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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Übertragen
und zur Abgabe geringer Flüssigkeitsmengen,
besonders geeignet im Kontext biologischer oder chemischer Analysen
und für ein
Verfahren zur Herstellung der Vorrichtung.
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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Während der
Durchführung
von Tests oder Kulturen an biologischen Molekülen oder Zellkulturen werden
derzeit gewöhnlich
Platten benutzt, die aus thermoplastischem Material, z.B. Polycarbonat
oder Polystyrol gegossen sind. Gewöhnlich besitzt die Multiwell-
bzw. Multivertiefungsplatte, die benutzt wird, die Abmessungen von
ungefähr
80 × 125
mm, und die Wells bzw. Vertiefungen besitzen einen Durchmesser von
8 mm. Diese Abmessungen sind in der Industrie genormt aufgrund der
großen
Vielfalt von Vorrichtungen, die für automatische Analysen entwickelt
wurden. Die Vertiefungen dieser Platten sind oft mit einer Ansammlung
von Pipetten gefüllt,
welche manuell oder durch eine robotisierte Vorrichtung angeordnet
sind. Die Proben des in den Vertiefungen gebildeten Produkts werden
zum Beispiel mit Hilfe einer Ansammlung von Nadeln bzw. Stiften
aus rostfreiem Stahl bzw. Edelstahl oder mit Spitzen aus Kunststoffmaterial
gesammelt, die in den Vertiefungen eingebettet sind.
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Vorausgesetzt,
dass es wünschenswert
ist, eine große
Anzahl von Analysen auf einer einzelnen Platte durchzuführen, steigt der
Gebrauch von Platten, die eine steigende große Anzahl von Vertiefungen
pro Platte besitzen. Eine ansteigende große Anzahl von Vertiefungen
auf derselben standardisierten Platte ergibt Vertiefungen mit sehr
geringem Volumen, somit ist es dann notwendig, Werkzeuge zur Verfügung zu
haben, die es ermöglichen,
sehr geringe Flüssigkeitsmengen
zu übertragen.
Es existieren viele Vorrichtungen zum Übertragen von Flüssigkeiten
in geringen Dosierungen in einem Bereich von Mengen von einem Milliliter
bis Bruchteilen von einem Milliliter. Derzeitige Entwicklungen mit
Einfluss auf Multivertiefungsplatten beinhalten Fortschritt in Bezug
auf Mikroloch- und Mikroplatten- Technologie, es ist zum Beispiel
möglich,
bis zu 10.000 Vertiefungen pro Quadratzentimeter zu haben (siehe
besonders US S.N. 08/747,425). Diese Vertiefungen sind getrennt durch
einen Abstand von ungefähr
100 μm,
jede Vertiefung hat eine Tiefe von 15 bis 30 μm und einen Durchmesser von
20 bis 50 μm.
Um Tests mit Hilfe dieser Mikroplatten durchzuführen ist es notwendig in der
Lage zu sein, genaue Übertragungen
von Flüssigkeitsmengen
im Bereich von einem Tausendstel bis Millionstel eines Kubikmillimeters
durchzuführen;
mit Übertragungen
auf und von solchen Mikrolöchern.
Klassische Mikrospritzen sind nicht in der Lage derartig geringe
Mengen zu verarbeiten; daher ist es notwendig, Vorrichtungen zur
Bearbeitung von Flüssigkeiten
zu schaffen, welche auf eine grundlegend neuartige Weise erdacht
sind.
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Es
gibt derzeit ein Werkzeug zu kaufen, welches eine Matrize von rostfreien
Stahlnadeln aufweist, welche angeordnet sind, so dass jeder Stift
mit einer Vertiefung einer 96-Vertiefungsplatte
fluchtet. Ein Tropfen heftet sich an einen einzelnen Stift unter
der Wirkung der Oberflächenspannungskraft
an und kann dann übertragen
werden. Das Werkzeug besitzt 30 Präzisionsführungen, welche zur Bestimmung
der abgegebenen Menge in der Nähe
ihrer Spitze in die Stifte geschnitten sind. Diese Stifte bzw.
Nadeln werden angeboten mit der Eignung zur Abgabe von Mengen von
lmm3 und größer auf Vertiefungen oder Membranoberflächen.
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Mikrospritzen
benützen
einen Flüssigkeitsbehälter, welcher
ein Kapillarrohr (oder Flüssigkeitskammer)
und einen Kolben zum Abgeben der Flüssigkeit durch Ausdrücken durch
eine Nadel aufweist. Ein derartiges System ist nicht geeignet für die Übertragung
von Flüssigkeitsmengen
in der Größenordnung
von einem Tausendstel bis einem Millionstel eines Kubikmillimeters.
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Es
wäre wünschenswert
ein Verfahren zur Verfügung
zu haben für
die Übertragung
und Abgabe von Mengen in der Größenordnung
von einem Tausendstel bis einem Millionstel eines Kubikmillimeters
in Mikrovertiefungen einer Mikroplatte mit einer guten Reproduzierbarkeit.
(Es wird hier um das Lesen des vorliegenden Textes zu vereinfachen
darauf hingewiesen, dass 1mm3 = 1μl= 10–61).
Die Erfindung betrifft sowohl ein derartiges Verfahren der Übertragung
und des Ablegens eines Tropfens, besonders aus biologischem Material oder
aus einem Reagent auf eine Oberfläche oder in eine Vertiefung
oder eine Mulde, als auch das dem Verfahren zugehörige Werkzeug.
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Es
wäre auch
wünschenswert
ein Verfahren zu haben zur Herstellung eines Werkzeugs zum Übertragen
und Ablegen von Mengen der Größenordnung
von einem Tausendstel bis einem Millionstel eines Kubikmillimeters
in Mikrovertiefungen einer Mikroplatte. Die Erfindung betrifft sowohl
ein derartiges Verfahren zur Herstellung eines Werkzeuges zum Übertragen
und, Ablegen eines Tropfens, besonders aus biologischem Material
oder aus einem Reagent auf eine Oberfläche oder in eine Vertiefung
oder eine Mulde, als auch das aus dem Verfahren hervorgehende Werkzeug.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung benützt
die Spitze einer massiven Faser oder Stabes zum Ablegen mikroskopischer
Tropfen, welche ein Volumen zwischen einem Tausendstel und einem
Millionstel eines Kubikmillimeters besitzen. Der Gebrauch eines
Stabes oder einer Faser, welche gesteuerte Benetzungs- und Nichtbenetzungseigenschaften
aufweist ermöglicht
eine einfache Abgabe von präzise
gesteuerten Flüssigkeitsmengen
von wenigen Kubikmillimetern bis zu einem Millionstel eines Kubikmillimeters
und weniger. Der Antragsteller hat herausgefunden, dass im Falle
eines nicht benetzenden Stabes, der eine benetzende Spitze besitzt
das Volumen eines Flüssigkeitstropfens,
welcher durch das Eintauchen des Stabes in einen Flüssigkeitsbehälter gebildet
ist konstant und reproduzierbar ist. Das Volumen des Tropfens kann
durch die Größe des Querschnitts der
unteren Fläche
des Stabes gesteuert werden. Je größer diese Größe ist,
desto größer ist
das Volumen des Tropfens, der von der Spitze angehängt werden
kann. Eine geringe zusätzliche
Steuerung der Flüssigkeitsmenge,
die an die Nadel abgelegt ist kann durch Variation der Tiefe, der
Geschwindigkeit des Eintauchens und/oder Entfernen der Nadel erreicht
werden. Der Durchmesser des Querschnitts der unteren Fläche des
Stabes (Durchmesser des Stabes, bei Hypothese eines zylindrischen
Stabes) ist vorzugsweise geringer als die kapillare Länge der
Flüssigkeit
oder in der Größenordnung
dieser Länge.
Tropfen, die kleiner sind als ein Kubikmillimeter, hergestellt mit
einem Querschnittsdurchmesser der unteren Fläche des Stabes sehr viel kleiner als
die kapillare Länge
der Flüssigkeit,
erfahren keine bedeutenden Einflüsse
aufgrund der Schwerkraft.
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Daher
ist das Ziel der vorligenden Erfindung ein Flüssigkeitsübertragungswerkzeug wie in
Anspruch 11 definiert, welches es ermöglicht, eine Flüssigkeitsmenge
von wenigen Kubikmillimetern bis zu weniger als einem Kubikmillimeter
in eine Vertiefung oder auf eine Substratfläche abzugeben (zu dieser Übertragung
steht üblicherweise
die Verteilung der Flüssigkeit
in Zusammenhang, aber dieser Zusammenhang ist dennoch nicht unausweichlich.
Der Tropfen kann an der Spitze des Stabes für das Ende der Analyse getrocknet
werden: siehe später).
Das Übertragungswerkzeug
weist charakteristischer Weise folgendes auf:
- – mindestens
einen Stab mit einer benetzenden Spitze eines vorbestimmten Durchmessers
und mindestens einer nicht benetzenden Seite, und
- – einen
Halterungsaufbau für
den Stab.
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Der
Stab besitzt vorzugsweise seine benetzende Extremität oder Spitze
und seine nicht benetzende Seite(n). Vorzugsweise ist dies ein Stab
mit konstantem Durchmesser, insbesondere ein Stab in Form eines Zylinders;
der Radius seines kreisförmigen
Durchmessers ist hauptsächlich
zwischen 2 mm und 1 μm
mit dem Ergebnis, dass der Durchmesser des kreisförmigen Durchmessers
kleiner oder gleich zu der kapillaren Länge der Flüssigkeit ist.
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Entsprechend
den bevorzugten Ausführungsformen
gilt folgendes:
- – das Werkzeug der vorliegenden
Erfindung besitzt mehrere Stäbe,
deren Anordnung und Trennung derart ausgeführt sind, dass sie mit den
Vertiefungen fluchten, die auf einer Platte mit mehreren Vertiefungen
verteilt sind;
- – sein
(e) Stab (Stäbe
ist (sind) aus Metall, Keramik, Glas, Polymer oder aus zusammengesetztem
Material;
- – die
Spitze seines(r) Stabes (Stäbe)
ist Wasser anziehend und die Seitenfläche des(r) Stabes (Stäbe) ist Wasser
abstoßend
ausgebildet oder die Spitze seines(r) Stabes (Stäbe) ist Öl anziehend und die Seitenfläche des(r)
Stabes (Stäbe)
ist Öl
abstoßend
ausgebildet;
- – die
Spitze seines(r) Stabes (Stäbe)
ist überzogen
mit einem Material, das keine biologischen Materialien anhaftet.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist der Gebrauch des Übertragungswerkzeuges,
nämlich Verfahren
der Übertragung
und Verteilung von geringen Flüssigkeitsmengen
(von wenigen Kubikmillimetern bis zu weniger als einem Kubikmillimeter),
wie in Anspruch 1 definiert.
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Bei
den Verfahren gilt folgendes:
- – ein Übertragungswerkzeug
steht zur Verfügung,
welches zumindest einen Stab besitzt, dessen untere Fläche eines
bestimmten Querschnitts benetzend ist und von welchem mindestens
eine Seitenfläche
nicht benetzend ist;
- – der
Stab wird in einen flüssigkeitsenthaltenden
Behälter
für eine
bestimmte Zeitspanne und bis zu einer bestimmten Tiefe eingetaucht;
- – der
Stab wird aus diesem Behälter
entfernt, so dass ein Flüssigkeitstropfen
an der unteren Fläche
des Stabes festgehalten wird;
- – der
Stab wird über
einem Rezaptormittel positiniert, und
- – der
Tropfen wird mit Kontakt zu der Oberfläche des Rezeptormittels platziert;
(Kontext der Ablage der Flüssigkeit
in ein Rezeptormittel);
oder
- – ein Übertragungswerkzeug
steht zur Verfügung,
welches zumindest einen Stab besitzt, dessen untere Fläche eines
bestimmten Querschnitts benetzend ist und von welchem mindestens
eine Seitenfläche
nicht benetzend ist;
- – der
Stab wird in die Vertiefung (einer Multivertiefungsplatte), welche
die Flüssigkeit
enthält
für eine
bestimmte Zeitspanne und bis zu einer bestimmten Tiefe eingetaucht;
- – der
Stab wird aus der Vertiefung entfernt, so dass ein Flüssigkeitstropfen
an der unteren Fläche
des Stabes festgehalten wird;
- – der
Stab wird über
einem Rezeptorbehälter
positioniert, und
- – der
Tropfen wird mit Kontakt zu der Oberfläche des Rezeptorbehälters platziert;
(Kontext der Flüssigkeitsentfernung
von einer Vertiefung einer Multivertiefungsplatte).
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Es
wird bereits verständlich
sein, dass in dem ersten Kontext das Rezeptormittel vorzugsweise
eine Multivertiefungsplatte ist und dass daher in diesem Kontext
der entfernte Tropfen vorzugsweise mit Kontakt zu einer inneren
Fläche
einer
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Vertiefung
der Multivertiefungsplatte plaziert wird. Die innere Fläche der
Vertiefung ist vorzugsweise benetzend ausgebildet.
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Im
zweiten Kontext im Kontext einer Ausführungsvariante gibt es ebenfalls
die innere Fläche
der Vertiefung, welche benetzend ausgebildet ist.
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Generell,
in dem einem oder anderen Kontext ist das Verfahren vorzugsweise
ausgeführt:
- – mit
einem Übertragungswerkzeug,
das mehrere Stäbe
besitzt, die angeordnet und getrennt sind, so dass sie mit den Vertiefungen
fluchten, die auf einer Multivertiefungsplatte verteilt sind;
- – unter
folgenden Bedingungen:
+ die Tiefe des Eintauchens des Stabes
ist mindestens gleich bis zweimal dem Durchmesser des kreisförmigen Querschnitts
der unteren Fläche
des Stabes;
+ die Zeitspanne des Eintauchens des Stabes entspricht
einer Zeitspanne, welche ausreichend ist, um es der Flüssigkeit
zu ermöglichen,
eine Gleichgewichtskonfiguration oder fast ein Gleichgewicht an
der unteren Fläche
zu erreichen (das Maximum von Flüssigkeit
ist somit aufgenommen);
+ der Stab ist zylindrisch und der
Radius seines kreisförmigen
Querschnitts liegt zwischen 2mm und 1 μm;
+ die untere Fläche des
Stabes ist Wasser anziehend und die Seitenfläche des Stabes ist Wasser abstoßend ausgebildet
oder die untere Fläche
des Stabes ist Öl
anziehend und die Seitenfläche
des Stabes ist Öl
abstoßend
ausgebildet.
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Die
Werkzeuge und das Verfahren der Erfindung sind insbesondere effizient
beim Gewährleisten
der Übertragung
von Flüssigkeitsmengen,
deren Volumen geringer als ungefähr
2 mm3 ist.
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Noch
ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren ein Übertragungswerkzeug
herzustellen für
die Übertragung
und Verteilung geringer Flüssigkeitsvolumina
(von wenigen Kubikmillimetern bis zu weniger als einem Kubikmillimeter),
wie in Anspruch 20 definiert.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnungen zur Erläuterung
weiterer Vorteile und Merkmale beschrieben., wobei folgendes gilt:
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 ist
eine Querschnittsansicht einer Nadel entsprechend der Erfindung
und ein Flüssigkeitstropfen,
der daran angehaftet ist;
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2 ist
eine Querschnittsansicht eines Übertragungs-
und Verteilungswerkzeugs der Erfindung, welches beim Ausführen des
Verfahrens der Erfindung benutzt werden kann;
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3 ist
eine Querschnittsansicht eines Übertragungswerkzeugs,
welches in Kontakt mit einer Multivertiefungsplatte steht und welches
Flüssigkeitstropfen
in die Vertiefungen abgibt;
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4 stellt eine Serie von Fotos derselben
Nadel dar, vor und nach 5 aufeinanderfolgenden Verteilungen von
Flüssigkeit;
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5 ist
ein Graph, welcher die Variation des Volumens, das auf eine benetzend
ausgebildete Oberfläche
verteilt wurde als Funktion des Radius des Stabes anzeigt, in dem
Fall eines Übertragungsstabes
entsprechend der Erfindung;
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6 ist
ein Graph, welcher die Variation des Volumens, das auf eine nicht
benetzend ausgebildete Oberfläche
verteilt wurde als Funktion des Radius des Stabes anzeigt, in dem
Fall eines Übertragungsstabes entsprechend
der Erfindung;
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7 ist
eine Perspektivansicht eines Spritzgusswerkzeugs zum Gebrauch in
der Herstellung eines Übertragungswerkzeugs
entsprechend der Erfindung;
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8A ist
eine Querschnittsansicht des Spritzgusswerkzeugs zum Gebrauch in
der Herstellung eines Übertragungswerkzeugs
entsprechend der Erfindung;
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88 ist eine Querschnittsansicht des in 8A gezeigten
Spritzgusswerkzeugs mit der abnehmbaren Abdeckung, die an eine Fläche des
Spritzgusswerkzeugs befestigt ist;
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8C ist
eine Querschnittsansicht des in 8B gezeigten
Spritzgusswerkzeugs, das mit einem nicht benetzende Eigenschaften
aufweisenden Material gefüllt
ist, um das Übertragungswerkzeug
zu bilden;
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8D ist
eine Querschnittsansicht des Spritzgusswerkzeugs, das mit dem nicht
benetzende Eigenschaften aufweisenden Material gefüllt ist
mit der abgenommenen Abdeckung; und
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8E ist
eine Querschnittsansicht des resultierenden Übertragungswerkzeugs.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das
Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung basiert auf dem
Gebrauch eines oder mehrerer Stäbe.
Der Begriff „Stab" meint jedes Glas,
Metall, Polymer, Keramik oder zusammengesetztes Material, das die
Form einer Nadel, eines Stabes oder einer Faser besitzt. Üblicherweise
ist ein solcher Stab zylindrisch und besitzt einen kreisförmigen Querschnitt
mit konstantem Radius R. Es wird jedoch im Kontext der Erfindung nicht
ausgeschlossen, dass der Stab einen nichtkreisförmigen Querschnitt (oval, mehreckig,...)
und/oder einen variablen Querschnitt entsprechend seiner Höhe besitzt.
Die Glas- oder aus zusammengesetztem Material gebildeten Stäbe werden
so behandelt, so dass sie nicht durch die übertragene Flüssigkeit
benetzbar sind. Wird zum Beispiel eine auf Wasser basierende Flüssigkeit übertragen,
wird die äußere Oberfläche der
Stäbe behandelt,
so dass Wasser abstoßend
wird. Wird ein organisches Lösungsmittel
oder eine auf Öl
basierende Flüssigkeit übertragen,
wird die äußere Oberfläche des
Stabes behandelt, so dass sie Öl
abstoßend
wird, außer
wenn das Material derart ist, dass seine Oberfläche bereits Öl abstoßend ist.
In diesem Fall ist keine Behandlung des Stabes notwendig.
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1 zeigt
die Spitze eines Stabes 10 entsprechend der Erfindung im
Querschnitt. Der Stab 10 besitzt eine benetzbare Spitze 12 und
nicht benetzbare Seiten 14. Ein Flüssigkeitstropfen 16 ist
an die benetzbare Spitze 12 angeheftet. Die benetzbare
Spitze oder untere Fläche 12 ist
Wasser anziehend.
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Die
nicht benetzende Eigenschaft der Seiten und die benetzende Eigenschaft
der Spitze können
auf eine Vielzahl von Wegen und durch Benutzung vieler verschidener
Techniken erreicht werden. Einige der Techniken sind die folgenden:
1)Überziehen
eines gesamten Stabes und Ankleben des Stabes, 2) Überziehen
des gesamten Stabes und Polieren oder Abschleifen seines Endes,
3) Überziehen
des gesamten Stabes, Abschneiden oder Polieren des Endes und Aufbringen
eines Überzuges
auf die bloßgelegte
Spitze mit Hilfe eines Stempels oder durch Kontaktieren der bloßgelegten
Spitze mit einem Oberflächenüberzug auf
einem Substrat, 4) Aschneiden oder Polieren des Endes eines Stabes,
Kontaktieren des Endes mit einem dünnen Polymerfilm oder einem
anderen nicht durchlässigen
Film oder Substrat und Überziehen
der Seiten des Stabes durch die erforderliche Wasser abstoßende oder Öl anziehende
Behandlung, und 5) einfaches Abschneiden, Polieren, Abschleifen
oder Überziehen
der Spitze eines Stabes, welcher an sich die gewünschten oder erforderlichen Wasser
abstoßenden
oder Öl
abstoßenden
Eigenschaften besitzt.
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Als
nicht begrenzendes Beispiel kann die Behandlung für nicht
benetzende Eigenschaften aus einem Überziehen eines Glasstabes
bestehen. Der Überzug
kann erzeugt werden durch Eintauchen eines sauberen Stabes in eine
Lösung
von Perfluorodecyltrichlorosilane in einem organischen Lösungsmittel.
Ein Liter der Lösung
wird erreicht durch Mischen von 2 cm3 von
Perfluorodecyltrichlorosilane in eine Mischung von 700 cm3 von getrocknetem Kerosin und 300 cm3 von Dichloromethan. Der resultierende Überzug besitzt
eine sehr geringe Oberflächenergie
und ist nicht benetzbar durch die meisten Flüssigkeiten. Ein anderer einfaches
Verfahren des Überziehens
des Glases mit Perfluorosilanen wie zum Beispiel Perfluorodecyltrichlorosilane
besteht im Aussetzen des Glases an Silandämpfe. Entsprechend dieser Behandlung
wird die Spitze des Stabes abgeschnitten oder abgetrennt, um eine
reine, unbehandelte untere Fläche
an seiner Spitze bloßzulegen.
Diese unbehandelte Fläche
kann benetzt werden, während
die Seiten des Stabes überzogen
und somit unbenezbar bleiben. Wird der Stab in einen Flüssigkeitsbehälter eingetaucht
ist nur seine Spitze durch die Flüssigkeit benetzba. Wird der
Stab aus dem Behälter
herausgezogen heftet eine halbkugelförmige Haube (Tropfen) durch Oberflächenspannung
nur an der benetzbaren Oberfläche
an, die bloßgelegt
wurde, wie in 1 gezeigt.
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Das
Volumen der Flüssigkeit,
die an der Spitze des Stabes aufgenommen wurde ist reproduzierbar und
hängt ein
wenig von der Tiefe des Eintauchens des Stabes in den Behälter ab,
vorausgesetzt, dass der Stab langsam genug aus der Flüssigkeit
herausgezogen wurde, um es der Flüssigkeit zu ermöglichen,
zu Fliessen und die Spitze des Stabes zu benetzen. Das Volumen des
Flüssigkeitstropfens,
der an der benetzbaren Spitze Vi anheftet
ist im Wesentlichen eine Funktion des Radius des Stabes R. Solange
die Tiefe des Flüssigkeitsbehälters mehrere
Male größer ist
als der Durchmesser der Stabes (mindestens gleich oder zweimal der
Durchmesser), ist das Volumen der aufgenommenen Flüssigkeit
an der Stabspitze unabhängig
von der Tiefe des Flüssigkeitsbehälters.
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Wird
der Flüssigkeitstropfen
auf ein Aufnahmematerial übertragen,
das eine massive Oberfläche
hat, wie eine Multivertiefungsplatte oder eine ebene Fläche und
wenn der Tropfen in Kontakt mit der Oberfläche des Aufnahmematerials steht,
wird annähernd
50% des Volumens des Tropfens auf die massive Oberfläche übertragen,
wobei 50% des Volumens Vi an der Spitze
des Stabes verbleiben.
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Das
Volumen einer gegebenen Flüssigkeit,
die durch eine Nadel gegebener Größe auf eine gegebene, gleichmäßige, ebene
benetzbare Fläche
mit einer gegebenen Geschwindigkeit übertragen wird, wobei die Nadel
rechtwinklig zu der Fläche
steht und mit der Fläche
in Kontakt kommt, ist konstant bei Abwesenheit von thermischen oder
mechanischen Fluktuationen.
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Der
Bruchteil der Flüssigkeit
die von einer Nadel mit benetzbarer Spitze auf eine benetzbare Fläche übertragen
wird ist annähernd
50%. Dieser Wert kann um bis zu + 10 variieren, wenn die Nadel nicht
in vollem Kontakt mit der Fläche
steht, wenn die Kontaktgeschwindigkeit erhöht wird, oder wenn die Benetzungseigenschaften
der Aufnahmefläche
leicht variieren.
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Oberflächen, die
reproduzierbare Volumenübertragungen
unter Gebrauch dieser Technik aufweisen beinhalten Gläser, Keramiken,
Metalle und Polymere, mit Ausnahme der meisten Silikone und Fluorpolymeren. Im
Falle von Oberflächen,
die nicht durch die Flüssigkeit
benetzt werden, sinkt die Übertragungsrate
auf ungefähr
10% oder weniger. Es soll bemerkt werden, dass Flüssigkeitsübertragungen
auf nicht benetzbare Oberflächen
durchgeführt
werden können,
aber die Flüssigkeitsvolumenübertragung
ist bedeutend geringer bei Übertragungen
auf benetzbare Oberflächen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die geplant ist
zur Übertragung
von Flüssigkeitsvolumina
zwischen einem Tausendstel und einem Millionstel eines Kubikmillimeters
mit genauer Steuerung.
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4 stellt eine Fotoserie eines Glasstabes
mit einem Durchmesser von 125 μm
(Radius von 62,5 μm)
vor und nach 5 aufeinanderfolgenden Übertragungen 1, 2, 3, 4, 5
dar. Ein Volumen von 0,24 10–3 mm3 von Tricresylphosphat
wurde auf genaue Weise jedes Mal auf eine massive Fläche von
Polyethylenterephthalat übertragen.
Unter Beachtung der 4 sieht man, dass
das Verfahren der Erfindung perfekt reproduzierbar ist und dass
jedes Mal ungefähr
die Hälfte
des übertragenen
Tropfens abgelegt wurde.
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Die
untere Tabelle zeigt den umgefähren
Radius R des Stabes für
eine Übertragung
eines gegebenen Vm auf eine ebene Fläche oder
in eine Mikrovertiefung auf einer Multivertiefungsplatte. Zwei massive
Flächen werden
beachtet, eine mittelgradig oder hochgradig benetzbar, gekennzeichnet
Vm(A), und die andere, welche nicht durch
die Flüssigkeit
benetzt ist, zum Beispiel gebildet aus einem Silikon oder Fluorpolymer,
gekennzeichnet Vm(B).
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Es
soll bemerkt werden, dass durch Änderung
des Stabradius innerhalb eines Bereichs von 1mm – 9,3μm eine Übertragung von jedem Volumen
auf eine benetzbare Fläche
für alle
Volumen zwischen 1,0 mm3 und 0,8 10–6 mm3 (zwischen 1 μl und 0,8 pl) durchgeführt werden
kann. Die Tabelle ist ein Leitfaden, welcher es ermöglicht,
die Flüssigkeitsvolumina
zu bestimmen, die durch die vorgegebene Vorrichtung entsprechend der
Erfindung übertragen
werden.
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Ferner
zeigt 5, dass das Verhältnis zwischen dem Stabradius
und dem übertragenen
Volumen Vm(A) logarithmisch linear ist.
Die Linie wurde von den Ergebnissen der Tabelle gedruckt. Somit
muss man einfach die 5 zu Rate ziehen, um den angemessenen
Stabradius für
eine gewünschte
Volumenübertragung zu
bestimmen. Für
große
Volumen über
1,0 mm3 ist es nötig, dass der Durchmesser des
Stabes erhöht
wird.
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6 stellt
die Beziehung zwischen dem Stabradius und dem übertragenen Volumen Vm(B) beim Übertragen auf eine nicht benetzbare
Fläche
dar. Wie in 5 ist die Beziehung immer noch
linear, wenn man sie auf einer logarithmtschen Skala ausdruckt.
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Es
soll bemerkt werden, dass Vm leicht mit
der Oberflächenspannung
der Flüssigkeiten
und ihrer Viskosität
variieren kann. Eine Kalibrierung der Vorrichtung kann daher für die Abgabe
genauer Volumina einer gegebenen Flüssigkeit erforderlich sein.
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Hierbei
soll daran erinnert werden, dass die Übertragungsvorrichtung nicht
auf zylindrische Stäbe
begrenzt ist. Die Stäbe
können
jegliche Querschnittsform besitzen, inklusive Rechtecken oder Quadraten.
Stäbe ohne
scharfe Kanten, zum Beispiel mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt
werden bevorzugt, da herausgefunden wurde, dass sie die beste Volumenreproduzierbarkeit
ermöglichen.
Die Stäbe
müssen
jedoch keinen Querschnitt haben, der konstant über ihre gesamte Höhe verläuft.
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Ferner,
um ein großes
Flüssigkeitsvolumen
abzugeben, oder um eine gegebene Fläche zu bedecken, können auch
mehrere Nadeln, die eine Matrize bilden benutzt werden.
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Zusätzlich mit
einfach konstruierten Halterungsvorrichtungen kann eine Matrize,
die mehrere und parallele Stäbe
aufweist geschaffen werden für
die Übertragung
von Tropfenmatrizen in Multivertiefungsplattenanordnungen. Vorzugsweise
weist die Matrize mehrere Stäbe
auf, die angeordnet und getrennt sind, so dass sie mit einer Ansammlung
von Vertiefungen in einer Multivertiefungsplatte fluchten. 2 stellt
den Querschnitt eines Flüssigkeitsübertragungswerkzeugs 18 dar,
das eine Matrize von Stäben 10 besitzt,
welche von einer Halterung 20 nach unten vorstehen. Jeder
Stab 10 trägt
einen Flüssigkeitstropfen 16. 3 stellt
das Übertragungswerkzeug 18 dar,
das über
einer Platte 22, die Vertiefungen 24 besitzt herabgelassen
ist. Jeder Stab 10 fluchtet mit einer entsprechenden Vertiefung 24.
Vorzugsweise ist die Innenseite der Vertiefungen 24 benetzbar
und die obere Fläche 26 der
Platte 22 ist nicht benetzbar. Auf diese Weise wird der
Tropfen 16 ausschließlich
in eine entsprechende Vertiefung 16 gezogen und es gibt
kein überquellen
auf die Fläche
der Platte. Das Werkzeug 18 wird zu dem Punkt herabgelassen,
bei welchem jeder Tropfen 16 sich in Kontakt mit der Innenseite
jeder entsprechenden Vertiefung 24 befindet. Annähernd 50 des
Tropfenvolumens wird in die Vertiefung abgegeben. Das gleiche Verfahren
kann auch andersherum benutzt werden (nicht gezeigt). Leere Stäbe eines Übertragungswerkzeugs
werden in Vertiefungen einer Multivertiefungsplatte herabgelassen,
die Flüssigkeit
enthalten. Jeder Stab des Werkzeugs wird in die Flüssigkeit
einer entsprechenden Vertiefung eingetaucht. Tropfen werden an die
benetzbare Fläche
jeder Stabspitze angeheftet, wenn die Stäbe aus der Vertiefung entfernt
werden. Die Flüssigkeitstropfen
werden dann in Kontaktierung mit der Fläche eines Aufnahmebehälters platziert,
zum Beispiel einer zweiten Multivertiefungsplatte und annähernd 50%
des Volumens eines jeden Tropfens wird abgegeben.
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Es
ist möglich ähnliche
Ergebnisse wie die oben beschriebenen zu erreichen durch die Verwendung eines
Stabes, der nicht benetzbar ist und durch Aufbringen eines benetzbaren Überzugs
auf die Spitze des Stabes und die unteren Abschnitte der Seitenwände. Auf
diese Weise können
Stäbe des
gleichen Durchmessers verschiedene Flüssigkeitsvolumina tragen, einfach
als eine Funktion der Höhe
der Aufbringung des benetzbaren Überzugs
auf die Seitenwände
des Stabes. Der Überzug
kann aufgebracht werden durch Eintauchen des Stabes über eine
bestimmte Strecke in eine Lösung,
die eine molekulare Art enthält,
die zum Beispiel abgelegt werden soll. Hiermit wird bemerkt, dass
die Höhe
der Aufbringung des Überzugs
nicht wichtig ist. In jedem Fall bilden Stäbe dieser Art und ihr Gebrauch
einen wesentlichen Teil des Kontext der vorliegenden Erfindung.
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Es
soll bemerkt werden, dass der Gebrauch einer Übertragung wie oben beschrieben
auf andere Anwendungen erweitert werden kann. Zum Beispiel kann
der volumetrisch quantifizierbare Tropfen an der Spitze des Stabes
in einer Vielzahl von quantitativen Analysemethoden benutzt werden.
Beispiele bekannter Tests, die auf diesem Rest durchgeführt werden
können
beinhalten kernmagnetische Resonanz; Massenspektralphotometrie,
die Mikro Fourier- Transformation Infrarot, die Flugzeit und matrizenunterstütze Laserabsorption. Das
Testen eines Rests von der Spitze einer Nadel oder eines Stabes
ist bekannt, aber ein Vorteil des Gebrauchs eines Glasstabes als
Träger
für den
Rest, ist zum Beispiel das Fehlen von Hintergrundkohlenstoff.
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Ferner
kann das Übertragungswerkzeug
benutzt werden, um bekannte Volumina einer Flüssigkeit in eine miniaturisierte
diagnostische Testvorrichtung abzugeben, wie die in der europäischen Patentanmeldung EP-A-381
501 beschriebene (eingeordnet unter der Nr. 90 301 061.9).
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Zusätzlich kann
die Stabspitze vorteilhafter Weise mit einem Überzog überzogen werden, welcher keine
biologischen Moleküle
anheftet, basierend zum Beispiel auf Polyethylenoxid oder Polyamid.
Diese Art von Überzug
dient dazu, die Absorption von biologischen Materialien wie Peptiden,
Proteinen, Nucleinsäuren
oder Zellen an die Fläche
der Stabspitze zu verhindern.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Produkt, welches eine einzelne
Nadel besitzt, die nicht benetzbare Seiten und eine benetzbare Spitze
besitzt, die in einer Stift- ähnlichen
strukturellen Halterung gehalten wird.
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Die
Pipettenanordnung kann in der Hand eines Benutzers gehalten werden.
Auf dieselbe Art wie mit einem mechanischen Stift wird eine Nadel
von der Halterungsanordnung durch einen Steuerhebel am Oberteil der
Pipette ausgefahren. Nachdem die Nadel ausgefahren wurde führt eine
Schneidekante einen frischen Schnitt der Nadelspitze durch und hinterlässt eine
frisch bloßgelegte
benetzbare Fläche.
Auf diese Weise kann ein Benutzer eine einzelne Übertragung durchführen, die
benutzte Spitze abschneiden und abwerfen und eine frische Spitze
für nachfolgende Übertragungen
bereit haben. Idealerweise wird eine derartige Vorrichtung für Übertragungen
von Flüssigkeiten
in einer Menge von weniger als oder gleich 2 mm3 verwendet,
aber könnte sich
auf größere Volumina
ausweiten. Die Länge
der Nadel sollte idealer Weise ausreichend sein, um den Boden einer
96- Multivertiefungsplatte oder Zentrifugenröhrchen zu erreichen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der handgehaltenen Pipette ist eine Stift- ähnliche Halterungsanordnung,
welche ein Magazin von Nadeln verschiedener Durchmesser besitzt,
die benetzbare Spitzen besitzen, welche abgegeben und ausgefahren
werden durch einen Anzeigeanschlag, der fingergesteuert ist. Jede
Volumenbestimmungsnadel ist vorzugsweise farbcodiert, ringcodiert
oder größencodiert
basierend auf dem Flüssigkeitsvolumen,
das übertragen
werden kann.
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Eine
weiter Ausführungsform
der handgehaltenen Pipette ist eine Stift- ähnliche Halterungsanordnung,
welche geeignet ist, Nadeln aus einer Ablage aufzunehmen und sie
nachfolgend mit Hilfe eines Fingerhebels auszuwerfen.
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Das
beschriebene Handpipettensystem kann sich auf eine Matrize oder
Reihe von Nadeln erweitern (und weist daher mehr als eine Pipette
auf).
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Mit
Bezugnahme auf die 8A-8E wird
ein Verfaren zur Erschaffung eines Werkzeugs für Flüssigkeitsbearbeitung und – übertragung
für Miniatur-
oder MikroMultivertiefungsplatten entsprechend der Erfindung beschrieben:
Zuerst
wird das Material, das benutzt wird, um das Werkzeug herzustellen
gemischt. In dieser besonderen Ausführungsform ist das Material
ein Zwei- Komponenten Silikonkautschuk, welcher nicht benetzende
Eigenschaften besitzt aufgrund seiner geringen Oberflächenspannung
(∼20mNm–1),
obwohl jede Art von Material mit nicht benetzenden Eigenschaften
verwendet werden könnte.
In diesem besonderen Beispiel ist der benutzte Silikonkautschuk
SYLGARD 184 von BASF, welcher mit einem Härtermittel im Verhältnis von
10 Gewichtsteilen des Härtermittels
zu 100 Teilen von flüssigem
Polymer gemischt wird. Andere Beispiele von anderen Silikonkautschukkandidaten
beinhalten SYLGARD 182 von BASF oder RTV 630 oder 615 von General
Electric Co.
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Als
nächstes
wird das Spritzgusswerkzeug 30 zur Herstellung des Werkzeugs 20 wie
in 7 und 8A-8D geschaffen.
Das Spritzgusswerkzeug 30 ist eine Platte 32 mit
einer Mehrzahl von Öffnungen 34,
welche sich durch die Platte von einer Fläche 36 zu der gegenüberliegenden
Fläche 38 der
Platte 32 erstrecken. Der Durchmesser einer jeden Öffnung 34 ist
gleich dem gewünschten
Durchmesser der Nadeln und die Stärke der Platte 32 entspricht
der geforderten Höhe
der Nadeln, um ein Überlaufen
des Kautschukwerkzeugs zu verhindern, wenn die Flüssigkeit
aufgebracht wird. Die Platzierung der Öffnungen 34 in dem
Spritzgusswerkzeug 30 entspricht der Platzierung der Vertiefungen
der Miniatur- oder MikroMultivertiefungsplatte. In dieser besonderen
Ausführungsform
ist das Spritzgusswerkzeug 30 metallisch, wobei es aus
anderen Materialien hergestellt werden könnte.
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Als
nächstes
wird eine Fläche 38 des
Spritzgusswerkzeugs 30 zeitweise mit einer abnehmbaren
Abdeckung 40 wie in 8B gezeigt
abgedeckt. In dieser besonderen Ausführungsform wird ein Klebeband
bzw. -film verwendet, um die Öffnungen 34 auf
der Fläche 38 abzudecken,
wenngleich andere Materialien verwendet werden können, um die Öffnungen 34 zeitweise
abzudecken.
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Sind
die Öffnungen 34 auf
der Fläche 38 der
Platte 32 blockiert wird das Material, in diesem besonderen
Beispiel Silikonkautschuk in das Spritzgusswerkzeug 30 gegossen,
wie in 8C gezeigt. Dem Material wird
dann ermöglicht
bei Zimmertemperatur für
eine Zeitspanne auszuhärten,
normalerweise in einem Bereich zwischen 15 und 60 Stunden. In dieser
besonderen Ausführungsform
wird der Kautschuk bei Zimmertemperatur, z.B. bei ungefähr 20°C bis 25°C über Nacht
auszuhärten
und wird dann bei 100°C
für 1 Stunde
nachgehärtet.
Nachdem das Material ausgehärtet
ist wird die abnehmbare Abdeckung 40 von dem Spritzgusswerkzeug 30 abgenommen,
was die Deckfläche
der Stäbe
oder Nadeln 18 des Werkzeugs 20 bloßlegt, wie
in 8D gezeigt. Die abnehmbare Abdeckung 40 kann
auch entfernt werden, bevor der Kautschuk bei 100°C für 1 Stunde
nachgehärtet
wird.
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Die
bloßgelegte
Deckfläche
oder Spitzen der Stäbe 18 des
Werkzeugs 20 werden dann chemisch oder physikalisch behandelt,
um die Benetzungseigenschaften zu entwickeln. Da die anderen Abschnitte
des Werkzeugs 20 noch in Kontakt mit dem Spritzgusswerkzeug 30 stehen,
hat die Behandlung keinen Effekt auf diese Flächen. Als Beispiel kann die
Deckfläche
der Stifte 18 der Wirkung eines Sauerstoffplasmas ausgesetzt
werden, gefolgt von chemischer Veredelung eines polaren Materials
wie Silica, um die Benetzungseigenschaften zu entwickeln.
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Wurde
die Deckfläche
der Stube 18 behandelt wird das Werkzeug 20 aus dem Spritzgusswerkzeug 30 entfernt
und ist bereit für
den Gebrauch, wie in 8E gezeigt. Ist es richtig hergestellt,
sollte die Deckfläche
der Stäbe 18 benetzbar
sein und der Rest des Werkzeugs 20 sollte nicht benetzbar
sein.
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Ein
illustratives und nicht begrenzendes Beispiel des Verfahrens der
Herstellung eines Flüssigkeitsübertragungswerkzeugs
entsprechend der Erfindung wird unten beschrieben:
In diesem
besonderen Beispiel wurde ein Übertragungswerkzeug
aus Kautschuk für
eine Vertiefungsplatte (75 × 110
mm2) mit 384 Vertiefungen, von welchen jede
Vertiefung einen Durchmesser von 1,8 mm besitzt hergestellt. Um
dieses Werkzeug herzustellen wird zuerst eine rostfreie Stahlplatte
benötigt,
welche 1,8 mm stark ist und 384 Öffnungen
mit einem 1,8 mm Durchmesser besitzt. Als nächstes wird eine Fläche der
Metallplatte mit einem Klebepapier blockiert.
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Währenddessen
wird der Silikonkautschuk benutzt, um das Werkzeug 20 herzustellen,
in diesem besonderen Beispiel wird er angesetzt von ungefähr 70g von
einer polymerisierbaren SYLGARD 184- Mischung (flüssiges Polymer
und Härtemittel).
Ist der Silikonkautschuk vorbereitet, wird der Silikonkautschuk
in die Platte gegossen. Der Silikonkautschuk wird darin zum Aushärten über Nacht
bei Zimmertemperatur gelassen. Am Morgen wird das Klebepapier von
dem Spritzgusswerkzeug abgezogen und der Silikon wird für 1 Stunde
bei 100°C
nachgehärtet.
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Als
nächstes
wurden die Stift- bzw. Nadelspitzen des Kautschukwerkzeugs behandelt,
um sie benetzbar zu machen. Vor dem Entformen wird die Nadelspitzen
des Kautschukwerkzeugs für
1 Minute der Wirkung von Sauerstoffplasma (Leistung=100W, pO2 = 0,2 torr, Gasdurchflussmenge = 50cm3min–1) ausgesetzt. Nach der
Plasmabehandlung wurde der Kautschuk noch in seinem Spritzgusswerkzeug)
in eine Lösung
von Tetramethoxysilan in einer gesäuerten Mischung aus Wasser
und Ethanol eingetaucht, um die Hydrolyse des Silans zu erreichen.
Um 1 Liter Silanlösung
zu erhalten wurden 1008 von Tetramethoxysilan mit 100g Ethanol und 50g
Wasser, das mit 0,3g HCl 12N gesäuert
wurde gemischt. Diese Lösung
wurde nach 1 Stunde mit 570g Ethanol verdünnt. Nach dem Eintauchen des
Kautschukwerkzeugs über
Nacht in sein Spritzgusswerkzeug, wurde der Kautschuk in seinem
Spritzgusswerkzeug mit entionisiertem Wasser ausgespült und dann
unter einem Luftstrom getrocknet. Diese Behandlung machte die Nadelspitzen
des Übertragungswerkzeugs
aus Kautschuk benetzbar. Nach den beschriebenen Oberflächenbehandlungen
der Nadelspitzen wurde das Kautschukwerkzeug entformt und war bereit
für den
Gebrauch.
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Sehr
einfache Übertragungsversuche
mit einer auf Wasser basierenden Lösung zeigen, dass das Übertragungswerkzeug,
das entsprechend diesem Verfahren hergestellt ist wie erwartet funktioniert,
Flüssigkeitstropen
gleichen Volumens werden an den Nadelspitzen gebildet und die Flüssigkeit
benetzt die Nadelwände
nicht. Das beschriebene Verfahren kann angepasst werden, um verschiedene Übertragungswerkzeuge
mit anderen Silikonkautschukmaterialien zu gießen bzw. zu formen.