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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine neue herbizide Zusammensetzung, die eine Assoziation
von zwei Herbiziden, einem Herbizid aus der Familie der Isoxazole
und einem Herbizid aus der Familie des Glyphosats, mit einem biologischen
Aktivator für
das Herbizid aus der Glyphosatfamilie umfaßt. Die neue Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
eignet sich ganz besonders zum Aufbringen auf Pflanzen, die genetisch
modifiziert sind, um sie gegenüber
Herbiziden aus der Glyphosatfamilie tolerant zu machen und im gegebenen
Falle sie auch gegenüber
Herbiziden aus der Isoxazolfamilie tolerant zu machen.
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Die Herbizide aus der Glyphosatfamilie
sind systemische Totalherbizide, die in den Pflanzen dadurch wirken,
daß sie
ein für
das Leben der Pflanzen essentielles Enzym inhibieren, das in den
Weg der Biosynthese der aromatischen Aminosäuren eintritt, die 5-Enol-Pyruvylshikimat-3-phosphatsynthase
(EPSPS). Es sind keine Pflanzen bekannt, die von Natur aus gegenüber Herbiziden
der Glyphosatfamilie tolerant sind, was deren Anwendung auf das
Aufbringen im Feld vor dem Aussäen
oder auf nicht bestellte Zonen beschränkt, wie beispielsweise Eisenbahntrassen
oder Straßenränder.
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Die Entwicklung der Gentechnologie
und im spezielleren der Technologien zur Umwandlung von Pflanzen
auf genetischem Wege hat ab den achziger Jahren die Entwicklung
von Technologien ermöglicht,
die darauf abzielen, Pflanzen und im spezielleren Nutzpflanzen gegenüber Herbiziden
der Glyphosatfamilie tolerant zu machen. Die Entwicklung dieser
neuen Technologien hat seit dem Jahr 1995 die Kommerzialisierung von
Samen von Nutzpflanzen ermöglicht,
die gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilien tolerant sind. Es handelt sich
insbesondere um Baumwolle und Soja, die unter der Bezeichnung Roundup
Ready (für
die Firma Monsanto eingetragene Marke) vertrieben werden, die mo difiziert
wurden, um sie gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilie tolerant zu machen, und zwar durch
Einführen
eines für
eine modifizierte EPSPS kodierenden Gens. Andere Pflanzen stehen
unmittelbar vor der Markteinführung
mit einer identischen oder unterschiedlichen Toleranz-Technologie,
insbesondere Raps und Mais, wogegen sich andere Pflanzen im Entwicklungsstadium
befinden.
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Unter Pflanzen, die genetisch modifiziert
sind, um sie gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilie tolerant zu machen, werden in der
vorliegenden Patentanmeldung alle Pflanzen verstanden, die von einer
transformierten Pflanze abstammen, deren Genom genetisch modifiziert
worden ist, um sie gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilie unempfindlich zu machen. Im speziellen
werden derartige Pflanzen durch das Einführen wenigstens eines chimären Gens
modifiziert worden sein, das eine Sequenz umfaßt, die für ein gegenüber Glyphosat tolerantes Enzym
kodiert, unter der Kontrolle von in 5' und 3' heterologen Regulierungselementen, die
in den Pflanzenzellen und den Pflanzen funktionell sind. Die gegenüber Glyphosat
toleranten Enzyme und die zu deren Expression in den Pflanzen verwendeten
chimären
Gene, um die Pflanzen gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilie tolerant zu machen, werden im speziellen
in den nachfolgenden Patenten und Anmeldungen beschrieben:
US 4,940,835 , US 4,971,908,
US 5,145,783, US 5,188,642, US 5,310,677, US 5,312,910, US 5,510,471,
US 5,633,435, US 5,627,061, US 5,633,448 und WO 97/04103.
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Die Entwicklung dieser Pflanzen,
die genetisch modifiziert sind, um sie tolerant zu machen, eröffnet das
Feld für
neue Anwendungsbereiche der Herbizide der Glyphosatfamilie, mit
neuen technischen Problemen, insbesondere in Verbindung mit dem
Aufbringen des Herbizids auf Nutzpflanzen, ohne sie zu zerstören, unter
Beibehaltung einer starken Wirksamkeit gegenüber Unkräutern.
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Unter Pflanze wird in der vorliegenden
Patentanmeldung jegliche Pflanze oder jeder mehrzellige differenzierte
Organismus verstanden, der zur Fotosynthese befähigt ist, im speziellen Monokotyledonen
oder Dikotyledonen, im spezielleren Kulturpflanzen, die für die menschliche
oder tierische Ernährung
vorgesehen sind oder auch nicht, wie Mais, Weizen, Raps, Soja, Reis,
Zuckerrohr, Rübe,
Tabak, Baumwolle, Klee, usw., vorzugsweise Mais oder Soja, stärker bevorzugt
Soja.
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Wenngleich bekannt ist, daß die Herbizide
aus der Glyphosatfamilie ein breites Wirkungsspektrum aufweisen,
zeigen sie dennoch mehrere Nachteile, die mit ihrer fehlenden Persistenz
im Feld zusammenhängen, damit
eine mit der Zeit begrenzte Wirkung und eine beschränkte Wirkungsgeschwindigkeit.
Um diese Nachteile auszugleichen, ist es bekannt, die Herbizide
der Glyphosatfamilie einerseits mit einem stärker persistenten Herbizid
zu assoziieren, das ein Wirkungsspektrum aufweist, das zu demjenigen
der Herbizide der Glyphosatfamilie komplementär ist, und anderseits mit einem
biologischen Aktivator zu assoziieren, was die biologische Aktivität der Herbizide
der Glyphosatfamilie verbessern lässt, insbesondere dadurch,
daß das
Eindringen des Herbizids in die Blätter begünstigt wird, wodurch dessen
Wirkungsgeschwindigkeit erhöht
wird. Die Anwendung dieser biologischen Aktivatoren wie auch die
Kombination mit anderen Herbiziden sind in der Literatur umfassend
beschrieben worden (insbesondere E. Grossbaerd & D. Atkinson, The Herbicide Glyphosate,
Butterworth & Co.
(Publishers) Ltd, 1985).
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Die Isoxazole sind eine neue Herbizidfamilie,
die auf ein Enzym einwirken, das in der Biosynthese des Homogenisats
einbezogen ist, die Hydroxyphenylpyruvatdioxygenase (HPPD), deren
Inhibierung zu einem Weißen
der gegenüber
diesen Herbiziden sensiblen Pflanzen führt. Die Herbizide der Isoxazolfamilie
werden insbesondere in den folgenden Patentanmeldungen und Pa tenten
beschrieben:
EP 418 175 ,
EP 487 357, EP 527 036, EP 560 482, WO 94/14782, US 5,371,064, US
5,371,063, US 5,371,063, US 5,489,064, US 5,656,573, deren Inhalt
durch Bezugnahme hier eingeschlossen wird. Diese Herbizide haben
eine persistente Aktivität
und für
bestimmte Kulturen eine komplementäre Wirkung zu derjenigen von
Glyphosat.
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Bestimmte Herbizide aus dieser Familie,
wie Isoxaflutol, sind gegenüber
bestimmten Pflanzen von großen
Kulturen selektiv und können
direkt auf Pflanzen wie Mais angewendet werden. Weiterhin ist es
bekannt, Pflanzen eine verbesserte Toleranz gegenüber Herbiziden
der Isoxazolfamilie durch genetische Modifikation zu verleihen,
indem in das Genom dieser Pflanzen ein für eine HPPD kodierendes Gen
eingeführt
wird, unter der Kontrolle von Regulierungselementen in 5' und 3', die in den Pflanzenzellen
und den Pflanzen funktionell sind. Diese Gene, die den die HPPD
inhibierenden Herbiziden eine verbesserte Toleranz verleihen und insbesondere
gegenüber
den Herbiziden der Isoxazolfamilie, werden im speziellen in den
folgenden Patentanmeldungen beschrieben: WO 96/38567, FR 97 14569
vom 17. November 1997 und FR 96 16726 vom 24. Dezember 1997. Es
sind sogar Pflanzen bekannt, die eine durch genetische Modifikation
erhaltene zweifache Toleranz aufweisen, einerseits gegenüber Herbiziden
der Glyphosatfamilie und anderseits gegenüber HPPD inhibierenden Herbiziden,
insbesondere aus der Isoxazolfamilie, beschrieben in der Patentanmeldung
WO 98/02562.
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Unter einer gegenüber Herbiziden der Isoxazolfamilie
toleranten Pflanze wird gemäß der Erfindung jede
Pflanze verstanden, die gegenüber
diesen Herbiziden tolerant ist, ob sie von Natur aus tolerant ist
oder nach Umwandlung durch genetische Modifikation tolerant gemacht
worden ist.
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Mit Pflanzen, die gleichzeitig die
Eigenschaften der Toleranz gegenüber
Herbiziden der Glyphosatfamilie, aufgrund einer ge netischen Transformation,
und Eigenschaften der Toleranz gegenüber Herbiziden der Isoxazolfamilie
aufweisen, ob diese von Natur aus gegeben oder das Ergebnis einer
genetischen Transformation ist, wird es möglich, gleichzeitig die Herbizide
dieser beiden Familien nicht nur im Vorauflaufverfahren anzuwenden,
sondern auch im Nachauflaufverfahren. Eine derartige Behandlung
wird insbesondere in der US-Patentanmeldung 08/969,032 vom 12. November
1997 beschrieben, deren Inhalt durch Bezugnahme hier eingeschlossen
wird.
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In diesem Zusammenhang wurde versucht,
leicht anwendbare Herbizidzusammensetzungen zu entwickeln, die hohe
Konzentrationen an Herbiziden der beiden Familien für eine gleichzeitige
Anwendung umfassen, und insbesondere feste Zusammensetzungen, die
in Wasser verdünnbar
oder dispergierbar sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß derartige
Formulierungen erhebliche Probleme der chemischen Stabilität ihrer
Bestandteile aufwiesen, insbesondere der Herbizide der Isoxazolfamilie,
und zwar wegen der Anwesenheit der speziellen Salze der Herbizide
der Glyphosatfamilie, insbesondere des Glyphosatisopropylaminsalzes,
und bestimmter biologischer Aktivatoren, die für die Aktivität der Herbizide
der Glyphosatfamilie notwendig sind, insbesondere der am häufigsten
in den Handelsformulierungen der Herbizide der Glyphosatfamilie
verwendeten Aktivatoren, wie z. B. die ethoxylierten Fettamine.
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf
ab, dieses technische Problem zu lösen und eine stabile konzentrierte
Zusammensetzung von Herbiziden der Glyphosatfamilie und von Herbiziden
der Isoxazolfamilie zu schaffen, die auch eine geeignete Menge an
biologischen Aktivatoren umfaßt,
die für
die Aktivität
der Herbizide der Glyphosatfamilie erforderlich sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit eine neue Zusammensetzung, die ein Herbizid aus der Glyphosatfamilie,
ein Herbi zid aus der Isoxazolfamilie und einen biologischen Aktivator
umfaßt,
worin das Herbizid aus der Glyphosatfamilie unter N-Phosphonomethylglycin
(saures Glyphosat), den Alkalimetallsalzen von N-Phosphonomethylglycin,
den Ammoniumsalzen von N-Phosphonomethylglycin
und den Trimethylsulfoniumsalzen von N-Phosphonomethylglycin (Sulfosat) ausgewählt ist
und worin der biologische Aktivator im wesentlichen aus Ammoniumsulfat
besteht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Herbizide der Isoxazolfamilie unter den
Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
worin
R für Wasserstoff
oder einen Rest -CO
2R
3 steht;
R
1 einen C
1-6-Alkylrest
oder einen C
3-6-Cycloalkylrest darstellt,
der gegebenenfalls durch einen C
1-6-Alkylrest substituiert
ist,
R
2 unabhängig voneinander ein Halogen,
eine Cyanogruppe, eine Nitrogruppe, einen Rest -S(O)
pR
6, -(CR
4R
5)
qSO
pR
6, -NR
7SO
2R
6, C
1-6-Alkyl,
C
1-6-Halogenalkyl, C
1-6-Alkoxy
oder C
1-6-Halogenalkoxy darstellt,
oder zwei
Gruppen R
2, gemeinsam mit benachbarten Kohlenstoffatomen
des Phenylkerns, an die sie gebunden sind, einen 5-oder 6-gliedrigen,
gesättigten
oder ungesättigten
Heterocyclus ausbilden können,
der bis zu drei, unter Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählte Heteroatome
enthalten kann, wo bei dieser Heterocyclus durch eine oder durch
mehrere Gruppen, unabhängig
voneinander ausgewählt
unter Halogenatomen, der Nitrogruppe, den Resten -S(O)
pR
6, C
1-4-Alkyl, C
1-4-Halogenalkyl, C
1-4-Alkoxy
oder C
1-4-Halogenalkoxy, substituiert sein
kann, wobei die Schwefelatome in Form von -SO- oder -SO
2-
vorliegen können,
n
eine ganze Zahl mit dem Wert 1, 2, 3, 4 oder 5 ist,
p den Wert
0, 1 oder 2 aufweist,
q den Wert 1 oder 2 hat, wobei dann,
wenn q den Wert 2 aufweist, die Gruppen (CR
4R
5) gleich oder verschieden sein können,
R
3 einen C
1-4-Alkylrest
bedeutet,
R
4 und R
5 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom oder einen C
1-4-Alkylrest
bedeuten,
R
6 unabhängig voneinander für einen
C
1-4-Alkylrest, einen Phenyl- oder Benzylrest
steht, wobei jedes Phenyl oder Benzyl durch einen oder mehrere,
gleiche oder verschiedene Reste, ausgewählt unter Halogenatomen, der
Nitrogruppe, den Resten – S(O)
pCH
3, C
1-4-Alkyl,
C
1-4-Halogenalkyl, C
1-4-Alkoxy
oder C
1-
4-Halogenalkoxy, substituiert sein kann,
R
7 unabhängig
voneinander für
ein Wasserstoffatom oder einen C
1-6-Alkylrest
steht,
und deren agrochemisch annehmbaren Salzen ausgewählt.
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Unter chemisch annehmbaren Salzen
werden gemäß der Erfindung
die Salze der Kationen oder Anionen verstanden, die zur Anwendung
in der Landwirtschaft oder im Gartenbau annehmbar sind, insbesondere die
dem Fachmann für
einen derartigen Gebrauch bekannten Salze. Unter diesen Salzen kann
man insbesondere die Additionssalze an eine Base anführen, umfassend
die Salze von Alkalimetallen, insbesondere von Natrium oder Kalium,
die Salze von Erdalkalimetallen, insbesondere die Calcium- oder
Magnesiumsalze, die Ammoniumsalze oder Aminsalze, insbesondere die
Salze von Diethanolamin, Triethanolamin, Octylamin, Morpholin oder
Dioctylmethylamin. In gleicher Weise können auch die Additionssalze
an eine Säure
genannt werden, umfassend die Salze von anorganischen Säuren, insbesondere
die Hydrochloride, Sulfate, Phosphate oder Nitrate, und die Salze
von organischen Säuren,
insbesondere das Acetat.
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Unter Alkylrest werden gemäß der Erfindung
die geraden oder verzweigten Alkylreste verstanden. Die C1-4-Alkylreste umfassen die Reste Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl und tert.-Butyl. Die C1-6-Alkylreste umfassen darüber hinaus
die geraden oder verzweigten Pentyl- und Hexylreste. Diese Definition
trifft in gleicher Weise auf den Alkylteil von Alkoxy-, Halogenalkyl-
und Halogenalkoxyresten zu.
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Unter Halogenalkyl- oder Halogenalkoxyresten
werden gemäß der Erfindung
Alkylreste oder Alkoxyreste verstanden, die durch wenigstens ein
Halogenatom substituiert sind, einschließlich der perhalogenierten Reste,
worin sämtliche
Wasserstoffatome der Halogenalkyl- oder Halogenalkoxyreste durch
gleiche oder verschiedene Halogene ersetzt sind, wie beispielsweise
der Trifluormethylrest.
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Unter Halogenatom werden gemäß der Erfindung
vorzugsweise Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodatome verstanden.
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Die C3-6-Cycloalkylreste
umfassen gemäß der Erfindung
die Reste Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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In bevorzugter Weise ist R ein Wasserstoffatom
oder ein Ethoxycarbonylrest (CO2CH2CH3) und/oder R1 ist ein Cyclopropylrest und/oder n hat
den Wert 2 oder 3.
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Wenn n den Wert 2 hat, liegen die
beiden Reste R2 vorzugsweise in den 2- und
4-Stellungen am Benzolzyklus vor, und wenn n den Wert 3 aufweist,
liegen die drei Reste R2 vorzugsweise in
den 2-, 3- und 4-Stellungen am Benzolzyklus vor.
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In bevorzugter Weise stellt R2 unabhängig
ein Halogenatom, insbesondere Chlor oder Brom, einen Rest -S(O)PCH3, Trifluormethyl,
C1-4-Alkoxy, C1-4-Halogenalkoxy
oder -CH2S(O)PCH3 dar, stärker
bevorzugt ein Bromatom, einen Methylsulfonylrest, Trifluormethyl
oder Methylsulfonylmethyl.
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Die gemäß der Erfindung besonders bevorzugte
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) umfassen die folgenden Verbindungen:
5-Cyclopropyl-4-(2-methylsulfonyl-4-trifluormethyl)benzoylisoxazol;
Ethyl-5-cyclopropyl-4-(2-methylsulfonyl-4-trifluormethyl)benzoyl-isoxazol-3-carboxylat;
Ethyl-5-cyclopropyl-4-[3,4-dichlor-2-(methylsulfenyl)benzoyl]isoxazol-3-carboxylat;
5-Cyclopropyl-4-[4-brom-2-methylsulfonylmethyl)benzoylisoxazol;
5-Cyclopropyl-4-(4-methylsulfonyl-2-trifluormethyl)benzoylisoxazol;
und
5-Cyclopropyl-4-(4-chlor-2-methylsulfonyl)benzoyl-isoxazol.
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Unter einem im wesentlichen aus Ammoniumsulfat
bestehenden biologischen Aktivator wird gemäß der Erfindung verstanden,
daß der
biologische Aktivator nur Ammoniumsulfat umfaßt, oder Ammoniumsulfat, das
gegebenenfalls durch andere biologische Aktivatoren in geeigneten
Mengen ergänzt
ist, um nicht einen substantiellen Abbau der Herbizide aus der Isoxazolfamilie
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zu ergeben.
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Unter substantiellem Abbau wird gemäß der Erfindung
ein Abbau des Herbizids aus der Isoxazolfamilie nach 14 Tagen bei
54°C von über 15 Gew.-%
verstanden, bezogen auf das Gesamtgewicht an Herbizid aus der Isoxazolfamilie
in der Zusammensetzung (berechnet als aktives Material), vorteilhaft
von über
10 Gew.-%.
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In bevorzuger Weise beträgt diese
geeignete Menge weniger als 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
an biologischen Aktivatoren, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zugegen sind, stärker
bevorzugt unter 20 Gew.-%, noch stärker bevorzugt unter 15 Gew.-%.
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Die anderen biologischen Aktivatoren
können
unter den dem Fachmann bekannten biologischen Aktivatoren von Herbiziden
aus der Glyphosatfamilie ausgewählt
werden, die im Stand der Technik umfassend beschrieben sind, und
unter deren Gemischen in jegliche Proportionen. Vorzugsweise werden
diese weiteren biologischen Aktivatoren unter den folgenden ausgewählt:
- – Ethoxylierte
C12-20-Fettamine (5 bis 30 EO) (insbesondere
vertrieben unter den Bezeichnungen RHODAMEEN® CF/15,
CF/15-H, CF/15-B oder S35 der Firma RHODIA), ethoxylierte C10-20-Fettalkohole
(5 bis 30 EO) (insbesondere vertrieben unter den Bezeichnungen RHODASURF® 860/P
oder SOPROPHORTM ASM/30 oder M/30 der Firma
RHODIA);
- – Alkoylphosphate,
insbesondere die im US-Patent 5,180,414 beschriebenen Alkoylphosphate,
wobei der Inhalt dieser Patentschrift hier durch Bezugnahme einbezogen
wird, insbesondere die Alkyl(C4-12) (Ethoxy)n Phosphate (n mit einem Wert zwischen 2
und 12), die saure Form oder die Alkalimetallsalze, insbesondere von
Natrium oder Kalium, oder die Aminsalze, insbesondere von Isopropylamin,
im spezielleren die Gemische von Al kyl(C4)
(Ethoxy)3 Phosphat und Alkyl(C8-10)
(Ethoxy)8 Phosphat, in saurer Form oder
als Natrium-, Kalium-; Ammonium- oder quaternäres Ammoniumsalz (insbesondere
vertrieben unter den Bezeichnungen GERONOL® ARB/70,
CF/Na oder CF/AR der Firma RHODIA);
- – Sulfosuccinathemiester,
insbesondere die in der europäischen
Patentanmeldung EP 569 264 beschriebenen
Sulfosuccinathemiester, deren Inhalt hier durch Bezugnahme eingeschlossen
wird, im speziellen die n-fach ethoxylierten Sulfosuccinathemiester
von C6-12-Alkoholen, wobei n zwischen 1
und 10, vorzugsweise zwischen 2 und 6 beträgt, in Form der Säure oder
der Alkalimetallsalze; insbesondere von Natrium, der Erdalkalimetalle,
insbesondere von Calcium, und ganz besonders der Dinatriumhemiester
(insbesondere vertrieben unter der Bezeichnung GEROPON® CF/320
von der Firma RHODIA) und
- – Sulfobernsteinsäurediester,
insbesondere die C1-20, vorzugsweise C6-12-Alkoholdiester, gegebenenfalls ethoxyliert
(1 bis 10 EO), in Form der Säure
oder der Alkalimetallsalze, insbesondere von Natrium, der Erdalkalimetallsalze,
insbesondere von Calcium, oder der substituierten oder unsubstituierten
Aminsalze, insbesondere das Natriumdioctylsulfosuccinat (insbesondere
vertrieben unter der Bezeichnung GEROPON® SDS
der Firma RHODIA);
- – Betaine
(insbesondere unter der Bezeichnung EMERY® 6748
oder VELVETEX® OLB
50 der Firma HENKEL), Imidazoline (insbesondere unter der Bezeichnung
HUKO25 der Firma HOECHST), Sarcosinate (insbesondere unter den Bezeichnungen
HAMPOSYLTM C, O oder L der Firma HAMPSHIRE
CHEMICAL), Alkylpolyglycoside oder APG (insbesondere APG 325 CS
oder 600 CS der Firma HENKEL), Ethersulfate (insbesondere WITCOLATE® 1050
oder TLS 500 der Firma WITCO), Ammoniumchloridderivate (insbesondere EMCOL® CC-RP
der Firma WITCO) oder polyalkoxylierte Amidoaminderivate (insbesondere
AMAM der Firma RHODIA, wie in der Patentanmeldung FR 2 737 390 beschrieben).
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis (ausgedrückt in Gewicht
des aktiven Materials) von Herbizid aus der Glyphosatfamilie zu
Herbizid aus der Isoxazolfamilie zwischen 2/1 zu 10/1, vorzugsweise
zwischen 4/1 und 8/1.
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In bevorzugter Weise liegt der Gesamtgehalt
an Herbiziden, ausgedrückt
als Gewichtssumme (ausgedrückt
in Gewicht an aktivem Material) an Herbiziden aus der Glyphosatfamilie
+ Herbiziden aus der Isoxazolfamilie, je Kilogramm der Zusammensetzung
zwischen 50 g/kg und 900 g/kg, vorzugsweise zwischen 200 g/kg und
600 g/kg, stärker
bevorzugt bei etwa 500 g/kg.
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In vorteilhafter Weise beträgt das Gewichtsverhältnis (ausgedrückt in Gewicht
an aktivem Material) biologischer Aktivator/Herbizid aus der Glyphosatfamilie
zwischen 1/30 und 3/1, vorzugsweise zwischen 1/20 und 2/1, stärker bevorzugt
zwischen 1/5 und 2/1.
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Die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
sind vorzugsweise feste Zusammensetzungen, die in allen dem Fachmann
bekannten festen Formen vorliegen können, und im spezielleren die
in Wasser löslichen oder
dispergierbaren festen Formen, die eine rasche Auflösung oder
Dispergierung in Wasser ermöglichen, um
eine homogene wäßrige Zusammensetzung
zu erhalten, die eine Anwendung auf dem Feld durch Bewässern oder
Versprühen
in jeder geeigneten Weise auf die Oberfläche des Feldes und die zu behandelnde
Kultur ermöglicht.
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Um das In-Lösung-Gehen oder homogene Dispergieren
der wesentlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zu begünstigen,
kann der Fachmann alle geeigneten, im Stand der Technik bekannten
Dispergiermittel zusetzen, wobei sich versteht, daß diese
die chemische Stabilität
der wesentlichen Bestandteile der zuvor definierten Zusammensetzung
nicht modifi zieren werden. Unter den üblichen Dispergiermitteln werden
insbesondere die Alkylnaphthalinsulfonate oder die Lignosulfonate
angeführt.
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In vorteilhafter Weise beträgt der Gehalt
an Dispergiermitteln (berechnet als Gewicht, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung) weniger als oder gleich 15%, vorzugsweise weniger
als oder gleich 10%, stärker
bevorzugt zwischen 3 und 8%.
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Die festen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
insbesondere in Form von Pulvern (WP, WS), von Granulaten (SG, WG)
oder von Tabletten (TB) vorliegen. Die Pulver, Granulate oder Tabletten der
Zusammensetzung gemäß der Erfindung
können
nach jeglichen geeigneten Mitteln erhalten werden, die im Stand
der Technik ausführlich
beschrieben sind und dem Fachmann bekannt sind. Es versteht sich,
daß in dem
Ausmaß,
wo die physikalischen Eigenschaften der Herbizide auf der Glyphosatfamilie
und der Herbizide aus der Isoxazolfamilie in Abhängigkeit von der chemischen
Zusammensetzung des aktiven Materials und von der Art der fakultativen
Salze variieren können,
der Fachmann am besten die üblichen
Verfahren an die speziellen Bedingungen der Anwendung der erfindungsgemäßen Herbizide
anzupassen weiß.
Es versteht sich, daß der
Fachmann im gegebenen Falle jeglichen inerten Träger zusetzen kann, beispielsweise
Silikafüllstoffe, die
zur Formulierung der Zusammensetzung gemäß der Erfindung erforderlich
sind, wie auch jedes entsprechende Additiv (Antischaummittel, Farbstoff,
Adhäsionsmittel,
usw.).
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Für
die Zusammensetzungen in Form von Pulvern oder Granulaten können die
wesentlichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gemeinsam
vor der Formgebung vermischt werden, oder sie können getrennt in Form gebracht
und, einmal verformt, gemischt werden, wie beispielsweise in der
Patentanmeldung
EP 696 168 angegeben
wird.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auch auf ein Verfahren zur agronomischen Behandlung von gegenüber Herbiziden
aus der Glyphosatfamilie und gegenüber Herbiziden aus der Isoxazolfamilie
toleranten Pflanzen zur Beseitigung von Unkräutern, worin man auf ein diese
toleranten Pflanzen aufweisendes Feld eine geeignete Menge der Zusammensetzung
gemäß der Erfindung,
wie vorstehend definiert, aufbringt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Zusammensetzung gemäß der Erfindung zuvor in einer
geeigneten Menge Wasser verdünnt
oder dispergiert.
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Die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
eignen sich ganz besonders dazu, die gleichzeitige Anwendung der
Herbizide aus der Glyphosatfamilie und der Herbizide aus der Isoxazolfamilie
bei Dosismengen (ausgedrückt
in Gewicht an aktivem Material) zu gestatten, die für die Herbizide
aus der Glyphosatfamilie zwischen etwa 100 g/ha und ungefähr 1200
g/ha, vorzugsweise zwischen etwa 100 g/ha und ungefähr 800 g/ha
liegen und für
die Herbizide aus der Isoxazolfamilie zwischen etwa 20 g/ha und
etwa 500 g/ha, vorzugsweise zwischen etwa 40 g/ha und 150 g/ha liegen.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung, ohne jedoch deren Umfang beschränken zu
wollen.
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Beispiel 1: Chemische
Stabilität
der Zusammnensetzung mit verschiedenen Aktivatoren
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Mehrere Zusammensetzungen von extrudierten
Granulaten umfassen ein Herbizid aus der Isoxazolfamilie, ein Herbizid
aus der Glyphosatfamilie und mehrere Aktivatoren. Die Zusammensetzungen
werden durch Mischen der verschiedenen Verbindungen und Extrudieren
nach den in der Technik üblichen
Methoden bereitet. Die chemische Stabilität der Herbizide aus der Isoxazol familie
wird nach 14 Tagen bei 54°C
bewertet, bestimmt als Prozentsatz von abgebautem Isoxazol im Verhältnis zum
Gesamtgewicht an Isoxazol in der ursprünglich hergestellten Zusammensetzung.
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Die für dieses Beispiel verwendeten
Herbizide aus der Isoxazolfamilie, die für Herbizide aus der Isoxazolfamilie
und insbesondere für
die durch die allgemeine Formel (I) definierten Herbizide repräsentativ
sind, sind die folgenden:
Verbindung I: 5-Cyclopropyl-4-(2-methylsulfonyl-4-trifluormethyl)benzoyl-isoxazol;
Verbindung
II: 5-Cyclopropyl-4-[4-brom-2-(methylsulfonylmethyl)benzoyl-isoxazol.
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Das Herbizid aus der Glyphosatfamilie,
das für
die Familie der Herbizide aus der Glyphosatfamilie repräsentativ
ist und für
das vorliegende Beispiel verwendet wurde, ist das saure Glyphosat.
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Die Hilfsmittel sind die folgenden:
MorwetTM D425 (Dispergiermittel der Firma
WITCO), Geronol® CF/NA
auf Kieselsäure
(RHODIA), Geropon® SDS (RHODIA), Rhodameen® 535
(RHODIA) und Ammoniumsulfat.
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Die Mengen jedes Bestandteiles sind
in Gramm an aktivem Material ausgedrückt.
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Die vorstehenden Beispiele zeigen
für die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
(Zusammensetzungen 1 bis 5) einen Abbau der Herbizide aus der Isoxazolfamilie
von unter 10%, gegenüber
95 bis 100% Abbau in Abwesenheit von Ammoniumsulfat (Vergleichsbeispiele
T1 und T2).
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Beispiel 2: Lösliche Tabletten
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Die löslichen Tabletten werden nach
den üblichen
Direktkomprimiermethoden eines Vorgemisches der aktiven Materialien
in Gegenwart von für
diese Formulierungstype üblichen
Hilfsmitteln, insbesondere von Desintegriermittel, Füllstoffen
oder Gleitmitteln, erhalten. Die Desintegriermittel werden insbesondere
unter den Zellulosederivaten, insbesondere den mikrokristallinen
Zellulosen, oder den Stärkederivaten
oder modifizierten Stärken
ausgewählt.
Die üblichen
Füllstoffe
sind im allgemeinen Füllstoffe
auf Basis von Kieselsäure oder
von Kieselsäurederivaten
oder auch Zuckerderivate. Die üblichen
Gleitmittel werden insbesondere unter Magnesiumstearat, Natriumbenzoat
oder auch Talk ausgewählt.
Die Zusammensetzung kann überdies
alle üblichen
Hilfsmittel umfassen, wie Konservierungsmittel, Färbemittel,
Geruchsstoffe oder Feuchtigkeitsabsorptionsmittel.
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Mit den nachfolgend angeführten Zusammensetzungen
wurden zwei Vorgemische von aktiven Materialien bereitet. In diesen
Beispielen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind die Herbizide einerseits die in Beispiel 1 definierte Verbindung
I und das sauere Glyphosat. Diese beiden Herbizide sind repräsentativ
einerseits für
alle Herbizide aus der Isoxazolfamilie und anderseits für alle Herbizide
aus der Glyphosatfamilie gemäß der Erfindung,
wobei die Lehre dieses Beispieles nicht auf die beiden beschriebenen
Verbindungen beschränkt
ist. Vorgemisch
I:
Verbindung
I, mikronisiert | 79,79
g |
Glyphosat-Ammoniumsalz | 476,15
g |
Ammoniumsulfat | 200,00
g |
MorwettTM D425 | 50,00
g |
Vorgemisch
II:
Verbindung
I, mikronisiert | 79,79
g |
Glyphosat-Ammoniumsalz | 476,15
g |
Ammoniumsulfat | 200,00
g |
MorwettTM D 425 | 50,00
g |
Geronol® CF/Na | 66,60
g |
-
Es wurden Tabletten mit der nachfolgenden
Zusammensetzung bereitet, wobei die Prozentsätze in Gewicht ausgedrückt sind,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung:
-
Beispiel 3: Biologische
Aktivität
-
Die vorstehend angeführten Zusammensetzungen
1 und 2 wurden auf verschiedene Arten von Unkräutern mit Dosismengen aufgebracht,
die der Anwendung von 377 g/ha Glyphosat (ausgedrückt als
saures Glyphosat) und von 63,2 g/ha Isoxaflutol (Verbindung I) äquivalent
waren. Die biologische Wirksamkeit der Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
wurde mit dem Aufbringen eines Rezepturgemisches (Vergleich) von Glyphosat
(Isopropylaminsalz, Formulierung Roundup® der
Firma Monsanto) und von Isoxaflutol entsprechend Dosismengen von
560 g/ha Glyphosat (ausgedrückt
als saures Glyphosat) und 50 g/ha Isoxaflutol verglichen.
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Die verschiedenen behandelten Spezies
sind die folgenden: ECHCG (Echinachloa crus galli), PANMI (Panicum
miliaceum), SETFA (Setaria faberi), SETVI (Setaria viridis), HELAN
(Heliantus annuus) und SORVU (Sorghum vulgare). Die Aktivitätsmessungen
werden durch Bewertung der Phytotoxizität der Zusammensetzung auf die
Pflanzen 7 Tage nach dem Aufbringen (zum Messen der Wirkungsgeschwindigkeit)
und 22 Tage nach dem Aufbringen (zum Messen der Wirksamkeit) ausgeführt. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle angeführt.
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Diese Ergebnisse zeigen für die Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
eine Wirksamkeit und eine Wirkungsgeschwindigkeit, die in jeder
Hinsicht mit den Werten eines Vergleichs-Rezepturgemisches vergleichbar sind,
während
die Glyphosatdo sis des Vergleichsgemisches höher ist als diejenige der Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung.
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Diese Ergebnisse bestätigen, daß die in
Beispiel 1 für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen festgestellte
chemische Stabilität
unter Beibehaltung der herbiziden Eigenschaften der Bestandteile
dieser Zusammensetzung und damit ihrer Wirksamkeit erhalten wird.