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Verfahren zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Filmlochbereiche,
insbesondere bei sogenannten Sicherheitsfilmen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Filmlochbereiche, insbesondere bei
sogenännten Sicherheitsfilmen, durch Einführung von Weichmachungsmitteln in den
Film. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Lochbereich des Filmes für
sich allein oder zusätzlich vor und/oder nach Behandlung des ganzen Filmes einer
Tränkung mit Weichhaltungsmitteln unterzogen wird. Der Film kann hierbei nacheinander
über drei zweckmäßig mit flachen Ausnehmungen versehene Walzen oder Rollen in der
Weise geführt werden, daß zunächst nur der Lochbereich und alsdann die ü_ brige
Fläche des: Filmes sowie zweckmäßig nochmals die Lochbereiche benetzt werden. Ferner
kann . nach der Behandlung mit Weichmachern zum Schutze gegen ihre Verdampfung auf
den gequollenen Film, vornehmlich im Bereiche der Lochung eine viscose Lösung von
Stoffen aufgebracht werden, die den Filmrohstoffen verwandt sind.
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An sich ist die Benutzung von Acetatfilmals Bildträger im Hinblick
auf die bildmäßige Wirkung und seine Gefährlosigkeit durchaus vorteilhaft. Indes
besteht der Nachteil, daß nach jedem - Wässern ein derartiger Film erheblich und
ungleichmäßig schrumpft, insbesondere wenn-die.Trocknung des- Films zufolge der
im Kopierbetriebe stets kurzen Lieferfristen und der Verringerung der Gestehungskosten.
rasch erfolgt. Es ist daher eine bekannte Tatsache, daß die an sich vorteilhaften
Bildträger aus schwer flammbarem Material große Schwierigkeiten in bezug auf die
Erhaltung, d. h. den Schutz vor mechanischen Beschädigungen der Lochungen, bereiten.
Bei Schmalfilm kommt der zusätzliche Nachteil hinzu, daß infolge der zunehmenden
Verwendung desselben als Tonfilm mit nur einreihiger Lochung die Lochbereiche sehr
stark beansprucht werden;. Da derartige Filme bereits beim Verlassen der Kopieranstalt
je nach Dauer und Wirkung der angewandten Bäder mehr oder weniger Weichhaltungsmittel
verloren haben, befindet sich also selbst eine frische - d. h. neue -Kopie verglichen
am Rohfilm schon nicht mehr -in einem vollwertigen Zustand. Da der Lochungsbereich.
am stärksten der-_Luft ausgesetzt und an den heißen Kuferi des Bildfensters der
Vorführmaschine vorbeibewegt wird, tritt in diesem im Laufe der Zeit stärkere Austrocknung
des Filmes und damit Brüchigkeit ein.
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Auf Grund dieser Tatsachen besteht an sich die Notwendigkeit, den
Film nach erfolgter Fertigstellung, also vor der Ingebrauchnahme, durch ein:Konservierungsverfahrenzu.
behandeln,
sei es durch Imprägnierung mit beispielsweise in Eisessig gelösten oder verdünnten
Weichhaltungsmitteln, sei es durch, eine Umwandlung der Filmoberflächen oder' eine
Vereinigung beider Vorgänge.
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Die Erfahrung hat gelehrt, daß ,die bishe angewendeten und für den
Filmbildteil, d. f:` für den Filmteil zwischen den Lochungen, ausreichenden Konservierungsmaßnahmen
für den Lochungsbereich nicht genügen. Wollte man aber die Konservierungsmaßnahmen
so treffen, daß der Film im Lochungsbereiche eine den Erfordernissen entsprechende
Qüellung und damit genügenden Schutz gegen vorzeitiges Austrocknen: erhält, so wäre
die Folge, daß der Film in seiner ganzen Ausdehnung zu weich und Tappig würde, und
daß ferner eine zu lange Lagerungszeit erforderlich wäre, bis der Film die für seine
Benützung erforderliche Festigkeit angenommen hat.
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Gemäß der Erfindung wird der zu konservierende Film in an sich bekannter
Weise mit derjenigen Menge Weichhältungsmittel in seiner ganzen Ausdehnung behandelt,
die ausreichend ist, um den Film im Bildbereiche genügend, d. h. nur so weit nachzuduellen,
dah derselbe dem Rohfilm in bezug auf seine physikalischen Eigenschaften wieder
annähernd gleichkommt. Lediglich im Bereiche der Lochungen des Filmes erfolgt eine
vermehrte Ouellung durch zusätzliche Behandlung.
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Die >Benetzung des Filmes für das erfindungsgemäße Verfahren kann
in- an sich bekannter Weise erfolgen, wobei der Film über Walzen geführt wird, deren
untere Hälften, in entsprechende Flüssigkeiten - eintauchen. Die Oberflächen der
Wälzen sind mit einer flachen Aüsnehmung für ,die nicht zu benetzenden Teile der
Filmbänder versehen, sa daß- diese nur auf den .die- Ausnehmungen überragenden Rändern
der Walze geführt und benetzt werden. Es ist zweckmäßig, den Film nacheinander über
drei derartige Walzen zu führen, und zwar so, daß der Film zunächst nur im Bereiche
der Lochungen benetze wird. Bei Benutzung je einer Walzeneinheil muß die erste Walze
im Bereiche des Bildes so tief ausgenommen. sein, daß nur deren Außenstellen den
Lochungsbereich benetzen. Diese erste Walze bewirkt also ein Auftragen der Quell-
und Weichhaltungsmit tel nur auf den Lochungsbereich des Filmes, während die zweite
Walze den Film in voller Breite benetzt und die .dritte Walze eine die Oberfläche
schützende Schicht aufbringt. Da, diese Schicht nur an ihrer der Luft ausgesetzten
Oberfläche hart werden kann, bleibt sie` in sich von innen heraus elastisch. Die
Weichhaltungsmittel im Film: sind hierbei unter der neugebildeten festen Oberfläche
eingeschlossen. Eine Verdampfung der eingeschlossenen Weichhaltungsmittel ist also
sehr erschwert, so daß der Film und insbesondere ,seine Lochungsbereiche während
erheblich i=igerer Zeit als bisher die Biegsamkeit und ksche behält, trotzdem die
Filmoberfläche ` '.wissentlich widerstandsfester als vorher ist. ''?# @ Verfahren
zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Fihnbändem,durch Anwendung von Kolloiden
von höherer Festigkeit als die der photographischen Bildschicht im Zustande der
Quellung derselben sind bekannt. Das -Wesentliche der Erfindung liegt demgegenüber
darin, die am stärksten gefährdeten Teile des Filmes einer besonderen Konservierung
und Oberflächenhärtung zu unterziehen. Andererseits vermeidet die Erfindung bewußt
jegliches Beschichtungsverfahren, da sich beschichtete Filme in der- Praxis nichtbewährt
haben. Bloße Beschichtungsverfahren sind nach dem Stande der Technik von heute abzulehnen.
Bei einem anderen vorgeschlagenen Verfahren. handelt es sich um die Herstellung-
farbiger Filme mit direkten Bild-` reliefs, wobei die lichtempfindlichen Ränder
des Filmbandes beim Kopieren derjenigen Lichtstärke ausgesetzt werden; durch welche
die am meisten zu belichtenden Reliefteile beeinflußt werden. Der Zweck dieses Verfahrens
besteht darin zu vermeiden, daß die Lochungsbereiche des Filmes bei der Relieferzeugung
durch .die Behandlung mit heißem Wasser einen Substanzverlust im Hinblick, auf die
Phataschicht erleiden, so daß die Lochungsbereiche eine mechanische Schwächung erfahren:
Nach der Erfindung wird demgegenüber ein: zu rasches Austrocknen bzw. eine Verringerung
der inneren Reibung der Filmsubstanzen verhindert und eine längere Gebrauchsdauer
erreicht, und zwar insbesondere'im Hinblick auf diejenigen Teile des Filmes; die
einer stärkeren Beanspruchung nicht nur in mechanischem Sinne ausgesetzt sind. Gerade
der Lochungsbereich eines Filmes unterliegt am ehesten, der Austrocknung, d. h.
er erleidet am ehesten einen Verlust an Weichhaltungsmitteln. Die Erfindung wirkt
- diesem zwangsläufigen Vorgang dadurch entgegen, daß im voraus diese im besonderen
gefährdeten Filmteile zusätzlich-Weichhaltungsmittel, also mehr Weichhaltungsmittel
als die übrigen -Filmflächen, erhalten.
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Es ist verständlich, daß es für die Erfindung an sich gleichgültig
ist, in welcher Weise der Bildbereich des Filmes einer Imprägnierung bzw. Konservierung
unterzogen wird: Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, die am stärksten gefährdeten
Teile des Filmes- einer besonderen Konservierung und Oberflächenhärtung zu unterziehen.
An sich ist eine Konservierung des Bildbereiches des-
Filmes zweckmäßig.
Dä, aber der Film stets im aufgerollten Zustande gelagert ist und in der Hauptsache
nur die Lochungsbereiche bzw. Außenkanten der vorzeitigen Verhornung ausgesetzt
sind, so ist die Konservierung des Bildbereiches nicht unbedingt erforderlich, jedenfalls
nicht indem Maße, wie nach der Erfindung der Schutz im Lochungsbereich angestrebt
wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren der Konservierung der Lochungsbereiche
des Filmes wird sich im allgemeinen eine besondere Behandlung,des Bildbereiches
erübrigen.. Der Grund dafür liegt darin, daß bei dem Tränken der Lochungsbereiche
mit einem Über schuß an Weichhaltungsmitteln zwangsläufig ein Teil der Weichhaltungsmittel
in den angrenzenden Bildbereich des Filmes eindringt. Bei der Behandlung des Lochungsbereiches
erfolgt nämlich eine Durchdringung .sämtlicher Stanz- und Schnittflächen der Lochungen
und der Filmflächen zwischen den Lochungen bis in den Bildbereich hinein mit den
Weichhaltungsmitteln. Soll der Film näch der Konservierungsbehandlung im Bereich
der Lochungen noch eine Deckschicht unter Verwendung zusätzlicher Stoffe von gleichem
Brechungsindex wie der Film erhalten, so ist eine Quellung bzw. Auflösung der gesamten
Filmoberfläche zur Vermeidung von Ungleichheiten in der Oberflächenspannung notwendig.
Eine hierfür geeignete Lösung besteht z. B. aus 2 g Nitrocellulose, von geringer
Viscosität, beispielsweise Pyroxylin, i g harzfreiem Schellack, 25 g Kampfer, gelöst
in 22 ccm Alkohol, und 40 ccm Essigäther. Eine hiermit hergestellte neue Oberfläche
wird an der Luft sehr schnell und gleichmäßig hart und widerstandsfähig; ohne daß
der Film im Innern seine Elastizität verliert, was hauptsächlich auf den vorausgegangenen
Arbeitsgang zurückzuführen ist.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auch die gelegentlich vorgeschlagene
mechanische Verstärkung des Lochungsbereiches des Filmes, die sich als unbrauchbar
erwiesen hat, weder bezweckt noch bewirkt. Es wird vielmehr das rasche Austrocknen
verhindert bzw.die innere Reibung 'herabgesetzt und eine längere Gebrauchsdauer,
insbesondere der in dieser Beziehung am stärksten gefährdeten Teile derselben, erreicht.
Wenngleich das Verfahren besonders zweckmäßig für die schwer flammbareri Acetatu.
dgl. Filme ist; so ist es dennoch für jeden sonstigen Film, beispielsweise auch
den. Celluloidfilm, vorteilhaft, wenn es sich darum handelt, dem.. Einbrechen der
Lochungen vorzubeugen.