-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkgetriebeanordnung
für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
-
Fahrzeuge wie z. B. Busse sind gewöhnlich mit einem
Lenkgetriebe ausgestattet, das einen Teil ihres Lenksystems
bildet und im Lenkgetriebekasten enthalten ist, der selbst an
lasttragenden Teilen des Fahrzeugs, wie z. B. einem
Querträger, vor den lenkbaren Vorderrädern des Fahrzeugs befestigt
ist. Der Lenkgetriebekasten hat den Vorteil, daß ein Raum
geschaffen wird, in welchem das Lenkgetriebe angebracht werden
kann, und den weiteren Vorteil einer Form, die die
Befestigung anderer Teile am Fahrzeugrahmen gestattet und
erleichtert. In einem Bus kann die Form des Lenkgetriebekastens
derart sein, daß über den Lenkgetriebekasten die Befestigung
eines Steuerkabinenmoduls am Fahrzeugrahmen vereinfacht wird.
Dies macht es möglich, daß ein in der Steuerkabine
angeordnetes Lenkrad über eine Kegelradverzahnung mit dem Lenkgetriebe
verbunden wird, das selbst über ein Gelenk mit dem
Verbindungsmechanismus verbunden ist, der die Lenkung ausführt.
Dieser Aufbau gestattet nicht nur eine vorteilhafte
Ausrichtung von Baukomponenten, sondern bietet ihnen auch Schutz
gegen äußere Einflüsse.
-
Eine solche Lenkgetriebeanordnung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist aus WO-A-9514603 bekannt, worin das
Lenkgetriebemodul ein Lenkgetriebe enthält und mit einem
Vorderradmodul fest verbunden und an einem Kabinenmodul befestigt
ist.
-
Das Lenkgetriebe wird im Lenkgetriebekasten gewöhnlich in
der Weise angebracht, daß das Lenkgetriebe, welches an sich
eine unregelmäßige Form hat, am Boden des Lenkgetriebekastens
befestigt wird. Um im Bedarfsfall einen Austausch oder eine
Wartung des Lenkgetriebes zu ermöglichen, ist das
Lenkgetriebe durch Schraubverbindungen befestigt.
-
Ein Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daß der
Zugang zu Befestigungsschrauben des Lenkgetriebes eingeschränkt
ist, wodurch sowohl während der Busfertigung als auch während
der Wartung des Lenkgetriebes eine Anbringung des
Lenkgetriebes erschwert wird. Der Zugang wird dadurch wesentlich
verschlechtert, daß das Lenkgetriebe in einem Lenkgetriebekasten
enthalten ist. Es ist nichtsdestotrotz wünschenswert, daß das
Lenkgetriebe in einem Kasten enthalten ist, da dies die
Anbringung anderer Komponenten vereinfacht.
Aufgabe der Erfindung
-
Der Zweck der Erfindung ist, diese Nachteile zu
eliminieren. Ihre Aufgabe besteht daher darin, einen guten Zugang zu
den Schrauben zur Montage des Lenkgetriebes zu ermöglichen,
so daß das Lenkgetriebe einfach angebracht und entfernt
werden kann, während es gleichzeitig möglich ist, die äußere
Form des Lenkgetriebekastens als Schutz für das Lenkgetriebe
beizubehalten.
-
In dieser Hinsicht ist die Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale
gekennzeichnet.
-
Andere, die Erfindung kennzeichnende Merkmale sind in der
folgenden Beschreibung einer Ausführungsform mit Verweis auf
die beigefügte Zeichnung angegeben.
Zeichnungsliste
-
Fig. 1 zeigt eine auseinandergezogene schematische
Darstellung des Grundaufbaus eines vorderen Teils eines
Fahrzeug-Fahrgestells.
Beschreibung einer Ausführungsform
-
Fig. 1 zeigt ein vorderes Segment eines
Fahrzeug-Fahrgestells, konkreter eines Fahrgestells für einen Bus. Ein
Radkastenmodul 1, das für ein lenkbares Vorderrad des Busses
gedacht ist, enthält eine Vorderachse 5 mit herkömmlichen
Komponenten zur Radaufhängung wie z. B. Stoßdämpfer,
Lenksystem und dergleichen; das Rad ist aber nicht dargestellt, um
die Klarheit zugunsten anderer, für die Erfindung
wesentlicherer Komponenten zu verbessern.
-
Das Radkastenmodul 1 ist aus zwei Querträgern 2, 3
zusammengesetzt, die auf beiden Seiten des Rades angeordnet sind
und zwei, sich dazwischen erstreckende Radkastenrahmen 4
aufweisen, die aus je zwei gebogenen Teilen bestehen. Vor dem
vorderen Querträger 2 erstreckt sich in der Richtung einer
Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs ein Steuerkabinenmodul 6, von
welchem nur bestimmte Komponenten dargestellt sind, wie z. B.
eine Lenksäule, die dazu bestimmt ist, ein Lenkrad zu tragen,
eine Bodenplatte 8, die ein Pedalgestell tragen soll, ein zum
Anbringen eines Steuerkabinenbodens gedachtes Längsbodenteil
9 und ein zwischen dem vorderen Querträger 2 und dem
Bodenteil 9 angeordneter Lenkgetriebekasten 10. Der
Lenkgetriebekasten 10 nimmt ein Lenkgetriebe 11 auf, das eine von der
Lenksäule 7 über ein Kegelrad 12 übertragene Drehbewegung in
eine Achsschubbewegung einer Steuerstange 13 umwandelt, die
vom Lenkgetriebe 11 aus vorragt und in herkömmlicher Weise
auf das Lenksystem einwirken kann, welches auf die Räder
einwirkt.
-
Das Steuerkabinenmodul 6, das in Fig. 1 dargestellt ist,
befindet sich auf der rechten Seite des Busses, so daß das
Fahrgestell für einen rechts gesteuerten Bus ausgelegt ist.
Die beiden dargestellten Querträger 2, 3 bestehen jeweils aus
einem Gitterträger mit einem oberen Segment 14 und einem
unteren Segment 15, die durch mehrere Querverstrebungen 16
miteinander verbunden sind. Die unteren Trägersegmente 15
erstrecken sich über die gesamte Breite des Busses, während die
oberen Trägersegmente 14 in zwei Trägersegmente auf beiden
Seiten eines Mittelgangsegments 17 geteilt sind. Dieser
Aufbau ist für sogenannte Niederflurbusse charakteristisch, in
denen Passagiere zwischen Radkästen des Radkastenmoduls 1
hindurchgehen können müssen. Die Höhe der Querträger 2, 3 ist
zumindest annähernd die gleiche wie die Höhe des Lenkgetriebekastens
10, der am vorderen Querträger 2 auf der rechten
Seite durch Schraubverbindungen über eine hintere Endwand 18
befestigt ist.
-
An einer vorderen Endwand 19 des Lenkgetriebekastens 10
ist der Bodenträger 9 abnehmbar befestigt, an dem der nicht
dargestellte Steuerkabinenboden befestigt wird. Der
Bodenträger 9 hat im wesentlichen eine Hohlprofilform, wobei die
offene Seite nach unten gewandt ist. Das Bodenteil 9 ist somit
ebenfalls über den Lenkgetriebekasten 10 am Querträger 2
befestigt.
-
Die vordere Endwand 19 des Lenkgetriebekastens ist mit
einer Öffnung versehen, durch die sich eine Welle 20 zum
Übertragen von Drehbewegungen zwischen dem Kegelrad 12 und dem
Lenkgetriebe 11 erstreckt. Diese Welle 20 ist gleichfalls im
Bodenteil 9 untergebracht, an dessen vorderem Ende das
Kegelrad 12 durch Schraubverbindungen befestigt ist. Die hintere
Endwand 18 des Lenkgetriebekastens ist ähnlich mit einer
Öffnung versehen, durch die sich die Spurstange 13 erstreckt,
welche das Lenkgetriebe 11 mit dem Rest des Lenksystems
verbindet. Diese Spurstange 13 verläuft zwischen zwei
Querstreben 16 des Querträgers 12. Das Ergebnis ist ein geschützter
Ort nicht nur für das Lenkgetriebe 11, sondern auch für das
Kegelrad 12, die Welle 20 und die mit ihnen verbundene
Spurstange 13.
-
Der Lenkgetriebekasten 10 weist auch zwei Seitenwände
auf, die ebenfalls mit Öffnungen versehen sind, hauptsächlich
mit Blick auf die Erleichterung eines Zugangs zum
Lenkgetriebe, wenn es in den Lenkgetriebekasten 10 eingebaut ist. Der
Lenkgetriebekasten 10 hat folglich im wesentlichen eine
Parallelelpipedform.
-
Zur Erleichterung des Einbaus des Lenkgetriebes 11 in den
Lenkgetriebekasten 10 ist der letztgenannte mit einem
abnehmbaren Boden, aber keiner oberen Abdeckung versehen. Der erste
Montageschritt ist, das lose Lenkgetriebe 11 am Boden 21 des
Lenkgetriebekastens anzubringen, was vorteilhafterweise als
Arbeitsgang einer Vormontage ausgeführt wird. Bei der Herstellung
von Busfahrgestellen wird der Lenkgetriebekasten 10
ohne seinen Boden 21 am Querträger 2 des Fahrgestells
zusammen mit anderen Fahrgestellteilen wie z. B. dem Bodenteil 9
angebracht. Danach ist es einfach, das Lenkgetriebe 11 am
Fahrgestell durch Einsetzen des Bodens 21 des
Lenkgetriebekastens und des auf ihm vormontierten Lenkgetriebes 11 von
unten nach oben in den Lenkgetriebekasten 10 einzusetzen,
gefolgt von einer Befestigung des Bodens 21 des
Lenkgetriebekastens am Lenkgetriebekasten 10 z. B. durch
Schraubverbindungen. Danach werden die Welle 20 vom Kegelrad 12 und die
Steuerstange 13 mit dem Lenkgetriebe verbunden. In einer
vorteilhaften Ausführungsform kann die Welle 20 oder die Spurstange
13 am Lenkgetriebe 11 vormontiert werden, um den Grad der
Vormontage weiter zu erhöhen und den Umfang des während einer
Endmontage vorzunehmenden Einbaus zu reduzieren.
-
Die Verwendung eines losen Bodens 21 für den
Lenkgetriebekasten 10 macht es einfach, das Lenkgetriebe 11 zur Wartung
oder zum Austausch zu entfernen. Es bedeutet auch, daß der
Boden (z. B. bezüglich Schraubkonfigurationen) an ein
bestimmtes Modell eines Lenkgetriebes angepaßt werden kann. Der
gleiche Lenkgetriebekasten kann für verschiedene Lenkgetriebe
verwendet werden, und die einzige erforderliche individuelle
Anpassung besteht darin, den Boden an die spezielle
Konstruktion des Lenkgetriebes anzupassen. Dies macht einen hohen
Grad an Standardisierung mit entsprechenden wirtschaftlichen
Einsparungen möglich.
-
Der abnehmbare Boden 21 des Lenkgetriebekastens muß nicht
selbst einen geschlossenen Boden zum Lenkgetriebekasten
bilden, sondern kann die Form eines Rahmens, einer Halterung
oder einer anderen Komponente annehmen, die am
Lenkgetriebekasten 10 von unten angebracht werden kann. In alternativen
Ausführungsformen kann das Lenkgetriebe an irgendwelchen
anderen Wandteilen des Lenkgetriebekastens statt an dessen
Boden angebracht werden.