DE69820029T3 - Kombinierte Zusammensetzung bestehend aus L-Karnitin oder L-Alkanoylkarnitin, einem Glycosaminoglycan und/oder einem seiner Bestandteile - Google Patents
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Description
- Diese Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die sowohl für die Verhinderung von artikulären Erkrankungen als auch für die therapeutische Behandlung von artikulären Erkrankungen geeignet ist. Demzufolge kann die Zusammensetzung die Form eines Nahrungsmittels oder einer Nährstoffergänzung oder einer tatsächlichen Medizin im strikten Sinn einnehmen und diese Wirkung ausüben, und zwar in Abhängigkeit von den Individuen, die diese verwenden sollen und aus Gründen, die nachfolgend evident werden.
- Die am meisten verbreitete artikuläre Erkrankung ist Osteoarthrose, eine Erkrankung, die hauptsächlich den Hyalin-Knorpel und den subchondralen Knochen beeinträchtigt, wobei die Hypertrophie der artikulären und periartikulären Geweben an den Stellen beeinträchtigt wird.
- Osteoarthrose tritt asymptomatisch im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf, wobei beide Geschlechter mit der gleichen Häufigkeit beeinflußt werden, obwohl der Beginn früher bei Männern aufzutreten scheint. Etwa im Alter von 40 beginnt bei nahezu allen Subjekten das Vorhandensein einiger pathologischer Abnormalitäten der Gelenke unter den Bedingungen einer mechanischen Beanspruchung, obwohl nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl solcher Individuen deutliche Symptome aufweist.
- Die Erkrankung wird universell verbreitet und manifestiert sich im Verlaufe der sechsten Lebensdekade.
- Osteoarthrose ist das pathologische Ergebnis eines komplexen Systems von mechanischen, biologischen, biochemischen und enzymatischen Reaktionen: praktisch jedes Verfahren infektiöser, metabolischer, endokriner, neurologischer oder traumatischer Natur, das in der Lage ist, die Struktur und die Funktion des Hyalinknorpels und der umgebenden Gewebe zu beeinträchtigen, stellt einen ätiologischen Faktor für die Krankheit dar.
- Weil der Beginn asymptomatisch, trügerisch und graduell ist, wird mit der Behandlung im allgemeinen nur nach dem Beginn eines klar definierten, persistenten, symptomatologischen Bildes, wenn nicht sogar in der Gegenwart unterschiedlicher Grade der Behinderung und funktionellen Beeinträchtigung, die hauptsächlich die Knie und Hüften beeinflussen, begonnen.
- Die Arzneimittel der Wahl sind Aspirin und nicht-steroide entzündungshemmende Arzneimittel (NSAID), deren nachteilige Nebenwirkungen und magenschädigende Fähigkeit gutbekannt sind.
- Es sind genau diese nachteiligen Wirkungen, die die Ärzte dazu bringen, die Verwendung dieser therapeutischen Mittel bis zu dem Zeitpunkt hinauszuzögern, bis zu dem das symptomatologische Bild stabil konsolidiert wird und die resultierenden funktionellen Beschränkungen die Arbeit, die sozialen und Beziehungsaktivitäten der beeinträchtigten Individuen zu beeinträchtigen drohen.
- Es gibt daher ein dringendes Bedürfnis für ein vorbeugendes/therapeutisches Mittel, das als Ergebnis des wesentlichen Fehlens von Toxizität und Nebenwirkungen sicher bei der ersten Manifestation der Symptome oder sogar früher verwendet werden kann, sobald der Patient das Alter erreicht hat, wenn im Schnitt solche Symptome auftreten können. Das Ziel einer solchen Behandlung liegt darin, den Beginn des symptomatologischen Bildes zu verzögern und die Entwicklung der Erkrankung therapeutisch zu bekämpfen.
- Diese beiden Ziele – vorbeugend und strikt therapeutisch – werden durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung erzielt, die in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
- Diese Zusammensetzung ist durch eine unerwartete und überraschende entzündungshemmende und knorpelschützende Wirksamkeit gekennzeichnet. Als Ergebnis dieser Eigenschaften kann die neue Zusammensetzung nützlich bei der Vorbeugung und therapeutischen Behandlung von Entzündungs- oder degenerativen artikulären Erkrankungen eingesetzt werden, die sich hauptsächlich auf eine metabolische Dysfunktion der artikulären Gewebe, sei es endogenen oder exogenen Ursprungs, die durch Traumata oder Arzneimittel induziert sind, beziehen. Die neue Zusammensetzung kann ebenfalls sowohl bei Menschen als auch auf dem Veterinärgebiet nützlich eingesetzt werden.
- Die Verwendung von Carnitin zur Verhinderung und Heilung von metabolischen Dysfunktion ist gutbekannt. Carnitin und seine Alkanoyl-Derivate sind erwiesenermaßen nützlich bei der Behandlung von Myokardischämie, Angina pectoris, peripherer vaskulärer Erkrankung und bei verschiedenen Formen von Athereosklerose.
- Diese therapeutischen Aktivitäten von Carnitin und seinen Alkanoyl-Derivaten beziehen sich auf die komplexe biochemische Aktivität, die diese Verbindungen bei den Zellen und Geweben ausüben können.
- Zusätzlich dazu, daß sie für die beta-Oxidation von Fettsäuren essentiell sind, spielt Carnitin eine wichtige antioxidative Rolle, wie durch seine schützende Wirkung gegen Hyperoxidation der Zellphospholipid-Membranen und gegenüber der oxidativen Beanspruchung, die bei den Myokar- oder Endothelialzellen induziert wird, bewiesen wird. Insbesondere wurde gezeigt, daß Carnitin in der Lage ist, beim Kohlenhydrat-Metabolismus und der Insulinsekretion zu intervenieren.
- Die metabolische Rolle von Carnitin und seinen Alkanoyl-Derivaten scheint jedoch sehr extensiv zu sein und muß in vielerlei Hinsicht geklärt werden. Es wurde festgestellt, daß Carnitin die Bildung von Arachidonsäure aus Linolsäure erhöht und auf diese Weise eine wichtige Rolle bei der Modulierung von Entzündung spielt.
- Zusätzlich inhibiert Carnitin die Freisetzung von Entzündungs-Eicosanoiden durch peritoneale Makrophagen. Insbesondere wurde gezeigt, daß Propionyl-L-carnitin in der Lage ist, die Wirkungen eines cytoprotektiven Prostaglandins wie Prostacyclin zu potentiieren.
- Es gibt keinen Beweis einer direkten Wirkung von L-Carnitin auf Chondrozyten und die artikulären Knorpel oder den Glucosamin-Metabolismus.
- Es gibt jedoch in der Literatur genügend Beweise für die Schutzwirkung, die durch Proteoglykane induziert wird.
- Es ist bekannt, daß Proteoglykane Makromoleküle sind, die durch Chondrozyten erzeugt werden, die den artikulären Knorpel ausmachen. Die mechanischen Eigenschaften des Knorpels und die Funktionalität der Gelenke hängt hauptsächlich von diesen ab.
- Proteoglycane werden von einem zentralen Protein gebildet, an das die Glucosaminoglycan-Ketten gebunden sind. Bei den artikulären Knorpeln werden Glucosaminoglycane hauptsächlich durch Chondroitinsulfat repräsentiert, das ein Disaccharid-Polymer ist, das von Glucuronsäure und N-Acetylgalactosaminsulfat gebildet wird.
- Je nach dem, ob die Veresterung mit Schwefelsäure an der Position 4 oder 6 des Galactosamin erfolgt, erhält man Chondroitin-4-sulfat, das insbesondere bei der Geburt und bei Kindern vorhanden ist, oder Chondroitin-6-sulfat, das besonders bei Erwachsenen auftritt.
- Mit dem Altern verlangsamt sich der Proteoglycan-Metabolismus und die Gehalte an Chondroitinsulfat vermindern sich.
- Die gleiche Situation tritt bei Arthrose auf, bei der eine unvollständige und mangelhafte Biosynthese von Proteoglycanan ermittelt wird. Die Proteoglycan-Aggregate in der Molekularstruktur des arthrotischen artikulären Knorpels werden teilweise depolymerisiert und die Collagen-Faser wird entfasert.
- Glucosamine sind für die Biosynthese von Proteoglycanen unverzichtbar und ermöglichen ebenfalls die Synthese von Galactosaminaminozucker, der für die Biosynthese von Glucosaminoglycanen notwendig ist. Im Hinblick auf die Wirkung von Glucosaminen wurde demonstriert, daß diese in der Lage sind, die Reparatur des geschädigten knorpeligen Gewebes zu stimulieren.
- Glucosamin, das zu Kulturen von Synovial-Fibroblasen gegeben wird, stimuliert ebenfalls die Einfügung von Serin in Chondroitinsulfat und in Dermatansulfat, was die Cortison-induzierte Chondrozytenschädigung in Ratten und die experimentelle Arthrose bei Kaninchen verhindert.
- Es ist ebenfalls bekannt, daß die exogene Verabreichung von Glucosamin selbst durch die orale Route die arthrotische artikuläre Schädigung verbessern kann.
- Auf der anderen Seite üben Glucosamine eine wichtige metabolische Wirkung beim artikulären Gewebe, das durch Arthrose abgebaut ist, aus, wobei Glucosaminoglycane wie Chondroitinsulfat für die mechanischen und elastischen Eigenschaften des artikulären Knorpels aufgrund ihrer Fähigkeit verantwortlich sind, das Wasser, das für den elastischen Zustand des Knorpels selbst verantwortlich ist, beizubehalten.
- Darüber hinaus beschreibt
US 3 683 076 ein Verfahren zur Erzeugung von Glucosaminsalzen, die bei der Behandlung von Osetoarthritis und rheumatoider Arthritis nützlich sind. -
EP 0 704 216 beschreibt wasserlösliche pharmazeutische Zusammensetzungen mit einer therapeutisch wirksamen Menge eines Salzes von Chondroitinsulfat, das für den schnellen und zufriedenstellenden Erhalt von Lösungen, die für die orale Verabreichung geeignet sind, verantwortlich ist. -
WO 94/22453 WO 95/05168 -
EP 0 652 012 betrifft eine komplexe Mischung mit einem oder mehreren reinen Zuckern wie Glucosamin, Mannosamin oder Galactosamin und einer oder mehreren Aminosäuren in Kombination mit Lecithin, Calcium, Somatostatin, Vasopressin und Acetl-L-carnitin zur Forschung und/oder Behandlung der Alzheimer-Erkrankung. - Es wurde nachgewiesen, daß bei arthrotischen Situationen ein Verlust an Wasser in dem Teil des Knorpels auftritt, der daher als Ergebnis der Verminderung des Chondroitinsulfates vermutlich aufgrund der Wirkung der proteolytischen Enzyme durch Chondrozyten weniger elastisch wird.
- Die exogene Verabreichung von Chondroitinsulfat ermöglicht es, diese Enzyme wie Elastase zu blockieren, die den artikulären Knorpel abbauen. Zusätzlich entfaltet die exogene Verabreichung von Chondroitinsulfat ebenfalls eine stimulierende Wirkung auf die Proteoglycan-Biosynthese. Über klinische Verbesserungen bei der Therapie von Arthrose, erhalten durch die Verwendung von Chondroitinsulfat wurde von zahlreichen Autoren berichtet, und diese Therapie wurde erfolgreich mit der traditionellen Therapie unter Verwendung von nicht-steroidalem, entzündungshemmenden Arzneimitteln (NSAID) kombiniert, ohne daß sie jedoch als eine Alternative für NSAID genannt werden.
- Auf der Basis der Eigenschaften der oben beschriebenen Produkte wurde die Möglichkeit einer Wechselwirkung zwischen diesen mit Hilfe einer Serie von Versuchen untersucht, die bei Kombinationen von L-Carnitin oder seinen Alkanoyl-Derivaten und Glucosaminoglycanen und/oder deren Komponenten durchgeführt wurden. Auf der Basis der durchgeführten Versuche mit diesen neuen Kombinationen wurde eine unerwartete und überraschende Schutzwirkung bei verschiedenen Modellen der experimentellen Entzündung als Ergebnis einer synergistischen Wirkung zwischen den Komponenten der Kombinationen beobachtet, die auf der Basis unserer existierenden pharmakologischen Kenntnis von L-Carnitin und seinen Alkanoyl-Derivaten oder der Glucosaminoglycane und deren Komponenten unvorhersehbar ist.
- Die Zusammensetzung einer ersten Ausführungsform dieser Erfindung besteht aus einer Kombination der folgenden Komponenten:
- (a) L-Carnitin oder ein Alkanoyl-L-carnitin, worin die Alkanoyl-Gruppe eine geradkettige oder verzweigte Gruppe mit 2 bis 8, bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist oder ein pharmakologisch akzeptables Salz davon;
- (b) ein Glucosaminoglycan und/oder ein Bestandteil von Glucosaminoglycan; und
- (c) ein pharmakologisch akzeptabler Exzipient.
- Das Gewicht-zu-Gewicht-Verhältnis der Komponente (a) zu der Komponente (b) liegt bevorzugt im Bereich von 1,1 bis 1:100 und mehr bevorzugt von 1:1 bis 1:10.
- Das Glycosaminglycan ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend ein Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Dermatansulfat, Keratansulfat und Heparansulfat. Bevorzugt ist das Chondroitinsulfat entweder Chondroitin-4-sulfat oder Chondroitin-6-sulfat.
- Der Glycosaminglycan-Bestandteil ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glucosamin, Glucosaminsulfat, N-Acetylucosamin, Galactosamin und N-Acetylglactosamin.
- Das Glycosaminglycan und der Glycosaminglycan-Bestandteil kann aus natürlichen Produkten wie Knorpel und Collagen erhalten werden.
- Das Alkanoyl-L-carnitin ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Acetyl-L-carnitin, Propionyl-L-carnitin, Butyryl-L-carnitin, Valeryl-L-carnitin und Isovaleryl-L-carnitin. Acetyl-L-carnitin und Propionyl-L-carnitin sind insbesondere bevorzugt.
- Mit pharmakologisch akzeptablem Salz von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-carnitin ist irgendein Salz mit einer Säure gemeint, die keine unerwünschten oder toxischen Nebenwirkungen ergibt. Diese Säuren sind dem Pharmakologen und Experten der Pharmazie gutbekannt.
- Beispiele solcher Salze, die nicht ausschließlich genannt werden, sind: Chlorid, Bromid, Iodid, Aspartat, saures Aspartat, Citrat, saures Citrat, Tartrat, Phosphat, saures Phosphat, Fumarat, saures Fumarat, Glycerophosphat, Glucosephosphat; Lactat, Maleat, saures Maleat, Orotat, Oxalat, saures Oxalat, Sulfat, saures Sulfat, Trichloracetat, Trifluoracetat und Methansulfonat.
- Eine Liste von FDA-anerkannten pharmakologisch akzeptablen Salzen ist in Int. J. Pharm. 33 (1986), 201–217 veröffentlicht.
- Die Zusammensetzung einer zweiten Ausführungsform dieser Erfindung ist wie in Anspruch 10 definiert.
- Nachfolgend wird aus Gründen der Einfachheit der Präsentation lediglich auf die Kombination von L-Carnitin, Chondroitinsulfat und Glucosamin Bezug genommen, wobei jedoch zu verstehen ist, daß die Kombinationen mit den oben erwähnten Alkanoyl-L-carnitinen und den anderen Glucosaminoglycanen und/oder Glucosaminoglycan-Bestandteilen gleichermaßen wirksam und in der Lage sind, die Ziele dieser Erfindung vollständig zu erfüllen.
- Versuche bezüglich Toxokologie und Toleranz
- Die geringe Toxizität und gute Toleranz von L-Carnitin und den oben erwähnten Alkanoyl-L-carnitinen sind gutbekannt, ebenso wie die von Glucosamin und Chondroitinsulfat.
- Bei oraler Verabreichung an Ratte und Maus wurden selbst bei hohen Dosen dieser Verbindungen in Kombination (250 mg/kg L-Carnitin und 200 mg Chondroitinsulfat) keine toxischen Reaktionen oder Intoleranz ermittelt. Das gleiche Ergebnis wurde mit der parenteralen Verabreichung von 150 mg/kg L-Carnitin und 100 mg/kg Chondroitinsulfat erzielt. Keine Mortalität oder Anzeichen von Intoleranz wurde bei Ratten beobachtet, die jeden Tag für 30 aufeinanderfolgende Tage mit 100 mg/kg L-Carnitin und 100 mg/kg Chondroitinsulfat behandelt wurden.
- Blutchemieversuche und histologische Untersuchungen, die bei diesen Tieren am Ende der Behandlung durchgeführt wurden, ergaben keine besonderen Schädigungsreaktionen im Vergleich zu einer ähnlichen Gruppe der Kontrolltiere.
- Versuche bezüglich Typ II Collagenarthritis
- Typ II Collagenarthritis wurde in Mäusen entsprechend der Technik induziert, die von Trentham beschrieben ist (Trenham D. R., Townes A. S. Kang A. H., J. Exp. Med., 146, 857, 1977).
- Eine Gruppe von Mäusen wurde durch intradermale Injektionen mit natürlichem Collagen, das in vollständigem Freund-Adjuvans (Difco Labs., Detroit, USA) emulgiert war, am Ende des Schwanzes immunisiert. Drei Wochen später wurden diese Tiere intraperitoneal mit der gleichen Dosis des emulgierten Collagens reinfiziert. L-Carnitin (50 mg/kg und 100 mg/kg), Glucosamin (100 mg/kg und 200 mg/kg) und Chondroitinsulfat (50 mg/kg und 100 mg/kg) wurden alleine oder in Kombination am Tag 1 nach der Collageninjektion bis zum Ende von 6 Wochen injiziert. Eine Gruppe der Tiere (Kontrolle) erhielt keine Behandlung. Die Untersuchung der Ernstheit der Ödeme erfolgte entsprechend der Intensität mit Bewertungen im Bereich von 1 bis 4. Die Ergebnisse der Versuche bewiesen, daß während weder L-Carnitin, Glucosamin noch Chondroitinsulfat bei alleiniger Verabreichung irgendeine Inhibitionswirkung auf die Entwicklung der typischen Anzeichen von Arthritis aufwiesen, deren Verwendung in Kombination sich als sehr wirksam erwies. Wenn L-Carnitin mit Glucosamin oder mit Chondroitinsulfat kombiniert wurde, wurde eine ungefähr 50%ige Reaktion von Arthrose beobachtet.
- Bei der Kombination von L-Carnitin mit Glucosamin und Chondroitinsulfat erreichte die Reduktion der Anzeichen von Arthrose nahezu 90 bis 100%, wobei sich Zeichen von Arthrose selbst bei der Hauptzahl der behandelten Tiere manifestierte.
- Versuche bezüglich Adjuvans-induzierter Arthritis
- Adjuvans-Arthitis wurde bei der Ratte durch intradermale Injektion von 0,6 ng getötetem Mycobacterium tubercolosis (Difco Labs., Detroit, USA) und nach Emulsion in flüssigem Paraffin induziert. Die Injektion wurde an der Sohle der rechten Tierpfote durchgeführt (Walz D. T., Martino D., Mischer A., J. Pharmacol. Exp. Ther., 178, 2253, 1971).
- L-Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat wurden alleine oder in Kombination jeweils prophylaktisch (100 mg/kg pro Verbindung) 15 Tage nach der Adjuvansinjektion und erneut 15 Tage nach der Adjuvansinjektion (200 mg/kg pro Verbindung) injiziert, um die heilende Wirkung zu beobachten.
- Die Untersuchung der arthrotischen Schädigung erfolgte auf der Basis einer konventionellen Bewertungsskala und des Körpergewichtes.
- Bei diesen Versuchen wurde ebenfalls bei Verabreichung der Verbindungen in Kombination eine heilende Wirkung mit ungefähr einer 50%igen Verminderung der Anzeichen von Arthrose beobachtet, während die Verbindungen bei Verabreichung allein weder eine vorbeugende noch eine heilende Wirkung auf die Entwicklung von Arthrose zeigten. Von besonderem Interesse war die Tatsache, daß die vorbeugende Verabreichung der Arzneimittel nahezu vollständig den Beginn der athrotischen Symptome blockierte.
- Wie bei den vorhergehenden Ergebnissen zeigen die Ergebnisse dieser Versuche eine unerwartete schützende, vorbeugende und heilende Wirkung der Zusammensetzung dieser Erfindung, während die individuellen Komponenten der Zusammensetzung ziemlich ineffektiv waren, wenn sie alleine verabreicht wurden.
- Carragenin-Ödema-Versuche
- Carragenin-Ödema wurden bei Ratten durch Injektion von 0,1 ml einer 1%igen Carragenin-Lösung (Sigma Chemical) in der subplantaren Region der rechten Rattenpfote induziert. Das Volumen der Pfote wurde mit Hilfe des Quecksilber-Plethysmographen eine Stunde später und über die 5-stündige Periode nach der Carregen-Injektion gemessen.
- L-Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat wurden eine Stunde vor der Carragenin-Injektion sowohl alleine als auch in Kombination bei Dosen von 50, 100 oder 200 mg/kg dieser Verbindungen verabreicht. Bei diesen Versuchen verursachte die Verwendung dieser Verbindungen in Kombination eine signifikante Verminderung von Ödemen, und zwar in der Nähe von 50% (siehe Tabelle 1) insbesondere während der ersten Stunden der Beobachtung, obwohl dies in einem geringeren Ausmaß erfolgte, während L-Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat alleine die Ernstheit der Carragenin-induzierten Ödeme nicht modifizierten.
- Die bei den oben beschriebenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind überraschend und unerwartet insofern als die Verabreichung der einzelnen Verbindungen alleine und nicht in Kombination keine Inhibitionswirkung auf die experimentell induzierten arthrotischen und Entzündungsformen erzeugten. Die Inhibitionswirkung scheint jedoch deutlich zu sein, wenn die Komponenten in Kombination verabreicht werden. Die größte Wirkung wird durch gleichzeitige Verabreichung von L-Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat erhalten.
- Ein signifikantes Ergebnis ist ebenfalls mit der Kombination von L-Carnitin und Glucosamin und mit der von L-Carnitin und Chondroitinsulfat beobachtbar.
- Die unerwartete pharmakologische Wirkung, die mit der Kombination von L-Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat beobachtet wird, ermöglicht, daß diese Kombination effektiv bei der Behandlung solcher Formen von Oesteoarthrose, die mit der mechanischen Beanspruchung zusammenhängen, und solcher Formen, die mit Entzündungsphänomenen oder aufgrund des Alterns zusammenhängen, verwendet werden können.
- Die Wirksamkeit, gute Tolerabilität und niedrige Toxizität dieser Kombination macht die Verwendung dieser Behandlung gegenüber der von NSAID bevorzugt, was ein hohes Risiko von nachteiligen Nebenwirkungen und toxischen Reaktionen insbesondere bei längeren Behandlungen präsentiert. Tabelle 1 Wirkungen von Carnitin, Glucosamin und Chondroitinsulfat allein oder in Kombination bei Carragenin-induzierten Ödemen in der Ratte
Substanz Dosis mg/kg % Reduktionvon Ödemen bei verschiedenen Stunden nach Carragenin-Injektion 1 2 3 4 L-Carnitin 100 - - - - L-Carnitin 200 - 10 ± 0,2 5 ± 0,3 - Glucosamin 100 - 5 ± 0,3 5 ± 0,5 5 ± 0,6 Glucosamin 200 5 ± 0,2 10 ± 0,9 10 ± 1,1 5 ± 0,5 Chondroitinsulfat 100 10 ± 0,3 10 ± 0,8 5 ± 0,4 5 ± 0,1 Chondroitinsulfat 200 10 ± 1,9 15 ± 1,1 20 ± 1,8 10 ± 1,2 L-Carnitin 100 + Glucosamin 100 + Chondroitinsulfat 100 25 ± 1,9 30 ± 2,1 30 ± 2,7 25 ± 2,4 L-Carnitin 200 + Glucosamin 200 + Chondroitinsulfat 200 20 ± 2,1 35 ± 2,9 46 ± 3,5 40 ± 3,1 - Mit Hilfe von nicht-beschränkenden Beispielen wird eine Anzahl von Formulierungen angegeben, die durch diese Erfindung erfaßt werden:
1) L-Carnitin 200 mg Chondroitin-4-sulfat 200 mg 2) L-Carnitin 200 mg Chondroitin-4-sulfat 100 mg Chondroitin-6-sulfat 50 mg 3) L-Carnitin 200 mg Glucosaminsulfat 200 mg 4) L-Carnitin 200 mg Chondroitin-4-sulfat 100 mg Glucosaminsulfat 100 mg 5)L-Carnitin 200 mg Collagen-Extrakt (Lysat) 300 mg 6) Propionyl-L-carnitin 250 mg Chondroitin-4-sulfat 300 mg 7) Propionyl-L-carnitin 250 mg Chondroitin-6-sulfat 400 mg 8) Propionyl-L-carnitin 250 mg Chondroitin-6-sulfat 300 mg Glucsaminsulfat 100 mg 9) Propionyl-L-carnitin 250 mg Collagen-Extrakt (Lysat) 400 mg 10) Propionyl-L-carnitin 200 mg Chondroitin-6-sulfat 200 mg Glucosaminsulfat 100 mg Ubidecarenon 10 mg Vitamin E 5 mg Calciumascorbat 50 mg Selen 2 mg Mangan 6 mg - Die Zusammensetzungen dieser Erfindung können in der Form von enteral, parenteral, intramuskulär, intraartikulär oder topisch verabreichbaren Zusammensetzungen z. B. in Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten, Sirupen, Salben und Ampullen formuliert werden.
- Die geeigneten Exzipienten, die zur Herstellung der Zusammensetzungen in Abhängigkeit von der spezifischen Verabreichungsroute verwendet werden sollen, sind jeglichem Fachmann in Pharmazie und der pharmazeutischen Technologie ersichtlich.
- Glucosaminoglycan oder der Bestandteil davon kann von natürlichen Produkten wie Knorpel und Collagen extrahiert werden.
Claims (20)
- Zusammensetzung, bestehend aus: (a) L-Carnitin oder einem Alkanoyl-L-carnitin, worin die Alkanoyl-Gruppe eine geradkettige oder verzweigte Gruppe mit 2 bis 8, bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist oder einem pharmakologisch akzeptablen Salz davon; (b) einem Glucosaminoglycan und/oder einem Bestandteil von Glucosaminoglycan; und (c) einem pharmakologisch akzeptablen Exzipienten.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Gewichtsverhältnis (a):(b) im Bereich von 1:1 bis 1:100 liegt.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Glycosaminoglycan ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Dermatansulfat, Keratansulfat und Heparansulfat.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin der Bestandteil von Glycosaminoglycan ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Glucosamin, Glucosaminsulfat, N-Acetylglucosamin, Galactosamin und N-Acetylgalactosamin.
- Zusammensetzung nach Anspruch 3, worin das Chondroitinsulfat ausgewählt ist aus Chondroitin-4-sulfat und Chondroitin-6-sulfat.
- Zusammensetzung nach den Ansprüchen 1 bis 5, umfassend L-Carnitin, Chondroitinsulfat und Glucosamin.
- Zusammensetzung nach Anspruch 6, worin das Gewichtsverhältnis L-Carnitin:Chondroitinsulfat:Glucosamin im Bereich von 1:1:1 bis 1:10:10 liegt.
- Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Alkanolyl-L-carnitin ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Acetyl-L-carnitin, Propionyl-L-carnitin, Butyryl-L-carnitin, Valeryl-L-carnitin und Isovaleryl-L-carnitin.
- Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin das pharmakologisch akzeptable Salz von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-carnitin ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend: Chlorid, Bromid, Iodid, Aspartat, saures Aspartat, Citrat, saures Citrat, Tartrat, Phosphat, saures Phosphat, Fumarat, saures Fumarat, Glycerophosphat, Glucosephosphat; Lactat, Maleat, saures Maleat, Orotat, Oxalat, saures Oxalat, Sulfat, saures Sulfat, Trichloracetat, Trifluoracetat und Methansulfonat.
- Zusammensetzung bestehend aus: (a) L-Carnitin oder einem Alkanoyl-L-carnitin, worin das Alkanoyl eine geradkettige oder verzweigte Gruppe mit 2 bis 8, bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, oder einem pharmakologisch akzeptablen Salz davon; (b) Glucosaminoglycan und/oder einem Bestandteil von Glucosaminoglycan; (c) einem pharmakologisch akzeptablen Exzipienten; und Vitaminen, Coenzymen, Mineralsubstanzen und Antioxidanzien.
- Nahrungsergänzung für die Verhinderung von Entzündungsvorgängen und artikulären Erkrankungen, bestehend aus einer Zumischung von: (a) L-Carnitin oder einem Alkanoyl-L-carnitin, worin die Alkanoyl-Gruppe eine geradkettige oder verzweigte Gruppe mit 2 bis 8, bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist oder einem pharmakologisch akzeptablen Salz davon; (b) einem Glucosaminoglycan und/oder einem Bestandteil von Glucosaminoglycan.
- Nahrungsergänzung nach Anspruch 11, worin der Bestandteil von Glycosaminoglycan ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Dermatansulfat, Keratansulfat und Heparansulfat.
- Nahrungsergänzung nach Anspruch 11, worin der Bestandteil von Glycosaminoglycan ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Glucosamin, Glucosaminsulfat, N-Acetylglucosamin, Galactosamin und N-Acetylgalactosamin.
- Nahrungsergänzung nach Anspruch 12, worin das Chondroitinsulfat ausgewählt ist aus Chondroitin-4-sulfat und Chondroitin-6-sulfat.
- Nahrungsergänzung nach den Ansprüchen 11 bis 14, worin das Alkanolyl-L-carnitin ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Acetyl-L-carnitin, Propionyl-L-carnitin, Butyryl-L-carnitin, Valeryl-L-carnitin und Isovaleryl-L-carnitin.
- Nahrungsergänzung nach den Ansprüchen 11 bis 15, worin das pharmakologisch akzeptable Salz von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-carnitin ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend: Chlorid, Bromid, Iodid, Aspartat, saures Aspartat, Citrat, saures Citrat, Tartrat, Phosphat, saures Phosphat, Fumarat, saures Fumarat, Glycerophosphat, Glucosephosphat; Lactat, Maleat, saures Maleat, Orotat, Oxalat, saures Oxalat, Sulfat, saures Sulfat, Trichloracetat, Trifluoracetat und Methansulfonat.
- Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in der Form einer enteral, parenteral, intramuskulär, intraartikulär oder topisch verabreichbaren Zusammensetzung für die therapeutische Behandlung von Arthrose und akuten Entzündungs- und degenerativen Vorgängen von Gelenken.
- Zusammensetzung nach Anspruch 17 in der Form von Tabletten, Kapseln, Granulaten, Sirupen, Salben und Ampullen.
- Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin Glycosaminoglycan oder der Bestandteil davon von natürlichen Produkten extrahiert ist.
- Zusammensetzung nach Anspruch 19, worin die natürlichen Produkte Knorpel und Kollagen sind.
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