DE69535395T2

DE69535395T2 - Nachrichtenfiltertechniken

Info

Publication number: DE69535395T2
Application number: DE69535395T
Authority: DE
Inventors: Leonard Mark Tinton Falls Canale; Allen E. Red Bank Milewski; Henry Alexander Summit Kautz; Bart Summit Selman
Original assignee: AT&T Corp
Current assignee: AT&T Corp
Priority date: 1994-11-30
Filing date: 1995-11-21
Publication date: 2007-10-31
Anticipated expiration: 2015-11-22
Also published as: CA2159973A1; DE69535395D1; EP0720333A3; EP0720333B1; JPH08263404A; EP0720333A2; CA2159973C; US5619648A; JP3066300B2

Description

1 Hintergrund der Erfindung
1.1 Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft allgemein die elektronische Nachrichtenübermittlung und insbesondere E-Mail.
1.2 Allgemeiner Stand der Technik
Ein großes Ärgernis im herkömmlichen Mail-System ist Junk-E-Mail. Mit wachsender Verfügbarkeit und Popularität von E-Mail ist auch Papierkorb-E-Mail zu einem Problem geworden. Die Leichtigkeit, mit der eine E-Mail-Nachricht zu vielen Empfängern gesendet werden kann, kann tatsächlich Papierkorb-E-Mail zu einem noch größeren Problem als herkömmliche Postwurfsendungen machen.
Im Stand der Technik wurde versucht, das Problem der Papierkorb-E-Mail mittels Mail-Filter in einem lokalen E-Mail-System eines E-Mail-Empfängers zu behandeln. Ein solches Filter sortiert ankommende E-Mail für den Empfänger in vom Empfänger bestimmte Kategorien. Das Filter scannt einfach jede E-Mail-Nachricht, wenn sie den Empfänger erreicht, und bestimmt, in welche Kategorie sie plaziert werden soll. Eine Kategorie ist natürlich "verwerfen". Nachrichten, die das Filter in dieser Kategorie ablegt, werden automatisch verworfen. Vorbekannte Filter besitzen verschiedene Grade der Intelligenz; bestimmte arbeiteten einfach mit Listen von Quellenadressen und sortierten gemäß der Quelle der Nachricht; andere verwendeten vom Empfänger bereitgestellte Schlüsselwörter zum Sortieren; schließlich beobachtet bei anderen das Filter für einige Zeit, wie der Empfänger seine E-Mail sortiert und kann dann auf ähnliche Weise sortieren. Für Einzelheiten über Mail-Filter siehe Peter W. Foltz und Susan T. Dumais, "Personalized information delivery: an analysis of information filtering methods", Communications of the ACM, Bd. 35, Nr. 12, Dez. 1992, S. 51-60; D.K. Gifford, R.W. Baldwin, S.T. Berlin, J.M. Lucassen, "An architecture for large scale information systems", in Proceedings Tenth Symposium on Operating Systems Principles, (Orcas Island, Wash., Dez. 1985), S. 161-170; E. Lutz, H.V. Kleist-Retzow und K. Hoerning, "MAFIA – An active mail-filter agent for an intelligent document processing support", in Multi-User Interfaces and Applications, S. Gibbs und A.A. Verrijn-Stuart, Hrsg., North Holland, 1990, S. 16-32; T.W. Malone, K.R. Grant, F.A. Turbak, S.A. Browst, M.D. Cohen, "Intelligent information sharing systems", Commun. ACM 30, 5 (Mai 1987), 390-402; S. Pollack, "A rule-based message filtering system" ACM Trans. Off. Inf. Syst. 6, 3 (Juli 1988), 232-254; P. Maes, "Agents that Reduce Work and Information Overload", Commun. ACM 37 (7) (Juli 1994), S. 31-40. Ein Problem bei allen solchen Filtern besteht darin, daß die Sortierung für eine andere Person sogar für einen Menschen schwierig ist, und wenn ein Filter nützlich sein soll, darf es nicht schlechter als ein Mensch sein.
Einer der Gründe für die Junk-E-Mail besteht darin, daß derzeitige E-Mail-Systeme erfordern, daß Empfänger durch E-Mail-Adressen adressiert werden. Um sicherzustellen, daß eine E-Mail-Nachricht alle erreicht, die möglicherweise ein Interesse daran haben könnten, verwendet der Absender in der Regel eine Liste von Adressen, die diejenigen enthält, die interessiert sein könnten, aber auch viele andere. Für alle außer denen, die tatsächlich interessiert sind, ist die E-Mail natürlich Junk-E-Mail.
Zur Reduktion der Menge an Junk-E-Mail wird eine Technik benötigt, die es einem Absender gestattet, zusätzlich zu der E-Mail-Adresse etwas zu verwenden, um die Arten von Personen zu spezifizieren, die die E-Mail tatsächlich empfangen sollen, und die es einem Filter gestattet, die vom Absender bereitgestellten Informationen zum Filtern der Mail dergestalt zu verwenden, daß nur diese Arten von Personen sie tatsächlich empfangen. Eine Aufgabe der hier offengelegten Erfindung ist die Bereitstellung einer solchen Technik und dadurch das Reduzieren der Menge an von einem Benutzer des E-Mail-Systems empfangenen Papierkorb-E-Mail.
Der Artikel "Intelligent Information-Sharing Systems" von Thomas Malone et al., Communications of the Association for Computing Machinery, Association for Computing Machinery, New York, USA, Bd. 30, Nr. 5, 1. Mai 1987 (1987-05-01), S. 390-402, XP000001897 ISSN: 0001-0782, beschreibt einen Prototypen eines intelligenten Systems zur gemeinsamen Benutzung von Informationen, bei dem Benutzer eines E-Mail-Systems auf der Basis von für jeden Benutzer gespeicherten Informationen automatisch dafür ausgewählt werden, eine E-Mail-Nachricht von einem Absender zu empfangen. Eine an "jedermann" adressierte Nachricht dient zum Triggern der automatischen Auswahl der E-Mail-Empfänger auf der Basis von durch den Absender bereitgestellten Informationen im Vergleich zu Informationen, die mit jedem der potentiellen Empfänger assoziiert sind.
2 Kurzfassung der Erfindung
Die Erfindung verringert die Menge an Junk-E-Mail, die ein Benutzer des E-Mail-Systems empfängt, durch Hinzufügen einer Empfängerkennung zu einer E-Mail-Nachricht. Die Empfängerkennung Nicht-Adressen-Information zum weiteren Spezifizieren der Empfänger in der Gruppe, zu denen die Nachricht gesendet wird, die die Nachricht tatsächlich empfangen sollen.
Das Mail-Filter für einen gegebenen Empfänger hat Zugang zu Informationen über diesen Empfänger und verwendet diese Informationen zusammen mit den Nicht-Adressen-Information in der E-Mail-Nachricht, um zu bestimmen, ob die Nachricht dem gegebenen Empfänger zugestellt werden soll.
Wenn die Nicht-Adressen-Informationen und die Informationen über den Empfänger anzeigen, daß der gegebene Empfänger die Nachricht nicht entfallen soll, stellt das Filter sie nicht zu.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung führt das Mail-Filter des Absenders die Filterung nicht durch. Der Absender gibt eine Empfängerkennung, die Nicht-Adressen-Informationen verwendet, um potentielle Empfänger für das Mail-Filter zu spezifizieren. In diesem Aspekt hat das Mail-Filter des Absenders jedoch Zugang zu Informationen über die möglichen Empfänger und verwendet diese Informationen zusammen mit den Nicht-Adressen-Informationen, um die potentiellen Empfänger zu bestimmen, zu denen die Nachricht gesendet werden soll.
Der erste und der zweite Aspekt der Erfindung werden in einem weiteren Aspekt der Erfindung, nämlich einem System zum Finden von Spezialwissen in dem E-Mail-System, kombiniert. Bei diesem System spezifiziert der Absender ein Gebiet von Spezialwissen mittels einer Liste von für das Gebiet relevanten Schlüsselwörtern. Die Liste von Schlüsselwörtern wird in eine Empfängerkennung in der Nachricht aufgenommen. Das Mail-Filter für einen potentiellen Empfänger hat Zugang zu den Dokument-Dateien des potentiellen Empfängers und zu einer Liste der gesendeten und durch den potentiellen Empfänger empfangenen E-Mail-Nachrichten. Das Mail-Filter verwendet die Dokument-Dateien zur Bestimmung des Gebiets des Spezialwissens des Empfängers. Wenn die Schlüsselwörter in der Empfängerkennung mit einem der Gebiete des Spezialwissens übereinstimmen, stellt das Mail-Filter die E-Mail-Nachricht dem potentiellen Empfänger zu; andernfalls verwendet das Mail-Filter die Liste von E-Mail-Nachrichten zur Bestimmung von Korrespondenten des potentiellen Empfängers, die möglicherweise in der Empfängerkennung das Gebiet des Spezialwissens spezifiziert haben, und leitet die Nachricht zu diesen Korrespondenten weiter. Das Mail-Filter jedes potentiellen Empfängers, daß die Nachricht tatsächlich dem Empfänger zustellt, sendet ferner eine Verweisnachricht zu dem Absender der Nachricht, der somit genau weiß, wer die Nachrichten empfangen hat.
Weitere Aufgaben und Vorteile der hier offengelegten Vorrichtungen und Verfahren werden Durchschnittsfachleuten bei Durchsicht der folgenden Zeichnung und ausführlichen Beschreibung ersichtlich. Es zeigen:
3 Kurze Beschreibung der Zeichnung
1 ein Blockschaltbild auf hoher Ebene von die Erfindung realisierenden Vorrichtungen;
2 ein Diagramm des Benutzermodells 113 in einer bevorzugten Ausführungsform; und
3 ein Diagramm von Korrespondentenmodellen 111 bei einer bevorzugten Ausführungsform und
4 ein Diagramm von Datenstrukturen, die von dem Mail-Filter 109 in einer bevorzugten Ausführungsform verwendet werden.
Bezugszahlen in der Zeichnung besitzen zwei Teile: Die zwei niedrigstwertigen Ziffern sind die Nummer eines Postens in einer Figur; die übrigen Ziffern sind die Nummer der Figur, in der der Posten zuerst erscheint. Ein Posten mit der Bezugszahl 201 erscheint somit zuerst in 2.
4 Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
Die folgende ausführliche Beschreibung beginnt mit einer Übersicht über die Erfindung und beschreibt dann ausführlich, wie die Erfindung in Vorrichtungen implementiert wird, um Spezialwissen in einem E-Mail-System zu finden.
Übersicht über die Erfindungs 1
1 zeigt eine Übersicht auf hoher Ebene der Vorrichtung 101, die die Erfindung realisiert. Die Vorrichtung 101 wird in einem Netzwerk 103 verwendet, das eine Anzahl von Benutzern 105(a...n) verbindet. Das Netzwerk 103 kann ein Netzwerk wie etwa das Internet oder ein kommerzielles E-Mail-Netzwerk sein, oder ein E-Mail-System, das zwischen Benutzern eines Einzelcomputersystems kommuniziert. Jeder Benutzer 105 ist mittels einer Strecke 107, über die der Benutzer 105 E-Mail-Nachrichten senden und empfangen kann, mit dem Netzwerk 103 verbunden. Ein Mail-Posten der in der Erfindung verwendeten Art ist bei 119 gezeigt; der Mail-Posten 119 ist eine Standard-E-Mail-Nachricht, mit Ausnahme zweier zusätzlicher Komponenten:

1. eine Empfängerkennung 121, die Nicht-Adressen-Informationen verwendet, um die Empfänger, die die E-Mail empfangen sollen, weiter zu beschreiben und
2. eine Verweisliste 127, die eine Liste potentieller Empfänger ist, die die E-Mail weitergeleitet haben, und von Empfängern, denen die E-Mail zugestellt wurde.

Die Empfängerkennung 121 hat zwei Teile, das Empfängertypfeld 123, das im allgemeinen angibt, wie die Empfängerkennung 121 interpretiert werden soll, und die Empfängerbeschreibung 125, die die Nicht-Adressen-Informationen enthält, mit denen tatsächlich bestimmt wird, ob der Mail-Posten 119 einem gegebenen Empfänger zugestellt werden soll.
Ein Benutzer 105, der die Menge an von ihm empfangener Papierkorb-E-Mail reduzieren möchte, hat ein Mail-Filter 109 als Teil seines E-Mail-Systems. Wenn ein E-Mail-Posten 119 zu der Adresse des Benutzers 105 gesendet wird, interpretiert das Mail-Filter 109 die Empfängerkennung 121, um zu bestimmen, ob der Mail-Posten 119 dem Benutzer 105(n) zugestellt werden soll. Beim Interpretieren der Empfängerkennung 109 verwendet das Mail-Filter 109 das Benutzermodell 113, bei dem es sich um Daten handelt, die ein Modell des Benutzers 105(n) bereitstellen. Wenn eine Empfängerbeschreibung 125 einen Empfänger spezifiziert, der von derselben Art ist, wie durch das Benutzermodell 113 spezifiziert, fügt das Mail-Filter 109 den Mail-Posten 119 zu der gefilterten Mail 115 zu und informiert den Benutzer 105(n) über die interaktive Benutzer-Mail-Schnittstelle 117, daß Mail angekommen ist. Wenn es der Benutzer 105(n) wünscht, kann das Mail-Filter 109 ferner die Informationen in der Verweisliste 127 verwenden, um die Kette der Verweisungen anzuzeigen, die sich aus dem Leiten der Nachricht zu dem Benutzer 105(n) ergeben hat. Bei bestimmten Ausführungsformen kann das Mail-Filter 109 auch die Informationen in der Verweisliste 127 verwenden, um eine Quittung 129, die die E-Mail-Nachricht, die Kette der Verweisungen und den Benutzer 105(n) identifiziert, zu dem ursprünglichen Absender des Mail-Postens 119 zu senden.
Wenn das Benutzermodell 113 keinen Empfänger spezifiziert, der von derselben Art wie durch die Empfängerbeschreibung 125 spezifiziert ist, schaut das Mail-Filter 109 in den Korrespondentenmodellen 111, um zu bestimmen, wohin der Mail-Posten 119 gesendet werden soll. Es liegt für jeden der häufigen Korrespondenten des Benutzers 105(n) ein Korrespondentenmodell 111(m) vor und wie das Benutzermodell 113 enthält jedes Korrespondentenmodell 111(m) Daten, die das Mail-Filter 109 zusammen mit der Empfängerbeschreibung 125 verwenden kann, um zu bestimmen, welcher der Korrespondenten des Benutzers 105(n) den Mail-Posten 119 empfangen soll. Das Mail-Filter 109 fügt dann die Namen und E-Mail-Adressen derjenigen Korrespondenten zu der Verweisliste 127 in dem Mail-Posten 119 hinzu und leitet den Mail-Posten 119 zu diesen Korrespondenten weiter. Wenn diese ihrerseits Mail-Filter 109 besitzen, filtern sie auch den Mail-Posten 119 wie gerade beschrieben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Benutzer 105(n) spezifizieren, wieviel Kontrolle er über die Weiterleitung wünscht. Die Weiterleitung kann völlig automatisch sein, oder das Mail-Filter 109 kann dem Benutzer 105(n) die Informationen aus der Empfängerbeschreibung 125 und eine Liste der Korrespondenten, die es für die Weiterleitung gefunden hat, präsentieren und kann den Benutzer 105(n) auswählen lassen, welcher der Korrespondenten den weitergeleiteten Brief empfangen soll.
Wenn der Benutzer 105(n) eine E-Mail-Nachricht mit einer Empfängerkennung 121 senden möchte, fordert der Benutzer 105(n) dies von dem Mail-Filter 109 an. Das Mail-Filter 109 verwendet die Schnittstelle 117 zum Erhalten von Informationen von dem Benutzer 105(n), mit denen es die Empfängerkennung 121 erstellt. Das Mail-Filter 109 verwendet dann die Empfängerkennung 121 mit den Korrespondentenmodellen 111 auf die oben beschriebene Weise, um eine Liste der Korrespondenten zu erstellen, die die Nachricht empfangen sollten. Abhängig von der Implementierung kann das Mail-Filter 109 einfach die E-Mail-Nachricht zu diesen Korrespondenten senden oder kann es dem Benutzer 105(n) gestatten, Korrespondenten aus der Liste auszuwählen. Die gewählten Korrespondenten werden natürlich in der Verweisliste 127 abgelegt.
In 1 werden das Mail-Filter 109 und die Korrespondentenmodelle 111 und das Benutzermodell 113 alle in dem von dem Benutzer 105(n) benutzen lokalen Computersystem implementiert. Eine solche Implementierung ist insofern vorteilhaft, als die Informationen in den Korrespondentenmodellen 111 und den Benutzermodellen 113 unter der Kontrolle des Benutzers 105(n) wie gehabt bleiben. Bei anderen Ausführungsformen kann sich das Mail-Filter 109 jedoch an einem beliebigen Punkt in dem Netzwerk 103 befinden. Tatsächlich können bestimmte Ausführungsformen nur Korrespondentenmodelle 111 enthalten. Zum Beispiel könnte eine Datenbank von Kundeninformationen als ein Korrespondentenmodell 111 verwendet werden, und das Mail-Filter 109 könnte die Empfängerbeschreibung 125 zusammen mit der Datenbank von Kundeninformationen verwenden, um zu bestimmen, welche Kunden E-Mail über ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung empfangen sollen.
Ein System zum Finden von Spezialwissen
Die oben beschriebenen Techniken werden bei einer bevorzugten Ausführungsform dazu verwendet, ein System zum Finden von Spezialwissen zu erzeugen. Die folgende Besprechung erläutert zuerst den Nutzen eines solchen Systems und präsentiert dann zwei verschiedene Ausführungsformen.
Verwendung eines Computers zum Finden von Informationen
Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten, durch Verwendung eines Computers etwas herauszufinden: "Frage ein Programm" und "Frage eine Person".
Die erste deckt alle Möglichkeiten zum Zugreifen von online gespeicherten Informationen ab, darunter die Verwendung traditioneller Datenbankprogramme; Dateiindizierungs- und Abrufprogramme wie etwa Glimpse (von Udi Manber an der Universität von Arizona) oder Apple-Search von Apple; News-Filterprogramme wie etwa Hoover (SandPoint Corp.) und sogar noch einfacher die Verwendung von Werkzeugen wie etwa ftp, awk und Texteditoren zum Abrufen und Betrachten von Dateien.
Die zweite, "Frage eine Person", deckt Möglichkeiten der Verwendung eines Computers als Kommunikationsmedium zwischen Personen ab. Zur Zeit sind die Hauptbeispiele E-Mail, darunter sowohl persönliche E-Mail als auch Mail-Listen, und Diskussionsforen und Newsgruppen. Die wachsende Integration von Computern und Telefonen ermöglicht uns auch das Betrachten von Telefonie als computergestütztes Kommunikationsmedium. Einfache Beispiele für eine solche Integration sind Telefonadressenbuchprogramme, die auf einem Personal- oder Pocket-Computer ausgeführt werden, und Wählnummern für sie; ausgereifter ist die Explosion der Benutzung von computergestütztem FAX. Heutzutage kann man nur schwer ein Modem kaufen, das keine FAX-Fähigkeit besitzt, und bei weitem die stärkste Verwendung von FAX ist für die Kommunikation von Personen zu Personen.
Es gibt naturgemäße Probleme mit beiden allgemeinen Ansätzen für das Erhalten von Informationen. Es wurde häufig erwähnt, daß mit expandierender Welt von Online-Informationsquellen der Ansatz "Frage ein Programm" das Problem hat, daß man wissen muß, wo zu suchen ist. Zum Beispiel überwindet das Mosaik-System viele der technischen Probleme beim Zugreifen auf vielfältige Informationen im Internet durch automatisches Abwickeln der Details auf niedriger Ebene verschiedener Kommunikationsprotokolle. Es ist leicht und unterhaltsam, in einem enormen Hypermedia-Raum zu Surfen. Eine Antwort auf eine spezifische Frage mit Mosaik zu finden, ist dagegen langsam und frustrierend und führt häufig zu einem Mißerfolg. Eine Reaktion auf dieses Problem war der Versuch, Systeme zu entwerfen, die Wissen über den Ort von Informationen integrieren, wie zum Beispiel das Projekt Information Manifold (von T. Kirk, A. Levy und D. Srivastava der AT&T Bell Labs.). Es bleibt jedoch ein tieferes Problem, das durch keine Lösung behandelt werden kann, die alleinig auf dem Aufbau einer besseren Suchmaschine basiert. Dies ist der Umstand, daß ein großer Teil wertvoller Informationen einfach nicht online ist, sondern nur in den Köpfen von Personen existiert. Ferner gibt es ökonomische, soziale und politische Gründe, aus denen viele wertvolle Informationen niemals im Internet oder in einem beliebigen anderen Netzwerk öffentlich zugänglich gemacht werden. Tatsächlich liegt ein Teil des Werts eines Informationselements in dem Grad, zu dem es nicht leicht zugänglich ist.
In jeder großen Organisation ist das Bestimmen, wer ein Experte auf einem bestimmten Gebiet ist, ein entscheidendes Problem. Die Notwendigkeit, Spezialwissen zu finden, reicht von informellen Situationen, wenn man zum Beispiel einen Experten über Latex-Makros finden muß, um bei einem Setzproblem in einer gerade geschriebenen Arbeit zu helfen, bis hin zur formalen Konstruktion von Projekt-Teams zur Erfüllung von Unternehmenserfordernissen. Der Umfang von Spezialwissen-Spezifikationen kann vom Generischen ("wer weiß über Logikprogrammierung Bescheid?") bis zum Hochspezifischen ("wer weiß, wie man den Interrupt-Vektor-Bearbeitungsmikrocode in dem Reboot-Modul des Prozessors XZY999 modifiziert?") reichen.
Es gibt nur selten Online-Verzeichnisse von Spezialwissen, und wenn dies der Fall ist, sind die darin enthaltenen Informationen mit Sicherheit veraltet und unvollständig. Tatsächlich sind Spezialwissen-Bedürfnisse potentiell so spezifisch, daß es einfach unmöglich ist, eine umfassende Menge von Kategorien im voraus zu bestimmen. Das Finden von Spezialwissen ist deshalb im allgemeinen eine Aufgabe des Typs "Frage eine Person", mit allen oben skizzierten mit diesem Ansatz verbundenen Problemen.
Man betrachte für einen Moment, wie das Finden von Spezialwissen tatsächlich funktioniert, wenn es erfolgreich ist. In einem typischen Fall kann man eine kleine Menge von Kollegen kontaktieren, von denen man annimmt, daß sie besser mit dem Thema vertraut sein könnten. Weil jede Person einen persönlich kennt, sprechen sie relativ wahrscheinlich an. Gewöhnlich ist keine dieser genau die Person, die man will; sie kann einen jedoch an jemanden verweisen, der weiß, wer das sein könnte. Nachdem man einige Schichten tief eine Kette von Verweisen befolgt, kann man schließlich die gewünschte Person finden.
Man beachte, daß man bei diesem erfolgreichen Szenario eine Gratwanderung zwischen dem Kontaktieren von zu wenigen Personen (und somit nicht finden des wahren Experten) und dem Kontaktieren von zu vielen (und schließlich verärgern anderer) durchführt. Auch wenn man sich am Ende fragt, ob man nicht einen noch besseren Experten hätte finden können, wenn man nur das Netz etwas breiter ausgeworfen hätte. Man kann Schwierigkeiten dabei gehabt haben, sich an die Personen zu erinnern, die man nicht persönlich kennt, die aber etwas Spezialwissen auf dem gewünschten Gebiet besitzen. Wenn nur alle Kollegen unendlich geduldige Assistenten hätten, die man zu Anfang kontaktiert haben könnte, die auch nur etwas über das Spezialwissen ihrer Vorgesetzten gewußt hätten, und die meine anfänglichen Fragen ohne irgend jemanden zu stören beantwortet haben könnten...
Man betrachte nun, wie man Mail-Filter verwenden könnte, um den Prozeß des Findens von Experten zu ergänzen. Das Mail-Filter jeder Person würde ein Modell der Interessengebiete dieser Person erzeugen. Dieses Modell würde automatisch durch Verwendung von Techniken des Informationsabrufs (IR) (wie zum Beispiel invertierte Indizes) an allen von dem Benutzer erstellten und empfangenen Dokumenten erzeugt. Das Benutzermodell könnte relativ groß und detailliert sein und wäre privat für den Benutzer, d.h., wird nicht in einer zentralen Datenbank gespeichert. Das Mail-Filter würde auch ein wesentlich gröberes Modell der jeweiligen Kontaktpersonen erstellen, indem ähnliche Techniken auf alle E-Mail angewandt werden, die man mit jeder Person austauscht.
Wenn man ein Spezialwissen-Finde-Bedürfnis hat, legt man das Problem seinem Mail-Filter als unstrukturierte Textbeschreibung vor. Wieder unter Verwendung von IR-Techniken wählt das jeweilige Mail-Filter dann eine mittelgroße bis große Menge der jeweiligen Kontakte, für die die Anfrage relevant sein kann. Dann sendet es die Anfrage rund, und zwar nicht zu den Personen selbst, sonder zu ihren Mail-Filtern. Nach dem Empfang der Frage prüft jedes Mail-Filter, ob das Benutzermodell seines Eigentümers tatsächlich eine gute Übereinstimmung liefert. Wenn eine gute Übereinstimmung besteht, präsentiert das Mail-Filter die jeweilige Anforderung seinem Eigentümer. Wenn das Modell des Eigentümers nicht übereinstimmt, aber das Modell eines der Kontakte des Eigentümers, kann das Mail-Filter den Eigentümer fragen, ob es eine Verweisung bereitstellen darf. Wenn schließlich überhaupt keine Übereinstimmung besteht, wird die Anfrage still protokolliert und gelöscht. In jedes Mail-Filter kann abhängig von den Präferenzen seines Eigentümers viel Flexibilität eingebaut werden. Zum Beispiel könnte man das Erlauben von automatischen Verweisungen für Anforderungen zulassen, die von den jeweiligen nächsten Kollegen kommen.
Dieses System liefert gegenüber entweder dem Senden von persönlicher E-Mail zu allen, um einen Experten zu finden, oder der Verwendung von Netnews zum Finden des Experten mehrerer Vorteile. Erstens ist es seitens der Empfänger zu einem großen Teil passiv – sie müssen nicht Netnews lesen und durch Dutzende Artikel waten. Zweitens werden Anfragen auf konzentrierte Weise zu denjenigen rundgesendet, die sie mindestens etwas wahrscheinlich interessant finden werden. Drittens werden Benutzer davor abgeschirmt, eine große Anzahl völlig irrelevanter Nachrichten zu sehen; jedes Mail-Filter 109 kann Dutzende von Nachrichten für jede, die der Benutzer sieht, verarbeiten. Nachrichten, die ein Benutzer sieht, kommen schließlich nicht "aus dem Nichts", sondern werden statt dessen mit einer Kette von Verweisungen von Kollegen zu Kollegen etikettiert.
Ein Grund, anzunehmen, daß das gerade beschriebene System in der Praxis nützlich wäre, besteht darin, daß es im Prinzip die Art und Weise modelliert, wie das Finden von Spezialwissen jetzt tatsächlich funktioniert (D. Krackhardt und J.R. Hanson, "Informal Networks: The Company Behind the Chart", Harvard Business Review, Juli-August 1993), während mehr Personen kontaktiert werden können, ohne Unterbrechungen und Störungen zu verursachen.
Implementierung einer Vorrichtung zum Finden von Spezialwissen
Eine zur Zeit bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zum Finden von Spezialwissen wurde unter Verwendung der Netzwerkagenten implementiert, die in Coen et al., Network Agents, US-Patentanmeldung 08/203,147, registriert am 28.02.94, beschrieben werden. Bei der Implementierung ist das Mail-Filter 109 eine Komponente eines Benutzeragenten, der E-Mail-Nachrichten für seinen Benutzer abwickelt. Die Mail-Filter 109 sind in der Programmiersprache Visual Basic geschrieben und laufen auf einem Standard-PC. Die interaktive Benutzer-Mail-Schnittstelle 117 präsentiert dem Benutzer die Vorrichtung zum Finden von Spezialwissen in dem Mail-Filter 109 als antropomorphischer "sprechender Kopf", der in einem Fenster auf dem Computerbildschirm erscheint. Alle Computer, die Mail-Filter 109 ausführen, sind vernetzt (zur Zeit unter Verwendung des Protokolls TCP/IP) und können E-Mail miteinander und mit einer beliebigen Person austauschen. Ein Mail-Filter 109 kann auch andere Programme zur Durchführung verschiedener untergeordneter Aufgaben aufrufen.
Jedes Mail-Filter 109 hat Zugang zu zwei Mengen von Datenbank-Dateien. Die erste, in 2 gezeigte Menge implementiert Korrespondentenmodelle 111; die zweite, in 3 gezeigte Menge implementiert das Benutzermodell 113. Jede der Datenbank-Dateien in den beiden Mengen ist spezifisch für den individuellen Benutzer des Mail-Filters 109 und gehört diesem. Es ist wichtig, anzumerken, daß nicht angenommen wird, daß diese Filter irgendjemandem außer dem Benutzer und dem Mail-Filter 109 direkt zugänglich sind.
Die Korrespondentenmodelle 111 enthalten die folgenden fünf Dateien:

– Die Kollegenliste 201, die Einträge 203 für einen Teil der Kollegen des Benutzers enthält. Jeder Eintrag 203 enthält eine Identifikation 205 für den Kollegen und jeweils eine Liste von Schlüsselwörtern 207, die die Spezialgebiete des Kollegen beschreiben.
– Eine E-Mail-Datei 209, die alle E-Mails 211(0...n) enthält, die der Benutzer über einen wesentlichen Zeitraum, in der Regel das vergangene Jahr oder mehrere Jahre gesendet und empfangen hat.
– Eine invertierte E-Mail-Indexdatei 213, die für jedes Wort, das in irgendeiner E-Mail-Nachricht auftritt, einen Eintrag 215 aufweist. Der Eintrag 215 enthält ein Wort 217 und eine Liste der Nummern der Nachrichten in der E-Mail-Datei 209, die dieses Wort enthalten. Diese Art von Datei kann unter Verwendung von Standard-Informationsabrufalgorithmen, wie zum Beispiel dem in (G. Salton, Automatic Text Processing, Addison-Wesley 1989) beschriebenen erzeugt werden.
– Eine Absender-/Empfängerlistendatei 221 hat einen Eintrag 223 für jede Nachricht in der E-Mail-Datei 209. Der Eintrag enthält die Kennung des Absenders der entsprechenden Nachricht (wenn von dem Benutzer verschieden) oder die Kennung des Empfängers der entsprechenden Nachricht (wenn vom Benutzer gesendet).

3 zeigt die Datenbank-Dateien, die zur Implementierung des Benutzermodells 113 verwendet werden.

– Die Benutzer-Spezialwissenliste 301 ist eine Datei mit einer Liste von Schlüsselwörtern, die einen Teil der eigenen Spezialgebiete des Benutzers beschreiben.
– Der invertierte Benutzerdateienindex 305 ist eine Datei, die einen invertierten Index der Textdateien in dem Verzeichnis des Benutzers enthält. Das heißt, für jedes Wort, das in irgendeiner Datei erscheint, die der Benutzer auf dem Computer gespeichert hat, enthält diese Datei eine Liste der Namen der dieses Wort enthaltenden Dateien.

Bei der bevorzugten Ausführungsform werden die Kollegenliste 201 und die Benutzer-Spezialwissenliste 301 durch das Mail-Filter 109 in Interaktion mit dem Benutzer 105(n) erstellt; die invertierten Indexdateien 213 und der invertierte Benutzerdateienindex 305 werden automatisch durch das Mail-Filter 109 erzeugt. Diese Art von sehr großem invertiertem Index kann schnell durch das Programm Glimpse erzeugt und durchsucht werden (U. Manber und S. Wu, "GLIMPSE: A Tool to Search Through Entire File Systems", Usenix Winter 1994 Technical Conference, San Francisco (Januar 1994), S. 23-32). Bei der Erstellung der invertierten Liste 305 verwendet GLIMPSE ein Hilfsprogramm des Betriebssystems UNIX (UNIX ist ein Warenzeichen von XOPEN), das bestimmt, ob eine Datei eine Textdatei ist. Zusätzlich kann der Benutzer GLIMPSE spezifizieren, welche Verzeichnisse oder Dateien individueller Dateien indiziert werden sollen.
Ein Benutzer beginnt den Prozeß des Findens eines Experten auf einem Gebiet durch Anklicken des Fensters für das Mail-Filter 109 und Eintippen einer Phrase, die die allgemeine Art von Anforderung beschreibt (wie zum Beispiel "Ich möchte einen Experten finden"). Das Mail-Filter 109 fordert den Benutzer dann zur Eingabe einer Phrase auf, die das Spezialwissen beschreibt. Nachdem dies geschehen ist, erzeugt das Mail-Filter 109 eine Liste vorgeschlagener Kandidaten zum Empfang der Anforderung und präsentiert diese zur Genehmigung.
Die Liste der Kandidaten wird durch Kombinieren von Namen aus zwei Quellen erzeugt. Erstens werden Namen hinzugefügt, die in der Kollegenliste 201 erscheinen, so daß die Wörter, die in der das Spezialwissen beschreibenden Phrase erscheinen, in der mit dem Namen 205 assoziierten Liste von Schlüsselwörtern 207 erscheinen.
Zweitens werden Namen hinzugefügt, die sich aus der folgenden Berechnung ergeben. Für jedes Wort, das in der Spezialwissenanforderung erscheint, ruft das Mail-Filter 109 zuerst aus der invertierten E-Mail-Indexdatei 213 eine Liste von Nachrichten 403(0...n) (4) ab, die dieses Wort enthalten. Als nächstes wird die Schnittmenge der Listen berechnet, wodurch eine Liste von Nachrichten 405 erzeugt wird, die alle in jeder einzelnen der vorherigen Listen erscheinen. Als nächstes wird die Liste der Nachrichten 405 mit der Absender-/Empfängerlistendatei 221 verglichen und die Gesamtzahl der Nachrichten, die in der Liste der Nachrichten 405 erscheinen, die von "jeder" passenden Person in der Absender-/Empfängerliste 221 stammen, wird berechnet. Das Ergebnis ist eine Name-/Nachrichtennummernpaarliste 407 von Paaren von "Personenname und "Anzahl der Nachrichten". Als letztes wird die Liste 407 nach "Anzahl der Nachrichten" sortiert. Die 20 Namen mit der höchsten Anzahl von Nachrichten in dieser Liste werden dann zu der Liste von Kandidaten hinzugefügt.
Nachdem die Liste der Kandidaten vom Benutzer genehmigt wurde, erstellt das Mail-Filter 109 eine Empfängerkennung 121 und fügt diese zu der E-Mail-Nachricht hinzu. Die Empfängerkennung 121 enthält eine Empfängertypanforderung 121, die spezifiziert, daß ein Experte angefordert wird, und die Spezialwissenbeschreibung 401 wird als die Empfängerbeschreibung 125 verwendet.
Die Nachricht durchläuft das Netzwerk und kommt an dem Computersystem bzw. den Computersystemen der Empfänger an. Jedes Empfänger-Mail-Filter 109 vermerkt die Empfängerkennung 121, die spezifiziert, daß ein Experte angefordert wird, entfernt die E-Mail-Nachricht aus dem ankommenden Mail-Strom und verarbeitet sie folgendermaßen:
Erstens werden die Wörter in der Spezialwissenbeschreibung 401, die in der Empfängerkennung 121 der Nachricht enthalten ist, mit der Spezialwissenliste 301 des Empfängerbenutzers verglichen. Wenn die Wörter in der Liste 301 erscheinen, nimmt das Mail-Filter 109 an, daß diese Anforderung für Einsicht durch den Empfänger geeignet ist.
Wenn die Wörter in der Phrase nicht mit dem Inhalt der Benutzer-Spezialwissenliste 301 übereinstimmen, verwendet das Mail-Filter 109 die invertierte Benutzerdateien-Indexdatei 305, um die Phrase mit dem Inhalt aller Dateien des Empfängers, die in der Datei 305 indiziert sind, zu vergleichen. Dieses Vergleichen kann unter Verwendung des oben erwähnten Programms "GLIMPSE" effizient durchgeführt werden. Wenn die Anzahl der Übereinstimmungen größer als eine Schwellenzahl ist (z.B. mehr als 10 Übereinstimmungen), bestimmt das Mail-Filter 109 des Empfängers, daß diese Anforderung wahrscheinlich für den Empfänger geeignet ist.
Wenn das Mail-Filter des Empfängers somit auf eine dieser Weisen bestimmt, daß die Nachricht geeignet ist, verwendet es die Benutzer-Mail-Schnittstelle 117, um die Nachricht auf dem Computerbildschirm des Empfängers erscheinen zu lassen. Dem Empfänger werden dann die folgenden Möglichkeiten gegeben: (i) bestätigende Rückantwort an den Absender; (ii) negative Rückantwort an den Absender; oder (iii) Verweis der Anforderung an jemand anderen. Wenn diese letzte Möglichkeit gewählt wird, erzeugt das Mail-Filter 109 des Empfängers wie oben beschrieben eine Liste von Kandidaten-Empfängern und der Prozeß wird wiederholt.
Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß die bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung zum Finden von Spezialwissen ihre Effizienz vergrößert, indem sie zweistufige Korrespondentenmodelle 111 und Benutzermodelle 113 benutzt. Die erste Stufe ist die explizite Beschreibung von in der Kollegenliste 201 und in der Benutzerspezialwissenliste 301 enthaltenem Spezialwissen; die zweite Stufe sind die invertierten Indizes: der invertierte Index 213 in die E-Mail-Datei 209 und der invertierte Index 305 in die Textdateien des Benutzers. Die Algorithmen verwenden zuerst die Spezialwissenlisten 201 und 301 und können dann zusätzlich die invertierten Indizes verwenden.
Beispiel II: Erweiterter Gelbe-Seiten-Dienst
Die oben beschriebenen allgemeinen Techniken können auf viele verschiedene Arten von Aufgaben angewandt werden. Der allgemeine Ansatz ist nützlich, wenn die folgenden Bedingungen gelten:

1. Man möchte eine große Anzahl von Personen kontaktieren, ohne notwendigerweise Nachrichten zu jedermann auf der Welt rundzusenden. Bei dem Beispiel des Findens von Spezialwissen half der Benutzeragent dabei, auf der Basis eines Vergleichsschemas eine vorläufige Liste von Kandidaten zu bestimmen. Es sind auch andere Weisen zur Bestimmung, zu wem die Nachricht zu senden ist, nützlich. In dem nachfolgenden Beispiel werden die Empfänger einfach als eine feste Liste der Freunde und Kollegen des Absenders genommen.
2. Man möchte, daß die von einem gesendete Nachricht nur von Personen gesehen wird, für die sie sehr wahrscheinlich relevant ist, um zu vermeiden, zu stören. Zu diesem Zweck möchte man, daß die Nachricht, die man sendet, explizit die Bedingungen angibt, unter denen sie als relevant genommen werden sollte. Man beachte, daß die Berechnung der Relevanz Informationen verwenden kann, die für den Empfänger privat sind. Bei dem vorherigen Beispiel hat der Absender die allgemeinen Bedingungen der Relevanz durch das Empfängertypfeld 123 angegeben (und gibt somit die allgemeine Art von Verarbeitung an, die durch das Mail-Filter 109 des Empfängers durchzuführen ist), sowie die Wörter in dem Empfängerbeschreibungsfeld 125, die die Art des erforderlichen Spezialwissens beschreiben (wodurch die Parameter für diese Verarbeitung bereitgestellt werden). Anders ausgedrückt, bestimmt der Absender proaktiv die allgemeine Weise, auf die die Nachricht zu em-Filtern ist. Man beachte, daß dies von früheren Arbeiten über Mail-Filterung verschieden ist, die immer annahmen, daß der Empfänger einer Nachricht völlig für die Herstellung der Bedingungen für (etwaiges) Filtern verantwortlich ist und der Absender in Bezug auf Filterung völlig "passiv" ist.

Diese Kernpunkte sollten mit dem folgenden Beispiel "Erweiterte Gelbe Seiten" illustriert werden. Die Grundidee besteht darin, einen Dienst bereitzustellen, der Personen dabei hilft, eine oder mehrere persönliche Empfehlungen über einen professionellen Dienst oder ein professionelles Unternehmen zu erhalten. Das System würde folgendermaßen arbeiten.
Ein Kunde kontaktiert den erweiterten Gelbe-Seiten-Dienst (EYPS) und fragt nach einer Nummer eines bestimmten Dienstes (z.B. ein Blumenlieferdienst, eine Autokarosseriewerkstatt, einen Dachdecker usw.). Der Kontakt mit dem EYPS könnte durch viele mögliche Kommunikationsmittel geschehen, darunter Telefon, ein Online-Dienst, ein Internet-Mosaik-/http-Server oder E-Mail; als Alternative könnte die EYPS-Software und das Verzeichnis sogar an Benutzer verteilt und vollständig auf ihren PCs ausgeführt werden.
Der EYPS gibt eine oder mehrere mögliche Nummern. Der Kunde kann dann den EYPS auffordern, dabei zu helfen, eine oder mehrere persönliche Empfehlungen über den Dienst oder das Unternehmen zu erhalten.
Um die Empfehlungen zu erhalten, betrachtet der EYPS zuerst Personen aus einer Liste von Freunden oder Kollegen des Kunden. (Ein Verfahren zum Erhalten dieser Liste ist einfach das Auffordern des Kunden, Freunde, Familie oder Kollegen zu registrieren, es gibt aber auch weniger aufdringliche Verfahren dafür, wie zum Beispiel durch Verfolgen von Personen, mit denen der Kunde häufig kommuniziert.)
Die Schlüsselidee besteht nun darin, daß der EYPS nicht einfach jede Person auf der Liste kontaktiert, sondern statt dessen nur Personen kontaktiert, die in den letzten paar Monaten mit dem bestimmten Dienst oder der bestimmten Unternehmensnummer zu tun hatten. Es gibt mindestens zwei Verfahren, mit denen diese Art von "Absender-proaktiv-Filterung" geschehen kann.

1. Der EYPS kontaktiert das Mail-Filter 109 für jeden Freund oder Kollegen und gibt den Namen und die Telefonnummer für den Dienst an, für den eine Empfehlung gewünscht wird. Mail-Filter 109, denen die Telefondatensätze und/oder Datensätze von Unternehmenstransaktionen ihres Benutzers anvertraut wurden, können bestimmen, ob ihr Eigentümer mit dieser Firma zu tun hatte. Wenn dies der Fall ist, leiten sie die Anforderung zu dem Eigentümer weiter.
2. Wenn der EYPS direkten Zugang zu den Telefondatensätzen der Freunde und Kollegen hat (was der Fall ist, wenn der EYPS durch ein Programm implementiert wird, das in einem Fernstreckennetzwerk selbst ausgeführt wird), prüft er die Telefondatensätze selbst, um die Listenfreunde und -kollegen zu bestimmen, die diese Firma angerufen haben.

Anstatt eine große Gruppe von Personen zu stören, erfolgt also sorgfältiges Sortieren, um sicherzustellen, daß nur diejenigen kontaktiert werden, die in letzter Zeit etwas mit dem bestimmten Dienst oder Unternehmen zu tun hatten. Es gibt verschiedene Verfahren, wie der EYPS den Prozeß abschließen kann. Das am wenigsten eingreifende Verfahren wäre einfach, bei bestimmten der gewählten Personen eine Nachricht zu hinterlassen, die folgendes aussagt: "Herr oder Frau X wären an irgendeiner Meinung oder Empfehlung über den Dienst Y interessiert. Bitte kontaktieren Sie X oder lassen Sie unter der Nummer Z eine Nachricht zurück. Diese Anforderung läuft um Mitternacht ab."
Man beachte, daß diese Art von "proaktiver" Mail-Filterung auch dadurch implementiert werden kann, daß man den Benutzer eine Nachricht direkt zu dem Mail-Filter von jemandem senden läßt. Der Nachrichtenkopfteil würde eine Direktive enthalten, die folgendes aussagt: "Zum Benutzer weiterleiten, wenn er den Dienst X in den letzten drei Monaten mindestens zweimal kontaktiert hat." Nach dem Empfang der Nachricht filtert das Mail-Filter 109 nun die Nachricht auf der Basis der enthaltenen Direktive. Wiederum beachte man den Unterschied zu derzeitigen Formen der Mail-Filterung, wobei Filterung unter der kompletten Kontrolle des Empfängers steht und der Absender dem Filterprogramm keine direkten Anweisungen gibt.
Bei einem solchen System kommt es naturgemäß zu vielen Problemen mit der Privatsphäre, die berücksichtigt werden können. Zum Beispiel muß man nicht unbedingt die Person, die die Empfehlung ersucht, wissen lassen, wer die Ratschlagsanforderungsnachricht erhält. Auf diese Weise würden sich Personen nicht verpflichtet fühlen, zu antworten. Außerdem könnte die Identität des Anforderers geschützt werden, indem man einfach eine Nachricht vorsieht, die folgendes aussagt. "Ein Freund wünscht eine Meinung oder Empfehlung über Dienst Y". In diesem Fall würde der EYPS die Identität des Anforderers erst dann enthüllen, wenn der Empfänger zustimmt, zu antworten.
Schlußfolgerung
Die obige ausführliche Beschreibung hat Fachleuten auf dem Gebiet der Computer- und Vernetzungstechnik offengelegt, wie man Nicht-Adressen-Empfängerinformationen in einer E-Mail-Nachricht und ein Mail-Filter mit einem Modell des Empfängers dazu verwenden kann, die Menge an von dem Empfänger empfangener Papierkorb-E-Mail zu reduzieren, und wie man die Nicht-Adressen-Empfänger-Informationen und ein Mail-Filter, das Modelle der Korrespondenten des Absenders enthält, dazu verwenden kann, die Menge an durch einen Benutzer gesendeter E-Mail zu reduzieren. Ferner hat die ausführliche Beschreibung offengelegt, wie man die obigen Techniken verwenden kann, um eine Vorrichtung zum Finden von Spezialwissen zu konstruieren, und hat die den Erfindern zur Zeit bekannte beste Art der Implementierung der Vorrichtung zur Findung von Spezialwissen offengelegt.
Für Fachleute auf dem Gebiet der Computer- und Vernetzungstechnik wird unmittelbar erkennbar sein, daß die Prinzipien der Erfindung in jeder beliebigen Situation verwendet werden können, in der ein Mail-Filter Zugang zu Informationen hat, die es ihm ermöglichen, auf Nicht-Adressen-Informationen über die potentiellen Empfänger einer E-Mail-Nachricht zu reagieren. Ferner ist erkennbar, daß viele Techniken verwendet werden können, um Modelle der Korrespondenten und Empfänger zur Verwendung durch die Mail-Filter zu konstruieren. Die Modelle können einfache Listen von Schlüsselwörtern sein und sie können invertierte Dateien sein, Datenbanken oder auch jede beliebige Anordnung von Daten, die es dem Mail-Filter erlaubt, aus dem Modell und den Nicht-Adressen-Informationen zu bestimmen, ob der potentielle Empfänger die Nachricht tatsächlich erhalten soll. Ferner wird für Fachleute erkennbar sein, daß der Standort des Mail-Filters in dem Netzwerk eine Frage der Entwurfswahl ist. Filter, die sich auf demselben Computersystem wie der Empfänger befinden, haben besseren Zugang zu Empfängerinformationen, während diejenigen, die sich näher bei dem Absender befinden, effizienter beim Reduzieren der Gesamtmenge an Netzwerkverkehr sind.
Nachdem alles obige der Fall ist, ist die obige ausführliche Beschreibung in jederlei Hinsicht als veranschaulichend und beispielhaft anzusehen, und nicht als einschränkend, und der Schutzumfang der hier offengelegten Erfindung soll nicht aus der ausführlichen Beschreibung bestimmt werden, sondern statt dessen aus den Ansprüchen, die gemäß der vollen vom Gesetz erlaubten Breite interpretiert werden.

Claims

Vorrichtung zum automatischen Begrenzen der Empfänger einer über ein in einem Computersystem implementierten Mail-System gesendeten Nachricht, wobei die Vorrichtung Empfängerspezifikationsmittel (121) in der Nachricht enthält, die Nicht-Adressen-Informationen verwenden, um die Empfänger der Nachricht zu spezifizieren, wobei die Vorrichtung folgendes umfaßt: Nachrichtenfiltermittel (109) in dem Computersystem mit Zugang zu darin enthaltenen Empfängerinformationen über mindestens einen der potentiellen Empfänger und mit auf die Nicht-Adressen-Informationen und die Empfängerinformationen reagierenden Mitteln, die die Nachricht dem potentiellen Empfänger zuführen, wenn die Nicht-Adressen-Informationen und die Empfängerinformationen zusammen anzeigen, daß der potentielle Empfänger die Nachricht erhalten soll; gekennzeichnet durch Mittel in den Nachrichtenfiltermitteln zum Senden einer Verweisnachricht zu einer Quelle der Nachricht, wenn die Nachrichtenfiltermittel die Nachricht dem mindestens einen potentiellen Empfänger zuführen, wobei die Verweisnachricht eine Identifikation des mindestens einen Empfängers enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit Mitteln zum Analysieren von zu dem potentiellen Empfänger gehörenden Dateien, um die Empfängerinformationen zu erhalten.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Nicht-Adressen-Informationen ein Spezialwissen spezifi zieren; und die Empfängerinformationen ein Spezialwissen des potentiellen Empfängers angeben.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Nachricht von einer Vielzahl von Empfängern empfangen wird und die Nachricht Informationen enthält, die die Empfänger spezifizieren, die die Nachricht empfangen haben.
Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Verweisnachricht ferner die Informationen enthält, die die Empfänger spezifizieren, die die Nachricht empfangen haben.
Vorrichtung nach Anspruch 1, Anspruch 2, Anspruch 3, Anspruch 4 oder Anspruch 5, wobei die Empfängerinformationen ferner Empfängerinformationen über andere potentielle Empfänger enthält; und die Nachrichtenfiltermittel ferner die Nicht-Adressen-Informationen und die weiteren Empfängerinformationen verwendet, um zu bestimmen, welcher der anderen potentiellen Empfänger die Nachricht empfangen soll.
Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit Mitteln, die der Quelle der Nachricht vor der Ablieferung der Nachricht eine Liste von für eine potentielle Ablieferung der assoziierten Nachricht identifizierten Empfängern anzeigen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit Mitteln, die dem Empfänger die Informationen des Empfängers anzeigen, die zu der Ablieferung an den Empfänger der assoziierten Nachricht geführt haben.
Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner mit Mitteln zum Führen eines Index von Wörtern, die in vorherigen mit jedem potentiellen Empfänger assoziierten E-Mails auftraten, wobei in dem Index enthaltene Informationen einen Teil der Empfängerinformationen ausmachen.
Vorrichtung nach Anspruch 9, ferner mit Mitteln zum Zählen der Anzahl von E-Mails, in denen ein durch die Quelle der Nachricht spezifiziertes Wort in dem Index von Wörtern auftritt, und zum Auswählen einer Teilmenge der potentiellen Empfänger für eine Ablieferung der Nachricht auf der Basis der entsprechenden Zählwerte.