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Vorrichtung zum Umwickeln von mit Bitumen getränkten Bändern auf Rohre,
insbesondere auf lange Rohre von geringem Durchmesser Bekanntlich werden Metallrohre,
insbesondere in die Erde zu verlegende Stahlrohre, mit einem besonders wirksamen
. Rostschutz dadurch überzogen, daß sie zunächst in ein heißflüssiges, teerp:ech-
oder bitumenhaltiges Bad getaucht und hierauf mit einem teerpech-.oder bitumengetränkten
Band aus Jute oder Wollfilz umwickelt werden.
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Während man früher die Rohre überlappt umwickelte, ist man in letzter
Zeit dazu übergegangen, das Band stoßkantig um das Rohr zu wickeln, wobei etwaige
geringe Spalten zwischen den Stoßkanten von dem überflüssigen, beim Umlegen des
Bandes hervorquellenden Bitumen ausgefüllt werden. Es hat sich nämlich gezeigt,
daß bei der überlappten Umwicklung beim Andrücken des Bandes auf das Rohr der Druck
an der überlappung größer als @an den übrigen Stellen ist, so daß an der überlappung
das Bitumen vom Rohr weggedrückt wird und keinen genügenden Rostschutz mehr bildet.
Das Umwickeln der Rohre mittels des Leerpech-oder bitumengetränkten Bandes geschieht
bisher auf einer drehbankähnlichen Vorrichtung, auf welcher die Rohre @an beiden
Enden zwischen den Körnerspitzen eines Reit-bzw. Spindelstockes eingespannt werden,
wobei an dem Rohr entlang ein das Wickelband tragender Wickelwagen läuft, der zwangsläufig
von dem Antrieb des Spindelstockes mit einer Geschwindigkeit bewegt wird, die der
durch die Bandbreite gegebenen Steigung der Wicklung entspricht. Der Wickelwagen
trägt hierbei einen Behälter für die teerpech- oder bitumenhaltige Masse und eine
Abwicklungsvorrichtung für das Band, welches durch die Masse hindurchgezogen wird,
bevor es sich auf das zu schützende Rohr aufwickelt.
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Es hat sich nun. bei dieser Einrichtung gezeigt, daß lange Rohre mit
verhältnismäßig geringem Durchmesser sich auf der eingespannten Bank stark durchbiegen
und daher beirr Drehen stark seitlich ausschlagen, da
eine Unterstützung
des umwickelten Rohrteils nicht möglich ist. Das freie Einspannen des Rohres und
das hierdurch bedingte Durchhängen des Rohres gestattet daher nur das" Einspannen
von Rohren einer begrenzteü Größe, sodann :aber auch läßt sich eine !eiTl'--° wandfreie
stoßkantige Umwicklung nicht :er=-@ möglichen; es treten vielmehr, besonders in
der Mitte des Rohres, häufig die vorerwähnten schädlichen überlappungen auf. Auch
treten beim Umlaufen des durchhängenden Rohres starke Schläge auf das Wickelband
ein, die unter Umständen ein Abreißen des Wickelbandes während des Wickelvorganges
verursachen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird der umgekehrte Weg vorgeschlagen,
d. h. die Wickelvorrichtung wird ortsfest angeordnet und das Röhr an dieser vorbeigeführt.
Zu diesem Zweck wird das zu umwickelnde Rohr mit seinem einen Ende in eine fahrbare
Drehvorrichtung eingespannt und mit seinem anderen Ende vor Beginn des Wickelvorganges
in ein Führungsorgan gelagert, das das Rohr völlig umschließt, so daß die fahrbare
Drehvorrichtung das Rohr unter gleichzeitiger Drehung in axialer Richtung durch
das Führungsorgan hindurch an der Wickelvorrichtung entlang führt. Das Aufwickeln
des bitumengetränkten Bandes erfolgt dann unmittelbar neben dem Führungsorgan, .also
an einer Stelle, an der das Rohr ohne seitliche Schwankungen genau rund läuft, so
daß :eine einwandfreie stoßkantige Umwicklung- erreicht wird. Unmittelbar hinter
der Aufwickelst:elle wird das Rohr durch eine Wasserbrause abgekühlt, wodurch die
Wickelmasse schnell bis zu einem gewissen Grad erstarrt. Alsdann schiebt sich der
umwickelte Rohrteil über ein aus mehreren Rollenpaaren bestehendes Stütz und Glättorgan,
auf dem der bewickelte Rohrteil auf seiner ganzen Länge unterstützt und die noch
plastische Schutzschicht durch die Drehbewegung des Rohres geglättet wird.
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In der beiliegenden Zeichnung, ist eine Ausführungsform gemäß der
Erfindung m einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Einrichtung
im Aufriß, Abb. 2 im Grundriß und Abb.3, 4 und 5 im Querschnitt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform besteht die Drehvorrichtung
aus einem Wickelwagen, der einen Spindelstock mit einem Klemmfutter trägt, in welchem
das eine Ende des Rohres eingespannt wird. Der Wagen trägt ferner einen Motorantrieb;
durch welchen er einerseits hin und her gefahren werden kann und andererseits die
Drehbewegung, der Spindel erfolgt. Da die Vorwärtsbewegung des Wagens in einem der
durch die Bandbreite gegebenen Steigung entsprechenden Verhältnis zur Drehbewegung
des Rohres stehen muß, ist zwischen Motorantrieb und rahrvorrichtung ein Drehzahlregelgetriebe
#.:":vischengeschaltet.
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Z `,. ie zu behandelnden Rohre sind mit i und däs. Wickelband
mit 2 bezeichnet. Dieses wird `_äüf dem Geste113 des heizbaren Bitum@enbehälters
4 so aufgebracht, daß @es .abgewickelt werden kann. An einer Seite des Bitumenbehälters
4 ist der Führungsbock 5 angeordnet, welcher zwei gegeneinander verschiebbare Rollensysteme
6 trägt, welche das Rohr ganz umfassen und zwischen welchen die zu behandelnden
Rohre geführt werden. Diese werden an einem Ende in dem Spaninfutter 7 der Spindgl8
eingespannt. Die Spindel ist in dem Rädergetriebe 9 gelagert, welches mit dem Motor
io durch die Kupplung i i verbunden ist. Eine Hälfte dieser Kupplung ist als Kettenrad
ausgebildet und treibt vermittels der Kette 12 das Regelgetriebe 13, welches andererseits
vermittels der Magnetkupplung 14 das Winkelradgetriebe 15 antreibt. Diese Getriebe
sind mit dem Motor auf dem Wagengestell 16 aufgebaut, welches mit zwei Laufachsen
17 und den Laufrädern 18 ,auf den Schienen i9 fahrbar ,angeordnet ist. Unter
dem Wagengestell ist noch die Welle 2o angeordnet, welche das Kettenrad .21 trägt.
Dieses ist durch die Treibkette 22 mit dem Kettenrad 23 des Kegelradgetriebes 15
verbunden. Auf der Welle 20 ist noch ein. zweites Kettenrad 24 befestigt, welches
in die Treibkette 25 eingreift. Diese Treibkette kann andererseits durch den Motor
26, den Schneckentrieb 27, das Antriebskettenrad 28 und das Umlenkkettenrad 29 hin
und her gezogen werden. Im Anschluß an den Bitumenbehälter ist noch eine Rollenbahn
angeordnet, welche im wesentlichen aus dem Gestell 3o und den paarweise angeordneten
Rollen 31 besteht. Unmittelbar hinter dem Bitumenbehälter befindet sich auf dem
Gestell 3o noch eine muldenförmige Rinne 32 mit einer darüber angeordneten Wasserbrause
33. Auf der anderen Seite des Bitumenbehälters sind zwischen diesem und dem Wagen
16 :einzelne Böcke 34 mit schwenkbaren Rollen 35 angebracht, die zur Unterstützung
der in den Spannkopf 7 einzuspannenden Rohre dienen. Diese Rollen können durch den
am Wickelvagen angebrachten Stößer 36 seitwärts in die punktiert gezeichnete Lage
geschwenkt werden. Schließlich sind neben der Vorrichtung noch zwei Lager angeordnet,
und zwar :ein Lager 37 für die zu behandelnden Rohre und ein solches 38 für die
fertig bewickelten Rohre.
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Der Arbeitsvorgang bei der beschriebenen Einrichtung ist folgender:
Die dem Lager 37 einzeln entnommenen Rohre i werden einerseits in dem Spannfutter
7
eingespannt und andererseits in Rollen 6 des Führungsbockes 5 ,gelagert, wobei sie
von, den schwenkbaren Rollen 35 unterstützt werden. Nachdem die Rollen 6 so weit
gegeneinandergeschoben sind, daß sie das Rohr umschließen, wird der Motor io eingeschaltet,
wodurch einerseits durch das Rädervorgelege 9 die Spindel 8 üud somit auch das Rohr
in Drehung versetzt und andererseits der Wagen über die Getriebe 13 und 15 bei eingeschalteter
Magnetkupplung 1q. vermittels des Kettenrades 24 und der festliegenden Kette 25
in Richtung auf den Bitume.nbehälter q. hin. bewegt wird. Dadurch wind das von der
Abwickelvorrichtung 3 ablaufende Band 2, dessen Ende vor Beginn. der Drehbewegung
vermittels der Bitumenmasse an dem Rohr festgeklebt wurde, auf das Rohr schraubenförmig
aufgewickelt, wobei es gleichzeitig durch das Bitumenbad laufend das Rohr mit Bitumenmasse
bedeckt. Durch das Regelgetriebe 13 wird die Vorschubgeschwindigkdit entsprechend
der sich aus der Bandbreite ergebenden Steigung der Umwicklung eingestellt. Sobald
der umwickelte Teil des Rohres über deri Bitumenbehälter hinausgelangt ist, kommt
-er unter die Wasserbrause 33, durch welche die Bitumenmasse bis zu einem gewissen
Grade abgekühlt wird, und erhärtet. Alsdann gelangt das Rohr in der weiteren Fortbewegung
auf die Rollen 3 i der Rollenbahn. Über diese schiebt sich das Rohr unter gleichzeitiger
Drehung fort und wird 'so in gerader, Linie gehalten, wobei gleichzeitig die noch
plastische Isolierschicht geglättet wird. Bei der Vorwärtsbewegung des Wickelwagens
werden die schwenkbaren Rollen 35 durch den am Wickelwagen ,angebrachten Stoßei
36 zurückgeschwenkt. Sobald das Klemmfutter 7 in die Nähe der Rollensysteme 6 gelangt,
werden diese auseinandergeschoben, damit es durchtreten kann. Ist das Klemmfutter
bis zur Abwickelvorrichtung gelangt, wird .die Magnetkupplung 1q. gelöst, wodurch
die Vorwärtsbewegung des Wagens aufhört. Gleichzeitig wird das ablaufende Band von
dein aufgewickelten Teil getrennt. Das Rohr wird noch so -lange weitergedreht, his
die Oberfläche der Umwicklung in -bekannter Weise durch Glätteisen ganz .geglättet
ist. Alsdann wird der Motor io stillgesetzt, und der Wickelvorgang ist beendet.
Das Rohr wird vom Klemmfutter gelöst, gänzlich auf die Rollenbahn geschoben, von
dieser auf das Lager 38 abgehoben. Inzwischen wird der Wickelwagen durch die Kette
25 und den Motorantrieb --6,27 schnell zurückgeschoben, um das nächste Rohr
einspannen zu können. Man kann dabei den Motor i o im anderen Drehsinn laufen lassen,
wobei sich der Wagen noch gegenüber der zurücklaufenden Kette zurückbewegt und sich
so die beiden Rücklaufbewegungen zur größeren Geschwindigkeit addieren. Alsdann
beginnt der Vorgang von neuem.