DE69813609T2

DE69813609T2 - Flüssigkeitaufnehmende und flüssigkeitleitende Schicht für absorbierende Artikel

Info

Publication number: DE69813609T2
Application number: DE69813609T
Authority: DE
Inventors: Ing-Britt Magnusson; Christina Steger
Original assignee: SCA Hygiene Products AB
Current assignee: Essity Hygiene and Health AB
Priority date: 1997-06-26
Filing date: 1998-06-23
Publication date: 2004-05-13
Anticipated expiration: 2018-06-24
Also published as: JP4012259B2; AU7950698A; US6610898B1; TW368409B; EP1032345B1; WO1999000098A1; SE9702461D0; SE9702461L; DK1032345T3; PL337522A1; DE69813609D1; SE514864C2; PL188585B1; TNSN98115A1; EP1032345A1; JP2002511118A

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht in einem Absorptionsartikel, wie zum Beispiel einer Windel, einer Höschenwindel, einem Inkontinenzschutz, einer Hygienebinde, einer Slipeinlage oder ähnlichem.
Hintergrund der Erfindung
Ein Absorptionsartikel weist üblicherweise mehrere Schichten auf, eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage, die dafür vorgesehen ist, in Berührung mit dem Träger getragen zu werden, eine Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht für die schnelle Erfassung von Körperflüssigkeiten, einen Absorptionskern für das Absorbieren und Speichern der Körperflüssigkeiten und eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage. Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht weist eine offene poröse Struktur auf, und soll in der Lage sein, eine gewisse Menge von Flüssigkeit schnell aufzunehmen und zeitweilig zu speichern, und sie dann zu dem darunter liegenden Absorptionskern zu übertragen. Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht ist üblicherweise ein sogenanntes High-Loft-Material, das durch Kardieren und Durchluftverbinden oder Nadeln von synthetischen Fasern, wie zum Beispiel Polyester, Propylen oder Mischungen davon hergestellt wird. Sie könnte ferner ein poröses Schaummaterial aufweisen. Beispiele von Absorptionsartikeln von einer porösen Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht sind in der US-A-3,371,667, EP-A-0,312,118, EP-A-474,777 und US-A-5,556,392 zu finden.
Die Verwendung von Wärme-geschrumpften, spiralisierten, thermoplastischen Zweikomponentenfasern einer Seite-an-Seite Art in einem Oberlagenmaterial ist den Zwischendokument PCT/SE97/02074 offenbart. Die Faser sollten sehr dünn sein, 1,5 bis 3,3 dtex, um gegen die Haut des Trägers weich zu sein, da sie in der Oberlage eines Absorptionsartikels verwendet werden. Die Oberlage kann ferner durch Wärme aktivierbare Verbindungsfasern aufweisen, die durch Wärmebehandlung miteinander verbunden wurden. Derartige spiralisierte Zweikomponentenfasern der Seite-an-Seite Art schaffen eine offene und luftige Struktur, die auch nach einem Komprimieren sehr nachgiebig ist. Eine Wärmeschrumpfung und Spiralisierung der Fasern kann durch den Zulieferer geschaffen werden, oder während der Herstellung der Übertragungsschicht in der Linie.
Die EP-A-0 729 735 offenbart eine Oberlage in einem Absorptionsartikel mit exzentrischen Zweikomponentenfasern, die sich krümmen, wenn sie erwärmt werden. Sie weisen eine Länge von 3 bis 12 mm auf und sind trocken an der Oberseite eines Absorptionskerns ausgebildet. Eine Wärmebehandlung wird dann durchgeführt, um die exzentrischen Zweikomponentenfasern zu kräuseln, und sie miteinander zu verbinden. Eine derartige Verbindung der gekräuselten Fasern wird ihre Nachgiebigkeit erheblich verschlechtern.
Die EP-A-0 306 262 und die GB-A-2 214 201 offenbaren ferner Absorptionsstrukturen in beispielsweise Windeln und Hygienebinden, die gekräuselte Fasern aufweisen, um Strukturnachgiebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Falten während der Verwendung des Absorptionsartikels zu erteilen.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht mit einer offenen und luftigen Struktur zu schaffen, die nach einer Kompression sehr nachgiebig ist, und welche Schicht für die Aufnahme und zeitweilige Speicherung von Körperflüssigkeiten und die weitere Übertragung zu dem darunter liegenden Absorptionskern sehr wirksam ist. Dies wurde durch die Tatsache erreicht, dass die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht eine Mischung von Wärme-geschrumpften, spiralisierten, thermoplastischen Multikomponenten-, vorzugsweise Zweikomponenten-Funktionsfasern mit 3,4 dtex oder mehr, wobei die Komponenten der Faser zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen, und in einer Seite-an-Seite Beziehung angeordnet sind, und thermoplastischen Bindefasern aufweist, die zusammen durch Wärmebehandlung verbunden wurden, während die Funktionsfasern im wesentlichen durch die Wärmebehandlung nicht verbunden sind.
Weitere Merkmale der Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der vorliegenden Erfindung sind in den Ansprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Die Erfindung betrifft ferner einen Absorptionsartikel wie zum Beispiel eine Windel, eine Höschenwindel, einen Inkontinenzschutz, eine Hygienebinde, eine Slipeinlage oder ähnliches mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage, einer flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage, einem Absorptionskern und einer Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht, die zwischen der Oberlage und dem Absorptionskern angeordnet ist, wobei die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht von der oben beschriebenen Art ist.
Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
1 eine schematische Ansicht einer spiralisierten Zweikomponentenfaser.
2a–d vergrößerte Querschnittsansichten gemäß der Linie II-II in 1 von vier Beispielen von Zweikomponentenfasern der Seite-an-Seite Art.
3 , eine Draufsicht eines Inkontinenzschutzes.
4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in 3.
5 eine fotografische Darstellung in 100-facher Vergrößerung eines Rasterelektronenmikroskop eines Beispiels von spiralisierten hohlen Funktionsfasern, die in der Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der Erfindung verwendbar sind.
6 ein Foto in 300-facher Vergrößerung eines Querschnitts durch die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß 5.
7 ein Foto in 100-facher Vergrößerung, mit einem Rasterelektronenmikroskop aufgenommen, eines Beispiels des Materials gemäß der Erfindung.
8 ein Foto in 300-facher Vergrößerung eines Querschnitts durch die Fasern des Materials gemäß 7.
9 ein Foto in 1500-facher Vergrößerung eines Querschnitts durch die Bindefasern, die in dem Material in 7 und 8 verwendet werden.
10 ein Balkendiagramm zur Darstellung der Ergebnisse von Vergleichstests der Durchdringungszeit durch eine bekannte Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der Erfindung.
Beschreibung der Ausführungsformen
Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der Erfindung weist eine Mischung von Wärme-geschrumpften, spiralisierten, thermoplastischen Multikomponenten-Funktionsfasern der Seite-an-Seite Art auf, vorzugsweise Zweikomponentenfasern, sowie thermoplastische Bindefasern. Ein spiralisierte Faser ist schematisch in 1 gezeigt.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf Zweikomponentenfasern beschrieben, obwohl zu verstehen ist, dass die Faser drei oder mehr Komponenten aufweisen kann.
Unterschiedliche Arten von Seite-an-Seite Zweikomponentenfasern können verwendet werden. In 2a ist ein Beispiel gezeigt, bei der die beiden Komponenten 2, 3 beide eine elliptische Form aufweisen, und entlang eines Teiles der Faseroberfläche verbunden sind. Eine zweite Art ist in 2b gezeigt, wobei der Querschnitt der Faser im wesentlichen kreisförmig ist und jede Komponente 2, 3 eine halbkreisförmige Form aufweist. Eine dritte Art ist in 2c gezeigt, wobei die Zweikomponentenfaser von einer exzentrischen Art ist. Die erste Komponente 2 ist ein Kern, der exzentrisch in der umgebenden Hülle angeordnet ist, die durch die andere Komponente 3 gebildet wird. Der durch die erste Komponente 2 gebildete Kern ist innerhalb der Hülle angeordnet, die durch die zweite Komponente 2 gebildet wird, und zwar derart, dass die zwei Komponente 3 nicht den Teil der Oberfläche der ersten Komponente abdeckt, der an dem Umfang der Faser angeordnet ist. Somit weist die erste Komponente stets einen freien Oberflächenabschnitt auf.
In 2d ist eine Ausführungsform einer Zweikomponentenfaser mit einer hohlen Struktur gezeigt. Eine jede Komponente 2, 3 weist eine halbkreisförmige Form auf und diese sind derart miteinander verbunden, dass sie einen Hohlraum 4 in der Mitte der Faser bilden. Die Form und Größe des Hohlraums 4 kann variieren und ist nicht auf das beschränkt, was in den Zeichnungen gezeigt ist.
Es ist wichtig, Komponenten 2, 3 zu wählen, die zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen. Wenn eine derartige Faser wärmebehandelt wird, schrumpfen die beiden Komponenten unterschiedlich, so dass eine Seite der Faser kürzer sein wird als die andere, wodurch sich die Faser eindrehen wird, und in eine Spiralform, wie in 1 gezeigt, schrumpfen wird. Die Polymere, die für die unterschiedlichen Komponenten verwendet werden, können von einer beliebigen Art sein, wie zum Beispiel Polyolefine, Polyester, Kopolyester, Polyamid, Kopolyamid, Polyacrylate etc.
Die Dicke der Funktions-Zweikomponentenfaser, die in der Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der Erfindung verwendet wird, liegt zwischen 3,4 und 50 dtex, vorzugsweise zwischen 3,4 und 15 dtex. Ihre Länge kann in Abhängigkeit davon variieren, ob sie als eine kardierte Bahn verwendet wird, in welchem Fall ihre Länge zwischen 20 und 80 mm, vorzugsweise zwischen 40 und 60 mm sein sollte, oder als eine luftgelegte oder nassgelegte Bahn, in welcher Fasern, die kürzer als 20 mm sind, bevorzugt verwendet werden.
Die Funktionsfasern 1 können Wasser anziehend gemacht werden, um für die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht zu stärker Wasser anziehenden Eigenschaften zu führen.
Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht weist ferner thermoplastische Bindefasern 5 auf, die von der Einkomponenten oder der Zwei- oder Mehrkomponentenart sein können. Die Bindefasern 5 sollten einen geringeren Schmelzpunkt als die Funktionsfasern aufweisen, so dass die Fasermischung auf eine Temperatur zwischen den Schmelzpunkten der Bindefasern und der Funktionsfasern erwärmt werden kann, um das Material zu binden. Auf diese Weise schmelzen nur die Bindefasern, während die Funktionsfasern im wesentlichen durch die Wärmebehandlung nicht beeinflusst sind, und ihre Nachgiebigkeit beibehalten, was zu einem offeneren und nacchgiebigeren Material führt.
Beispiele von thermoplastischen Bindefasern sind Polyähtylen, Polypropylen, Kopolyester/Polyeseter.
Der Anteil der Funktions- und Bindefasern kann varieren, jedoch sollte der Anteil von Funktionsfasern wenigstens 40 und vorzugsweise wenigstens 50 Gewichtsprozent sein, und der Anteil der Bindefasern sollte wenigstens 10 Gewichtsprozent sein. Andere Fasern können ebenso in die Flüssigkeitsschicht gemäß der Erfindung eingearbeitet werden. Beispiele derartiger Faser sind Zellstofffasern, vorzugsweise querverbundene Zellstofffasern.
Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht könnte ferner in der Form eines Laminats vorliegen, bei dem die Faserzusammensetzung in den unterschiedlichen Schichten des Laminats variieren könnte, um unterschiedliche Schichten und unterschiedliche Eigenschaften zu erteilen. Die obere Schicht könnte beispielsweise einen hohen Anteil von spiralisierten Funktionsfasern enthalten, um schnell abgelassene Körperflüssigkeiten zu erfassen, und die unteren Schicht(en), die zu dem Absorptionskern gerichtet sind, könnten eine kleinere Menge oder sogar überhaupt keine spiralisierten Funktionsfasern enthalten, und anstelle dessen andere Arten von Wasser anziehenden Fasern, beispielsweise querverbundene Zellstofffasern enthalten. Beide Schichten sollten jedoch Bindefasern enthalten und thermisch verbunden sein. In dem Fall eines Laminats sollte die Berechnung des Faseranteils beispielsweise der spiralisierten Funktionsfasern für die einzelnen Schichten des Laminats durchgeführt werden.
Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht kann ferner mit einer Trägerschicht, beispielsweise einem Vlies, einen luftgelegten Tissue oder ähnlichem verbunden sein.
Die Verbindungstechnik, die bevorzugt für das thermische Verbinden der Materialschicht verwendet wird, ist ein sogenanntes Duchluftverbinden, bei welchem die offene Struktur der Materialschicht beibehalten wird.
Wärmeschrumpfung und Spiralisierung der Funktions-Zweikomponentenfaser kann entweder durch den Zulieferer vorgesehen werden oder in der Linie während der Herstellung des Absorptionsartikels. In dem letzteren Fall können die Wärmeschrumpfung und die Spiralisierung der Funktions-Zweikomponentenfaser und die Verbindung der Bindefaser gleichzeitig vorgesehen werden.
Die Erfindung betrifft ferner einen Absorptionsartikel, wie zum Beispiel eine Windel, eine Höschenwindel, einen Inkontinenzschutz, eine Hygienebinde, eine Slipeinlage oder ähnliches mit einer Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht, wie sie oben beschrieben wurde. Ein Beispiel eines Absorptionsartikels in der Form eines Inkontinenzschutzes 6 ist in den 3 und 4 der Zeichnungen offenbart. Der Inkontinenzschutz weist eine flüssigkeitsdurchlässige Oberlage 7 auf, die während der Verwendung des Artikels dafür vorgesehen ist, zu dem Träger gerichtet zu sein. Eine Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht 8, die. dazu angepasst ist, schnell Körperflüssigkeiten zu erfassen und teilweise zu speichern, und sie an einen darunter liegenden Absorptionskern 9 zu übertragen, und eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 10 auf.
Die flüssigkeitsdurchlässige Oberlage 7 kann ein nicht gewebtes Material, wie zum Beispiel ein Spunlaidmaterial aus synthetischen Fasern oder eine thermoverbundene kardierte Faserbahn sein. Sie könnte ferner eine perforierte Plastikfolie sein. Die flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 10 kann eine Plastikfolie, ein nicht gewebtes Material, das mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Material überzogen ist, oder ein wasserabweisendes Vlies sein, das der Durchdringung durch Flüssigkeiten widersteht.
Die Oberlage 7 und die Rücklage 10 weisen eine größere Erstreckung in der x-y-Ebene auf, als die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht 8 und der Absorptionskern 9 und erstrecken sich außerhalb der Ränder derselben. Die Oberlage 7 und die Rücklage 10 sind entlang ihrer vorstehenden Ränder, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen durch Wärme oder Ultraschall verbunden.
Der Absorptionskern 9 kann von einer beliebigen Art sein. Beispiele von herkömmlich verwendeten Absorptionsmaterialien sind Zellstofffluffpulpe, Tissueschichten, hochstabsorbierende Polymere, (sogenannte Superabsorbentien) absorbierendes Schaummaterial, absorbierende Vliesmaterialien und ähnliches. Es ist gängig, Zellstofffluffpulpe und Superabsorbentien in einem Absorptionskern zu kombinieren. Es ist ferner gängig, Absorptionskerne mit Schichten von unterschiedlichen Materialien oder Kombinationen von Materialien im Hinblick auf die Flüssigkeitserfassunseigenschaften, die Flüssigkeitsverteilungseigenschaften und die Flüssigkeitsspeichereigenschaften vorzusehen. Dies ist in der Technik wohl bekannt.
Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht 8 ist von der oben beschrieben Art und soll eine Fähigkeit aufweisen, schnell große Mengen von Körperflüssigkeiten zu erfassen, die während einer kurzen Zeitdauer abgegeben werden. Sie sollte ferner zeitweise die Flüssigkeit speichern, bevor sie durch den darunter liegenden Absorptionskern 9 absorbiert wird. Diese Eigenschaften sollten im wesentlichen auch bei zweiten und weiteren Benässungen des Materials aufrechterhalten werden. Die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht 8 kann entweder den gesamten Absorptionskern 9 oder nur dessen mittleren Abschnitt abdecken.
Infolge der Verwendung der nachgiebigen spiralisierten Zweikomponentenfasern als Funktionsfasern in der Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht 8 weist die Schicht ein großes offenes Volumen zur Aufnahme von Flüssigkeiten auf und ist deshalb sehr effizient für die schnelle Erfassung von großen Flüssigkeitsvolumen. Sie ist ferner bei vergleichsweise geringen Flächengewichten, beispielsweise geringer als 60 g/m² wirksam, was aus Kostengründen wichtig ist. Sie nimmt ferner nach der Kompression schnell ihr Volumen (Bulk) wieder an.
Es ist offensichtlich, dass der oben beschriebene und in den Zeichnungen gezeigte Inkontinenzschutz nur ein Beispiel eines Absorptionsartikels ist, auf den durch die vorliegende Erfindung Bezug genommen wird. Somit können die Form und der Aufbau des Artikels variieren. Der Absorptionskern kann ebenso eine Windel, eine Höschenwindel, eine Hygienebinde, eine Slipeinlage oder ähnliches sein.
Beispiel
Ein Vergleichstest wurde zwischen einer üblichen Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht in der Form einer kardierten durch Luft verbundenen Bahn mit hohlem Funktionsfasern mit einer gewöhnlichen Sägezahnkräuselung und mit einem Flächengewicht von 50 g/m² und einer Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht gemäß der Erfindung mt spiralisierten hohlen Zweikomponenten-Funktionsfasern und mit dem gleichen Flächengewicht durchgeführt. Die gleichen Bindefasern wurden in beiden Materialien verwendet. Die Flüssigkeitsdurchstoßzeit vor und nach der Kompression der Schichten wurde gemessen.
Das Testmaterial gemäß der Erfindung bestand aus:
35 Gewichtsprozent Bindefasern, 4 dtex, Zweikomponenten CoPET/PET-Fasern.
65 Gewichtsprozent Funktionsfasern, 6 dtex, hohle Zweikomponenten-Polyester/PET-Fasern.
Die Flüssigkeitsdurchstoßzeit-Tests wurden gemäß dem EDANA Standardverfahren 150.3–96 durchgeführt.
Vor der Kompression war die Flüssigkeitsdurchstoßzeit für die Schicht mit spiralisierten Fasern kürzer als für die gewöhnliche Schicht, die keine spiralisierten Fasern enthielt, insbesondere bei der zweiten und dritten Benässung. Die übliche Schicht hatte somit eine schlechtere Durchstoßzeit und hielt Flüssigkeit für eine längere Zeitdauer verglichen mit der Schicht gemäß der Erfindung.
Nach der Kompression während drei Wochen und vier Stunden Wiederherstellung waren die Unterschiede noch größer, und die Schicht gemäß der Erfindung, die spiralisierte Fasern enthält, war nahezu zweimal so wirksam wie die normale Schicht.

Claims

Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht in einem Absorptionsartikel, wie zum Beispiel einer Windel, einer Höschenwindel, einem Inkontinenzschutz, einer Hygienebinde, einer Slipeinlage oder ähnliches, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht (8) eine Mischung aus wärmegeschrumpften, spiralisierten, thermoplastischen Multikomponenten- vorzugsweise Zweikomponenten-Funktionsfasern (1) mit 3,4 dtex oder mehr, wobei die Komponenten (2, 3) der Fasern zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen und in einer Seite-an-Seite Beziehung angeordnet sind, und thermoplastischen Bindefasern (5) aufweist, die mit Wärmebehandlung zusammen verbunden wurden, während die Funktionsfasern (1) durch die Wärmebehandlung im wesentlichen nicht beeinflusst sind.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwischen 40 und 80 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 50 und 70 Gewichtsprozent aufweist.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens 10 Gewichtsprozent Bindefasern (5) aufweist.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzpunkt der Bindefasern geringer ist als der Schmelzpunkt für die Funktionsfasern.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ferner andere Arten von Fasern, zum Beispiel Zellstofffasern, vorzugsweise querverbundene Zellstofffasern aufweist.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsfasern (1) hohl sind.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Kardieren und Wärmeverbinden, vorzugsweise Durchluftverbinden ausgebildet wird.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsfasern (1) eine Länge zwischen 20 und 70 mm, vorzugsweise zwischen 40 und 60 mm aufweisen.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der Ansprüche 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Luftlegen oder Nasslegen, gefolgt durch Wärmeverbinden, vorzugsweise Durchluftverbinden, ausgebildet wird.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsfasern (1) eine Länge von 20 mm oder weniger aufweisen.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsfasern eine Dicke zwischen 3,4 und 50 dtex, vorzugsweise zwischen 3,4 und 15 dtex aufweisen.
Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie in der Form eines Laminats ausgeführt ist, in dem wenigstens eine der Schichten eine Mischung von Funktionsfasern und Bindefasern, wie oben ausgeführt, aufweist.
Absorptionsartikel, wie zum Beispiel Windel, Höschenwindel, Inkontinenzschutz, Hygienebinde, Slipeinlage oder ähnliches mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Oberlage (7), einer flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage (10), einen Absorptionskern (9) und einer Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht (8), die zwischen der Oberlage und dem Absorptionskern angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitserfassungs/Übertragungsschicht (8) von der Art ist, die in einem der Ansprüche 1–12 definiert ist.