme,
kann der Fachmann leicht jede dieser wasserfreien kristallinen Formen
oder Solvate des 5,6-Dichlor-(isopropylamino)-1-(β-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols
identifizieren. Es ist für
Fachleute selbstverständlich,
dass die Röntgen-Pulverdiffraktogramme
einer Probe jeder der speziellen wasserfreien kristallinen Formen
oder des Solvats, die unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren
erhalten wurden, zusätzliche
Peaks aufweisen können.
Die vorstehenden Tabellen liefern die fünfzehn stärksten Peaks, die für die bestimmte
kristalline Form oder das Solvat charakteristisch sind.
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Die
Tabellen sollten nicht als eine erschöpfende Liste von Peaks interpretiert
werden, die von einer bestimmten Form oder Solvat gezeigt werden.
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Andere
Verfahren der physikalischen Charakterisierung können auch verwendet werden,
um die wasserfreien kristallinen Formen oder Solvate der vorliegenden
Erfindung zu identifizieren. Zum Beispiel sind Schmelzpunkt-Differentialscanningkalorimetrie
(DSC), Infrarot-Spektren (IR) und Feuchtigkeitssorption Verfahren,
von denen alle dem Fachmann bekannt ist, dass sie zur physikalischen
Charakterisierung einer kristallinen Form oder Solvat nützlich sind.
Diese Verfahren können
einzeln oder in Kombination verwendet werden, um eine gegebene wasserfreie
kristalline Form oder Solvat zu charakterisieren.
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Die
Erfindung bezieht sich auf wasserfreie kristalline Formen und Solvate,
sowohl in reiner Form als auch im Gemisch mit anderen Formen oder
Solvaten der Verbindung der Formel (I). Zum Beispiel kann Form I
im Gemisch mit einer jeden oder mehreren der Formen II, IV, V oder
dem Ethanolat vorliegen. In einer anderen Ausführungsform kann Form I im Gemisch
mit der amorphen Verbindung der Formel (I) vorliegen. In einer weiteren
Ausführungsform
befindet sich Form I sowohl mit der amorphen Verbindung der Formel
(I) als auch mit einer oder mehreren anderen kristallinen Formen
oder Solvaten im Gemisch, einschließlich die Formen II, IV, V
und das Ethanolat. Ähnlich
kann jede beliebige der Formen II, IV, V oder das Ethanolat Gemische
mit einer anderen Form oder Solvat und/oder dem amorphen Material
bilden. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch der Formen I und V. Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch der Form II und des amorphen
Materials. Eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch der Formen I, IV und
V. Noch eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch der Formen I, IV, V und
des amorphen Materials. Weitere Gemische von zwei oder mehreren
der wasserfreien kristallinen Formen oder Solvate, welche durch
die vorliegende Erfindung erfasst werden, können leicht von den Fachleuten
bestimmt werden.
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Die
vorliegende Erfindung erwägt
ausdrücklich
die vorstehenden Gemische jeder beliebigen wasserfreien kristallinen
Form oder Solvat mit einer oder mehreren der amorphen Verbindung
der Formel (I), und/oder anderen wasserfreien kristallinen Formen
und Solvaten. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Gemische einer
bestimmten Form oder Solvat mit einer amorphen Verbindung der Formel
(I) und/oder anderen kristallinen Formen oder Solvaten zur Maskierung
oder Abwesenheit eines oder mehrerer der vorstehenden, für die bestimmte
Form vorstehend beschriebenen Röntgen-Diffraktionspeaks
führen
können.
Verfahren zur Analyse von solchen Gemischen von kristallinen Formen
sind im Fachgebiet bekannt, um eine genaue Identifizierung der An-
oder Abwesenheit von bestimmten kristallinen Formen im Gemisch bereitzustellen.
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Über das
vorstehend genannte hinaus kann jede beliebige der erfindungsgemäßen, wasserfreien
kristallinen Formen oder Solvate auch im Gemisch mit hydratisierten
kristallinen Formen vorliegen. Zum Beispiel können in jeder beliebigen Charge,
die eine wasserfreie kristalline Verbindung der Formel (I) enthält, auch
hydratisierte kristalline Formen der Verbindung vorliegen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindung der Formel (I) in wasserfreier kristalliner Form bereit,
welches das Behandeln der amorphen Verbindung Formel (I) mit einem
lösenden
Lösungsmittel
umfasst, das dazu dient, eine Menge der Verbindung der Formel (I)
in eine oder mehrere wasserfreie kristalline Formen und/oder Solvate
zu überführen.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung
der Formel (I) in einer wasserfreien kristallinen Form bereit, wobei
das Verfahren die Schritte umfasst:
- a) Erzeugen
oder Bereitstellen einer Verbindung der Formel (I) in Lösung in
Form der freien Base oder eines Salzes;
- b) Isolieren der Verbindung der Formel (I) aus der Lösung und
gegebenenfalls Entfernen ungebundenen (feuchten, nicht-solvatisierten)
Lösungsmittels,
wobei die Verbindung der Formel (I) in im Wesentlichen trockener
Form zurückbleibt;
- c) Behandeln der Verbindung der Formel (I) mit einem lösenden Lösungsmittel,
das dazu dient, eine Menge der gegebenenfalls getrockneten Verbindung
der Formel (I) aus Schritt b) in eine wasserfreie kristalline Form
umzuwandeln; und
- d) Isolieren der wasserfreien kristallinen Form.
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Die
Verbindung der Formel (I) kann durch jedes beliebige im Fachgebiet
bekannte Verfahren, aber vorzugsweise durch die in der WO 96/01833
beschriebenen Verfahren hergestellt werden, die hier durch Bezugnahme
in ihrer Ganzheit aufgenommen ist.
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Die
Synthese der Verbindung der Formel (I) führt im allgemeinen zur Bildung
der Verbindung in Lösung im
Reaktionsgemisch, aus dem es abgetrennt und als ein festes Produkt
gereinigt werden kann. Anschließend kann
die Verbindung der Formel (I) gegebenenfalls getrocknet werden.
Eine Anzahl von Faktoren beeinflussen die kristalline Form des festen
Produkts und gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Bedingungen der Trennung und/oder der nachfolgenden
Verarbeitung angepasst, um die Verbindung der Formel (I) als eine
bestimmte wasserfreie kristalline Form oder Solvat, oder als Gemisch
von zwei oder mehr wasserfreien kristallinen Formen oder Solvaten
herzustellen.
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Ein
geeignetes lösendes
Lösungsmittel
ist vorzugsweise ein wasserlösliches
organisches Lösungsmittel
und sollte ausreichend lösend
sein und in einer Menge verwendet werden, um eine teilweise Lösung zu erlauben,
um die Umwandlung und das Ausfallen zu bewirken, zum Beispiel von
der hydratisierten kristallinen Form zur gewünschten wasserfreien kristallinen
Form der Verbindung der Formel (I). Vorteilhafterweise wird das
Lösungsmittel
schließlich
durch Trocknen im Vakuum entfernt.
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Die
feuchte Verbindung der Formel (I), die auf die erste Isolierung
(wie in Schritt b vorstehend) folgt, wird vorzugsweise getrocknet,
zum Beispiel bei etwa 30°C
bis etwa 70°C,
um eine im Wesentlichen trockene Verbindung der Formel (I) bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die wasserfreien kristallinen
Formen und Solvate der Verbindung der Formel (I) zur Verwendung
in der medizinischen Therapie z. B. bei der Behandlung oder Prophylaxe
bereit, einschließlich
die Unterdrückung
des Wiederauftretens von Symptomen einer Viruserkrankung bei einem
Tier umfasst, z. B. bei einem Säugetier
wie einem Menschen. Die wasserfreien kristallinen Formen und Solvate
der Verbindung der Formel (I) sind besonders nützlich zur Behandlung oder
Prophylaxe von Viruserkrankungen, wie Herpesvirus-Infektionen, zum
Beispiel, CMV-Infektionen, sowie Erkrankungen, die durch Hepatitis
B und Hepatitis-C-Viren verursacht werden. Zusätzlich zu ihrer Verwendung
in der medizinischen Behandlung von Menschen, können die wasserfreien kristallinen
Formen und Solvate der Verbindung der Formel (I) anderen Tieren,
z. B. anderen Säugetieren,
zur Behandlung oder Prophylaxe von Viruserkrankungen verabreicht
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung der wasserfreien
kristallinen Formen und Solvate der Verbindung der Formel (I) zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung oder Prophylaxe einer Virusinfektion
bereit.
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Wie
hier verwendet, beinhaltet der Begriff Prophylaxe die Prävention
einer Infektion, die Prävention des
Auftretens von Symptomen und die Prävention des Wiederauftretens
von Symptomen.
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Die
wasserfreien kristallinen Formen und Solvate der Verbindung der
Formel (I) können
auf jedem Weg verabreicht werden, der für den zu behandelnden Zustand
geeignet ist, aber der bevorzugte Verabreichungsweg ist oral. Jedoch
ist es selbstverständlich,
dass der bevorzugte Weg zum Beispiel mit dem Zustand des Empfängers variieren
kann.
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Für jede der
vorstehend genannten Verwendungen und Indikationen hängen die
erforderlichen Wirkstoffmengen (wie vorstehend definiert) von einer
Anzahl Faktoren ab, welche die Schwere des zu behandelnden Zustands
und die Art des Empfängers
beinhalten, und die schließlich
im Ermessensspielraum des behandelnden Arztes oder Tierarztes liegen.
Im Allgemeinen wird jedoch eine geeignete wirksame Dosis für jede dieser
Anwendungen und Indikationen, im Bereich von 0,01 bis 250 mg pro
kg/Körpergewicht
des Empfängers pro
Tag liegen, vorteilhafterweise im Bereich von 0,1 bis 100 mg pro
kg/Körpergewicht
pro Tag, bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 30 mg pro kg/Körpergewicht
pro Tag, besonders 1,0 bis 30 mg pro kg/Körpergewicht pro Tag (sofern
nichts anders angegeben ist, sind alle Gewichtsangaben des Wirkstoffs
bezogen auf die freie Base der Verbindung der Formel (I) berechnet).
Die gewünschte
Dosis wird vorzugsweise als eine, zwei, drei oder vier oder mehr
Einzeldosen in geeigneten Intervallen über den Tag verabreicht. Diese
Einzeldosen können
als einzeldosierte Arzneiformen verabreicht wurden, die zum Beispiel
etwa 10 bis 1200 mg oder 50 bis 500 mg, vorzugsweise etwa 20 bis
500 mg und am meisten bevorzugt 100 bis 400 mg Wirkstoff pro einzeldosierte
Arzneiform enthalten.
-
Während es
möglich
ist, den Wirkstoff allein zu verabreichen, ist es vorzuziehen, ihn
als Arzneimittelformulierung zu reichen. Die Formulierung umfasst
den vorstehend definierten Wirkstoff, zusammen mit einem oder mehreren
dafür pharmazeutisch
verträglichen
Exzipienten und gegebenenfalls anderen therapeutischen Wirkstoffen.
Der/die Exzipient(en) muss/müssen
mit den anderen Bestandteilen der Formulierung im Sinn einer Kompatibilität „verträglich" sein und darf/dürfen für seinen/ihren
Empfänger
nicht schädlich
sein.
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Die
Formulierungen beinhalten diejenigen, die für eine orale Verabreichung
geeignet sind und können günstigerweise
in Form einer einzeldosierten Arzneiform dargereicht werden, die
durch jedes beliebige im Fachgebiet der Pharmazie gut bekannte Verfahren
herstellt werden. Derartige Verfahren beinhalten den Schritt den
Wirkstoff mit dem Träger,
der einen oder mehrere Hilfsstoffe beiträgt, in Verbindung zu bringen.
Im Allgemeinen werden die Formulierungen hergestellt, in dem man
den Wirkstoff gleichmäßig und
eng mit flüssigen oder
fein verteilten festen Trägern
oder beiden in Verbindung bringt und anschließend, falls nötig, ein
Produkt formt.
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Erfindungsgemäße, zur
oralen Verabreichung geeignete Formulierungen können als separate Einheiten,
wie Kapseln, Stärkekapseln,
Granulatbeutel oder Tabletten (wie schluckbare, dispergierbare oder
Kautabletten), wobei jede eine vorbestimmte Wirkstoffmenge enthält, als
Pulver oder Granulat, als eine Lösung
oder eine Suspension in einer wässrigen
Flüssigkeit
oder nicht-wässrigen
Flüssigkeit
oder als eine flüssige Öl-in-Wasser
Emulsion oder eine flüssige
Wasser-in-Öl
Emulsion dargereicht werden. Der Wirkstoff kann auch als Bolus,
Elektuarium oder Paste dargereicht werden.
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Eine
Tablette kann hergestellt werden, indem man gegebenenfalls mit einem
oder mehreren Hilfsstoffen presst oder formt. Gepresste Tabletten
können
hergestellt werden, indem man mit einer geeigneten Maschine den
Wirkstoff in einer frei fließenden
Form, wie als ein Pulver oder Granulat, presst, das gegebenenfalls mit
einem Bindemittel, Gleitmittel, inerten Verdünnungsmittel, Konservierungsmittel,
oberflächenaktiven
Mittel oder Dispergiermittel gemischt ist. Geformte Tabletten können hergestellt
werden, indem man in einer geeigneten Maschine ein Gemisch der pulvrigen
Verbindungen formt, das mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel angefeuchtet wurde.
Gegebenenfalls können
die Tabletten überzogen
oder gekerbt werden. Jegliche können
so formuliert werden, dass sie eine verzögerte oder kontrollierte Freisetzung
des darin enthaltenen Wirkstoffs bereitstellen.
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Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen oralen Dosierungsformen, können die erfindungsgemäßen, wasserfreien
kristallinen Formen und Solvate auch zur Verabreichung auf topischem,
parenteralen und weiteren Verabreichungswegen unter Verwendung der
in WO 96/01833 beschriebenen Träger
und Verfahren formuliert werden. Es ist für den Fachmann selbstverständlich,
dass die Herstellung von Dosierungsformen der wasserfreien kristallinen
Formen oder Solvate als im Wesentlichen vollkommen in einem Lösungsmittel
gelösten
Lösungen,
z. B. zur parenteralen Verabreichung, die Identifizierung der bestimmten
zur Herstellung der Lösung
verwendeten kristallinen Form verhindern wird. Trotzdem kann jede
der wasserfreien kristallinen Formen und Solvate dadurch zur Herstellung
von Lösungen
verwendet werden, dass die kristalline Form oder das Solvat in einem
geeigneten Lösungsmittel
im Wesentlichen vollkommen gelöst
wird.
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Bevorzugte
einzeldosierte Arzneiformen sind diejenigen, die eine Tagesdosis
des Wirkstoffs oder (wie bereits vorstehend beschrieben) eine einzeldosierte
Tagesuntereinheit oder einen geeigneten Teil davon enthalten.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass die erfindungsgemäße Formulierung
zusätzlich
zu den vorstehend besonders erwähnten
Wirkstoffen weitere im Fachgebiet herkömmliche Mittel beinhalten kann,
die im Bezug zur Art der in Frage stehenden Formulierung stehen,
zum Beispiel können
die, die zur oralen Anwendung geeignet sind, Geschmacksmittel oder
Mittel zur Geschmacksmaskierung beinhalten.
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Die
folgenden Beispiele sind nur zur Veranschaulichung gedacht und es
ist nicht beabsichtigt, den Umfang der vorliegenden Erfindung in
irgendeiner Weise zu beschränken.
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Beispiel 1
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Form I des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (200 mg) wurde in einen Thermal Activity
Monitor (TAM) gegeben und einige Tropfen Wasser wurden zugesetzt,
um das Pulver anzufeuchten. Das Gefäß wurde versiegelt und in eine
TAM-Kammer mit 50°C
gegeben. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur gekühlt und
filtriert. Der feuchte Rückstand
wurde über
Nacht bei 60°C
im Vakuum getrocknet, um die Form I der Verbindung der Formel (I)
zu erhalten.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produktes von Beispiel 1 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Form I des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (1,5 g) wurde in Wasser (30 ml) suspendiert
und unter Rühren
auf 65°C erwärmt. Nach
etwa 0,5 h wurde das Rühren
schwierig, da sich ein Gummi bildete. Nach weiterem Erwärmen wurde
der Gummi fest und mit einem Spatel gebrochen. Das Gemisch wurde
für 9 h
auf 65–70°C erwärmt. Das Gemisch
wurde auf 20°C
gekühlt,
der Feststoff durch Filtration gesammelt und im Vakuum für 24 Stunden
bei 40°C
getrocknet, um die Form I der Verbindung der Formel (I) zu ergeben.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 2 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 3
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Form I des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
-
Die
Verbindung der Formel (I) (5 g) und Wasser (1,5 ml) wurden gerührt und
in einem Ölbad
bei 80°C erwärmt. Das
Pulver verwandelte sich in einen Gummi und das Rühren hörte auf. Das Erwärmen wurde
für 8 h
fortgesetzt. Der Feststoff wurde mit einem Spatel gelöst und gelegentlich
gerührt.
Nach dem Abkühlen
auf 20°C
wurde der Feststoff gesammelt und für 4 h bei 40°C im Vakuum
getrocknet.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 3 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 4
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Form I des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (2 g) wurde in Toluol (15 ml) für 19 h unter
Rückfluss
erwärmt.
Bei Erwärmen
verwandelte sich die Suspension in einem Gummi, der sich bei weiterem
Erwärmen
verfestigte. Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt und
im Vakuum bei 40°C
getrocknet, um die Verbindung der Formel (I) zu ergeben.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 4 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 5
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Herstellung der Form I
aus Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Form II der Verbindung der Formel (I) (2 g) wurde in Toluol (10
ml, 5 Vol) auf 60°C
erwärmt,
an diesem Punkt begann der Feststoff an den Seiten des Kolbens festzukleben.
Bei fortgesetztem Erwärmen
auf 95°C
wurde ein Öl
gebildet. Das Erwärmen
wurde bei 105°C
fortgesetzt, anschließend
wurde Toluol (2,5 vol) zugegeben und das Erwärmen fortgesetzt. Der Rückfluss
wurde unter heftigem Rühren
für 3 h
fortgesetzt. Die Temperatur des Ölbads
wurde auf 80°C
(Innentemperatur 73°C)
abgesenkt und das Erwärmen
wieder unter heftigem Rühren
für 3 h
fortgesetzt. Wieder wurde das Gemisch für 16 h Rückfluss erwärmt und danach ließ man es
auf Raumtemperatur abkühlen.
Der lose Feststoff wurde durch Filtration gesammelt, mit Toluol
(2 × 5 ml)
gewaschen und im Vakuum bei 20° und
bei 40°C
getrocknet, um einen weißen
Feststoff zu ergeben. Der verbleibende Feststoff wurde aus dem Kolben
entfernt, durch Filtration gesammelt und im Vakuum bei 20°C getrocknet.
Das Filtrat wurde unter verringertem Druck konzentriert, um einen
weißen
Feststoff zu ergeben.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 5 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 6
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Herstellung der Form I
aus Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (5 g) wurde mit Wasser (1,5 ml) in einem Ölbad bei
80°C gerührt. Als die
Temperatur des Ölbades
etwa 60°C
erreichte, wurde es schwierig, das Gemisch zu rühren. Das Erwärmen wurde
unter gelegentlichem Rühren
für 8 h
fortgesetzt und danach auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Material wurde im
Vakuum bei 40°C
für 4 h
Stunden getrocknet.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts aus Beispiel 6 ist in 1 gezeigt.
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Beispiel 7
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Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (100 g) wurde zu gerührtem Toluol/Methanol (4 :
1, 440 ml) gegeben und auf 65°C
erwärmt,
um eine klare Lösung
zu ergeben. Die Lösung
wurde durch einen Filter mit anschließendem Nachspülen (Toluol/Methanol
[4 : 1, 110 ml, warm]) geklärt.
Die Lösung
wurde zurück
auf 65°C
erwärmt
und es wurde langsam Toluol (4,5 Vol) zugegeben, wobei die Innentemperatur über 65°C gehalten
wurde. Als die Zugabe beendet war, wurde die Lösung während 1 h auf 40°C abgekühlt und
bei 40°C
gereift. Nach 0,5 h wurde das Gemisch mit der Form II der Verbindung
der Formel (I) geimpft und anschließend für weitere 4,5 h Stunden gereift.
Die Suspension wurde während
einer Stunde auf 20°C
abgekühlt,
während
12 h bei 20°C
gereift, danach während
1 h auf 5°C
abgekühlt
und für
3 h Stunden gereift. Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt
und mit Toluol (2 × 100
ml) gewaschen. Der nasse Kuchen wurde in eine Trocknungsvorrichtung überführt und
bei 20°C
im Vakuum getrocknet.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 7 ist in 2 gezeigt.
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Beispiel 8
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Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (1,0 Gew.) wurde in Ethylacetat (6,0 Vol)
gelöst
und einer abschließenden
Filtration unterzogen. Die Filtrate wurden auf ungefähr 3 Vol
konzentriert. Unter Annahme eines kompletten Lösungsmittelaustausches wurde
die Lösung
mit Methanol auf 3,5 Vol wieder hergestellt. Wasser (0,5 Vol) wurden
zugegeben und die Lösung
wurde auf 0–5°C abgekühlt. Die
Kristallisation wurde mit einer geringen Menge der reinen Verbindung
der Formel (I) geimpft und die Lösung
für 2 h
bei 0–5°C gelagert.
Das Produkt wurde gefiltert (kein Nachwaschen) und im Vakuum für 24–48 h bei
Umgebungstemperatur getrocknet. Eine zweite Ausbeute wurde erhalten,
indem man das Filtrat auf die Hälfte
seines Volumens eindampfte, anschließend kühlte, impfte und in ähnlicher
Weise wie oben beschrieben kristallisierte.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 8 ist in 2 gezeigt.
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Beispiel 9
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Form II des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (10 g) wurde in Methanol (20 ml) unter
Erwärmen
auf 50°C
gelöst.
Wasser (5 ml) wurde zugegeben, das Gemisch langsam auf 5°C abgekühlt und
bei 5°C
für eine
1 h gerührt.
Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt, im Vakuum bei 20°C für 15 h und
bei 40°C
für 4 h
getrocknet, um die Verbindung der Formel (I) zu ergeben.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 9 ist in 2 gezeigt.
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Beispiel 10
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Herstellung von Gemischen
von Formen des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) kann in 2 N Salzsäure (60 ml) gelöst, für 0,5 h
gerührt
und filtriert werden. Das Filtrat wurde auf 60°C erwärmt und langsam wurde 2 N Natronlauge
(55 ml) zugegeben, wobei während
der Zugabe die Innentemperatur zwischen 60–70°C gehalten wurde. Das Gemisch
wurde für
2 h bei 65–70°C gerührt und
anschließend
während
2 h auf 20°C
abgekühlt.
Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt, mit Wasser (2 × 30 ml)
gewaschen und während
16 h bei 40°C
im Vakuum getrocknet, um die Verbindung der Formel (I) (8,8 g, 88%)
zu ergeben.
-
Beispiel 11
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5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazol-Ethanolat
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Die
Verbindung der Formel (I) (1,0 Gew.-%) wurde in Ethanol/Wasser (10,0
Vol) bei 70°C
für 2 h
suspendiert. Die Verhältnisse
von Ethanol/Wasser (V/V) waren wie folgt: 10/90, 15/85, 20/80, 25/75
und 30/70. Das so erhaltene, feste, weiße, frei fließende Pulver
wurde filtriert und luftgetrocknet. Das Ethanol-Solvat wurde in ähnlicher
Weise aus Ethanol/Toluol-Gemischen (Verhältnis 5/95, 10/90, 15/85, 20/80,
25/75 und 30/70) erhalten.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 11 ist in 3 gezeigt.
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Beispiel 12
-
5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazol-Ethanolat
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Die
Verbindung der Formel (I) (20 g) wurde zu gerührtem Toluol/Ethanol (7 : 1,
200 ml) gegeben und unter Rückfluss
(81°C) erwärmt, um
eine klare Lösung
zu ergeben. Die Lösung
wurde auf 20°C
abgekühlt
und bei etwa 50°C
trat die Kristallisation ein. Die Suspension wurde auf 0–5°C abgekühlt und
für 2 h
gereift. Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt und mit
Toluol (2 × 20
ml) gewaschen. Der nasse Kuchen wurde bei 40°C im Vakuum getrocknet.
-
Umkristallisation
der Verbindung der Formel (I) aus Ethanol/Wasser oder Ethanol/Toluol
ergab ein Ethanol-Solvat, das 0,5 mol Ethanol pro mol Verbindung
der Formel (I) enthielt.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 12 ist in 3 gezeigt.
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Beispiel 13
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Form IV des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
-
Wasser
(300 ml) wurde zu der wie vorstehend in Beispiel 1 hergestellten
Form I (4 g) gegeben und für 20
min gerührt.
Anschließend
wurde das Gemisch für
6 Tage auf 50°C
erwärmt
und danach auf Raumtemperatur abgekühlt. Das feste, körnige, kristalline
Material wurde filtriert und im Vakuum bei 60°C getrocknet.
-
Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 13 ist in 4 gezeigt.
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Beispiel 14
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Form V des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
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Die
Verbindung der Formel (I) (2,0 g) wurde allmählich während 2 h unter heftigem Rühren bei
70°C zu
Wasser (40 ml) gegeben. Nachdem unter Rühren bei 65–70°C für weitere 7 h erwärmt wurde,
wurde das Erwärmen
und Rühren
unterbrochen. Nach dem Absetzen bei Raumtemperatur für 2,5 Tage,
wurde das Gemisch filtriert. Den körnigen, weißen, festen Rückstand
ließ man über Nacht
Luft trocknen, um die Form V der Verbindung der Formel (I) bereitzustellen.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 14 ist in 5 gezeigt.
-
Beispiel 15
-
Form V des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
-
Die
Form VI der Verbindung der Formel (I) (72,86 mg) wurde zu 1 ml Acetonitril
gegeben und vollkommen gelöst.
Nach dem Stehen bei Raumtemperatur für etwa 30 Tage fielen große Kristalle
aus der Lösung
aus, wobei die Verbindung der Formel (I) in Form V erhalten wurde.
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Das
Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 15 ist in 5 gezeigt.
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Beispiel 16
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Form VI des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-β-L-ribofuranosyl-1H-benzimidazols
-
Die
Verbindung der Formel (I) als Ethanolat (200 mg) wurde in kleine
Gefäße eingewogen.
Hydrostaten mit gesättigten
NaCl-Lösungen
und einem Überschluss
an festem NaCl wurden in die Gefäße eingebracht. Anschließend wurden
die Gefäße sehr
gut versiegelt und bei 80°C
gelagert. Die Proben wurden aus den Gefäßen entnommen und in einem
Differentialscanning-Kalorimeter
auf 170°C
erwärmt
und anschließend
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Das Pulver wurde aus den DSC-Tiegeln gesammelt und durch Röntgen-Diffraktion
analysiert.
-
Charakterisierung:
Das Röntgen-Pulverdiffraktogramm
des Produkts von Beispiel 16 (Form VI) ist in 6 gezeigt. Die folgenden Daten, gemessen
in 2-theta-Winkeln, d-Abständen,
relativen Intensitäten
und Miller-Indices wurden erhalten:
-
Tabelle
1: Röntgen-Pulverdiffraktion
der Form VI von 1263W94
-
Beispiel 17
-
Herstellung von Form VI
des 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(beta-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazols durch Kristallisation
aus Ethylacetat/Toluol
-
Natronlauge
(2 M, 1790 ml) wurden zu einer Aufschlämmung von 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(2,3,5-tri)-o-acetyl-beta-L-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
(358 g) in TMBE (1790 ml) gegeben, das Methanol (179 ml) enthielt.
Das Gemisch wurde bei 25–30°C gerührt, bis
die Umsetzung vollständig
war. Die Schichten wurden getrennt und die wässrige Schicht wurde weiter
mit TBME (716 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Lösungen wurden
mit 10% Kochsalzlösung
(2 × 1790
ml) gewaschen. Die organische Lösung wurde
bei Atmosphärendruck
auf etwa 2,5 Vol (895 ml) konzentriert. Ethylacetat (2864 mol) wurde zugegeben und
die Lösung
wurde wiederum auf etwa 2,5 Vol konzentriert. Die Lösung wurde
auf 40–50°C abgekühlt, die so
erhaltene Lösung
wurde geklärt
und mit Ethylacetat (716 mol) nachgewaschen. Die geklärte Lösung wurde bei
Atmosphärendruck
auf etwa 3,3 Vol (1180 ml) konzentriert.
-
Die
Lösung
wurde auf 60°C
erwärmt.
Toluol (3000 ml) wurde auf 60°C
erwärmt
und während
1 h zur Ethylacetatlösung
gegeben. Das so erhaltene Gemisch ließ man bei 60°C über Nacht
reifen, bevor man es während
einer Stunde auf 0–5°C, anschließend für 2 h bei
0,5°C reifen
ließ.
Die Aufschlämmung
wurde filtriert, mit Ethylacetat : Toluol 1 : 4 (2 × 716 ml)
gewaschen und im Vakuum während
18 h bei 40°C
getrocknet, um 5,6-Dichlor-2-(isopropylamino)-1-(beta-ribofuranosyl)-1H-benzimidazol
als Form VI zu ergeben.
-
Charakterisierung:
wie für
Beispiel 16.
-
Beispiel 18: Experimentelle
Verfahren zur Charakterisierung der kristallinen Formen und Solvate
-
Röntgen-Pulverdiffraktion
-
Die
Röntgen-Pulverdiffraktogramme
wurden mit einem Philips X-Pert MPD-Diffraktometer bestimmt, das
mit einem gebeugten Strahl gekrümmten
Graphit-Monochromator ausgestattet ist und Kupfer-Kα-Röntgenstrahlung
und einen automatischen divergenten Spalt verwendet. Das Diffraktometer
wurde in einem schrittweisen Scanverfahren mit 0,04° pro Schritt
und einem 1 Sekundencount pro Schritt betrieben. Ein Xenon-Proportional-Zählrohr mit
einem Graphit-Monochromator
wurde als Detektor verwendet. Die Proben wurden von hinten in eine
Haltevorrichtung mit 16 mm Durchmesser und einer Dicke von etwa
2 mm eingefüllt. Die
Röntgen-Pulverdiffraktogramme
der Formen I, II, IV, V, VI und das Ethanolat sind jeweils in den 1, 2, 4, 5, 6 und 3 gezeigt
-
Beispiel
19: Tablettenformulierung
Formulierung A
1263W94-Ethanolat-Tabletten
Direktverpressung
-
1263W94
Tabletten (Form II/amorph)
Direktverpressung
-
Herstellungsverfahren
für die
Direktverpressung
-
Alle
Bestandteile außer
dem Magnesiumstearat wurden unter Verwendung von Sieben von 20 oder
30 mesh gesiebt. Alle Bestandteile außer dem Magnesiumstearat wurden
bis zur Einheitlichkeit gemischt. Das Magnesiumstearat wurde wie
vorstehend gesiebt. Das Magnesiumstearat wurde den anderen Bestandteilen zugegeben
und gemischt. Die Tabletten wurden unter Verwendung einer Rundläufer-Presse
verpresst. Eine 10% Beschichtungssuspension wurde durch Mischen
von Opadry mit Wasser hergestellt. Die Tabletten wurden bis zu einer
Gewichtszunahme von etwa 3% überzogen.
-
Formulierung
B
1263W94-Ethanolat-Tabletten
Nassgranulation
-
1263W94
Tabletten (Form II/amorph)
Nassgranulation
-
Herstellungsverfahren
zur Nassgranulation
-
Die
Granulatbestanteile wurden unter Verwendung eines 20 oder 30 mesh-Siebs
gesiebt. Die Granulatbestandteile wurden in einer Granulationsvorrichtung
mit hohen Scherkräften
bis zur Einheitlichkeit trocken gemischt und anschließend unter
Verwendung von gereinigtem Wasser in einer Granulationsvorrichtung
mit hohen Scherkräften
granuliert. Das Granulat wurde bis zu einem Trocknungsverlust unter
2% getrocknet. Das Granulat wurde wie oben gesiebt. Wie vorstehend
beschrieben wurden die restlichen Bestandteile gesiebt. Das Granulat
wurde mit den restlichen Bestandteilen gemischt. Unter Benutzung
einer Rundläufer-Presse
wurden Tabletten gepresst. Durch Mischen von Opadry mit Wasser wurde
eine 10% Überzugssuspension
hergestellt. Die Tabletten wurden bis zu einer Gewichtszunahme von
etwa 3% überzogen.
-
Beispiel 20: Kapselformulierung
(Form II)
-
Die
folgende Formulierung kann, wie folgt beschrieben, unter Verwendung
der Form II der Verbindung Formel (I) hergestellt werden. 1263W94
Kapseln (Form II)
Stärke: | 100
m |
Bestandteile
der Kapselfüllung: | |
1263W94
(Wirkstoff) | 101,
0 |
Lactose,
wasserfrei NF | 232,0 |
Crospovidon,
NF | 17,0 |
Magnesiumstearat,
NF | 1,0 |
Gesamtgewicht
der Füllung: | 351,0
mg |
Kapselhülle: | |
Gelatine,
weiß opaker
Rumpf und Deckel | 81,1 |
Gesamtgewicht: | 432,5
mg |
-
Herstellungsverfahren
für Kapseln
-
Die
Bestandteile der Kapselfüllung
werden unter Verwendung von Mörser
und Pistill durch geometrische Verdünnung gemischt. Die vereinigten
Bestandteile der Kapselfüllung
werden von Hand in Gelatinekapseln gefüllt. Die Kapseln werden von
Hand verschlossen.
-
Beispiel 21: Formulierung
einer oralen Suspension
-
Die
folgende Formulierung kann wie folgt unter Verwendung der Formen
I, II, V oder einem Gemisch der Formen I und V der Verbindung der
Formel (I) hergestellt werden. 1263W94
Orale Suspension
Stärke | 30
mg/ml |
Bestandteile | pro
100 ml |
1263W94
(Wirkstoff) | 3,0
g |
Sucrose | 50,0
g |
Propylenglykol | 5,0
g |
Natriumchlorid | 0,5
g |
Zitronensäure | q.
s. |
Natriumcitrat | q.
s. |
Mikrokristalline
Cellulose und Natrium-Carboxymethylcellulose | 2,5
g |
Natrium-Carboxymethylcellulose | 0,25
g |
Polysorbat
80 | 0,2
g |
Natrium-Benzoat | 0,1
g |
Methylparaben | 0,1
g |
Geschmacksmittel | 0,2
ml |
Färbemittel | 0,005
g |
Gereinigtes
Wasser USP | q.
s. |
Gesamtvolumen | 100,0
ml |
-
Herstellungsverfahren
für die
orale Lösung
-
Sucrose
wird in gereinigtem Wasser auf etwa 70% des Gesamtvolumens der Charge
gelöst.
Unter kontinuierlichem Mischen werden Natriumchlorid, Zitronensäure, Natriumcitrat
und Natriumbenzoat zugegeben und gelöst. Falls nötig, wird der pH-Wert zwischen
5,0 und 6,0 eingestellt, indem man wie nötig genügend Zitronensäure oder
Natriumcitrat zugibt. Mikrokristalline Cellulose und Natrium-Carboxymethylcellulose
(Avicel RC 591) werden unter Mischen zugegeben und das Mischen wird
fortgesetzt, bis eine einheitliche, glatte Dispersion gebildet wird.
Polysorbat 80 wird unter Mischen zugegeben. In einem getrennten
Gefäß wird Methylparaben
in Propylenglykol gelöst
und Natrium-Carboxymethylcellulose (0,25 g) dispergiert, und diese
Flüssigkeit
wird unter Mischen der Grund-Dispersion zugegeben. Der Wirkstoff
wird allmählich
unter kontinuierlichem Mischen in der Grundflüssigkeit dispergiert, um eine
homogene Dispersion zu erzeugen. Aromatisierungs- und Färbemittel
werden zugegeben und durch Zugaben von gereinigtem Wasser wird das
Volumen auf 100 ml eingestellt. Danach wird die Suspension dadurch
homogenisiert, dass sie eine Pumpe und eine Kolloidmühle passiert.
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Die
vorstehenden Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung und sollten nicht als Beschränkung aufgefasst werden. Die
Erfindung wird durch die folgenden Ansprüche definiert.