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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer Teilnehmerleitungsschnittstelle,
wobei in dem Verfahren eine Teilnehmerleitung von der Teilnehmerleitungsschnittstelle
getrennt wird, und eine Prüfeinheit
mit der Teilnehmerleitungsschnittstelle anstelle der Teilnehmerleitung
verbunden wird.
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Obwohl
heutzutage häufig
digitale Vermittlungen in Telefonnetzwerken verwendet werden, sind Teilnehmerleitungen
zwischen einer Vermittlung und einem Teilnehmer typischerweise analoge
Leitungen mit zwei Drähten.
Digitale Vermittlungen müssen
daher mit einer spezifischen analogen Teilnehmerschnittstelle versehen
werden, d.h. einer Teilnehmerleitungsschnittstelle, welche ein zeiteingeteiltes
(time divisional) Signal von einer digitalen Vermittlung mit einer
analogen Teilnehmerleitung verbindet. Dies ist in 1 gezeigt,
wo eine Teilnehmerleitungsschnittstelle 25 einer Vermittlung 24 mit
einer Teilnehmerleitung 10 verbunden ist, die zu einem
Teilnehmerendgerät 11 führt. 1 zeigt
auch eine analoge Teilnehmerleitungsschnittstelle 26, die
in einer Multiplex-Einheit 27 angeordnet sein kann, die
separat von der Vermittlung 24 eingerichtet ist, wobei
die Multiplex-Einheit mit einer digitalen Teilnehmerschnittstelle 29 der
Vermittlung über
eine PCM-Verbindung 28 (von z. B. 2 Mbit/s) verbunden ist.
Eine entfernte Multiplexeinheit 30 kann auch über eine
PCM-Verbindung 20 (von z. B. 20 Mbit/s) mit einer anderen
Multiplex-Einheit 21 verbunden
sein, die in der Nähe
der Vermittlung angeordnet ist, wobei eine analoge Teilnehmerschnittstelle 22 der
anderen Multiplex-Einheit wiederum mit einer analogen Teilnehmerschnittstelle 23 in
einer digitalen oder analogen Vermittlung verbunden ist. Multiplexer
und digitale Verbindungen, die wie vorstehend beschrieben verwendet
werden, unterstützen
größere Entfernungen
zwischen Teilnehmern und einer Vermittlung als eine rein analoge Teilnehmerleitung.
Zusätzlich
kann ein Multiplexer nahe bei den Teilnehmern platziert werden,
was es ermöglicht,
dass ein Teilnehmernetzwerk in einer Sternkonfiguration von kurzen
Teilnehmerleitungen implementiert wird, und dadurch mit vergleichsweise geringen
Kabelkosten.
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Die
Druckschrift
US 5,638,440 offenbart
ein Telefonsystem, in dem eine Schutzschaltung mit Endgeräten zwischen
einer Teilnehmerleitungsschnittstellen-Schaltung und einer Telefonleitung
verbunden ist.
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Die
Druckschrift WO 97/36413 offenbart eine Fern-Telefonprüfvorrichtung
zum Prüfen
von Telefonausrüstung.
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Die
Funktion der Leitungsprüfung
(auch als „test
out" bekannt) einer
Teilnehmerleitungsschnittstelle eines Telefonnetzwerks besteht darin,
die elektrischen Eigenschaften, so wie Kapazitanz und Ableitwiderstand,
von Teilnehmerleitungen zu messen, die eine Teilnehmerleitungsschnittstelle
mit einem Teilnehmer verbinden.
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Die
Druckschrift
US 5,550,894 offenbart
eine Vorrichtung, um sequenziell den elektrischen Zustand einer
Kommunikationsleitung zu verändern, um
es zu ermöglichen,
dass eine Diagnoseroutine an einem von der Vorrichtung entfernten
Ort auf der Kommunikationsleitung ausgeführt wird.
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Funktionen,
die als „test
in"-Funktionen bekannt
sind werden hinzugefügt,
wobei einige bereits hinzugefügt
wurden, zu internationalen Spezifikationen (Europäisches Telekommunikations-Standards-Institut),
die sich auf die Verbindung von Teilnehmern in Telefonnetzwerken
beziehen. Diese Funktionen umfassen Messungen, bei denen eine Prüfeinheit
die Eigenschaften einer Teilnehmerleitungsschnittstelle aus der
Richtung des Teilnehmers misst. Bei der Messung wird die Teilnehmerleitung von
der Teilnehmerleitungsschnittstelle getrennt und die Prüfeinheit
wird mit der Teilnehmerleitungsschnittstelle verbunden, an Stelle
der Teilnehmerleitung. Die Prüfeinheit
ist dann in der Lage, den Gleichstrom/die Gleichspannung und den
Klingelstrom/die Klingelspannung zu messen, die von der Teilnehmerleitung
bereitgestellt wird, und den Betrieb zum Beispiel von Klingelauslöser- (ring
tip) und Abnehmen- (off-hook) Detektoren.
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In
den Lösungen
des Stands der Technik wird das Prüfen mittels eines spezifischen
Prüfrelais ausgeführt, das
in der Teilnehmerschnittstellenkarte der Teilnehmerleitungsschnittstelle
enthalten ist, wobei das Prüfrelais
verwendet wird, um die Teilnehmerleitung von der Teilnehmerleitungsschnittstelle
zu trennen, und um die Prüfeinheit
an Stelle der Teilnehmerleitung zu verbinden. Dies ist eine ziemlich
einfache Lösung
und sie erfordert nur, dass ein Relais das Trennen und Verbinden
ausführt,
sowie einen Bus zum Verbinden der Teilnehmerleitungsschnittstelle mit
der Prüfeinheit.
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Ein
Problem mit der vorstehend beschriebenen Anordnung ist es, dass
aufgrund der Tatsache, dass die Teilnehmerleitung während der
Prüfung
getrennt wird, sie keine übliche
Batteriespannung empfängt.
Der Teilnehmer kann Vorrichtungen besitzen, die z. B. Nummernwahl-
und Kurzwahlspeicher umfassen und eine übliche Batteriespannung verwenden.
Wenn eine Vorrichtung so wie diese keine Batterie oder einen Akkumulator
umfasst, welcher die Speicher sichert, oder wenn die Batterie oder
der Akkumulator leer ist oder nicht richtig funktioniert, wird die
Unterbrechung, die durch das Prüfen
verursacht wird, dazu führen,
dass die Speicher geleert werden.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren bereitzustellen,
welches es ermöglicht,
die vorstehend genannten Probleme zu lösen. Die Aufgaben der Erfindung
werden mittels eines Verfahrens und einer Vorrichtung erreicht,
die durch das gekennzeichnet sind, was in den angefügten Ansprüchen 1 und
2 angegeben ist.
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Die
Erfindung basiert auf der Idee, dass eine übliche Batteriespannung, die
einer Teilnehmerleitung bereitgestellt wird, während dem Prüfen unverändert beibehalten
wird, sowohl was die Spannung als auch die Polarität betrifft.
Dies kann erreicht werden mittels einer separaten Spannungsversorgung, die
für die
Dauer des Prüfens
in der Teilnehmerleitung angeordnet wird. Die separate Spannungsversorgung,
die zum selben Zeitpunkt verbunden wird, an dem die eigentliche
Spannungsversorgung getrennt wird, oder früher, ermöglicht es, dass eine für die Teilnehmervorrichtung
gefährliche
Unterbrechung der Spannungsversorgung vermieden wird.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Prüfen einer Teilnehmerleitungsschnittstelle, wobei
die Vorrichtung Mittel umfasst, um eine Teilnehmerleitung von der
Teilnehmerleitungsschnittstelle zu trennen, eine Prüfeinheit,
und Mittel, um die Prüfeinheit
mit der Teilnehmerleitungsschnittstelle zu verbinden, an Stelle
der Teilnehmerleitung, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie auch Mittel umfasst, um eine Spannungsversorgung an
die Teilnehmerleitung während
dem Prüfen
der Teilnehmerleitungsschnittstelle sicherzustellen. Eine Vorrichtung
so wie diese ermöglicht
es, die Vorteile, die durch das Verfahren der Erfindung bereitgestellt werden,
mit einer einfachen Struktur zu erreichen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Erfindung wird nun detaillierter beschrieben, in Verbindung mit
einer Ausführungsform
und unter Bezug auf die begleitende Zeichnung, in welcher
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1 verschiedene
Implementierungen von Teilnehmernetzwerken in einer analogen oder
einer digitalen lokalen Vermittlung;
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2 ist
ein Blockdiagramm, welches eine Anordnung der Erfindung für das Prüfen einer
Teilnehmerleitungsschnittstelle zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Eine
Anordnung gemäß der 2 für das Prüfen einer
Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 funktioniert wie folgt:
in einer normalen Situation verbindet eine Umschaltvorrichtung 16 ein
Teilnehmerendgerät 11 mit
der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12, durch eine Teilnehmerleitung 10.
Das Teilnehmerendgerät 11 empfängt die
Versorgungsspannung, die es möglicherweise
benötigt,
von der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12.
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Wenn
der Betrieb der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 geprüft werden
soll, wird eine Prüfeinheit 13 mittels
der Umschaltvorrichtung 16 mit der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 verbunden,
an Stelle der Teilnehmerleitung 10, wobei die Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 daher
von dem Teilnehmerendgerät 11 getrennt
wird. Gleichzeitig damit, dass die vorstehend erwähnte Verbindung
hergestellt wird, oder davor, wird eine separate Spannungsversorgung 14 dem
Teilnehmerendgerät 11 bereitgestellt,
mittels einer Umschaltvorrichtung 15, über die Teilnehmerleitung 10.
Die separate Spannungsversorgung 14 liefert eine Spannung,
die im Wesentlichen von dem gleichen Niveau und von gleicher Polarität ist wie
die Spannungsversorgung, die von der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 geliefert
wird. Mit diesem Verfahren wird die von dem Teilnehmer empfangene
Spannungsversorgung zu keinem Zeitpunkt unterbrochen.
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Entsprechend,
wenn das Prüfen
beendet ist, wird eine Rückkehr
in den normalen Zustand ausgeführt,
indem die Teilnehmerleitung 10 mit der Teilnehmerleitungsschnittstelle 12 verbunden
wird, und die Prüfeinheit 13 getrennt
wird, wobei die separate Spannungsversorgung 14 gleichzeitig
oder nach einer Verzögerung
von der Teilnehmerleitung 10 getrennt wird.
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Die
Natur der Messungen, die von der Prüfeinheit 13 ausgeführt werden,
ist für
die Erfindung nicht wesentlich. Die Prüfeinheit kann eingerichtet sein,
den Wert des Gleichstroms/der Gleichspannung und des Klingelstroms/der
Klingelspannung, die von der Teilnehmerleitungsschnittstelle geliefert wird,
und den Betrieb von ring-trip- und off-hook-Detektoren zu messen. Obwohl in der
vorstehend beschriebenen Ausführungsform
die Erfindung auf eine analoge Teilnehmerleitungsschnittstelle angewendet wird,
kann sie in einer entsprechenden Weise auch angewendet werden, wenn
eine digitale Teilnehmerleitungsschnittstelle geprüft wird,
ohne von der grundlegenden Idee der Erfindung abzuweichen.
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Es
ist für
einen Fachmann ersichtlich, dass die grundlegende Idee der Erfindung
auf verschiedene Weisen implementiert werden kann, da die Technologie
fortschreitet. Die Erfindung und ihre Ausführungsformen sind daher nicht
auf die vorstehend beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern
können innerhalb
des Schutzumfangs der Ansprüche
variiert werden.